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Trauerrituale in verschiedenen Kulturen - Ritualmeister

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<strong>Trauerrituale</strong> <strong>in</strong> <strong>verschiedenen</strong> <strong>Kulturen</strong><br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

<strong>Trauerrituale</strong> s<strong>in</strong>d so alt wie die Menschheit und sie stehen immer <strong>in</strong> direkter Verb<strong>in</strong>dung zur<br />

Frage: Was geschieht mit uns Menschen nach dem Tod Die Religionen geben uns darauf unterschiedliche<br />

Antworten. Parallel zu den immer währenden gesellschaftlichen Veränderungen wurden<br />

auch die Rituale entsprechend angepasst. So ist es auch verständlich, dass beispielsweise<br />

e<strong>in</strong>e katholische Beerdigung <strong>in</strong> Italien anders abläuft als <strong>in</strong> Norwegen.<br />

1.1. Abgrenzungen<br />

Die hier beschriebenen <strong>Trauerrituale</strong> sollen dem Leser e<strong>in</strong>en groben Überblick verschaffen, wie<br />

sich <strong>in</strong> unterschiedlichen Glaubenssystemen verschiedene Abläufe entwickelt haben. Auf e<strong>in</strong>e<br />

Vollständigkeit der Beschreibungen muss leider verzichtet werden, weil die lokalen Unterschiede<br />

sehr gross s<strong>in</strong>d und die Beschreibung dieser Details den Rahmen dieser Arbeit sprengen würden.<br />

2. Beerdigungsbräuche vergangener <strong>Kulturen</strong><br />

Da <strong>in</strong> den archaischen Gesellschaften die Rituale meist nur mündlich überliefert wurden existieren<br />

kaum Beschreibungen konkreter <strong>Trauerrituale</strong>. Anhand von Ausgrabungen konnte aber nachgewiesen<br />

werden, dass die Toten <strong>in</strong> allen <strong>Kulturen</strong> auf spezielle Art beigesetzt wurden, was auf<br />

spezifische Kulthandlungen schliessen lässt. Des Weiteren darf angenommen werden, dass die<br />

Verarbeitung des Verlustes e<strong>in</strong>es Mitmenschen zu jeder Zeit <strong>in</strong> der Menschheitsgeschichte e<strong>in</strong>e<br />

zentrale Rolle gespielt hat. Rituale dienten und dienen noch heute dazu, mit dem Schmerz besser<br />

fertig zu werden.<br />

2.1. Ägypter<br />

Von den ägyptischen Königen kennen wir das E<strong>in</strong>balsamieren des Leichnams und die Beisetzung<br />

<strong>in</strong> Pyramiden. Während den <strong>verschiedenen</strong> ägyptischen Pharao-Dynastien wurde das Glaubenssystem<br />

verändert und entsprechend auch die Rituale angepasst.<br />

2.2. Frühe Hochkulturen Late<strong>in</strong>amerikas<br />

Von den Inkas, Mayas und den Azteken ist bekannt, dass die Stammesoberhäupter <strong>in</strong> Tempeln<br />

begraben wurden. Die frühen mittelamerikanischen <strong>Kulturen</strong> kannten auch den Pyramidenbau,<br />

der als letzte Ruhestätte diente. In Südamerika fand man mumifizierte Leichen, die mit speziellen<br />

Techniken e<strong>in</strong>balsamiert wurden.<br />

2.3. Kelten<br />

In der protokeltischen Kultur wurden die Toten e<strong>in</strong>geäschert und auf Urnenfeldern begraben. Die<br />

Kelten h<strong>in</strong>gegen begruben ihre Toten <strong>in</strong> Sitzgräbern. Später wurden Verstorbene <strong>in</strong> Hügelgräbern<br />

beigesetzt. Dar<strong>in</strong> fand man komplette Wagen und andere Grabbeigaben (Schmuck, Waffen, Esswaren<br />

…), die man den Toten auf die letzte Reise mitgegeben hat.


2.4. Indianer<br />

Von <strong>in</strong>dianischen Stämmen ist bekannt, dass sich alte Leute zum Sterben an heilige Orte zurückgezogen<br />

haben, wo sie sich dann der Natur übergaben. In anderen Stämmen waren sowohl Erdals<br />

auch Feuerbestattungen gebräuchlich.<br />

2.5. Parsen<br />

Die Parsen (Anhänger Zarathustras) durften nicht verbrannt werden, weil das Feuer heilig war. Mit<br />

der Erdbestattung hätte man andererseits die Erde verschmutzt. Aus diesem Grund wurden die<br />

Toten auf so genannten „Türmen des Schweigens“ beigesetzt, wo sie dann von Vögeln „entsorgt“<br />

wurden.<br />

3. <strong>Trauerrituale</strong> mit jüdischen Wurzeln<br />

Da sich das Christentum und der Islam aus dem Judentum entwickelt haben und sich die Religionen<br />

<strong>in</strong> den Familien immer stärker vermischen, lohnt sich e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Betrachtung.<br />

3.1. Judentum<br />

Im Judentum ist festgelegt, dass der Leichnam ke<strong>in</strong>eswegs verbrannt werden darf, sondern bis<br />

zur Auferstehung unangetastet <strong>in</strong> der Erde ruhen muss. Aus diesem Grund dürfen jüdische Friedhöfe<br />

nicht aufgehoben werden.<br />

Der Beerdigung gehen rituelle Waschungen voraus. Der Tote wird jeweils vom gleichen Geschlecht<br />

gewaschen. Danach wird der Leichnam <strong>in</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches, ganz von Hand genähtes Totenhemd<br />

gekleidet, das ke<strong>in</strong>e Taschen hat, weil im Tod alle sozialen Unterschiede aufgehoben<br />

s<strong>in</strong>d. Bis zur Beerdigung wird die Leiche nicht alle<strong>in</strong> gelassen, um böse Geister von ihr fern zu<br />

halten. Es gilt, den Leichnam so schnell wie möglich zu beerdigen.<br />

Für die schlichte Erdbestattung (ohne Musik, Blumen und spezieller Trauerbekleidung) wird die<br />

Leiche <strong>in</strong> e<strong>in</strong> weißes Le<strong>in</strong>entuch gehüllt. Mit Gebeten und e<strong>in</strong>em knappen Nachruf wird der Tote<br />

<strong>in</strong> das Erdreich h<strong>in</strong>ab gelassen. Die trauernde Familie reisst als Symbol des Schmerzes e<strong>in</strong> Stück<br />

Kleidung entzwei.<br />

Die eigentliche Trauerzeit beg<strong>in</strong>nt erst nach der Beerdigung, wenn im Trauerhaus die Spiegel<br />

verhängt werden. 7 Tage lang (Schiwa) gehen die H<strong>in</strong>terbliebenen ke<strong>in</strong>er Arbeit nach und lassen<br />

sich von Freunden und Verwandten besuchen. Dabei dürfen die engsten Angehörigen das Haus<br />

<strong>in</strong> der ersten Woche nicht verlassen. Sie sitzen als Zeichen der Trauer und des Schmerzes auf<br />

niedrigeren Stühlen, und auch die hygienische Pflege wird auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduziert. Die zweite<br />

Phase der Trauer heisst Scheloschim, die e<strong>in</strong>en Monat dauert. Während dieser Zeit dürfen die<br />

Angehörigen des Verstorbenen die Haare nicht schneiden und nicht e<strong>in</strong>mal an religiösen Festen<br />

teilnehmen. Die dritte Phase, die e<strong>in</strong> Jahr dauert, heisst Awelut. Sie wird nur für die Eltern gehalten.<br />

In dieser Zeit wird täglich e<strong>in</strong> Gebet gesprochen und auf ausgelassene Feste verzichtet.<br />

Als Zeichen der Er<strong>in</strong>nerung und Anerkennung des Verstorbenen h<strong>in</strong>terlassen die Juden bei ihrem<br />

Besuch am Grab e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong> auf dem Grabste<strong>in</strong>.<br />

3.2. Katholiken<br />

Die Christen glauben an die Auferweckung der Toten am “Jüngsten Tag”.<br />

Das katholische Ritual setzt vor dem Ableben mit der Krankensalbung (Sakrament) e<strong>in</strong>. Dazu wird<br />

das Zimmer mit e<strong>in</strong>em Tisch mit Kreuz, Kerzen und Weihwasser vorbereitet. Nach der Begrüssung<br />

durch den Priester nimmt dieser vom Kranken das allgeme<strong>in</strong>e Schuldbekenntnis oder die Beichte<br />

© ritualmeister, 2006 Seite 2 / 4


ab und es kann dem Kranken der vollkommene Ablass gewährt werden. Danach können der<br />

Kranke und die Anwesenden, wenn sie es wünschen, die heilige Kommunion empfangen. Die<br />

Krankensalbung schliesst mit dem Segen des Priesters. Unmittelbar vor und nach dem E<strong>in</strong>tritt<br />

des Todes werden von den Anwesenden Sterbegebete gesprochen.<br />

Der Leichnam wird oft zu Hause, im Spital oder auch auf dem Friedhof (<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er speziellen Aufbahrungshalle)<br />

aufgebahrt, damit die H<strong>in</strong>terbliebenen vom Toten persönlich Abschied nehmen<br />

können. Vor der Beerdigung kann beim Toten e<strong>in</strong>e Totenwache gehalten werden. Dabei s<strong>in</strong>d die<br />

H<strong>in</strong>terbliebenen am Bibeltexte lesen und beten.<br />

Das Begräbnisritual wird auf lokal unterschiedliche Arten durchgeführt, be<strong>in</strong>haltet aber immer<br />

folgende Komponenten: Eröffnung, Wortgottesdienst oder Eucharistiefeier und Beisetzung bzw.<br />

Verabschiedung. Die Urne oder der Sarge wird üblicherweise am Grab mit Weihwasser bespritzt<br />

und die Trauergeme<strong>in</strong>de wirft etwas Erde <strong>in</strong>s Grab.<br />

Im Anschluss an die Beerdigungsfeier wird vor allem <strong>in</strong> ländlichen Gegenden von den H<strong>in</strong>terbliebenen<br />

für die Trauergeme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> Leichenmahl offeriert.<br />

Am 2. November, dem Tag „Allerseelen“, beten die Gläubigen auf besonderer Weise um das Heil<br />

ihrer Verstorbenen. Die Gläubigen zeigen <strong>in</strong> der Eucharistiefeier und im gläubigen Empfang der<br />

Sakramente ihre Verbundenheit mit den Toten. Beim Besuch auf dem Friedhof wird als Symbol<br />

e<strong>in</strong>e Kerze angezündet.<br />

3.3. Serbisch orthodoxe Christen<br />

Die Rituale der orthodoxen Christen s<strong>in</strong>d mit den katholischen vergleichbar, haben aber ihre Ursprünglichkeit<br />

beibehalten. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>äscherung ist bei den serbisch-orthodoxen Christen nicht<br />

erlaubt.<br />

Bereits e<strong>in</strong> bis zwei Tage vor der Beerdigung des Verstorbenen wird <strong>in</strong> der Friedhofskapelle im<br />

engen Kreis für den Toten gebetet. In der serbisch-orthodoxen Kirche ist schwarz das Zeichen der<br />

Trauer. Die H<strong>in</strong>terbliebenen bitten um Sündenvergebung und beten den Rosenkranz. Hier besteht<br />

<strong>in</strong> der Regel auch die Möglichkeit, den Toten e<strong>in</strong> letztes Mal zu sehen.<br />

Am Tag der Beerdigung f<strong>in</strong>det ebenfalls <strong>in</strong> der Kapelle e<strong>in</strong>e Andacht mit e<strong>in</strong>em Priester statt, der<br />

aus dem Leben des Verstorbenen berichtet. Anschliessend wird der Sarg unter Gebetsgesängen<br />

der Trauergeme<strong>in</strong>de zur Grabstelle getragen. Mehrere Grabredner er<strong>in</strong>nern an persönliche Erlebnisse<br />

mit dem Toten. Als Symbol des letzten Abendmahles giesst der Priester Rotwe<strong>in</strong> <strong>in</strong> Kreuzform<br />

über den Sarg. Anschließend gehen die Trauernden zu e<strong>in</strong>em Tisch, der <strong>in</strong> der Nähe des<br />

Grabes aufgebaut ist, um dort geme<strong>in</strong>sam als Zeichen der Auferstehung Weizenbrot zu teilen. Die<br />

Gräber s<strong>in</strong>d mit Blumenkränzen geschmückt, und e<strong>in</strong>e brennende Kerze auf dem Grab er<strong>in</strong>nert an<br />

den Glauben an die Auferstehung und das ewige Leben.<br />

Im Anschluss an die Beerdigung trifft sich die Trauergeme<strong>in</strong>de zum Kaffee im Geme<strong>in</strong>dehaus.<br />

Sieben Tage danach f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Andacht am Grab des Verstorbenen statt, bei der wieder Brot<br />

geteilt wird. Weitere Andachten gibt es 40 Tage, e<strong>in</strong> halbes Jahr und e<strong>in</strong> Jahr nach dem Tod.<br />

3.4. Protestanten<br />

Die protestantische (evangelische) Kirche beschränkt sich <strong>in</strong> ihren Ritualen auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum. So<br />

soll auch die Abdankung schlicht gehalten werden. Sowohl Erd- als auch Feuerbestattung s<strong>in</strong>d<br />

möglich.<br />

Die Trauergeme<strong>in</strong>de gedenkt des verstorbenen Menschen mit e<strong>in</strong>em schlichten Abdankungsgottesdienst,<br />

der mit Musik und Geme<strong>in</strong>degesang umrahmt und mit e<strong>in</strong>em Gebet beendet wird. Am<br />

Grab hält der Pfarrer oder die Pfarrer<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kurze Bes<strong>in</strong>nung mit e<strong>in</strong>em Gebet.<br />

© ritualmeister, 2006 Seite 3 / 4


3.5. Islam<br />

Das islamische Ritual setzt vor dem Tod e<strong>in</strong>: Es verlangt dem Sterbenden das Bekenntnis ab,<br />

dass es ke<strong>in</strong>en anderen Gott als Allah gibt und Mohammed der Bote Gottes ist. Wie im Judentum<br />

s<strong>in</strong>d auch im Islam Erdbegräbnis und rituelle Re<strong>in</strong>igung vorgeschrieben. E<strong>in</strong>e Feuerbestattung ist<br />

nicht erlaubt. Nach der Waschung wird der Leichnam <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Le<strong>in</strong>entuch gelegt. „Der Leib soll re<strong>in</strong><br />

zu Gott gelangen.“ Der Tote soll umgehend beigesetzt werden, möglichst noch am gleichen Tag.<br />

Am schlichten Grab, das parallel zu Mekka ausgerichtet se<strong>in</strong> muss, werden arabische Gebete<br />

gesprochen. Der Leichnam wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Leichentuch bestattet. Der Kopf des Toten weist nach<br />

Westen, die Füsse nach Osten. Danach werfen die Anwesenden e<strong>in</strong>e Hand voll Erde <strong>in</strong>s Grab. Für<br />

die Beerdigung gibt es ke<strong>in</strong>e bestimmte Kleidungsvorschrift, sie sollte aber schlicht se<strong>in</strong>.<br />

Die Trauerzeit beträgt drei Tage, wobei die Familie des Toten von den Geme<strong>in</strong>demitgliedern besucht<br />

und umsorgt wird. Es ist üblich, dass sich während dieser Zeit die Nachbarn um die Bewirtung<br />

der Trauergeme<strong>in</strong>de kümmern.<br />

4. <strong>Trauerrituale</strong> mit h<strong>in</strong>duistischen Wurzeln<br />

Buddha ist <strong>in</strong> Indien aufgewachsen und wurde als H<strong>in</strong>du erzogen. Se<strong>in</strong>e Lehre hat sich aus dem<br />

H<strong>in</strong>duismus entwickelt und diesen auch bee<strong>in</strong>flusst.<br />

4.1. H<strong>in</strong>duismus<br />

Das Ziel im H<strong>in</strong>duismus ist das Ausbrechen aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. Die Seele<br />

verb<strong>in</strong>det sich dann mit der Weltseele (Brahman).<br />

Der Leichnam des Verstorbenen wird auf e<strong>in</strong>em Scheiterhaufen verbrannt, weil dem Feuer e<strong>in</strong>e<br />

magische Kraft zugemessen wird. Während dem Verbrennen entsteht e<strong>in</strong> spezielles Knacken,<br />

wenn die Schädeldecke ause<strong>in</strong>ander bricht. Der H<strong>in</strong>du nimmt an, dass dabei die Seele den Körper<br />

verlässt. Häufig wird die Asche e<strong>in</strong>em Fluss übergeben.<br />

E<strong>in</strong> spezielles Ziel e<strong>in</strong>es H<strong>in</strong>dus ist die E<strong>in</strong>äscherung <strong>in</strong> Varanasi (Indien) und die Übergabe der<br />

Asche <strong>in</strong> den Ganges. Bei diesem Ritus ist es möglich, dass der Verstorbene direkt von den Göttern<br />

aus dem Kreislauf der Wiedergeburt erlöst wird.<br />

H<strong>in</strong>dus richten <strong>in</strong> ihren Häusern Altäre e<strong>in</strong>, um den Verstorbenen mit Opfergaben zu gedenken.<br />

Zum Andenken an die Verstorbenen wird für jede Seele e<strong>in</strong>e Kerze e<strong>in</strong>em Fliessgewässer übergeben.<br />

4.2. Buddhismus<br />

Das höchste Ziel des Buddhismus besteht dar<strong>in</strong>, den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt zu<br />

durchbrechen und das Nirwana zu erlangen. Die Wiedergeburt ist für die Buddhisten e<strong>in</strong>e Strafe.<br />

Da jeder se<strong>in</strong>en Heilsweg selbst bestimmt, gibt es auch ke<strong>in</strong>e festgelegten Bestattungsrituale.<br />

Nach Feuerbestattungen wird die Asche häufig dem Wasser übergeben. Bei Erdbestattungen werden<br />

die Toten auf offenen Friedhöfen beigesetzt.<br />

Im Bön-Buddhismus (vorwiegend <strong>in</strong> Tibet) ist die erstrebenswerteste Bestattung e<strong>in</strong>e so genannte<br />

Luftbestattung. Hier wird der Tote auf e<strong>in</strong>en Berg gebracht und von spezialisierten Personen,<br />

die nicht Buddhisten s<strong>in</strong>d, zerlegt. In der Folge wird der Verstorbene von Vögeln aufgepickt und<br />

somit <strong>in</strong> die Luft getragen. Diese höchste Form der Beerdigung ist wegen der hohen Kosten nur<br />

wohlhabenden Tibetern möglich.<br />

Buddhisten richten zum Gedenken an die Verstorbenen Altäre e<strong>in</strong> und br<strong>in</strong>gen Opfergaben.<br />

© ritualmeister, 2006 Seite 4 / 4

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