015-027 S2 IDA Prävention, Diagnostik und Therapie der ... - AG CPC
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12 12.10.2010 10:12<br />
Vor <strong>der</strong> eigentlichen Vorsorge sollten relevante Basisinformationen über Pap-/ HPV-Test bereitgestellt<br />
werden (schriftlich o<strong>der</strong> mündlich).<br />
Informationen, die im Patientengespräch bei auffälliger Zytologie <strong>und</strong>/ o<strong>der</strong> positivem HPV-Test vermittelt<br />
werden sollten, sind [59]:<br />
Natur/ Gr<strong>und</strong> einer auffälligen Zytologie,<br />
Zusammenfassung des natürlichen Verlaufes <strong>der</strong> HPV-Infektion <strong>und</strong> assoziierter Zellverän<strong>der</strong>ungen:<br />
HPV-Typen (low risk / high-risk),<br />
Infektionsweg,<br />
Prävalenz,<br />
Latenz,<br />
Regression,<br />
Auswirkungen auf Partner,<br />
Managementoptionen,<br />
Auswirkung auf Fertilität, Risiko eines Karzinoms.<br />
Optimal ist die Vermittlung dieser Informationen durch Hilfsmaterialien (Broschüren, Skizzen, Videos,<br />
ausgewählte Internetadressen) mit anschließendem Gespräch [60-62].<br />
Alle Informationen sollten<br />
einfach, relevant <strong>und</strong> verständlich,<br />
wertungsfrei <strong>und</strong> nicht-stigmatisierend (sexuell übertragbaren Erkrankungen),<br />
<strong>der</strong> Patientin angepasst (Alter, Risikoprofil, Bildungs-, Sprachniveau, kulturelles Umfeld)<br />
präsentiert werden [63-68].<br />
Vor <strong>der</strong> HPV-Impfung sollten neben Basisinformationen über HPV <strong>und</strong> Zervixkarzinom auch die Punkte<br />
Sicherheit, Effektivität, Nebenwirkungen, Grad <strong>und</strong> Dauer des Schutzes angesprochen werden [69].<br />
8.<br />
Pathomorphologische Untersuchung<br />
8.1 Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze<br />
Zusammen mit dem Untersuchungsmaterial sollten dem Pathologen folgende Informationen zur Verfügung<br />
gestellt werden:<br />
Allgemeine Patientendaten (Name, Geburtsdatum, Geschlecht),<br />
wesentliche anamnestische Angaben,<br />
Informationen über relevante Vorbef<strong>und</strong>e,<br />
klinische Informationen (u.a. makroskopischer, ggf. kolposkopischer <strong>und</strong> laryngoskopischer Aspekt),<br />
Informationen über Entnahmelokalisation (<strong>und</strong> ggf. räumliche Orientierung) <strong>und</strong> Art <strong>der</strong> Entnahme (z.B.<br />
Punch-Biopsie, Knipsbiopsie, Exzisat, Konisat, Messer- o<strong>der</strong> Schlingenabtragung etc.) des<br />
Untersuchungsmaterials,<br />
klinische Verdachtsdiagnose,<br />
sonstige Informationen (verantwortlicher Arzt, Tag <strong>der</strong> Entnahme, Telefonnummer für eventuellen<br />
Rückruf).<br />
Das Untersuchungsmaterial ist vollständig an den Pathologen zu übersenden. Eine Teilung des<br />
Untersuchungsmaterials <strong>und</strong> eine teilweise Verwendung z.B. für Forschungszwecke sollte nur durch den<br />
Pathologen erfolgen.<br />
8.2 Nomenklatur<br />
8.2.1 Condyloma acuminatum (Synonym: Feigwarze, spitze Kondylome)<br />
Gutartige, meist multifokale, papulöse o<strong>der</strong> papillomatöse HPV-induzierte Haut- bzw. Schleimhautneoplasie,<br />
gekennzeichnet durch Akanthose (oft auch Hyperkeratose <strong>und</strong> Parakeratose), parabasale Hyperplasie <strong>und</strong><br />
Koilozytose. Die Reteleisten sind verlängert <strong>und</strong> verbreitert. Mitosen können auftreten. Der bindegewebige<br />
Gr<strong>und</strong>stock enthält oft ein lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat, ein Ödem <strong>und</strong> erweiterte<br />
dünnwandige Gefäße.