Westallgäuer Wasserwege - Gemeinde Hergatz
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Die Untere Argen<br />
fließt in weiten<br />
Bereichen noch<br />
unverbaut talwärts.<br />
26<br />
An der Unteren Argen<br />
Die Untere Argen<br />
bei Isny-Neutrauchburg<br />
Das Wasser der<br />
Unteren Argen ist kalt,<br />
klar und sauerstoffreich.<br />
Bachforellen<br />
finden hier einen<br />
idealen Lebensraum.<br />
Die Untere Argen zählt zusammen mit ihrer Schwester,<br />
der Oberen Argen, zu den wenigen Flüssen im Vor al -<br />
pen land, die in weiten Bereichen noch nahezu un -<br />
verbaut talwärts fließen. Auf dem Rundwanderweg<br />
„Die Untere Argen bei Isny-Neutrauchburg“ informieren<br />
zehn Stationen über das Flusssystem und seine<br />
Lebenswelt. Sie erzählen von längst vergangenen<br />
Zeiten, als sich die Alpen emporhoben und riesige<br />
Gletscher unsere Voralpenlandschaft formten. Dar über<br />
hinaus gehen sie auf die vielfältigen Berührungs punkte<br />
zwischen Mensch und Fluss ein.<br />
Herbisweiher<br />
Der Herbisweiher ist<br />
ein künstlich angelegtes<br />
Gewässer. Seinen<br />
Wasserspiegel reguliert<br />
ein so genannter<br />
Mönch.<br />
An der Unteren Argen<br />
wechselnde Strömungsunterschiede schaffen Ver -<br />
tiefungen im Flussbett oder schütten Geröllinseln auf.<br />
An einigen Stellen führt der Wanderweg direkt an solche<br />
Kiesbänke heran. Auffallend ist die runde Form<br />
vieler Fluss kiesel – ein Hinweis<br />
dafür, dass sie bereits etliche<br />
Kilometer im Flussbett transportiert<br />
wurden. Es lohnt sich, einige<br />
Steine im Was ser umzudrehen.<br />
Gerade auf den Steinunterseiten<br />
wimmelt es vor Leben. Zahlreiche<br />
Insekten larven, Strudelwürmer,<br />
Floh krebse und andere im Wasser<br />
lebende Klein tiere trotzen dort<br />
der Strömung.<br />
Der Herbisweiher wurde bereits<br />
1551 in den Fischerei büchern der<br />
Herrschaft Trauchburg erwähnt.<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde<br />
er trockengelegt, um die Fläche<br />
land- und forstwirtschaftlich zu<br />
nutzen. Seit seiner Renaturierung<br />
im Jahr 2003 hat er sich zu einem artenreichen Feucht -<br />
gebiet entwickelt, indem zahlreiche Wasser vögel wie<br />
Blässhühner, Zwergtaucher, Höckerschwäne und verschiedene<br />
Entenarten vorkommen. Auch Teichfrösche<br />
und Ringelnattern sind im Herbisweiher heimisch.<br />
Das Flusssystem Die Untere Argen entspringt in rund 900 Meter Höhe<br />
der Unteren Argen bei Missen, einer kleinen Ortschaft rund acht Kilo meter<br />
nord westlich von Immenstadt. Gespeist von zahlreichen<br />
Tobel- und Wiesenbächen fließt sie an Isny und Wangen<br />
vorbei und vereinigt sich bei Pflegel berg mit der Oberen<br />
Argen zur Argen. Als drittgrößter Zufluss nach Alpen -<br />
rhein und Bregenzerach mündet die Argen zwischen<br />
Kressbronn und Langenargen in den Boden see.<br />
Erlebnis Kiesbank<br />
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Die hohe Fließgeschwindigkeit des Wassers gestaltet<br />
den Lauf der Unteren Argen, ihre Ufer und die umgebende<br />
Landschaft immer wieder um. Kleinräumig<br />
Menelzhofer<br />
Berg<br />
Vom Menelzhofer Berg ergeben sich immer wieder<br />
weite Ausblicke auf das Tal der Unteren Argen und<br />
die dahinter liegenden Bergketten. Die am Horizont<br />
sichtbare Nagelfluhkette mit Hochgrat und Rindalp -<br />
horn sowie die vorgelagerten Höhenrücken Salmaser<br />
Höhe, Hauchenberg, Sonneck, Kugel und Laubenberg<br />
entstanden aus den Ablagerungen ehemaliger Alpen -<br />
flüs se. All diese Höhenzüge bestehen aus Molasse -<br />
gestein (Nagelfluhgestein, Mergel- und Sandsteine)<br />
und werden der so genannten Falten mo lasse zugerechnet.<br />
Die Untere Argen entspringt in den mittleren<br />
Seitentälern der Faltenmolasse und zwängt sich bei<br />
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