Forschungsbericht 2013 - Hochschule Rosenheim
f&e - Forschung und Entwicklung
f&e - Forschung und Entwicklung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ENERGIEEFFIZIENTE GEBÄUDE UND TECHNOLOGIEN<br />
Planungs-Tool für Passivhäuser<br />
Abb. 3: Bauteilerfassung in WUFI®. Man<br />
erkennt die Schichten einer Außenwand<br />
mit ihren jeweiligen hygrothermischen<br />
Kenndaten.<br />
Abb. 4: Ergebnisse der wesentlichen<br />
energetischen Kenndaten mit dem Monatsbilanzverfahren.<br />
Der Passivhausstandard<br />
wird erfüllt, da der Heizwärmebedarf (Heating<br />
Demand) unter 15 khW/(m 2 a) liegt.<br />
Erweiterte Möglichkeiten durch dynamische Simulation<br />
Am Beispiel eines gebauten Einfamilien-Passivhauses mit 200 m 2<br />
Wohnfläche in der Region München soll der Zusatznutzen, der sich<br />
aus der Kombination von dynamischer Berechnung und Monatsbilanzverfahren<br />
ergibt, erläutert werden (detaillierte Ausführungen dazu<br />
in Literatur Titel 4). Zunächst wird das Gebäude grafisch erfasst und<br />
die Daten werden in die Software importiert. Die Bauteilaufbauten und<br />
die Anlagentechnik werden definiert. Abbildung 2 zeigt die grafische<br />
Erfassung des Gebäudes und Abbildung 3 den Außenwandaufbau.<br />
Mit der einmal erfassten Datenbasis können nun sowohl das Monatsbilanzverfahren<br />
als auch die dynamische Simulation durchgeführt<br />
werden. Die dynamischen Berechnungen sind sowohl für das ganze<br />
Gebäude als auch für jeden einzelnen Raum möglich.<br />
Die Zusammenfassung der Ergebnisse des Monatsbilanzverfahrens<br />
mit den wesentlichen Kenndaten<br />
• Jahresheizwärme- und -kühlbedarf,<br />
• Heiz- und Kühllast<br />
• Primärenergiebedarf ist in Abbildung 4 zu sehen.<br />
Mit der dynamischen hygrothermischen Simulation sind<br />
unter anderem die folgenden Ergebnisse zusätzlich zu<br />
ermitteln:<br />
• Temperaturen und Feuchten in den einzelnen Räumen<br />
als Stundenwerte,<br />
• Bewertung der thermischen Behaglichkeit und Raumluftqualität<br />
in den Räumen,<br />
• stundenweise Heiz- und Kühllasten,<br />
• Feuchte in den Bauteilen,<br />
• Auswirkungen von Regelstrategien für Heizung, Kühlung,<br />
Sonnenschutz und Lüftungsanlagen auf den Energieverbrauch<br />
und die Behaglichkeit<br />
Beispielhaft dargestellt ist in Abbildung 5 und 6 der Verlauf der Feuchte<br />
innerhalb der Außenwand über drei Jahre sowie die Heizlast in Abhängigkeit<br />
der Außentemperatur. Beim Feuchteverlauf erkennt man die<br />
jahreszeitlichen Schwankungen, die als unkritisch zu betrachten sind,<br />
da es zu keiner langfristigen Auffeuchtung kommt.<br />
Solche Bauteilanalysen sind besonders in extremen Klimaregionen von<br />
34