SPORTS 1/2012 - VfL 1848 Bad Kreuznach eV
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Perfektionist am Mattenrand<br />
Glückwunsch Manfred Klebig, ehemaliger<br />
Judotrainer des <strong>VfL</strong>, feierte 75. Geburtstag.<br />
An seinem 75. Geburtstag erlebte Manfred<br />
Klebig eine schöne Überraschung.<br />
Viele alte Weggefährten gratulierten ihm<br />
persönlich: Hans Werner Beilmann, Stephan<br />
und Andreas Schmuck, Norbert und<br />
Jürgen Teutsch, Andreas Ziegelmeyer, Siggi<br />
Henning und Mike Hadamitzky.<br />
Der Jubilar, der in Steinbockenheim lebt,<br />
erfreut sich nach auskuriertem Hüftleiden<br />
wieder bester Gesundheit und kann dem<br />
Glückwunschmarathon gelassen entgegenblicken.<br />
Natürlich verdankt Klebig seine<br />
Fitness vor allem dem Sport. Waren es früher<br />
aber überwiegend Boxring und Judomatte,<br />
die er für seine Aktivitäten nutzte,<br />
so benötigt Klebig heute lediglich Siebenmeilenstiefel<br />
und ein Fahrrad. Entweder<br />
wandert er täglich seine 10 bis 15 Kilometer<br />
oder er tritt in die Pedale. 30-Kilometer-Runden<br />
sind keine Seltenheit.<br />
„Da kann keiner von uns mithalten“, sagt<br />
Klebig-Tochter Birgit Mertes. Sie ist eins<br />
von fünf Kindern. Und alle sind mächtig<br />
stolz auf ihren Papa, der trotz seines Engagements<br />
für den Sport stets auch Familienmensch<br />
geblieben ist.<br />
„Wir konnten kaum laufen, da hat er uns<br />
schon mit in die Hallen geschleppt“, verrät<br />
Birgit. Mutter Wilma war bis zu ihrem Tod<br />
ebenfalls immer dabei. Die Familie – der<br />
Fels in der Brandung.<br />
„Alte Athleten“ werden 50<br />
Zum Jubiläum hat der Verein der <strong>Bad</strong><br />
<strong>Kreuznach</strong>er <strong>VfL</strong>-Ringer eine Broschüre<br />
herausgebracht, die voll ist mit großen<br />
Erfolgen, aber auch interessanten<br />
Geschichten. Harald Rickes steht am<br />
Rande der Kirschsteinanlage und blickt<br />
über die Nahe. „Dort drüben“, sagt Lothar<br />
Kühnel, Sprecher der „Alten Athleten“,<br />
zu ihm. „Dort war die alte Jahnhalle.“<br />
Rickes schmunzelt. „Weiß ich doch.“<br />
Schließlich hat der 75-Jährige hier einen<br />
Teil seiner knapp 30-jährigen Ringerlaufbahn<br />
verbracht.<br />
Jetzt steht nur noch ein kleines Türmchen,<br />
das an diese Zeiten erinnert. Zeiten,<br />
die Rickes als Sportler geprägt<br />
haben. „Wir haben auch draußen trainiert.<br />
Manchmal waren die Matten dick<br />
Aber: Großkampftage sind für Manni Klebig<br />
keine Herausforderung. Immerhin<br />
stand der Mann 1964 im erweiterten<br />
Olympiakader des Deutschen Judobundes<br />
für Tokio. 27 Lenze zählte er damals und<br />
war seit sieben Jahren schon für den <strong>VfL</strong><br />
aktiv. Seine größten Erfolge freilich feierte<br />
er als Trainer am Mattenrand. Von dort<br />
aus betreute er nicht nur seine Athleten,<br />
mehr noch: Er lebte jeden Kampf mit<br />
ihnen. Und er freute sich über jeden Sieg<br />
seiner jungen Burschen.<br />
Schöne Momente gab's viele: Als Stephan<br />
Schmuck internationaler englischer Jugendmeister<br />
wurde, Milko Falke bei den deutschen<br />
Juniorenmeisterschaften Bronze<br />
gewann, Jürgen Teutsch bei den nationalen<br />
Jugendmeisterschaften die<br />
Silbermedaille holte und<br />
anschließend im Nationalteam<br />
gegen die Schweiz<br />
kämpfen durfte. Neben<br />
Schmuck, Falke und Teutsch<br />
brachten es übrigens auch<br />
Klebigs Söhne Oliver und<br />
Holger sowie Michael Ziegelmeyer<br />
und Uli Richter zu<br />
Nationalkaderehren.<br />
In allerbester Erinnerung<br />
wird Klebig jedoch ein Triumph<br />
bleiben, der nicht nur<br />
von individueller Klasse,<br />
sondern auch von Teamgeist<br />
geprägt war: der Auf-<br />
vereist“, erzählt der Hackenheimer. Das<br />
härtete ab. Rickes war Mitglied einer der<br />
erfolgreichsten Mannschaften in der <strong>VfL</strong>-<br />
Geschichte. Die feierte unter anderem<br />
1958 die Meisterschaft in der Oberliga<br />
und den Aufstieg in die Erste Liga. „Die<br />
heißesten Duelle waren in der Oberliga<br />
gegen Langenlonsheim und in der Ersten<br />
Liga gegen Schifferstadt“, betont der ehemalige<br />
Leichtgewichtler (bis 68 Kilo). Die<br />
Jubiläumsbroschüre dreht das Rad der<br />
Zeit aber noch weiter zurück<br />
– bis 1925, als der <strong>VfL</strong> sogar<br />
Deutscher Mannschaftsmeister<br />
wurde.<br />
Lothar Kühnel freut sich jedes<br />
Mal, wenn er frühere und<br />
aktuelle Ringer zusammenbringen<br />
kann. Auch zu seinem<br />
Judo + alte<br />
Athleten<br />
stieg der <strong>VfL</strong>-Mannschaft im Juni 1989 in<br />
die zweite Judo-Bundesliga.<br />
Für Hans-Werner Beilmann, den langjährigen<br />
Wegbegleiter und ehemaligen Judo-<br />
Abteilungsleiter im <strong>VfL</strong>, ist Manni Klebig<br />
„ein verlässlicher Mann – in allen Lebens -<br />
lagen.“ Für andere ist er sogar ein Perfektionist.<br />
Auch im Judoverband Rheinland<br />
wirkte er über Jahrzehnte in verantwortungsvollen<br />
Funktionen und förderte<br />
außerdem viele freundschaftliche Beziehungen<br />
und internationale Partnerschaften.<br />
Die Welt bereist der Jubilar übrigens<br />
immer noch gern. In Alaska war er schon,<br />
in Jerusalem, in Ägypten. Doch es gibt<br />
noch so viel zu entdecken.<br />
Gustl Stumpf, Oeffentlicher Anzeiger<br />
stehend (v.l.): Milko Falke, Karl-Wilhelm Zöller, Stephan<br />
Schmuck, Gunther Orschau, Andreas Ziegelmeyer, Norbert<br />
Teutsch, Marcel Böhmler, Oliver Klebig, Manfred (Manni)<br />
Klebig. Kniend (v.l.): Bernd Metz, Jürgen Teutsch, Michael<br />
Ziegelmeyer, Mike Hadamitzky, Christopher Böhmler<br />
verstorbenen Vater, der die „Alten Athleten“<br />
genauso geprägt hat wie Alex Jacob.<br />
Gegründet wurde der Verein, um vor<br />
allem den Ringernachwuchs zu unterstützen.<br />
„Mal bei der Ausrüstung, mal auch<br />
bei der Renovierung einer Wohnung“,<br />
erklärt Kühnel. Denn: „Ringer halten<br />
zusammen.“<br />
Wer Interesse an der Broschüre hat, meldet<br />
sich bei L. Kühnel, Tel. 0671/327 69.<br />
Stephan Brust, Oeffentlicher Anzeiger<br />
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