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KÖDNITZER - Verwaltungsgemeinschaft Trebgast

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Im Gemeindearchiv befinden sich<br />

noch mehrere Akten aus der Zeit<br />

vor 200 Jahren. Eine davon ist eine<br />

genau mit dem 1. Juni 1812<br />

datierte Einladung an das Königlich<br />

– Bayerische Rentamt in Kulmbach<br />

zur Entrichtung der fälligen<br />

Extrasteuer. Damals war also<br />

Kulmbach bereits bayerisch. Vier<br />

Jahre zuvor hieß das Rentamt noch<br />

Kammeramt wie aus einer<br />

Aufforderung zur Zahlung von<br />

Kriegskontributionen aus dem Jahr<br />

1808 hervorgeht. Unser Gebiet war<br />

zu jener Zeit nämlich noch<br />

französisch, und die Kontributionen<br />

mussten an das von Napoleon<br />

eingesetzte Generaladministration<br />

zur Finanzierung seiner Truppen<br />

bezahlt werden.<br />

Dies war die Folge des französich –<br />

preußischen Krieges, der am 14.<br />

Oktober 1806 durch die Schlacht<br />

bei Jena und Auerstedt zu Gunsten<br />

Napoleons entschieden und 1807<br />

mit dem Frieden von Tilsit<br />

entschieden wurde. Kulmbach wurde<br />

schon am 10. Oktober 1806<br />

besetzt und kam unter französische<br />

Verwaltung. „Das Fürstenthum<br />

Baireuth gehört Se. Majestät dem<br />

Kaiser Napoleon, ihr sey diesem<br />

großen Monarchen mit dem Eid der<br />

Treue und des Gehorsams zugethan.<br />

Wehe dem unter Euch, der diesen<br />

Verpflichtungen entgegen handeln<br />

könnte. Unerbittlich werde ich gegen<br />

die Schuldigen seyn“, zitiert Johann<br />

Apollonius Peter Weltrich in seinen<br />

„Erinnerungen für die Einwohner des<br />

ehemaligen Fürstenthums Baireuth“<br />

den französischen Herzog Abrantes.<br />

Damit wurde klar gestellt, dass die<br />

Kosten für die Versorgung und<br />

Eiquartierung der durchziehenden<br />

Truppen von den Orten an den<br />

großen Straßen aufzubringen waren.<br />

Auch als am 28. Februar 1810 im<br />

Pariser Vertrag Napoleon unser<br />

12<br />

Die Einwohner zu Kauerndorf<br />

Die Grande Armée auf dem<br />

Rückzug (aus „Wir erleben die<br />

Geschichte“,II.Band, Bayerischer<br />

Schulbuch-Verlag, S. 71)<br />

Fürstenthum an den bayerischen<br />

König Max Joseph übergeben hatte,<br />

verringerten sich diese Belastungen<br />

nicht. Denn schon bald kam es zu<br />

neuen Truppendurchzügen und<br />

Einquartierungen, mit denen der Zug<br />

der Grande Armée gegen Russland<br />

vorbereitet wurde. Dieser begann<br />

am 24. Juni 1812 und endete am<br />

28. November 1812 mit der<br />

Niederlage an der Beresina und dem<br />

katastrophalen Rückzug durch Eis<br />

und Schnee. Aber an den<br />

Kriegskontributionen hatten unsere<br />

Gemeinden noch fast bis zur Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts zu zahlen.

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