Ausgabe 34 - Stallgefluester

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© Foto: Christian Prandl © Fotos: Stallgeflüster Laux Polo-Spiel begeisterte, nahm er acht Reitstunden, kaufte dann seine ersten eigenen Polo-Pferde und ritt bereits ein Jahr später die ersten Turniere. „Dennoch, Polo kann schon ganz schön hart sein“, stellt Markus Maier aus Euskirchen fest. Er ist ebenfalls erst spät (mit Ende 30) zum Polo gekommen – davor galt seine Leidenschaft Fortbewegungsmitteln mit deutlich mehr PS. „Ich war leidenschaftlicher Rennfahrer, bis Formel 3“, berichtet der Rheinländer. „Vor Pferden hatte ich ursprünglich Angst.“ Schliesslich traute er sich dann doch auf den Rücken des einen PS – und es gefiel, so gut, dass er ein Jahr lang im Gelände trainierte, mit Sattel und ohne „um das Gefühl für das Pferd zu bekommen“. Maier, der schon mit 9 Jahren Gokart-Rennen fuhr, mag es gern ein wenig rasanter und entdeckte den Polo-Sport für sich: „Das ist ein schneller Team-Sport, bei dem gleichzeitig das Pferd zu steuern und der Ball zu schlagen ist. Körperkontakt ist durchaus erlaubt – schließlich will man ja verhindern, dass der Gegner den Ball bekommt. Das gibt man so manch heftigen Adrenalin-Stoß. Aber ohne den macht’s keinen Spaß.“ Auch Maier besitzt eigene Polo-Pferde. „Wenn man wirklich spielen will, ist das schon sinnvoll“, stellt er fest. „Denn ein Pferd darf während eines Spiels, das in der Regel aus vier Chukkas besteht, niemals an zwei Spielabschnitten nacheinander teilnehmen. Aber es ist natürlich nicht notwendig vier Pferde, für jeden Chukka eines, zu haben. Zwei, die abwechselnd eingesetzt werden, reichen völlig aus.“ Maier in seiner absoluten Begeisterung für dieses rasante, mehr als 2000 Jahre alte Spiel, hat es inzwischen auf acht eigene Polopferde gebracht. „Viele klassische Reiter glauben, das sei eine teure Angelegenheit, aber der Preis für ein gutes Polo-Pferd ist längst nicht zu vergleichen mit dem für beispielsweise ein qualitativ entsprechendes Dressurpferd.“ Gute Polo-Pferde seien zu einem durchaus finanzierbaren Betrag zu haben, so Maier. Argentinien ist derzeit – trotz langer britischer Tradition – die Hochburg des Polo-Sports. Obwohl das Spiel dort erst 1877 durch einen Engländer eingeführt worden war, verbreitete es sich hier rasch. Der Grund dafür waren vor allem die hier vorhandenen, wendigen Pferderassen, die gekreuzt mit Vollblütern das ideale Polo- Pferd ergaben. Der Ursprung des Spiels findet sich jedoch bei den Reiter-Völkern der asiatischen Steppen. Bereits unter Alexander dem Großen um 370 v.Ch. spielte man in Persien mit Stick und Ball „Chaugán“, ein Spiel, das zu diesen Zeiten – entgegen aller Vorurteile – nicht nur den ‚Herren der Schöpfung’ vorbehalten war. Quellen berichten, dass die Herrscherin Shirin mit ihren Hofdamen gegen ihren königlichen Gemahl, Khusran Parviz und sein Gefolge zu spielen pflegte. Der Name Polo übrigens entstammt der tibetischen Sprache, in der das Spiel ‚pulu’ – Ball genannt wurde. In den Kolonien Groß-Britanniens hatten dann die Engländer das faszinierende Spiel entdeckt, führten Reglements ein und brachten es Mitte des 19. Jh. mit auf ihre Heimat-Insel. Dort wurde es von den Amerikanern entdeckt und verbreitete sich auch in der ‚Neuen Welt’ sehr rasch. 19
© Fotos: Stallgefl üster Laux Amerika war das erste Land, das 1888 ein Handicap-System einführte – England und Indien folgten diesem System erst ab 1910. Das erste Polo-Spiel in Deutschland fand 1896 in Hamburg statt, wo dann 1898 der erste Polo-Club Deutschlands gegründet wurde. Auch in Frankfurt hat der Frankfurter Polo-Club eine lange Tradition: Er wurde 1902 gegründet und startete 1904 sein erstes offi zielles Turnier. Für dieses Jahr plant der Frankfurter Polo Club im Sommer nach seinem Umzug auf die Reitanlage St. Georg in Sulzbach und der Fertigstellung des Außenplatzes sein erstes Eröffnungsturnier sowie „Schnupperkurse“ für Polo- Interessierte Anfänger. Die Spiel-Ergebnisse des ersten Frankfurter Arena Hallen-Polo-Turniers: Platz 1: Team Puro Polo: Markus Maier und Uwe Scherer Platz 2: Team Poloclub Hohenzollern: Franzi Fischer und Fio Fischer Platz 3: Team El Condor: Platz 4: Team AKZENT Invest: Platz 5: Team Polo+10/Eniteo: Platz 6: Team Gartenbau Scherer: Bestes Pferd: Rico Richert und Dr. Jörg Heimel Jacqueline Kalusche und Brani Sincic Oliver Kreiter und Pierre Greiveldinger Petra Kyaw und Suse Margraf Alemana 20
Seite 1 und 2: Ankommen heißt das Ziel Der Einsat
Seite 3: Speed, Spaß, Spiel und Strategie:

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