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Anmerkungen zu Methoden und Praxis - Deutsche-bistuemer ...

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datenbank werden später ausführlich behandelt. Da aber die beiden Bereiche -<br />

traditionelles Inventar oder Computerdatenbank- der Sache nach entgegengesetzt erscheinen,<br />

werden Überlegungen <strong>zu</strong> ihrem vermeintlichen Spannungsverhältnis die<br />

nachfolgenden Ausführungen unterschwellig begleiten.<br />

Angestrebtes Ziel bei der verbalen Erfassung ist ein goldener Mittelweg zwischen akribischer<br />

wissenschaftlicher Bearbeitung <strong>und</strong> bloßer handwerklicher Auflistung. Im Hinblick<br />

auf den kaum überschaubaren Umfang des Gesamtprojekts erscheint es notwendig,<br />

bei allem Qualitätsanspruch der Einzelergebnisse durchaus auch den quantitativen<br />

Aspekt in die Erfolgsbilanz mit ein<strong>zu</strong>beziehen. Die Dimensionen des Aufgabenfeldes<br />

erfordern zwar eine straffe <strong>und</strong> zügige Vorgehensweise, sie sollten aber keinesfalls Anlaß<br />

sein für quantitative Zielset<strong>zu</strong>ngen, die einer Tendenz <strong>zu</strong> flüchtigem Arbeiten Vorschub<br />

leisten könnten. Jeder Kirchenbau <strong>und</strong> jede Sache darin will für sich selbst genau<br />

besehen <strong>und</strong> ernstgenommen sein. Jeder spätere Blick in einen Inventarband wird die<br />

Qualität nicht im Bewußtsein der Sachzwänge des Gesamtunternehmens bewerten,<br />

sondern alleinig nach dem konkreten Gehalt an Information.<br />

Ziel muß es daher sein, mit vertretbarem Aufwand eine möglichst hohe Informationsdichte<br />

<strong>zu</strong> erreichen. Vorausset<strong>zu</strong>ngen <strong>und</strong> Chancen hier<strong>zu</strong> liegen vor allem im methodischen<br />

Gr<strong>und</strong>konzept des Gesamtunternehmens, aber auch in Ausbildung <strong>und</strong> Erfahrung<br />

sowie persönlichem Engagement jener, die Inventarisierung in der <strong>Praxis</strong> betreiben.<br />

2. 1. Die verbale Erfassung<br />

Das Rüstzeug des Kunsthistorikers ist vornehmlich das geschriebene Wort. Weit mehr<br />

als bei einem wissenschaftlichen Werk, das genügend Raum bietet, kommt es bei der<br />

Inventarisierung darauf an, charakteristische Wesensmerkmale oder den Kernpunkt<br />

einer Sache so kurz wie irgend möglich <strong>und</strong> dennoch sprachlich abger<strong>und</strong>et <strong>zu</strong> beschreiben.<br />

Ein <strong>zu</strong> knapper tabellarischer Stil erscheint unangemessen, weil <strong>zu</strong> distanziert.<br />

Beim engagierten Schreiben über Kunstwerke schwingen hingegen stets auch<br />

assoziative Momente der Wertung <strong>und</strong> Würdigung mit, was in unserem Falle sogar<br />

wünschenswert, wenn nicht gar notwendig ist. Die Distanziertheit einer bloßen Auflistung<br />

vermag beim Leser naturgemäß kein tieferes Interesse oder gar Wertempfinden <strong>zu</strong><br />

wecken. Gerade dies sollte aber mit den kurzen Beschreibungstexten gelingen. Auf<br />

engstem Raum sollte leicht eingängig <strong>und</strong> sprachlich angenehm verpackt eine Art von<br />

Gr<strong>und</strong>botschaft <strong>zu</strong>m jeweiligen Gegenstand sichtbar werden. In diesem Bemühen um<br />

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