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Omega – die Meister<br />
der Zeitmessung<br />
Wieso bei Kral der Erfolg messbar ist<br />
Juri Troy über die Bausteine seiner Karriere<br />
Warum Ethan Hunt auf BMW abfährt<br />
Über Gustav Klimts goldigen Geburtstag<br />
Wenn Helena Christensen triumphiert<br />
1 <strong>kontur</strong><br />
Omega<br />
Frühjahr 2012 | 3 Euro
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Editorial<br />
Goldiges Genie. Wien feiert einen seiner erfolgreichsten Söhne. Zum 150.<br />
Geburtstag von Gustav Klimt haben viele Museen in der Bundeshauptstadt<br />
gründlich in ihren Archiven gestöbert und locken mit einer Vielzahl von Ausstellungen.<br />
Noch heute ziehen die mit Goldornamenten verzierten Bilder des<br />
Malergenies die Betrachter in ihren Bann.<br />
Gemütlichkeit. Klar, dass es im Jubeljahr auch eine Klimt-Torte gibt. Was<br />
gibt es Schöneres, als sich nach einem inspirierenden Museumsbesuch bei<br />
einer Melange im Kaffeehaus über die Werke des Künstlers auszutauschen?<br />
Apropos Jubel: Bei der Olympiade steht diesen Sommer ebenfalls das gelbe<br />
Edelmetall als Objekt der Begierde im Mittelpunkt. Dass bei der Jagd nach<br />
den Goldmedaillen jede Hundertstelsekunde zählt, dafür sorgt das Traditionsunternehmen<br />
Omega. Und so schließt sich unser goldener Reigen.<br />
Viel Spaß wünscht Ihnen<br />
Ihr „<strong>kontur</strong>“-Redaktionsteam<br />
Ein Kuss, der die Welt veränderte<br />
– die dekorativen Ornamente<br />
von Gustav Klimt begeistern bis<br />
heute Besucher aus aller Welt.<br />
Lesen Sie mehr auf Seite 10.<br />
Omega – die Meister<br />
der Zeitmessung<br />
Wieso bei Kral der Erfolg messbar ist<br />
Juri Troy über die Bausteine seiner Karriere<br />
Warum Ethan Hunt auf BMW abfährt<br />
Über Gustav Klimts goldigen Geburtstag<br />
1 Wenn <strong>kontur</strong> Helena Christensen triumphiert<br />
Omega<br />
Frühjahr 2012 | 3 Euro<br />
Bereits jetzt schon vormerken!<br />
Das nächste „<strong>kontur</strong>“-Magazin<br />
erscheint am 15. Juni 2012.<br />
Inhalt<br />
06 Von Disney Dream bis zu Kops II<br />
Wieso bei Kral der Erfolg im wahrs-<br />
ten Sinne des Wortes messbar ist<br />
10 Das Nackte zieht immer an<br />
Zum 150. Geburtstag von Gustav<br />
Klimt locken diese Wiener Museen<br />
mit einzigartigen Großausstellungen<br />
15 Meister der Zeit<br />
Diese Ereignisse ticken dank des<br />
uhrmacherischen Know-hows der<br />
Traditionsmanufaktur Omega richtig<br />
18 Auf die Frische kommt es an<br />
Wann Meeres- oder Seebewohner<br />
das Prädikat „Edelfisch“ verdienen<br />
22 Ethan Hunt fährt Hightech-BMW<br />
Beim Münchner Automobilhersteller<br />
ist die Zukunft mit dem „BMW Vision<br />
Efficient Dynamics“ elektrisch<br />
<strong>kontur</strong><br />
5
Impressum Herausgeber:<br />
6 <strong>kontur</strong><br />
26 Ein Tag im Kaiserreich<br />
Schöner Arbeitsplatz: Schlossherrin Renate Kaiser bewahrt<br />
auch bei kopflosen Rittern immer einen kühlen Kopf<br />
28 Wie der Erzherzog zum Aktionisten Günter Brus kam<br />
Das Joanneum Graz und seine traditionsträchtige Geschichte<br />
32 Vom Stein zum Raum<br />
Von der Architektur bis zum Handwerk – warum beim<br />
Vorarlberger Juri Troy „Schubladendenken“ nicht funktioniert<br />
37 Bretter, die die Welt bedeuten<br />
Warum der Neusiedler See einmal im Jahr zum Mekka<br />
der Surfszene avanciert – Steven van Broeckhoven und<br />
Max Matissek, zwei der weltbesten Freestyler, im Interview<br />
Warum der Vorarlberger Juri Troy<br />
mit seinen fliegenden Büchern<br />
und anderen skulpturalen Interventionen<br />
für Furore sorgt.<br />
Mehr auf Seite 32.<br />
60 Institut für Genuss und Müßiggang<br />
Öffentliches Wohnzimmer – Wieso die Wiener Kaffeehauskultur<br />
zu Recht zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO zählt<br />
65 Napoleons kleines Juwel<br />
42 A place harder than Hard<br />
Harald Kloser – mit viel Mut und<br />
Musik im Blut nach Hollywood<br />
47 Wenn Helena triumphiert<br />
Supermodel Helena Christensen<br />
über ihre Arbeit als Designerin und<br />
die neuesten Dessous-Trends<br />
50 Genetische Begeisterung<br />
Dr. Nicolas Zech oder der<br />
Weg vom unerfüllten Kinder-<br />
wunsch zum Wunschkind<br />
56 Lehre und Forschung<br />
Die Schweizer Universität St. Gallen<br />
ist auch international gefragt<br />
Schöne Strände, kristallklares Wasser, fantastische Wanderwege:<br />
Alles über die Faszination der italienischen Mittelmeerinsel Elba oder<br />
warum Napoleon sein neues Zuhause letztlich doch noch heimelig fand<br />
Vorarlberger Graphische Anstalt Eugen Russ & Co., A-6858 Schwarzach, Gutenbergstraße 1 • Me dien in ha ber und Her steller: Vor arl berger Medien haus,<br />
A-6858 Schwarzach, Guten berg straße 1 • Redaktionelle Leitung: Christiane Schöhl von Norman, christiane.SchoehlvonNorman@medienhaus.at • Redaktion: Angelika Böhler, Kurt Bracharz,<br />
Christa Dietrich, Ernest F. Enzelsberger, Martina Feurstein, Marion Hepberger, Elisabeth Längle, Franz Muhr • Art Direktion: Christian Grutsch • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Claudia Gölz,<br />
Nadine Rüscher • Titel: Omega • Fotos: Kral <strong>AG</strong>, Omega, Zur Winzerstube, Kornat, Deuring Schlössle, BMW, Renate Kaiser, Bundeskanzleramt Österreich, Dean Calma, Juri Troy, Robert<br />
Fessler, Max Matissek, Professional Windsurfers Association, Windsurfmoves.com, Hylke Bakker, Marlene Paul/KGP Events, Harald Kloser, Triumph/Postl, Palmers, Chantal Thomass, Wolford,<br />
Intimissimi, Universität St. Gallen/Hannes Thalmann, WienTourismus, Österreich Werbung, Shutterstock, VMH/Philipp Steurer, Roland Paulitsch, Bernd Hofmeister; AP, APA, EPA, Reuters<br />
• An zeigen bera tung: Vor arl berger Me dien haus, A-6858 Schwarzach, Guten berg straße 1, Patrick Fleisch, +43 5572 501-818, patrick.fleisch@medienhaus.at; Ge rard Hann, +43 5572 501-277,<br />
gerard.hann@medienhaus.at; Gabriel Ramsauer +43 5572 501-785, gabriel.ramsauer@medienhaus.at; Nadja Rohner, +43 5572 501-280, nadja.rohner@medienhaus.at; Carina Wiedl,<br />
+43 5572 501-278, carina.wiedl@medienhaus.at • Druck: Vorarlberger Verlagsanstalt, A-6850 Dornbirn, Schwefel 81 • Erscheinungstag: 23. März 2012 • www.<strong>kontur</strong>-magazin.at<br />
www.bregenzerfestspiele.com<br />
Spiel auf dem See<br />
18. Juli bis 18. August 2012<br />
Musik: Umberto Giordano; Buch: Luigi Illica<br />
Aufführungsrechte: Casa Musicale Sonzogno, Milano<br />
Bühnenvertrieb für Österreich: Josef Weinberger Wien, Ges.m.b.H<br />
die3.eu
Von „Disney Dream“<br />
bis zu „Kops II“<br />
Was haben das modernste Kraftwerk<br />
der Welt und das größte in Deutschland<br />
gebaute Kreuzfahrtschiff gemeinsam?<br />
Sowohl „Kops II“ als auch „Disney Dream“<br />
funktionieren mit Durchflussmessgeräten<br />
und Pumpen von Kral. Ein Unternehmen<br />
mit Sitz in Lustenau, das mit Schrau-<br />
benspindelpumpen und Volumetern ei-<br />
ne vielversprechende Nische besetzt.<br />
Wasserprobleme standen am Anfang. Im Lustenau der<br />
Nachkriegszeit herrschte Wassermangel in den Haushalten.<br />
Oskar Kräutler hatte eine Idee, wie er diese Situation verbessern<br />
wollte und begann 1950 mit der Herstellung von Pumpen zur<br />
Wasserversorgung. Das Problem des Jung-Erfinders war zugleich<br />
auch seine große Chance: Qualität und Leistung dieser<br />
Pumpen waren damals bereits überdurchschnittlich groß. Bald<br />
war die Produktion dieser Spitzenprodukte als normale Haushaltspumpen<br />
nicht mehr wirtschaftlich, billigere Geräte kamen<br />
auf den Markt.<br />
Das Nachbarunternehmen Heizbösch wurde zum Impulsgeber<br />
für die Entwicklung von Schraubenspindelpumpen – das sind<br />
technisch hochwertige Pumpen, die leise mit hohem Sicherheitsstandard<br />
schmierende Flüssigkeiten wie Öl befördern.<br />
Damit begann die Erfolgsgeschichte von Kral. Das junge Unter-<br />
später mit der internationalen Schifffahrt<br />
die Welt zu erobern – heute das größte<br />
und lukrativste Marktsegment von Kral.<br />
Schneller und flexibler. Der Grundstein<br />
für den Erfolg liegt oft darin, Dinge anders<br />
zu machen. So auch bei Kral. Viele Jahre<br />
hat sich das Unternehmen mit seinen<br />
Leistungen und Produkten am Markt und<br />
an seinen Mitbewerbern orientiert. Inzwischen<br />
stellt Kral die Weichen und gibt den<br />
Ton in dieser hoch spezialisierten Nische<br />
an. Besonders punktet das Unternehmen<br />
mit seinen innovativen, auf Kundenbedürfnisse<br />
abgestimmten Lösungen, der<br />
hohen Produktqualität sowie der Flexibilität<br />
und den schnellen Lieferzeiten. „Kral<br />
steht für Qualität, Innovation und Schnelligkeit,<br />
jederzeit und weltweit“, so Krals<br />
Vorstand Dr. Ing. Harald Raak. Auf diese<br />
Art konnte Kral auch über einen speziellen<br />
Auftrag zur Fertigung einer Motorpumpenlösung,<br />
die in kürzester Zeit geliefert<br />
werden musste, den Kunden MAN B&W<br />
für sich gewinnen – einer der weltweit<br />
führenden Dieselmotoranbieter mit Sitz in<br />
Augsburg, Deutschland. Durch die reibungslose<br />
Kooperation konnte Kral die<br />
Geschäfte mit MAN B&W ausweiten und<br />
beliefert das Unternehmen mittlerweile<br />
mit Pumpen für Dieselmotoren, die in<br />
Kraft- und Heizwerken sowie auf Schiffen<br />
eingesetzt werden. Kral nutzt den Vorteil<br />
der auf Vertrauen und Verlässlichkeit basierenden<br />
Kundenbeziehungen und<br />
wächst mit seinen Kunden Schritt für<br />
Schritt in Richtung Global Player.<br />
Litermaß definiert. Als passende Ergänzung<br />
zur Pumpenherstellung hat Kral<br />
im Bereich der Messtechnik Fuß gefasst,<br />
um den Verbrauch der gepumpten Flüssigkeiten<br />
zu minimieren. Das erfordert<br />
allerhöchste Präzision und technologisches<br />
Spitzen-Know-how. Die eigens<br />
entwickelten und geeichten Durchflussmessgeräte<br />
garantieren Messungen auf<br />
Laborgenauigkeit. Kral hat die Volumeter<br />
Europas mit der höchsten Messgenauigkeit.<br />
Mit diesen Messapparaten wird<br />
europaweit das Litermaß bestimmt –<br />
eine Innovation aus Vorarlberg als Vorgabe<br />
für modernste technische Standards.<br />
100 Tonnen pro Tag. Hand in Hand<br />
gehen Sparmaßnahmen und Ressourcenschonung.<br />
Ein hoher Kraftstoffverbrauch<br />
belastet die Umwelt und verursacht<br />
hohe Kosten – das gilt im Heiz- und<br />
Kraftwerkpumpenbereich, vor allem aber<br />
für die Marine. Denn weltweit werden die<br />
meisten Güter auf Frachtschiffen transportiert.<br />
Diese Riesentransporter auf den<br />
Meeren können etwa 6600 Container<br />
laden, das entspricht dem Ladevolumen<br />
von 6600 Lkw. Ihr Treibstoffverbrauch bei<br />
einer Stärke von 75.000 PS beträgt zwischen<br />
80 und 100 Tonnen pro Tag – umgerechnet<br />
sind das 14.000 Liter Schweröl<br />
pro Stunde. Ein Einfamilienhaus mit<br />
160 Quadratmetern kommt vergleichsweise<br />
ein ganzes Jahr mit durchschnittlich<br />
2176 Litern Heizöl aus. Das sind<br />
unvorstellbare Ölmengen. Ziel von Kral<br />
ist es, mit seinen Messgeräten und Prozessoptimierungen<br />
den Kraftstoffverbrauch<br />
so gering wie möglich zu halten<br />
und so Geld zu sparen. Auch die international<br />
immer strenger werdenden Umwelt-<br />
und Emissionsauflagen müssen<br />
berücksichtigt und eingehalten werden.<br />
Gegen den Strom. Die Segel auf Er-<br />
folgskurs gesetzt hat Kral im Krisenjahr.<br />
Mit der neuen Baureihe der Doppelstationen<br />
DKC und DMC hat Kral die Marine<br />
revolutioniert und konnte so die Finanzkrise<br />
mit einem noch nie da gewesenen<br />
Rekordumsatz von 36,4 Mill. Euro erfolgreich<br />
überstehen. Das Besondere an<br />
diesem neuen Produkt ist, dass es hochviskose<br />
sowie niedrigviskose Kraftstoffe<br />
verarbeitet, aber auch die doppelte Absicherung<br />
durch zwei Pumpen, die so<br />
zusammengebaut sind, dass eine von<br />
beiden im Notfall immer übernehmen<br />
DI Otmar Kräutler (Vorstandsvorsitzender) und<br />
Dr. Ing. Harald Raak (Vorstand; rechts) im Gespräch mit „<strong>kontur</strong>“. Der Firmenhauptsitz in Lustenau.<br />
nehmen etablierte sich zunächst in der Heizungsbranche, um<br />
Spitzen-Know-how<br />
8 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 9
kann. Diese Kombinationslösung bietet höchste Sicherheit in<br />
der Marine, aber auch in der Industrie in kritischen Anwendungsbereichen.<br />
Denn der Ausfall einer Kraftstoffpumpe kann verheerende<br />
Folgen wie hohe Kosten und Lieferterminverzögerungen<br />
verursachen.<br />
Mitarbeiter am Erfolg beteiligen. Von den gemeinsam erzielten<br />
Errungenschaften profitieren auch die Mitarbeiter von Kral,<br />
denn sie sind die treibende Kraft des Unternehmens. Im Erfolgsjahr<br />
2010/11 wurden an jeden Mitarbeiter 1730 Euro ausgeschüttet.<br />
„Unsere Mitarbeiter sind unser Herzstück“, so Vorstandsvorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Otmar Kräutler. Gute und motivierte<br />
Arbeitskräfte sind die Voraussetzung für Unternehmenserfolge:<br />
Innovationen entstehen durch das vernetzte Denken und<br />
den Austausch von Informationen, was gute Zusammenarbeit<br />
und Kommunikation voraussetzt. Die enge Kooperation sowie<br />
der freundliche und menschliche Umgang untereinander sind<br />
die Werte, die bereits Firmengründer Oskar Kräutler in das Unternehmen<br />
gebracht hat.<br />
Große Pläne für die Zukunft. Um auch in Zukunft die führende<br />
Position am Markt beizubehalten und weiterzuwachsen, sind<br />
Investitionen in die gesamte Qualität des Unternehmens ein<br />
ständig aktuelles Thema. Sich laufend ändernde Umweltgesetze<br />
und neue Herausforderungen durch Kundenwünsche sind<br />
die Antriebsmotoren für die Weiterentwicklung und das Streben<br />
nach mehr Qualität und Exzellenz. Angelika Böhler<br />
10 <strong>kontur</strong><br />
Kral <strong>AG</strong><br />
Auf hoher See<br />
Gründung. 1950 als Kräutler GmbH & Co. in Lustenau<br />
durch Oskar Kräutler mit dem Sortiment Wasserpumpen,<br />
Elektromotoren, Industriewasserpumpen<br />
und Zahnradpumpen. Umfirmierung. 2006 wurde<br />
die Kräutler GmbH & Co. in Kral <strong>AG</strong> umbenannt, ging<br />
aber nicht an die Börse, sondern blieb weiterhin unternehmergeführt.<br />
Standorte. Lustenau (Österreich),<br />
Matthews/North Carolina (USA). Geschäftsführung.<br />
Dipl.-Ing. Otmar Kräutler (Vorstandsvorsitzender), Dr.-<br />
Ing. Harald Raak (Vorstand), Erich Kräutler (Aufsichtsrat<br />
Vorsitzender). Wirtschaftsjahr. 1. Mai bis 30. April<br />
2010/11: 36,4 Mio. Euro Umsatz mit 260 Mitarbeitern<br />
(Umsatzwachstum von 39,6 Prozent). Exportanteil<br />
weltweit. 96 Prozent. Hauptmarkt. Deutschland.<br />
Geschäftsfelder. Marine, Stromerzeugung, Verfahrenstechnik,<br />
Maschinenbau, Öl und Gas. Produkte.<br />
Schraubenspindelpumpen, Durchflussmessgeräte sowie<br />
kundenspezifische Lösungen. Höchste Anforderungen<br />
meistern. Schiffe werden auf hoher See mit<br />
schwerem Heizöl angetrieben. In Küstennähe fahren<br />
sie mit Diesel. Die Tatsache, dass eine Pumpe zwei<br />
unterschiedliche Kraftstoffe verarbeiten muss, stellt<br />
hohe technische Anforderungen an das Produkt. Zudem<br />
müssen Pumpen und Dichtungen gut geschmiert<br />
sein, um Feuer im Maschinenraum zu verhindern.<br />
Dass es im Unternehmen wie „geschmiert“ läuft, dafür sind unsere Mitarbeiter<br />
verantwortlich. Sie sind der wichtigste Teil unseres Wachstumskonzeptes.<br />
ENDORPHIN VERSUS ADRENALIN.<br />
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Symbolfoto
Das Nackte zieht immer an<br />
Selbst Hollywood-Star John Malkovich<br />
konnte nicht verhindern, dass Raoul Ruiz<br />
ein reichlich schwülstiges Bild vom Maler<br />
Gustav Klimt (1862-1918) schuf. Im Jahr<br />
2006 kam der aufwändige Film mit viel<br />
Gedöns auf die Leinwand und blieb für<br />
die Klimt-Rezeption unbedeutend. Im<br />
selben Jahr machte ein anderer Umstand<br />
weit mehr Schlagzeilen. Für das Gemälde<br />
„Adele Bloch-Bauer I“ wurde die Rekordsumme<br />
von über 100 Millionen Euro<br />
bezahlt. Dem Kauf ging ein jahrelanger<br />
Restitutionsstreit voraus, bei dem Österreich<br />
eine unrühmliche Rolle spielte. Zuletzt<br />
kamen aber die Erben der einst aus<br />
dem Land vertriebenen jüdischen Besitzer<br />
zu ihrem Recht.<br />
Omnipräsenter Kuss. Wenn heute<br />
Gustav Klimt zur Sprache kommt, sind<br />
Besitzverhältnisse und Anspruch auf<br />
Rückgabe unweigerlich ein Thema. Dass<br />
Österreich vor knapp 15 Jahren endlich<br />
ein Restitutionsgesetz verabschiedete,<br />
hat somit auch mit jenem Maler zu tun,<br />
dem man von öffentlicher Seite auch zu<br />
Lebzeiten mitunter übel mitspielte, der<br />
aber omnipräsent ist. Nicht nur in Wien,<br />
und Goldenes sowieso<br />
Eine reicht nicht, Wien lockt zum 150. Geburtstag von Gustav Klimt<br />
mit mindestens einer Handvoll Großausstellungen. Ob man dem<br />
Maler unbedingt auch musikalisch kommen muss, sei aber dahingestellt.<br />
das Bild „Der Kuss“ (1908) ist eines der<br />
meistreproduzierten Kunstwerke der<br />
Welt. Es befindet sich im Belvedere, wo<br />
man im Juli dieses Jahres den gesamten<br />
Klimt-Bestand neu geordnet präsentiert<br />
und sich damit ins Zentrum der Klimt-<br />
Schauen zum 150. Geburtstag des Malers<br />
rückt.<br />
Jedenfalls sind dort die meisten dieser<br />
Frauenporträts präsent, für die die Auftraggeber<br />
bereits stattliche Summen<br />
hinzublättern hatten. Nach 1900 war<br />
Klimt nämlich ein gemachter Mann. Nicht<br />
unbedingt glücklich. „Ich bin seit Jahren<br />
ein namenlos unglücklicher Mensch,<br />
man sieht es mir nicht an, man glaubt das<br />
Gegenteil, ja, man beneidet mich sogar“,<br />
ließ er einen Postkartenempfänger wissen.<br />
Tobias Natter, Direktor des Leopold<br />
Museums in Wien, listet in der aktuellen<br />
Ausstellung „Klimt persönlich“ Hunderte<br />
solcher schriftlicher Botschaften auf.<br />
Viele offenbaren nur Alltägliches, Erkundungen<br />
oder Berichte über das Wetter,<br />
Details zum Tagesablauf. Gerade in Verbindung<br />
mit zahlreichen Zeichnungen<br />
und einem nachgebauten Atelier lassen<br />
sie den „frischen Blick“ auf den Maler, den<br />
der Fachmann aus Vorarlberg mit dieser<br />
Schau anbieten wollte, aber durchaus zu.<br />
Details über die Art der Verbindung zur<br />
Modedesignerin Emilie Flöge (1874-<br />
1952) bleiben allerdings auch hier ausgespart.<br />
Die schillernde Persönlichkeit, mit<br />
der Klimt nicht nur die Sommer verbrachte,<br />
sondern auch bei gesellschaftlichen<br />
Anlässen auftrat, hat massenweise Briefe<br />
vernichtet. Historikern zufolge soll sie<br />
von der sexuellen Orientierung her Frauen<br />
eher zugeneigt gewesen sein als<br />
Männern bzw. jenem Mann, dem man<br />
nach zahlreichen Liebschaften 14 Kinder<br />
nachgesagt hatte. Mindestens sechsfacher<br />
Vater dürfte er gewesen sein,<br />
schließlich hat er die Vaterschaft in einigen<br />
Fällen ja auch anerkannt.<br />
Freiheiten erkämpft. Obwohl dieser<br />
Umstand zum „persönlichen“ Bild von<br />
Klimt zählt, dessen Darstellung man im<br />
Leopold Museum anstrebt, ist im Zusammenhang<br />
mit Skandalen und dem Kampf<br />
um Anerkennung, so Natter, vor allem der<br />
damalige Umgang mit der Öffentlichkeit<br />
bzw. den Medien bedeutend. Der Kunst-<br />
12 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 13
Die sinnliche Attitüde, die dekorative Ornamentik<br />
hat sich als das, was wir mit Klimt verbinden,<br />
eingeprägt. Das Bild lässt sich nun gut ergänzen.<br />
historiker kommt zum Schluss, dass sich<br />
Klimt Freiheiten erkämpfte, die Voraussetzung<br />
für die Kunstentwicklung im 20.<br />
Jahrhundert waren.<br />
Empörter Künstler. Der spektakulärste<br />
Zwischenfall ereignete sich rund um die<br />
Schaffung der Fakultätsbilder für die<br />
Universität in Wien. Die Symbolik hatte<br />
die Professorenschaft erstens nicht verstanden<br />
und zweitens waren ihr die Figuren<br />
schlicht zu nackt. Klimt kaufte sich<br />
die Bilder empört zurück, von denen aber<br />
nur noch wenig Szenen dokumentiert<br />
sind, weil die Werke im Zweiten Weltkrieg<br />
verbrannten. „Ab einem gewissen Zeit-<br />
„Meisterwerke im Fokus“<br />
12. Juli bis 6. Oktober im Oberen Belvedere.<br />
punkt haben alle nur noch voneinander<br />
abgeschrieben, niemand hat mehr zu<br />
einer neuen Aussage gefunden“, bringt<br />
Tobias Natter die immer wieder zitierte<br />
Bewertung der Arbeiten auf den Punkt.<br />
Die sinnliche Attitüde, die dekorative<br />
Ornamentik hat sich als das, was wir mit<br />
Klimt verbinden, eingeprägt.<br />
Nach dem Jahr 2012, in dem Natter auch<br />
noch ein umfangreiches Buch vorlegt,<br />
wird das Bild vielleicht doch etwas zurechtgerückt.<br />
Einen kleinen – durchaus<br />
symbolischen – Beitrag dazu leistet auch<br />
das Kunsthistorische Museum. Nachdem<br />
Klimt dort bereits 1890 gemeinsam<br />
mit seinem Bruder Ernst und dem Studienkollegen<br />
Franz Matsch den Auftrag<br />
erhielt, hoch oben in der Eingangshalle<br />
Wandmalereien zu fertigen, die auf die<br />
Sammlungsthemen verweisen, wurden<br />
diese nun dem Besucher auf besondere<br />
Weise zugänglich gemacht. Generaldirektorin<br />
Sabine Haag, die übrigens auch<br />
aus Vorarlberg stammt, ließ eine Brücke<br />
über das Stiegenhaus spannen. „Aug in<br />
Aug mit Klimt“, so ein Slogan, kann der<br />
Besucher nun verweilen und somit das<br />
Innovative und Schöpferische neben<br />
dem Dekorativen ergründen.<br />
Kunst-Kitsch. Weniger hilfreich ist da-<br />
bei wohl das Aufwärmen des Klimt-Musicals,<br />
das sich Wien antun will. Nachdem<br />
man im Wien Museum ab 16. Mai<br />
unter dem Titel „Worst of Klimt“ mit dem<br />
ganzen Kunst-Kitsch samt Klimt-Barbie<br />
aufwartet, lässt sich dieses Projekt dort<br />
aber gut eingliedern. Christa Dietrich<br />
„Klimt persönlich“<br />
bis 27. August im Museum Leopold.<br />
„Klimt. Die Sammlung des Wien Museums“<br />
16. Mai bis 16. September im Wien Museum am Karlsplatz.<br />
14 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 15
Höchste Qualität, beste<br />
Beratungsleistung und Nachhaltigkeit,<br />
das ist „summa cum laude“.<br />
HÖCHSTE<br />
AUSZEICHNUNG<br />
Volksbank Vorarlberg Gruppe vom<br />
Elite Report zum dritten Mal mit<br />
der Höchstnote ausgezeichnet.<br />
Die Volksbank Vorarlberg Gruppe<br />
zählt nach den Auszeichnungen der letzten Jahre auch 2012 zur „Elite der Vermögensverwalter“. Die<br />
Volksbank Vorarlberg Gruppe erhielt als einziges Vorarlberger Finanzinstitut zum dritten Mal in Folge die<br />
Höchstnote „summa cum laude“. Im Zuge des größten Bankentests im deutschsprachigen Raum (Österreich,<br />
Deutschland, Schweiz, Liechtenstein) und Luxemburg testete der renommierte Elite Report rund 400<br />
Institute. Die Volksbank Vorarlberg Gruppe überzeugte mit ihrer Kompass Beratung, einer nachhaltigen<br />
Qualitätssicherung und einem kompetenten Portfolio-Management.<br />
www.volksbank-vorarlberg.at Volksbank. Mit V wie Flügel.<br />
Meister der Zeit<br />
Von der Olympiade in London,über abenteuerliche Weltraum-Expeditionen,<br />
bis hin zu spannenden Missionen von Geheimagent 007 – Welche<br />
Ereignisse dieses Jahr dank des Schweizer Traditionsunternehmens Omega<br />
richtig ticken? „<strong>kontur</strong>“ traf sich mit Präsident Stephen Urquhart.<br />
Es gibt eine ganze Reihe wichtiger<br />
Events im Verlauf dieses Jahres – beispielsweise<br />
die Olympischen Spiele in<br />
London, bei denen Omega als offizieller<br />
Zeitnehmer fungiert. Wie kam es<br />
dazu, dass Omega sich mit olympischer<br />
Zeitmessung befasste? Ich habe<br />
gelesen, dass 1948, als die Spiele<br />
das letzte Mal in der britischen Hauptstadt<br />
stattfanden, Omega damals<br />
schon offizieller Zeitnehmer war.<br />
Omega war das erste Mal 1932 in Los<br />
Angeles offizieller Zeitnehmer. Das war<br />
auch das erste Mal, dass ein einziges<br />
Unternehmen für die Zeitmessung aller<br />
olympischen Disziplinen verantwortlich<br />
war. Davor gab es mehrere Zeitnehmer,<br />
die alle ihre eigenen Stoppuhren benutzten,<br />
sodass die Ergebnisse nicht einheitlich<br />
waren. Bei der nächsten Olympiade<br />
haben wir dieses Engagement fortgesetzt.<br />
Und nach einer Unterbrechung aufgrund<br />
des zweiten Weltkriegs haben wir unsere<br />
Zeitnehmerfunktion in London und St.<br />
Moritz bei den Sommer- und Winterspielen<br />
im Jahre 1948 wieder aufgenommen.<br />
Dieses Jahr sind wir das 25ste Mal bei<br />
Olympischen Spielen dabei.<br />
Während seiner traditionsreichen<br />
Geschichte hat Omega einige bahnbrechende<br />
technische Innovationen<br />
im Bereich der Sportzeitmessung<br />
eingeführt. Welche Neuheit gibt es in<br />
diesem Jahr?<br />
Omega-Präsident Stephen Urquhart<br />
<strong>kontur</strong><br />
17
Es gibt ein neues Zeitmessinstrument, den sogenannten „Quantum<br />
Timer“, der eine bemerkenswert hohe Präzision erreicht.<br />
Zudem setzen wir im offenen Gewässer eine Messschranke ein,<br />
sodass die Langstrecken-Bewerbe in den verschiedenen Freiwasser-Disziplinen<br />
für die Zuschauer interessanter werden, da<br />
Zwischenzeiten angezeigt werden können.<br />
Ist es schwieriger, die Geschwindigkeit bei den Winteroder<br />
Sommerspielen zu messen?<br />
Sowohl bei der Olympiade im Sommer als auch im Winter ist<br />
die gleiche Präzision und Fachkenntnis nötig. Die Natur kann<br />
sicherlich im Winter eine größere Rolle spielen; was die reine<br />
Zeitmessung anbelangt, lässt sich aber nicht sagen, dass das<br />
eine schwerer zu messen ist als das andere.<br />
Wie war es möglich, die Position als offizieller Zeitnehmer<br />
so lange für sich zu beanspruchen? Gibt es keine anderen<br />
Mitbewerber?<br />
Die Zeitmessung bei einer Olympiade erfordert ein enormes<br />
Potenzial von Fachkräften, Ausstattung und technischem Fachwissen.<br />
Jede Olympiade im Sommer ist vom Aufwand gleich<br />
wie eine Weltmeisterschaft in mehr als 30 Sportarten – es<br />
braucht ein hohes Maß an Sachkenntnis, um sich darauf vorzubereiten.<br />
Es gibt andere Zeitnehmer, aber keiner reicht an die<br />
Erfahrungen von Omega heran – für andere wäre es sicherlich<br />
schwer, in diesem Bereich Fuß zu fassen.<br />
Anderes großes Thema: Omega ist seit vielen Jahren an<br />
den Weltraum-Missionen beteiligt. Dieses Jahr markiert<br />
das 40-jährige Jubiläum der Apollo 17-Mondlandung. Am<br />
Daniel Craig setzt im neuen James Bond-Blockbuster „Skyfall“ wieder auf Omega.<br />
Der Siegeszug der „Speedmaster“. Die genaue<br />
Zeitmessung ist in der Raumfahrt von höchster Wichtigkeit.<br />
Daher suchte die NASA für ihre Missionen in den<br />
60er-Jahren nach einer passenden mechanischen Uhr<br />
– da nur diese in der Schwerelosigkeit funktionieren – als<br />
Teil ihrer Astronautenausrüstung. Rund ein Dutzend<br />
Uhren wurden damals einer Reihe von Belastungsproben<br />
unterzogen: Hitze, Erschütterung, Umwelteinflüsse,<br />
Schwerelosigkeit. Nur die „Speedmaster“ hielt, nach<br />
Aussage von Eugen Cernan, allen Tests stand und rettete<br />
während der „Apollo 13“-Mission, als alle anderen<br />
Instrumente ausfielen, drei Astronauten das Leben. Und<br />
ja, die Uhr läuft immer noch. Sie befindet sich heute im<br />
Omega-Museum in der Schweiz.<br />
Co-Axial Hemmung. Dieses Hemmungssystem wur-<br />
de Ende der 1960er-Jahre vom britischen Meisteruhr-<br />
macher Dr. George Daniels erfunden und in den späten<br />
1990er-Jahren durch Omega zur Serienreife gebracht.<br />
Omega lancierte 1999 mit dem Kaliber 2500 das erste<br />
Automatikwerk mit Co-Axial Hemmung und revolutionierte<br />
damit die gesamte mechanische Uhrmacherei.<br />
Die Co-Axial Hemmungstechnologie reduziert die<br />
Reibung zwischen den Werkteilen, die Energie auf<br />
andere Teile übertragen. Das Ergebnis ist ein Werk mit<br />
höherer Gangstabilität und höherer Präzision über einen<br />
längeren Zeitraum hinweg sowie größere Wartungsintervalle.<br />
Mehr Informationen dazu im Internet<br />
unter www.omegawatches.com/de sowie im Uhrenfachgeschäft<br />
Uhren, Juwelen, Optik Präg in Dornbirn.<br />
Limitierte „Classic Seamaster Co-Axial 300 M“ –<br />
eine Hommage an 50 Jahre James Bond-Filme.<br />
11. Dezember 1972 waren Eugene Cernan und Harrison<br />
„Jack“ Schmitt bis heute die letzten, die einen Fuß auf den<br />
Mond gesetzt haben. Plant Omega eine neue Zusammenarbeit<br />
mit der NASA?<br />
Es ist offensichtlich, dass die NASA gerade darüber nachdenkt,<br />
wie sie sich zukünftig positionieren und an welchen Missionen<br />
sie beteiligt sein wollen. Wir stehen in ständigem Kontakt und<br />
sind darauf vorbereitet, ihnen in punkto Zeitmessung das zu<br />
liefern, was sie für ihr nächstes Projekt benötigen.<br />
Wissen Sie, wie viele Weltallmissionen die „Speedmaster<br />
Moonwatch“ in ihrer langen Geschichte begleitet hat?<br />
Zählt man die Gemini- und Apollo-Programme, die Apollo-Sojus-<br />
Mission und die internationalen Flüge zur Raumstation zusammen,<br />
sind es gut über 100. Wir sind stolz auf dieses Erbe.<br />
Würden Sie unterstreichen, dass diese Uhr der tickende<br />
Beweis ist, dass die Mondlandung stattgefunden hat?<br />
Es gibt viele wissenschaftlich untermauerte Beweise betreffend<br />
der sechs Mondlandungen. Ich kenne die meisten der Jungs,<br />
die oben waren – genauso wie die vielen Leute, die in dieser Zeit<br />
im Kontrollzentrum in Houston die verschiedenen Weltraum-<br />
Missionen vom Boden aus begleitet haben. Ihre Nacherzählungen<br />
stimmten überein, sind bewegend erzählt und räumen jeden<br />
Zweifel über das, was damals erreicht wurde, aus dem Weg.<br />
Einer der Astronauten brachte ein besonders aussagekräftiges<br />
Argument, als er mir erzählte: wäre die Mondlandung manipuliert<br />
worden, die Russen hätten es mit ihrem eigenen, weit fortgeschrittenen<br />
Weltraum-Programm herausgefunden und es sofort<br />
der ganzen Welt erzählt.<br />
Was wäre aus der „Speedmaster“ geworden, wenn sich<br />
die NASA für eine andere Marke entschieden hätte?<br />
Die „Speedmaster“ hatte bereits bei ihrer Einführung im Jahr<br />
1957 großen Erfolg. Daher werden wir in diesem Jahr ein<br />
„Speedmaster Racing“ Sondermodell einführen – als Hommage<br />
und Erinnerung daran, dass diese Uhr bei vielen Sport- und<br />
Rennwagen-Fahrern beliebt war, schon bevor sie das erste Mal<br />
im Weltall getragen wurde. Die „Speedmaster“ war ein ausgereiftes<br />
Meisterstück, als es von der NASA für alle bemannten<br />
Weltraum-Missionen ausgewählt wurde.<br />
Drittes Thema James Bond: Ende des Jahres ist 007 wieder<br />
im Namen seiner Majestät im Einsatz. Wird er dabei<br />
wieder von einer „Seamaster“ begleitet werden?<br />
Ja, im Blockbuster „Skyfall“ wird James Bond, gespielt von<br />
Daniel Craig, wieder eine Omega „Seamaster“ tragen.<br />
Sind Sie eigentlich überrascht, dass mechanische Zeitmesser<br />
– bei Männern wie Frauen gleichermaßen – zurzeit<br />
so stark nachgefragt sind?<br />
Überhaupt nicht. Die gleichen Eigenschaften, die Uhrenliebhaber<br />
stets am mechanischen Zeitmesser geschätzt haben – wie<br />
Geschichte, technische Innovation, ästhetischer Reiz und Wertbeständigkeit<br />
– stehen wieder hoch im Kurs. Unsere exklusiven<br />
Co-Axial-Uhrenwerke (Anm. Red.: siehe Factbox) haben ihren<br />
Teil dazu beitragen, die Popularität mechanischer Uhren für<br />
Männer und Frauen zu erhöhen.<br />
Das ganze Interview zum Nachlesen im englischen Original<br />
unter www.<strong>kontur</strong>-magazin.at Christiane Schöhl von Norman<br />
Omega bei der Zeitmessung eines<br />
olympischen Leichtathletik-Bewerbs.<br />
Markenbotschafterin Nicole Kidman anlässlich der Lancierung<br />
der Omega Ladymatic im Oktober 2010 in Peking.<br />
18 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 19
Auf die Frische kommt es an<br />
Jeder Fisch und jedes Weichtier schmeckt so frisch wie möglich am besten –<br />
diese Aussage gilt für essbare Tiere aus Süß- oder Salzwasser ohne Ausnahme.<br />
Doch wann verdienen Meeres- und Seebewohner das Prädikat „Edelfisch“?<br />
In einem Gespräch mit dem Philosophie-<br />
Journal „der blaue reiter“ sagte der deutsche<br />
Küchenchef und Gastroschriftsteller<br />
Vincent Klink: „Es kommt immer wieder<br />
vor, dass sich ein Gast zum Beispiel einen<br />
Lachstartar wünscht. Wenn ich merke,<br />
dass der Lachs, den ich habe, fade ist,<br />
weil er irgendwo aus Norwegen eingeflogen<br />
wurde und dem Vergleich mit einer<br />
Schwarzwaldforelle, die gestern noch<br />
herumgeschwommen ist, nicht standhält,<br />
dann bekommt er Forellentartar.“<br />
Zuvor hatte der Sternekoch noch gesagt,<br />
Fischer an der bretonischen Küste serviert<br />
bekommen hat, der hat einmal wirklich<br />
Hummer gegessen. Und so warte ich<br />
gefälligst, bis ich wieder mal ans Meer<br />
komme.“ Für die Regel absoluter Frische,<br />
die den Hintergrund dieser beiden Aussagen<br />
bildet, gibt es bei den essbaren Tieren<br />
aus Süß- oder Salzwasser keine Ausnahme:<br />
Jeder Fisch und jedes Weichtier<br />
schmeckt so frisch wie möglich am besten.<br />
Während das Fleisch von Säugetieren<br />
abhängen muss, zerfällt das Eiweiß in<br />
Fischfleisch durch körpereigene Enzyme<br />
und Mikroorganismen sehr schnell.<br />
Temperaturen die Gräten, Schuppen und<br />
Schalen der Beutetiere zersetzen und<br />
produziert dafür aggressive Enzyme, die<br />
beim toten Tier auf den eigenen Körper<br />
einwirken, was einer der Gründe ist, weshalb<br />
die meisten Fische sofort nach dem<br />
Fang ausgenommen werden sollten. Frischer<br />
Fisch aus dem Meer riecht wie eine<br />
Meeresbrise nach Salzwasser und Jod,<br />
aber auch Fische aus Seen und Flüssen<br />
„fischeln“ erst, wenn sie nicht mehr frisch<br />
sind. Alle frischen Fische sind von einer<br />
geruchlosen, klaren Schleimschicht überzogen,<br />
die nicht eingerissen oder milchig<br />
bildung der Muskulatur und vom Stress<br />
beim Gefangenwerden ab. Raubfische<br />
aus kalten Meeren haben mehr Geschmack<br />
als Süßwasserfische, und es ist<br />
auch kein Zufall, dass ein Steak vom<br />
Roten Thunfisch den Vergleich mit einem<br />
Rindersteak allemal aushält: Der Rote<br />
Thun ist fünfmal fetter als der aus den<br />
Konserven bekannte Gelbflossen-Thunfisch,<br />
hat Muskeln, die ihm eine Schwimmgeschwindigkeit<br />
bis zu 70 km/h ermöglichen,<br />
und frisst Beutetiere, die sich ihrer-<br />
seits von üppigem Plankton ernähren.<br />
Sein besonders fettes Bauchfleisch ist die<br />
größte Sushi-Delikatesse, was mittlerweile<br />
die Existenz der Art massiv bedroht. Die<br />
„Rache“ des Thuns besteht darin, dass<br />
er, wie alle großen Raubfische, als Ende<br />
einer Nahrungskette besonders viele Umweltgifte<br />
in seinem Fleisch konzentriert.<br />
Die Familie der Salmoniden. Hin und<br />
wieder liest man, im 19. Jahrhundert<br />
hätten sich in Hamburg Bedienstete vertraglich<br />
zusichern lassen, nicht jeden Tag<br />
Lachs essen zu müssen. Dieses Geschichtchen<br />
soll zeigen, welchen Überfluss<br />
an Lachsen es früher in europäischen<br />
Flüssen wie der Elbe gegeben habe – es<br />
konnte aber nirgendwo in einer schriftlichen<br />
Originalversion gefunden werden<br />
und ist wohl frei erfunden. Man hat den<br />
Lachs aber auch schon als das „Schwein<br />
des Meeres“ bezeichnet, womit ursprünglich<br />
auf die Vielseitigkeit seiner Verwendung<br />
angespielt wurde, die an jene des<br />
schen Zustände in manchen pazifischen<br />
Lachszuchten haben dem Übernamen<br />
allerdings mittlerweile auch einen anderen<br />
Sinn untergeschoben. Die meisten Lachsfische<br />
oder Salmoniden sind im Süßwasser<br />
zu Hause oder schwimmen zum Laichen<br />
die Flüsse hinauf. Die atlantischen<br />
und pazifischen Lachse werden als Wildfänge<br />
oder aus Zuchten in vielerlei Formen<br />
angeboten, frisch oder auf verschiedene<br />
Arten geräuchert oder sonstwie konserviert.<br />
Zu den Salmoniden gehören auch<br />
Frischer Fisch aus dem Meer riecht wie<br />
eine Meeresbrise nach Salzwasser und Jod –<br />
er „fischelt“ erst, wenn er nicht mehr frisch ist.<br />
Forellen, Saiblinge, Felchen, Äschen und<br />
Hechte. Bei der Äsche ist bemerkenswert,<br />
dass ihr nach Thymian schmeckendes<br />
Fleisch seinen feinen Geschmack bei<br />
Lagerung besonders schnell verliert.<br />
Platt schmeckt lecker. Als besonders<br />
delikat gelten mehrere Arten von Plattfischen.<br />
Sie haben ihren Namen von der<br />
Scheibenform ihres Körpers mit geschlossenem<br />
Flossensaum. Wenn die<br />
Jungtiere vom freischwimmenden Larvenstadium<br />
zum Leben auf dem Boden<br />
übergehen, wandern ein Teil des Kopfskeletts<br />
und ein Auge auf die obere Körperseite,<br />
bei den Butten nach links, bei<br />
den Schollen nach rechts. Von den Butten<br />
wird der Steinbutt am meisten geschätzt<br />
(und ist deshalb zweifellos preislich überteuert),<br />
bei den Schollen schmeckt die<br />
Maischolle am feinsten – sie ist aber keine<br />
eigene Art, sondern es handelt sich um<br />
die im Mai gefischten ersten jungen Schollen<br />
aus dem Nordatlantik. Zu den besten<br />
Deuring Schlössle Hotel und Restaurant<br />
A-6900 Bregenz, Ehre-Guta-Platz 4<br />
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CH-9000 Schaffhausen, Rheinquai 8<br />
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D-78345 Moos, Radolfzeller Straße 4<br />
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Zur Winzerstube<br />
D-88709 Hagnau, Seestraße 1<br />
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Kornat<br />
A-1010 Wien, Marc-Aurel-Straße 8<br />
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www.kornat.at<br />
dass ein Hummer mit langem Transport-<br />
verfärbt sein sollte. Der Geschmack von<br />
Hausschweins (von dem auch alles von Speisefischen zählt auch die Seezunge,<br />
20<br />
weg für ihn keinen Genuss mehr bedeute.<br />
„Wer einmal einen Hummer von einem<br />
<strong>kontur</strong><br />
Aggressive Enzyme. Der Verdauungsapparat<br />
von Fischen muss bei niedrigen<br />
Fischfleisch hängt vom Fettgehalt, von<br />
bestimmten Aminosäuren, von der Ausder<br />
Schnauze<br />
feinste<br />
bis zum Schwanz verwen- die wie<br />
Maischolle<br />
alle Plattfische mit Grundschlepp-<br />
Kornat<br />
det werden kann) erinnert. Die hygieninetzen gefischt wird. Magerer als das<br />
<strong>kontur</strong> 21
Winzerstube<br />
Fleisch anderer Plattfische ist jenes der<br />
Rotzunge oder Limande, das auch bei<br />
uns regelmäßig angeboten wird.<br />
Ein delikater Hering. Der Hering war<br />
wirklich einmal die typische Armenspeise.<br />
Heute ist er längst nicht mehr der billigste<br />
Fisch und sogar in seinen Beständen<br />
gefährdet. Und er hat auch kulinarisch<br />
etwas zu bieten: Zu den größten Fischdelikatessen<br />
gehört eine seiner Zubereitungsformen,<br />
der „nieuwe maatjes“, also<br />
der „neue jungfräuliche Hering“, aber<br />
wirklich nur dieser und nicht seine vielen<br />
konservierten Matjes-Varianten, die das<br />
ganze Jahr über angeboten werden. Die-<br />
Alle Europäer, die schon Fugu gegessen haben,<br />
waren sich stets in ihrem kulinarischen Urteil einig:<br />
Der Fugu Kugelfisch schmeckt nach nichts.<br />
se können auch gut schmecken, sind<br />
aber mit dem Genuss frischer Matjes nicht<br />
vergleichbar. Der echte Matjeshering reifte<br />
im Fass durch ein von seiner eigenen<br />
Pankreasdrüse produziertes Enzym, das<br />
bei den „Heringen nach Matjesart“ durch<br />
ein synthetisches ersetzt worden ist. Der<br />
echte neue Matjes wird auf klassische Art<br />
verzehrt, indem man den Fisch am<br />
Schwanz fasst, über den Kopf hebt und<br />
in den Mund gleiten lässt.<br />
Der famose Fugu. Zu den Fischgerichten,<br />
von denen jeder schon einmal gehört<br />
hat, die aber (in Europa) die wenigsten<br />
gegessen haben, zählt der Kugelfisch<br />
Fugu, der als Sashimi – also roh in dekorativ<br />
aufgelegten Scheibchen – serviert<br />
wird. Seine Innereien enthalten ein von<br />
dort lebenden Bakterien produziertes<br />
Nervengift, das durch Atemlähmung zum<br />
Tod führt und gegen das kein Gegenmit-<br />
dessen Verzehr letal aus. Trotz strengster<br />
Prüfungen der Fugu-Köche sterben jährlich<br />
einige Hundert Japaner an Fugu.<br />
Allerdings gibt es in China einen nicht<br />
giftigen Verwandten des Fugu, den Hetun.<br />
Alle Europäer, die Fugu gegessen<br />
haben, waren sich stets in ihrem kulinarischen<br />
Urteil einig: Fugu schmeckt nach<br />
nichts. Ob nun die Japaner das feinere<br />
Geschmacksempfinden haben oder ob<br />
es beim Fugu-Essen doch nur um den<br />
Nervenkitzel geht, ist weiterhin eine offene<br />
Frage.<br />
Feines aus der Dose. Auch unter den<br />
Konserven gibt es Besonderheiten, die als<br />
Gourmandise gelten. Dazu gehören neben<br />
dem aus norwegischem Salmo Salar<br />
nach russischem Rezept in der Schweiz<br />
produzierten Balik-Lachs die Lebern verschiedener<br />
großer Fische (vor allem jene<br />
des Seeteufels und aus Süßwasser, jene<br />
der Trüsche), aber auch die sogenannten<br />
Jahrgangssardinen, im September gefischte,<br />
händisch in bestes Olivenöl eingelegte<br />
bretonische Sardinen, die erst<br />
nach fünf bis zehn Jahren in der Dose ihr<br />
volles Aroma entfalten. Auf den Dosen<br />
sind Fangdatum und Losnummer aufgedruckt<br />
und ihre Grafik ist für Sammler<br />
besonders attraktiv gestaltet. In französischen<br />
Restaurants werden Jahrgangssardinen<br />
in der geöffneten Dose serviert.<br />
Früher gab es auch spanische Konserven<br />
mit Glasaalen, also dem weißen Würmchen<br />
gleichenden Jungstadium des Aals,<br />
aber diese Delikatesse ist vom legalen<br />
Markt verschwunden, seit der Aal zu den<br />
gefährdeten Arten gehört. Die ebenfalls<br />
spanische Surimi-Version (also eine nur<br />
optische Glasaal-Nachahmung aus in<br />
Form gepresstem und aromatisiertem<br />
Weißfischfleisch) kann sie nicht ersetzen,<br />
obwohl ihr künstliches Aalaroma akzeptabel<br />
schmeckt. Nur ein Fischprodukt<br />
schmeckt aus der Dose am allerbesten,<br />
tel bekannt ist. Wenn es beim Zerteilen der echte Kaviar vom Stör. Aber das ist<br />
Deuring Schlössle<br />
Hering nach<br />
des Fisches in das Fleisch<br />
Matjesart<br />
gerät, geht ein anderes Kapitel. Kurt Bracharz<br />
22 <strong>kontur</strong><br />
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E-Bike – sportlicher Rückenwind<br />
Dass das Thema E-Bike längst nichts mehr nur für älte-<br />
re Menschen ist, hat die Entwicklung der letzten Jahre<br />
deutlich gezeigt. Viel hat sich getan in diesem Bereich,<br />
die Einsatzbereiche von E-Bikes reichen vom E-Mountainbike<br />
zum klassischen Business-Citybike bis hin<br />
zum modischen Damenrad mit „Verstärker“.<br />
Stefan Kohlbauer, Geschäftsleiter von Vorarlbergs größtem<br />
Sporthaus, Sport eybl in Hohenems, weiß Folgendes zu berichten:<br />
„Unsere Auswahl an E-Bikes ist in diesem Jahr so<br />
groß wie noch nie. E-Bikes von 5 Top-Herstellern – darunter<br />
auch Räder der Marke eybl in der Einstiegspreisklasse – sind<br />
in diesem Jahr in unserem Programm. Als besonderes Geschenk<br />
für alle Vorarlberger wird es bis 30. April 2012 auch<br />
eine spezielle ,E-Bike-Förderung‘ in der Höhe von 200 Euro für<br />
jedes Elektrorad geben.“<br />
Technisch haben E-Bikes in den letzten Jahren einen enormen<br />
Schritt nach vorne gemacht: Akkuleistungen wurden<br />
hinaufgeschraubt, bei vielen Modellen sind Reichweiten bis zu<br />
80 km keine Seltenheit. „Man kann also das Ländle erkunden,<br />
ohne sich sorgen zu müssen, dass einen die Kraft verlässt“ so<br />
Stefan Kohlbauer.<br />
Zusätzlich sind die Räder deutlich leichter geworden. Durch<br />
bessere, leichtere Teile und Akkus wurde viel in Richtung<br />
Komfort und Bequemlichkeit getan. Ein großer Vorteil ist auch,<br />
dass der „elektrische Rückenwind“ in mehreren Stufen dazu<br />
oder auch völlig weggeschaltet werden kann.<br />
Probieren auch Sie dieses Fahrgefühl und holen Sie sich bis<br />
30. April noch 200 Euro Förderung auf jedes E-Bike bei eybl in<br />
Hohenems und Bürs!<br />
„Jeder, der zum ersten Mal ein E-Bike<br />
ausprobiert, ist erstaunt, wie zügig man hier<br />
unterwegs ist. Der Akku lässt sich bis zu einer<br />
Fahrgeschwindigkeit von 25 km/h dazuschalten,<br />
am Anfang ist man überrascht<br />
welchen Schub man hier bekommt.“<br />
Stefan Kohlbauer, Geschäftsleiter
Ethan Hunt fährt<br />
Hightech-BMW<br />
Im Blockbuster „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“ hat BMW einen großen<br />
Auftritt. Weltstar Tom Cruise, der auch im vierten Teil als Agent Ethan Hunt eine<br />
Vielzahl von Gefahren besteht, setzt im Film auf BMW-Hightech der Zukunft.<br />
Tom Cruise und Schauspielkollegin Paula Patton<br />
bei der Deutschlandpremiere von „Mission: Impossible“ in München.<br />
Echter Pioniergeist und geballte Innovationskraft –<br />
der BMW Vision EfficientDynamics Concept.<br />
BMW ist exklusiver Automobil-Partner<br />
der Paramount Pictures-Produktion und<br />
stellt einen Großteil der Filmfahrzeuge in<br />
dem aufwändig gedrehten Thriller. „Wir<br />
sind sehr stolz, Teil dieses herausragenden<br />
Kino-Ereignisses zu sein“, erklärte<br />
Ian Robertson, Vorstand der BMW <strong>AG</strong> für<br />
Vertrieb und Marketing, bei der Weltpremiere<br />
in der Münchner BMW-Welt. „Der<br />
neue ‚Mission: Impossible‘ setzt Maßstäbe<br />
für spannungsreiche Action und ist<br />
das ideale Umfeld für die Präsentation<br />
unserer Fahrzeuge und Technologien.“<br />
Faszinierende Möglichkeiten. Hollywoodstar<br />
Tom Cruise ist unter anderem<br />
im Konzeptfahrzeug BMW Vision EfficientDynamics<br />
unterwegs. Dank der vielfältigen<br />
technischen Möglichkeiten, die der<br />
faszinierende Sportwagen bietet, steuert<br />
Cruise in der Rolle des Ethan Hunt intelligent<br />
und sicher durch den hektischen<br />
Großstadtverkehr von Mumbai. Großes<br />
Aufsehen erregt die Studie mit ihrem futuristischen<br />
Design nicht nur vor der Kamera.<br />
Bereits im Jahr 2014 wird der auf<br />
Basis dieser Konzeptstudie entwickelte<br />
BMW-Sportler i8 die Serienreife erlangen<br />
– als Plug-in-Hybrid-Fahrzeug mit innovativer<br />
Carbon-Fahrgastzelle.<br />
Zu den weiteren BMW-Leinwandstars<br />
gehören der X3, das 6er-Cabrio und der<br />
neue 1er. Der X3 und das Cabrio stehen<br />
im Mittelpunkt einer spektakulären Verfolgungsjagd<br />
durch einen Sandsturm in der<br />
Wüstenmetropole Dubai. Unterstützung erhält Tom Cruise dabei<br />
durch innovative Funktionen von BMW ConnectedDrive. Das<br />
Head-Up-Display, die Auffahrwarnung, die Spracheingabe zur<br />
Aktivierung der Telefonfunktion und die vernetzte Navigation mit<br />
detaillierter Kartendarstellung sind technische Highlights, die dem<br />
Leinwand-Helden den Weg zum Sieg über das Böse verhelfen.<br />
Auftritt in Vorarlberg. Mit dem i8 Concept und der Studie i3<br />
Concept stellt die BMW Group ihre Visionen für die Mobilität der<br />
Zukunft vor. Die Konzeptfahrzeuge geben einen Ausblick auf die<br />
ersten elektrischen Serienautomobile unter der neuen Submarke<br />
BMW i, die 2013 als BMW i3 und 2014 als BMW i8 auf den<br />
Markt kommen werden. Was sie können, werden sie noch vor<br />
dem Serienstart auch in Vorarlberg demonstrieren: Im Juli dieses<br />
Jahres bei der dritten E-Auto-Rallye, die im Rahmen der Silvretta<br />
Classic in Szene gehen wird und bei der die innovativsten und<br />
leistungsstärksten Elektroautomobile gegeneinander antreten.<br />
„Hinter der neuen Submarke BMW i stecken echter Pioniergeist<br />
und geballte Innovationskraft“, sagt der Vorsitzende des Vorstands<br />
der BMW <strong>AG</strong>, Norbert Reithofer. „Wir wollen als weltweit<br />
führender Premiumhersteller unseren Kunden auch maßgeschneiderte<br />
Automobile mit elektrischem Antrieb anbieten.“<br />
Viel leichter. Der BMW i3 Concept ist mit seinem emissionsfreien<br />
Elektroantrieb und rund 150 Kilometern Reichweite speziell für<br />
das urbane Umfeld entwickelt. Eine dynamische E-Maschine mit<br />
125 kW Leistung und Heckantrieb sorgen für die BMW typische<br />
Fahrdynamik. Das Fahrzeug ist mit vier Sitzen und einem Kofferraumvolumen<br />
von 200 Litern voll alltagstauglich. Die mit Knowhow<br />
aus der Formel 1 entwickelte Karosserie ist Ausdruck intelligenten<br />
Leichtbaus. Durch den Einsatz neuer CFK-Technologie<br />
gelingt es, das Gewicht im Vergleich zu einem herkömmlichen<br />
Elektro-Fahrzeug um 250 bis 350 Kilogramm zu reduzieren. Der<br />
BMW i3 beschleunigt in weniger als acht Sekunden von 0 auf 100<br />
km/h. Der BMW i8 ist noch sportlicher: Er erreicht die 100 km/h<br />
in weniger als fünf Sekunden bei einem Verbrauch unter drei Litern<br />
auf 100 Kilometer. Sein Hybridantrieb mit einer Leistung von 260<br />
kW ermöglicht eine Reichweite im elektrischen Betrieb von bis zu<br />
35 Kilometern. Bei sportlicher Fahrweise oder Überlandfahrten<br />
schaltet sich der Dreizylinder-Benzinmotor zu. Franz Muhr<br />
Die mit Know-how aus der Formel 1 entwickelte futuristisch anmutende Karosserie<br />
ist Ausdruck intelligenten Leichtbaus und hoher aerodynamischer Effizienz.<br />
Auch im Innenraum dominiert die futuristische Ästhetik.<br />
Die Karosserie besticht durch ihre aerodynamische Form.<br />
24 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 25
Aus dem 2-Kampf wird ein 3-Kampf<br />
Ab April 2012 erleben Sie die DTM noch attraktiver und spannender. Mit BMW gibt<br />
die dritte deutsche Premiummarke ihr Comeback in der populärsten internationalen<br />
Tourenwagenserie, um den Kampf mit Audi und Mercedes-Benz aufzunehmen.<br />
In dieser Saison besteht für alle DTM Fahrer Chancengleich-<br />
heit. Die Rennwagen werden nach dem in diesem Jahr einge-<br />
führten Reglement brandneu aufgebaut. Genügend technischer<br />
Spielraum für die Individualisierung von Aussehen und Technik<br />
besteht jedoch nach wie vor. In den neuen Modellen des Audi<br />
A5 DTM, BMW M3 DTM und DTM AMG Mercedes C-Coupé<br />
werden sich Fahrer wie Ralf Schumacher, David Coulthard,<br />
Timo Scheider oder der amtierende Champion Martin Tomczyk<br />
auf die Jagd nach Meisterschaftspunkten machen.<br />
Der Saisonauftakt findet vom 27. bis 29. April wieder auf dem<br />
Hockenheimring statt. Wie an jedem Rennwochenende gibt es<br />
drei Tage lang Renn-Action. Neben den Rahmenserien wie der<br />
Formula 3 EuroSeries, dem Porsche Carrera-Cup und Volkswagen<br />
Scirocco R-Cup bietet die DTM den Besuchern die Mög-<br />
Termine Rennkalender DTM 2012<br />
27. bis 29. April Hockenheim<br />
4. bis 6. Mai Lausitzring<br />
18. bis 20. Mai Brands Hatch (GB)<br />
1. bis 3. Juni Spielberg (AT)<br />
29. Juni bis 1. Juli Norisring<br />
lichkeit, Premium-Motorsport hautnah zu erleben und hinter<br />
die Kulissen zu schauen. Offene Boxengassen, Konzerte, Autogrammstunden<br />
und moderate Eintrittspreise machen die DTM<br />
zur fanfreundlichsten Rennserie Europas. Fans, die den Abend<br />
ausklingen lassen möchten, dürfen sich in Hockenheim auf die<br />
legendäre SWR3-Dance-Night am Samstagabend freuen.<br />
Als zusätzliches Schmankerl findet auch heuer wieder das<br />
Showevent der Extraklasse im Olympiastadion in München<br />
statt. Bei den Duellen „Mann gegen Mann“, „Rennauto gegen<br />
Rennauto“ erleben die Zuschauer pure Action auf einer eigens<br />
dafür asphaltierten Strecke im Innenraum der Arena. Das abwechslungsreiche<br />
Rahmenprogramm und die einmalige Atmosphäre<br />
lässt auch dieses DTM-Showevent zu einem unvergesslichen<br />
Erlebnis werden. Weitere Infos unter www.dtm.com<br />
14. bis 15. Juli München (Showevent)<br />
17. bis 19. August Nürburgring<br />
24. bis 26. August Zandvoort (NL)<br />
14. bis 16. September Oschersleben<br />
28. bis 30. September Valencia (E)<br />
19. bis 21. Oktober Hockenheim<br />
Wir drucken<br />
jedes Früchtchen!<br />
Jedes? Ja jedes! Die VVA bietet eine riesige Auswahl an<br />
Druckmöglichkeiten, von der kleinsten Visitenkarte über<br />
Prospekte bis hin zum umfangreichen Katalog. Und das Beste:<br />
das war noch nicht alles. Premiumveredelungen und Spezialeffekte<br />
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DRUCKKOMPETENZ
Ein Tag im Kaiserreich<br />
Auf den ersten Blick ist Renate Kaisers Beruf ein Traum, denn die gebürtige<br />
Wienerin hat einen der schönsten Arbeitsplätze Österreichs: Sie „residiert“ im<br />
Wasserschloss von Feldmarschall Laudon vor den Toren der Bundeshauptstadt.<br />
Renate Kaiser<br />
Das im 12. Jahrhundert errichtete „herr-<br />
schaftliche Juwel“ befindet sich heute in<br />
Privatbesitz, wurde aber von der Republik<br />
Österreich seit 1976 langfristig angemietet.<br />
Seit sieben Jahren wacht Renate<br />
Kaiser über die Abläufe im Haus.<br />
Jede Glühbirne. Wer jetzt denkt, der<br />
Arbeitsalltag der zierlichen Frau mit den<br />
blonden Haaren und der festen Stimme<br />
ist prinzessinnenlike, der irrt. Renate Kaiser<br />
ist so etwas wie die „Organisationsfee“<br />
im Schloss. Ob Hochzeiten, Botschaftsempfänge,<br />
Konzerte oder zur<br />
Abwechslung die Angelobung des Bundesheers<br />
– Renate Kaiser koordiniert<br />
die Termine und Abläufe, teilt die Angestellten<br />
ein und mäht, wenn es sein<br />
muss, auch mal den Park des angrenzenden<br />
gräflichen Parks. „Früher war<br />
ich für jede Glühbirne im Schloss zuständig“,<br />
betont die toughe Powerfrau,<br />
die jungen Brautpaaren gerne auch als<br />
kompetenter Wedding Planner zur Seite<br />
steht. Die besten Adressen für Caterer,<br />
Blumen, DJ und Make-up – Renate<br />
Kaiser hat sie in den vielen Jahren ihrer<br />
Tätigkeit zusammengesammelt und<br />
hilft bei Fragen aller Art gerne weiter.<br />
100 Prozent. Früher wurde das Anwesen<br />
nur für Ausbildungszwecke genutzt,<br />
bis die neue „Schlossherrin“ ihren Dienst<br />
antrat und die Idee hatte, das prunkvolle<br />
Haus für (Hochzeits-)Feiern und standesamtliche<br />
Trauungen zur Verfügung zu<br />
Resonanz stieß und die Auslastung an<br />
Sommer-Wochenenden nahezu an die<br />
100-Prozent-Marke brachte. Kein Wunder,<br />
denn das spätbarocke Schloss, das<br />
als einziges noch bestehendes Wasserschloss<br />
Wiens inmitten eines Seerosenteichs<br />
am westlichen Stadtrand liegt, ist<br />
ein wahrer Traum – der für einen Tag<br />
und eine Nacht exklusiv gemietet werden<br />
kann: Über eine bewehrte Brücke<br />
gelangt man durch einen prächtigen<br />
Torbau in den märchenhaften Ehrenhof<br />
und weiter über die Prunkstiege in den<br />
exotischen Freskensaal.<br />
Die Idee, das Schloss für Trauungen zu<br />
nutzen, ist nicht so weit hergeholt, denn<br />
die Geschichte zeigt, dass es immer<br />
schon ein Hotspot für Hochzeiten war:<br />
Der römisch-deutsche Kaiser Friedrich III.<br />
schenkte es zur Vermählung seiner Gattin<br />
Eleonore und auch Elisabeth Christine,<br />
die Mutter Maria Theresias, verbrachte<br />
hier zwei Nächte vor ihrer Vermählung<br />
mit Karl III. Unter der Woche<br />
wird der acht Hektar große Komplex, der<br />
aus acht prunkvollen Gebäudeteilen besteht,<br />
zudem immer noch als Seminarort<br />
der Verwaltungsakademie genutzt.<br />
Am Schlafittchen. Doch die „Schlossherrin“<br />
sieht nicht nur tagsüber nach<br />
dem Rechten, auch in der Nacht führt<br />
sie das Regiment und beaufsichtigt die<br />
feierlustigen Gästescharen. „Den ganzen<br />
Sommer bin ich das Wochenende<br />
über, oft bis in die frühen Morgenstunden,<br />
im Schloss“. Klar, dass man dabei<br />
viel Lustiges erlebt und auch mal tatkräftig<br />
einschreiten muss, wenn eine Feier<br />
aus dem Ruder zu laufen gerät, wie vor<br />
im Schloss ausgelassen feierte. Als Renate<br />
Kaiser um drei Uhr morgens bei einem<br />
Kontrollgang ihre Runde drehte, fiel<br />
ihr ein junger Mann auf, der in der Ecke<br />
der herrschaftlichen Räumlichkeiten gerade<br />
dabei war, seiner Übelkeit – aufgrund<br />
übermäßigen Alkoholgenusses –<br />
freien Lauf zu lassen. „Sie schbeiben mir<br />
nicht in mein Schloss!“, mit diesen Worten<br />
packte Renate Kaiser den Übeltäter<br />
beherzt am Schlafittchen und schleifte<br />
ihn an die frische Luft. Andere Feier, selbe<br />
Berufsgruppe: „Nachdem alle weg<br />
waren, habe ich festgestellt, dass bei<br />
einer Ritterrüstung der Helm fehlte.“ Im<br />
Nachhinein stellte sich heraus, dass ein<br />
Gast diesen aufgesetzt und damit ins<br />
Taxi gestiegen war. „Zu Hause hat er<br />
die neue Kopfbedeckung dann kaum<br />
mehr über seine Ohrwaschl bekommen.“<br />
Das spätbarocke Schloss liegt als einziges noch<br />
bestehendes Wasserschloss Wiens inmitten<br />
eines Seerosenteichs am westlichen Stadtrand.<br />
Alles „Saletti“. Aber auch viele romantische<br />
Erlebnisse sind der charmanten<br />
Schlossherrin noch im Gedächtnis, wie<br />
der junge Mann vom Bundesheer, der<br />
eines Tages an ihre Pforte klopfte, um<br />
seiner Freundin im Salettl des Schlossparks<br />
einen Heiratsantrag zu machen.<br />
„Wir hatten an diesem Tag bereits eine<br />
Hochzeit mit Feuerwerk“, erinnert sich<br />
Kaiser. Ideal, um das Farbenspiel am<br />
Himmel als Kulisse für die Frage aller<br />
Fragen zu nutzen. „Ich weiß noch, wie<br />
wir die Kandelaber ins Salettl getragen<br />
haben, um den Rahmen für einen unvergesslichen<br />
Antrag zu arrangieren.“<br />
Man muss nicht erwähnen, dass diese<br />
Geschichte mit einem Happy End, sprich<br />
einer Hochzeit auf Schloss Laudon, ihren<br />
Höhepunkt fand. Bleibt noch eines<br />
zu sagen: Und sie lebten glücklich bis an<br />
ihr Lebensende, dank des „kaiserlichen“<br />
Feierliche Angelobung des Bundesheeres.<br />
Wer wird den Brautstrauß fangen?<br />
stellen – ein Vorschlag, der auf große<br />
einigen Jahren, als eine Anwaltskanzlei Engagements! Christiane Schöhl von Norman<br />
28 <strong>kontur</strong> Einfach kaiserlich <strong>kontur</strong> 29<br />
Schloss Laudon
Wie der Erzherzog zum<br />
Aktionisten Günter Brus kam<br />
Um Johann von Österreich, einen Erzherzog, kommt man in Graz nicht herum.<br />
Und das gilt nicht nur für Traditionalisten, Jodler, Bahnfahrer, Genussspechte<br />
und Romantiker, sondern auch für die vielen Architektur- und Kunstliebhaber.<br />
Eine Torte ist übrigens auch nach ihm<br />
benannt und am Hauptplatz von Graz<br />
steht das Denkmal für den Erzherzog<br />
Johann (1782-1859), den sich die einen<br />
als Modernisierer in Erinnerung rufen und<br />
dessen Leben auch deshalb erst vor<br />
wenigen Jahren wieder mit Tobias Moretti<br />
verfilmt wurde, weil es sich der Habsburger-Spross<br />
einst nicht nehmen ließ,<br />
die Ausseer Postmeisterstochter Anna<br />
Plochl zu ehelichen. Alle Ansprüche auf<br />
den Thron waren damit futsch, aber das<br />
hatte den an Technik, Natur, Landwirtschaft<br />
und Kunst Interessierten nicht<br />
weiter gekümmert, schließlich gab es für<br />
ihn genug zu tun.<br />
Bahn, Banken und das Erz. Wer in<br />
Graz Kunst studiert, erfährt, dass ein Teil<br />
der Universität in jenem Palais Meran<br />
untergebracht ist, das der Erzherzog einst<br />
Günter Brus Erzherzoghut<br />
mit seiner Familie bewohnte. Abgesehen<br />
von Bahnlinien, der Sparkasse, dem Erzabbau,<br />
dem Versicherungswesen – und<br />
was er sonst noch alles initiiert hatte –<br />
verweist eine Einrichtung stets auf das<br />
Wirken dieses Mannes: das Joanneum.<br />
Vorzeigeobjekt. 1811 gegründet, konn-<br />
te vor wenigen Monaten der 200. Geburtstag<br />
der Einrichtung gefeiert werden.<br />
Und nicht nur das, nach der Eröffnung<br />
des Kunsthauses im Herbst 2003, im<br />
Jahr, als Graz Kulturhauptstadt Europas<br />
war, hat die Landeshauptstadt der Steiermark<br />
ein weiteres, neues architektonisches<br />
Vorzeigeobjekt. Wobei man genau<br />
sein muss, denn zum Unternehmen<br />
Joanneum zählen im Grunde genommen<br />
auch das erwähnte, nach Plänen von<br />
Peter Cook und Colin Fournier errichtete<br />
Kunsthaus mit seiner biomorphen Archi-<br />
tektur, das Landeszeughaus mit all diesen<br />
Ritterrüstungen, das Schloss Eggenberg<br />
mit dem prunkvollen Planetensaal, das<br />
Museum im gerade erst sanierten Palais<br />
Herberstein unter dem Schlossberg, das<br />
Jagdmuseum auf Schloss Stainz, das<br />
Schloss Trautenfels im Ennstal und weitere<br />
Institutionen. Für eine umfassende<br />
Joanneumsbesichtigung würde ein Kurzurlaub<br />
nicht ausreichen. Städtereisenden<br />
sei daher erst einmal das Zentrum, nämlich<br />
das neu entstandene Joanneumsviertel<br />
in der Grazer Innenstadt empfohlen.<br />
Wer sich länger in der Stadt aufhält,<br />
lebt ohnehin damit, enthält der Gebäudekomplex<br />
doch auch die Steiermärkische<br />
Landesbibliothek und die Multimediasammlung.<br />
Ältestes Universalmuseum. Es mag<br />
ein wenig dick aufgetragen sein, aber<br />
30 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 31
angesichts eines der ältesten Universalmuseen in Europa und<br />
des ersten öffentlichen Museums Österreichs ist der Vergleich<br />
erlaubt und irgendwie erinnert die Eingangssituation ja wirklich<br />
an die Lösungen, die I.M. Pei für zeitgemäße Entrees in geschichtsträchtigen<br />
Gebäuden im Historischen Museum in Berlin<br />
oder für den Louvre in Paris erfand. Glas-Pyramiden gibt es<br />
natürlich keine, aber Lichttrichter nennt der spanische Architekt<br />
Enrique Sobejano seine fünf großen, kreisförmigen, gläsernen<br />
Öffnungen, die den Platz zwischen dem repräsentativen Hauptgebäude<br />
und dem Sammlungskomplex prägen und darauf<br />
verweisen, dass viele Teile des neuen Joanneums angesichts<br />
der denkmalgeschützten Anlage unterirdisch sind. Einer dieser<br />
Trichter dient als Eingang, die anderen bieten Einblick in die<br />
Untergeschosse. In den Proportionen ausgewogen, verströmen<br />
die Trichter eine einladende Wirkung. Bei Tag verschafft die<br />
Natur ein angenehmes Lichtspiel, bei Nacht sind dem bunten<br />
Treiben dann kaum Grenzen gesetzt. Wer Graz mit Stuckfassaden,<br />
Renaissancehöfen oder dem Uhrturm in Verbindung bringt,<br />
erfährt hier zeitgemäße Urbanität. Außerdem macht das enormen<br />
Spaß. Runter über die Rolltreppe und rein ins Schlaraffenland<br />
voller Wissenswertem.<br />
4,5 Millionen Sammlungsobjekte. Der Architekt, Städtepla-<br />
ner und Künstler Hans Hollein (geb. 1934) wird gerade im Hauptgebäude<br />
präsentiert. Und ja, während uns eine Angestellte – ganz<br />
nostalgisch – je ein Loch in die Eintrittskarte stanzt, lesen wir<br />
nach, dass das Joanneum insgesamt 4,5 Millionen Sammlungsobjekte<br />
birgt und jährlich von einer halben Million Menschen<br />
besucht wird. Hollein, das ist der mit der omnipräsent gewordenen,<br />
drehenden Z-Kugel für ein Geldinstitut, das ist der, der unter<br />
anderem das Haas-Haus am Stephansplatz oder ein Versiche-<br />
32 <strong>kontur</strong><br />
rungsgebäude in Bregenz plante. Auch die nicht realisierten<br />
Objekte wie ein Museum im Salzburger Mönchsberg sind in den<br />
nun offener gestalteten Räumen präsent. Dazu kommt mit dem<br />
„Goldenen Kalb“ jene riesige Skulptur, die einst für die Kulturhauptstadt<br />
Genua geschaffen wurde und als 18 Meter langer,<br />
golden lackierter Mineralölwaggon nun vor der eklektizistischen<br />
Hauptfassade des Joanneums thront. Unübersehbar, aber ein<br />
bisschen chic und wenig aufrüttelnd ist das Ding halt.<br />
Brus und Flatz. Als eigene Abteilung gibt es da aber noch das<br />
Bruseum. Arbeiten von Günter Brus (geb. 1938) werden hier<br />
präsentiert und dokumentiert. Die Fotoserie von Selbstbemalungsprozessen<br />
des wichtigen Vertreters des österreichischen<br />
Aktionismus wirkt für Betrachter ähnlich nostalgisch wie etwa<br />
die Präsenz solcher Bilder im Wiener Museum moderner Kunst.<br />
Da das Bruseum seine Aufgaben aber auch in Kunstvermittlungsaktivitäten<br />
sieht, war die Einrichtung längst fällig. In der<br />
aktuellen Schau können Besucher unter anderem feststellen,<br />
dass sich der in der internationalen Kunstwelt bekannte Vorarlberger<br />
Wolfgang Flatz (dem in Dornbirn vor wenigen Jahren ein<br />
Museum eingerichtet wurde) später an den Aktionismus anlehnte.<br />
In einer Performance, die das in Graz vertretene Video von<br />
der Neujahrsnacht 1991 dokumentiert, durchlebt er die Tortur<br />
als lebendiger Glockenschlegel.<br />
Feuerspeiender Panther. Übrigens: Die Fassade des Joan-<br />
neums zeigt das steirische Wappentier passend in seiner alten,<br />
wilden Form. Der „Panther“ (mit Pferdekopf und Löwenschwanz)<br />
darf hier noch aus sämtlichen Körpereröffnungen Feuer speien.<br />
Auf den gemäßigten, weiter verbreiteten Darstellungen ist dafür<br />
nur noch das Maul vorgesehen. Christa Dietrich<br />
„Goldenes Kalb“ von Hollein. Das Kunsthaus Graz zählt ebenfalls zum Joanneum.<br />
BENEWIRKT<br />
BEI WEGWEISENDEN<br />
ARCHITEKTEN.<br />
Büro als Lebensraum, gegliedert in unterschiedliche<br />
Zonen und Bereiche. Räumlich<br />
fl exibel und mit offenen Strukturen –<br />
anregend, vielfältig und facettenreich.<br />
Gemeinsam mit Kunden und Partnern<br />
gestaltet Bene Bürolandschaften, die den<br />
Mitarbeitern ein ideales Arbeitsumfeld<br />
bieten. So wird Büro zum Managementinstrument<br />
und zum Erfolgsfaktor von<br />
Unternehmen. Das veranschaulicht auch<br />
die Vielzahl an Projekten und Referenzen<br />
von Hermann Kaufmann und seinem<br />
Team. www.bene.com
Juri Troy vor seiner Hammerkollektion, die er in über 70 Ländern gesammelt hat.<br />
Die Skulptur „48 000 000 000 000“<br />
am Harder Bodenseeufer.<br />
Vom Stein<br />
zum Raum<br />
„Schubladendenken“ – das funktioniert bei Juri Troy<br />
nicht. Sein Zugang zur Architektur kommt vom Hand-<br />
werk und reicht bis zur Kunst, er arbeitet in Wien und<br />
Vorarlberg, seine Arbeiten erstrecken sich von Sanie-<br />
rungen über Friedhofsbauten bis hin zum Schulbau.<br />
Juri Troy besitzt 100 graue Skizzenbücher.<br />
Das erste hat er 1998 im Zuge der<br />
Aufnahmeprüfung an der Akademie der<br />
bildenden Künste in Wien gefüllt, mittlerweile<br />
ist er beim 32. Band. Sein Ziel ist<br />
es, alle 100 Bücher mit Skizzen und<br />
Ideen zu füllen. Ein lebendiges, stetig<br />
wachsendes Archiv, das zugleich von<br />
Kreativität und Entschlossenheit zeugt.<br />
Zwei Eigenschaften, die typisch für Troys<br />
Arbeitsweise sind.<br />
„Die handwerkliche Arbeit mit Stein,<br />
sprich einen Widerstand zu haben, gegen<br />
den man auftreten muss, hat mich<br />
schon geprägt“, erklärt er. Der Hörbranzer<br />
absolvierte zunächst eine Steinmetzausbildung<br />
im elterlichen Betrieb, bevor<br />
er in Innsbruck und schließlich an der<br />
Akademie der Bildenden Künste in Wien<br />
Architektur studiert hat.<br />
Kunst und Konzepte. An der Akademie<br />
habe ihn vor allem der konzeptionelle<br />
Ansatz fasziniert, wie er erzählt: „Ich habe<br />
dort gelernt, dass Architektur eine Strahlkraft<br />
hat, die städtebaulich und konzeptionell<br />
ganz wichtig ist.“ Sein Naheverhältnis<br />
zur Kunst stellt Juri Troy immer wieder mit<br />
diversen Kunstprojekten unter Beweis.<br />
Seine Arbeiten sind skulpturale Interventionen<br />
im öffentlichen Raum, wie etwa<br />
2009 die Skulptur „48 000 000 000 000“<br />
am Harder Bodenseeufer oder die „Fliegenden<br />
Bücher“, die 2004 zum 100.<br />
Jahrestag der Vorarlberger Landesbibliothek<br />
realisiert wurden.<br />
Besondere Bauaufgaben. Als Architekt<br />
reizen ihn Bauaufgaben mit einer<br />
ganz besonderen Herausforderung. Sein<br />
Anspruch sind einzigartige Lösungen für<br />
spezifische Orte und Bauherrn. Im Mittelpunkt<br />
seines Schaffens steht dabei stets<br />
der Raum. Das Arbeiten mit Modellen,<br />
die er aus unterschiedlichsten Werkstoffen<br />
baut, bildet einen wesentlichen Teil<br />
seines Entwurfsprozesses.<br />
34 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 35
„Ich habe besonders große Freude an unterschiedlichen<br />
Aufgabenstellungen. Am meisten reizen mich immer die<br />
Bauaufgaben, die ich noch nie gemacht habe.“ Juri Troy<br />
In seinem Portfolio finden sich thematisch<br />
völlig unterschiedliche Dinge: angefangen<br />
von seiner ersten Bauaufgabe<br />
nach dem Studium, einem Feld aus Urnensäulen<br />
für den Hörbranzer Friedhof<br />
bis hin zum ersten CO2-neutralen Einfamilienhaus<br />
Österreichs in Pressbaum.<br />
Sunlighthouse. Das sogenannte Sunlighthouse<br />
war das Ergebnis eines Wettbewerbs<br />
der Firma Velux, den Troy in<br />
Zusammenarbeit mit Matthias Hein gewonnen<br />
hat. Europaweit wurden von der<br />
Velux-Gruppe im Rahmen des Projekts<br />
"ModelHome2020" insgesamt sechs<br />
CO2-neutrale Gebäude in fünf Ländern<br />
errichtet. Das zukunftsweisende Haus<br />
mit überdurchschnittlich hohem Tageslichtanteil<br />
wurde Ende 2010 fertiggestellt<br />
und bereits mit zahlreichen Preisen wie<br />
dem Internationalen Athenaeum Award<br />
Wohnanlage in Wien 23<br />
Chicago 2011 oder dem Staatspreis für<br />
Umwelt- und Energietechnologie ausgezeichnet.<br />
Nachverdichtungen. Ein sehr wichtiges<br />
Thema für Juri Troy sind Nachverdichtungen<br />
und Sanierungen, so wie etwa das<br />
Haus K³ in Hörbranz. Hier sollte aus einem<br />
60er-Jahre-Einfamilienhaus ein Gebäude<br />
für drei Familien entstehen. Trotz<br />
Verdopplung der Wohnfläche, konnte die<br />
gesamte Gartenfläche erhalten bleiben.<br />
Und mit Hilfe einer ganzheitlich hoch<br />
wärmegedämmten Hülle mit Weißtannenschirm<br />
und modernster Haustechnik<br />
mit kontrollierter Gebäudelüftung konnte<br />
der Heizwärmebedarf sogar verringert<br />
werden. „Besonders im zersiedelten<br />
Wohngebiet Vorarlbergs ist das Konzept<br />
eines zeitgemäßen Dreifamilienhauses<br />
als verdichtete Wohnform eine attraktive<br />
Zweigeschossiger Holzbau mit<br />
überdachtem Eingangsbereich.<br />
Alternative zum freistehenden Einfamilienhaus“,<br />
sagt der Planer.<br />
Auch bei einem seiner jüngsten Projekte,<br />
dem Umbau des 2008 abgebrannten<br />
Gasthauses Seibl in Lochau ging es<br />
darum, den teilweise erhalten gebliebenen<br />
Bestand behutsam zu erweitern und<br />
zu sanieren. Die Herausforderung lag<br />
dabei in der sensiblen Rekonstruktion<br />
eines beinahe zerstörten Ortes mit ganz<br />
besonderer Aufenthaltsqualität. „Der<br />
Ausblick über den Bodensee ist einzigartig,<br />
solche Plätze gibt es nur sehr wenige“,<br />
schwärmt der Architekt.<br />
Man merkt, die Projekte in Vorarlberg<br />
liegen ihm sehr am Herzen, sein Büro<br />
führt er deshalb auch mit Standorten in<br />
Wien und Bregenz. Das Arbeiten zwischen<br />
diesen beiden Polen empfindet er<br />
als sehr befruchtend. „In Wien ist mehr<br />
Diskurs möglich, in Vorarlberg schätze<br />
ich das praktische Umsetzen“, sagt er.<br />
Juri Troy lässt sich eben in keine Schublade<br />
stecken und schon gar nicht an ei-<br />
nen Ort festnageln. Martina Feurstein<br />
Juri Troy<br />
geb. 1972 in Bregenz<br />
Steinmetz - und Hochbauausbildung<br />
in Vorarlberg<br />
Studium an der TU Innsbruck<br />
und an der Akademie der<br />
Bildenden Künste Wien<br />
2003 eigenes Büro in Wien<br />
2006 Hein-Troy Architekten<br />
2011 juri troy architects,<br />
Wien/Bregenz<br />
www.juritroy.com<br />
Das Gasthaus Seibl bietet einen einzigartigen Blick auf den Bodensee.<br />
Ein Feld aus Urnensäulen<br />
für den Hörbranzer Friedhof.<br />
Sichtbeton und sägeraue<br />
Weißtanne im Innenraum dieses Hauses.<br />
Das Sunlighthouse in Pressbaum ist das erste CO2-neutrale Einfamilienhaus mit überdurchschnittlich<br />
hohem Tageslichtanteil. Der spannende Entwurf entstand in Zusammenarbeit mit Matthias Hein. Grünes Haus in Feldkirch.<br />
36 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 37
Wenn man uns braucht, sind wir da.<br />
Während Sie sich um ihr Kerngeschäft kümmern,<br />
sorgen wir im Hintergrund dafür, dass immer<br />
genug Büromaterial da ist. Einfache Bestellung,<br />
schnelle Lieferung und beste Qualität garantiert.<br />
Ansonsten halten wir uns vornehm zurück.<br />
Messerle GmbH. Neue Landstraße 91, 6841 Mäder, T +43 (0) 5523 5991-0, www.messerle.at<br />
www.saegenvier.at<br />
Bretter, die<br />
die Welt bedeuten<br />
Max Matissek<br />
Hawaii, Kapstadt, Mauritius – lautet die Antwort, wenn man nach den bes-<br />
ten Surfspots fragt. Den Neusiedler See hat fast niemand auf dem Radar und<br />
doch verwandelt sich Podersdorf einmal im Jahr zum Mekka der Surfszene.<br />
Beim PWA-Worldcup zeigen die weltbesten<br />
Freestyler im Wind- und Kite-<br />
Surfen ihr Können. Worauf es beim<br />
Windsurfen wirklich ankommt und was<br />
den Wettbewerb am Neusiedler See zu<br />
etwas Besonderem macht? Der Vorjahressieger<br />
und PWA-Worldcup Erstplatzierte,<br />
der Belgier Steven van Broeckhoven<br />
sowie der „Local-Hero“ und Gewinner<br />
aller nationalen Bewerbe, der Österreicher<br />
Max Matissek, haben es uns im<br />
Interview verraten.<br />
Wie seid ihr zum Surfen gekommen?<br />
Max: Als junger Bursch sah ich einmal<br />
ein Video von Surfern in Pozo. Die sprangen<br />
hohe „Loops“. Das beeindruckte<br />
mich und von diesem Moment an wusste<br />
ich, dass ich das irgendwann auch machen<br />
werde. Mein Vater hat unterbewusst<br />
eine sehr große Rolle gespielt.<br />
Seine alten Surfbretter und sein Pokal<br />
von einem 1. Platz irgendeiner lokalen<br />
Regatta standen damals im Wohnzimmer<br />
herum. Ich war fest davon überzeugt,<br />
dass mein Dad der Beste war, er<br />
mir sein Talent weitergegeben hätte und<br />
dass ich in dieser Sportart einmal ganz<br />
oben stehen würde. Meinen Grundkurs<br />
hab ich bald danach mit 13 Jahren am<br />
Nordstrand in Podersdorf absolviert.<br />
Danach war ich vom Surf-Virus infiziert.<br />
Steven: Ich stand zum ersten Mal auf<br />
einem kleinen See, weit weg von der<br />
Küste, auf einem Surfbrett. Danach war<br />
ich öfters in den Niederlanden, wo ich<br />
richtig mit dem Windsurfen angefangen<br />
habe – beispielsweise in Brouwersdam,<br />
was bis heute mein „Home Spot“ ist.<br />
Warum habt ihr euch gerade für die<br />
Freestyle-Disziplin entschieden?<br />
Steven: Ich habe mit Freestyle begonnen,<br />
weil ich jeden Tag etwas Neues<br />
lernen wollte. Für das Waveriding braucht<br />
man gute Bedingungen, Freestyle kann<br />
man überall ausüben – besonders in<br />
Belgien und Holland.<br />
Max: Freestyle Windsurfen ist genial.<br />
Geradeausfahren war für mich nur Mittel<br />
zum Zweck. Du kannst am Neusiedler<br />
See Loops und andere extreme Rotationen<br />
springen und „sliden“. Natürlich ist<br />
die Königsdisziplin das Windsurfen in der<br />
<strong>kontur</strong><br />
39
Welle. Der Neusiedler See ist aber nicht<br />
das Meer mit schönen Brandungswellen,<br />
sondern der See bleibt der See, mit seinem<br />
„kabbeligen“ Wasser – der perfekte<br />
Playground für Freestyler.<br />
Steven, du bist derzeit der beste<br />
Freestyler der Welt. Wann hast du<br />
dich entschlossen, ein professioneller<br />
Windsurfer zu werden?<br />
Steven: Es gab nie den Zeitpunkt, an<br />
dem ich das entschieden habe. Ich wollte<br />
besser werden und habe immer neue<br />
„Moves“ gelernt. Dann habe ich angefangen,<br />
an Wettbewerben teilzunehmen und<br />
bin immer besser geworden. So wurde<br />
ich zum professionellen Surfer, bevor ich<br />
das überhaupt selbst realisiert habe.<br />
Habt ihr beide Vorbilder, zum Beispiel<br />
Robby Naish? Was macht einen herausragenden<br />
Windsurfer aus?<br />
Max: Ja, natürlich habe ich Vorbilder!<br />
Einige sogar. Ich müsste eine ganze Liste<br />
an Leuten aufzählen. So was wie ein<br />
„Super-Vorbild“ habe ich aber nicht.<br />
Robby Naish ist natürlich ein ganz Großer<br />
des Sports, den ich bewundere. Ein<br />
richtiger „Waterman“, der in allem, was<br />
Steven van<br />
Broeckhoven<br />
Nationalität. Belgien<br />
Alter. 26<br />
er macht, viel Style hineinbringt. Einen<br />
herausragenden Windsurfer macht der<br />
Mix aus Mut, viel Style und einem guten<br />
und interessanten Charakter aus.<br />
Steven: Klar, aber nicht nur von ihm. Ich<br />
habe zu allen guten Surfern hoch gesehen,<br />
von denen ich etwas lernen konnte.<br />
Das eine „Super-Vorbild“ habe ich nicht.<br />
Was ist euer Lieblingsmove?<br />
Steven: Das ändert sich jeden Tag. Gerade<br />
ist es der doppelte „Culo“.<br />
Max: Für mich sind die besten Manöver<br />
die, die sich richtig gut anfühlen und nach<br />
welchen ich Adrenalin spüren kann. Das<br />
sind meistens Sprünge bei starkem Wind<br />
z. B. hohe „Loops“ mit Welle, „Konos“<br />
oder „Culos“ im Flachwasser oder „Waverides“<br />
mit wenig Wind.<br />
Was hat es mit dem Mythos der „per-<br />
fekten Welle“ auf sich?<br />
Steven: Bis dato war die beste Welle<br />
meines Lebens vor zwei Jahren in Witsands/Südafrika.<br />
Der Wind kam von<br />
rechts und die Welle war sehr groß – es<br />
war ein unbeschreibliches Gefühl.<br />
Max: „Do what you LOVE and do it often!”<br />
– Mit diesem Leitsatz kann jeder<br />
Ich mag. Stand Up Padd-<br />
ling…Ich bin noch Anfänger,<br />
aber ich mag es.<br />
Ein perfekter Tag beginnt<br />
mit. gutem Kaffee<br />
Ziele für die Saison 2012.<br />
Weltmeister im Freestyle<br />
Lieblingsspot. Südafrika<br />
seine „perfekte Welle“ surfen ohne auch<br />
jemals ein Segel aufzuziehen oder ein<br />
Surfbrett auf Hawaii anzugreifen.<br />
Steven, was gefällt dir am Worldcup<br />
in Podersdorf besonders gut?<br />
Steven: Ich finde es toll, dass so viele<br />
Menschen da sind, die dieses Event mitverfolgen<br />
und mit uns beim Wettkampf<br />
mitfiebern. Und natürlich die großen Partys<br />
auf diesem Windsurfing-Event.<br />
Max, wie schätzt du als „Local-Hero“<br />
die Konkurrenz dieses Jahr ein?<br />
Max: Es ist schon ein bisschen ein Revierkampf...haha.<br />
Man will natürlich seinen<br />
„Home Spot“ so gut wie möglich<br />
verteidigen und den vielen Fans und<br />
Freunden am Strand die beste Leistung<br />
am Wasser bieten und so weit wie möglich<br />
in der Rangliste nach vorne klettern.<br />
Es ist das Allerschönste, wenn die Menschen<br />
an Land zu dir halten und wenn du<br />
nach einem gewonnenen Wettbewerb<br />
die Freude auch in deren Gesichtern<br />
siehst. Das ist einzigartig und funktioniert<br />
zu Hause einfach am besten. Die Konkurrenz<br />
ist sehr, sehr groß. Jahr für Jahr<br />
rutscht das Startfeld der PWA-Worldtour<br />
Max Matissek<br />
Nationalität. Österreich<br />
Geboren in. Wien<br />
Alter. 24<br />
Ich mag. Filme machen, Eishockey,<br />
frischen Fisch, Malen<br />
Ein perfekter Tag beginnt mit.<br />
einem guten Kaffee und einer<br />
Earlybird-Session<br />
Ziele für die Saison 2012. Top<br />
25 der Welt im Freestyle Ranking<br />
und gesund bleiben<br />
Lieblingsspot. Mauritius<br />
im Freestyle immer enger zusammen. Ich konnte diesen Winter,<br />
dank meiner Sponsoren zum ersten Mal in meiner noch jungen<br />
Karriere am Wasser durchtrainieren. Ich hoffe so, trotz starker<br />
Konkurrenz, weiter nach vorne zu kommen und ein Top 16<br />
Resultat in Podersdorf zu erzielen und mich unter den Top 25<br />
der WorldTour im Endranking zu platzieren.<br />
Wie lange und unter welchen Bedingungen bereitest du<br />
dich im Vorfeld auf einen Wettbewerb vor?<br />
Max: Eigentlich bereite ich mich das ganze Jahr für Contests<br />
vor. Ich probiere den ganzen Winter einen guten Mix aus verschiedenen<br />
Conditions zu surfen. Die Wettbewerbe haben unterschiedlichste<br />
Wind- und Wasserbedingungen. Es ist wichtig,<br />
mit allen Segel- und Boardgrößen gut zu surfen und so oft wie<br />
möglich in verschiedenen Revieren zu trainieren. Zwischendurch<br />
kommt noch Kraft- und Ausdauertraining dazu. Im Sommer<br />
innerhalb der Contestsaison trainiere ich, so gut wie es geht, vor<br />
jedem Wettbewerb revierspezifisch.<br />
Gibt es ein Wochenende ohne Sport?<br />
Max: Auf jeden Fall. Relaxen und regenerieren ist wichtig und<br />
schön. Außerdem hat man nicht immer Glück mit dem Wind – wir<br />
brauchen mindestens 4 Bft. Und hie und da hab ich auch nur<br />
wenig bis keine Zeit für Sport, da ich auch Filme und Videos<br />
schneide und andere Arbeiten erledigen muss. Ob Wochenende<br />
oder unter der Woche ist aber egal... Wenn ich unterwegs<br />
bin, vergesse ich meistens die Wochentage. Das ist eigentlich<br />
ein gutes Gefühl... nur gelegentlich blöd, wenn man vor verschlossenen<br />
Supermarkttüren steht.<br />
Steigert Windsurfen wirklich den Sex-Appel bei Mädchen,<br />
wie man behauptet?<br />
Steven: Haha! Was für eine lustige Frage. Ich weiß nicht genau,<br />
vielleicht ...<br />
Max, was meinst du: Was ist am Surfen so toll – außer,<br />
dass man reihenweise hübsche Mädels kennenlernt?<br />
Max: Außerdem? ... auf jeden Fall das Verreisen, das damit<br />
verbundene Kennenlernen von neuen Kulturen. Auf der Suche<br />
nach Wind kommst du in die wildesten Städte und Dörfer. Viele<br />
der guten Spots sind dort, wo sonst keine Touristen sind. Man<br />
erlebt wirklich viele aufregende Abenteuer!<br />
Es wird jetzt übrigens ab März 2012 eine Internet-Serie geben,<br />
in der man meinen besten Film- und Surfbuddy Manuel Grafenauer<br />
und mich auf unseren Reisen begleitet und viele spannende<br />
und lustige Momente miterlebt – sozusagen jugendliches<br />
„Surf & Reise-Bildungsfernsehen“ im Internet.<br />
Vielen Dank für das Interview. Ich drücke euch die<br />
Daumen für den Worldcup 2012! Christiane Schöhl von Norman<br />
Surf Worldcup Podersdorf<br />
26. April bis 6. Mai 2012 in Podersdorf am Neusiedler See<br />
Eröffnungsfeier: 26. April 2012<br />
PWA Windsurfen Freestyle: 27. April bis 1. Mai 2012<br />
Kitesurfen Freestyle: 2. bis 5. Mai 2012<br />
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Steven van Broeckhoven in Szene gesetzt<br />
von Windsurfmoves.com, Hylke Bakker.<br />
Steven van Broeckhoven will beim Surf Worldcup in<br />
Podersdorf in diesem Jahr seinen 1. Platz verteidigen.<br />
Am 5. und 6. Mai findet im Rahmen des Surf Worldcups der<br />
Stand Up Paddle Ultra Marathon rund um den Neusiedler See statt.<br />
40 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 41
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Die ersten warmen Sonnenstrahlen, ein Meer aus Kirschblüten und emsiges<br />
Vogelgezwitscher – in der Region Neusiedler See hält der Frühling Einzug.<br />
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Vögel zwitschern, ein Meer an Kirschbäumen<br />
strahlt in reinstem Weiß, die<br />
Sonne ist bereits warm und lacht voller<br />
Kraft, die ersten Radfahrer und Wanderer<br />
beleben die endlosen Weiten, und<br />
Segler und Surfer wagen sich bereits<br />
wieder ins erfrischende Nass des pannonischen<br />
Steppensees.<br />
Die regionalen Küchenchefs sind fit für<br />
die schönste Jahreszeit am See: Kräuter<br />
duften in den Küchen der Gastronomen,<br />
frischer Fisch brutzelt in den Pfannen<br />
der Haubenköche, Heurige eröffnen<br />
die Schanken und servieren Grammeln,<br />
Blunzn, Kümmelbraten und besten<br />
heimischen Wein.<br />
Hier beginnt der Frühling etwas früher<br />
als in den restlichen Bundesländern<br />
Österreichs – ein Grund mehr, dem Winter<br />
„Goodbye“ zu sagen und dem Neusiedler<br />
See einen Besuch abzustatten.<br />
Aktuelle Freizeittipps.<br />
Natur erleben: Naturerlebnistage 19.<br />
bis 22. April 2012 und Pannonian Bird<br />
Experience 20. bis 22. April 2012<br />
Sport und Action: Summer Opening<br />
15. April bis 9. Mai 2012 mit dem traditionellen<br />
„Anradln“, einer Radsternfahrt<br />
nach Neusiedl am See, dem Mörbischer<br />
Einzel- und Paarzeitfahren, dem<br />
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Mörbischer Laufsporttag, dem Neusiedler<br />
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<strong>kontur</strong><br />
43
Hollywood: a place<br />
harder than Hard<br />
Harald Kloser im Helikopter als Location Scout.<br />
Harald Kloser wurde nicht über Nacht<br />
reich und berühmt. Er fiel auch nicht<br />
als Star vom Himmel auf Beverly Hills.<br />
Seinen Weg als erfolgreicher Filmmu-<br />
siker, Drehbuchautor, Produzent pflas-<br />
terte harte Arbeit. Er hatte Vision und<br />
Mut im Gepäck, Musik im Blut, als er<br />
1991 von Hard nach Hollywood ging.<br />
In Vorarlberg war er kein unbeschriebenes Blatt. Er gab der<br />
Jugend mit „Wann & Wo“ ein Sprachrohr, bewährte sich als<br />
Englischlehrer in Hohenems und Agent provocateur der Außenseiter.<br />
Er schrieb und machte Musik. Der Begriff Multitasking war<br />
für jemanden, der viele Sachen gleichzeitig tat, noch nicht gebräuchlich.<br />
Da Vorarlberg nicht der ideale Platz für Filme und<br />
Musik ist, packte er den Koffer. Ebenso Tommy Schobel aus<br />
Höchst, Drummer der Band Head First. In LA machten die Musikfreunde<br />
Karriere.<br />
Ups and Downs in der Filmstadt. Alles Glück der Welt ist<br />
nötig, um in Hollywood zu überleben. Den Mythos vom Aufstieg<br />
eines Niemands zum Millionär nährt eine Filmstadt, die aus dem<br />
Nichts entstand. 1853 gab es nur eine Hütte in den Hills von<br />
LA, die der Immobilienmakler Harvey J. Withley Hollywood<br />
nannte. 1911 wurde das erste Filmstudio<br />
eröffnet. Um 1920 war der hügelige<br />
Stadtteil die Welthauptstadt der Filmindustrie.<br />
1947 folgten ihr Fernseh- und<br />
Musikindustrie. Viele der großen Filmstudios<br />
wechselten im Laufe der Zeit ihre<br />
Besitzer. Aus MGM und Columbia Pictures<br />
wurde Sony Pictures Studio, Produzent<br />
des Blockbuster „2012“. Harald<br />
Kloser war für Drehbuch, Musik und<br />
Produktion verantwortlich. Walt Disney<br />
Studios besitzen einen der größten Fernsehsender,<br />
ABC Network, für den er<br />
gemeinsam mit Roland Emmerich eine<br />
TV-Serie produziert. Die Dreharbeiten<br />
haben am 6. März begonnen.<br />
Von Musik zum Abenteuer-Film. Als<br />
Komponist von Filmmusik debutierte der<br />
Harder 1988 in „Sternberg–Shooting<br />
Star“. Mit Musik für TV-Serien begann er<br />
1977 mit einer Folge des Krimis „Der<br />
Alte“. Dazwischen lagen elf Jahre Durst-<br />
strecke. 1989 erhielt Harald Kloser die<br />
„Goldene Europa“ für das Musikprojekt<br />
„SOS United“. 2005 wurde er bei den<br />
BMI Film Awards für seine Musik in den<br />
Erfolgsfilmen „Alien vs. Predator“ sowie<br />
„The Day After Tomorrow“ ausgezeichnet.<br />
Nach Scores für rund 50 Titel erweiterte<br />
er 2008 für den prähistorischen<br />
Abenteuerfilm „10.000 BC“ sein Engagement<br />
als Komponist um die Rolle als<br />
Drehbuchautor und Co-Produzent. Warum?<br />
„Zwischen dem Script und der<br />
Musik liegt das große Filmabenteuer.“<br />
Dieses bestand er auch im Weltuntergangsepos<br />
„2012“, das am 11.11.2009<br />
Weltpremiere in Berlin hatte.<br />
Originalkomposition vs. Score. Beruf<br />
ist sein Hobby, da gibt es keine<br />
Trennung. Er arbeitet wie Roland Emmerich<br />
mit einer kleinen Crew, die je<br />
nach Film und Budget auf 100, 200,<br />
400, bis mehr als 1000 Menschen an-<br />
wachsen kann. Originalmusik ist im<br />
Filmgeschäft die Regel. Große Budgets<br />
machen auch top besetzte Sinfonieorchester<br />
möglich. Filmmusik wie etwa<br />
das Leitmotiv von Ennio Morricone für<br />
den Western „Spiel mir das Lied vom<br />
Tod“, Anton Karas Zitherklänge für den<br />
Film „Der dritte Mann“ oder John Williams<br />
Kompositionen für den Horrorfilm<br />
„Der weiße Hai“ machten die Filme legendär<br />
und vervielfachten das Business<br />
mit Tonträgern. Meist wird der<br />
Soundtrack kostenbedingt aus vorhandenen<br />
Kompositionen gemixt. Der<br />
Score ist nicht für den Cast, sondern für<br />
die Zuschauer bestimmt. Filmmusik ist<br />
einerseits der emotionale Teppich der<br />
Handlung, der für das Kinopublikum<br />
hörbar ausgerollt wird, andererseits<br />
steuert und verstärkt die Musik das<br />
Geschehen auf der Leinwand auf den<br />
Ton so genau, wie die Story wahrgenommen<br />
und verstanden werden soll.<br />
v.l.n.r.: Harald Kloser, Roland Emmerich, Amanda Peet, Chiwetel Ejiofor, John Cusack<br />
44 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 45
„1991 hatte ich in Hollywood einen Stehsatz: I come<br />
from a place called Hard, so I don't expect things to<br />
be easy. Nach 20 Jahren sehe ich das genauso.“<br />
Die Filmmusik hat sich geändert.<br />
„Komponisten werden von Produzenten<br />
mit einem Temp-Score konfrontiert, der<br />
tolle Musik bietet, in die sich das Publikum<br />
schon einmal verliebte. Man ist gefordert,<br />
die Vorlage zu übertreffen und mit noch<br />
besserer Musik zu glänzen. Dafür ist die<br />
Zeit sehr knapp. Die Musik ist der Schlussakt,<br />
bevor der Film auf Film kopiert wird.<br />
Oft muss man in den letzten paar Tagen<br />
die Musik für den halben Film machen. Das<br />
ist härteste Knochenarbeit. Sind die kreativen<br />
Prozesse für Drehbuch, Komposition,<br />
Produktion in einer Hand, ist man vom<br />
Anfang bis zum Ende eines Films eingebunden.<br />
Beim Schreiben entstehen Bilder.<br />
Den Bildern folgt das Layout für die Musik.<br />
Man sieht die Bilder und hört die Musik bei<br />
Casting und Location Scouting, vom Drehen<br />
bis zum Schnitt. Mit jedem Abschnitt<br />
verdichtet sich die Arbeit. Vielleicht kommt<br />
eines Tages die Regie des Weges.“ Ein<br />
kleines, eigenes Filmprojekt liegt in der<br />
zweituntersten Schublade.<br />
46 <strong>kontur</strong><br />
Das echte Leben ist kein Film. Sein<br />
Leben in Hollywood ist nicht so, wie es<br />
Billy Wilder schilderte: Man hängt mit<br />
schönen Mädchen in chicen Bars herum,<br />
schlürft Martinis, speist in tollen Lokalen,<br />
sonnt sich im Blickfeld der Stars. Der<br />
Arbeitstag in Hollywood ist kein Spektakel.<br />
Harald Kloser steht früh auf und bringt<br />
seine beiden Kinder in die Schule. Lennon-Noah,<br />
geboren 1996 und Luka-Teresa,<br />
Jahrgang 1999. Danach geht er ins<br />
Büro und beginnt das Tagwerk. Es lauern<br />
weiße Blätter, die mit guten Ideen gefüllt<br />
werden wollen. Obwohl er in Beverly Hills,<br />
residenzielle Area der Hollywood-Prominenz,<br />
abgeschieden im Grünen wohnt, ist<br />
sein Leben down to Earth. „Im kreativen<br />
Bereich ist die Bekanntschaft mit Stars<br />
nicht so wichtig. Viel wichtiger ist die<br />
Wertschätzung von Produzenten, Studios,<br />
Regisseuren.“ Mittlerweile kann er<br />
sich die Drehbücher aussuchen, wenn er<br />
sie nicht selbst schreibt. Für diese Freiheit<br />
hat er hart gearbeitet. Geht er aus, steuert<br />
er die italienische Trattoria Ago an, gegründet<br />
von Antonio Sciandri und Robert<br />
de Niro, die Hot Spots Chateau Marmont<br />
in West Hollywood oder Asanebo in Studio<br />
City. Der Jazz Club Vibrato in Bel Air<br />
zählt auch zu seinen Favoriten. Im Repertoire<br />
der Entspannung finden sich Trips<br />
nach Mexico, Bücher und Musik. „Am<br />
liebsten Mozart oder Beatles.“<br />
Weltuntergangstag 21.12.2012. Gemäß<br />
der langen Zählung der Maya endet<br />
nach 5125 Jahren an diesem Tag die<br />
menschliche Zivilisation. Harald Kloser,<br />
der die Maya-Schöpfung im Katastrophenfilm<br />
„2012“ thematisierte, hofft wie<br />
jedermann, dass der Weltuntergangstag<br />
nicht eintritt. Am liebsten würde er an<br />
diesem Tag in Lech Ski fahren, daheim die<br />
mit reichlich Zwiebel garnierten Käsknöpfle<br />
der Mama samt Obstler genießen<br />
und viel Zeit für seine sieben Geschwister<br />
haben. In den privaten Zukunftsplänen<br />
spielen karitative Projekte eine Rolle, mit<br />
denen er der Umwelt und den Menschen<br />
Gutes tun kann. Die beruflichen Vorhaben<br />
ergeben sich aus der Gegenwart. „Viel<br />
kann man sich in diesem Business nicht<br />
vornehmen, denn meist passiert nicht<br />
das, von dem man erwartet, dass es als<br />
Nächstes passiert.“ Elisabeth Längle<br />
Der Harder mit Ana Maria. Mit Thomas Wanker (rechts) im Abbey Roads Studio.<br />
Küsse von den Kids Lennon und Luka.<br />
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Freitag, 18. Mai 2012, Bregenz / Freitag, 25. Mai 2012, Rorschach<br />
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Smooth Sound auf dem Bodensee. Networking und Kulinarium. Fahren und feiern Sie mit bei<br />
der Businesslounge der Superlative auf der Sonnenkönigin. Ein unvergesslicher Abend wartet<br />
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Samstag, 21. Juli 2012, Bregenz / Samstag, 28. Juli 2012, Rorschach<br />
White Night – Sommernacht der Königin<br />
Die Sonnenkönigin bittet zum Tanz in den Sommer. Ein majestätisches Schi – der abendliche<br />
Bodensee – Chillout auf dem Sonnendeck – Sommerfeeling pur. Die Gäste erscheinen laut Dresscode<br />
sportlich-elegant und ganz in Weiß. | Boarding: 19 Uhr, Hafen Bregenz bzw. Rorschach<br />
Sonntagnachmittags und Donnerstagabends während der Festspielzeit<br />
Golden Hours & Sunset Lounge<br />
Erleben Sie bei den Golden Hours das 360°-Panorama vom Deck. | 11-18 Uhr, Hafen Bregenz<br />
Sunset Lounge mit Livemusik, Cocktails und Fingerfood von MO Catering. | Einlass: 18:30 Uhr,<br />
Hafen Bregenz | Keine Ausfahrt! Veranstaltungen unter Vorbehalt, nur bei Schönwetter<br />
Samstag, 13. Oktober 2012<br />
OktoberFestParty<br />
O’zap is! Bei der OktoberFestParty mit Weißwurst, Brez’n und Fohrenburger Bier auf dem<br />
Eventschi Sonnenkönigin im Hafen Bregenz bringt zün ige Musik und Stimmung das Tanzbein<br />
zum Schwingen! | Einlass: 19 Uhr, Hafen Bregenz, keine Ausfahrt!<br />
Freitag, 7. Dezember 2012<br />
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Triumph „Essence“<br />
Wenn Helena<br />
triumphiert<br />
Worauf es bei Unterwäsche ankommt, und warum es gar<br />
nicht so leicht ist, diese zu entwerfen? Wir haben bei Helena Christensen<br />
nachgefragt. Das Supermodel sieht in Dessous nicht nur überragend aus,<br />
sondern designt seit letztem Jahr auch eine eigene Kollektion.<br />
<strong>kontur</strong><br />
49
Triumph „Perfect Shaping“<br />
„Ich wollte Unterwäsche entwerfen, die zum einen bequem zu tragen und<br />
gleichzeitig sinnlich und verführerisch ist“, verrät Model und Designerin<br />
Helena Christensen über die von ihr entworfene Lingerie-Kollektion.<br />
An Helena Christensen kam in den 90er-Jahren niemand, der<br />
nur irgendwie an Mode interessiert war, vorbei. Neben ihren<br />
schönen Kolleginnen, unter anderem Naomi Campbell, Claudia<br />
Schiffer, Christy Turlington und Linda Evangelista, avancierte<br />
die Dänin von der Laufsteg-Beauty zum gefeierten Superstar.<br />
Von ihren Traummaßen schwärmten Couture-Schneider wie<br />
Karl Lagerfeld: „Helena ist das Model mit den längsten Beinen<br />
der Welt“. Und auch ihr Auftritt im Musikvideo zu Chris Isaaks<br />
Welthit „Wicked Game“ ist legendär. Klar, dass man sich nicht<br />
lange bitten lässt, wenn die dänische Stil-Ikone und leidenschaftliche<br />
Fotografin höchst persönlich in den Triumph Flagship-Store<br />
in der Kärntner Straße in Wien lädt, um die von ihr<br />
designte „Essence“ Luxury Collection einer Handvoll erlesener<br />
Gäste zu präsentieren.<br />
Viele kleine Teile. Wer jetzt denkt, die Schöne fungiert „nur“<br />
als Markenbotschafterin im Vordergrund, der irrt. Denn Helena<br />
legt bei der Ausarbeitung ihrer „Essence“ Kollektion persönlich<br />
Hand an, wie sie „<strong>kontur</strong>“ verriet. „Ich arbeite schon einige Zeit<br />
mit Triumph zusammen und komme gerade von einer Reise<br />
aus Hong Kong zurück. Dort haben wir eine ganze Reihe<br />
neuer Kollektions-Teile entworfen: Es macht sehr viel Spaß,<br />
eng mit den Designern zusammenzuarbeiten sowie vor Ort die<br />
Fabrikationsstandorte zu besuchen, um zu sehen, wie alles<br />
funktioniert und neues Know-how auf diesem Gebiet zu erlernen“,<br />
erzählt das Supermodel und führt weiter aus „Im Zuge<br />
dieser Tätigkeit habe ich erst gemerkt, wie schwer es ist, Unterwäsche<br />
herzustellen. Es sind so viele kleine Teile, die auf die<br />
verschiedensten Arten perfekt zu einem raffinierten Stück zusammengefügt<br />
werden.“<br />
Zupass kommt der schönen Helena, dass sie bereits seit ihrem<br />
15. Lebensjahr Vintage-Lingerie sammelt, die ihr heute<br />
unter anderem als Inspirationsquelle dient. Die Ideen für neue<br />
Designs findet sie aber auch – auf der Straße, in Filmen oder<br />
in Träumen? „Nein, nicht in Träumen. Ich träume zwar manchmal<br />
krasse Sachen, aber von Unterwäsche habe ich noch nie<br />
geträumt. Es ist das Leben, das mich inspiriert. Aber auch<br />
Menschen, Filme und vor allem die Natur. Ich fotografiere seit<br />
über 25 Jahren und fange das, was ich erlebe, in meinen Fotos<br />
ein“, so Christensen über ihre Arbeit.<br />
Einmaliges Farbenspiel. Auf Wien freut sie sich ganz besonders:<br />
„Zugegebenermaßen habe ich wenig Zeit und deshalb<br />
noch nicht viel gesehen. Ich bin aber von Wiens einmaliger<br />
Architektur und wunderbarer Tradition sehr begeistert. Und<br />
ich liebe Klimt, weil er perfekt mit Farben gespielt hat. Das versuche<br />
ich auch bei meinen Dessous einfließen zu lassen.“<br />
Dass Helena Farben liebt, sieht man bereits an ihrem trendigen<br />
pinken Seidenkleid, das allover mit roten Rosen bedruckt<br />
ist: „Keine Frage: Schwarz ist eine tolle Farbe. Aber es ist<br />
schade, wenn man zu einer Abendveranstaltung geht und alle<br />
tragen Schwarz. Frauen können auch in anderen Farben zauberhaft<br />
aussehen.“ Und so dienen der Schönen neben Gustav<br />
Klimt auch die Bilder von Egon Schiele als Inspirationsquelle.<br />
Intimissimi Palmers<br />
„Delicate Lace“<br />
Auf die Frage, was ihr bei ihrer Kollektion besonders wichtig<br />
war, antwortete Christensen: „Ich wollte Unterwäsche entwerfen,<br />
die zum einen bequem zu tragen und gleichzeitig sinnlich<br />
und verführerisch ist.“ Dass das Model weiß, wovon es redet,<br />
zeigt sich in den raffinierten Kreationen: Vom zarten, sexy<br />
String aus Spitze, über den filigranen Spitzen-BH, bis zum verlockenden,<br />
körperbetonten Skirt beweist Helena, dass sie genau<br />
weiß, was wahrer Luxus in punkto Styles bedeutet.<br />
Bisschen Stoff. Mit ihren Entwürfen liegt sie übrigens absolut<br />
im Trend. Wenn man sich bei den Kollektionen namhafter Unterwäsche-Labels<br />
wie Palmers, Chantal Thomass oder Wolford<br />
umsieht, stellt man fest, dass bunte Farben und raffinierte Details<br />
wie Spitzeneinsätze, Strass-Steine und Schleifen diese<br />
Saison „en vogue“ sind. Das „bisschen Stoff darunter“ präsentiert<br />
sich fantasievoll und luxuriös wie lange nicht mehr. Voilá,<br />
wir zeigen Ihnen die schönsten Sahnestückchen aus der „Unter-Welt“.<br />
Apropos leicht bekleidet: Was sagt Helena dazu,<br />
dass ihr 12-jähriger Sohn Mingus sie permanent freizügig auf<br />
Plakatwänden sieht: „Alle Jungs sehen ihre Mütter zu Hause in<br />
Unterwäsche herumlaufen, oder nicht?“Christiane Schöhl von Norman<br />
Palmers „Praline“ Chantal Thomass Wolford<br />
„Cut Lace Top“<br />
Triumph<br />
„Diamond Sensation“<br />
50 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 51
Genetisch bedingte Begeisterung<br />
Sein Vater gilt als einer der profiliertes-<br />
ten Reproduktionsmediziner über-<br />
haupt. Er selbst forscht und referiert<br />
auf diesem Gebiet seit seiner frühes-<br />
ten Jugend und begleitete seine El-<br />
tern schon als Kind auf internationale<br />
Kongresse: Univ. Doz. Dr. med. Nico-<br />
las Zech über die Liebe zu seinem<br />
Beruf, die Verminderung von Leid und<br />
die Erfüllung von Wünschen.<br />
Ihr Vater, Univ. Prof. Dr. med. Herbert Zech, ist ein Pionier<br />
der In-Vitro-Fertilisation, leistet bereits seit den frühen<br />
80er-Jahren in diesem Bereich Wegweisendes, Ihre Geschwister<br />
sind beide im Familienunternehmen IVF-Zentren<br />
Prof. Zech tätig, Sie haben sich auf diesem Gebiet habilitiert<br />
– war Ihr beruflicher Weg bereits von Kindheit an vorgezeichnet?<br />
Kann man vom klassischen Fall des „ansteckenden<br />
Enthusiasmus“ sprechen?<br />
Ja, mein Vater und meine Mutter, die den Standort Bregenz gemeinsam<br />
aufbauten, haben immer mit großer Begeisterung ihre<br />
Arbeit „gelebt“, bei uns zu Hause war diese enthusiastische Atmosphäre<br />
stets spürbar. Sie haben mich auch in meinem frühen<br />
Interesse für diese Thematik bestärkt und motiviert – ich war bereits<br />
mit 16 Jahren wissenschaftlich aktiv und habe erste Vorträge<br />
gehalten. Die Schule lief da zugegebenermaßen oft nur nebenher.<br />
Der familiäre Zusammenhalt ist in unserem Unternehmen wesentlich<br />
– oftmals ist gerade in unserem Bereich auch großes Durchhaltevermögen<br />
gefragt und dann ist es entscheidend, dass alle an<br />
Die IVF-Zentren Prof. Zech sind mit<br />
sechs Zentren in fünf europäischen<br />
Ländern vertreten – gibt es Pläne, in<br />
weiteren Ländern aktiv zu werden?<br />
Derzeit beginnen wir gerade eine Kooperation<br />
mit einem IVF-Team in Nigeria, wir<br />
wollen unsere Expertise zur Verfügung<br />
stellen – was konkret bedeutet, dass<br />
neben Wissenstransfer auch Schulungen<br />
vor Ort in Nigeria stattfinden werden, sowie<br />
auch hier bei uns in Bregenz. Das Ziel ist<br />
es, unseren hohen Wissensstand weiterzugeben,<br />
unsere Erfahrungen und unsere<br />
Vorgehensweisen zu teilen.<br />
Aus welchen Ländern kommen Paare<br />
mit unerfülltem Kinderwunsch in Ihr<br />
IVF-Zentrum in Bregenz?<br />
Der größte Teil kommt aus Deutschland,<br />
sowie der Schweiz und Österreich. Wir<br />
behandeln hier aber auch Paare, die aus<br />
Indien, China oder Russland anreisen.<br />
Fast alle dieser Paare haben im Bekanntenkreis<br />
von uns gehört oder kennen ein<br />
Paar, das dank uns ein Kind bekommen<br />
hat. Gut 90 Prozent kommen aufgrund<br />
positiver Mundpropaganda zu uns.<br />
Im Mai findet in Bregenz unter Ihrer<br />
Präsidentschaft der Kongress der Internationalen<br />
Gesellschaft für Präimplantationsdiagnostik<br />
statt. Worum<br />
geht es kurz gefasst?<br />
Es geht kurz gefasst darum, dass wir<br />
versuchen, jedem Paar seinen Wunsch<br />
nach einem gesunden Kind erfüllen zu<br />
können, die Zahl der Fehlgeburten zu<br />
verringern und Leid zu vermindern. Jedes<br />
Paar wünscht sich ein gesundes Kind,<br />
jede Frau beschäftigt während ihrer<br />
Schwangerschaft die Frage, ob es ihrem<br />
Kind gut geht. Unser oberstes Bestreben<br />
ist, die „Baby Take Home Rate“, also die<br />
Rate der Schwangerschaften, die auch zur<br />
Geburt eines gesunden Kindes führen, zu<br />
erhöhen. Die Präimplantationsdiagnostik<br />
ist eine Diagnosemöglichkeit innerhalb der<br />
Reproduktionsmedizin. Sie hilft uns, Paaren<br />
mit genetischen Erbkrankheiten zu<br />
einem gesunden Kind zu verhelfen: Mit der<br />
Präimplantationsdiagnostik können wir<br />
einzelne Zellen des in vitro-gezeugten<br />
Embryos auf eine bestimmte genetisch<br />
bedingte Krankheit hin untersuchen. Bei<br />
einer auf natürlichem Wege stattgefundenen<br />
Empfängnis wird der Schwangerschaftsverlauf<br />
durch die Pränataldiagnostik,<br />
also die vorgeburtliche Diagnostik,<br />
kontrolliert und begleitet – traditionellerweise<br />
mittels Ultraschall oder je nach Alter<br />
und Geschichte der Schwangeren oder<br />
der Schwangerschaft auch mittels Fruchtwasseruntersuchung,<br />
die um die 15./16.<br />
Woche stattfindet und eine invasive Diagnosemöglichkeit<br />
darstellt. Mittlerweile<br />
gibt es auch im Bereich der Pränataldiagnostik<br />
die Möglichkeit der Blutanalyse<br />
der Schwangeren in der 5. Schwangerschaftswoche,<br />
die mit ihrer Aussagekraft<br />
der Fruchtwasseruntersuchung gleich<br />
kommt und diese invasive Diagnoseform<br />
ersetzen kann. Es handelt sich bei der<br />
Präimplantationsdiagnostik sowie auch<br />
bei der Pränataldiagnostik um Diagnose-<br />
Möglichkeiten, keine Therapieformen. Die<br />
einem Strang ziehen.<br />
52 <strong>kontur</strong><br />
Präimplantationsdiagnostik<br />
<strong>kontur</strong> 53
eiden Gebiete wachsen nun immer mehr zusammen, beide mit<br />
dem Ziel, die „Baby Take Home Rate“ zu erhöhen. Beim Kongress<br />
im Mai werden die weltweit führenden Koryphäen der Genetik und<br />
der Reproduktionsmedizin zusammenkommen.<br />
Wie sieht die rechtliche Situation in Österreich in Bezug auf<br />
die Präimplantationsdiagnostik aus?<br />
In Österreich ist derzeit lediglich die Analyse von Polkörperchen,<br />
einem Abfallprodukt der Eizelle, erlaubt. Europaweit sind die Gesetzgebungen<br />
der einzelnen Länder sehr unterschiedlich geregelt.<br />
Stark im Kommen ist auch der Bereich der Eizellvorsorge<br />
– des Tiefgefrierens von Eizellen – den Sie mit dem Konzept<br />
„Ovita“ innerhalb Ihres Unternehmens betreuen...<br />
Wir haben bei der Eizellvorsorge einen Meilenstein geschafft. Durch<br />
die von uns entwickelte, weltweit patentierte Form des Tiefgefrierens<br />
„Vitrisafe“ erreichen wir nach Auftauen der Eizellen vergleichbare<br />
Schwangerschaftsraten wie mit frischen Eizellen. Neu ist: Die<br />
Eizellen werden hermetisch abgeriegelt tiefgekühlt und aufbewahrt,<br />
was sie vor äußerlichen Einflüssen schützt. Wir bieten „Ovita“ in<br />
Übereinstimmung mit den jeweils national gültigen Gesetzen an.<br />
Wie sehen Sie die Entwicklung der Reproduktionsmedizin<br />
und was wären Ihre Wünsche und Visionen?<br />
Die Entwicklung ist schwer vorauszusagen. Es ist ein hoch polarisierendes<br />
Thema, das wird es wohl auch bleiben. Ich würde mir<br />
jedoch wünschen, dass es insgesamt mehr zum Mainstream-<br />
Thema wird. Paare, die ungewollt kinderlos bleiben, sind oftmals<br />
immer noch ängstlich oder es ist ihnen peinlich. Ich wünsche mir<br />
ein offeneres Ansprechen der Thematik der ungewollten Kinderlosigkeit.<br />
Mittlerweile gibt es über drei Millionen Kinder weltweit, die<br />
dank IVF geboren wurden – da wäre es an der Zeit, die IVF als<br />
anerkannte, akzeptierte Methode mehr in den medialen Fokus zu<br />
stellen und die immer noch vorhandenen Informationslücken zu<br />
füllen. Wünschenswert wäre es auch, wenn eine staatliche finanzielle<br />
Unterstützung zur Leistbarkeit für alle beitragen würde.<br />
Nochmals zum „ansteckenden Enthusiasmus“, den Sie<br />
ganz offensichtlich genauso leben wie Ihr Vater. Wie empfinden<br />
Ihre noch sehr jungen Töchter dieses begeisterte,<br />
familiäre Arbeitsumfeld der Eltern und Großeltern?<br />
Meine ältere Tochter ist jetzt drei Jahre alt und sie bekommt jeden<br />
Tag mit, dass ihr Vater Spaß und Freude bei seiner Arbeit hat. Sie<br />
liebt es, mich von der Arbeit abzuholen. Aber nicht nur meine Eltern,<br />
meine Frau, meine Geschwister, mein Schwager und meine<br />
Schwiegermutter sind Teil dieses familiären Betriebes – unser<br />
gesamtes Team macht den Unterschied aus. Das Glück der Paare,<br />
deren Dankeskarten, das Arbeiten mit den neuesten Technologien,<br />
die ständigen Fortbildungen – ich denke, wir alle empfinden unsere<br />
Arbeit als sehr motivierend. Marion Hepberger<br />
54 <strong>kontur</strong><br />
Zur Person. Univ. Doz. Dr. med. Nicolas Zech<br />
geb. 7. August 1973, verheiratet, zwei Töchter<br />
Medizinstudium in Innsbruck, Facharztausbildung Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe in Zürich, 2010 habilitiert<br />
auf dem Gebiet Gynäkologie, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin<br />
in Graz, zwei Jahre Forschungsauftrag<br />
in Chicago bei Prof. Yuri Verlinsky/Pionier der<br />
Präimplantationsdiagnostik, Absolvent der Harvard<br />
Business School, seit 2011 Ärztlicher Leiter der IVF-<br />
Zentren Bregenz, Salzburg und Pilsen.<br />
Die IVF-Zentren Prof Zech.<br />
Österreich: Bregenz, Salzburg<br />
Liechtenstein: Vaduz<br />
Schweiz: Niederuzwil<br />
Italien: Meran<br />
Tschechien: Pilsen<br />
Franchise: 5 IVF-Kliniken in West-Afrika<br />
Der Kongress der Internationalen Gesellschaft für Präimplantationsdiagnostik<br />
findet vom 16. bis 19. Mai<br />
2012 in Bregenz statt: www.pgdis-2012.com<br />
www.ivf.at<br />
© Rahi Rezvani<br />
Freitag, 30. und Samstag, 31. März 2012<br />
Nederlands Dans Theater 1<br />
Freitag, 13. April 2012<br />
María Pagés & Sidi Larbi Cherkaoui<br />
Sonntag, 6. Mai 2012<br />
Wayne McGregor | Random Dance<br />
Freitag, 11. und Samstag, 12. Mai 2012<br />
aktionstheater ensemble<br />
Freitag, 25. Mai 2012<br />
Akram Khan Company<br />
BREGENZER<br />
FRÜHLING<br />
Kartenvorverkauf: bei Bregenz Tourismus & Stadtmarketing, T + 43 (0) 5574/4080, E-Mail: tourismus@bregenz.at www.v-ticket.at<br />
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Bregenzer Kunstvereins.<br />
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Moderne Technik. Auch Komplikationen<br />
können durch Epi-LASIK vermieden<br />
werden, da bei dieser Methode nur<br />
das regenerationsfähige Epithel durch<br />
eine subtile mikrochirurgische Technik<br />
hochgehoben wird und Schnitte in tiefere<br />
Hornhautschichten so vermieden<br />
werden. Alle Lasereingriffe erfolgen in<br />
einem speziell dafür konzipierten Rein-<br />
Sehen wie ein Adler!<br />
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Standards mehr als erfüllt, um höchst-<br />
mögliche Sterilität und Sicherheit zu<br />
gewährleisten. Dabei wird zuerst die<br />
oberste, regenerationsfähige Schicht<br />
des Auges, das Epithel, mikrochirurgisch<br />
abgehoben. Die dadurch entstehende<br />
extrem glatte Oberfläche<br />
kann mit keiner anderen Technik erreicht<br />
werden. Je glatter die Oberfläche,<br />
desto besser ist die Voraussetzung für<br />
die nachfolgende Laserbehandlung.<br />
Beste Ergebnisse. Durch die neue<br />
Technik tritt eine rasche Besserung der<br />
Sehschärfe ein, Schnitte in tiefere Hornhautschichten<br />
und dadurch bedingte<br />
Komplikationen können so vermieden<br />
werden. Dadurch kommt diese Behandlungsmethode<br />
auch für Patienten mit<br />
dünneren Hornhäuten oder herabgesetzter<br />
Tränenproduktion infrage. Weiters<br />
können durch Epi-LASIK unvorhersehbare<br />
biomechanische Veränderungen<br />
und dadurch eine Schwächung der<br />
Hornhaut ausgeschlossen werden. Aber<br />
auch Schmerzen gehören bei dieser<br />
Technik der Vergangenheit an.<br />
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Philipp<br />
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Lehre und Forschung –<br />
Internationalität, Praxis-<br />
nähe und eine integra-<br />
tive Sicht zeichnen die<br />
breit gefächerte Ausbil-<br />
dung an der Schweizer<br />
Universität St. Gallen<br />
(HSG) seit ihrer Grün-<br />
dung im Jahr 1898 aus.<br />
Heute bildet die HSG rund 7100 Studierende<br />
aus 83 Nationen in Betriebswirtschaft,<br />
Volkswirtschaft, Rechtsund<br />
Sozialwissenschaften aus. Mit Erfolg:<br />
Die HSG gehört zu den führenden<br />
Wirtschaftsuniversitäten Europas. Im<br />
European Business School Ranking der<br />
„Financial Times“ 2011 belegt die HSG<br />
Platz 12. Für ihre ganzheitliche Ausbildung<br />
auf höchstem akademischem Niveau<br />
erhielt sie mit der EQUIS- und<br />
AACSB-Akkreditierung internationale<br />
Gütesiegel. Studienabschlüsse sind auf<br />
Bachelor-, Master- und Doktorats- bzw.<br />
Ph.D.-Stufe möglich. Zudem bietet die<br />
HSG erstklassige und umfassende Angebote<br />
zur Weiterbildung an. Kristallisationspunkte<br />
der Forschung an der HSG<br />
sind ihre 38 Institute, Forschungsstellen<br />
und Centers, welche einen integralen<br />
Teil der Universität bilden. Die weitgehend<br />
autonom organisierten Institute<br />
finanzieren sich zu einem großen Teil<br />
selbst, sind aber dennoch eng mit dem<br />
Universitätsbetrieb verbunden.<br />
Internationalisierung. Rund die Hälfte<br />
der Professoren stammt aus dem Ausland.<br />
Die Studierenden können aus einem<br />
Angebot von 151 Partneruniversitäten<br />
wählen. Die HSG geht den eingeschlagenen<br />
Weg der Internationalisierung<br />
gezielt weiter: Nicht nur das englischsprachige<br />
Studienangebot wird<br />
ausgebaut, auch die Kooperationen<br />
in internationalen Netzwerken und<br />
die „HSG-Hubs“ in den Zielregionen.<br />
Studienarchitektur. Das Studienmodell<br />
der Universität St. Gallen ist einzigartig.<br />
Als Reaktion auf die Integration<br />
der europäischen Hochschullandschaft<br />
(Bologna-Reform) entstand eine Studienarchitektur,<br />
die seit 2001 mit Erfolg<br />
besteht. Ziel ist sowohl die fachliche als<br />
auch die persönliche Entwicklung der<br />
Studierenden. Das HSG-Studium beginnt<br />
mit der Assessment-Stufe. Alle<br />
Studierenden durchlaufen in diesem ersten<br />
Jahr die gleichen Etappen, um sich<br />
für die Bachelor-Stufe zu qualifizieren.<br />
Nach dem „Menu“ der Assessment-<br />
Stufe bietet die HSG auf der Bachelor-<br />
Stufe nun ein Studium „à la Carte“:<br />
Eine breite Ausbildung mit individueller<br />
Schwerpunktsetzung und möglichst<br />
vielen Freiheiten. Auf der vertieften Master-Stufe<br />
bietet die HSG zehn Masterprogramme<br />
an, die den Absolventen<br />
ein klares, akademisches Profil verleihen.<br />
Mit dem erfolgreichen Abschluss<br />
der Master-Stufe ist ein Doktorats-Studium<br />
an der HSG möglich.<br />
Forschungsbereich. Die Universität<br />
will neben der ausgezeichneten Lehre<br />
auch für ihre Forschung in ausgewählten<br />
Gebieten international anerkannt<br />
sein. Sie stärkt daher die problemlö-<br />
sungsorientierte Grundlagenforschung<br />
sowie die forschungsbasierte Lehre und<br />
nutzt Synergien mit der praxisfokussierten<br />
Forschung. Als angesehene Forschungsstätte<br />
fördert sie gezielt NachwuchswissenschaftlerInnen.<br />
Die 80 ProfessorInnen<br />
betreiben mit einer Vielzahl<br />
von Habilitierenden, Doktorierenden und<br />
wissenschaftlichen MitarbeiterInnen an<br />
40 Instituten und Forschungsstellen<br />
Grundlagen- und anwendungsorientierte<br />
Forschung. Die Forschungsplattform<br />
„Alexandria“ bestätigt die Qualität der<br />
wissenschaftlichen Beiträge. Im internationalen<br />
Wettbewerb um die besten Talente<br />
profiliert sich die HSG auf den Feldern<br />
„Work, Ageing and Welfare“ sowie<br />
„Wealth and Risk“ und leistet einen Beitrag<br />
auf zwei Gebieten höchster gesellschaftlicher<br />
Relevanz.<br />
Weiterbildung. Neben Forschung und<br />
Grundausbildung hat die HSG Weiterbil-<br />
dung seit jeher als eine ihrer zentralen<br />
Aufgaben verstanden. Lebenslanges<br />
Lernen ist Grundvoraussetzung für<br />
nachhaltigen Erfolg. Dies gilt für Unternehmen<br />
wie für individuelle Karrieren.<br />
Die Executive School of Management,<br />
Technology and Law (ES-HSG) bietet<br />
eine umsetzungsorientierte Weiterbildung<br />
an, die gleichzeitig höchsten wissenschaftlichen<br />
Ansprüchen genügt. Sie<br />
steht in der Tradition des ganzheitlichen<br />
Managements, die für die Universität St.<br />
Gallen charakteristisch ist. Komplexe<br />
Probleme werden aus einer integrativen<br />
Sichtweise analysiert, die wirtschaftliche,<br />
technologische und rechtliche Aspekte<br />
integriert. Ihre englischsprachigen Programme<br />
und die Partnerschaft mit verschiedenen<br />
Institutionen im Ausland<br />
tragen zur Internationalität der HSG bei:<br />
45,7 Prozent aller Studierenden der<br />
ES-HSG sind ausländischer Herkunft.<br />
Wertvoll für die Region. Neben der<br />
Internationalisierung legt die HSG großen<br />
Wert auf ihre Verankerung in der<br />
Region. Die internationale Ausbildung<br />
zieht Studierende und Wissenschaftler<br />
aus aller Welt an. Jährlich leistet die Universität<br />
so einen Wertschöpfungsbeitrag<br />
von 152 Millionen Franken für die<br />
Region St. Gallen. Ernest F. Enzelsberger<br />
Die HSG sowie Studierende und Weiterbildungs-<br />
Teilnehmende geben insgesamt rund 300 Millionen<br />
Franken pro Jahr aus, die in die Region fließen.<br />
58 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 59
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Kaum eine sinnliche Erfahrung löst so weitreichende Assoziationen aus wie<br />
der Genuss von Essen und Trinken. Durch den Geschmack werden Gefühle<br />
und Erinnerungen wachgerufen und lebenslange Leidenschaften geweckt.<br />
So geht es jedenfalls vielen Vorarlbergern, wenn es um ihren Senf<br />
geht. Und das nicht nur im Ländle. Denn Lustenauer Senf findet<br />
den Weg bis nach Washington, Australien oder in den indonesischen<br />
Dschungel, aus der ganzen Welt kommen Bestellungen von<br />
Senfliebhabern und Feinkostläden. Der „Klassiker“ unter den 300<br />
Tonnen Lustenauer Senf, die jährlich produziert werden, ist eindeutig<br />
der „Scharfe“. Den Rest teilen sich der milde Senf und die 12<br />
Spezialsenfsorten, beispielsweise das Schwarze Gold, der Chilisenf,<br />
der Senf von Blutorangen oder der Feigensenf mit Honig.<br />
Scharfe Samen. Die Samen der Senfpflanze wurden im asiatischen<br />
Raum, vor allem in China, schon vor 3000 Jahren genutzt.<br />
Aber auch in Mitteleuropa hat Senf eine längere Tradition als man<br />
vermuten würde. Im Jahr 795 wurde der Senfanbau in Deutschland<br />
von Karl dem Großen angeordnet. Die weißen und braunen Senfsaaten,<br />
die in Lustenau zu Senfklassikern verarbeitet werden,<br />
stammen aus dem niederösterreichischen Weinviertel und sind<br />
eines der vielen kleinen Erfolgsgeheimnisse der Lustenauer Senfer.<br />
Das Unternehmen rekultivierte alte, bewährte Senfsaaten, die exklusiv<br />
nur für den Lustenauer Senf verarbeitet werden.<br />
Mehr als nur Würze. Senf ist mehr als eine geschmackliche<br />
Komponente. Ernährungswissenschaftler haben nachgewiesen,<br />
dass er schwere Speisen leichter verdaulich macht. Die ätherischen<br />
Öle der Senfkörner regen nämlich die Magen- und Gallensaftbildung<br />
an und tragen zur besseren Verwertung von Fett und Eiweiß bei.<br />
Feine Nasen. Alle Rezepturen für die Lustenauer Feinkost sind<br />
ein Familiengeheimnis, die Arbeitsweise in der Senfmanufaktur<br />
ist nach wie vor traditionell. Tradition ist es in der Familie Bösch<br />
auch, Neues auszuprobieren. Das ist die Würze, die das Ge-<br />
schäft seit 101 Jahren belebt. Barbara Hofer<br />
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<strong>kontur</strong><br />
61
Institut für Genuss<br />
und Müßiggang<br />
Café Hawelka<br />
Im Herbst 2011 wurde die Wiener Kaf-<br />
feehauskultur in die nationale Liste des<br />
immateriellen Kulturerbes der UNESCO<br />
aufgenommen. Während das materielle<br />
Kulturerbe leicht erkennbar ist, tut man<br />
sich beim immateriellen schwerer ...<br />
Es sind „Praktiken, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen<br />
und Fertigkeiten“, die Gemeinschaften als Bestandteil ihres<br />
Kulturerbes verstehen, sowie die Instrumente, Objekte und<br />
kulturellen Räume, die damit in Zusammenhang stehen – wie<br />
das Wiener Kafeehaus, das längst in die Weltliteratur eingegangen<br />
ist, zuletzt wohl mit folgendem Zitat: „Im Bräunerhof<br />
reden mir die Leute zu laut oder zu leise, bedienen mir die<br />
Kellner zu langsam oder zu schnell, aber im Grunde ist das<br />
Bräunerhof, gerade weil es gegen alles ist, das ich mir jeden<br />
Tag für mich in Anspruch zu nehmen getraue, das Wiener Kaffeehaus<br />
genau wie das in den letzten Jahren in Mode und in<br />
diesen Jahren mit der gleichen Geschwindigkeit völlig heruntergekommene<br />
Café Hawelka. Das typische Wiener Kaffeehaus,<br />
das in der ganzen Welt berühmt ist, habe ich immer gehasst,<br />
weil alles in ihm gegen mich ist. Andererseits fühlte ich<br />
mich jahrzehntelang gerade im Bräunerhof, das immer ganz<br />
gegen mich gewesen ist (wie das Hawelka), wie zu Hause.“<br />
Das öffentliche Wohnzimmer. Dieser Tonfall ist unverkennbar:<br />
„Bräunerhof“-Stammgast Thomas Bernhard hat das in<br />
„Wittgensteins Neffe“ geschrieben. Es erinnert an den Punkt<br />
neun von Peter Altenbergs Liste der Gründe, ins Kaffeehaus<br />
zu gehen: „Du hasst und verachtest die Menschen und kannst<br />
sie dennoch nicht missen – Kaffeehaus!“ (Andere Punkte lauteten<br />
„Du hast Sorgen, sei es diese, sei es jene – ins Kaffee-<br />
haus!“, „Du findest Keine, die Dir passt<br />
– Kaffeehaus!“ oder „Du hast 400 Kronen<br />
Gehalt und gibst 500 aus – Kaffeehaus!“)<br />
Altenberg hatte auf seiner Visitenkarte<br />
und im Deutschen Literaturkalender<br />
das Café Central als seine Wohnadresse<br />
angegeben und damit nicht<br />
übertrieben, denn fragte man nach ihm,<br />
hieß es immer „Er ist entweder im Café<br />
Central oder auf dem Weg dorthin.“ Da<br />
die meisten Literaten privat eher bescheiden<br />
bis schäbig wohnten, verwendeten<br />
sie die Cafés als öffentliche Wohnzimmer,<br />
wo man sich in angenehmer<br />
Atmosphäre treffen konnte. Der „Rasende<br />
Reporter“ Egon Erwin Kisch<br />
brachte es auf den Punkt: „Das Kaffeehaus<br />
erspart uns sozusagen die Wohnung.“<br />
Dass man zumindest früher den<br />
halben Tag bei einem einzigen Kaffee<br />
oder einem Glas Wasser sitzen bleiben<br />
konnte, kam den schlecht verdienenden<br />
Schriftstellern sehr entgegen.<br />
Tradition seit über 300 Jahren. Die<br />
ältesten Kaffeehäuser Europas standen<br />
keineswegs in Wien – in Venedig, Oxford,<br />
London, Paris, Marseille und Ham-<br />
Weit über Wien hinaus bekannt geworden ist<br />
die Vielzahl von Bezeichnungen für nur in winzigen<br />
Details abweichende Kaffeezubereitungen.<br />
burg wurde schon vorher öffentlich Kaffee<br />
ausgeschenkt. Trotzdem war Wien<br />
früh dran: Das Kaffeehaus „Zur blauen<br />
Flasche“ des Serben Georg Franz Kolschitzky<br />
1684 ist zwar historisch nicht<br />
ganz gesichert, wohl aber das Privileg<br />
zum Ausschank türkischen Kaffees für<br />
den Armenier Johannes Diodato, der<br />
damit 1685 am Haarmarkt (heute Rotenturmstraße)<br />
sein Etablissement eröffnete.<br />
1700 gab es vier „Kaffeesieder“,<br />
1747 elf Kaffeehäuser, diese schon mit<br />
Zeitungen und Billardtischen. Hochblüten<br />
erlebte die Kaffeehauskultur in der<br />
zweiten Hälfte des 19. und der ersten<br />
des 20. Jahrhunderts.<br />
Seriösen Schätzungen zufolge gibt es<br />
heute mindestens noch fünfzig historisch<br />
bedeutsame, alte Wiener Kaffeehäuser.<br />
„Alt“ bedeutet für das Café Cent-<br />
ral 135 Jahre, andere sind etwas jünger,<br />
das Hawelka zum Beispiel wurde 1939<br />
von Leopold und Josefine Hawelka<br />
übernommen und hieß damals noch<br />
Café Ludwig. Seine von einem Loos-<br />
Schüler entworfene Innendekoration ist<br />
bis heute unverändert geblieben. Nur eines<br />
ist im „Hawelka“ jetzt anders als früher:<br />
Das Ehepaar, das Jahrzehnte lang<br />
buchstäblich jeden Tag in seinem Café<br />
präsent war, ist verstorben: Josefine im<br />
Jahre 2005, Leopold, 101-jährig, im Dezember<br />
2011. Die Tradition mit den berühmten,<br />
jeden Abend frisch zubereiteten<br />
Buchteln bleibt natürlich auch unter<br />
Sohn Günter aufrecht.<br />
Die Wiener Kaffee-Kultur. Früher gab<br />
es im Kaffeehaus neben einer breiten<br />
Auswahl von Mehlspeisen wie dem unerlässlichen<br />
Apfelstrudel nur Würstel<br />
62 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 63<br />
Café Central
und andere Kleinigkeiten zu essen. Neuerdings geht der Trend<br />
zum Café-Restaurant, und es gibt schon Lokale, die sich sogar<br />
mit einer Gault-Millau-Haube schmücken können. Klar,<br />
dass man dort kaum noch lange Stunden bei einer Schale<br />
Kaffee verbringen kann.<br />
Apropos Kaffee. Weit über Wien hinaus bekannt geworden<br />
ist die Vielzahl von Bezeichnungen für manchmal nur in winzigen<br />
Details voneinander abweichenden Kaffeezubereitungen.<br />
Für Zugereiste ist es nur wichtig, zu wissen, dass man keinen<br />
„Kaffee“ bestellen sollte, weil einen der Ober dann sofort als<br />
Ignoranten erkennt, sondern mindestens einen „Braunen“<br />
(Mokka mit Milch oder flüssigem Obers daneben, um selbst<br />
dosieren zu können) oder einen „Schwarzen“ (auch „Mokka“<br />
genannt, einem Espresso ähnlich, aber mit größerer Kaffeeund<br />
Wassermenge zubereitet). Die Unterschiede von Braunem,<br />
Melange und Kapuziner und die genauen Definitionen von Fiaker,<br />
Einspänner, Kaffee verkehrt oder gar einem Überstürzten<br />
Neumann sind einem längerem Wienaufenthalt mit genauerem<br />
Studium der Verhältnisse vorbehalten. Immerhin soll es im lokalen<br />
Sprachgebrauch vierzig Bezeichnungen für Kaffee-Spezialitäten<br />
geben. Aber die auswendig zu lernen, widerspräche<br />
doch dem Sinn des Wiener Kaffeehauses als „Institut für Genuss<br />
und Müßiggang“. Das Wort wurde ursprünglich für das<br />
Café Central geprägt, trifft aber auf jedes andere Wiener Kaffeehaus<br />
genauso zu. Nota bene: „Wiener Kaffeehäuser“ in anderen<br />
europäischen Städten sind meist weniger geglückte Imi-<br />
tationen – das lokale Flair ist unnachahmlich. Kurt Bracharz<br />
64 <strong>kontur</strong><br />
Café Bräunerhof 1010 Wien, Stallburggasse 2<br />
+43 01 512 38 93, www.brauenerhof.at<br />
Seinerzeit Thomas Bernhards Stammcafé, aber auch<br />
schon von Hugo von Hofmannsthal und Alfred Polgar<br />
frequentiert. Abseits touristischer Trampelpfade, deshalb<br />
besonders authentisch. Es soll hier sehr lange<br />
dauern, bis einen die Ober als Stammgast akzeptieren.<br />
Café Central 1010 Wien, Herrengasse 14<br />
+43 01 533 37 63-24 oder -61<br />
Eines der berühmtesten Wiener Cafés, obwohl es<br />
1943 geschlossen und erst Anfang der 1980er-Jahre<br />
revitalisiert wurde. Eine Pappmaché-Figur von Peter<br />
Altenberg begrüßt die Gäste am Eingang. Die Küche<br />
hat eine Gault-Millau-Haube.<br />
Prückel 1010 Wien, Stubenring 24<br />
+43 01 512 61 15, www.prueckel.at<br />
Schönes Café an der Ringstraße, klassische Wiener<br />
Küche, sehr gute Mehlspeisen und Kaffee-Spezialitäten.<br />
Gault Millau empfiehlt die original Prückel-Creme.<br />
Demel 1010 Wien, Kohlmarkt 14<br />
+43 01 535 17 17-0, www.demel.com<br />
Der ehemalige k. u. k. Hofzuckerbäcker ist sehr pittoresk<br />
im Rokoko-Stil eingerichtet und nach wie vor berühmt<br />
für seine köstlichen süßen Spezialitäten.<br />
Café Hawelka 1010 Wien, Dorotheergasse 6<br />
+43 01 512 82 30, www.hawelka.at<br />
Kommen Sie keinesfalls als Nockata (= Nackerter) ins<br />
Hawelka, das wäre abgedroschen. Möglicherweise<br />
würden die Gäste nicht einmal mehr „Jö schau, so a<br />
Sau“ singen, wie es Georg Danzer 1976 getan hat.<br />
Café Landtmann 1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 4<br />
+43 01 241 001 20, www.cafe-wien.at<br />
1873 gegründet, heute ein Nichtraucher-Kaffeehaus<br />
mit schattigem Gastgarten; Frühstück bis 15 Uhr.<br />
Café Oper Wien 1010 Wien, Opernring 2<br />
+43 01 513 39 57, www.cafeoperwien.at<br />
Opern- und Ballettaufführungen auf Monitoren; von<br />
Opernbesuchern frequentiert, die auch Brötchen und<br />
Getränke für die Pausen im Vorhinein wählen können.<br />
Café Sacher 1010 Wien, Philharmonikerstraße 4<br />
+43 01 51456-661, www.sacher.com<br />
Wer die originale Sachertorte versuchen möchte, tut<br />
das am besten im roten Samt dieses plüschigen Cafés.<br />
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Vielen Dank und alles Gute - Catrin Wendel und ihr Team „Varieté am Bodensee“<br />
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Napoleons kleines Juwel<br />
Schöne Strände, kristallklares Wasser, fantastische Wanderwege –<br />
Elba ist ein wahres Paradies: Warum Napoleon Bonaparte anfangs<br />
nicht besonders glücklich über seine neue Heimat war, ist unklar …<br />
Wahrscheinlich lag es aber daran, dass<br />
der französische Kaiser nach seiner Niederlage<br />
bei der Völkerschlacht bei Leipzig<br />
im Mai 1814 auf die kleine Mittelmeerinsel<br />
ins Exil geschickt wurde. Im<br />
kleinen Örtchen Colle d´Orano – von wo<br />
aus ein Weg zum Meer hinunter zur Punta<br />
Polveraia – führt, soll der gebürtige<br />
Korse während seines knapp 300 Tage<br />
dauernden Aufenthalts immer wieder<br />
sehnsüchtig auf seine geliebte Nachbarinsel<br />
geblickt haben.<br />
Diese Einstellung sollte sich jedoch alsbald<br />
ändern: Als England den Herrscher<br />
schließlich nach St. Helena verbannte,<br />
war Napoleons Meinung über Elba geläutert<br />
und er sprach mit Entzücken von<br />
der toskanischen Insel. Diese „Entzückung“<br />
verspüren auch heute noch Besucher,<br />
wenn sie den Hafen der Hauptstadt<br />
Portoferraio erreichen oder mit dem<br />
Flugzeug über Marina di Campo einschweben.<br />
Elba hat einen ganz eigenen,<br />
unvergleichlichen Charme, der bereits<br />
aus luftiger Höhe sichtbar wird: Auch<br />
wenn das Profil der Insel von oben wie<br />
ein Fisch aussieht, so flach wie eine<br />
Flunder ist sie ganz und gar nicht – sprich<br />
Elba ist nicht nur eine reine Badeinsel,<br />
sondern hat weit mehr zu bieten. Die<br />
toskanische Insel besteht hauptsächlich<br />
aus Natur, Sand, Wäldern und Macchia.<br />
Das Tolle daran: Aufgrund ihrer Größe<br />
von 224 km2 hat jeder Besucher die<br />
Möglichkeit, die gesamte Insel zu erkunden<br />
und dabei seinen ganz persönlichen<br />
Lieblingsstrand oder -plätzchen zu finden.<br />
<strong>kontur</strong><br />
67
Erhalten werden konnte dieses zauber-<br />
hafte Fleckchen Erde, weil es erst etwa<br />
vor 40 Jahren touristisch erschlossen<br />
wurde. Das Inselchen blieb dadurch von<br />
den Betonburgen und Bausünden, wie<br />
man sie an Italiens Küsten als Relikt der<br />
60er- und 70er-Jahre zuhauf findet, verschont.<br />
Vielmehr lädt es ein, seine<br />
Schönheiten im Rahmen von individuellen<br />
Touren zu erkunden.<br />
Steile Serpentinen. Kurvig und steil<br />
windet sich die Straße von Marciana<br />
Marina in engen Serpentinen hoch nach<br />
Marciana Alta, der wohl ältesten durchgehend<br />
bewohnten Siedlung Elbas.<br />
Neben den verwinkelten Altstadtgassen<br />
des mittelalterlichen Stadtkerns hat man<br />
von hier aus nicht nur einen herrlichen<br />
Ausblick über die ganze Insel, sondern<br />
kann sich auch auf die Spuren des damals<br />
herrschenden Fürstengeschlechts,<br />
der Appiani (1399 bis 1634), begeben,<br />
die hinter der Kirche des alten Francesco<br />
ihren einstigen Wohnsitz hatten. Dieser<br />
ist mittlerweile in Privatbesitz und kann<br />
nicht mehr besichtigt werden. Danach<br />
folgt ein Abstecher ins drei Kilometer<br />
entfernte Poggio: Das ebenfalls hangaufwärts<br />
gebaute mittelalterliche Bergdorf<br />
68 <strong>kontur</strong><br />
Blick auf die Hauptstadt Portoferraio.<br />
Mit Intersky und High Life Reisen können Sie von Friedrichshafen, Wien und<br />
Zürich bequem nach Elba fliegen und aus dem umfangreichen Hotelangebot<br />
(z. B. Hotel Meridiana, Marina di Campo, www.hotelmeridiana.info) die gewünschte<br />
Unterkunft auswählen. Weitere Infos: www.intersky.biz sowie www.highlife.at<br />
ist von jahrhundertealten Kastanienbäumen<br />
umgebenen. Berühmtheit erlangte<br />
Poggio vor allem durch seine Mineralwasserquelle<br />
„Fonte di Napoleone“, die<br />
etwa einen Kilometer außerhalb des Ortes<br />
Richtung Marciana Alta liegt. Schon<br />
Napoleon wusste die heilende Kraft des<br />
Wassers zu schätzen. Heute wird es<br />
überall auf Elba angeboten.<br />
Im Papageienkäfig. Weiter geht es über<br />
Chiessi zum Dörfchen Pomonte, das<br />
seinen Namen der Lage „am Fuße des<br />
Berges“, des Monte Capanne, verdankt.<br />
Mit immerhin 1018 Metern ist er nicht nur<br />
der höchste Berg der Insel, sondern auch<br />
ein einzigartiges Naturparadies, das sich<br />
per Seilbahn oder zu Fuß erkunden lässt.<br />
Wählt man die gemütlichere der beiden<br />
Fortbewegungsarten, geht es in gelben<br />
Papageikäfig-ähnlichen Kabinen hinauf<br />
zum Gipfel, von wo aus man eine einzigartige<br />
Aussicht zum italienischen Festland<br />
und zu den benachbarten Inseln wie<br />
der geheimnisvollen Schatzinsel Montecristo<br />
hat. Wanderliebhaber haben die<br />
Möglichkeit, den Monte Capanne in einem<br />
etwa zwei Stunden dauernden<br />
Marsch zu erklimmen. Kurvig hinunter<br />
geht die Fahrt weiter in Richtung Marina<br />
di Campo – vorbei an Fetovaia, an das<br />
sich ein zauberhafter Strand anschließt,<br />
Richtung Seccheto. Dazwischen führen<br />
einige Trampelpfade hinunter zu den<br />
„piscine“, den Schwimmbecken, in denen<br />
es sich wie in einer überdimensionierten<br />
Badewanne wunderbar plantschen<br />
lässt. Die „piscine“ sind tiefe<br />
Auswölbungen, die das Meer im Laufe<br />
der Jahre aus dem Granitgestein ausgewaschen<br />
hat.<br />
Ab aufs Boot. Im lebhaften Ferienort<br />
Marina di Campo angekommen, bevölkern<br />
vor allem in der Hochsaison zahlreiche<br />
Touristen die zwei Kilometer lange<br />
Bucht um den ehemaligen Fischerort.<br />
Kein Wunder, denn der feinsandige<br />
Strand zählt zu den schönsten und saubersten<br />
der Insel. Überhaupt ist das<br />
Wasser auf Elba so klar und die Fischarten<br />
sind so vielfältig, dass es sich wunderbar<br />
schnorcheln und tauchen lässt.<br />
Neben verschiedenen Aktivitäten im<br />
Wasser lassen sich die Schönheiten der<br />
Insel aber auch wunderbar mit dem Fahrrad<br />
oder per Boot erkunden. Erst dadurch<br />
erhalten Besucher einen umfassenden<br />
Eindruck von Napoleons zauber-<br />
haftem Juwel. Christiane Schöhl von Norman<br />
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