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kontur - KRAL AG

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Omega – die Meister<br />

der Zeitmessung<br />

Wieso bei Kral der Erfolg messbar ist<br />

Juri Troy über die Bausteine seiner Karriere<br />

Warum Ethan Hunt auf BMW abfährt<br />

Über Gustav Klimts goldigen Geburtstag<br />

Wenn Helena Christensen triumphiert<br />

1 <strong>kontur</strong><br />

Omega<br />

Frühjahr 2012 | 3 Euro


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Editorial<br />

Goldiges Genie. Wien feiert einen seiner erfolgreichsten Söhne. Zum 150.<br />

Geburtstag von Gustav Klimt haben viele Museen in der Bundeshauptstadt<br />

gründlich in ihren Archiven gestöbert und locken mit einer Vielzahl von Ausstellungen.<br />

Noch heute ziehen die mit Goldornamenten verzierten Bilder des<br />

Malergenies die Betrachter in ihren Bann.<br />

Gemütlichkeit. Klar, dass es im Jubeljahr auch eine Klimt-Torte gibt. Was<br />

gibt es Schöneres, als sich nach einem inspirierenden Museumsbesuch bei<br />

einer Melange im Kaffeehaus über die Werke des Künstlers auszutauschen?<br />

Apropos Jubel: Bei der Olympiade steht diesen Sommer ebenfalls das gelbe<br />

Edelmetall als Objekt der Begierde im Mittelpunkt. Dass bei der Jagd nach<br />

den Goldmedaillen jede Hundertstelsekunde zählt, dafür sorgt das Traditionsunternehmen<br />

Omega. Und so schließt sich unser goldener Reigen.<br />

Viel Spaß wünscht Ihnen<br />

Ihr „<strong>kontur</strong>“-Redaktionsteam<br />

Ein Kuss, der die Welt veränderte<br />

– die dekorativen Ornamente<br />

von Gustav Klimt begeistern bis<br />

heute Besucher aus aller Welt.<br />

Lesen Sie mehr auf Seite 10.<br />

Omega – die Meister<br />

der Zeitmessung<br />

Wieso bei Kral der Erfolg messbar ist<br />

Juri Troy über die Bausteine seiner Karriere<br />

Warum Ethan Hunt auf BMW abfährt<br />

Über Gustav Klimts goldigen Geburtstag<br />

1 Wenn <strong>kontur</strong> Helena Christensen triumphiert<br />

Omega<br />

Frühjahr 2012 | 3 Euro<br />

Bereits jetzt schon vormerken!<br />

Das nächste „<strong>kontur</strong>“-Magazin<br />

erscheint am 15. Juni 2012.<br />

Inhalt<br />

06 Von Disney Dream bis zu Kops II<br />

Wieso bei Kral der Erfolg im wahrs-<br />

ten Sinne des Wortes messbar ist<br />

10 Das Nackte zieht immer an<br />

Zum 150. Geburtstag von Gustav<br />

Klimt locken diese Wiener Museen<br />

mit einzigartigen Großausstellungen<br />

15 Meister der Zeit<br />

Diese Ereignisse ticken dank des<br />

uhrmacherischen Know-hows der<br />

Traditionsmanufaktur Omega richtig<br />

18 Auf die Frische kommt es an<br />

Wann Meeres- oder Seebewohner<br />

das Prädikat „Edelfisch“ verdienen<br />

22 Ethan Hunt fährt Hightech-BMW<br />

Beim Münchner Automobilhersteller<br />

ist die Zukunft mit dem „BMW Vision<br />

Efficient Dynamics“ elektrisch<br />

<strong>kontur</strong><br />

5


Impressum Herausgeber:<br />

6 <strong>kontur</strong><br />

26 Ein Tag im Kaiserreich<br />

Schöner Arbeitsplatz: Schlossherrin Renate Kaiser bewahrt<br />

auch bei kopflosen Rittern immer einen kühlen Kopf<br />

28 Wie der Erzherzog zum Aktionisten Günter Brus kam<br />

Das Joanneum Graz und seine traditionsträchtige Geschichte<br />

32 Vom Stein zum Raum<br />

Von der Architektur bis zum Handwerk – warum beim<br />

Vorarlberger Juri Troy „Schubladendenken“ nicht funktioniert<br />

37 Bretter, die die Welt bedeuten<br />

Warum der Neusiedler See einmal im Jahr zum Mekka<br />

der Surfszene avanciert – Steven van Broeckhoven und<br />

Max Matissek, zwei der weltbesten Freestyler, im Interview<br />

Warum der Vorarlberger Juri Troy<br />

mit seinen fliegenden Büchern<br />

und anderen skulpturalen Interventionen<br />

für Furore sorgt.<br />

Mehr auf Seite 32.<br />

60 Institut für Genuss und Müßiggang<br />

Öffentliches Wohnzimmer – Wieso die Wiener Kaffeehauskultur<br />

zu Recht zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO zählt<br />

65 Napoleons kleines Juwel<br />

42 A place harder than Hard<br />

Harald Kloser – mit viel Mut und<br />

Musik im Blut nach Hollywood<br />

47 Wenn Helena triumphiert<br />

Supermodel Helena Christensen<br />

über ihre Arbeit als Designerin und<br />

die neuesten Dessous-Trends<br />

50 Genetische Begeisterung<br />

Dr. Nicolas Zech oder der<br />

Weg vom unerfüllten Kinder-<br />

wunsch zum Wunschkind<br />

56 Lehre und Forschung<br />

Die Schweizer Universität St. Gallen<br />

ist auch international gefragt<br />

Schöne Strände, kristallklares Wasser, fantastische Wanderwege:<br />

Alles über die Faszination der italienischen Mittelmeerinsel Elba oder<br />

warum Napoleon sein neues Zuhause letztlich doch noch heimelig fand<br />

Vorarlberger Graphische Anstalt Eugen Russ & Co., A-6858 Schwarzach, Gutenbergstraße 1 • Me dien in ha ber und Her steller: Vor arl berger Medien haus,<br />

A-6858 Schwarzach, Guten berg straße 1 • Redaktionelle Leitung: Christiane Schöhl von Norman, christiane.SchoehlvonNorman@medienhaus.at • Redaktion: Angelika Böhler, Kurt Bracharz,<br />

Christa Dietrich, Ernest F. Enzelsberger, Martina Feurstein, Marion Hepberger, Elisabeth Längle, Franz Muhr • Art Direktion: Christian Grutsch • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Claudia Gölz,<br />

Nadine Rüscher • Titel: Omega • Fotos: Kral <strong>AG</strong>, Omega, Zur Winzerstube, Kornat, Deuring Schlössle, BMW, Renate Kaiser, Bundeskanzleramt Österreich, Dean Calma, Juri Troy, Robert<br />

Fessler, Max Matissek, Professional Windsurfers Association, Windsurfmoves.com, Hylke Bakker, Marlene Paul/KGP Events, Harald Kloser, Triumph/Postl, Palmers, Chantal Thomass, Wolford,<br />

Intimissimi, Universität St. Gallen/Hannes Thalmann, WienTourismus, Österreich Werbung, Shutterstock, VMH/Philipp Steurer, Roland Paulitsch, Bernd Hofmeister; AP, APA, EPA, Reuters<br />

• An zeigen bera tung: Vor arl berger Me dien haus, A-6858 Schwarzach, Guten berg straße 1, Patrick Fleisch, +43 5572 501-818, patrick.fleisch@medienhaus.at; Ge rard Hann, +43 5572 501-277,<br />

gerard.hann@medienhaus.at; Gabriel Ramsauer +43 5572 501-785, gabriel.ramsauer@medienhaus.at; Nadja Rohner, +43 5572 501-280, nadja.rohner@medienhaus.at; Carina Wiedl,<br />

+43 5572 501-278, carina.wiedl@medienhaus.at • Druck: Vorarlberger Verlagsanstalt, A-6850 Dornbirn, Schwefel 81 • Erscheinungstag: 23. März 2012 • www.<strong>kontur</strong>-magazin.at<br />

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Spiel auf dem See<br />

18. Juli bis 18. August 2012<br />

Musik: Umberto Giordano; Buch: Luigi Illica<br />

Aufführungsrechte: Casa Musicale Sonzogno, Milano<br />

Bühnenvertrieb für Österreich: Josef Weinberger Wien, Ges.m.b.H<br />

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Von „Disney Dream“<br />

bis zu „Kops II“<br />

Was haben das modernste Kraftwerk<br />

der Welt und das größte in Deutschland<br />

gebaute Kreuzfahrtschiff gemeinsam?<br />

Sowohl „Kops II“ als auch „Disney Dream“<br />

funktionieren mit Durchflussmessgeräten<br />

und Pumpen von Kral. Ein Unternehmen<br />

mit Sitz in Lustenau, das mit Schrau-<br />

benspindelpumpen und Volumetern ei-<br />

ne vielversprechende Nische besetzt.<br />

Wasserprobleme standen am Anfang. Im Lustenau der<br />

Nachkriegszeit herrschte Wassermangel in den Haushalten.<br />

Oskar Kräutler hatte eine Idee, wie er diese Situation verbessern<br />

wollte und begann 1950 mit der Herstellung von Pumpen zur<br />

Wasserversorgung. Das Problem des Jung-Erfinders war zugleich<br />

auch seine große Chance: Qualität und Leistung dieser<br />

Pumpen waren damals bereits überdurchschnittlich groß. Bald<br />

war die Produktion dieser Spitzenprodukte als normale Haushaltspumpen<br />

nicht mehr wirtschaftlich, billigere Geräte kamen<br />

auf den Markt.<br />

Das Nachbarunternehmen Heizbösch wurde zum Impulsgeber<br />

für die Entwicklung von Schraubenspindelpumpen – das sind<br />

technisch hochwertige Pumpen, die leise mit hohem Sicherheitsstandard<br />

schmierende Flüssigkeiten wie Öl befördern.<br />

Damit begann die Erfolgsgeschichte von Kral. Das junge Unter-<br />

später mit der internationalen Schifffahrt<br />

die Welt zu erobern – heute das größte<br />

und lukrativste Marktsegment von Kral.<br />

Schneller und flexibler. Der Grundstein<br />

für den Erfolg liegt oft darin, Dinge anders<br />

zu machen. So auch bei Kral. Viele Jahre<br />

hat sich das Unternehmen mit seinen<br />

Leistungen und Produkten am Markt und<br />

an seinen Mitbewerbern orientiert. Inzwischen<br />

stellt Kral die Weichen und gibt den<br />

Ton in dieser hoch spezialisierten Nische<br />

an. Besonders punktet das Unternehmen<br />

mit seinen innovativen, auf Kundenbedürfnisse<br />

abgestimmten Lösungen, der<br />

hohen Produktqualität sowie der Flexibilität<br />

und den schnellen Lieferzeiten. „Kral<br />

steht für Qualität, Innovation und Schnelligkeit,<br />

jederzeit und weltweit“, so Krals<br />

Vorstand Dr. Ing. Harald Raak. Auf diese<br />

Art konnte Kral auch über einen speziellen<br />

Auftrag zur Fertigung einer Motorpumpenlösung,<br />

die in kürzester Zeit geliefert<br />

werden musste, den Kunden MAN B&W<br />

für sich gewinnen – einer der weltweit<br />

führenden Dieselmotoranbieter mit Sitz in<br />

Augsburg, Deutschland. Durch die reibungslose<br />

Kooperation konnte Kral die<br />

Geschäfte mit MAN B&W ausweiten und<br />

beliefert das Unternehmen mittlerweile<br />

mit Pumpen für Dieselmotoren, die in<br />

Kraft- und Heizwerken sowie auf Schiffen<br />

eingesetzt werden. Kral nutzt den Vorteil<br />

der auf Vertrauen und Verlässlichkeit basierenden<br />

Kundenbeziehungen und<br />

wächst mit seinen Kunden Schritt für<br />

Schritt in Richtung Global Player.<br />

Litermaß definiert. Als passende Ergänzung<br />

zur Pumpenherstellung hat Kral<br />

im Bereich der Messtechnik Fuß gefasst,<br />

um den Verbrauch der gepumpten Flüssigkeiten<br />

zu minimieren. Das erfordert<br />

allerhöchste Präzision und technologisches<br />

Spitzen-Know-how. Die eigens<br />

entwickelten und geeichten Durchflussmessgeräte<br />

garantieren Messungen auf<br />

Laborgenauigkeit. Kral hat die Volumeter<br />

Europas mit der höchsten Messgenauigkeit.<br />

Mit diesen Messapparaten wird<br />

europaweit das Litermaß bestimmt –<br />

eine Innovation aus Vorarlberg als Vorgabe<br />

für modernste technische Standards.<br />

100 Tonnen pro Tag. Hand in Hand<br />

gehen Sparmaßnahmen und Ressourcenschonung.<br />

Ein hoher Kraftstoffverbrauch<br />

belastet die Umwelt und verursacht<br />

hohe Kosten – das gilt im Heiz- und<br />

Kraftwerkpumpenbereich, vor allem aber<br />

für die Marine. Denn weltweit werden die<br />

meisten Güter auf Frachtschiffen transportiert.<br />

Diese Riesentransporter auf den<br />

Meeren können etwa 6600 Container<br />

laden, das entspricht dem Ladevolumen<br />

von 6600 Lkw. Ihr Treibstoffverbrauch bei<br />

einer Stärke von 75.000 PS beträgt zwischen<br />

80 und 100 Tonnen pro Tag – umgerechnet<br />

sind das 14.000 Liter Schweröl<br />

pro Stunde. Ein Einfamilienhaus mit<br />

160 Quadratmetern kommt vergleichsweise<br />

ein ganzes Jahr mit durchschnittlich<br />

2176 Litern Heizöl aus. Das sind<br />

unvorstellbare Ölmengen. Ziel von Kral<br />

ist es, mit seinen Messgeräten und Prozessoptimierungen<br />

den Kraftstoffverbrauch<br />

so gering wie möglich zu halten<br />

und so Geld zu sparen. Auch die international<br />

immer strenger werdenden Umwelt-<br />

und Emissionsauflagen müssen<br />

berücksichtigt und eingehalten werden.<br />

Gegen den Strom. Die Segel auf Er-<br />

folgskurs gesetzt hat Kral im Krisenjahr.<br />

Mit der neuen Baureihe der Doppelstationen<br />

DKC und DMC hat Kral die Marine<br />

revolutioniert und konnte so die Finanzkrise<br />

mit einem noch nie da gewesenen<br />

Rekordumsatz von 36,4 Mill. Euro erfolgreich<br />

überstehen. Das Besondere an<br />

diesem neuen Produkt ist, dass es hochviskose<br />

sowie niedrigviskose Kraftstoffe<br />

verarbeitet, aber auch die doppelte Absicherung<br />

durch zwei Pumpen, die so<br />

zusammengebaut sind, dass eine von<br />

beiden im Notfall immer übernehmen<br />

DI Otmar Kräutler (Vorstandsvorsitzender) und<br />

Dr. Ing. Harald Raak (Vorstand; rechts) im Gespräch mit „<strong>kontur</strong>“. Der Firmenhauptsitz in Lustenau.<br />

nehmen etablierte sich zunächst in der Heizungsbranche, um<br />

Spitzen-Know-how<br />

8 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 9


kann. Diese Kombinationslösung bietet höchste Sicherheit in<br />

der Marine, aber auch in der Industrie in kritischen Anwendungsbereichen.<br />

Denn der Ausfall einer Kraftstoffpumpe kann verheerende<br />

Folgen wie hohe Kosten und Lieferterminverzögerungen<br />

verursachen.<br />

Mitarbeiter am Erfolg beteiligen. Von den gemeinsam erzielten<br />

Errungenschaften profitieren auch die Mitarbeiter von Kral,<br />

denn sie sind die treibende Kraft des Unternehmens. Im Erfolgsjahr<br />

2010/11 wurden an jeden Mitarbeiter 1730 Euro ausgeschüttet.<br />

„Unsere Mitarbeiter sind unser Herzstück“, so Vorstandsvorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Otmar Kräutler. Gute und motivierte<br />

Arbeitskräfte sind die Voraussetzung für Unternehmenserfolge:<br />

Innovationen entstehen durch das vernetzte Denken und<br />

den Austausch von Informationen, was gute Zusammenarbeit<br />

und Kommunikation voraussetzt. Die enge Kooperation sowie<br />

der freundliche und menschliche Umgang untereinander sind<br />

die Werte, die bereits Firmengründer Oskar Kräutler in das Unternehmen<br />

gebracht hat.<br />

Große Pläne für die Zukunft. Um auch in Zukunft die führende<br />

Position am Markt beizubehalten und weiterzuwachsen, sind<br />

Investitionen in die gesamte Qualität des Unternehmens ein<br />

ständig aktuelles Thema. Sich laufend ändernde Umweltgesetze<br />

und neue Herausforderungen durch Kundenwünsche sind<br />

die Antriebsmotoren für die Weiterentwicklung und das Streben<br />

nach mehr Qualität und Exzellenz. Angelika Böhler<br />

10 <strong>kontur</strong><br />

Kral <strong>AG</strong><br />

Auf hoher See<br />

Gründung. 1950 als Kräutler GmbH & Co. in Lustenau<br />

durch Oskar Kräutler mit dem Sortiment Wasserpumpen,<br />

Elektromotoren, Industriewasserpumpen<br />

und Zahnradpumpen. Umfirmierung. 2006 wurde<br />

die Kräutler GmbH & Co. in Kral <strong>AG</strong> umbenannt, ging<br />

aber nicht an die Börse, sondern blieb weiterhin unternehmergeführt.<br />

Standorte. Lustenau (Österreich),<br />

Matthews/North Carolina (USA). Geschäftsführung.<br />

Dipl.-Ing. Otmar Kräutler (Vorstandsvorsitzender), Dr.-<br />

Ing. Harald Raak (Vorstand), Erich Kräutler (Aufsichtsrat<br />

Vorsitzender). Wirtschaftsjahr. 1. Mai bis 30. April<br />

2010/11: 36,4 Mio. Euro Umsatz mit 260 Mitarbeitern<br />

(Umsatzwachstum von 39,6 Prozent). Exportanteil<br />

weltweit. 96 Prozent. Hauptmarkt. Deutschland.<br />

Geschäftsfelder. Marine, Stromerzeugung, Verfahrenstechnik,<br />

Maschinenbau, Öl und Gas. Produkte.<br />

Schraubenspindelpumpen, Durchflussmessgeräte sowie<br />

kundenspezifische Lösungen. Höchste Anforderungen<br />

meistern. Schiffe werden auf hoher See mit<br />

schwerem Heizöl angetrieben. In Küstennähe fahren<br />

sie mit Diesel. Die Tatsache, dass eine Pumpe zwei<br />

unterschiedliche Kraftstoffe verarbeiten muss, stellt<br />

hohe technische Anforderungen an das Produkt. Zudem<br />

müssen Pumpen und Dichtungen gut geschmiert<br />

sein, um Feuer im Maschinenraum zu verhindern.<br />

Dass es im Unternehmen wie „geschmiert“ läuft, dafür sind unsere Mitarbeiter<br />

verantwortlich. Sie sind der wichtigste Teil unseres Wachstumskonzeptes.<br />

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Symbolfoto


Das Nackte zieht immer an<br />

Selbst Hollywood-Star John Malkovich<br />

konnte nicht verhindern, dass Raoul Ruiz<br />

ein reichlich schwülstiges Bild vom Maler<br />

Gustav Klimt (1862-1918) schuf. Im Jahr<br />

2006 kam der aufwändige Film mit viel<br />

Gedöns auf die Leinwand und blieb für<br />

die Klimt-Rezeption unbedeutend. Im<br />

selben Jahr machte ein anderer Umstand<br />

weit mehr Schlagzeilen. Für das Gemälde<br />

„Adele Bloch-Bauer I“ wurde die Rekordsumme<br />

von über 100 Millionen Euro<br />

bezahlt. Dem Kauf ging ein jahrelanger<br />

Restitutionsstreit voraus, bei dem Österreich<br />

eine unrühmliche Rolle spielte. Zuletzt<br />

kamen aber die Erben der einst aus<br />

dem Land vertriebenen jüdischen Besitzer<br />

zu ihrem Recht.<br />

Omnipräsenter Kuss. Wenn heute<br />

Gustav Klimt zur Sprache kommt, sind<br />

Besitzverhältnisse und Anspruch auf<br />

Rückgabe unweigerlich ein Thema. Dass<br />

Österreich vor knapp 15 Jahren endlich<br />

ein Restitutionsgesetz verabschiedete,<br />

hat somit auch mit jenem Maler zu tun,<br />

dem man von öffentlicher Seite auch zu<br />

Lebzeiten mitunter übel mitspielte, der<br />

aber omnipräsent ist. Nicht nur in Wien,<br />

und Goldenes sowieso<br />

Eine reicht nicht, Wien lockt zum 150. Geburtstag von Gustav Klimt<br />

mit mindestens einer Handvoll Großausstellungen. Ob man dem<br />

Maler unbedingt auch musikalisch kommen muss, sei aber dahingestellt.<br />

das Bild „Der Kuss“ (1908) ist eines der<br />

meistreproduzierten Kunstwerke der<br />

Welt. Es befindet sich im Belvedere, wo<br />

man im Juli dieses Jahres den gesamten<br />

Klimt-Bestand neu geordnet präsentiert<br />

und sich damit ins Zentrum der Klimt-<br />

Schauen zum 150. Geburtstag des Malers<br />

rückt.<br />

Jedenfalls sind dort die meisten dieser<br />

Frauenporträts präsent, für die die Auftraggeber<br />

bereits stattliche Summen<br />

hinzublättern hatten. Nach 1900 war<br />

Klimt nämlich ein gemachter Mann. Nicht<br />

unbedingt glücklich. „Ich bin seit Jahren<br />

ein namenlos unglücklicher Mensch,<br />

man sieht es mir nicht an, man glaubt das<br />

Gegenteil, ja, man beneidet mich sogar“,<br />

ließ er einen Postkartenempfänger wissen.<br />

Tobias Natter, Direktor des Leopold<br />

Museums in Wien, listet in der aktuellen<br />

Ausstellung „Klimt persönlich“ Hunderte<br />

solcher schriftlicher Botschaften auf.<br />

Viele offenbaren nur Alltägliches, Erkundungen<br />

oder Berichte über das Wetter,<br />

Details zum Tagesablauf. Gerade in Verbindung<br />

mit zahlreichen Zeichnungen<br />

und einem nachgebauten Atelier lassen<br />

sie den „frischen Blick“ auf den Maler, den<br />

der Fachmann aus Vorarlberg mit dieser<br />

Schau anbieten wollte, aber durchaus zu.<br />

Details über die Art der Verbindung zur<br />

Modedesignerin Emilie Flöge (1874-<br />

1952) bleiben allerdings auch hier ausgespart.<br />

Die schillernde Persönlichkeit, mit<br />

der Klimt nicht nur die Sommer verbrachte,<br />

sondern auch bei gesellschaftlichen<br />

Anlässen auftrat, hat massenweise Briefe<br />

vernichtet. Historikern zufolge soll sie<br />

von der sexuellen Orientierung her Frauen<br />

eher zugeneigt gewesen sein als<br />

Männern bzw. jenem Mann, dem man<br />

nach zahlreichen Liebschaften 14 Kinder<br />

nachgesagt hatte. Mindestens sechsfacher<br />

Vater dürfte er gewesen sein,<br />

schließlich hat er die Vaterschaft in einigen<br />

Fällen ja auch anerkannt.<br />

Freiheiten erkämpft. Obwohl dieser<br />

Umstand zum „persönlichen“ Bild von<br />

Klimt zählt, dessen Darstellung man im<br />

Leopold Museum anstrebt, ist im Zusammenhang<br />

mit Skandalen und dem Kampf<br />

um Anerkennung, so Natter, vor allem der<br />

damalige Umgang mit der Öffentlichkeit<br />

bzw. den Medien bedeutend. Der Kunst-<br />

12 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 13


Die sinnliche Attitüde, die dekorative Ornamentik<br />

hat sich als das, was wir mit Klimt verbinden,<br />

eingeprägt. Das Bild lässt sich nun gut ergänzen.<br />

historiker kommt zum Schluss, dass sich<br />

Klimt Freiheiten erkämpfte, die Voraussetzung<br />

für die Kunstentwicklung im 20.<br />

Jahrhundert waren.<br />

Empörter Künstler. Der spektakulärste<br />

Zwischenfall ereignete sich rund um die<br />

Schaffung der Fakultätsbilder für die<br />

Universität in Wien. Die Symbolik hatte<br />

die Professorenschaft erstens nicht verstanden<br />

und zweitens waren ihr die Figuren<br />

schlicht zu nackt. Klimt kaufte sich<br />

die Bilder empört zurück, von denen aber<br />

nur noch wenig Szenen dokumentiert<br />

sind, weil die Werke im Zweiten Weltkrieg<br />

verbrannten. „Ab einem gewissen Zeit-<br />

„Meisterwerke im Fokus“<br />

12. Juli bis 6. Oktober im Oberen Belvedere.<br />

punkt haben alle nur noch voneinander<br />

abgeschrieben, niemand hat mehr zu<br />

einer neuen Aussage gefunden“, bringt<br />

Tobias Natter die immer wieder zitierte<br />

Bewertung der Arbeiten auf den Punkt.<br />

Die sinnliche Attitüde, die dekorative<br />

Ornamentik hat sich als das, was wir mit<br />

Klimt verbinden, eingeprägt.<br />

Nach dem Jahr 2012, in dem Natter auch<br />

noch ein umfangreiches Buch vorlegt,<br />

wird das Bild vielleicht doch etwas zurechtgerückt.<br />

Einen kleinen – durchaus<br />

symbolischen – Beitrag dazu leistet auch<br />

das Kunsthistorische Museum. Nachdem<br />

Klimt dort bereits 1890 gemeinsam<br />

mit seinem Bruder Ernst und dem Studienkollegen<br />

Franz Matsch den Auftrag<br />

erhielt, hoch oben in der Eingangshalle<br />

Wandmalereien zu fertigen, die auf die<br />

Sammlungsthemen verweisen, wurden<br />

diese nun dem Besucher auf besondere<br />

Weise zugänglich gemacht. Generaldirektorin<br />

Sabine Haag, die übrigens auch<br />

aus Vorarlberg stammt, ließ eine Brücke<br />

über das Stiegenhaus spannen. „Aug in<br />

Aug mit Klimt“, so ein Slogan, kann der<br />

Besucher nun verweilen und somit das<br />

Innovative und Schöpferische neben<br />

dem Dekorativen ergründen.<br />

Kunst-Kitsch. Weniger hilfreich ist da-<br />

bei wohl das Aufwärmen des Klimt-Musicals,<br />

das sich Wien antun will. Nachdem<br />

man im Wien Museum ab 16. Mai<br />

unter dem Titel „Worst of Klimt“ mit dem<br />

ganzen Kunst-Kitsch samt Klimt-Barbie<br />

aufwartet, lässt sich dieses Projekt dort<br />

aber gut eingliedern. Christa Dietrich<br />

„Klimt persönlich“<br />

bis 27. August im Museum Leopold.<br />

„Klimt. Die Sammlung des Wien Museums“<br />

16. Mai bis 16. September im Wien Museum am Karlsplatz.<br />

14 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 15


Höchste Qualität, beste<br />

Beratungsleistung und Nachhaltigkeit,<br />

das ist „summa cum laude“.<br />

HÖCHSTE<br />

AUSZEICHNUNG<br />

Volksbank Vorarlberg Gruppe vom<br />

Elite Report zum dritten Mal mit<br />

der Höchstnote ausgezeichnet.<br />

Die Volksbank Vorarlberg Gruppe<br />

zählt nach den Auszeichnungen der letzten Jahre auch 2012 zur „Elite der Vermögensverwalter“. Die<br />

Volksbank Vorarlberg Gruppe erhielt als einziges Vorarlberger Finanzinstitut zum dritten Mal in Folge die<br />

Höchstnote „summa cum laude“. Im Zuge des größten Bankentests im deutschsprachigen Raum (Österreich,<br />

Deutschland, Schweiz, Liechtenstein) und Luxemburg testete der renommierte Elite Report rund 400<br />

Institute. Die Volksbank Vorarlberg Gruppe überzeugte mit ihrer Kompass Beratung, einer nachhaltigen<br />

Qualitätssicherung und einem kompetenten Portfolio-Management.<br />

www.volksbank-vorarlberg.at Volksbank. Mit V wie Flügel.<br />

Meister der Zeit<br />

Von der Olympiade in London,über abenteuerliche Weltraum-Expeditionen,<br />

bis hin zu spannenden Missionen von Geheimagent 007 – Welche<br />

Ereignisse dieses Jahr dank des Schweizer Traditionsunternehmens Omega<br />

richtig ticken? „<strong>kontur</strong>“ traf sich mit Präsident Stephen Urquhart.<br />

Es gibt eine ganze Reihe wichtiger<br />

Events im Verlauf dieses Jahres – beispielsweise<br />

die Olympischen Spiele in<br />

London, bei denen Omega als offizieller<br />

Zeitnehmer fungiert. Wie kam es<br />

dazu, dass Omega sich mit olympischer<br />

Zeitmessung befasste? Ich habe<br />

gelesen, dass 1948, als die Spiele<br />

das letzte Mal in der britischen Hauptstadt<br />

stattfanden, Omega damals<br />

schon offizieller Zeitnehmer war.<br />

Omega war das erste Mal 1932 in Los<br />

Angeles offizieller Zeitnehmer. Das war<br />

auch das erste Mal, dass ein einziges<br />

Unternehmen für die Zeitmessung aller<br />

olympischen Disziplinen verantwortlich<br />

war. Davor gab es mehrere Zeitnehmer,<br />

die alle ihre eigenen Stoppuhren benutzten,<br />

sodass die Ergebnisse nicht einheitlich<br />

waren. Bei der nächsten Olympiade<br />

haben wir dieses Engagement fortgesetzt.<br />

Und nach einer Unterbrechung aufgrund<br />

des zweiten Weltkriegs haben wir unsere<br />

Zeitnehmerfunktion in London und St.<br />

Moritz bei den Sommer- und Winterspielen<br />

im Jahre 1948 wieder aufgenommen.<br />

Dieses Jahr sind wir das 25ste Mal bei<br />

Olympischen Spielen dabei.<br />

Während seiner traditionsreichen<br />

Geschichte hat Omega einige bahnbrechende<br />

technische Innovationen<br />

im Bereich der Sportzeitmessung<br />

eingeführt. Welche Neuheit gibt es in<br />

diesem Jahr?<br />

Omega-Präsident Stephen Urquhart<br />

<strong>kontur</strong><br />

17


Es gibt ein neues Zeitmessinstrument, den sogenannten „Quantum<br />

Timer“, der eine bemerkenswert hohe Präzision erreicht.<br />

Zudem setzen wir im offenen Gewässer eine Messschranke ein,<br />

sodass die Langstrecken-Bewerbe in den verschiedenen Freiwasser-Disziplinen<br />

für die Zuschauer interessanter werden, da<br />

Zwischenzeiten angezeigt werden können.<br />

Ist es schwieriger, die Geschwindigkeit bei den Winteroder<br />

Sommerspielen zu messen?<br />

Sowohl bei der Olympiade im Sommer als auch im Winter ist<br />

die gleiche Präzision und Fachkenntnis nötig. Die Natur kann<br />

sicherlich im Winter eine größere Rolle spielen; was die reine<br />

Zeitmessung anbelangt, lässt sich aber nicht sagen, dass das<br />

eine schwerer zu messen ist als das andere.<br />

Wie war es möglich, die Position als offizieller Zeitnehmer<br />

so lange für sich zu beanspruchen? Gibt es keine anderen<br />

Mitbewerber?<br />

Die Zeitmessung bei einer Olympiade erfordert ein enormes<br />

Potenzial von Fachkräften, Ausstattung und technischem Fachwissen.<br />

Jede Olympiade im Sommer ist vom Aufwand gleich<br />

wie eine Weltmeisterschaft in mehr als 30 Sportarten – es<br />

braucht ein hohes Maß an Sachkenntnis, um sich darauf vorzubereiten.<br />

Es gibt andere Zeitnehmer, aber keiner reicht an die<br />

Erfahrungen von Omega heran – für andere wäre es sicherlich<br />

schwer, in diesem Bereich Fuß zu fassen.<br />

Anderes großes Thema: Omega ist seit vielen Jahren an<br />

den Weltraum-Missionen beteiligt. Dieses Jahr markiert<br />

das 40-jährige Jubiläum der Apollo 17-Mondlandung. Am<br />

Daniel Craig setzt im neuen James Bond-Blockbuster „Skyfall“ wieder auf Omega.<br />

Der Siegeszug der „Speedmaster“. Die genaue<br />

Zeitmessung ist in der Raumfahrt von höchster Wichtigkeit.<br />

Daher suchte die NASA für ihre Missionen in den<br />

60er-Jahren nach einer passenden mechanischen Uhr<br />

– da nur diese in der Schwerelosigkeit funktionieren – als<br />

Teil ihrer Astronautenausrüstung. Rund ein Dutzend<br />

Uhren wurden damals einer Reihe von Belastungsproben<br />

unterzogen: Hitze, Erschütterung, Umwelteinflüsse,<br />

Schwerelosigkeit. Nur die „Speedmaster“ hielt, nach<br />

Aussage von Eugen Cernan, allen Tests stand und rettete<br />

während der „Apollo 13“-Mission, als alle anderen<br />

Instrumente ausfielen, drei Astronauten das Leben. Und<br />

ja, die Uhr läuft immer noch. Sie befindet sich heute im<br />

Omega-Museum in der Schweiz.<br />

Co-Axial Hemmung. Dieses Hemmungssystem wur-<br />

de Ende der 1960er-Jahre vom britischen Meisteruhr-<br />

macher Dr. George Daniels erfunden und in den späten<br />

1990er-Jahren durch Omega zur Serienreife gebracht.<br />

Omega lancierte 1999 mit dem Kaliber 2500 das erste<br />

Automatikwerk mit Co-Axial Hemmung und revolutionierte<br />

damit die gesamte mechanische Uhrmacherei.<br />

Die Co-Axial Hemmungstechnologie reduziert die<br />

Reibung zwischen den Werkteilen, die Energie auf<br />

andere Teile übertragen. Das Ergebnis ist ein Werk mit<br />

höherer Gangstabilität und höherer Präzision über einen<br />

längeren Zeitraum hinweg sowie größere Wartungsintervalle.<br />

Mehr Informationen dazu im Internet<br />

unter www.omegawatches.com/de sowie im Uhrenfachgeschäft<br />

Uhren, Juwelen, Optik Präg in Dornbirn.<br />

Limitierte „Classic Seamaster Co-Axial 300 M“ –<br />

eine Hommage an 50 Jahre James Bond-Filme.<br />

11. Dezember 1972 waren Eugene Cernan und Harrison<br />

„Jack“ Schmitt bis heute die letzten, die einen Fuß auf den<br />

Mond gesetzt haben. Plant Omega eine neue Zusammenarbeit<br />

mit der NASA?<br />

Es ist offensichtlich, dass die NASA gerade darüber nachdenkt,<br />

wie sie sich zukünftig positionieren und an welchen Missionen<br />

sie beteiligt sein wollen. Wir stehen in ständigem Kontakt und<br />

sind darauf vorbereitet, ihnen in punkto Zeitmessung das zu<br />

liefern, was sie für ihr nächstes Projekt benötigen.<br />

Wissen Sie, wie viele Weltallmissionen die „Speedmaster<br />

Moonwatch“ in ihrer langen Geschichte begleitet hat?<br />

Zählt man die Gemini- und Apollo-Programme, die Apollo-Sojus-<br />

Mission und die internationalen Flüge zur Raumstation zusammen,<br />

sind es gut über 100. Wir sind stolz auf dieses Erbe.<br />

Würden Sie unterstreichen, dass diese Uhr der tickende<br />

Beweis ist, dass die Mondlandung stattgefunden hat?<br />

Es gibt viele wissenschaftlich untermauerte Beweise betreffend<br />

der sechs Mondlandungen. Ich kenne die meisten der Jungs,<br />

die oben waren – genauso wie die vielen Leute, die in dieser Zeit<br />

im Kontrollzentrum in Houston die verschiedenen Weltraum-<br />

Missionen vom Boden aus begleitet haben. Ihre Nacherzählungen<br />

stimmten überein, sind bewegend erzählt und räumen jeden<br />

Zweifel über das, was damals erreicht wurde, aus dem Weg.<br />

Einer der Astronauten brachte ein besonders aussagekräftiges<br />

Argument, als er mir erzählte: wäre die Mondlandung manipuliert<br />

worden, die Russen hätten es mit ihrem eigenen, weit fortgeschrittenen<br />

Weltraum-Programm herausgefunden und es sofort<br />

der ganzen Welt erzählt.<br />

Was wäre aus der „Speedmaster“ geworden, wenn sich<br />

die NASA für eine andere Marke entschieden hätte?<br />

Die „Speedmaster“ hatte bereits bei ihrer Einführung im Jahr<br />

1957 großen Erfolg. Daher werden wir in diesem Jahr ein<br />

„Speedmaster Racing“ Sondermodell einführen – als Hommage<br />

und Erinnerung daran, dass diese Uhr bei vielen Sport- und<br />

Rennwagen-Fahrern beliebt war, schon bevor sie das erste Mal<br />

im Weltall getragen wurde. Die „Speedmaster“ war ein ausgereiftes<br />

Meisterstück, als es von der NASA für alle bemannten<br />

Weltraum-Missionen ausgewählt wurde.<br />

Drittes Thema James Bond: Ende des Jahres ist 007 wieder<br />

im Namen seiner Majestät im Einsatz. Wird er dabei<br />

wieder von einer „Seamaster“ begleitet werden?<br />

Ja, im Blockbuster „Skyfall“ wird James Bond, gespielt von<br />

Daniel Craig, wieder eine Omega „Seamaster“ tragen.<br />

Sind Sie eigentlich überrascht, dass mechanische Zeitmesser<br />

– bei Männern wie Frauen gleichermaßen – zurzeit<br />

so stark nachgefragt sind?<br />

Überhaupt nicht. Die gleichen Eigenschaften, die Uhrenliebhaber<br />

stets am mechanischen Zeitmesser geschätzt haben – wie<br />

Geschichte, technische Innovation, ästhetischer Reiz und Wertbeständigkeit<br />

– stehen wieder hoch im Kurs. Unsere exklusiven<br />

Co-Axial-Uhrenwerke (Anm. Red.: siehe Factbox) haben ihren<br />

Teil dazu beitragen, die Popularität mechanischer Uhren für<br />

Männer und Frauen zu erhöhen.<br />

Das ganze Interview zum Nachlesen im englischen Original<br />

unter www.<strong>kontur</strong>-magazin.at Christiane Schöhl von Norman<br />

Omega bei der Zeitmessung eines<br />

olympischen Leichtathletik-Bewerbs.<br />

Markenbotschafterin Nicole Kidman anlässlich der Lancierung<br />

der Omega Ladymatic im Oktober 2010 in Peking.<br />

18 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 19


Auf die Frische kommt es an<br />

Jeder Fisch und jedes Weichtier schmeckt so frisch wie möglich am besten –<br />

diese Aussage gilt für essbare Tiere aus Süß- oder Salzwasser ohne Ausnahme.<br />

Doch wann verdienen Meeres- und Seebewohner das Prädikat „Edelfisch“?<br />

In einem Gespräch mit dem Philosophie-<br />

Journal „der blaue reiter“ sagte der deutsche<br />

Küchenchef und Gastroschriftsteller<br />

Vincent Klink: „Es kommt immer wieder<br />

vor, dass sich ein Gast zum Beispiel einen<br />

Lachstartar wünscht. Wenn ich merke,<br />

dass der Lachs, den ich habe, fade ist,<br />

weil er irgendwo aus Norwegen eingeflogen<br />

wurde und dem Vergleich mit einer<br />

Schwarzwaldforelle, die gestern noch<br />

herumgeschwommen ist, nicht standhält,<br />

dann bekommt er Forellentartar.“<br />

Zuvor hatte der Sternekoch noch gesagt,<br />

Fischer an der bretonischen Küste serviert<br />

bekommen hat, der hat einmal wirklich<br />

Hummer gegessen. Und so warte ich<br />

gefälligst, bis ich wieder mal ans Meer<br />

komme.“ Für die Regel absoluter Frische,<br />

die den Hintergrund dieser beiden Aussagen<br />

bildet, gibt es bei den essbaren Tieren<br />

aus Süß- oder Salzwasser keine Ausnahme:<br />

Jeder Fisch und jedes Weichtier<br />

schmeckt so frisch wie möglich am besten.<br />

Während das Fleisch von Säugetieren<br />

abhängen muss, zerfällt das Eiweiß in<br />

Fischfleisch durch körpereigene Enzyme<br />

und Mikroorganismen sehr schnell.<br />

Temperaturen die Gräten, Schuppen und<br />

Schalen der Beutetiere zersetzen und<br />

produziert dafür aggressive Enzyme, die<br />

beim toten Tier auf den eigenen Körper<br />

einwirken, was einer der Gründe ist, weshalb<br />

die meisten Fische sofort nach dem<br />

Fang ausgenommen werden sollten. Frischer<br />

Fisch aus dem Meer riecht wie eine<br />

Meeresbrise nach Salzwasser und Jod,<br />

aber auch Fische aus Seen und Flüssen<br />

„fischeln“ erst, wenn sie nicht mehr frisch<br />

sind. Alle frischen Fische sind von einer<br />

geruchlosen, klaren Schleimschicht überzogen,<br />

die nicht eingerissen oder milchig<br />

bildung der Muskulatur und vom Stress<br />

beim Gefangenwerden ab. Raubfische<br />

aus kalten Meeren haben mehr Geschmack<br />

als Süßwasserfische, und es ist<br />

auch kein Zufall, dass ein Steak vom<br />

Roten Thunfisch den Vergleich mit einem<br />

Rindersteak allemal aushält: Der Rote<br />

Thun ist fünfmal fetter als der aus den<br />

Konserven bekannte Gelbflossen-Thunfisch,<br />

hat Muskeln, die ihm eine Schwimmgeschwindigkeit<br />

bis zu 70 km/h ermöglichen,<br />

und frisst Beutetiere, die sich ihrer-<br />

seits von üppigem Plankton ernähren.<br />

Sein besonders fettes Bauchfleisch ist die<br />

größte Sushi-Delikatesse, was mittlerweile<br />

die Existenz der Art massiv bedroht. Die<br />

„Rache“ des Thuns besteht darin, dass<br />

er, wie alle großen Raubfische, als Ende<br />

einer Nahrungskette besonders viele Umweltgifte<br />

in seinem Fleisch konzentriert.<br />

Die Familie der Salmoniden. Hin und<br />

wieder liest man, im 19. Jahrhundert<br />

hätten sich in Hamburg Bedienstete vertraglich<br />

zusichern lassen, nicht jeden Tag<br />

Lachs essen zu müssen. Dieses Geschichtchen<br />

soll zeigen, welchen Überfluss<br />

an Lachsen es früher in europäischen<br />

Flüssen wie der Elbe gegeben habe – es<br />

konnte aber nirgendwo in einer schriftlichen<br />

Originalversion gefunden werden<br />

und ist wohl frei erfunden. Man hat den<br />

Lachs aber auch schon als das „Schwein<br />

des Meeres“ bezeichnet, womit ursprünglich<br />

auf die Vielseitigkeit seiner Verwendung<br />

angespielt wurde, die an jene des<br />

schen Zustände in manchen pazifischen<br />

Lachszuchten haben dem Übernamen<br />

allerdings mittlerweile auch einen anderen<br />

Sinn untergeschoben. Die meisten Lachsfische<br />

oder Salmoniden sind im Süßwasser<br />

zu Hause oder schwimmen zum Laichen<br />

die Flüsse hinauf. Die atlantischen<br />

und pazifischen Lachse werden als Wildfänge<br />

oder aus Zuchten in vielerlei Formen<br />

angeboten, frisch oder auf verschiedene<br />

Arten geräuchert oder sonstwie konserviert.<br />

Zu den Salmoniden gehören auch<br />

Frischer Fisch aus dem Meer riecht wie<br />

eine Meeresbrise nach Salzwasser und Jod –<br />

er „fischelt“ erst, wenn er nicht mehr frisch ist.<br />

Forellen, Saiblinge, Felchen, Äschen und<br />

Hechte. Bei der Äsche ist bemerkenswert,<br />

dass ihr nach Thymian schmeckendes<br />

Fleisch seinen feinen Geschmack bei<br />

Lagerung besonders schnell verliert.<br />

Platt schmeckt lecker. Als besonders<br />

delikat gelten mehrere Arten von Plattfischen.<br />

Sie haben ihren Namen von der<br />

Scheibenform ihres Körpers mit geschlossenem<br />

Flossensaum. Wenn die<br />

Jungtiere vom freischwimmenden Larvenstadium<br />

zum Leben auf dem Boden<br />

übergehen, wandern ein Teil des Kopfskeletts<br />

und ein Auge auf die obere Körperseite,<br />

bei den Butten nach links, bei<br />

den Schollen nach rechts. Von den Butten<br />

wird der Steinbutt am meisten geschätzt<br />

(und ist deshalb zweifellos preislich überteuert),<br />

bei den Schollen schmeckt die<br />

Maischolle am feinsten – sie ist aber keine<br />

eigene Art, sondern es handelt sich um<br />

die im Mai gefischten ersten jungen Schollen<br />

aus dem Nordatlantik. Zu den besten<br />

Deuring Schlössle Hotel und Restaurant<br />

A-6900 Bregenz, Ehre-Guta-Platz 4<br />

+43 05574 47 800, Fax -80<br />

rezeption@deuring-schloessle.at<br />

www.deuring-schloessle.at<br />

Al Tramonto<br />

A-6911 Lochau, Bregenzer Straße 7<br />

+43 05574 54 093<br />

office@altramonto.com<br />

www.altramonto.com<br />

Rheinhotel Fischerzunft<br />

CH-9000 Schaffhausen, Rheinquai 8<br />

+41 52 632 0505<br />

info@fischerzunft.ch<br />

www.fischerzunft.ch<br />

Zum Grünen Baum<br />

D-78345 Moos, Radolfzeller Straße 4<br />

+49 7732 540 77<br />

info@gruenerbaum-moos.de<br />

www.gruenerbaum-moos.de<br />

Zur Winzerstube<br />

D-88709 Hagnau, Seestraße 1<br />

+49 7532 494 860<br />

info@zurwinzerstube.de<br />

www.zurwinzerstube.de<br />

Kornat<br />

A-1010 Wien, Marc-Aurel-Straße 8<br />

+43 01 53 565 18<br />

office@kornat.at<br />

www.kornat.at<br />

dass ein Hummer mit langem Transport-<br />

verfärbt sein sollte. Der Geschmack von<br />

Hausschweins (von dem auch alles von Speisefischen zählt auch die Seezunge,<br />

20<br />

weg für ihn keinen Genuss mehr bedeute.<br />

„Wer einmal einen Hummer von einem<br />

<strong>kontur</strong><br />

Aggressive Enzyme. Der Verdauungsapparat<br />

von Fischen muss bei niedrigen<br />

Fischfleisch hängt vom Fettgehalt, von<br />

bestimmten Aminosäuren, von der Ausder<br />

Schnauze<br />

feinste<br />

bis zum Schwanz verwen- die wie<br />

Maischolle<br />

alle Plattfische mit Grundschlepp-<br />

Kornat<br />

det werden kann) erinnert. Die hygieninetzen gefischt wird. Magerer als das<br />

<strong>kontur</strong> 21


Winzerstube<br />

Fleisch anderer Plattfische ist jenes der<br />

Rotzunge oder Limande, das auch bei<br />

uns regelmäßig angeboten wird.<br />

Ein delikater Hering. Der Hering war<br />

wirklich einmal die typische Armenspeise.<br />

Heute ist er längst nicht mehr der billigste<br />

Fisch und sogar in seinen Beständen<br />

gefährdet. Und er hat auch kulinarisch<br />

etwas zu bieten: Zu den größten Fischdelikatessen<br />

gehört eine seiner Zubereitungsformen,<br />

der „nieuwe maatjes“, also<br />

der „neue jungfräuliche Hering“, aber<br />

wirklich nur dieser und nicht seine vielen<br />

konservierten Matjes-Varianten, die das<br />

ganze Jahr über angeboten werden. Die-<br />

Alle Europäer, die schon Fugu gegessen haben,<br />

waren sich stets in ihrem kulinarischen Urteil einig:<br />

Der Fugu Kugelfisch schmeckt nach nichts.<br />

se können auch gut schmecken, sind<br />

aber mit dem Genuss frischer Matjes nicht<br />

vergleichbar. Der echte Matjeshering reifte<br />

im Fass durch ein von seiner eigenen<br />

Pankreasdrüse produziertes Enzym, das<br />

bei den „Heringen nach Matjesart“ durch<br />

ein synthetisches ersetzt worden ist. Der<br />

echte neue Matjes wird auf klassische Art<br />

verzehrt, indem man den Fisch am<br />

Schwanz fasst, über den Kopf hebt und<br />

in den Mund gleiten lässt.<br />

Der famose Fugu. Zu den Fischgerichten,<br />

von denen jeder schon einmal gehört<br />

hat, die aber (in Europa) die wenigsten<br />

gegessen haben, zählt der Kugelfisch<br />

Fugu, der als Sashimi – also roh in dekorativ<br />

aufgelegten Scheibchen – serviert<br />

wird. Seine Innereien enthalten ein von<br />

dort lebenden Bakterien produziertes<br />

Nervengift, das durch Atemlähmung zum<br />

Tod führt und gegen das kein Gegenmit-<br />

dessen Verzehr letal aus. Trotz strengster<br />

Prüfungen der Fugu-Köche sterben jährlich<br />

einige Hundert Japaner an Fugu.<br />

Allerdings gibt es in China einen nicht<br />

giftigen Verwandten des Fugu, den Hetun.<br />

Alle Europäer, die Fugu gegessen<br />

haben, waren sich stets in ihrem kulinarischen<br />

Urteil einig: Fugu schmeckt nach<br />

nichts. Ob nun die Japaner das feinere<br />

Geschmacksempfinden haben oder ob<br />

es beim Fugu-Essen doch nur um den<br />

Nervenkitzel geht, ist weiterhin eine offene<br />

Frage.<br />

Feines aus der Dose. Auch unter den<br />

Konserven gibt es Besonderheiten, die als<br />

Gourmandise gelten. Dazu gehören neben<br />

dem aus norwegischem Salmo Salar<br />

nach russischem Rezept in der Schweiz<br />

produzierten Balik-Lachs die Lebern verschiedener<br />

großer Fische (vor allem jene<br />

des Seeteufels und aus Süßwasser, jene<br />

der Trüsche), aber auch die sogenannten<br />

Jahrgangssardinen, im September gefischte,<br />

händisch in bestes Olivenöl eingelegte<br />

bretonische Sardinen, die erst<br />

nach fünf bis zehn Jahren in der Dose ihr<br />

volles Aroma entfalten. Auf den Dosen<br />

sind Fangdatum und Losnummer aufgedruckt<br />

und ihre Grafik ist für Sammler<br />

besonders attraktiv gestaltet. In französischen<br />

Restaurants werden Jahrgangssardinen<br />

in der geöffneten Dose serviert.<br />

Früher gab es auch spanische Konserven<br />

mit Glasaalen, also dem weißen Würmchen<br />

gleichenden Jungstadium des Aals,<br />

aber diese Delikatesse ist vom legalen<br />

Markt verschwunden, seit der Aal zu den<br />

gefährdeten Arten gehört. Die ebenfalls<br />

spanische Surimi-Version (also eine nur<br />

optische Glasaal-Nachahmung aus in<br />

Form gepresstem und aromatisiertem<br />

Weißfischfleisch) kann sie nicht ersetzen,<br />

obwohl ihr künstliches Aalaroma akzeptabel<br />

schmeckt. Nur ein Fischprodukt<br />

schmeckt aus der Dose am allerbesten,<br />

tel bekannt ist. Wenn es beim Zerteilen der echte Kaviar vom Stör. Aber das ist<br />

Deuring Schlössle<br />

Hering nach<br />

des Fisches in das Fleisch<br />

Matjesart<br />

gerät, geht ein anderes Kapitel. Kurt Bracharz<br />

22 <strong>kontur</strong><br />

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E-Bike – sportlicher Rückenwind<br />

Dass das Thema E-Bike längst nichts mehr nur für älte-<br />

re Menschen ist, hat die Entwicklung der letzten Jahre<br />

deutlich gezeigt. Viel hat sich getan in diesem Bereich,<br />

die Einsatzbereiche von E-Bikes reichen vom E-Mountainbike<br />

zum klassischen Business-Citybike bis hin<br />

zum modischen Damenrad mit „Verstärker“.<br />

Stefan Kohlbauer, Geschäftsleiter von Vorarlbergs größtem<br />

Sporthaus, Sport eybl in Hohenems, weiß Folgendes zu berichten:<br />

„Unsere Auswahl an E-Bikes ist in diesem Jahr so<br />

groß wie noch nie. E-Bikes von 5 Top-Herstellern – darunter<br />

auch Räder der Marke eybl in der Einstiegspreisklasse – sind<br />

in diesem Jahr in unserem Programm. Als besonderes Geschenk<br />

für alle Vorarlberger wird es bis 30. April 2012 auch<br />

eine spezielle ,E-Bike-Förderung‘ in der Höhe von 200 Euro für<br />

jedes Elektrorad geben.“<br />

Technisch haben E-Bikes in den letzten Jahren einen enormen<br />

Schritt nach vorne gemacht: Akkuleistungen wurden<br />

hinaufgeschraubt, bei vielen Modellen sind Reichweiten bis zu<br />

80 km keine Seltenheit. „Man kann also das Ländle erkunden,<br />

ohne sich sorgen zu müssen, dass einen die Kraft verlässt“ so<br />

Stefan Kohlbauer.<br />

Zusätzlich sind die Räder deutlich leichter geworden. Durch<br />

bessere, leichtere Teile und Akkus wurde viel in Richtung<br />

Komfort und Bequemlichkeit getan. Ein großer Vorteil ist auch,<br />

dass der „elektrische Rückenwind“ in mehreren Stufen dazu<br />

oder auch völlig weggeschaltet werden kann.<br />

Probieren auch Sie dieses Fahrgefühl und holen Sie sich bis<br />

30. April noch 200 Euro Förderung auf jedes E-Bike bei eybl in<br />

Hohenems und Bürs!<br />

„Jeder, der zum ersten Mal ein E-Bike<br />

ausprobiert, ist erstaunt, wie zügig man hier<br />

unterwegs ist. Der Akku lässt sich bis zu einer<br />

Fahrgeschwindigkeit von 25 km/h dazuschalten,<br />

am Anfang ist man überrascht<br />

welchen Schub man hier bekommt.“<br />

Stefan Kohlbauer, Geschäftsleiter


Ethan Hunt fährt<br />

Hightech-BMW<br />

Im Blockbuster „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“ hat BMW einen großen<br />

Auftritt. Weltstar Tom Cruise, der auch im vierten Teil als Agent Ethan Hunt eine<br />

Vielzahl von Gefahren besteht, setzt im Film auf BMW-Hightech der Zukunft.<br />

Tom Cruise und Schauspielkollegin Paula Patton<br />

bei der Deutschlandpremiere von „Mission: Impossible“ in München.<br />

Echter Pioniergeist und geballte Innovationskraft –<br />

der BMW Vision EfficientDynamics Concept.<br />

BMW ist exklusiver Automobil-Partner<br />

der Paramount Pictures-Produktion und<br />

stellt einen Großteil der Filmfahrzeuge in<br />

dem aufwändig gedrehten Thriller. „Wir<br />

sind sehr stolz, Teil dieses herausragenden<br />

Kino-Ereignisses zu sein“, erklärte<br />

Ian Robertson, Vorstand der BMW <strong>AG</strong> für<br />

Vertrieb und Marketing, bei der Weltpremiere<br />

in der Münchner BMW-Welt. „Der<br />

neue ‚Mission: Impossible‘ setzt Maßstäbe<br />

für spannungsreiche Action und ist<br />

das ideale Umfeld für die Präsentation<br />

unserer Fahrzeuge und Technologien.“<br />

Faszinierende Möglichkeiten. Hollywoodstar<br />

Tom Cruise ist unter anderem<br />

im Konzeptfahrzeug BMW Vision EfficientDynamics<br />

unterwegs. Dank der vielfältigen<br />

technischen Möglichkeiten, die der<br />

faszinierende Sportwagen bietet, steuert<br />

Cruise in der Rolle des Ethan Hunt intelligent<br />

und sicher durch den hektischen<br />

Großstadtverkehr von Mumbai. Großes<br />

Aufsehen erregt die Studie mit ihrem futuristischen<br />

Design nicht nur vor der Kamera.<br />

Bereits im Jahr 2014 wird der auf<br />

Basis dieser Konzeptstudie entwickelte<br />

BMW-Sportler i8 die Serienreife erlangen<br />

– als Plug-in-Hybrid-Fahrzeug mit innovativer<br />

Carbon-Fahrgastzelle.<br />

Zu den weiteren BMW-Leinwandstars<br />

gehören der X3, das 6er-Cabrio und der<br />

neue 1er. Der X3 und das Cabrio stehen<br />

im Mittelpunkt einer spektakulären Verfolgungsjagd<br />

durch einen Sandsturm in der<br />

Wüstenmetropole Dubai. Unterstützung erhält Tom Cruise dabei<br />

durch innovative Funktionen von BMW ConnectedDrive. Das<br />

Head-Up-Display, die Auffahrwarnung, die Spracheingabe zur<br />

Aktivierung der Telefonfunktion und die vernetzte Navigation mit<br />

detaillierter Kartendarstellung sind technische Highlights, die dem<br />

Leinwand-Helden den Weg zum Sieg über das Böse verhelfen.<br />

Auftritt in Vorarlberg. Mit dem i8 Concept und der Studie i3<br />

Concept stellt die BMW Group ihre Visionen für die Mobilität der<br />

Zukunft vor. Die Konzeptfahrzeuge geben einen Ausblick auf die<br />

ersten elektrischen Serienautomobile unter der neuen Submarke<br />

BMW i, die 2013 als BMW i3 und 2014 als BMW i8 auf den<br />

Markt kommen werden. Was sie können, werden sie noch vor<br />

dem Serienstart auch in Vorarlberg demonstrieren: Im Juli dieses<br />

Jahres bei der dritten E-Auto-Rallye, die im Rahmen der Silvretta<br />

Classic in Szene gehen wird und bei der die innovativsten und<br />

leistungsstärksten Elektroautomobile gegeneinander antreten.<br />

„Hinter der neuen Submarke BMW i stecken echter Pioniergeist<br />

und geballte Innovationskraft“, sagt der Vorsitzende des Vorstands<br />

der BMW <strong>AG</strong>, Norbert Reithofer. „Wir wollen als weltweit<br />

führender Premiumhersteller unseren Kunden auch maßgeschneiderte<br />

Automobile mit elektrischem Antrieb anbieten.“<br />

Viel leichter. Der BMW i3 Concept ist mit seinem emissionsfreien<br />

Elektroantrieb und rund 150 Kilometern Reichweite speziell für<br />

das urbane Umfeld entwickelt. Eine dynamische E-Maschine mit<br />

125 kW Leistung und Heckantrieb sorgen für die BMW typische<br />

Fahrdynamik. Das Fahrzeug ist mit vier Sitzen und einem Kofferraumvolumen<br />

von 200 Litern voll alltagstauglich. Die mit Knowhow<br />

aus der Formel 1 entwickelte Karosserie ist Ausdruck intelligenten<br />

Leichtbaus. Durch den Einsatz neuer CFK-Technologie<br />

gelingt es, das Gewicht im Vergleich zu einem herkömmlichen<br />

Elektro-Fahrzeug um 250 bis 350 Kilogramm zu reduzieren. Der<br />

BMW i3 beschleunigt in weniger als acht Sekunden von 0 auf 100<br />

km/h. Der BMW i8 ist noch sportlicher: Er erreicht die 100 km/h<br />

in weniger als fünf Sekunden bei einem Verbrauch unter drei Litern<br />

auf 100 Kilometer. Sein Hybridantrieb mit einer Leistung von 260<br />

kW ermöglicht eine Reichweite im elektrischen Betrieb von bis zu<br />

35 Kilometern. Bei sportlicher Fahrweise oder Überlandfahrten<br />

schaltet sich der Dreizylinder-Benzinmotor zu. Franz Muhr<br />

Die mit Know-how aus der Formel 1 entwickelte futuristisch anmutende Karosserie<br />

ist Ausdruck intelligenten Leichtbaus und hoher aerodynamischer Effizienz.<br />

Auch im Innenraum dominiert die futuristische Ästhetik.<br />

Die Karosserie besticht durch ihre aerodynamische Form.<br />

24 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 25


Aus dem 2-Kampf wird ein 3-Kampf<br />

Ab April 2012 erleben Sie die DTM noch attraktiver und spannender. Mit BMW gibt<br />

die dritte deutsche Premiummarke ihr Comeback in der populärsten internationalen<br />

Tourenwagenserie, um den Kampf mit Audi und Mercedes-Benz aufzunehmen.<br />

In dieser Saison besteht für alle DTM Fahrer Chancengleich-<br />

heit. Die Rennwagen werden nach dem in diesem Jahr einge-<br />

führten Reglement brandneu aufgebaut. Genügend technischer<br />

Spielraum für die Individualisierung von Aussehen und Technik<br />

besteht jedoch nach wie vor. In den neuen Modellen des Audi<br />

A5 DTM, BMW M3 DTM und DTM AMG Mercedes C-Coupé<br />

werden sich Fahrer wie Ralf Schumacher, David Coulthard,<br />

Timo Scheider oder der amtierende Champion Martin Tomczyk<br />

auf die Jagd nach Meisterschaftspunkten machen.<br />

Der Saisonauftakt findet vom 27. bis 29. April wieder auf dem<br />

Hockenheimring statt. Wie an jedem Rennwochenende gibt es<br />

drei Tage lang Renn-Action. Neben den Rahmenserien wie der<br />

Formula 3 EuroSeries, dem Porsche Carrera-Cup und Volkswagen<br />

Scirocco R-Cup bietet die DTM den Besuchern die Mög-<br />

Termine Rennkalender DTM 2012<br />

27. bis 29. April Hockenheim<br />

4. bis 6. Mai Lausitzring<br />

18. bis 20. Mai Brands Hatch (GB)<br />

1. bis 3. Juni Spielberg (AT)<br />

29. Juni bis 1. Juli Norisring<br />

lichkeit, Premium-Motorsport hautnah zu erleben und hinter<br />

die Kulissen zu schauen. Offene Boxengassen, Konzerte, Autogrammstunden<br />

und moderate Eintrittspreise machen die DTM<br />

zur fanfreundlichsten Rennserie Europas. Fans, die den Abend<br />

ausklingen lassen möchten, dürfen sich in Hockenheim auf die<br />

legendäre SWR3-Dance-Night am Samstagabend freuen.<br />

Als zusätzliches Schmankerl findet auch heuer wieder das<br />

Showevent der Extraklasse im Olympiastadion in München<br />

statt. Bei den Duellen „Mann gegen Mann“, „Rennauto gegen<br />

Rennauto“ erleben die Zuschauer pure Action auf einer eigens<br />

dafür asphaltierten Strecke im Innenraum der Arena. Das abwechslungsreiche<br />

Rahmenprogramm und die einmalige Atmosphäre<br />

lässt auch dieses DTM-Showevent zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis werden. Weitere Infos unter www.dtm.com<br />

14. bis 15. Juli München (Showevent)<br />

17. bis 19. August Nürburgring<br />

24. bis 26. August Zandvoort (NL)<br />

14. bis 16. September Oschersleben<br />

28. bis 30. September Valencia (E)<br />

19. bis 21. Oktober Hockenheim<br />

Wir drucken<br />

jedes Früchtchen!<br />

Jedes? Ja jedes! Die VVA bietet eine riesige Auswahl an<br />

Druckmöglichkeiten, von der kleinsten Visitenkarte über<br />

Prospekte bis hin zum umfangreichen Katalog. Und das Beste:<br />

das war noch nicht alles. Premiumveredelungen und Spezialeffekte<br />

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DRUCKKOMPETENZ


Ein Tag im Kaiserreich<br />

Auf den ersten Blick ist Renate Kaisers Beruf ein Traum, denn die gebürtige<br />

Wienerin hat einen der schönsten Arbeitsplätze Österreichs: Sie „residiert“ im<br />

Wasserschloss von Feldmarschall Laudon vor den Toren der Bundeshauptstadt.<br />

Renate Kaiser<br />

Das im 12. Jahrhundert errichtete „herr-<br />

schaftliche Juwel“ befindet sich heute in<br />

Privatbesitz, wurde aber von der Republik<br />

Österreich seit 1976 langfristig angemietet.<br />

Seit sieben Jahren wacht Renate<br />

Kaiser über die Abläufe im Haus.<br />

Jede Glühbirne. Wer jetzt denkt, der<br />

Arbeitsalltag der zierlichen Frau mit den<br />

blonden Haaren und der festen Stimme<br />

ist prinzessinnenlike, der irrt. Renate Kaiser<br />

ist so etwas wie die „Organisationsfee“<br />

im Schloss. Ob Hochzeiten, Botschaftsempfänge,<br />

Konzerte oder zur<br />

Abwechslung die Angelobung des Bundesheers<br />

– Renate Kaiser koordiniert<br />

die Termine und Abläufe, teilt die Angestellten<br />

ein und mäht, wenn es sein<br />

muss, auch mal den Park des angrenzenden<br />

gräflichen Parks. „Früher war<br />

ich für jede Glühbirne im Schloss zuständig“,<br />

betont die toughe Powerfrau,<br />

die jungen Brautpaaren gerne auch als<br />

kompetenter Wedding Planner zur Seite<br />

steht. Die besten Adressen für Caterer,<br />

Blumen, DJ und Make-up – Renate<br />

Kaiser hat sie in den vielen Jahren ihrer<br />

Tätigkeit zusammengesammelt und<br />

hilft bei Fragen aller Art gerne weiter.<br />

100 Prozent. Früher wurde das Anwesen<br />

nur für Ausbildungszwecke genutzt,<br />

bis die neue „Schlossherrin“ ihren Dienst<br />

antrat und die Idee hatte, das prunkvolle<br />

Haus für (Hochzeits-)Feiern und standesamtliche<br />

Trauungen zur Verfügung zu<br />

Resonanz stieß und die Auslastung an<br />

Sommer-Wochenenden nahezu an die<br />

100-Prozent-Marke brachte. Kein Wunder,<br />

denn das spätbarocke Schloss, das<br />

als einziges noch bestehendes Wasserschloss<br />

Wiens inmitten eines Seerosenteichs<br />

am westlichen Stadtrand liegt, ist<br />

ein wahrer Traum – der für einen Tag<br />

und eine Nacht exklusiv gemietet werden<br />

kann: Über eine bewehrte Brücke<br />

gelangt man durch einen prächtigen<br />

Torbau in den märchenhaften Ehrenhof<br />

und weiter über die Prunkstiege in den<br />

exotischen Freskensaal.<br />

Die Idee, das Schloss für Trauungen zu<br />

nutzen, ist nicht so weit hergeholt, denn<br />

die Geschichte zeigt, dass es immer<br />

schon ein Hotspot für Hochzeiten war:<br />

Der römisch-deutsche Kaiser Friedrich III.<br />

schenkte es zur Vermählung seiner Gattin<br />

Eleonore und auch Elisabeth Christine,<br />

die Mutter Maria Theresias, verbrachte<br />

hier zwei Nächte vor ihrer Vermählung<br />

mit Karl III. Unter der Woche<br />

wird der acht Hektar große Komplex, der<br />

aus acht prunkvollen Gebäudeteilen besteht,<br />

zudem immer noch als Seminarort<br />

der Verwaltungsakademie genutzt.<br />

Am Schlafittchen. Doch die „Schlossherrin“<br />

sieht nicht nur tagsüber nach<br />

dem Rechten, auch in der Nacht führt<br />

sie das Regiment und beaufsichtigt die<br />

feierlustigen Gästescharen. „Den ganzen<br />

Sommer bin ich das Wochenende<br />

über, oft bis in die frühen Morgenstunden,<br />

im Schloss“. Klar, dass man dabei<br />

viel Lustiges erlebt und auch mal tatkräftig<br />

einschreiten muss, wenn eine Feier<br />

aus dem Ruder zu laufen gerät, wie vor<br />

im Schloss ausgelassen feierte. Als Renate<br />

Kaiser um drei Uhr morgens bei einem<br />

Kontrollgang ihre Runde drehte, fiel<br />

ihr ein junger Mann auf, der in der Ecke<br />

der herrschaftlichen Räumlichkeiten gerade<br />

dabei war, seiner Übelkeit – aufgrund<br />

übermäßigen Alkoholgenusses –<br />

freien Lauf zu lassen. „Sie schbeiben mir<br />

nicht in mein Schloss!“, mit diesen Worten<br />

packte Renate Kaiser den Übeltäter<br />

beherzt am Schlafittchen und schleifte<br />

ihn an die frische Luft. Andere Feier, selbe<br />

Berufsgruppe: „Nachdem alle weg<br />

waren, habe ich festgestellt, dass bei<br />

einer Ritterrüstung der Helm fehlte.“ Im<br />

Nachhinein stellte sich heraus, dass ein<br />

Gast diesen aufgesetzt und damit ins<br />

Taxi gestiegen war. „Zu Hause hat er<br />

die neue Kopfbedeckung dann kaum<br />

mehr über seine Ohrwaschl bekommen.“<br />

Das spätbarocke Schloss liegt als einziges noch<br />

bestehendes Wasserschloss Wiens inmitten<br />

eines Seerosenteichs am westlichen Stadtrand.<br />

Alles „Saletti“. Aber auch viele romantische<br />

Erlebnisse sind der charmanten<br />

Schlossherrin noch im Gedächtnis, wie<br />

der junge Mann vom Bundesheer, der<br />

eines Tages an ihre Pforte klopfte, um<br />

seiner Freundin im Salettl des Schlossparks<br />

einen Heiratsantrag zu machen.<br />

„Wir hatten an diesem Tag bereits eine<br />

Hochzeit mit Feuerwerk“, erinnert sich<br />

Kaiser. Ideal, um das Farbenspiel am<br />

Himmel als Kulisse für die Frage aller<br />

Fragen zu nutzen. „Ich weiß noch, wie<br />

wir die Kandelaber ins Salettl getragen<br />

haben, um den Rahmen für einen unvergesslichen<br />

Antrag zu arrangieren.“<br />

Man muss nicht erwähnen, dass diese<br />

Geschichte mit einem Happy End, sprich<br />

einer Hochzeit auf Schloss Laudon, ihren<br />

Höhepunkt fand. Bleibt noch eines<br />

zu sagen: Und sie lebten glücklich bis an<br />

ihr Lebensende, dank des „kaiserlichen“<br />

Feierliche Angelobung des Bundesheeres.<br />

Wer wird den Brautstrauß fangen?<br />

stellen – ein Vorschlag, der auf große<br />

einigen Jahren, als eine Anwaltskanzlei Engagements! Christiane Schöhl von Norman<br />

28 <strong>kontur</strong> Einfach kaiserlich <strong>kontur</strong> 29<br />

Schloss Laudon


Wie der Erzherzog zum<br />

Aktionisten Günter Brus kam<br />

Um Johann von Österreich, einen Erzherzog, kommt man in Graz nicht herum.<br />

Und das gilt nicht nur für Traditionalisten, Jodler, Bahnfahrer, Genussspechte<br />

und Romantiker, sondern auch für die vielen Architektur- und Kunstliebhaber.<br />

Eine Torte ist übrigens auch nach ihm<br />

benannt und am Hauptplatz von Graz<br />

steht das Denkmal für den Erzherzog<br />

Johann (1782-1859), den sich die einen<br />

als Modernisierer in Erinnerung rufen und<br />

dessen Leben auch deshalb erst vor<br />

wenigen Jahren wieder mit Tobias Moretti<br />

verfilmt wurde, weil es sich der Habsburger-Spross<br />

einst nicht nehmen ließ,<br />

die Ausseer Postmeisterstochter Anna<br />

Plochl zu ehelichen. Alle Ansprüche auf<br />

den Thron waren damit futsch, aber das<br />

hatte den an Technik, Natur, Landwirtschaft<br />

und Kunst Interessierten nicht<br />

weiter gekümmert, schließlich gab es für<br />

ihn genug zu tun.<br />

Bahn, Banken und das Erz. Wer in<br />

Graz Kunst studiert, erfährt, dass ein Teil<br />

der Universität in jenem Palais Meran<br />

untergebracht ist, das der Erzherzog einst<br />

Günter Brus Erzherzoghut<br />

mit seiner Familie bewohnte. Abgesehen<br />

von Bahnlinien, der Sparkasse, dem Erzabbau,<br />

dem Versicherungswesen – und<br />

was er sonst noch alles initiiert hatte –<br />

verweist eine Einrichtung stets auf das<br />

Wirken dieses Mannes: das Joanneum.<br />

Vorzeigeobjekt. 1811 gegründet, konn-<br />

te vor wenigen Monaten der 200. Geburtstag<br />

der Einrichtung gefeiert werden.<br />

Und nicht nur das, nach der Eröffnung<br />

des Kunsthauses im Herbst 2003, im<br />

Jahr, als Graz Kulturhauptstadt Europas<br />

war, hat die Landeshauptstadt der Steiermark<br />

ein weiteres, neues architektonisches<br />

Vorzeigeobjekt. Wobei man genau<br />

sein muss, denn zum Unternehmen<br />

Joanneum zählen im Grunde genommen<br />

auch das erwähnte, nach Plänen von<br />

Peter Cook und Colin Fournier errichtete<br />

Kunsthaus mit seiner biomorphen Archi-<br />

tektur, das Landeszeughaus mit all diesen<br />

Ritterrüstungen, das Schloss Eggenberg<br />

mit dem prunkvollen Planetensaal, das<br />

Museum im gerade erst sanierten Palais<br />

Herberstein unter dem Schlossberg, das<br />

Jagdmuseum auf Schloss Stainz, das<br />

Schloss Trautenfels im Ennstal und weitere<br />

Institutionen. Für eine umfassende<br />

Joanneumsbesichtigung würde ein Kurzurlaub<br />

nicht ausreichen. Städtereisenden<br />

sei daher erst einmal das Zentrum, nämlich<br />

das neu entstandene Joanneumsviertel<br />

in der Grazer Innenstadt empfohlen.<br />

Wer sich länger in der Stadt aufhält,<br />

lebt ohnehin damit, enthält der Gebäudekomplex<br />

doch auch die Steiermärkische<br />

Landesbibliothek und die Multimediasammlung.<br />

Ältestes Universalmuseum. Es mag<br />

ein wenig dick aufgetragen sein, aber<br />

30 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 31


angesichts eines der ältesten Universalmuseen in Europa und<br />

des ersten öffentlichen Museums Österreichs ist der Vergleich<br />

erlaubt und irgendwie erinnert die Eingangssituation ja wirklich<br />

an die Lösungen, die I.M. Pei für zeitgemäße Entrees in geschichtsträchtigen<br />

Gebäuden im Historischen Museum in Berlin<br />

oder für den Louvre in Paris erfand. Glas-Pyramiden gibt es<br />

natürlich keine, aber Lichttrichter nennt der spanische Architekt<br />

Enrique Sobejano seine fünf großen, kreisförmigen, gläsernen<br />

Öffnungen, die den Platz zwischen dem repräsentativen Hauptgebäude<br />

und dem Sammlungskomplex prägen und darauf<br />

verweisen, dass viele Teile des neuen Joanneums angesichts<br />

der denkmalgeschützten Anlage unterirdisch sind. Einer dieser<br />

Trichter dient als Eingang, die anderen bieten Einblick in die<br />

Untergeschosse. In den Proportionen ausgewogen, verströmen<br />

die Trichter eine einladende Wirkung. Bei Tag verschafft die<br />

Natur ein angenehmes Lichtspiel, bei Nacht sind dem bunten<br />

Treiben dann kaum Grenzen gesetzt. Wer Graz mit Stuckfassaden,<br />

Renaissancehöfen oder dem Uhrturm in Verbindung bringt,<br />

erfährt hier zeitgemäße Urbanität. Außerdem macht das enormen<br />

Spaß. Runter über die Rolltreppe und rein ins Schlaraffenland<br />

voller Wissenswertem.<br />

4,5 Millionen Sammlungsobjekte. Der Architekt, Städtepla-<br />

ner und Künstler Hans Hollein (geb. 1934) wird gerade im Hauptgebäude<br />

präsentiert. Und ja, während uns eine Angestellte – ganz<br />

nostalgisch – je ein Loch in die Eintrittskarte stanzt, lesen wir<br />

nach, dass das Joanneum insgesamt 4,5 Millionen Sammlungsobjekte<br />

birgt und jährlich von einer halben Million Menschen<br />

besucht wird. Hollein, das ist der mit der omnipräsent gewordenen,<br />

drehenden Z-Kugel für ein Geldinstitut, das ist der, der unter<br />

anderem das Haas-Haus am Stephansplatz oder ein Versiche-<br />

32 <strong>kontur</strong><br />

rungsgebäude in Bregenz plante. Auch die nicht realisierten<br />

Objekte wie ein Museum im Salzburger Mönchsberg sind in den<br />

nun offener gestalteten Räumen präsent. Dazu kommt mit dem<br />

„Goldenen Kalb“ jene riesige Skulptur, die einst für die Kulturhauptstadt<br />

Genua geschaffen wurde und als 18 Meter langer,<br />

golden lackierter Mineralölwaggon nun vor der eklektizistischen<br />

Hauptfassade des Joanneums thront. Unübersehbar, aber ein<br />

bisschen chic und wenig aufrüttelnd ist das Ding halt.<br />

Brus und Flatz. Als eigene Abteilung gibt es da aber noch das<br />

Bruseum. Arbeiten von Günter Brus (geb. 1938) werden hier<br />

präsentiert und dokumentiert. Die Fotoserie von Selbstbemalungsprozessen<br />

des wichtigen Vertreters des österreichischen<br />

Aktionismus wirkt für Betrachter ähnlich nostalgisch wie etwa<br />

die Präsenz solcher Bilder im Wiener Museum moderner Kunst.<br />

Da das Bruseum seine Aufgaben aber auch in Kunstvermittlungsaktivitäten<br />

sieht, war die Einrichtung längst fällig. In der<br />

aktuellen Schau können Besucher unter anderem feststellen,<br />

dass sich der in der internationalen Kunstwelt bekannte Vorarlberger<br />

Wolfgang Flatz (dem in Dornbirn vor wenigen Jahren ein<br />

Museum eingerichtet wurde) später an den Aktionismus anlehnte.<br />

In einer Performance, die das in Graz vertretene Video von<br />

der Neujahrsnacht 1991 dokumentiert, durchlebt er die Tortur<br />

als lebendiger Glockenschlegel.<br />

Feuerspeiender Panther. Übrigens: Die Fassade des Joan-<br />

neums zeigt das steirische Wappentier passend in seiner alten,<br />

wilden Form. Der „Panther“ (mit Pferdekopf und Löwenschwanz)<br />

darf hier noch aus sämtlichen Körpereröffnungen Feuer speien.<br />

Auf den gemäßigten, weiter verbreiteten Darstellungen ist dafür<br />

nur noch das Maul vorgesehen. Christa Dietrich<br />

„Goldenes Kalb“ von Hollein. Das Kunsthaus Graz zählt ebenfalls zum Joanneum.<br />

BENEWIRKT<br />

BEI WEGWEISENDEN<br />

ARCHITEKTEN.<br />

Büro als Lebensraum, gegliedert in unterschiedliche<br />

Zonen und Bereiche. Räumlich<br />

fl exibel und mit offenen Strukturen –<br />

anregend, vielfältig und facettenreich.<br />

Gemeinsam mit Kunden und Partnern<br />

gestaltet Bene Bürolandschaften, die den<br />

Mitarbeitern ein ideales Arbeitsumfeld<br />

bieten. So wird Büro zum Managementinstrument<br />

und zum Erfolgsfaktor von<br />

Unternehmen. Das veranschaulicht auch<br />

die Vielzahl an Projekten und Referenzen<br />

von Hermann Kaufmann und seinem<br />

Team. www.bene.com


Juri Troy vor seiner Hammerkollektion, die er in über 70 Ländern gesammelt hat.<br />

Die Skulptur „48 000 000 000 000“<br />

am Harder Bodenseeufer.<br />

Vom Stein<br />

zum Raum<br />

„Schubladendenken“ – das funktioniert bei Juri Troy<br />

nicht. Sein Zugang zur Architektur kommt vom Hand-<br />

werk und reicht bis zur Kunst, er arbeitet in Wien und<br />

Vorarlberg, seine Arbeiten erstrecken sich von Sanie-<br />

rungen über Friedhofsbauten bis hin zum Schulbau.<br />

Juri Troy besitzt 100 graue Skizzenbücher.<br />

Das erste hat er 1998 im Zuge der<br />

Aufnahmeprüfung an der Akademie der<br />

bildenden Künste in Wien gefüllt, mittlerweile<br />

ist er beim 32. Band. Sein Ziel ist<br />

es, alle 100 Bücher mit Skizzen und<br />

Ideen zu füllen. Ein lebendiges, stetig<br />

wachsendes Archiv, das zugleich von<br />

Kreativität und Entschlossenheit zeugt.<br />

Zwei Eigenschaften, die typisch für Troys<br />

Arbeitsweise sind.<br />

„Die handwerkliche Arbeit mit Stein,<br />

sprich einen Widerstand zu haben, gegen<br />

den man auftreten muss, hat mich<br />

schon geprägt“, erklärt er. Der Hörbranzer<br />

absolvierte zunächst eine Steinmetzausbildung<br />

im elterlichen Betrieb, bevor<br />

er in Innsbruck und schließlich an der<br />

Akademie der Bildenden Künste in Wien<br />

Architektur studiert hat.<br />

Kunst und Konzepte. An der Akademie<br />

habe ihn vor allem der konzeptionelle<br />

Ansatz fasziniert, wie er erzählt: „Ich habe<br />

dort gelernt, dass Architektur eine Strahlkraft<br />

hat, die städtebaulich und konzeptionell<br />

ganz wichtig ist.“ Sein Naheverhältnis<br />

zur Kunst stellt Juri Troy immer wieder mit<br />

diversen Kunstprojekten unter Beweis.<br />

Seine Arbeiten sind skulpturale Interventionen<br />

im öffentlichen Raum, wie etwa<br />

2009 die Skulptur „48 000 000 000 000“<br />

am Harder Bodenseeufer oder die „Fliegenden<br />

Bücher“, die 2004 zum 100.<br />

Jahrestag der Vorarlberger Landesbibliothek<br />

realisiert wurden.<br />

Besondere Bauaufgaben. Als Architekt<br />

reizen ihn Bauaufgaben mit einer<br />

ganz besonderen Herausforderung. Sein<br />

Anspruch sind einzigartige Lösungen für<br />

spezifische Orte und Bauherrn. Im Mittelpunkt<br />

seines Schaffens steht dabei stets<br />

der Raum. Das Arbeiten mit Modellen,<br />

die er aus unterschiedlichsten Werkstoffen<br />

baut, bildet einen wesentlichen Teil<br />

seines Entwurfsprozesses.<br />

34 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 35


„Ich habe besonders große Freude an unterschiedlichen<br />

Aufgabenstellungen. Am meisten reizen mich immer die<br />

Bauaufgaben, die ich noch nie gemacht habe.“ Juri Troy<br />

In seinem Portfolio finden sich thematisch<br />

völlig unterschiedliche Dinge: angefangen<br />

von seiner ersten Bauaufgabe<br />

nach dem Studium, einem Feld aus Urnensäulen<br />

für den Hörbranzer Friedhof<br />

bis hin zum ersten CO2-neutralen Einfamilienhaus<br />

Österreichs in Pressbaum.<br />

Sunlighthouse. Das sogenannte Sunlighthouse<br />

war das Ergebnis eines Wettbewerbs<br />

der Firma Velux, den Troy in<br />

Zusammenarbeit mit Matthias Hein gewonnen<br />

hat. Europaweit wurden von der<br />

Velux-Gruppe im Rahmen des Projekts<br />

"ModelHome2020" insgesamt sechs<br />

CO2-neutrale Gebäude in fünf Ländern<br />

errichtet. Das zukunftsweisende Haus<br />

mit überdurchschnittlich hohem Tageslichtanteil<br />

wurde Ende 2010 fertiggestellt<br />

und bereits mit zahlreichen Preisen wie<br />

dem Internationalen Athenaeum Award<br />

Wohnanlage in Wien 23<br />

Chicago 2011 oder dem Staatspreis für<br />

Umwelt- und Energietechnologie ausgezeichnet.<br />

Nachverdichtungen. Ein sehr wichtiges<br />

Thema für Juri Troy sind Nachverdichtungen<br />

und Sanierungen, so wie etwa das<br />

Haus K³ in Hörbranz. Hier sollte aus einem<br />

60er-Jahre-Einfamilienhaus ein Gebäude<br />

für drei Familien entstehen. Trotz<br />

Verdopplung der Wohnfläche, konnte die<br />

gesamte Gartenfläche erhalten bleiben.<br />

Und mit Hilfe einer ganzheitlich hoch<br />

wärmegedämmten Hülle mit Weißtannenschirm<br />

und modernster Haustechnik<br />

mit kontrollierter Gebäudelüftung konnte<br />

der Heizwärmebedarf sogar verringert<br />

werden. „Besonders im zersiedelten<br />

Wohngebiet Vorarlbergs ist das Konzept<br />

eines zeitgemäßen Dreifamilienhauses<br />

als verdichtete Wohnform eine attraktive<br />

Zweigeschossiger Holzbau mit<br />

überdachtem Eingangsbereich.<br />

Alternative zum freistehenden Einfamilienhaus“,<br />

sagt der Planer.<br />

Auch bei einem seiner jüngsten Projekte,<br />

dem Umbau des 2008 abgebrannten<br />

Gasthauses Seibl in Lochau ging es<br />

darum, den teilweise erhalten gebliebenen<br />

Bestand behutsam zu erweitern und<br />

zu sanieren. Die Herausforderung lag<br />

dabei in der sensiblen Rekonstruktion<br />

eines beinahe zerstörten Ortes mit ganz<br />

besonderer Aufenthaltsqualität. „Der<br />

Ausblick über den Bodensee ist einzigartig,<br />

solche Plätze gibt es nur sehr wenige“,<br />

schwärmt der Architekt.<br />

Man merkt, die Projekte in Vorarlberg<br />

liegen ihm sehr am Herzen, sein Büro<br />

führt er deshalb auch mit Standorten in<br />

Wien und Bregenz. Das Arbeiten zwischen<br />

diesen beiden Polen empfindet er<br />

als sehr befruchtend. „In Wien ist mehr<br />

Diskurs möglich, in Vorarlberg schätze<br />

ich das praktische Umsetzen“, sagt er.<br />

Juri Troy lässt sich eben in keine Schublade<br />

stecken und schon gar nicht an ei-<br />

nen Ort festnageln. Martina Feurstein<br />

Juri Troy<br />

geb. 1972 in Bregenz<br />

Steinmetz - und Hochbauausbildung<br />

in Vorarlberg<br />

Studium an der TU Innsbruck<br />

und an der Akademie der<br />

Bildenden Künste Wien<br />

2003 eigenes Büro in Wien<br />

2006 Hein-Troy Architekten<br />

2011 juri troy architects,<br />

Wien/Bregenz<br />

www.juritroy.com<br />

Das Gasthaus Seibl bietet einen einzigartigen Blick auf den Bodensee.<br />

Ein Feld aus Urnensäulen<br />

für den Hörbranzer Friedhof.<br />

Sichtbeton und sägeraue<br />

Weißtanne im Innenraum dieses Hauses.<br />

Das Sunlighthouse in Pressbaum ist das erste CO2-neutrale Einfamilienhaus mit überdurchschnittlich<br />

hohem Tageslichtanteil. Der spannende Entwurf entstand in Zusammenarbeit mit Matthias Hein. Grünes Haus in Feldkirch.<br />

36 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 37


Wenn man uns braucht, sind wir da.<br />

Während Sie sich um ihr Kerngeschäft kümmern,<br />

sorgen wir im Hintergrund dafür, dass immer<br />

genug Büromaterial da ist. Einfache Bestellung,<br />

schnelle Lieferung und beste Qualität garantiert.<br />

Ansonsten halten wir uns vornehm zurück.<br />

Messerle GmbH. Neue Landstraße 91, 6841 Mäder, T +43 (0) 5523 5991-0, www.messerle.at<br />

www.saegenvier.at<br />

Bretter, die<br />

die Welt bedeuten<br />

Max Matissek<br />

Hawaii, Kapstadt, Mauritius – lautet die Antwort, wenn man nach den bes-<br />

ten Surfspots fragt. Den Neusiedler See hat fast niemand auf dem Radar und<br />

doch verwandelt sich Podersdorf einmal im Jahr zum Mekka der Surfszene.<br />

Beim PWA-Worldcup zeigen die weltbesten<br />

Freestyler im Wind- und Kite-<br />

Surfen ihr Können. Worauf es beim<br />

Windsurfen wirklich ankommt und was<br />

den Wettbewerb am Neusiedler See zu<br />

etwas Besonderem macht? Der Vorjahressieger<br />

und PWA-Worldcup Erstplatzierte,<br />

der Belgier Steven van Broeckhoven<br />

sowie der „Local-Hero“ und Gewinner<br />

aller nationalen Bewerbe, der Österreicher<br />

Max Matissek, haben es uns im<br />

Interview verraten.<br />

Wie seid ihr zum Surfen gekommen?<br />

Max: Als junger Bursch sah ich einmal<br />

ein Video von Surfern in Pozo. Die sprangen<br />

hohe „Loops“. Das beeindruckte<br />

mich und von diesem Moment an wusste<br />

ich, dass ich das irgendwann auch machen<br />

werde. Mein Vater hat unterbewusst<br />

eine sehr große Rolle gespielt.<br />

Seine alten Surfbretter und sein Pokal<br />

von einem 1. Platz irgendeiner lokalen<br />

Regatta standen damals im Wohnzimmer<br />

herum. Ich war fest davon überzeugt,<br />

dass mein Dad der Beste war, er<br />

mir sein Talent weitergegeben hätte und<br />

dass ich in dieser Sportart einmal ganz<br />

oben stehen würde. Meinen Grundkurs<br />

hab ich bald danach mit 13 Jahren am<br />

Nordstrand in Podersdorf absolviert.<br />

Danach war ich vom Surf-Virus infiziert.<br />

Steven: Ich stand zum ersten Mal auf<br />

einem kleinen See, weit weg von der<br />

Küste, auf einem Surfbrett. Danach war<br />

ich öfters in den Niederlanden, wo ich<br />

richtig mit dem Windsurfen angefangen<br />

habe – beispielsweise in Brouwersdam,<br />

was bis heute mein „Home Spot“ ist.<br />

Warum habt ihr euch gerade für die<br />

Freestyle-Disziplin entschieden?<br />

Steven: Ich habe mit Freestyle begonnen,<br />

weil ich jeden Tag etwas Neues<br />

lernen wollte. Für das Waveriding braucht<br />

man gute Bedingungen, Freestyle kann<br />

man überall ausüben – besonders in<br />

Belgien und Holland.<br />

Max: Freestyle Windsurfen ist genial.<br />

Geradeausfahren war für mich nur Mittel<br />

zum Zweck. Du kannst am Neusiedler<br />

See Loops und andere extreme Rotationen<br />

springen und „sliden“. Natürlich ist<br />

die Königsdisziplin das Windsurfen in der<br />

<strong>kontur</strong><br />

39


Welle. Der Neusiedler See ist aber nicht<br />

das Meer mit schönen Brandungswellen,<br />

sondern der See bleibt der See, mit seinem<br />

„kabbeligen“ Wasser – der perfekte<br />

Playground für Freestyler.<br />

Steven, du bist derzeit der beste<br />

Freestyler der Welt. Wann hast du<br />

dich entschlossen, ein professioneller<br />

Windsurfer zu werden?<br />

Steven: Es gab nie den Zeitpunkt, an<br />

dem ich das entschieden habe. Ich wollte<br />

besser werden und habe immer neue<br />

„Moves“ gelernt. Dann habe ich angefangen,<br />

an Wettbewerben teilzunehmen und<br />

bin immer besser geworden. So wurde<br />

ich zum professionellen Surfer, bevor ich<br />

das überhaupt selbst realisiert habe.<br />

Habt ihr beide Vorbilder, zum Beispiel<br />

Robby Naish? Was macht einen herausragenden<br />

Windsurfer aus?<br />

Max: Ja, natürlich habe ich Vorbilder!<br />

Einige sogar. Ich müsste eine ganze Liste<br />

an Leuten aufzählen. So was wie ein<br />

„Super-Vorbild“ habe ich aber nicht.<br />

Robby Naish ist natürlich ein ganz Großer<br />

des Sports, den ich bewundere. Ein<br />

richtiger „Waterman“, der in allem, was<br />

Steven van<br />

Broeckhoven<br />

Nationalität. Belgien<br />

Alter. 26<br />

er macht, viel Style hineinbringt. Einen<br />

herausragenden Windsurfer macht der<br />

Mix aus Mut, viel Style und einem guten<br />

und interessanten Charakter aus.<br />

Steven: Klar, aber nicht nur von ihm. Ich<br />

habe zu allen guten Surfern hoch gesehen,<br />

von denen ich etwas lernen konnte.<br />

Das eine „Super-Vorbild“ habe ich nicht.<br />

Was ist euer Lieblingsmove?<br />

Steven: Das ändert sich jeden Tag. Gerade<br />

ist es der doppelte „Culo“.<br />

Max: Für mich sind die besten Manöver<br />

die, die sich richtig gut anfühlen und nach<br />

welchen ich Adrenalin spüren kann. Das<br />

sind meistens Sprünge bei starkem Wind<br />

z. B. hohe „Loops“ mit Welle, „Konos“<br />

oder „Culos“ im Flachwasser oder „Waverides“<br />

mit wenig Wind.<br />

Was hat es mit dem Mythos der „per-<br />

fekten Welle“ auf sich?<br />

Steven: Bis dato war die beste Welle<br />

meines Lebens vor zwei Jahren in Witsands/Südafrika.<br />

Der Wind kam von<br />

rechts und die Welle war sehr groß – es<br />

war ein unbeschreibliches Gefühl.<br />

Max: „Do what you LOVE and do it often!”<br />

– Mit diesem Leitsatz kann jeder<br />

Ich mag. Stand Up Padd-<br />

ling…Ich bin noch Anfänger,<br />

aber ich mag es.<br />

Ein perfekter Tag beginnt<br />

mit. gutem Kaffee<br />

Ziele für die Saison 2012.<br />

Weltmeister im Freestyle<br />

Lieblingsspot. Südafrika<br />

seine „perfekte Welle“ surfen ohne auch<br />

jemals ein Segel aufzuziehen oder ein<br />

Surfbrett auf Hawaii anzugreifen.<br />

Steven, was gefällt dir am Worldcup<br />

in Podersdorf besonders gut?<br />

Steven: Ich finde es toll, dass so viele<br />

Menschen da sind, die dieses Event mitverfolgen<br />

und mit uns beim Wettkampf<br />

mitfiebern. Und natürlich die großen Partys<br />

auf diesem Windsurfing-Event.<br />

Max, wie schätzt du als „Local-Hero“<br />

die Konkurrenz dieses Jahr ein?<br />

Max: Es ist schon ein bisschen ein Revierkampf...haha.<br />

Man will natürlich seinen<br />

„Home Spot“ so gut wie möglich<br />

verteidigen und den vielen Fans und<br />

Freunden am Strand die beste Leistung<br />

am Wasser bieten und so weit wie möglich<br />

in der Rangliste nach vorne klettern.<br />

Es ist das Allerschönste, wenn die Menschen<br />

an Land zu dir halten und wenn du<br />

nach einem gewonnenen Wettbewerb<br />

die Freude auch in deren Gesichtern<br />

siehst. Das ist einzigartig und funktioniert<br />

zu Hause einfach am besten. Die Konkurrenz<br />

ist sehr, sehr groß. Jahr für Jahr<br />

rutscht das Startfeld der PWA-Worldtour<br />

Max Matissek<br />

Nationalität. Österreich<br />

Geboren in. Wien<br />

Alter. 24<br />

Ich mag. Filme machen, Eishockey,<br />

frischen Fisch, Malen<br />

Ein perfekter Tag beginnt mit.<br />

einem guten Kaffee und einer<br />

Earlybird-Session<br />

Ziele für die Saison 2012. Top<br />

25 der Welt im Freestyle Ranking<br />

und gesund bleiben<br />

Lieblingsspot. Mauritius<br />

im Freestyle immer enger zusammen. Ich konnte diesen Winter,<br />

dank meiner Sponsoren zum ersten Mal in meiner noch jungen<br />

Karriere am Wasser durchtrainieren. Ich hoffe so, trotz starker<br />

Konkurrenz, weiter nach vorne zu kommen und ein Top 16<br />

Resultat in Podersdorf zu erzielen und mich unter den Top 25<br />

der WorldTour im Endranking zu platzieren.<br />

Wie lange und unter welchen Bedingungen bereitest du<br />

dich im Vorfeld auf einen Wettbewerb vor?<br />

Max: Eigentlich bereite ich mich das ganze Jahr für Contests<br />

vor. Ich probiere den ganzen Winter einen guten Mix aus verschiedenen<br />

Conditions zu surfen. Die Wettbewerbe haben unterschiedlichste<br />

Wind- und Wasserbedingungen. Es ist wichtig,<br />

mit allen Segel- und Boardgrößen gut zu surfen und so oft wie<br />

möglich in verschiedenen Revieren zu trainieren. Zwischendurch<br />

kommt noch Kraft- und Ausdauertraining dazu. Im Sommer<br />

innerhalb der Contestsaison trainiere ich, so gut wie es geht, vor<br />

jedem Wettbewerb revierspezifisch.<br />

Gibt es ein Wochenende ohne Sport?<br />

Max: Auf jeden Fall. Relaxen und regenerieren ist wichtig und<br />

schön. Außerdem hat man nicht immer Glück mit dem Wind – wir<br />

brauchen mindestens 4 Bft. Und hie und da hab ich auch nur<br />

wenig bis keine Zeit für Sport, da ich auch Filme und Videos<br />

schneide und andere Arbeiten erledigen muss. Ob Wochenende<br />

oder unter der Woche ist aber egal... Wenn ich unterwegs<br />

bin, vergesse ich meistens die Wochentage. Das ist eigentlich<br />

ein gutes Gefühl... nur gelegentlich blöd, wenn man vor verschlossenen<br />

Supermarkttüren steht.<br />

Steigert Windsurfen wirklich den Sex-Appel bei Mädchen,<br />

wie man behauptet?<br />

Steven: Haha! Was für eine lustige Frage. Ich weiß nicht genau,<br />

vielleicht ...<br />

Max, was meinst du: Was ist am Surfen so toll – außer,<br />

dass man reihenweise hübsche Mädels kennenlernt?<br />

Max: Außerdem? ... auf jeden Fall das Verreisen, das damit<br />

verbundene Kennenlernen von neuen Kulturen. Auf der Suche<br />

nach Wind kommst du in die wildesten Städte und Dörfer. Viele<br />

der guten Spots sind dort, wo sonst keine Touristen sind. Man<br />

erlebt wirklich viele aufregende Abenteuer!<br />

Es wird jetzt übrigens ab März 2012 eine Internet-Serie geben,<br />

in der man meinen besten Film- und Surfbuddy Manuel Grafenauer<br />

und mich auf unseren Reisen begleitet und viele spannende<br />

und lustige Momente miterlebt – sozusagen jugendliches<br />

„Surf & Reise-Bildungsfernsehen“ im Internet.<br />

Vielen Dank für das Interview. Ich drücke euch die<br />

Daumen für den Worldcup 2012! Christiane Schöhl von Norman<br />

Surf Worldcup Podersdorf<br />

26. April bis 6. Mai 2012 in Podersdorf am Neusiedler See<br />

Eröffnungsfeier: 26. April 2012<br />

PWA Windsurfen Freestyle: 27. April bis 1. Mai 2012<br />

Kitesurfen Freestyle: 2. bis 5. Mai 2012<br />

www.surfworldcup.at<br />

Steven van Broeckhoven in Szene gesetzt<br />

von Windsurfmoves.com, Hylke Bakker.<br />

Steven van Broeckhoven will beim Surf Worldcup in<br />

Podersdorf in diesem Jahr seinen 1. Platz verteidigen.<br />

Am 5. und 6. Mai findet im Rahmen des Surf Worldcups der<br />

Stand Up Paddle Ultra Marathon rund um den Neusiedler See statt.<br />

40 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 41


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Winter ade, auf zum Steppensee!<br />

Die ersten warmen Sonnenstrahlen, ein Meer aus Kirschblüten und emsiges<br />

Vogelgezwitscher – in der Region Neusiedler See hält der Frühling Einzug.<br />

NTG / steve.haider.com<br />

Vögel zwitschern, ein Meer an Kirschbäumen<br />

strahlt in reinstem Weiß, die<br />

Sonne ist bereits warm und lacht voller<br />

Kraft, die ersten Radfahrer und Wanderer<br />

beleben die endlosen Weiten, und<br />

Segler und Surfer wagen sich bereits<br />

wieder ins erfrischende Nass des pannonischen<br />

Steppensees.<br />

Die regionalen Küchenchefs sind fit für<br />

die schönste Jahreszeit am See: Kräuter<br />

duften in den Küchen der Gastronomen,<br />

frischer Fisch brutzelt in den Pfannen<br />

der Haubenköche, Heurige eröffnen<br />

die Schanken und servieren Grammeln,<br />

Blunzn, Kümmelbraten und besten<br />

heimischen Wein.<br />

Hier beginnt der Frühling etwas früher<br />

als in den restlichen Bundesländern<br />

Österreichs – ein Grund mehr, dem Winter<br />

„Goodbye“ zu sagen und dem Neusiedler<br />

See einen Besuch abzustatten.<br />

Aktuelle Freizeittipps.<br />

Natur erleben: Naturerlebnistage 19.<br />

bis 22. April 2012 und Pannonian Bird<br />

Experience 20. bis 22. April 2012<br />

Sport und Action: Summer Opening<br />

15. April bis 9. Mai 2012 mit dem traditionellen<br />

„Anradln“, einer Radsternfahrt<br />

nach Neusiedl am See, dem Mörbischer<br />

Einzel- und Paarzeitfahren, dem<br />

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Mörbischer Laufsporttag, dem Neusiedler<br />

See Radmarathon und dem<br />

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<strong>kontur</strong><br />

43


Hollywood: a place<br />

harder than Hard<br />

Harald Kloser im Helikopter als Location Scout.<br />

Harald Kloser wurde nicht über Nacht<br />

reich und berühmt. Er fiel auch nicht<br />

als Star vom Himmel auf Beverly Hills.<br />

Seinen Weg als erfolgreicher Filmmu-<br />

siker, Drehbuchautor, Produzent pflas-<br />

terte harte Arbeit. Er hatte Vision und<br />

Mut im Gepäck, Musik im Blut, als er<br />

1991 von Hard nach Hollywood ging.<br />

In Vorarlberg war er kein unbeschriebenes Blatt. Er gab der<br />

Jugend mit „Wann & Wo“ ein Sprachrohr, bewährte sich als<br />

Englischlehrer in Hohenems und Agent provocateur der Außenseiter.<br />

Er schrieb und machte Musik. Der Begriff Multitasking war<br />

für jemanden, der viele Sachen gleichzeitig tat, noch nicht gebräuchlich.<br />

Da Vorarlberg nicht der ideale Platz für Filme und<br />

Musik ist, packte er den Koffer. Ebenso Tommy Schobel aus<br />

Höchst, Drummer der Band Head First. In LA machten die Musikfreunde<br />

Karriere.<br />

Ups and Downs in der Filmstadt. Alles Glück der Welt ist<br />

nötig, um in Hollywood zu überleben. Den Mythos vom Aufstieg<br />

eines Niemands zum Millionär nährt eine Filmstadt, die aus dem<br />

Nichts entstand. 1853 gab es nur eine Hütte in den Hills von<br />

LA, die der Immobilienmakler Harvey J. Withley Hollywood<br />

nannte. 1911 wurde das erste Filmstudio<br />

eröffnet. Um 1920 war der hügelige<br />

Stadtteil die Welthauptstadt der Filmindustrie.<br />

1947 folgten ihr Fernseh- und<br />

Musikindustrie. Viele der großen Filmstudios<br />

wechselten im Laufe der Zeit ihre<br />

Besitzer. Aus MGM und Columbia Pictures<br />

wurde Sony Pictures Studio, Produzent<br />

des Blockbuster „2012“. Harald<br />

Kloser war für Drehbuch, Musik und<br />

Produktion verantwortlich. Walt Disney<br />

Studios besitzen einen der größten Fernsehsender,<br />

ABC Network, für den er<br />

gemeinsam mit Roland Emmerich eine<br />

TV-Serie produziert. Die Dreharbeiten<br />

haben am 6. März begonnen.<br />

Von Musik zum Abenteuer-Film. Als<br />

Komponist von Filmmusik debutierte der<br />

Harder 1988 in „Sternberg–Shooting<br />

Star“. Mit Musik für TV-Serien begann er<br />

1977 mit einer Folge des Krimis „Der<br />

Alte“. Dazwischen lagen elf Jahre Durst-<br />

strecke. 1989 erhielt Harald Kloser die<br />

„Goldene Europa“ für das Musikprojekt<br />

„SOS United“. 2005 wurde er bei den<br />

BMI Film Awards für seine Musik in den<br />

Erfolgsfilmen „Alien vs. Predator“ sowie<br />

„The Day After Tomorrow“ ausgezeichnet.<br />

Nach Scores für rund 50 Titel erweiterte<br />

er 2008 für den prähistorischen<br />

Abenteuerfilm „10.000 BC“ sein Engagement<br />

als Komponist um die Rolle als<br />

Drehbuchautor und Co-Produzent. Warum?<br />

„Zwischen dem Script und der<br />

Musik liegt das große Filmabenteuer.“<br />

Dieses bestand er auch im Weltuntergangsepos<br />

„2012“, das am 11.11.2009<br />

Weltpremiere in Berlin hatte.<br />

Originalkomposition vs. Score. Beruf<br />

ist sein Hobby, da gibt es keine<br />

Trennung. Er arbeitet wie Roland Emmerich<br />

mit einer kleinen Crew, die je<br />

nach Film und Budget auf 100, 200,<br />

400, bis mehr als 1000 Menschen an-<br />

wachsen kann. Originalmusik ist im<br />

Filmgeschäft die Regel. Große Budgets<br />

machen auch top besetzte Sinfonieorchester<br />

möglich. Filmmusik wie etwa<br />

das Leitmotiv von Ennio Morricone für<br />

den Western „Spiel mir das Lied vom<br />

Tod“, Anton Karas Zitherklänge für den<br />

Film „Der dritte Mann“ oder John Williams<br />

Kompositionen für den Horrorfilm<br />

„Der weiße Hai“ machten die Filme legendär<br />

und vervielfachten das Business<br />

mit Tonträgern. Meist wird der<br />

Soundtrack kostenbedingt aus vorhandenen<br />

Kompositionen gemixt. Der<br />

Score ist nicht für den Cast, sondern für<br />

die Zuschauer bestimmt. Filmmusik ist<br />

einerseits der emotionale Teppich der<br />

Handlung, der für das Kinopublikum<br />

hörbar ausgerollt wird, andererseits<br />

steuert und verstärkt die Musik das<br />

Geschehen auf der Leinwand auf den<br />

Ton so genau, wie die Story wahrgenommen<br />

und verstanden werden soll.<br />

v.l.n.r.: Harald Kloser, Roland Emmerich, Amanda Peet, Chiwetel Ejiofor, John Cusack<br />

44 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 45


„1991 hatte ich in Hollywood einen Stehsatz: I come<br />

from a place called Hard, so I don't expect things to<br />

be easy. Nach 20 Jahren sehe ich das genauso.“<br />

Die Filmmusik hat sich geändert.<br />

„Komponisten werden von Produzenten<br />

mit einem Temp-Score konfrontiert, der<br />

tolle Musik bietet, in die sich das Publikum<br />

schon einmal verliebte. Man ist gefordert,<br />

die Vorlage zu übertreffen und mit noch<br />

besserer Musik zu glänzen. Dafür ist die<br />

Zeit sehr knapp. Die Musik ist der Schlussakt,<br />

bevor der Film auf Film kopiert wird.<br />

Oft muss man in den letzten paar Tagen<br />

die Musik für den halben Film machen. Das<br />

ist härteste Knochenarbeit. Sind die kreativen<br />

Prozesse für Drehbuch, Komposition,<br />

Produktion in einer Hand, ist man vom<br />

Anfang bis zum Ende eines Films eingebunden.<br />

Beim Schreiben entstehen Bilder.<br />

Den Bildern folgt das Layout für die Musik.<br />

Man sieht die Bilder und hört die Musik bei<br />

Casting und Location Scouting, vom Drehen<br />

bis zum Schnitt. Mit jedem Abschnitt<br />

verdichtet sich die Arbeit. Vielleicht kommt<br />

eines Tages die Regie des Weges.“ Ein<br />

kleines, eigenes Filmprojekt liegt in der<br />

zweituntersten Schublade.<br />

46 <strong>kontur</strong><br />

Das echte Leben ist kein Film. Sein<br />

Leben in Hollywood ist nicht so, wie es<br />

Billy Wilder schilderte: Man hängt mit<br />

schönen Mädchen in chicen Bars herum,<br />

schlürft Martinis, speist in tollen Lokalen,<br />

sonnt sich im Blickfeld der Stars. Der<br />

Arbeitstag in Hollywood ist kein Spektakel.<br />

Harald Kloser steht früh auf und bringt<br />

seine beiden Kinder in die Schule. Lennon-Noah,<br />

geboren 1996 und Luka-Teresa,<br />

Jahrgang 1999. Danach geht er ins<br />

Büro und beginnt das Tagwerk. Es lauern<br />

weiße Blätter, die mit guten Ideen gefüllt<br />

werden wollen. Obwohl er in Beverly Hills,<br />

residenzielle Area der Hollywood-Prominenz,<br />

abgeschieden im Grünen wohnt, ist<br />

sein Leben down to Earth. „Im kreativen<br />

Bereich ist die Bekanntschaft mit Stars<br />

nicht so wichtig. Viel wichtiger ist die<br />

Wertschätzung von Produzenten, Studios,<br />

Regisseuren.“ Mittlerweile kann er<br />

sich die Drehbücher aussuchen, wenn er<br />

sie nicht selbst schreibt. Für diese Freiheit<br />

hat er hart gearbeitet. Geht er aus, steuert<br />

er die italienische Trattoria Ago an, gegründet<br />

von Antonio Sciandri und Robert<br />

de Niro, die Hot Spots Chateau Marmont<br />

in West Hollywood oder Asanebo in Studio<br />

City. Der Jazz Club Vibrato in Bel Air<br />

zählt auch zu seinen Favoriten. Im Repertoire<br />

der Entspannung finden sich Trips<br />

nach Mexico, Bücher und Musik. „Am<br />

liebsten Mozart oder Beatles.“<br />

Weltuntergangstag 21.12.2012. Gemäß<br />

der langen Zählung der Maya endet<br />

nach 5125 Jahren an diesem Tag die<br />

menschliche Zivilisation. Harald Kloser,<br />

der die Maya-Schöpfung im Katastrophenfilm<br />

„2012“ thematisierte, hofft wie<br />

jedermann, dass der Weltuntergangstag<br />

nicht eintritt. Am liebsten würde er an<br />

diesem Tag in Lech Ski fahren, daheim die<br />

mit reichlich Zwiebel garnierten Käsknöpfle<br />

der Mama samt Obstler genießen<br />

und viel Zeit für seine sieben Geschwister<br />

haben. In den privaten Zukunftsplänen<br />

spielen karitative Projekte eine Rolle, mit<br />

denen er der Umwelt und den Menschen<br />

Gutes tun kann. Die beruflichen Vorhaben<br />

ergeben sich aus der Gegenwart. „Viel<br />

kann man sich in diesem Business nicht<br />

vornehmen, denn meist passiert nicht<br />

das, von dem man erwartet, dass es als<br />

Nächstes passiert.“ Elisabeth Längle<br />

Der Harder mit Ana Maria. Mit Thomas Wanker (rechts) im Abbey Roads Studio.<br />

Küsse von den Kids Lennon und Luka.<br />

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Public Events 2012 | Auszug<br />

Freitag, 18. Mai 2012, Bregenz / Freitag, 25. Mai 2012, Rorschach<br />

Businesslounge meets Sonnenkönigin<br />

Smooth Sound auf dem Bodensee. Networking und Kulinarium. Fahren und feiern Sie mit bei<br />

der Businesslounge der Superlative auf der Sonnenkönigin. Ein unvergesslicher Abend wartet<br />

auf Sie! | Boarding: 19 Uhr, Hafen Bregenz bzw. Rorschach<br />

Samstag, 21. Juli 2012, Bregenz / Samstag, 28. Juli 2012, Rorschach<br />

White Night – Sommernacht der Königin<br />

Die Sonnenkönigin bittet zum Tanz in den Sommer. Ein majestätisches Schi – der abendliche<br />

Bodensee – Chillout auf dem Sonnendeck – Sommerfeeling pur. Die Gäste erscheinen laut Dresscode<br />

sportlich-elegant und ganz in Weiß. | Boarding: 19 Uhr, Hafen Bregenz bzw. Rorschach<br />

Sonntagnachmittags und Donnerstagabends während der Festspielzeit<br />

Golden Hours & Sunset Lounge<br />

Erleben Sie bei den Golden Hours das 360°-Panorama vom Deck. | 11-18 Uhr, Hafen Bregenz<br />

Sunset Lounge mit Livemusik, Cocktails und Fingerfood von MO Catering. | Einlass: 18:30 Uhr,<br />

Hafen Bregenz | Keine Ausfahrt! Veranstaltungen unter Vorbehalt, nur bei Schönwetter<br />

Samstag, 13. Oktober 2012<br />

OktoberFestParty<br />

O’zap is! Bei der OktoberFestParty mit Weißwurst, Brez’n und Fohrenburger Bier auf dem<br />

Eventschi Sonnenkönigin im Hafen Bregenz bringt zün ige Musik und Stimmung das Tanzbein<br />

zum Schwingen! | Einlass: 19 Uhr, Hafen Bregenz, keine Ausfahrt!<br />

Freitag, 7. Dezember 2012<br />

Weihnachten auf der Sonnenkönigin<br />

Erleben Sie Weihnachten an Bord der Sonnenkönigin und verbringen Sie einen stimmungsvollen<br />

und genussreichen Abend in besinnlichem Ambiente. Das Event ist auch ideal für kleinere Unternehmen,<br />

die zusammen mit anderen feiern möchten. | Boarding: 19 Uhr, Hafen Bregenz<br />

Weitere Informationen und Veranstaltungen unter www.sonnenkoenigin.cc<br />

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Triumph „Essence“<br />

Wenn Helena<br />

triumphiert<br />

Worauf es bei Unterwäsche ankommt, und warum es gar<br />

nicht so leicht ist, diese zu entwerfen? Wir haben bei Helena Christensen<br />

nachgefragt. Das Supermodel sieht in Dessous nicht nur überragend aus,<br />

sondern designt seit letztem Jahr auch eine eigene Kollektion.<br />

<strong>kontur</strong><br />

49


Triumph „Perfect Shaping“<br />

„Ich wollte Unterwäsche entwerfen, die zum einen bequem zu tragen und<br />

gleichzeitig sinnlich und verführerisch ist“, verrät Model und Designerin<br />

Helena Christensen über die von ihr entworfene Lingerie-Kollektion.<br />

An Helena Christensen kam in den 90er-Jahren niemand, der<br />

nur irgendwie an Mode interessiert war, vorbei. Neben ihren<br />

schönen Kolleginnen, unter anderem Naomi Campbell, Claudia<br />

Schiffer, Christy Turlington und Linda Evangelista, avancierte<br />

die Dänin von der Laufsteg-Beauty zum gefeierten Superstar.<br />

Von ihren Traummaßen schwärmten Couture-Schneider wie<br />

Karl Lagerfeld: „Helena ist das Model mit den längsten Beinen<br />

der Welt“. Und auch ihr Auftritt im Musikvideo zu Chris Isaaks<br />

Welthit „Wicked Game“ ist legendär. Klar, dass man sich nicht<br />

lange bitten lässt, wenn die dänische Stil-Ikone und leidenschaftliche<br />

Fotografin höchst persönlich in den Triumph Flagship-Store<br />

in der Kärntner Straße in Wien lädt, um die von ihr<br />

designte „Essence“ Luxury Collection einer Handvoll erlesener<br />

Gäste zu präsentieren.<br />

Viele kleine Teile. Wer jetzt denkt, die Schöne fungiert „nur“<br />

als Markenbotschafterin im Vordergrund, der irrt. Denn Helena<br />

legt bei der Ausarbeitung ihrer „Essence“ Kollektion persönlich<br />

Hand an, wie sie „<strong>kontur</strong>“ verriet. „Ich arbeite schon einige Zeit<br />

mit Triumph zusammen und komme gerade von einer Reise<br />

aus Hong Kong zurück. Dort haben wir eine ganze Reihe<br />

neuer Kollektions-Teile entworfen: Es macht sehr viel Spaß,<br />

eng mit den Designern zusammenzuarbeiten sowie vor Ort die<br />

Fabrikationsstandorte zu besuchen, um zu sehen, wie alles<br />

funktioniert und neues Know-how auf diesem Gebiet zu erlernen“,<br />

erzählt das Supermodel und führt weiter aus „Im Zuge<br />

dieser Tätigkeit habe ich erst gemerkt, wie schwer es ist, Unterwäsche<br />

herzustellen. Es sind so viele kleine Teile, die auf die<br />

verschiedensten Arten perfekt zu einem raffinierten Stück zusammengefügt<br />

werden.“<br />

Zupass kommt der schönen Helena, dass sie bereits seit ihrem<br />

15. Lebensjahr Vintage-Lingerie sammelt, die ihr heute<br />

unter anderem als Inspirationsquelle dient. Die Ideen für neue<br />

Designs findet sie aber auch – auf der Straße, in Filmen oder<br />

in Träumen? „Nein, nicht in Träumen. Ich träume zwar manchmal<br />

krasse Sachen, aber von Unterwäsche habe ich noch nie<br />

geträumt. Es ist das Leben, das mich inspiriert. Aber auch<br />

Menschen, Filme und vor allem die Natur. Ich fotografiere seit<br />

über 25 Jahren und fange das, was ich erlebe, in meinen Fotos<br />

ein“, so Christensen über ihre Arbeit.<br />

Einmaliges Farbenspiel. Auf Wien freut sie sich ganz besonders:<br />

„Zugegebenermaßen habe ich wenig Zeit und deshalb<br />

noch nicht viel gesehen. Ich bin aber von Wiens einmaliger<br />

Architektur und wunderbarer Tradition sehr begeistert. Und<br />

ich liebe Klimt, weil er perfekt mit Farben gespielt hat. Das versuche<br />

ich auch bei meinen Dessous einfließen zu lassen.“<br />

Dass Helena Farben liebt, sieht man bereits an ihrem trendigen<br />

pinken Seidenkleid, das allover mit roten Rosen bedruckt<br />

ist: „Keine Frage: Schwarz ist eine tolle Farbe. Aber es ist<br />

schade, wenn man zu einer Abendveranstaltung geht und alle<br />

tragen Schwarz. Frauen können auch in anderen Farben zauberhaft<br />

aussehen.“ Und so dienen der Schönen neben Gustav<br />

Klimt auch die Bilder von Egon Schiele als Inspirationsquelle.<br />

Intimissimi Palmers<br />

„Delicate Lace“<br />

Auf die Frage, was ihr bei ihrer Kollektion besonders wichtig<br />

war, antwortete Christensen: „Ich wollte Unterwäsche entwerfen,<br />

die zum einen bequem zu tragen und gleichzeitig sinnlich<br />

und verführerisch ist.“ Dass das Model weiß, wovon es redet,<br />

zeigt sich in den raffinierten Kreationen: Vom zarten, sexy<br />

String aus Spitze, über den filigranen Spitzen-BH, bis zum verlockenden,<br />

körperbetonten Skirt beweist Helena, dass sie genau<br />

weiß, was wahrer Luxus in punkto Styles bedeutet.<br />

Bisschen Stoff. Mit ihren Entwürfen liegt sie übrigens absolut<br />

im Trend. Wenn man sich bei den Kollektionen namhafter Unterwäsche-Labels<br />

wie Palmers, Chantal Thomass oder Wolford<br />

umsieht, stellt man fest, dass bunte Farben und raffinierte Details<br />

wie Spitzeneinsätze, Strass-Steine und Schleifen diese<br />

Saison „en vogue“ sind. Das „bisschen Stoff darunter“ präsentiert<br />

sich fantasievoll und luxuriös wie lange nicht mehr. Voilá,<br />

wir zeigen Ihnen die schönsten Sahnestückchen aus der „Unter-Welt“.<br />

Apropos leicht bekleidet: Was sagt Helena dazu,<br />

dass ihr 12-jähriger Sohn Mingus sie permanent freizügig auf<br />

Plakatwänden sieht: „Alle Jungs sehen ihre Mütter zu Hause in<br />

Unterwäsche herumlaufen, oder nicht?“Christiane Schöhl von Norman<br />

Palmers „Praline“ Chantal Thomass Wolford<br />

„Cut Lace Top“<br />

Triumph<br />

„Diamond Sensation“<br />

50 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 51


Genetisch bedingte Begeisterung<br />

Sein Vater gilt als einer der profiliertes-<br />

ten Reproduktionsmediziner über-<br />

haupt. Er selbst forscht und referiert<br />

auf diesem Gebiet seit seiner frühes-<br />

ten Jugend und begleitete seine El-<br />

tern schon als Kind auf internationale<br />

Kongresse: Univ. Doz. Dr. med. Nico-<br />

las Zech über die Liebe zu seinem<br />

Beruf, die Verminderung von Leid und<br />

die Erfüllung von Wünschen.<br />

Ihr Vater, Univ. Prof. Dr. med. Herbert Zech, ist ein Pionier<br />

der In-Vitro-Fertilisation, leistet bereits seit den frühen<br />

80er-Jahren in diesem Bereich Wegweisendes, Ihre Geschwister<br />

sind beide im Familienunternehmen IVF-Zentren<br />

Prof. Zech tätig, Sie haben sich auf diesem Gebiet habilitiert<br />

– war Ihr beruflicher Weg bereits von Kindheit an vorgezeichnet?<br />

Kann man vom klassischen Fall des „ansteckenden<br />

Enthusiasmus“ sprechen?<br />

Ja, mein Vater und meine Mutter, die den Standort Bregenz gemeinsam<br />

aufbauten, haben immer mit großer Begeisterung ihre<br />

Arbeit „gelebt“, bei uns zu Hause war diese enthusiastische Atmosphäre<br />

stets spürbar. Sie haben mich auch in meinem frühen<br />

Interesse für diese Thematik bestärkt und motiviert – ich war bereits<br />

mit 16 Jahren wissenschaftlich aktiv und habe erste Vorträge<br />

gehalten. Die Schule lief da zugegebenermaßen oft nur nebenher.<br />

Der familiäre Zusammenhalt ist in unserem Unternehmen wesentlich<br />

– oftmals ist gerade in unserem Bereich auch großes Durchhaltevermögen<br />

gefragt und dann ist es entscheidend, dass alle an<br />

Die IVF-Zentren Prof. Zech sind mit<br />

sechs Zentren in fünf europäischen<br />

Ländern vertreten – gibt es Pläne, in<br />

weiteren Ländern aktiv zu werden?<br />

Derzeit beginnen wir gerade eine Kooperation<br />

mit einem IVF-Team in Nigeria, wir<br />

wollen unsere Expertise zur Verfügung<br />

stellen – was konkret bedeutet, dass<br />

neben Wissenstransfer auch Schulungen<br />

vor Ort in Nigeria stattfinden werden, sowie<br />

auch hier bei uns in Bregenz. Das Ziel ist<br />

es, unseren hohen Wissensstand weiterzugeben,<br />

unsere Erfahrungen und unsere<br />

Vorgehensweisen zu teilen.<br />

Aus welchen Ländern kommen Paare<br />

mit unerfülltem Kinderwunsch in Ihr<br />

IVF-Zentrum in Bregenz?<br />

Der größte Teil kommt aus Deutschland,<br />

sowie der Schweiz und Österreich. Wir<br />

behandeln hier aber auch Paare, die aus<br />

Indien, China oder Russland anreisen.<br />

Fast alle dieser Paare haben im Bekanntenkreis<br />

von uns gehört oder kennen ein<br />

Paar, das dank uns ein Kind bekommen<br />

hat. Gut 90 Prozent kommen aufgrund<br />

positiver Mundpropaganda zu uns.<br />

Im Mai findet in Bregenz unter Ihrer<br />

Präsidentschaft der Kongress der Internationalen<br />

Gesellschaft für Präimplantationsdiagnostik<br />

statt. Worum<br />

geht es kurz gefasst?<br />

Es geht kurz gefasst darum, dass wir<br />

versuchen, jedem Paar seinen Wunsch<br />

nach einem gesunden Kind erfüllen zu<br />

können, die Zahl der Fehlgeburten zu<br />

verringern und Leid zu vermindern. Jedes<br />

Paar wünscht sich ein gesundes Kind,<br />

jede Frau beschäftigt während ihrer<br />

Schwangerschaft die Frage, ob es ihrem<br />

Kind gut geht. Unser oberstes Bestreben<br />

ist, die „Baby Take Home Rate“, also die<br />

Rate der Schwangerschaften, die auch zur<br />

Geburt eines gesunden Kindes führen, zu<br />

erhöhen. Die Präimplantationsdiagnostik<br />

ist eine Diagnosemöglichkeit innerhalb der<br />

Reproduktionsmedizin. Sie hilft uns, Paaren<br />

mit genetischen Erbkrankheiten zu<br />

einem gesunden Kind zu verhelfen: Mit der<br />

Präimplantationsdiagnostik können wir<br />

einzelne Zellen des in vitro-gezeugten<br />

Embryos auf eine bestimmte genetisch<br />

bedingte Krankheit hin untersuchen. Bei<br />

einer auf natürlichem Wege stattgefundenen<br />

Empfängnis wird der Schwangerschaftsverlauf<br />

durch die Pränataldiagnostik,<br />

also die vorgeburtliche Diagnostik,<br />

kontrolliert und begleitet – traditionellerweise<br />

mittels Ultraschall oder je nach Alter<br />

und Geschichte der Schwangeren oder<br />

der Schwangerschaft auch mittels Fruchtwasseruntersuchung,<br />

die um die 15./16.<br />

Woche stattfindet und eine invasive Diagnosemöglichkeit<br />

darstellt. Mittlerweile<br />

gibt es auch im Bereich der Pränataldiagnostik<br />

die Möglichkeit der Blutanalyse<br />

der Schwangeren in der 5. Schwangerschaftswoche,<br />

die mit ihrer Aussagekraft<br />

der Fruchtwasseruntersuchung gleich<br />

kommt und diese invasive Diagnoseform<br />

ersetzen kann. Es handelt sich bei der<br />

Präimplantationsdiagnostik sowie auch<br />

bei der Pränataldiagnostik um Diagnose-<br />

Möglichkeiten, keine Therapieformen. Die<br />

einem Strang ziehen.<br />

52 <strong>kontur</strong><br />

Präimplantationsdiagnostik<br />

<strong>kontur</strong> 53


eiden Gebiete wachsen nun immer mehr zusammen, beide mit<br />

dem Ziel, die „Baby Take Home Rate“ zu erhöhen. Beim Kongress<br />

im Mai werden die weltweit führenden Koryphäen der Genetik und<br />

der Reproduktionsmedizin zusammenkommen.<br />

Wie sieht die rechtliche Situation in Österreich in Bezug auf<br />

die Präimplantationsdiagnostik aus?<br />

In Österreich ist derzeit lediglich die Analyse von Polkörperchen,<br />

einem Abfallprodukt der Eizelle, erlaubt. Europaweit sind die Gesetzgebungen<br />

der einzelnen Länder sehr unterschiedlich geregelt.<br />

Stark im Kommen ist auch der Bereich der Eizellvorsorge<br />

– des Tiefgefrierens von Eizellen – den Sie mit dem Konzept<br />

„Ovita“ innerhalb Ihres Unternehmens betreuen...<br />

Wir haben bei der Eizellvorsorge einen Meilenstein geschafft. Durch<br />

die von uns entwickelte, weltweit patentierte Form des Tiefgefrierens<br />

„Vitrisafe“ erreichen wir nach Auftauen der Eizellen vergleichbare<br />

Schwangerschaftsraten wie mit frischen Eizellen. Neu ist: Die<br />

Eizellen werden hermetisch abgeriegelt tiefgekühlt und aufbewahrt,<br />

was sie vor äußerlichen Einflüssen schützt. Wir bieten „Ovita“ in<br />

Übereinstimmung mit den jeweils national gültigen Gesetzen an.<br />

Wie sehen Sie die Entwicklung der Reproduktionsmedizin<br />

und was wären Ihre Wünsche und Visionen?<br />

Die Entwicklung ist schwer vorauszusagen. Es ist ein hoch polarisierendes<br />

Thema, das wird es wohl auch bleiben. Ich würde mir<br />

jedoch wünschen, dass es insgesamt mehr zum Mainstream-<br />

Thema wird. Paare, die ungewollt kinderlos bleiben, sind oftmals<br />

immer noch ängstlich oder es ist ihnen peinlich. Ich wünsche mir<br />

ein offeneres Ansprechen der Thematik der ungewollten Kinderlosigkeit.<br />

Mittlerweile gibt es über drei Millionen Kinder weltweit, die<br />

dank IVF geboren wurden – da wäre es an der Zeit, die IVF als<br />

anerkannte, akzeptierte Methode mehr in den medialen Fokus zu<br />

stellen und die immer noch vorhandenen Informationslücken zu<br />

füllen. Wünschenswert wäre es auch, wenn eine staatliche finanzielle<br />

Unterstützung zur Leistbarkeit für alle beitragen würde.<br />

Nochmals zum „ansteckenden Enthusiasmus“, den Sie<br />

ganz offensichtlich genauso leben wie Ihr Vater. Wie empfinden<br />

Ihre noch sehr jungen Töchter dieses begeisterte,<br />

familiäre Arbeitsumfeld der Eltern und Großeltern?<br />

Meine ältere Tochter ist jetzt drei Jahre alt und sie bekommt jeden<br />

Tag mit, dass ihr Vater Spaß und Freude bei seiner Arbeit hat. Sie<br />

liebt es, mich von der Arbeit abzuholen. Aber nicht nur meine Eltern,<br />

meine Frau, meine Geschwister, mein Schwager und meine<br />

Schwiegermutter sind Teil dieses familiären Betriebes – unser<br />

gesamtes Team macht den Unterschied aus. Das Glück der Paare,<br />

deren Dankeskarten, das Arbeiten mit den neuesten Technologien,<br />

die ständigen Fortbildungen – ich denke, wir alle empfinden unsere<br />

Arbeit als sehr motivierend. Marion Hepberger<br />

54 <strong>kontur</strong><br />

Zur Person. Univ. Doz. Dr. med. Nicolas Zech<br />

geb. 7. August 1973, verheiratet, zwei Töchter<br />

Medizinstudium in Innsbruck, Facharztausbildung Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe in Zürich, 2010 habilitiert<br />

auf dem Gebiet Gynäkologie, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin<br />

in Graz, zwei Jahre Forschungsauftrag<br />

in Chicago bei Prof. Yuri Verlinsky/Pionier der<br />

Präimplantationsdiagnostik, Absolvent der Harvard<br />

Business School, seit 2011 Ärztlicher Leiter der IVF-<br />

Zentren Bregenz, Salzburg und Pilsen.<br />

Die IVF-Zentren Prof Zech.<br />

Österreich: Bregenz, Salzburg<br />

Liechtenstein: Vaduz<br />

Schweiz: Niederuzwil<br />

Italien: Meran<br />

Tschechien: Pilsen<br />

Franchise: 5 IVF-Kliniken in West-Afrika<br />

Der Kongress der Internationalen Gesellschaft für Präimplantationsdiagnostik<br />

findet vom 16. bis 19. Mai<br />

2012 in Bregenz statt: www.pgdis-2012.com<br />

www.ivf.at<br />

© Rahi Rezvani<br />

Freitag, 30. und Samstag, 31. März 2012<br />

Nederlands Dans Theater 1<br />

Freitag, 13. April 2012<br />

María Pagés & Sidi Larbi Cherkaoui<br />

Sonntag, 6. Mai 2012<br />

Wayne McGregor | Random Dance<br />

Freitag, 11. und Samstag, 12. Mai 2012<br />

aktionstheater ensemble<br />

Freitag, 25. Mai 2012<br />

Akram Khan Company<br />

BREGENZER<br />

FRÜHLING<br />

Kartenvorverkauf: bei Bregenz Tourismus & Stadtmarketing, T + 43 (0) 5574/4080, E-Mail: tourismus@bregenz.at www.v-ticket.at<br />

Eine Veranstaltung des<br />

Bregenzer Kunstvereins.<br />

Festspielhaus Bregenz<br />

TANZ<br />

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2012<br />

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Samstag, 5. Mai 2012<br />

Ein Turnier für Golfinteressierte,<br />

welche gemeinsam mit passionierten<br />

Golfern erste Erfahrungen mit<br />

dem Golfsport sammeln möchten.<br />

Empfang 11.00 Uhr<br />

Start Turnier ab 12.00 Uhr<br />

Nenngeld € 30,- für „Nichtgolfer“<br />

inkl. Verpflegung,<br />

„Paten“ sind eingeladen<br />

Nennschluss 3. Mai 2012<br />

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beim Sport – dann vergessen Sie sie<br />

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Philipp in seiner Praxis im Innsbrucker<br />

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neuartigen Lasermethode, korrigiert der<br />

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sich pro Jahr über 1 Million Menschen<br />

den Blick mit dem Laser schärfen,<br />

um unabhängig von Brille oder<br />

Kontaktlinsen sehen zu können.<br />

Moderne Technik. Auch Komplikationen<br />

können durch Epi-LASIK vermieden<br />

werden, da bei dieser Methode nur<br />

das regenerationsfähige Epithel durch<br />

eine subtile mikrochirurgische Technik<br />

hochgehoben wird und Schnitte in tiefere<br />

Hornhautschichten so vermieden<br />

werden. Alle Lasereingriffe erfolgen in<br />

einem speziell dafür konzipierten Rein-<br />

Sehen wie ein Adler!<br />

luft-Operationsraum, der internationale<br />

Standards mehr als erfüllt, um höchst-<br />

mögliche Sterilität und Sicherheit zu<br />

gewährleisten. Dabei wird zuerst die<br />

oberste, regenerationsfähige Schicht<br />

des Auges, das Epithel, mikrochirurgisch<br />

abgehoben. Die dadurch entstehende<br />

extrem glatte Oberfläche<br />

kann mit keiner anderen Technik erreicht<br />

werden. Je glatter die Oberfläche,<br />

desto besser ist die Voraussetzung für<br />

die nachfolgende Laserbehandlung.<br />

Beste Ergebnisse. Durch die neue<br />

Technik tritt eine rasche Besserung der<br />

Sehschärfe ein, Schnitte in tiefere Hornhautschichten<br />

und dadurch bedingte<br />

Komplikationen können so vermieden<br />

werden. Dadurch kommt diese Behandlungsmethode<br />

auch für Patienten mit<br />

dünneren Hornhäuten oder herabgesetzter<br />

Tränenproduktion infrage. Weiters<br />

können durch Epi-LASIK unvorhersehbare<br />

biomechanische Veränderungen<br />

und dadurch eine Schwächung der<br />

Hornhaut ausgeschlossen werden. Aber<br />

auch Schmerzen gehören bei dieser<br />

Technik der Vergangenheit an.<br />

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Philipp<br />

Facharzt für Augenheilkunde<br />

& Optometrie<br />

Zentrum für refraktive Chirurgie<br />

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Weitsichtigkeit bis ca. +3.0 (+4.0) Dpt.<br />

Stabsichtigkeit bis ca. +/-4.0 Dpt.<br />

Chirurgische Behandlungen<br />

bei Augenerkrankungen<br />

– Laserchirurgie<br />

– Epi-LASIK<br />

– implantierbare Kontaktlinsen


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Lehre und Forschung –<br />

Internationalität, Praxis-<br />

nähe und eine integra-<br />

tive Sicht zeichnen die<br />

breit gefächerte Ausbil-<br />

dung an der Schweizer<br />

Universität St. Gallen<br />

(HSG) seit ihrer Grün-<br />

dung im Jahr 1898 aus.<br />

Heute bildet die HSG rund 7100 Studierende<br />

aus 83 Nationen in Betriebswirtschaft,<br />

Volkswirtschaft, Rechtsund<br />

Sozialwissenschaften aus. Mit Erfolg:<br />

Die HSG gehört zu den führenden<br />

Wirtschaftsuniversitäten Europas. Im<br />

European Business School Ranking der<br />

„Financial Times“ 2011 belegt die HSG<br />

Platz 12. Für ihre ganzheitliche Ausbildung<br />

auf höchstem akademischem Niveau<br />

erhielt sie mit der EQUIS- und<br />

AACSB-Akkreditierung internationale<br />

Gütesiegel. Studienabschlüsse sind auf<br />

Bachelor-, Master- und Doktorats- bzw.<br />

Ph.D.-Stufe möglich. Zudem bietet die<br />

HSG erstklassige und umfassende Angebote<br />

zur Weiterbildung an. Kristallisationspunkte<br />

der Forschung an der HSG<br />

sind ihre 38 Institute, Forschungsstellen<br />

und Centers, welche einen integralen<br />

Teil der Universität bilden. Die weitgehend<br />

autonom organisierten Institute<br />

finanzieren sich zu einem großen Teil<br />

selbst, sind aber dennoch eng mit dem<br />

Universitätsbetrieb verbunden.<br />

Internationalisierung. Rund die Hälfte<br />

der Professoren stammt aus dem Ausland.<br />

Die Studierenden können aus einem<br />

Angebot von 151 Partneruniversitäten<br />

wählen. Die HSG geht den eingeschlagenen<br />

Weg der Internationalisierung<br />

gezielt weiter: Nicht nur das englischsprachige<br />

Studienangebot wird<br />

ausgebaut, auch die Kooperationen<br />

in internationalen Netzwerken und<br />

die „HSG-Hubs“ in den Zielregionen.<br />

Studienarchitektur. Das Studienmodell<br />

der Universität St. Gallen ist einzigartig.<br />

Als Reaktion auf die Integration<br />

der europäischen Hochschullandschaft<br />

(Bologna-Reform) entstand eine Studienarchitektur,<br />

die seit 2001 mit Erfolg<br />

besteht. Ziel ist sowohl die fachliche als<br />

auch die persönliche Entwicklung der<br />

Studierenden. Das HSG-Studium beginnt<br />

mit der Assessment-Stufe. Alle<br />

Studierenden durchlaufen in diesem ersten<br />

Jahr die gleichen Etappen, um sich<br />

für die Bachelor-Stufe zu qualifizieren.<br />

Nach dem „Menu“ der Assessment-<br />

Stufe bietet die HSG auf der Bachelor-<br />

Stufe nun ein Studium „à la Carte“:<br />

Eine breite Ausbildung mit individueller<br />

Schwerpunktsetzung und möglichst<br />

vielen Freiheiten. Auf der vertieften Master-Stufe<br />

bietet die HSG zehn Masterprogramme<br />

an, die den Absolventen<br />

ein klares, akademisches Profil verleihen.<br />

Mit dem erfolgreichen Abschluss<br />

der Master-Stufe ist ein Doktorats-Studium<br />

an der HSG möglich.<br />

Forschungsbereich. Die Universität<br />

will neben der ausgezeichneten Lehre<br />

auch für ihre Forschung in ausgewählten<br />

Gebieten international anerkannt<br />

sein. Sie stärkt daher die problemlö-<br />

sungsorientierte Grundlagenforschung<br />

sowie die forschungsbasierte Lehre und<br />

nutzt Synergien mit der praxisfokussierten<br />

Forschung. Als angesehene Forschungsstätte<br />

fördert sie gezielt NachwuchswissenschaftlerInnen.<br />

Die 80 ProfessorInnen<br />

betreiben mit einer Vielzahl<br />

von Habilitierenden, Doktorierenden und<br />

wissenschaftlichen MitarbeiterInnen an<br />

40 Instituten und Forschungsstellen<br />

Grundlagen- und anwendungsorientierte<br />

Forschung. Die Forschungsplattform<br />

„Alexandria“ bestätigt die Qualität der<br />

wissenschaftlichen Beiträge. Im internationalen<br />

Wettbewerb um die besten Talente<br />

profiliert sich die HSG auf den Feldern<br />

„Work, Ageing and Welfare“ sowie<br />

„Wealth and Risk“ und leistet einen Beitrag<br />

auf zwei Gebieten höchster gesellschaftlicher<br />

Relevanz.<br />

Weiterbildung. Neben Forschung und<br />

Grundausbildung hat die HSG Weiterbil-<br />

dung seit jeher als eine ihrer zentralen<br />

Aufgaben verstanden. Lebenslanges<br />

Lernen ist Grundvoraussetzung für<br />

nachhaltigen Erfolg. Dies gilt für Unternehmen<br />

wie für individuelle Karrieren.<br />

Die Executive School of Management,<br />

Technology and Law (ES-HSG) bietet<br />

eine umsetzungsorientierte Weiterbildung<br />

an, die gleichzeitig höchsten wissenschaftlichen<br />

Ansprüchen genügt. Sie<br />

steht in der Tradition des ganzheitlichen<br />

Managements, die für die Universität St.<br />

Gallen charakteristisch ist. Komplexe<br />

Probleme werden aus einer integrativen<br />

Sichtweise analysiert, die wirtschaftliche,<br />

technologische und rechtliche Aspekte<br />

integriert. Ihre englischsprachigen Programme<br />

und die Partnerschaft mit verschiedenen<br />

Institutionen im Ausland<br />

tragen zur Internationalität der HSG bei:<br />

45,7 Prozent aller Studierenden der<br />

ES-HSG sind ausländischer Herkunft.<br />

Wertvoll für die Region. Neben der<br />

Internationalisierung legt die HSG großen<br />

Wert auf ihre Verankerung in der<br />

Region. Die internationale Ausbildung<br />

zieht Studierende und Wissenschaftler<br />

aus aller Welt an. Jährlich leistet die Universität<br />

so einen Wertschöpfungsbeitrag<br />

von 152 Millionen Franken für die<br />

Region St. Gallen. Ernest F. Enzelsberger<br />

Die HSG sowie Studierende und Weiterbildungs-<br />

Teilnehmende geben insgesamt rund 300 Millionen<br />

Franken pro Jahr aus, die in die Region fließen.<br />

58 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 59


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Die feine Würze aus Lustenau<br />

Auch in Australien ein Hit<br />

Alle Lustenauer Senfe sind reine Naturprodukte,<br />

ohne Konservierungs- und Farbstoffe. Feinkost aus 101 Jahren Tradition.<br />

Kaum eine sinnliche Erfahrung löst so weitreichende Assoziationen aus wie<br />

der Genuss von Essen und Trinken. Durch den Geschmack werden Gefühle<br />

und Erinnerungen wachgerufen und lebenslange Leidenschaften geweckt.<br />

So geht es jedenfalls vielen Vorarlbergern, wenn es um ihren Senf<br />

geht. Und das nicht nur im Ländle. Denn Lustenauer Senf findet<br />

den Weg bis nach Washington, Australien oder in den indonesischen<br />

Dschungel, aus der ganzen Welt kommen Bestellungen von<br />

Senfliebhabern und Feinkostläden. Der „Klassiker“ unter den 300<br />

Tonnen Lustenauer Senf, die jährlich produziert werden, ist eindeutig<br />

der „Scharfe“. Den Rest teilen sich der milde Senf und die 12<br />

Spezialsenfsorten, beispielsweise das Schwarze Gold, der Chilisenf,<br />

der Senf von Blutorangen oder der Feigensenf mit Honig.<br />

Scharfe Samen. Die Samen der Senfpflanze wurden im asiatischen<br />

Raum, vor allem in China, schon vor 3000 Jahren genutzt.<br />

Aber auch in Mitteleuropa hat Senf eine längere Tradition als man<br />

vermuten würde. Im Jahr 795 wurde der Senfanbau in Deutschland<br />

von Karl dem Großen angeordnet. Die weißen und braunen Senfsaaten,<br />

die in Lustenau zu Senfklassikern verarbeitet werden,<br />

stammen aus dem niederösterreichischen Weinviertel und sind<br />

eines der vielen kleinen Erfolgsgeheimnisse der Lustenauer Senfer.<br />

Das Unternehmen rekultivierte alte, bewährte Senfsaaten, die exklusiv<br />

nur für den Lustenauer Senf verarbeitet werden.<br />

Mehr als nur Würze. Senf ist mehr als eine geschmackliche<br />

Komponente. Ernährungswissenschaftler haben nachgewiesen,<br />

dass er schwere Speisen leichter verdaulich macht. Die ätherischen<br />

Öle der Senfkörner regen nämlich die Magen- und Gallensaftbildung<br />

an und tragen zur besseren Verwertung von Fett und Eiweiß bei.<br />

Feine Nasen. Alle Rezepturen für die Lustenauer Feinkost sind<br />

ein Familiengeheimnis, die Arbeitsweise in der Senfmanufaktur<br />

ist nach wie vor traditionell. Tradition ist es in der Familie Bösch<br />

auch, Neues auszuprobieren. Das ist die Würze, die das Ge-<br />

schäft seit 101 Jahren belebt. Barbara Hofer<br />

Wir sind gerne für Sie da.<br />

Lustenauer Senf Bösch GmbH & Co KG<br />

Rheinstraße 15, A-6890 Lustenau<br />

Tel. 0043 (0) 5577 82077, Mail: felix.b@lustenauer-senf.com<br />

www.lustenauer-senf.com<br />

„Väter in die Mitte“: Stefan, Reinhard, Herbert und Felix Bösch v.li..<br />

Die Söhne führen das Familienunternehmen in 4. Generation. Ihre kreativen<br />

Senfkompositionen sind in der Feinschmecker-Szene ein Geheimtipp.<br />

Unsere Partnerunternehmen.<br />

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• Kriegl Essig Gärungsessigbrauerei<br />

• Volksbank Vorarlberg<br />

• Dornbirner Sparkasse Bank <strong>AG</strong><br />

<strong>kontur</strong><br />

61


Institut für Genuss<br />

und Müßiggang<br />

Café Hawelka<br />

Im Herbst 2011 wurde die Wiener Kaf-<br />

feehauskultur in die nationale Liste des<br />

immateriellen Kulturerbes der UNESCO<br />

aufgenommen. Während das materielle<br />

Kulturerbe leicht erkennbar ist, tut man<br />

sich beim immateriellen schwerer ...<br />

Es sind „Praktiken, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen<br />

und Fertigkeiten“, die Gemeinschaften als Bestandteil ihres<br />

Kulturerbes verstehen, sowie die Instrumente, Objekte und<br />

kulturellen Räume, die damit in Zusammenhang stehen – wie<br />

das Wiener Kafeehaus, das längst in die Weltliteratur eingegangen<br />

ist, zuletzt wohl mit folgendem Zitat: „Im Bräunerhof<br />

reden mir die Leute zu laut oder zu leise, bedienen mir die<br />

Kellner zu langsam oder zu schnell, aber im Grunde ist das<br />

Bräunerhof, gerade weil es gegen alles ist, das ich mir jeden<br />

Tag für mich in Anspruch zu nehmen getraue, das Wiener Kaffeehaus<br />

genau wie das in den letzten Jahren in Mode und in<br />

diesen Jahren mit der gleichen Geschwindigkeit völlig heruntergekommene<br />

Café Hawelka. Das typische Wiener Kaffeehaus,<br />

das in der ganzen Welt berühmt ist, habe ich immer gehasst,<br />

weil alles in ihm gegen mich ist. Andererseits fühlte ich<br />

mich jahrzehntelang gerade im Bräunerhof, das immer ganz<br />

gegen mich gewesen ist (wie das Hawelka), wie zu Hause.“<br />

Das öffentliche Wohnzimmer. Dieser Tonfall ist unverkennbar:<br />

„Bräunerhof“-Stammgast Thomas Bernhard hat das in<br />

„Wittgensteins Neffe“ geschrieben. Es erinnert an den Punkt<br />

neun von Peter Altenbergs Liste der Gründe, ins Kaffeehaus<br />

zu gehen: „Du hasst und verachtest die Menschen und kannst<br />

sie dennoch nicht missen – Kaffeehaus!“ (Andere Punkte lauteten<br />

„Du hast Sorgen, sei es diese, sei es jene – ins Kaffee-<br />

haus!“, „Du findest Keine, die Dir passt<br />

– Kaffeehaus!“ oder „Du hast 400 Kronen<br />

Gehalt und gibst 500 aus – Kaffeehaus!“)<br />

Altenberg hatte auf seiner Visitenkarte<br />

und im Deutschen Literaturkalender<br />

das Café Central als seine Wohnadresse<br />

angegeben und damit nicht<br />

übertrieben, denn fragte man nach ihm,<br />

hieß es immer „Er ist entweder im Café<br />

Central oder auf dem Weg dorthin.“ Da<br />

die meisten Literaten privat eher bescheiden<br />

bis schäbig wohnten, verwendeten<br />

sie die Cafés als öffentliche Wohnzimmer,<br />

wo man sich in angenehmer<br />

Atmosphäre treffen konnte. Der „Rasende<br />

Reporter“ Egon Erwin Kisch<br />

brachte es auf den Punkt: „Das Kaffeehaus<br />

erspart uns sozusagen die Wohnung.“<br />

Dass man zumindest früher den<br />

halben Tag bei einem einzigen Kaffee<br />

oder einem Glas Wasser sitzen bleiben<br />

konnte, kam den schlecht verdienenden<br />

Schriftstellern sehr entgegen.<br />

Tradition seit über 300 Jahren. Die<br />

ältesten Kaffeehäuser Europas standen<br />

keineswegs in Wien – in Venedig, Oxford,<br />

London, Paris, Marseille und Ham-<br />

Weit über Wien hinaus bekannt geworden ist<br />

die Vielzahl von Bezeichnungen für nur in winzigen<br />

Details abweichende Kaffeezubereitungen.<br />

burg wurde schon vorher öffentlich Kaffee<br />

ausgeschenkt. Trotzdem war Wien<br />

früh dran: Das Kaffeehaus „Zur blauen<br />

Flasche“ des Serben Georg Franz Kolschitzky<br />

1684 ist zwar historisch nicht<br />

ganz gesichert, wohl aber das Privileg<br />

zum Ausschank türkischen Kaffees für<br />

den Armenier Johannes Diodato, der<br />

damit 1685 am Haarmarkt (heute Rotenturmstraße)<br />

sein Etablissement eröffnete.<br />

1700 gab es vier „Kaffeesieder“,<br />

1747 elf Kaffeehäuser, diese schon mit<br />

Zeitungen und Billardtischen. Hochblüten<br />

erlebte die Kaffeehauskultur in der<br />

zweiten Hälfte des 19. und der ersten<br />

des 20. Jahrhunderts.<br />

Seriösen Schätzungen zufolge gibt es<br />

heute mindestens noch fünfzig historisch<br />

bedeutsame, alte Wiener Kaffeehäuser.<br />

„Alt“ bedeutet für das Café Cent-<br />

ral 135 Jahre, andere sind etwas jünger,<br />

das Hawelka zum Beispiel wurde 1939<br />

von Leopold und Josefine Hawelka<br />

übernommen und hieß damals noch<br />

Café Ludwig. Seine von einem Loos-<br />

Schüler entworfene Innendekoration ist<br />

bis heute unverändert geblieben. Nur eines<br />

ist im „Hawelka“ jetzt anders als früher:<br />

Das Ehepaar, das Jahrzehnte lang<br />

buchstäblich jeden Tag in seinem Café<br />

präsent war, ist verstorben: Josefine im<br />

Jahre 2005, Leopold, 101-jährig, im Dezember<br />

2011. Die Tradition mit den berühmten,<br />

jeden Abend frisch zubereiteten<br />

Buchteln bleibt natürlich auch unter<br />

Sohn Günter aufrecht.<br />

Die Wiener Kaffee-Kultur. Früher gab<br />

es im Kaffeehaus neben einer breiten<br />

Auswahl von Mehlspeisen wie dem unerlässlichen<br />

Apfelstrudel nur Würstel<br />

62 <strong>kontur</strong> <strong>kontur</strong> 63<br />

Café Central


und andere Kleinigkeiten zu essen. Neuerdings geht der Trend<br />

zum Café-Restaurant, und es gibt schon Lokale, die sich sogar<br />

mit einer Gault-Millau-Haube schmücken können. Klar,<br />

dass man dort kaum noch lange Stunden bei einer Schale<br />

Kaffee verbringen kann.<br />

Apropos Kaffee. Weit über Wien hinaus bekannt geworden<br />

ist die Vielzahl von Bezeichnungen für manchmal nur in winzigen<br />

Details voneinander abweichenden Kaffeezubereitungen.<br />

Für Zugereiste ist es nur wichtig, zu wissen, dass man keinen<br />

„Kaffee“ bestellen sollte, weil einen der Ober dann sofort als<br />

Ignoranten erkennt, sondern mindestens einen „Braunen“<br />

(Mokka mit Milch oder flüssigem Obers daneben, um selbst<br />

dosieren zu können) oder einen „Schwarzen“ (auch „Mokka“<br />

genannt, einem Espresso ähnlich, aber mit größerer Kaffeeund<br />

Wassermenge zubereitet). Die Unterschiede von Braunem,<br />

Melange und Kapuziner und die genauen Definitionen von Fiaker,<br />

Einspänner, Kaffee verkehrt oder gar einem Überstürzten<br />

Neumann sind einem längerem Wienaufenthalt mit genauerem<br />

Studium der Verhältnisse vorbehalten. Immerhin soll es im lokalen<br />

Sprachgebrauch vierzig Bezeichnungen für Kaffee-Spezialitäten<br />

geben. Aber die auswendig zu lernen, widerspräche<br />

doch dem Sinn des Wiener Kaffeehauses als „Institut für Genuss<br />

und Müßiggang“. Das Wort wurde ursprünglich für das<br />

Café Central geprägt, trifft aber auf jedes andere Wiener Kaffeehaus<br />

genauso zu. Nota bene: „Wiener Kaffeehäuser“ in anderen<br />

europäischen Städten sind meist weniger geglückte Imi-<br />

tationen – das lokale Flair ist unnachahmlich. Kurt Bracharz<br />

64 <strong>kontur</strong><br />

Café Bräunerhof 1010 Wien, Stallburggasse 2<br />

+43 01 512 38 93, www.brauenerhof.at<br />

Seinerzeit Thomas Bernhards Stammcafé, aber auch<br />

schon von Hugo von Hofmannsthal und Alfred Polgar<br />

frequentiert. Abseits touristischer Trampelpfade, deshalb<br />

besonders authentisch. Es soll hier sehr lange<br />

dauern, bis einen die Ober als Stammgast akzeptieren.<br />

Café Central 1010 Wien, Herrengasse 14<br />

+43 01 533 37 63-24 oder -61<br />

Eines der berühmtesten Wiener Cafés, obwohl es<br />

1943 geschlossen und erst Anfang der 1980er-Jahre<br />

revitalisiert wurde. Eine Pappmaché-Figur von Peter<br />

Altenberg begrüßt die Gäste am Eingang. Die Küche<br />

hat eine Gault-Millau-Haube.<br />

Prückel 1010 Wien, Stubenring 24<br />

+43 01 512 61 15, www.prueckel.at<br />

Schönes Café an der Ringstraße, klassische Wiener<br />

Küche, sehr gute Mehlspeisen und Kaffee-Spezialitäten.<br />

Gault Millau empfiehlt die original Prückel-Creme.<br />

Demel 1010 Wien, Kohlmarkt 14<br />

+43 01 535 17 17-0, www.demel.com<br />

Der ehemalige k. u. k. Hofzuckerbäcker ist sehr pittoresk<br />

im Rokoko-Stil eingerichtet und nach wie vor berühmt<br />

für seine köstlichen süßen Spezialitäten.<br />

Café Hawelka 1010 Wien, Dorotheergasse 6<br />

+43 01 512 82 30, www.hawelka.at<br />

Kommen Sie keinesfalls als Nockata (= Nackerter) ins<br />

Hawelka, das wäre abgedroschen. Möglicherweise<br />

würden die Gäste nicht einmal mehr „Jö schau, so a<br />

Sau“ singen, wie es Georg Danzer 1976 getan hat.<br />

Café Landtmann 1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 4<br />

+43 01 241 001 20, www.cafe-wien.at<br />

1873 gegründet, heute ein Nichtraucher-Kaffeehaus<br />

mit schattigem Gastgarten; Frühstück bis 15 Uhr.<br />

Café Oper Wien 1010 Wien, Opernring 2<br />

+43 01 513 39 57, www.cafeoperwien.at<br />

Opern- und Ballettaufführungen auf Monitoren; von<br />

Opernbesuchern frequentiert, die auch Brötchen und<br />

Getränke für die Pausen im Vorhinein wählen können.<br />

Café Sacher 1010 Wien, Philharmonikerstraße 4<br />

+43 01 51456-661, www.sacher.com<br />

Wer die originale Sachertorte versuchen möchte, tut<br />

das am besten im roten Samt dieses plüschigen Cafés.<br />

Kochstudio Seidl ist unser<br />

neuer Catering-Partner.<br />

Wir freuen uns!<br />

Geschätzte Damen und Herren, wir laden SIE herzlich ein<br />

ins „Varieté am Bodensee 2012“ - auch heuer wieder mit<br />

einem Weltstadt-Programm unter dem Motto „Oh la la“ !<br />

Gönnen Sie sich diese unvergessliche Show mit feinstem Kulinarium!<br />

Buchen Sie einen 6-er Tisch (rund) für Freunde, Bekannte, Mitarbeiter oder Kunden.<br />

Eventuell auch als Jahresabschluss-, Erfolgs-, Jubiläums- oder Weihnachtsfeier.<br />

14. - 25. Nov. 2012, Hofsteigsaal in Lauterach: Tickets unter www.wendelevents.at<br />

direkt buchbar oder persönlich unter info@wendelevents.at, Tel. +43 664 2003509<br />

Vielen Dank und alles Gute - Catrin Wendel und ihr Team „Varieté am Bodensee“<br />

freuen sich auf Ihr Kommen.<br />

Catrin Wendel, A-6974 Gaißau, Hauptstraße 80, +43 664 200 35 09, info@wendelevents.at


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Napoleons kleines Juwel<br />

Schöne Strände, kristallklares Wasser, fantastische Wanderwege –<br />

Elba ist ein wahres Paradies: Warum Napoleon Bonaparte anfangs<br />

nicht besonders glücklich über seine neue Heimat war, ist unklar …<br />

Wahrscheinlich lag es aber daran, dass<br />

der französische Kaiser nach seiner Niederlage<br />

bei der Völkerschlacht bei Leipzig<br />

im Mai 1814 auf die kleine Mittelmeerinsel<br />

ins Exil geschickt wurde. Im<br />

kleinen Örtchen Colle d´Orano – von wo<br />

aus ein Weg zum Meer hinunter zur Punta<br />

Polveraia – führt, soll der gebürtige<br />

Korse während seines knapp 300 Tage<br />

dauernden Aufenthalts immer wieder<br />

sehnsüchtig auf seine geliebte Nachbarinsel<br />

geblickt haben.<br />

Diese Einstellung sollte sich jedoch alsbald<br />

ändern: Als England den Herrscher<br />

schließlich nach St. Helena verbannte,<br />

war Napoleons Meinung über Elba geläutert<br />

und er sprach mit Entzücken von<br />

der toskanischen Insel. Diese „Entzückung“<br />

verspüren auch heute noch Besucher,<br />

wenn sie den Hafen der Hauptstadt<br />

Portoferraio erreichen oder mit dem<br />

Flugzeug über Marina di Campo einschweben.<br />

Elba hat einen ganz eigenen,<br />

unvergleichlichen Charme, der bereits<br />

aus luftiger Höhe sichtbar wird: Auch<br />

wenn das Profil der Insel von oben wie<br />

ein Fisch aussieht, so flach wie eine<br />

Flunder ist sie ganz und gar nicht – sprich<br />

Elba ist nicht nur eine reine Badeinsel,<br />

sondern hat weit mehr zu bieten. Die<br />

toskanische Insel besteht hauptsächlich<br />

aus Natur, Sand, Wäldern und Macchia.<br />

Das Tolle daran: Aufgrund ihrer Größe<br />

von 224 km2 hat jeder Besucher die<br />

Möglichkeit, die gesamte Insel zu erkunden<br />

und dabei seinen ganz persönlichen<br />

Lieblingsstrand oder -plätzchen zu finden.<br />

<strong>kontur</strong><br />

67


Erhalten werden konnte dieses zauber-<br />

hafte Fleckchen Erde, weil es erst etwa<br />

vor 40 Jahren touristisch erschlossen<br />

wurde. Das Inselchen blieb dadurch von<br />

den Betonburgen und Bausünden, wie<br />

man sie an Italiens Küsten als Relikt der<br />

60er- und 70er-Jahre zuhauf findet, verschont.<br />

Vielmehr lädt es ein, seine<br />

Schönheiten im Rahmen von individuellen<br />

Touren zu erkunden.<br />

Steile Serpentinen. Kurvig und steil<br />

windet sich die Straße von Marciana<br />

Marina in engen Serpentinen hoch nach<br />

Marciana Alta, der wohl ältesten durchgehend<br />

bewohnten Siedlung Elbas.<br />

Neben den verwinkelten Altstadtgassen<br />

des mittelalterlichen Stadtkerns hat man<br />

von hier aus nicht nur einen herrlichen<br />

Ausblick über die ganze Insel, sondern<br />

kann sich auch auf die Spuren des damals<br />

herrschenden Fürstengeschlechts,<br />

der Appiani (1399 bis 1634), begeben,<br />

die hinter der Kirche des alten Francesco<br />

ihren einstigen Wohnsitz hatten. Dieser<br />

ist mittlerweile in Privatbesitz und kann<br />

nicht mehr besichtigt werden. Danach<br />

folgt ein Abstecher ins drei Kilometer<br />

entfernte Poggio: Das ebenfalls hangaufwärts<br />

gebaute mittelalterliche Bergdorf<br />

68 <strong>kontur</strong><br />

Blick auf die Hauptstadt Portoferraio.<br />

Mit Intersky und High Life Reisen können Sie von Friedrichshafen, Wien und<br />

Zürich bequem nach Elba fliegen und aus dem umfangreichen Hotelangebot<br />

(z. B. Hotel Meridiana, Marina di Campo, www.hotelmeridiana.info) die gewünschte<br />

Unterkunft auswählen. Weitere Infos: www.intersky.biz sowie www.highlife.at<br />

ist von jahrhundertealten Kastanienbäumen<br />

umgebenen. Berühmtheit erlangte<br />

Poggio vor allem durch seine Mineralwasserquelle<br />

„Fonte di Napoleone“, die<br />

etwa einen Kilometer außerhalb des Ortes<br />

Richtung Marciana Alta liegt. Schon<br />

Napoleon wusste die heilende Kraft des<br />

Wassers zu schätzen. Heute wird es<br />

überall auf Elba angeboten.<br />

Im Papageienkäfig. Weiter geht es über<br />

Chiessi zum Dörfchen Pomonte, das<br />

seinen Namen der Lage „am Fuße des<br />

Berges“, des Monte Capanne, verdankt.<br />

Mit immerhin 1018 Metern ist er nicht nur<br />

der höchste Berg der Insel, sondern auch<br />

ein einzigartiges Naturparadies, das sich<br />

per Seilbahn oder zu Fuß erkunden lässt.<br />

Wählt man die gemütlichere der beiden<br />

Fortbewegungsarten, geht es in gelben<br />

Papageikäfig-ähnlichen Kabinen hinauf<br />

zum Gipfel, von wo aus man eine einzigartige<br />

Aussicht zum italienischen Festland<br />

und zu den benachbarten Inseln wie<br />

der geheimnisvollen Schatzinsel Montecristo<br />

hat. Wanderliebhaber haben die<br />

Möglichkeit, den Monte Capanne in einem<br />

etwa zwei Stunden dauernden<br />

Marsch zu erklimmen. Kurvig hinunter<br />

geht die Fahrt weiter in Richtung Marina<br />

di Campo – vorbei an Fetovaia, an das<br />

sich ein zauberhafter Strand anschließt,<br />

Richtung Seccheto. Dazwischen führen<br />

einige Trampelpfade hinunter zu den<br />

„piscine“, den Schwimmbecken, in denen<br />

es sich wie in einer überdimensionierten<br />

Badewanne wunderbar plantschen<br />

lässt. Die „piscine“ sind tiefe<br />

Auswölbungen, die das Meer im Laufe<br />

der Jahre aus dem Granitgestein ausgewaschen<br />

hat.<br />

Ab aufs Boot. Im lebhaften Ferienort<br />

Marina di Campo angekommen, bevölkern<br />

vor allem in der Hochsaison zahlreiche<br />

Touristen die zwei Kilometer lange<br />

Bucht um den ehemaligen Fischerort.<br />

Kein Wunder, denn der feinsandige<br />

Strand zählt zu den schönsten und saubersten<br />

der Insel. Überhaupt ist das<br />

Wasser auf Elba so klar und die Fischarten<br />

sind so vielfältig, dass es sich wunderbar<br />

schnorcheln und tauchen lässt.<br />

Neben verschiedenen Aktivitäten im<br />

Wasser lassen sich die Schönheiten der<br />

Insel aber auch wunderbar mit dem Fahrrad<br />

oder per Boot erkunden. Erst dadurch<br />

erhalten Besucher einen umfassenden<br />

Eindruck von Napoleons zauber-<br />

haftem Juwel. Christiane Schöhl von Norman<br />

Semmel Concerts präsentiert eine Produktion der Musical Tommy GmbH und BE Stage Management<br />

Starke Jungs, schwache Herzen<br />

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