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1.4. Interview mit Daniel Strauch<br />

Geschrieben von: baskets04<br />

Rückblende: Daniel, was ging Dir am 25. Juni 2009<br />

um 22.18 Uhr durch den Kopf (das war der Moment,<br />

<strong>als</strong> Je'Kel Foster den Big Steal zum Titelgewinn<br />

holte)?<br />

Da ging mir nichts mehr durch den Kopf. Ich war einfach<br />

nur geplättet von den Emotionen. In den vorigen<br />

Wochen hatte sich so eine Spannung aufgebaut, die<br />

sich in diesem Moment entlud. Diesen grenzenlosen<br />

Jubel mitzuerleben war ein Riesen-Erlebnis, das man<br />

kaum in Worte fassen kann. Es war so eine spannende<br />

Serie und es gab einige Momente, in denen es so<br />

aussah, <strong>als</strong> wären wir geschlagen. Aber wir haben nie<br />

aufgegeben und dann den ersten Titel nach Oldenburg<br />

geholt. Das Spiel aber auch die Feierlichkeiten in der<br />

Arena und auf dem Rathausplatz sind Momente, die<br />

man nie vergisst.<br />

Wann war dir klar: Mit dieser Truppe ist in der BBL<br />

alles möglich?<br />

Das mit dieser Mannschaft in der BBL nichts unmöglich<br />

ist, war mir schon im ersten Jahr unter Predrag bewusst.<br />

Wir haben es in der Saison zum ersten Mal geschafft,<br />

Bamberg in den Playoffs auszuschalten und hatten auch<br />

den späteren Meister Alba ganz nah am Rande einer<br />

Niederlage. Natürlich waren wir erstmal enttäuscht über<br />

das Ausscheiden, aber nachdem wir die Mannschaft fast<br />

komplett zusammen gehalten haben, wollten wir zeigen,<br />

dass noch mehr in uns steckt, <strong>als</strong> wir in der ersten<br />

Saison unter Predrag Krunic erreicht haben. Und das ist<br />

uns ja eindrucksvoll gelungen.<br />

Quotendeutscher, Busfahrer oder wie es Joe Herber<br />

ausgedrückt hat: "Manager of Water Supplies" - Was<br />

denkst du über die vielfältigen Bezeichnungen für<br />

deutsche Spieler in der BBL mit wenig Spielzeit?<br />

Und wie siehst du deine ganz persönliche Rolle im<br />

Team der EWE Baskets?<br />

Ich finde, "Quotendeutscher" ist schon eine ziemlich<br />

miese Bezeichnung. Und zum Thema "Busfahrer": Das<br />

gesamte Team fährt doch mit dem Bus zu<br />

Auswärtsspielen, oder? Aber im Ernst: Die Frage ist<br />

doch, ob man nur im Team ist, weil man über einen<br />

deutschen Pass verfügt oder ob man andere Qualitäten<br />

für das Team einbringen kann. Ich bin überzeugt, dass<br />

bei mir letzteres der Fall ist. Wir haben so eine tolle<br />

Teamchemie, dass ich einfach mal behaupte, dass<br />

einzelne Spieler nur sehr schwer bis gar nicht<br />

austauschbar sind. Dabei geht es aber nicht nur um<br />

Erstellt mit JMB Teamsports 2009<br />

Interview<br />

sportliche Fähigkeiten, sondern auch um die<br />

Persönlichkeit, die bei der Zusammenstellung des<br />

Kaders durch Predrag Krunic eine wichtige Rolle spielte.<br />

Hast du nie den Reiz verspürt, Oldenburg zu<br />

verlassen, um bei einem Team in der<br />

2.Bundesliga/ProA mehr Spielzeit zu bekommen?<br />

Natürlich gibt es Momente, wo man darüber nachdenkt,<br />

zu wechseln, aber man muss immer die Gesamtsituation<br />

betrachten. Ich fühle mich auch privat sehr wohl in<br />

Oldenburg und habe mir gesagt: Du willst irgendwann<br />

mal etwas gewinnen, etwas Greifbares in Händen<br />

halten, damit man weiß, wofür man die Saison über hart<br />

gearbeitet hat. Da ich das in Oldenburg für durchaus<br />

möglich gehalten habe, bin ich hier geblieben.<br />

Außerdem sehe ich persönlich keinen Vorteil darin, für<br />

15-20 Minuten Spielzeit bei einer Mannschaft zu spielen,<br />

die im Niemandsland dümpelt und keine Chance auf die<br />

Playoffs - geschweige denn einen Titel hat.<br />

Du wurdest zum MVP beim Vorbereitungsturnier in<br />

Essen gewählt - ein Fingerzeig, dass mit Dir in der<br />

kommenden Saison wieder zu rechnen ist?<br />

Ob diese Auszeichnung nun gerechtfertigt war oder<br />

nicht, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall war es ein<br />

tolles Gefühl, diese persönliche Auszeichnung zu<br />

bekommen und ganz sicher nicht schlecht für mein<br />

Selbstvertrauen. Außerdem konnte ich mit dieser<br />

Leistung - in Abwesenheit von Milan - dem Trainer<br />

zeigen: Hey, ich bin auch noch da, wenn es mal eng<br />

wird. Und genau da sind wir bei der vorherigen Frage.<br />

Wenn ich nicht der Meinung wäre, dass ich noch gut<br />

genug für das Niveau bin, das ich hier bringen muss,<br />

dann hätte ich wechseln müssen. Aber ich denke, dass<br />

ich die Leistungen noch abrufen kann, wenn sie<br />

gefordert sind.<br />

Wie sind die beiden Neuzugänge, Acha Njei und<br />

Josh Carter, in das eingeschworene Meister-Team<br />

integriert worden?<br />

Die beiden haben sich nahtlos in das Teamgefüge<br />

eingepasst. Integration ist aber nicht nur eine einseitige<br />

Angelegenheit in dem Sinne, dass das Team eine<br />

Leistung erbringt, um die Neuzugänge zu integrieren.<br />

Die neuen Jungs müssen sich ebenso aktiv einbringen,<br />

um ein Teil des Teams zu werden. Das haben Josh und<br />

Acha, die sich erstmal vom College beziehungsweise<br />

der Pro A auf die BBL umstellen müssen, gut gemacht<br />

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