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Übersicht: durchschnittliche pH-Werte<br />
im Verdauungstrakt<br />
Magen<br />
Zwölffingerdarm<br />
Dünndarm<br />
Dickdarm<br />
pH-Wert<br />
1,0-2,8 (sehr sauer)<br />
7,5-8,8 (leicht basisch)<br />
7,0-8,5 (leicht basisch)<br />
6,2-6,8 (leicht sauer)<br />
In einem gesunden Verdauungstrakt ist der<br />
pH-Wert des Magens sehr sauer, der des<br />
Zwölffingerdarms wiederum basisch, da<br />
die Enzyme der Bauchspeicheldrüse und<br />
der Gallensaft basisch sind (pH bis 8,8).<br />
Auch die Enzyme der Dünndarmzellen, die<br />
Saccharidasen, sind leicht basisch, aber<br />
nicht so sehr wie die von Galle und<br />
Pankreas. Der Dickdarm-pH-Wert ist bei<br />
optimaler Darmflora leicht sauer. Das<br />
leicht saure Milieu erklärt sich durch die<br />
Verstoffwechslung von Ballaststoffen zu<br />
kurzkettigen Fettsäuren.<br />
PH-Werte von unter 6,0 (sauer) sowie über<br />
7,0 (basisch) im Dickdarm sind als<br />
krankhaft anzusehen. Ein „zu saurer“ Stuhl<br />
und ein „zu basischer“ Stuhl haben<br />
folgende Ursachen:<br />
Zu viel Säure (pH-Wert 6,0 oder niedriger)<br />
„Kohlehydrat-Malassimilation“: Stärke<br />
und Mehrfachzucker werden im Dünndarm<br />
nicht richtig abgebaut und gelangen<br />
unverdaut in den Dickdarm. Es kommt zu<br />
„Gärungsdyspepsie“. Lactobazillen,<br />
Enterokokken, Bacteriodes, aber auch Hefe<br />
(Candida) treten verstärkt in der Darmflora<br />
auf. Candida, insbesondere die<br />
„gefährlichen“ wie albicans und crusei,<br />
gedeihen besonders in einem Milieu<br />
zwischen einem pH-Wert von 5,5 bis 6,0.<br />
Durch die Gärung wird die Darmschleimhaut<br />
gereizt, aus dem Lymphsystem wird<br />
Wasser ins Darmlumen gezogen, es kommt<br />
zu Durchfällen mit einem typischerweise<br />
sauren Geruch, im Extremfall so genannte<br />
„Gärungsstühle“, die säuerlich riechen,<br />
beim Abwischen brennen und stark<br />
spritzen. Abhilfe schafft hier in den<br />
meisten Fällen eine kohlehydrat- und<br />
ballaststoffreduzierte Kost. Auch auf<br />
Fruchtsäuren und Zucker (aller Art) sollte<br />
möglichst verzichtet werden. Seien Sie<br />
zurückhaltend mit Getreide!<br />
Zu basischer pH-Wert (höher als 7,0)<br />
Ab einem pH-Wert von 7,0 verändern sich<br />
die Milieubedingungen so abrupt, dass die<br />
säureliebenden, kurzkettige Fettsäuren<br />
produzierenden Bifido- und Lactobazillen<br />
stark zurücktreten und stattdessen<br />
Clostridien, Pseudomonas und verschiedene<br />
Coli-Stämme verstärkt auftreten. Sie<br />
lösen Eiweiß auf, machen es aber für den<br />
Körper nicht nutzbar, sondern benötigen es<br />
für ihren eigenen Stoffwechsel. Da der<br />
Hauptgrund für einen erhöhten pH-Wert<br />
(„zu basischer Dickdarm“) ist, dass Eiweiß<br />
unverdaut in ihn gelangt, wird das Eiweiß<br />
nun von diesen Bakterienstämmen zersetzt.<br />
Dabei entstehen Schwefelwasserstoff- und<br />
Ammoniakverbindungen, die für den<br />
menschlichen Stoffwechsel giftig sind und<br />
in der Leber abgebaut werden müssen.<br />
Clostridien zersetzen zudem ranzige Fette<br />
(denaturierte ungesättigte Fettsäuren), die<br />
ebenfalls den Stoffwechsel belasten. Unter<br />
nicht-entzündlichen Bedingungen besteht<br />
bei basischem Dickdarm eine Neigung zu<br />
Darmträgheit, Verstopfung, bei leichter<br />
Entzündung Neigung zu so genannten<br />
„Kittstühlen“ (schwer abwischbar, klebrig,<br />
auch weicher Stuhl ist schlecht<br />
auszuscheiden). Bei einer Dickdarmentzündung<br />
kommt es mit der Reizung<br />
durch oben erwähnte Stoffwechselprodukte<br />
zu faulig stinkenden, spritzenden<br />
Durchfällen.