Ausgabe 16 - FC Luzern
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<strong>FC</strong>L-Satellit<br />
22<br />
Moderatorin Anette Fetscherin (l.) und Reporterin Maja Dettwiler – charmant und kompetent zugleich.<br />
Bernegger ist sehr offen und erklärt, dass er Michel<br />
Renggli zum Captain gemacht hat, weil er denke,<br />
dass sich Claudio Lustenberger auf sein Spiel konzentrieren<br />
müsse. «Solche Infos sind für uns enorm wertvoll.<br />
Ansonsten können wir über die Gedankengänge<br />
des Trainers nur mutmassen. Aber Spekulationen gehen<br />
schnell mal in die falsche Richtung aus», so Michael<br />
Fritschi. Carlos Bernegger scheint von Anfang<br />
an verstanden zu haben, worum es geht und erklärt<br />
auch bereitwillig, warum Adrian Winter zu Spielbeginn<br />
auf der Bank Platz nimmt, und wie er den Abstiegskampf<br />
taktisch in Angriff nehmen will.<br />
Für Michael Fritschi steht kurz vor Sendestart noch der<br />
Tontest an, dann geht es los. Nervös ist er nach mehreren<br />
hundert kommentierten Live-Spielen nicht mehr.<br />
Aber eine gewisse Anspannung sei vor jeder Partie<br />
da. Man wisse schliesslich nie, was passiert, so der<br />
erfahrene TV-Mann. «3, 2, 1 und Top» heisst es vom<br />
Produzenten aus dem Übertragungswagen, dann ist<br />
Michael Fritschi live auf Sendung. Er muss Szenen<br />
blitzschnell bewerten, jeden einzelnen Spieler beobachten,<br />
das Spiel lesen und Schiedsrichterentscheide<br />
unterstützen oder kritisieren. «Es ist wichtig, dass ich<br />
mich in meiner Analyse schnell festlege. Schwam -<br />
mige Aussagen sind nicht mein Ding. Wir wollen dem<br />
Zuschauer eine Diskussionsgrundlage liefern, gerade<br />
bei umstrittenen Szenen.» Zu solchen kommt es allerdings<br />
beim Spiel gegen Lausanne kaum. Geschichten<br />
hat der Teleclub Kommentator trotzdem genügend<br />
auf Lager. Der <strong>FC</strong> <strong>Luzern</strong> holt sich nach 11 sieglosen<br />
Partien den ersten Dreier. Der Einstand von Carlos<br />
Bernegger ist geglückt und gleichzeitig verliert Servette<br />
gegen den <strong>FC</strong> St. Gallen. In <strong>Luzern</strong> ist Land in<br />
Sicht.<br />
Als Schiedsrichter Adrien Jaccottet das Spiel abpfeift,<br />
bleibt für Michael Fritschi noch ein kurzes Fazit. Dann<br />
übernimmt das Studio, in dem Gerardo Seoane zu<br />
Gast ist. Zum ersten Mal seit 90 Minuten kann der<br />
Kommentator durchschnaufen. Er ist zwar geschafft,<br />
aber noch voller Adrenalin. An diesem Abend werden<br />
ihm viele Szenen des Spiels nochmals durch den<br />
Kopf gehen. Abschalten ist, ähnlich wie für die Spieler<br />
auf dem Feld, in den Stunden nach dem Spiel nicht<br />
einfach. Und doch muss es Michael Fritschi so schnell<br />
als möglich gelingen. Denn mit GC gegen Sion wartet<br />
am Sonntag die nächste Aufgabe auf den Kommentator.<br />
Ein neues Spiel mit anderer Ausgangslage,<br />
anderen Protagonisten und wieder neuen Geschichten.<br />
Genau darum wird es den Chefredaktor von Teleclub<br />
bei seiner Arbeit niemals langweilig.