Dicke Luft in Karlsruhe Bald zügig in Straßburg ... - Heiko Jacobs
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Schwalbenschwanz am Natternkopf<br />
Lassen Sie sich e<strong>in</strong> solch bee<strong>in</strong>druckendes<br />
Konzert nicht entgehen! Dass weder<br />
die Alttiere noch ihr Laich oder<br />
Nachwuchs gestört bzw. gar entnommen<br />
werden dürfen, versteht sich für<br />
Naturfreunde von selbst!<br />
Tagsüber lassen sich <strong>in</strong> den Sommermonaten<br />
besonders gut Vögel, Eidechsen,<br />
Libellen, Schmetterl<strong>in</strong>ge und andere<br />
Insekten beobachten. In Gärten und<br />
Streuobstwiesen fällt die fast 2,5 cm<br />
große, bee<strong>in</strong>druckende Schwarze Holzbiene<br />
auf, die besonders gerne Staudenwicken-,<br />
Blauregen- und Muskatellersalbeiblüten<br />
besucht. Viele Menschen<br />
halten sie wegen ihres lauten,<br />
brummenden Fluggeräuschs fälschlicherweise<br />
für e<strong>in</strong>en Käfer. Es handelt<br />
sich aber um die wunderschöne, wärmeliebende<br />
und größte Wildbienenart<br />
Deutschlands. Wegen ihrer Lebensan-<br />
Zauneidechse beim Sonnenbad<br />
sprüche muss die Art bereits <strong>in</strong> der<br />
„Vorwarnliste“ geführt werden. Ke<strong>in</strong><br />
Wunder, denn sie benötigt abgängige<br />
oder tote Holzstämme, <strong>in</strong> die sie ihre<br />
kreisrunden Nistgänge von 1 cm Durchmesser<br />
selbst mit ihren Mundwerkzeugen<br />
herausbeißt, um hier<strong>in</strong> die<br />
K<strong>in</strong>derzimmer für den Nachwuchs anzulegen.<br />
Die kreisrunden Bohrlöcher, unter<br />
denen jede Menge Sägespäne<br />
liegen, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> sicherer Beweis für die<br />
Anwesenheit des edlen Tiers. Besonders<br />
gerne lebt sie <strong>in</strong> Streuobstwiesen<br />
und Gärten. Wer der Holzbiene helfen<br />
möchte, beseitigt hier ke<strong>in</strong>e absterbenden<br />
Bäume. Im Garten kann<br />
man diese übrigens wunderschön mit<br />
Ramblerrosen überwuchern lassen –<br />
e<strong>in</strong> wundervoller Anblick! Besitzt man<br />
e<strong>in</strong>en Kam<strong>in</strong>, sollte man – sollten<br />
e<strong>in</strong>ige der gelagerten Brennhölzer von<br />
ihr besiedelt se<strong>in</strong> (kreisrunde Bohrlöcher/Sägemehl!)<br />
– diese Stücke beiseite<br />
legen und ke<strong>in</strong>esfalls verfeuern.<br />
Im Juli ist die Brutzeit für die meisten<br />
Vögel vorbei. Überall s<strong>in</strong>d Jungtiere<br />
anzutreffen. Für die Alttiere beg<strong>in</strong>nt<br />
meist die Mauser, e<strong>in</strong>e für viele Arten<br />
nicht ungefährliche Zeit. Da Teile des<br />
Gefieders ausgewechselt werden, s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong>sbesondere etliche Entenarten für<br />
mehrere Wochen flugunfähig, andere<br />
Arten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer Flugfähigkeit zum<strong>in</strong>dest<br />
e<strong>in</strong>geschränkt. In dieser Zeit<br />
s<strong>in</strong>d sie ganz besonders auf störungsfreie<br />
Deckung, etwa <strong>in</strong>nerhalb von<br />
Schilfgebieten, angewiesen.<br />
Weißstorchfamilie<br />
Was die Lautäußerungen angeht, geht<br />
es <strong>in</strong> der Vogelwelt nun recht still<br />
zu. Nur noch wenige Arten, z.B.<br />
die Goldammer, lassen noch<br />
regelmäßig ihren Gesang erkl<strong>in</strong>gen.<br />
In den Städten fallen im Sommer<br />
die schrillen, lauten Rufe der<br />
mit sichelförmigem Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />
rasant über die Dächer<br />
sausenden Mauersegler auf – unser<br />
„Biergartenvogel“ sozusagen.<br />
Er ist der am besten an die <strong>Luft</strong><br />
angepasste Vogel, der zudem zu<br />
den Arten mit der kürzesten Aufenthaltsdauer<br />
im Brutgebiet gehört.<br />
Wenn er uns ab Mitte Juli bereits<br />
verläßt, unternehmen die flüggen<br />
Weißstörche gerade mal ihre ersten<br />
Flugversuche. Die Störche ziehen erst<br />
gegen Ende August ab, um den W<strong>in</strong>ter<br />
im fernen Afrika zu verbr<strong>in</strong>gen. In den<br />
letzten Jahren ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> Trend<br />
zu beobachten, dass immer mehr Zugvogelarten<br />
zum<strong>in</strong>dest teilweise den<br />
W<strong>in</strong>ter bei uns verbr<strong>in</strong>gen oder aber -<br />
so wie die sogenannten Strichvögel -<br />
nur bei extremen Witterungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
ausweichen.<br />
Kostbarkeiten am Wegesrand: Die Sumpfstendelwurz<br />
(l<strong>in</strong>ks) lebt auf Feuchtwiesen, die<br />
Hummelragwurz (rechts) auf Magerrasen.<br />
Im Offenland sammeln sich im Spätsommer<br />
und Herbst größere Trupps<br />
oder Vogelschwärme (Stare, Schwalben,<br />
...). Wunderbare Naturschauspiele<br />
s<strong>in</strong>d zu beobachten, etwa riesige<br />
Schwärme von Staren, die abends gerne<br />
<strong>in</strong> Schilfröhrichte e<strong>in</strong>fallen, um dort –<br />
sicher vor Fraßfe<strong>in</strong>den wie Füchsen o.ä.<br />
– zu nächtigen. Kurz- wie auch Langstreckenzieher<br />
machen sich von Ende<br />
Juli bis Anfang November auf den Weg<br />
<strong>in</strong>s W<strong>in</strong>terquartier. Insbesondere im<br />
September und Oktober ziehen riesige<br />
Mengen an Vögeln <strong>in</strong> südliche Richtungen.<br />
Nachts kann man oft ziehende<br />
Drosselschwärme hören, wobei sich die<br />
verschiedenen Arten an den unterschiedlichen<br />
Rufen unterscheiden<br />
lassen.<br />
Auch wenn viele Vögel<br />
wegziehen, wird es bei<br />
uns nicht langweilig: Ersatz<br />
bieten etliche<br />
Arten, die aus kälteren<br />
Gefilden zu uns ziehen,<br />
um bei uns das W<strong>in</strong>terhalbjahr<br />
zu verbr<strong>in</strong>gen:<br />
So lassen sich schon<br />
ab Herbst an Gewässern<br />
neben den Durchzüglern bereits<br />
die sogenannten W<strong>in</strong>tergäste beobachten.<br />
Es handelt sich um Zuzügler aus<br />
dem hohen Norden, etwa aus Skand<strong>in</strong>avien,<br />
die bei uns überw<strong>in</strong>tern. Mit etwas<br />
Glück lassen sich zwischen den<br />
Massen an Tafel- und Reiherenten auch<br />
Kostbarkeiten wie Schellenten und<br />
Gänsesäger beobachten.<br />
Gartenrotschwanz<br />
W<strong>in</strong>tergast des Offenlandes ist die<br />
Saatkrähe, die etwa Mitte Oktober <strong>in</strong><br />
riesigen Schwärmen aus Rußland bei<br />
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