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Es tanzen über 300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene des ...

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18<br />

Nicole Hinz<br />

<strong>Es</strong> hat sich gelohnt !<br />

vom Hobby zum Beruf<br />

Hallo, ich bin Nicole Viola Hinz, eine<br />

professionelle Tänzerin mit Gesangsausbildung,<br />

die momentan im<br />

Musicalbereich tätig ist.<br />

Seit etwa einem Jahr bin ich mit verschiedenen<br />

Produktionen durch Mitteleuropa<br />

getourt <strong>und</strong> habe eine Menge<br />

gesehen <strong>und</strong> erlebt.<br />

Angefangen hat alles 1994, zu dem Zeitpunkt hatte ich<br />

meine erste Jazzst<strong>und</strong>e im Ballettstudio Beate Schüßler-<br />

Preuß <strong>und</strong> ich habe sie geliebt. Ich mochte Musik schon<br />

immer gerne, aber nur Musik zu machen war mir zu einseitig,<br />

es war zu bewegungslos - also war Tanz genau<br />

das Richtige. Nach zwei Jahren Jazz folgte Ballett, weil<br />

ich merkte, daß mir diese Art von Tanz einfach mehr zusagte.<br />

Außerdem ist Ballett die Gr<strong>und</strong>lage zum Tanzen,<br />

alle Techniken <strong>und</strong> Stile bauen auf diesen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

auf. Später folgten Steppen <strong>und</strong> Flamenco, wobei Steppen<br />

mir leider total gegen den Strich ging, ich mochte es<br />

ansehen, doch selber machen - nein. Doch man sollte<br />

sich alle Möglichkeiten offenhalten <strong>und</strong> wie heißt das nette<br />

Sprichwort: Was mir nicht schadet, macht mich stark!!<br />

Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, daß ich mein Hobby<br />

zum Beruf machen möchte. Deswegen bin ich auch heute<br />

noch diesem Ballettstudio sehr dankbar, daß ich dort<br />

alle St<strong>und</strong>en belegen konnte, die mich irgendwie weiterbrachten,<br />

ich hatte bis zu 20 St<strong>und</strong>en die Woche an Tanzunterricht,<br />

bei Beate <strong>und</strong> auch in anderen Studios, um<br />

andere Lehrer, Stile <strong>und</strong> Profis kennenzulernen. Meine<br />

Ferien verbrachte ich regelmäßig mit Workshops <strong>und</strong><br />

anderen Trainingsmöglichkeiten. Als ich dann an der<br />

Academy of Dance Arts in Hamburg zu studieren begann,<br />

hatte ich einen 12-15 St<strong>und</strong>en Tag, gefüllt mit Training.<br />

Ich habe es geliebt, nur das Arbeiten als Kellnerin am<br />

Wochenende habe ich gehasst. Doch ich brauchte das<br />

Geld, Ballettschuhe sind teuer <strong>und</strong> das zusätzliche Training<br />

zu der Ausbildung auch, ebenso die vielen Fahrten<br />

zum Vor<strong>tanzen</strong> in ganz Europa.<br />

Im März 1999 hatte ich während meiner Ausbildung mein<br />

erstes Engagement an der Hamburger Oper im<br />

Bewegungschor. Im Sommer bekam ich mein Diplom als<br />

staatlich geprüfte Bühnentänzerin, nach einer öffentlichen<br />

Abschlussprüfung im Altonaer Theater.<br />

Dies alles mag sich für Euch sehr einfach anhören, aber<br />

das war es nicht, gut, jeder kennt Blasen an den Füßen,<br />

Zerrungen ..., also die üblichen Klischees einer Tanzausbildung,<br />

aber niemand weiß, was in einem vorgeht, wenn<br />

man keine Aussicht auf einen Job hat. <strong>Es</strong> gibt in diesem<br />

Beruf leider eine große Konkurrenz, <strong>und</strong> man darf die<br />

Schattenseiten nicht vergessen: man hat meistens kein<br />

gesichertes Einkommen, ist sehr schnell kündbar <strong>und</strong><br />

muss unter allen Umständen auf die Bühne, <strong>und</strong> sei es<br />

mit Krücken. „The Show must go on ...“<br />

Auch kann man in diesem Beruf nur bis zu einem bestimmten<br />

Alter <strong>tanzen</strong>, dann ist Schluss.<br />

Doch man vergisst das alles, wenn man vor 2400 Menschen<br />

auf der Bühne steht <strong>und</strong> am Ende der Vorstellung<br />

alle geschlossen aufstehen, trampeln, kreischen, pfeifen<br />

<strong>und</strong> applaudieren. Das sind die Momente, wo man weiß,<br />

es hat sich gelohnt!

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