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Zeitung des Verbands der studierenden an der etH nr. 5/11-12, 20 ...

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Angst hatte, dass <strong>der</strong> VSETH etwas gegen das<br />

ETH-Gesetz bewirken könne. Damals wurde<br />

oft auf die Studentenschaft gehört.<br />

Griner: Stark geän<strong>der</strong>t hat sich in all den<br />

Jahren das Nationale. Der ETH-Bereich ist<br />

heute sehr autonom. Ich war etwa dreimal bei<br />

Herrn Schiesser. Die Zusammenarbeit funktioniert<br />

sehr gut. Teilweise ist es fast einfacher<br />

als mit <strong>der</strong> Schulleitung, da sich diese eher<br />

um die unbequemen Themen kümmern muss<br />

– zum Beispiel Lärmklagen gegen den StuZ 2 .<br />

Es gibt m<strong>an</strong>chmal Sp<strong>an</strong>nungen zwischen <strong>der</strong><br />

Schulleitung, dem VSETH und den Fachvereinen,<br />

aber eher auf <strong>der</strong> M<strong>an</strong>agementebene.<br />

Generell ist die Zusammenarbeit gut. Wenn<br />

m<strong>an</strong> ein Anliegen hat, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> innerhalb<br />

von zwei Tagen zur Rektorin o<strong>der</strong> zum Präsidenten<br />

gehen und wird <strong>an</strong>gehört.<br />

Was waren zu ihrer Zeit wichtige<br />

hochschulpolitische themen<br />

de Ha<strong>an</strong>: Wie bereits erwähnt, war 1991 das<br />

ETH-Gesetz das wichtigste hochschulpolitische<br />

Thema. Auf nationaler Ebene gab es damals<br />

schon die zweite Stipendieninitiative<br />

<strong>des</strong> VSS. Damals war <strong>der</strong> VSETH Mitglied<br />

im VSS – er ist ja später ausgetreten, bevor<br />

er wie<strong>der</strong> eintrat. Es war <strong>der</strong> Horror mit dem<br />

VSS, da er gemacht hat, was er wollte und <strong>der</strong><br />

VSETH alles bezahlt hat. Der VSETH trug nahezu<br />

80 Prozent <strong>des</strong> VSS-Budgets.<br />

Wellm<strong>an</strong>n: In den 60er-Jahren war gerade<br />

ein Thema auf nationaler Ebene von grosser<br />

Bedeutung: dass die ETH die einzige «Bun<strong>des</strong>universität»<br />

<strong>der</strong> Schweiz war. Es wurde<br />

sogar ein Buch darüber geschrieben.<br />

Welche bedeutung hat <strong>der</strong> Vs<strong>etH</strong> für<br />

die <strong>studierenden</strong> und für die <strong>etH</strong><br />

Wellm<strong>an</strong>n: Es braucht eine Vertretung <strong>der</strong><br />

Studentenschaft, die gegenüber <strong>der</strong> Schulleitung,<br />

dem Rektorat und gewissen politischen<br />

Inst<strong>an</strong>zen für die Studenten einsteht. Es ist<br />

zudem wichtig, dass ein Gesprächspartner<br />

für die Studierenden da ist. D<strong>an</strong>n gibt es auch<br />

g<strong>an</strong>z praktische Sachen wie die WOKO o<strong>der</strong><br />

die Polyballkommission. Ohne diese Kommissionen<br />

gäbe es we<strong>der</strong> den Polyball noch günstige<br />

Wohnungen.<br />

Griner: Es gibt einige Aspekte: Einerseits<br />

liegt <strong>der</strong> studentische Nutzen in <strong>der</strong> Repräsentation.<br />

Wenn m<strong>an</strong> org<strong>an</strong>isiert ist, k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> mehr erreichen. Es ist wichtig, dass sich<br />

die Studenten bei wichtigen Themen einbringen<br />

können. Ferner gibt es den praktischen<br />

Nutzen – sei es die Unterstützung bei<br />

<strong>der</strong> Wohnungssuche o<strong>der</strong> die Org<strong>an</strong>isation<br />

von Partys. Auch <strong>der</strong> soziale Nutzen ist gross,<br />

vor allem in <strong>der</strong> heutigen Zeit. An<strong>der</strong>erseits<br />

denke ich, sind die Schulleitung und die Politik<br />

froh, einen Ansprechpartner für studentische<br />

Anliegen zu haben. Es ist nämlich auch<br />

für sie eine Arbeitserleichterung, wenn wir<br />

gebündelt sagen können, wo unsere Probleme<br />

genau liegen. Und zu guter Letzt: Aktive<br />

im VSETH haben viel mehr Möglichkeiten,<br />

ein Projekt o<strong>der</strong> eine Idee zu realisieren, zum<br />

Beispiel in Kommissionen. Hier findet m<strong>an</strong><br />

Vs<strong>etH</strong> 17<br />

Infrastruktur, Personen und auch fin<strong>an</strong>zielle<br />

Unterstützung.<br />

Jetzt haben wir einiges über die <strong>etH</strong><br />

und den Vs<strong>etH</strong> gehört – von früher<br />

und von heute. Was hat sie am meisten<br />

überrascht<br />

Wellm<strong>an</strong>n: Was mich erstaunt hat, ist das<br />

Logo. Das haben wir damals kreiert und es<br />

existiert immer noch! Es überrascht mich<br />

sowieso, wie wenig sich in den letzten 50<br />

Jahren geän<strong>der</strong>t hat.<br />

Griner: Dass sich so wenig verän<strong>der</strong>t hat, hat<br />

mich nicht überrascht. Ich habe <strong>an</strong>lässlich<br />

<strong>des</strong> 150-Jahr-Jubiläums bereits vieles recherchiert.<br />

Es sind seit jeher Ingenieure und Naturwissenschaftler<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> ETH, weshalb wohl<br />

immer wie<strong>der</strong> ähnliche Ideen aufkommen<br />

werden. Mich hat allerdings überrascht, dass<br />

<strong>der</strong> Verein früher schon stark apolitisch war.<br />

Wellm<strong>an</strong>n: Wahrscheinlich wurde es erst<br />

nach meiner Zeit politischer – vor allem<br />

durch den Kampf gegen das ETH-Gesetz.<br />

Griner: Ja, das stimmt. In den 68er-Jahren<br />

war <strong>der</strong> VSETH sehr politisch. Es gab auch<br />

Zeiten, in denen sich <strong>der</strong> VSETH weiter<br />

aussen positionierte als <strong>der</strong> VSS.<br />

Wellm<strong>an</strong>n: Das ist interess<strong>an</strong>t. Zu meiner<br />

Zeit war <strong>der</strong> VSS eher links und politisch orientiert.<br />

[i] Dieses Gespräch wurde gekürzt. Das ausführliche Interview<br />

findet ihr auf <strong>der</strong> Jubiläumshomepage <strong>des</strong> VSETH:<br />

jubilaeum.vseth.ethz.ch<br />

Polykum Nr. 5/<strong>11</strong>-<strong>12</strong><br />

Heini Wellm<strong>an</strong>n<br />

Vs<strong>etH</strong>-präsident: 1963<br />

studium: Betriebs- und Maschineningenieur,<br />

1959-1966. 1960/61 Unterbruch<br />

wegen Militärdienst und Praktikum<br />

abschluss: Dipl. Maschineningenieur<br />

ETH, dipl. Betriebsingenieur ETH<br />

Highlight während Vs<strong>etH</strong>-Zeit:<br />

Das 100-jährige Jubiläum <strong>des</strong> VSETH<br />

war sein Highlight. Dort hielt Heini Wellm<strong>an</strong>n<br />

eine Rede in <strong>der</strong> er unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em<br />

for<strong>der</strong>te, dass m<strong>an</strong> in <strong>der</strong> Westschweiz<br />

ebenfalls eine ETH brauche.<br />

J<strong>an</strong>nick griner<br />

Vs<strong>etH</strong>-präsident: HS <strong>20</strong>10/<strong>20</strong><strong>11</strong><br />

studium: Informatik<br />

abschluss: kommt noch<br />

Highlight während Vs<strong>etH</strong>-Zeit:<br />

Für J<strong>an</strong>nick Griner ist das Zust<strong>an</strong>dekommen<br />

<strong>der</strong> Stipendieninitiative ein<br />

Highlight seiner Zeit als Präsident. Mit<br />

<strong>der</strong> Initiative verl<strong>an</strong>gt <strong>der</strong> VSS eine<br />

schweizweite Harmonisierung <strong>des</strong> Stipendienwesens.<br />

Am <strong>20</strong>. J<strong>an</strong>uar wurden<br />

rund <strong>11</strong>5 000 Unterschriften in Bern eingereicht.<br />

peter de Ha<strong>an</strong><br />

Vs<strong>etH</strong>-präsident: 1991/92 Präsident,<br />

1992/93 Präsident und Archivar<br />

studium: Physik, 1989-1994<br />

abschluss: Dipl. Phys. ETH, Dr. sc. nat.<br />

ETH<br />

Highlight während Vs<strong>etH</strong>-Zeit:<br />

Für Peter de Ha<strong>an</strong> waren vor allem <strong>der</strong><br />

Kampf gegen das ETH-Gesetz 1991 und<br />

die Gründung <strong>des</strong> Polykum im Jahr<br />

1992 prägende Erlebnisse seiner Zeit als<br />

VSETH-Präsident.

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