Download - Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land
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DIAKOMED<br />
Aus unseren Kliniken und Abteilungen<br />
Gallensteine<br />
aus internistischer Sicht<br />
Mit der Verbesserung der medizinischen Diagnostik,<br />
insbesondere durch den Einsatz der Ultraschalluntersuchung<br />
werden immer wieder Gallenblasensteine als Zufallsbefund<br />
gesehen.<br />
Bei der Bewertung dieses Befundes muss unterschieden<br />
werden zwischen dem beschwerdefreien Gallensteinträger<br />
und dem Erkrankungsbild mit krampfartigen<br />
Schmerzen (Koliken) und Entzündung der Gallenblase<br />
sowie mitunter Gelbverfärbung der Haut (Ikterus) bei<br />
Verlegung der Gallenwege durch diese Steine.<br />
Gallensteinträger, etwa 10 – 15 % der Bevölkerung haben<br />
Gallensteine, sind beschwerdefrei und ohne klinische<br />
Zeichen. Sie bedürfen keiner Therapie. Der Ultraschallbefund<br />
sollte im Intervall kontrolliert werden.<br />
Gallensteinkranke, etwa 10 % der Gallensteinträger,<br />
bekommen im Laufe ihres Lebens Symptome und<br />
zeigen folgende Krankheitsbilder:<br />
• Gallenblasenentzündung<br />
In der Gallenblase können sich, begünstigt durch die<br />
vorhandenen Gallenblasensteine, Bakterien vermehren<br />
und zu gefährlichen Entzündungen, bis zur Vereiterung,<br />
führen, die sich durch Fieber und Schmerzen<br />
im rechten Oberbauch äußern.<br />
• Gelbsucht<br />
Wenn Gallensteine die ableitenden Gallenwege verlegen,<br />
kommt es durch den Rückstau der Galle zur<br />
Gelbverfärbung der Augen und der Haut, der Urin wird<br />
dunkel und der Stuhl hell, außerdem tritt Juckreiz auf.<br />
• Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />
Neben dem Gallestau kann es auch zur Stauung der<br />
Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse kommen.<br />
Die Folge ist die Selbstandauung des Organs mit<br />
plötzlich einsetzenden gürtelförmigen Dauerschmerzen,<br />
Übelkeit, Erbrechen und Fieber.<br />
Diagnostik auch gleichzeitig<br />
zu therapieren. Steine können<br />
über den Arbeitskanal des<br />
Endoskopes zertrümmert oder<br />
entfernt werden.<br />
Eine moderne Methode zur<br />
Beurteilung von Gallenwegen<br />
ist die MRCP (Magnetreso-<br />
ERCP- Untersuchung<br />
nanz-Cholangiopankreatiko-<br />
graphie), die ohne Röntgenstrahlen auskommt, jedoch<br />
keine therapeutischen Maßnahmen während der Untersuchung<br />
erlaubt.<br />
Gallensteine, die keine Symptome verursachen, bedürfen<br />
keiner Therapie. Koliken erfordern Bettruhe, Nahrungskarenz,<br />
Schmerzmittel, krampflösende Mittel und bei gleichzeitiger<br />
Entzündung der Gallenblase auch Antibiotika.<br />
Nach Abklingen der akuten Krankheitsphase stehen<br />
mehrere Verfahren zum Entfernen der Gallensteine<br />
zur Verfügung:<br />
1. Operation mit Entfernung der Gallenblase<br />
2. ERCP mit Entfernung der Steine aus den Gallenwegen<br />
sowie<br />
3. Einbringung eines ableitenden Röhrchens (Stent)<br />
4. medikamentöse Auflösung der Steine, diese müssen<br />
kleiner als 2 cm sein. Die Rezidivrate (erneutes Auftreten<br />
von Steinen) ist allerdings hoch, deshalb wird<br />
dieses Verfahren selten angewendet.<br />
5. Zertrümmerung der Steine mit Stosswellen.<br />
Hierfür sind ebenfalls nur kleine Steine geeignet.<br />
Ultraschallbild mit Gallenstein<br />
Neben der Untersuchung<br />
des Patienten und der Bestimmung<br />
wichtiger Laborwerte<br />
ist die Ultraschalluntersuchung<br />
(Sonographie)<br />
die wichtigste Maßnahme<br />
zur Stellung der Diagnose.<br />
Werden Gallensteine in den Gallengängen vermutet, so<br />
sollte eine endoskopische Darstellung dieser Region<br />
bevorzugt werden. Die ERCP (endoskopisch retrograde<br />
Cholangiopankreatikographie) bietet den Vorteil, neben der<br />
Gallenstein<br />
Dr. med Tom Ziegler<br />
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II –<br />
Gastro enterologie und Diabetologie<br />
Facharzt für Innere Medizin, Diabetologie,<br />
Tropenmedizin, Notfallmedizin<br />
ChA-Sekretariat: Annett Birkner<br />
Telefon: 03722 76-2430<br />
innere2@diakomed.de<br />
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