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Download - Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land

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DIAKOMED<br />

Aus unseren Kliniken und Abteilungen<br />

Die Tatsache, dass die meisten Probleme<br />

und Pathologien der Patienten<br />

aufgrund der enormen Anpassungsfähigkeit<br />

des menschlichen Körpers<br />

von ihm selbst geheilt werden ist bemerkenswert.<br />

Wir müssen ihm nur die<br />

Möglichkeit dazu geben. Das beste<br />

Beispiel hierfür ist die Tierwelt, die uns<br />

eindrucksvoll das richtige Verhalten<br />

vorlebt.<br />

Tiere können nicht zum Arzt gehen, sie<br />

können nur auf Ihre eigenen Körpersignale<br />

hören. Schmerz und damit verbundene<br />

Bewegungseinschränkung<br />

sind die beiden Hauptmerkmale, die<br />

ihnen zur Verfügung stehen. So beginnen<br />

sie innerhalb der zulässigen Belastungsgrenzen<br />

mit der Mobilisation<br />

und setzen dadurch bestimmte Reize,<br />

welche die Zellen und das Gewebe für<br />

die richtige Regeneration benötigen.<br />

Eine Anpassung auf diese Weise wird<br />

als funktionell bezeichnet, da die Belastung<br />

des Gewebes innerhalb der<br />

Grenzen der Pathologie beziehungsweise<br />

des Schmerzes stattfinden. Der<br />

Mensch macht genau das Gegenteil.<br />

Er nimmt das wichtigste Symptom,<br />

den Schmerz, mit handelsüblichen<br />

Schmerzmitteln weg, anstatt frühzeitig<br />

auf dieses Signal zu hören. Erst<br />

viel zu spät, wenn es gar nicht mehr<br />

geht, veranlasst er eine Reihe von<br />

passiven Behandlungen, wie das gute<br />

alte Heizkissen oder Massagen, wobei<br />

auch hier lediglich die Beseitigung<br />

von Schmerzen im Vordergrund steht.<br />

Die Patienten fühlen sich geheilt. Das<br />

Gegenteil ist aber der Fall. Denn der<br />

vermeintlich geschwächte, eventuell<br />

beschädigte, Bewegungsapparat mit<br />

seinen Muskeln, Sehnen und Bändern<br />

wurde nicht behandelt und gestärkt.<br />

Und so ist es nur eine Frage der Zeit,<br />

bis der Körper abermals rebelliert.<br />

Jeder Patient, ob er nun Rückenschmerzen<br />

hat, ein verstauchtes Knie,<br />

einen umgeknickten Fuß oder gar einen<br />

Bandscheibenvorfall, muss lernen,<br />

nach einer Läsion so schnell wie<br />

möglich von passiven Interventionen,<br />

zur aktiven Therapie überzugehen.<br />

Schlimmere Verletzung wie ein Knochenbruch<br />

oder ein Bänderriss können<br />

durch moderne Röntgenaufnahmen<br />

umgehend ausgemacht und zunehmend<br />

stabil operativ versorgt werden.<br />

Somit geben auch diese Verletzungen<br />

den Weg für die aktive Rehabilitation<br />

mit angepasster Belastung frei. Der<br />

Langzeiteffekt vieler passiver Therapien<br />

ist sehr begrenzt, da sie nichts an den<br />

primären Verletzungsursachen, also zu<br />

schwachen Muskeln oder Bändern<br />

ändern und keine Verbesserung der<br />

Belastbarkeit ergeben. Training und<br />

angepasste Bewegung sind die einzigen<br />

Möglichkeiten, um die Belastbarkeit<br />

von Bindegewebsstrukturen zu<br />

erhöhen und die Funktion des Bewegungsapparates<br />

zu verbessern. Durch<br />

regelmäßiges Training werden nicht<br />

nur Muskeln gekräftigt, die unseren<br />

Körper aufrecht halten, es lagert auch<br />

mehr kollagenes, also festes Bindegewebe<br />

in Sehnen und Bänder ein, welche<br />

unser Körper für die Anstrengungen<br />

im Alltag dringend braucht und ihn<br />

stabilisiert. Nur die Funktion bestimmt<br />

das Gewebe. Um das einfach auszudrücken:<br />

Wenn sie Beschwerden im<br />

Rücken haben, müssen Sie ihn bewegen<br />

und gezielt trainieren. Wir Physiotherapeuten<br />

stehen ihnen hierbei gern<br />

zur Seite und begleiten sie auf Ihrem<br />

Weg der Rehabilitation.<br />

Ziel einer jeden Rehabilitation sollte es<br />

sein, nach vielen geleisteten Übungsstunden,<br />

erworbenen Erfahrungen und<br />

Aufklärung über die Gesetzmäßigkeiten<br />

unseres Körpers, unter Anleitung von<br />

Fachpersonal auch den eigentlichen<br />

Unfallmechanismus oder die damals<br />

schmerzauslösenden Bewegungen zu<br />

trainieren. Ein gutes Beispiel ist hier<br />

der umgeknickte Fuß oder der alles<br />

gepriesene gerade Rücken. Man kann<br />

nicht sein ganzes Leben den Rücken<br />

gerade halten wie es oft dogmatisch<br />

verlangt wird. Oder haben Sie schon<br />

mal probiert mit geradem Rücken<br />

Schuhe zu binden Probieren sie es<br />

aus. Die Bewegung nicht mehr auszuführen,<br />

die Ihnen vor Monaten Beschwerden<br />

bereitet hat, ist keine<br />

Therapie. Und Bewegungen die man<br />

(noch) nicht kann, weil sie vielleicht bis<br />

jetzt weh tun, kommen nicht wieder,<br />

indem man sie nie wieder ausführt.<br />

Nur eine angepasste Bewegung, bis<br />

an den Schmerz heran, nicht in den<br />

Schmerz hinein, wird ihrem Körper zur<br />

Heilung verhelfen und der Schmerz<br />

wird nachlassen.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

auch in diesem Frühjahr bietet<br />

unsere Physiotherapie einen<br />

Kurs „Nordic Walking“ an. Bei<br />

Interesse können Sie sich jederzeit<br />

an unsere Physiotherapie<br />

wenden, Telefon 03722 76-2330.<br />

Der Zusammenhang von Bewegungsmangel<br />

und einer Vielzahl von Beschwerden<br />

und Krankheiten, zum<br />

Beispiel dem Rückenleiden, ist großen<br />

Teilen der Bevölkerung noch unzureichend<br />

bewusst. Aus diesem Grund<br />

sind hier noch erhebliche Anstrengungen<br />

bei der Aufklärung der gesamten<br />

Bevölkerung, vom Schulkind bis hin<br />

zum Rentner, nötig. Sie wissen es<br />

jetzt besser und können noch heute<br />

Ihrem Körper das geben, was er wirklich<br />

braucht. Denn Bewegungsapparat<br />

kommt nicht von Fernsehapparat sondern<br />

von Bewegung.<br />

Wir haben Frühling, eine der schönsten<br />

Jahreszeiten. Nutzen Sie ihn!<br />

Peter Krieche<br />

Physiotherapeut<br />

Telefon: 03722-76 2330<br />

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