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notfallblatt quantenmechanik - Website von Andreas Windisch.

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NOTFALLBLATT QUANTENMECHANIK<br />

Tutorium aus Quantenmechanik<br />

05. Juni 2010<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Windisch</strong><br />

Dies ist eine NOTFALLKARTE. Sollte ein kranker oder verletzter Term im Hilbertraum angetroffen werden, so sind<br />

hier diverse Techniken und Therapien zusammengefasst mit deren Hilfe der Term verarztet werden kann.<br />

8q < 1L<br />

cos( nπ x),<br />

ψ n(x) = q 2L<br />

: 1L<br />

sin( nπ<br />

2L x), n = 1, 3, 5, 7, . . .<br />

Erste Hilfe<br />

*<br />

C Schrödingerbild<br />

1. Ruhe bewahren!<br />

Im Schrödingerbild hängen die Zustände <strong>von</strong> der Zeit ab, die Operatoren<br />

2. Bewustseinskontrolle: Kann ich das<br />

Problem erkennen<br />

sind zeitunabhängig. Die Dynamik wird durch die Schrödin-<br />

gergleichung beschrieben:<br />

3. Verbandsmaterial: Was brauche ich<br />

für die Verarztung<br />

i d |ψ(t)〉 = Ĥ|ψ(t)〉,<br />

dt<br />

4. Ersthilfe leisten.<br />

mit |ψ(t)〉 dem Zustand des Systemes im Schrödingerbild. Der Zustand<br />

entwickelt sich mit dem unitären Zeitentwicklungsoperator:<br />

*<br />

|ψ(t)〉 = Û(t, t 0)|ψ(t 0 )〉,<br />

A Baker-Campbell-Hausdorff-Formel<br />

mit<br />

e A e B = e A+B+ 2 1[A,B]<br />

*<br />

B Exemplarisch: Endlicher Potentialtopf:<br />

Ansätze<br />

Die folgende Abbildung zeigt eine Skizze des Potentials.<br />

Û(t, t 0 ) = e −i(t−t 0 )Ĥ/ .<br />

*<br />

D Heisenbergbild<br />

In diesem Bild ist die Zeitabhängigkeit der Zustände eingefroren.<br />

Die dynamische Gleichung ist die Heisenberg’sche Bewegungsgleichung.<br />

dÂH<br />

dt<br />

= 1<br />

[ÂH, Ĥ].<br />

i<br />

Der zeitunabhängige Zustand entspricht dem Anfangszustand im<br />

Schrödingerbild:<br />

Hier kommutieren [H, P] = 0, dh. wir können die Lösungen nach symmetrischen<br />

und antisymmetrischen Anteilen klassifizieren. Das Potential<br />

|ψ(t)〉 H = U † (t)|ψ(t)〉 = |ψ(0)〉,<br />

ist:<br />

8<br />

>< V 0 , x < −L<br />

V (x) = 0, −L ≤ x ≤ L<br />

dh.<br />

>:<br />

V 0 , x > L<br />

|ψ(t)〉 H = e itĤ/ |ψ(t)〉.<br />

Nun wird eine Gesamtwellenfunktion angesetzt, indem man alle unterschiedlichen<br />

Bereiche betrachtet. Gebundene Lösungen: (0 < E < V 0 )<br />

(Beachte: d|ψ〉 H /dt = 0). Für den Erwartungswert eines Operators Â<br />

finden wir:<br />

( d2<br />

dx 2 − k2 1 )ψ I(x) = 0 (x < −L)<br />

〈ψ(0)|eitĤ/ Âe −itĤ/ |ψ(0)〉 = 〈ψ(0)| Â H (t)|ψ(0)〉<br />

( d2<br />

dx 2 + k2 2 )ψ II(x) = 0 (−L ≤ x ≤ L)<br />

= H 〈ψ|ÂH(t)|ψ〉 H<br />

( d2<br />

dx 2 − k2 1 )ψ III(x) = 0 (x > L)<br />

mit k1 2 = 2m(V 0 − E)/ 2 und k2 2 = 2mE/2 . Die antisymmetrischen<br />

und symmetrischen Wellenfunktionen sind dann:<br />

*<br />

8<br />

E Wechselwirkungsbild (Diracbild)<br />

>< Ae k 1 x , x < −L<br />

ψ a(x) = C sin(k 2 x), −L ≤ x ≤ L<br />

Dieses Bild eignet sich für Probleme mit explizit zeitabhängigem Hamiltonian.<br />

Hier entwickeln sich der Zustandsvektor und der Ope-<br />

>:<br />

De −k 1 x , x > L<br />

rator in der Zeit. Die Dynamik der Zustände genügt der folgenden<br />

bzw.<br />

8<br />

Gleichung:<br />

>< Ae k 1 x , x < −L<br />

i d|ψ(t)〉 I<br />

= ˆV I (t)|ψ(t)〉 I ,<br />

ψ s(x) = B cos(k 2 x), −L ≤ x ≤ L<br />

dt<br />

>:<br />

De −k 1 x , x > L<br />

wobei Ĥ =<br />

Die Kontinuitätsbedingung der Wellenfunktion und ihrer Ableitung<br />

+ ˆV mit Ĥ0 zeitunabhängig und ˆV (zeitabhängiges)<br />

Potential ist.<br />

ist nun noch zu lösen (hier nicht durchgeführt). Ansatz für Streulösungen<br />

I ist dann gegeben durch<br />

(E > V 0 ):<br />

8<br />

>< Ae ik 1 x + Be −ik 1 x , x < −L<br />

ˆV I (t) = e itĤ 0 / −itĤ ˆV e 0 / .<br />

ψ(x) = Ce ik 2 x + De −ik 2 x , −L ≤ x ≤ L<br />

>:<br />

Ee ik 1 x ,<br />

x > L<br />

Die Bewegungsgleichung der Operatoren wird durch Ĥ0 bestimmt:<br />

Ist der Potentialtopf unendlich tief, so muss die Wellenfunktion am<br />

Rand verschwinden. Die Quantisierungsbedingung eingesetzt in die entsprechende<br />

Wellenfunktion ist dann: (V 0 → ∞)<br />

dt<br />

dÂI(t)<br />

= 1<br />

[ÂI(t), Ĥ0].<br />

i<br />

- BITTE WENDEN! -<br />

*


NOTFALLBLATT QUANTENMECHANIK<br />

Tutorium aus Quantenmechanik<br />

05. Juni 2010<br />

<strong>Andreas</strong> <strong>Windisch</strong><br />

Dies ist eine NOTFALLKARTE. Sollte ein kranker oder verletzter Term im Hilbertraum angetroffen werden, so sind<br />

hier diverse Techniken und Therapien zusammengefasst mit deren Hilfe der Term verarztet werden kann.<br />

F Exemplarisch: Potentialstufe:<br />

Ansätze<br />

Die folgende Abbildung zeigt den Potentialverlauf, Inzidenz erfolgt <strong>von</strong><br />

links.<br />

Der Term mit der Konstante D divergiert für x → ∞, D ist also 0. Die<br />

vollständige Wellenfunktion ist daher:<br />

ψ(x, t) =<br />

(<br />

Ae<br />

i(k 1 x−ωt) + Be<br />

−i(k 1 x+ωt) , x < 0<br />

Ce −k′ 2 x e −iωt , x ≥ 0<br />

Der Potentialsprung erfolgt bei x = 0:<br />

V (x) =<br />

(<br />

0, x < 0<br />

V 0 , x ≥ 0.<br />

E > V 0 :<br />

Wir haben zwei Fälle zu unterscheiden. Sei zunächst E > V 0 , dh. der<br />

Einfall erfolgt über der Potentialschwelle. Für x < 0 sind die Teilchen<br />

frei, bei x = 0 erfahren sie ein repulsives Potential welches konstant<br />

anhält. Wir setzen in den beiden Bereichen an:<br />

( d2<br />

dx 2 + k2 1 )ψ I(x) = 0<br />

( d2<br />

dx 2 + k2 2 )ψ II(x) = 0,<br />

Nun wollen wir, wie vorhin, die reflektierten und transmittierten Anteile<br />

erfassen. Nachdem die transmittierte Wellenfunktion ψ trans(x) =<br />

Ce −k′ 2 x rein reell ist, folgt aus der Gleichung für die Stromdichte, dass<br />

dieselbe Null sein muss. Der Reflexionskoeffizient R muss daher 1 sein.<br />

Diese Ergebnisse werden in der Tat erhalten, wenn man die Koeffizienten<br />

explizit berechnet.<br />

*<br />

G Kontinuitätsgleichung<br />

Kurze Motivation zur Kontinuitätsgleichung. Man findet, dass die<br />

Wahrscheinlichkeitsdichte 〈ψ|ψ〉 sich nicht mit der Zeit verändert, dh.<br />

ihre Ableitung nach t verschwindet. Anders ausgedrückt, ist |ψ(t)〉 einmal<br />

normiert, so bleibt es normiert. Wir haben eine Erhaltung der<br />

Wahrscheinlichkeit. Mit Hilfe der zeitabhängigen Schrödingergleichung<br />

kann man folgendes finden:<br />

i<br />

sowie<br />

2m (ψ⃗ ∇ψ ∗ − ψ ∗ ⃗ ∇ψ) = j(⃗r, t),<br />

Wahrscheinlichkeitsstromdichte,<br />

mit k 2 1 = 2mE/2 und k 2 2 = 2m(E −V 0)/ 2 . In diese Gleichungen geht<br />

man mit einem Ebene-Wellen-Ansatz:<br />

ψ ∗ (⃗r, t)ψ(⃗r, t) = ρ(⃗r, t),<br />

Wahrscheinlichkeitsdichte<br />

ψ I (x) = Ae ik 1 x + Be −ik 1 x , (x < 0)<br />

ψ II (x) = Ce ik 2 x + De −ik 2 x , (x > 0).<br />

Das Vorzeichen im Exponenten gibt Aufschluss über die Propagationsrichtung<br />

der Welle (pos/neg x). Bei x = 0 kann nun Transmission bzw.<br />

Reflexion erfolgen. Mit der Annahme der Inzidenz ausschließlich <strong>von</strong><br />

links entfällt der Term der mit der Konstante D kommt, ferner betrachten<br />

wir nun die vollständigen Wellenfunktionen für Einfall (Konstante<br />

A), Reflexion (Konstante B) sowie Transmission (Konstante C).<br />

ψ(x, t) =<br />

(<br />

Ae i(k 1 x−ωt) + Be −i(k 1 x+ωt) , (x < 0)<br />

Ce i(k 2 x−ωt) . (x ≥ 0)<br />

und<br />

∂ρ(⃗r, t)<br />

+ ∇ ⃗ ·⃗j = 0, Kontinuitätsgleichung.<br />

∂t<br />

Mit diesen Definitionen kann man nun etwa den reflektierten Strom für<br />

ein Streuproblem an einer Potentialschwelle berechnen.<br />

*<br />

H Linearer Operator<br />

Ist die Linearität eines Operators zu prüfen muss der Operator auf folgende<br />

Eigenschaft untersucht werden: Wenn<br />

Wir interessieren uns für den Reflexions- bzw. Transmissionskoeffizienten.<br />

Diese sind gegeben durch:<br />

Â(aψ + bφ) = aÂψ + bÂφ,<br />

a, b ∈,<br />

reflektierte Stromdichte<br />

R = |<br />

einfallende Stromdichte | = | J ref<br />

|,<br />

J ein<br />

T = | Jtrans<br />

J ein<br />

|.<br />

Die entsprechenden Stromdichten erhalten wir aus dem Strom-Term aus<br />

der Kontinuitätsgleichung:<br />

J ein = i<br />

2m (ψ ein(x) dψ∗ ein (x)<br />

dx<br />

− ψein ∗ (x) dψ ein(x)<br />

),<br />

dx<br />

analog erhalten wir die Stromdichten für die transmittierte und reflektierte<br />

Welle. Werfen wir nun einen kurzen Blick auf den zweiten Fall.<br />

E < V 0 :<br />

Hier ändert sich die Wellenfunktion im Bereich I nicht, allerdings bekommen<br />

wir im Bereich II:<br />

gilt, so ist der Operator linear.<br />

I Hermite’scher Operator<br />

Ist zu prüfen ob ein Operator hermite’sch ist, so betrachtet man:<br />

Z<br />

*<br />

Z<br />

f ∗ (x)[Âg(x)]d3 x = [† f(x)] ∗ g(x)d 3 x,<br />

mit f, g quadratintegrablen, skalaren Funktionen. Gilt nun für den Operator<br />

 = † , so ist der Operator hermite’sch und es gilt:<br />

Z<br />

Z<br />

f ∗ (x)[Âg(x)]d3 x = [Âf(x)]∗ g(x)d 3 x.<br />

( d2<br />

dx 2 − k′ 2<br />

2 )ψII (x) = 0 (x ≥ 0),<br />

Wir müssen also prüfen, ob diese letzte Relation für einen gegebenen<br />

Operator hält oder nicht.<br />

mit k ′ 2 2 = 2m(V 0 − E)/ 2 . Die Lösung für diese Gleichung ist:<br />

ψ 2 (x) = Ce −k′ 2 x + De k′ 2 x (x ≥ 0).<br />

*<br />

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