Vorstellungen zur Abbildung des Pflegeprozesses mittels NANDA ...

Vorstellungen zur 

Abbildung des 

Pflegeprozesses mittels 

NANDA, NOC, NIC 

Alexandra Bernhart-Just 

Stabsstelle Klinische Pflegewissenschaft & Pflegeentwicklung 

Bethesda Spital AG 

Netzwerktreffen Aarau, 16. April 2013 

24.04.2013 Alexandra Bernhart-Just 1

Überblick 

• Ausgangslage hinsichtlich NANDA, NOC und NIC 

• Vorstellungen zur Abbildung 

– Pflegeanamnesegespräche 

– Assessmentinhalte 

– Pflegediagnosen 

– Pflegeergebnisse 

– Pflegeinterventionen 

– Pflegerische Leistungserfassung 

– Übersichtsansichten zu Pflegediagnosen, -ergebnissen und - 

interventionen 

– Pflegebezogene Berichte 

• Erfahrungen zur Implementierung von NANDA-, NOC-, NIC in 

der elektronischen Pflegeprozessdokumentation – PROCEnf-USP 

• Ausblick 


Terminologische Vorüberlegungen zur elektronischen 

Pflegedokumentation mittels NNN basierend auf den 

Empfehlungen der DAPEP-Projektgruppe 

(siehe dazu Bernhart-Just et al. 2010, 2009, Just et al. 2006) 

24.04.2013 Alexandra Bernhart-Just 3 

© Bernhart-Just 2012 

(Bernhart-Just 2012)

Ziel Fach- und populationsspezifische, 

evidenzbasierte Pflegeprozesse 

• Fach-/populationsspezifische inhaltliche Ausgestaltung der 

pflegerischen Dokumentation (Pflegeprozess) 

• Fach- und populationsspezifische 

– strukturierte pflegerische Assessments (Basis-Screeningfragen, - 

Fokusfragen, Skalen, Scores, Instrumente) 

– Pflegediagnosen priorisieren 

– Fach- und populationsspezifische, pflegesensitive Pflegeergebnisse 

priorisieren 

– Fach- und populationsspezifische Pflegeinterventionen und 

Edukationsangebote priorisieren 

– Fach- und populationsspezifische prä-/poststationäre Eintritts- und 

Austrittskonzepte priorisieren 


Gedanken zur Dokumentation von Inhalten 

des Pflegeanamnesegespräches 

• Diesbezügliche inhaltliche Fragen orientieren 

sich unter anderem an den 

Gesprächspunkten zur Erhebung der 

Pflegeanamnese von Anderegg-Tschudin et al. 

(1998, S.25ff.) 


Ordnungsstruktur für fach- und 

populationsbezogene Pflegeassessments 

24.04.2013 Alexandra Bernhart-Just 

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Fach- respektive populationsspezifische 

Inhalte im Pflegeassessment 

Fach- und populationsspezifische Inhalte für Pflegeanamnesegespräche und pflegerische Basisassessments 

• Die Inhalte sind überall nach den Domänen und Kategorien der NNN-Taxonomie strukturiert 

• Die Basisscreeningfragen, Fokusfragen, Instrumente, Skalen, Scores sind spezifisch für folgende Pflegefachbereiche definiert 

Pflegeanamnese & Basisassessment 

Orthopädie 


Innere Medizin 


Mutter 

Neugeborene 


Chirurgie 


Rehabilitation 


… 


Überlegungen zur Einbindung von 

Instrumenten, Scores, Fragebögen innerhalb 

des Pflegeassessments 


Einbindung von Instrumenten, Scores, Fragebögen 

innerhalb des fach- beziehungsweise 

populationsspezifischen Pflegeassessments 

Erfassungsformulare 

von 

Ereignissen 

z.B. Sturz 

+ Verlaufsansichten von Scorewerten 


Zu bedenken hinsichtlich der Dokumentation 

von Pflegeassessmentinhalten 

• Abgleich, Ergänzung mit Lehrinhalten zum Clinical 

Assessment 

– z.B. Curriculum Bachelor of Science in Pflege 


Überlegungen zur Abbildung der 

Pflegediagnosen im PES + -Format 

+ Träger der Pflegediagnose Patient oder Angehörige(r) 

+ Stärken & Ressourcen 


Überlegungen zur Abbildung von NOC- 

Pflegeergebnissen, NOC-Pflegeergebnisindikatoren 

und NOC-Bewertungsskalen 

+ Zeitangabe wann der Wert erreicht sein sollte 

+ Verlaufsansichten von Scorewerten 


Zu berücksichtigende NOC-Bewertungsskalen 

(Johnson et al. 2005, S. 96ff.) 


Überlegungen zu (NIC-)Pflegeinterventionen 

und (NIC-) Einzelaktivitäten 


Überlegungen zur Verknüpfung von (NIC-)Pflegeinterventionen 

& der pflegerischen Leistungserfassung (tacs®) 


Übersichtsansicht zu aktuellen Pflegediagnosen, 

-ergebnisse und -interventionen eines Patienten 


Reduzierte Übersichtsansicht zu aktuellen 

Pflegediagnosen, -ergebnissen und -interventionen 

eines Patienten 


Überlegungen zu (Pflege-)Berichten 


Weitere Überlegungen zur 

Pflegeprozessdokumentation 

• Integration der Dokumentation von Pflegespezialisten z.B. Breast 

Care Nurse 

• Wunddokumentation in Verbindung mit Gewebeintegrität ( 

Assessmentkategorie) 

• Gestaltung pflegerischer Austritts-, Verlegungsberichte mit NNN- 

Inhalten 

• Schnittstellen und Auswertungen aus der pflegerischen 

Dokumentation 

– Häufigkeiten Pflegediagnosen, -ergebnisse, - 

interventionen 

– Score-Werte 

– Nursing Minimum Data Set – CH-NMDS 

– Pflegeindikatoren in Zusammenhang mit DRG´s 


Notwendige Vor- und Entwicklungsarbeiten für die 

Pflegeprozessdokumentation mit NANDA, NOC, NIC 

• Filterung der NNN-Inhalte 

nach medizinisch-pflegerischem 

Fachgebiet z.B. Patientinnen mit gynäkologischen Erkrankungen 

– Relevante Assessmentinhalte 

– Relevante Pflegediagnosen 

– Relevante Pflegeergebnisse 

– Relevante Pflegeinterventionen 

• Sukzessive Theorie- und Evidenzbasierung der Inhalte sowie der 

Linkages in der Pflegeprozessdokumentation 

• Pflege der Terminologiekataloge Updates 

• Fokussierung der Dokumentationsinhalte auf Relevantes 

• Das richtige Mass an Detailierung unter Berücksichtigung 

verschiedener Zielinteressen 

• Top-Systemdesign 

(Übersichtlichkeit, ansprechend…) 


Erfahrungen zur Entwicklung elektronischer 

Pflegedokumentationssysteme strukturiert 

nach NNN 

Vorgehen in einem Pilotprojekt in São 

Paulo «PROCEnf-USP» 

• Assessment 

• Erhebung allgemeiner Patientendaten 

und Fragen, die nach den 28 

NNN-Kategorien strukturiert sind 

• Bezug zu Skalen, Scores, 

Assesmentinstrumenten 

• Ermitteln hypothetischer 

Pflegediagnosen 

• Bezeichnen der Bestandteile der 

Pflegediagnosen 

• Wahl der definitiven Pflegediagnose 

(PES-Format) 

• Wahl des Pflegeoutcomes 

• Wahl der Pflegeinterventionen 

(Ciqueto Peres, et a. 2009,S.1151-1153) 

• Verlinkung der häufigsten 66 

NANDA-Pflegediagnosen mit 

möglichen und wünschenswerten 

NOC-Pflegeoutcomes und NIC- 

Pflegeinterventionen 

• Linkages basieren auf Fachliteratur 

sowie auf institutionsinternen 

Reflexionen der Pflegepraxis 

• Data Ware House, 

Datenmanagementsystem 

• Schulungen basierend auf: online 

Simulationssituationen zu fiktiven 

Patienten, Theorie-Praxis- 

Schulungen 

• Help-Tool & Manual in Bezug auf 

Zusammenhänge zwischen NNN, 

User-System und NNN-Struktur 

(Ciqueto Peres, et a. 2009,S.1153-1154) 


Rückmeldungen von Pflegenden des Universitätsspitals 

São Paulo zur elektronischen Pflegedokumentation 

mittels NNN («PROCEnf-USP») 

(Ciqueto Peres et al. 2012, S. 543) 


Weitere Rückmeldungen von Pflegenden des 

Universitätsspitals São Paulo zur elektronischen 

Pflegedokumentation mittels NNN («PROCEnf-USP») 

Pflegende 

• evaluierten das Dokumentationssystem positiv 

• das System unterstützt die Entscheidungsprozesse Pflegender in Bezug auf 

Pflegediagnosen, -ergebnisse und -interventionen 

• die Implementierung des Systems in anderen Abteilungen wird positiv gesehen 

• bestätigen die Wichtigkeit kontinuierlicher Schulungsprogramme, Tutoring, 

technische Bedienerfreundlichkeit des Systems 

• sehen Herausforderungen in der Langsamkeit und Komplexität des Systems, der 

Anwendung von Pflegeklassifikationen und der abteilungsspezifischen 

Anpassungen des Systems 

• geben Widerstände gegenüber Veränderungen und Schwierigkeiten hinsichtlich 

der Anwendbarkeit des Systems im Praxisalltag zu bedenken 

• schlagen vor die Anzahl obligatorisch auszufüllender Fragen sollte praktikable 

sein und die Fragen, mit denen erfasst wird wo Patienten Probleme haben sollten 

einen Bezug zum Hospitalisationsgrund haben 

(Ciqueto Peres et al. 2012, S. 543) 


Rückmeldungen von Pflegenden des Universitätsspitals 

São Paulo zur elektronischen Pflegedokumentation 

mittels NNN («PROCEnf-USP») 

Vorteilhafte Aspekte der 

Implementierung 

• Veränderung der Pflegeprozessdokumentation 

• Arbeiten mit dem Pflegeprozess 

• Partizipation der User ermöglicht das 

System zu verbessern 

• Unterstützung für die Projektteammitglieder 

• Arbeiten mit Patientenfallbeispielen 

• Pilottest 

• Schulung vor dem Pilottest 

• «When we use the system… we are able to 

think better» - das System unterstützt das 

Denken Pflegender 

• NNN-Inhalte erweitern das Wissen und 

helfen durch die Orientierung an 

Pflegediagnosen, -ergebnissen und - 

interventionen eine bessere 

Patientenversorgung bereitzustellen 

Wichtige Aspekte hinsichtlich der 

Implementierung 

• Das entwickelte System ist sorgfältig zu 

testen & zu evaluieren und kontinuierlich 

zu modifizieren 

• Enge Zeitressourcen erschweren die 

konsequente Führung der 

Dokumentation 

• Fehlendes Wissen über die NNN- 

Klassifikationen bewirkt das sich 

Pflegende unsicher fühlen 

theoretisch-praktische Kurse zu NNN vor 

Pilottests 

(Lima & Melo, 2012) 


Anregung 

• Austausch und Kooperation unter Vertreterinnen und 

Vertretern von Spitälern die mit NANDA, NOC, NIC 

oder einzelnen dieser Pflegeklassifikationen arbeiten 


Literatur 

Anderegg-Tschudin, H.; Käppeli, S.; Knoepfel-Christoffel, A. (1998) Qualitätsmanagement am Beispiel der 

Pflegediagnostik – Vom Wissen zum Handeln, Projekthandbuch, Direktion des geusndheitswesens des 

Kantons Zürich 

Ciqueto Peres, H.; Costa Lima, F.; de Almeida Lopes Monteiro da Cruz, D.; Gaidzinski, R.; Oliveira, N. Ortiz, 

D.; Mendes e Trinade, M.; Tsukamoto, R.; (2012) Assessment of an electronic system for clinical nursing 

documentation, Acta Paulista de Enfermagem, 25 (4): 543-548 

Ciqueto Peres, H.; de Almeida Lopes Monteiro da Cruz, D.; Costa Lima, F.; Gaidzinski, R.; Ortiz, D.; Mendes e 

Trinade, M.; Tsukamoto, R.; Conceição, N. (2009) Development Electronic Systems of Nursing Clinical 

Documentation structures by diagnosis, outcomes and interventions, Revista da Escola de Enfermagem da 

USP,. 43 (Esp 2): 1149-1155 

Johnson, M.; Maas, M.; Moorhead, S. (2005) Pflegeergebnisklassifikation NOC, 1. Auflage, Hans Huber 

Verlag, Bern 

Lima, A.; Melo, T. (2012) Nurses´perception regarding the implementation of computer-based clinical nursing 

documentation, Revista da Escola de Enfermagem da USP,. 46 (Esp 1): 170-17 

NANDA-International (2005) NANDA-Pflegediagnosen, Definition und Klassifikation 2005-2006, Hans Huber 

Verlag, Bern 

Weiterführende Publikationen 

Bernhart-Just, A.; Lassen, B.; Schwendimann, R. (2010) Representing der Nursing Process With Nursing 

Terminologies in Electronic Medical Record Systems, Computers, Informatics, Nursing, Vol. 28, No. 6, 

345-352 

Bernhart-Just, A.; Hillewerth, K.; Holzer-Pruss, C.; Paprotny, M.; Zimmermann Heinrich, H. (2009) Die 

elektronische Anwendung der NANDA-, NOC- und NIC-Klassifikationen und Folgerungen für die 

Pflegepraxis, Pflege, (22): 443-454 

Just, A.; Busch, N.; Hillewerth, K.; Holzer-Pruss, C.; Kleinknecht, M.; Kuster, B.; Lassen, B.; Märki, W.; Mercado, 

B.; Messmer, S.; Paprotny, M.; Peschak, A.; Schwendimann, R.; Zimmermann Heinrich, H. (2006) Die 

Abbildung des Pflegeprozesses im elektronischen Patientendossier – Das Zürcher Datenmodell, 

Abschlussbericht des DAPEP-Teilprojektes B, Eine Empfehlung zu Händen der Pflegedienst-Kommission der 

Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich

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