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Gerontologie+ Geriatrie - Kompetenz-Centrum Geriatrie

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Beiträge zum Themenschwerpunkt<br />

Z Gerontol Geriat 2014 · 47:6–12<br />

DOI 10.1007/s00391-013-0592-7<br />

Eingegangen: 29. November 2013<br />

Angenommen: 29. November 2013<br />

Online publiziert: 20. Januar 2014<br />

© Springer-Verlag 2014<br />

G. Kolb 1 · K. Breuninger 2 · S. Gronemeyer 3 · D. van den Heuvel 4 · N. Lübke 5 ·<br />

D. Lüttje 6 · A. Wittrich 7 · J. Wolff 8<br />

1<br />

Fachbereich <strong>Geriatrie</strong> und Rehabilitation, Medizinische Klinik St. Bonifatius Hospital, Lingen<br />

2<br />

Fachbereich Rehabilitation, Medizinischer Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS), Essen<br />

3<br />

Medizinischer Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS), Essen<br />

4<br />

Bundesverband <strong>Geriatrie</strong> e.V., Berlin<br />

5<br />

<strong>Kompetenz</strong>-<strong>Centrum</strong> <strong>Geriatrie</strong> (KCG) des GKV-Spitzenverbandes<br />

und der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste, Hamburg<br />

6<br />

Medizinische Klinik IV (<strong>Geriatrie</strong> und Palliativmedizin), Klinikum Osnabrück GmbH,<br />

KH Natruper Holz, Osnabrück<br />

7<br />

Bundesverband <strong>Geriatrie</strong> e.V., Berlin<br />

8<br />

Abteilung Krankenhaus des GKV-Spitzenverbandes Berlin<br />

10 Jahre geriatrische<br />

frührehabilitative<br />

Komplexbehandlung<br />

im DRG-System<br />

Die gesundheitliche Versorgung älterer<br />

Menschen gewinnt vor dem Hintergrund<br />

der demographischen Entwicklung zunehmend<br />

an Bedeutung. So prognostizieren<br />

die im Weißbuch <strong>Geriatrie</strong> [1] veröffentlichten<br />

Bedarfsschätzungen des GE-<br />

BERA-Instituts z. B. eine Verdoppelung<br />

der stationären geriatrischen Versorgungskapazitäten<br />

bis zum Jahr 2020, der<br />

u. a. eine deutliche Zunahme hochaltriger<br />

Patienten an den Krankenhausfällen zugrunde<br />

liegt (. Tab. 1).<br />

Die <strong>Geriatrie</strong> leistet die fachspezifische<br />

Versorgung für betagte und hochbetagte<br />

Patienten. Grundsätzliches Ziel ist es, diesen<br />

geriatrischen Patienten im Sinne des<br />

Sozialgesetzbuches (SGB) V eine „ausreichende,<br />

zweckmäßige und wirtschaftliche“<br />

fachspezifische Versorgung zu bieten,<br />

die jedoch im medizinisch erforderlichen<br />

Maße die Besonderheiten des geriatrischen<br />

Patienten berücksichtigt. Die<br />

Erwartungen an die Abbildung der <strong>Geriatrie</strong><br />

im DRG(Diagnosis Related Groups)-<br />

System beziehen sich daher v. a. auf die<br />

Abdeckung einer indikationsgerechten<br />

Versorgung multimorbider hochbetagter<br />

Versicherter unter Vermeidung von<br />

Unter-, Über- und Fehlversorgung.<br />

Neben der erforderlichen kurativmedizinischen<br />

Behandlung geht es bei dieser<br />

Versichertengruppe insbesondere auch<br />

um den Erhalt von Selbstständigkeit und<br />

Teilhabe sowie um die Minderung von<br />

Pflegebedürftigkeit. Neben einem frühzeitigen<br />

Risikomanagement kommt daher<br />

v. a. auch rehabilitativen Behandlungsansätzen<br />

eine besondere Bedeutung zu.<br />

Die geriatrisch-frührehabilitativen Diagnostik-<br />

und Behandlungselemente sollen<br />

dem geriatrischen Patienten in angepasstem<br />

und ausreichendem Umfang<br />

zum frühestmöglichen Zeitpunkt seiner<br />

jeweiligen fachspezifischen Akutbehandlung<br />

zur Verfügung stehen. Diesem Anspruch<br />

folgend trat das DRG-System vor<br />

10 Jahren im Hinblick auf den Einbezug<br />

geriatrischer Leistungen mit einem neuen<br />

pauschalierten Vergütungssystem an. Der<br />

vorliegende Beitrag setzt sich mit der Implementierung<br />

der <strong>Geriatrie</strong> im DRG-System<br />

auseinander, die über die geriatrische<br />

frührehabilitative Komplexbehandlung<br />

gemäß OPS (Operationen- und Prozedurenschlüssel)<br />

8-550/8-98a erfolgt.<br />

Ihre Abbildung im Vergütungssystem<br />

erfährt die <strong>Geriatrie</strong> einerseits über die<br />

gleichen DRG, die von anderen Fachabteilungen<br />

erbracht werden, und andererseits<br />

über derzeit 17 geriatrische DRG. Diese<br />

bilden zusätzliche Leistungen einer<br />

geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung<br />

(GFK) entsprechend des<br />

OPS 8-550* in den meisten der Hauptdiagnosegruppen<br />

(MDC) ab. Die Leistungserfassung<br />

erfolgt derzeit über 3 Fünfsteller<br />

in wochenweiser Abstufung:<br />

F OPS 8-550.0 über 7–13 Tage,<br />

F OPS 8-550.1 über 14–20 Tage,<br />

F OPS 8-550.2 über 21 Tage und mehr.<br />

Die Vergütungsrelevanz zeigt sich in den<br />

geriatrischen DRG bei Erbringung der<br />

GFK mit mindestens 20 Therapieeinheiten<br />

über mindestens 14 Tage, d. h., es<br />

wird mindestens OPS 8-550.1 erreicht.<br />

Zeitlich längere oder in höherem Umfang<br />

erbrachte therapeutische Leistungen einer<br />

GFK finden, abgesehen von den üblichen<br />

DRG-Zuschlägen bei Überschreiten der<br />

oberen Grenzverweildauer, keine weitere<br />

Berücksichtigung in der Vergütung.<br />

Die den geriatrischen frührehabilitativen<br />

Komplexbehandlungen zugrunde liegenden<br />

OPS-Kodes erfuhren insbesondere<br />

in den ersten Jahren mehrfache Überarbeitungen<br />

mit dem Ziel<br />

6 | Zeitschrift für Gerontologie und <strong>Geriatrie</strong> 1 · 2014

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