Manuskript Faensen-Thiebes - TU Berlin
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Vegetationsökologie trockener und warmer Klimate SS 2002 Immerfeuchte Tropen S.20<br />
Abbildung 18: Grobes Konzept für eine umweltverträgliche, standortsangepasste Landnutzung<br />
(aus Bruenig 1991)<br />
6.2 FORSTLICHE NUTZUNG<br />
Es ist wesentlich ein paar Begriffe zu definieren:<br />
• Die feuchten Tropen sind primär eine Waldzone (VIRGIN FOREST [≈ Urwald]).<br />
• Nutzungen, z. B. die Entnahme einzelner Stämme, das gezielte Pflanzen einzelner<br />
Bäume im Bestand verändern die innere Struktur der Wälder, es handelt sich aber immer<br />
um einen Waldstandort: PRIMÄRWALD.<br />
• Landwirtschaftliche Nutzung zerstört den Wald als solchen. Wiederaufwuchs erzeugt<br />
einen SEKUNDÄRWALD. Dieser ist durch Pioniergehölzarten geprägt (oft Euphorbiaceae)<br />
und kann, wenn er kleinflächig in Primärwald eingebunden ist, sich innerhalb von<br />
25 Jahren dem Primärwald wieder anpassen.<br />
Diese Terminologie unterscheidet sich von der in Mitteleuropa üblichen!<br />
Die tropischen Wälder weisen ein generelles Problem der Holznutzung auf: die sehr heterogene<br />
Artenzusammensetzung verhindert die Lieferung gleicher Sortimente und nötigt zu<br />
aufwändiger Einzelstammentnahme, so dass auf großen Flächen Eingriffe mit einer recht<br />
geringen „Ausbeute“ erfolgen.