Studie: Marktreport Mexiko – Photovoltaik. (Aktualisierung 2014)
<p>Mexiko nutzt als eines der Länder mit der höchsten Sonneneinstrahlung weltweit nach wie vor nur einen geringen Teil seines Solarenergie-Potenzials.</p> <p>Alle Publikationen zum herunterladen oder bestellen unter <a href="http://www.dena.de/publikationen">www.dena.de/publikationen</a></p>
<p>Mexiko nutzt als eines der Länder mit der höchsten Sonneneinstrahlung weltweit nach wie vor nur einen geringen Teil seines Solarenergie-Potenzials.</p>
<p>Alle Publikationen zum herunterladen oder bestellen unter <a href="http://www.dena.de/publikationen">www.dena.de/publikationen</a></p>
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<strong>Studie</strong><br />
MARKTREPORT MEXIKO <strong>–</strong> PHOTOVOLTAIK<br />
dena-Marktinformationssystem<br />
www.export-erneuerbare.de
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />
Regenerative Energien<br />
Chausseestraße 128 a<br />
10115 Berlin<br />
Telefon: + 49 (0)30 72 61 65-600<br />
Telefax: + 49 (0)30 72 61 65-699<br />
E-Mail: info@dena.de<br />
Internet: www.dena.de<br />
Konzeption/Erstellung/Redaktion:<br />
Pia Dorfinger, Kerstin Maaß, Michael Kober, Niklas Hanewinkel<br />
Dezember 2012/<strong>Aktualisierung</strong> Dezember <strong>2014</strong><br />
Alle Rechte sind vorbehalten. Die Nutzung steht unter dem Zustimmungsvorbehalt der dena.<br />
Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Die dena übernimmt<br />
keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Für Schäden<br />
materieller oder immaterieller Art, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen<br />
unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet die dena nicht, sofern ihr nicht nachweislich vorsätzliches<br />
oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.<br />
Offizielle Websites<br />
www.export-erneuerbare.de<br />
www.renewables-made-in-germany.com<br />
2
ZIELE DER STUDIE<br />
• Ziel dieser <strong>Studie</strong> ist es, deutschen Unternehmen genau jene Informationen zum <strong>Photovoltaik</strong>-Markt in <strong>Mexiko</strong> zur Verfügung zu<br />
stellen, die sie für eine effektive und effiziente Planung des Markteintritts benötigen.<br />
• Wichtige <strong>Photovoltaik</strong>-Markt- und Umweltinformationen werden kompakt und leicht verständlich dargestellt.<br />
• Der Leser erhält ein umfassendes Verständnis der Rahmenbedingungen für <strong>Photovoltaik</strong> (PV) in <strong>Mexiko</strong>. Dies beinhaltet eine<br />
detaillierte Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen für PV, inklusive der aktuell geltenden Net-Metering-Regelung.<br />
• Aktuelle und zukünftige Marktpotenziale bzw. Marktsegmente mit besonderem Potenzial werden identifiziert.<br />
• Zudem stellt die <strong>Studie</strong> praktische Informationen zur möglichen rechtlichen Gestaltung des Markteintritts bereit.<br />
• Die in <strong>Mexiko</strong> vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten werden detailliert aufbereitet.<br />
• Die <strong>Studie</strong> ist mit Expertentipps versehen, um Hinweise hervorzuheben und vor Hindernissen zu warnen. Durch ein interaktives<br />
Navigationsmenü sowie interaktive Querverweise und Hyperlinks können Inhalte und wichtige externe Dokumente schnell und einfach<br />
aufgerufen werden.<br />
• Die <strong>Studie</strong> wird im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)<br />
veröffentlicht und bildet einen Teil des dena-Marktinformationssystems. Dieses stellt für die deutsche Branche detailtiefe technologieund<br />
marktspezifische Informationen zu interessanten Exportmärkten zur Verfügung.<br />
3
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Ziele der <strong>Studie</strong>………………………………………………………………………………………………………………………………………… 3<br />
Inhalt und Struktur der <strong>Studie</strong>………………………………………………………………………………………………………..…….….. 6<br />
Nutzungshinweise für den Leser…………………….……………………………………………………………………………….………… 8<br />
Executive Summary…………………………………………………………………………………………………………………………..……… 10<br />
Umweltanalyse……………………………………………………………………………………………………………………………….……….. 12<br />
• Technologische Informationen……………………………………………………………………………………………………………………………………… 16<br />
• Soziodemografische Informationen………………………………………………………………………………………………………………………………. 19<br />
• Wirtschaftliche Informationen……………………………………………………………………………………………………………………………………… 24<br />
• Politische Informationen……………………………………………………………………………………………………………………………………………… 31<br />
Nachfrageseite………………………………………………………………………………………………….…………………………….……….. 38<br />
• Entwicklung des PV-Sektors ……………………………………………………………………………………………………………………………….………. 40<br />
• On-grid-Marktsegmentierung….………………………………………………………………………………………………………………………………….. 42<br />
• On-PV-Großprojekte.………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. 46<br />
Angebotsseite…………………………………………………………………………………………….…………………………………….………. 52<br />
• PV-Wertschöpfungskette……………………………………………………………………………………………………………………………………………… 54<br />
• Die wichtigsten PV-Distributoren………………………………………………………………………………………………………………………………….. 57<br />
• Produktion von PV-Modulen in <strong>Mexiko</strong>…………………………………………………………………………………………………………………………. 60<br />
• Bewertung des Angebots vor Ort…………………………………………………………………………………………………………………………………… 61<br />
4
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Marktzugang und rechtliche Rahmenbedingungen…………………………..………………………………………………………… 65<br />
• Rechtlicher Rahmen der Geschäftstätigkeit……………………………………………………………………………………………………………………. 67<br />
• Öffentliche Vergabe / Local-Content-Regelungen…………..…………………………………………………………………….…………………...….. 74<br />
• Internationale Handelsabkommen………………………………………………………………………………………………………………………………… 76<br />
• Steuerrecht……….………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 78<br />
• Zollbestimmungen………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 80<br />
• Genehmigungsverfahren……………………………………………………………………………………………………………….……………………………… 83<br />
Förderung und Finanzierung …………….………………………………………………………………………….…………………………. 101<br />
• Einführung ………………………………………..……………………………………………………………………………………………………………………… 103<br />
• Deutsche Institutionen………………………………………………………………….……………………………………………………………………………. 109<br />
• Internationale Institutionen………………………………………………………………………………………………………………………………………… 124<br />
• Staatliche PV-Förderprogramme in <strong>Mexiko</strong> ……………………………………………………………..…………………………………………………… 131<br />
• Länderspezifische Risikobewertung…………………………………………………………………….………………………………………………………… 139<br />
Kontakte und Kooperationspartner ………………………………………………………………………….…………………………….. 146<br />
Kooperationspartner……………………………………………………………………………………………………………………………… 148<br />
5
Analysebereiche<br />
Praxisinformationen<br />
INHALT UND STRUKTUR DER STUDIE<br />
• Umweltanalyse (technologische, soziodemografische, ökonomische<br />
und politische Informationen mit Bezug auf PV)<br />
• Der vorliegende <strong>Marktreport</strong> <strong>Mexiko</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Photovoltaik</strong> wurde im Zeitraum Mai bis<br />
November 2012 erstmalig erstellt und im<br />
Oktober und November <strong>2014</strong> aktualisiert.<br />
• Nachfrageseite des PV-Marktes in <strong>Mexiko</strong> (Marktsegmente)<br />
• Angebotsseite des PV-Marktes in <strong>Mexiko</strong> (Branchenstruktur)<br />
• Die Ergebnisse basieren auf einer umfassenden<br />
Analyse marktbestimmender Faktoren.<br />
• Im ersten Schritt wurde die technologische,<br />
soziodemografische, ökonomische und politische<br />
Umwelt des PV-Marktes in <strong>Mexiko</strong> analysiert.<br />
• Darauf aufbauend wurden die einzelnen PV-<br />
Marktsegmente sowie die jeweiligen Akteure und<br />
Angebote betrachtet.<br />
• Marktzugang und rechtliche Rahmenbedingungen<br />
• Finanzierung und Förderung<br />
• Des Weiteren präsentiert die <strong>Studie</strong> praxisnahe<br />
Informationen zum Markteintritt und zu den<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen für PV in<br />
<strong>Mexiko</strong>.<br />
• Es werden sowohl supranationale als auch<br />
nationale Anbieter mit Angeboten für PV-<br />
Finanzierungsmöglichkeiten dargestellt und eine<br />
Risikobewertungen für <strong>Mexiko</strong> vorgenommen.<br />
6
Sekundärquellen<br />
Primärquellen<br />
ERLÄUTERUNG DER GENUTZTEN QUELLEN<br />
Für den <strong>Marktreport</strong> wurde zuerst ein breites Spektrum an Sekundärquellen analysiert, das anschließend anhand von Primärerhebungen verifiziert<br />
wurde.<br />
• Interne Quellen: dena-Marktanalyse, dena-Länderarchiv, dena-Schriftenreihe<br />
• Externe Quellen: Daten internationaler Organisationen (IEA, OECD, WB, EIB, GIZ, GEF)<br />
• Veröffentlichungen der Ministerien und nationalen Organisationen (SENER, CFE, CRE)<br />
• PV-Markt-Referenzstudien, Fachartikel in internationalen und nationalen Publikationen, Firmen- und Pressemeldungen, lokale<br />
Nachrichten in <strong>Mexiko</strong><br />
• Erstellung und Nutzung einer umfassenden Datenbank des mexikanischen PV-Marktes: Datenpflege mittels eines Excel-<br />
Templates<br />
• Analyse und Interpretation der generierten Daten durch Fach- und Länderexperten der dena<br />
• Primärdatenerhebung: semi-strukturierte qualitative Interviews mit ausgewählten PV-Marktexperten zur Erhebung von<br />
Betriebs- und Kontextwissen (Unternehmens- und Verbandsvertreter)<br />
• Befragungszeitraum: Mai bis Juli 2012 und November <strong>2014</strong><br />
• Die Daten aus den Interviews wurden codiert und verwendet, um die Ergebnisse der Sekundärrecherche zu validieren sowie um<br />
Informationslücken zu schließen und Hintergrundwissen zu generieren.<br />
• Alle juristischen Informationen wurden durch Rechtsexperten mit lokaler Expertise geprüft.<br />
• Ergänzend wurden strukturierte Interviews mit ausgewählten lokalen und internationalen Finanzierungsexperten geführt.<br />
7
NUTZUNGSHINWEISE FÜR DEN LESER<br />
Die dargelegten Informationen wurden interaktiv aufbereitet.<br />
• Interaktives Inhaltsverzeichnis: Die Flow-Darstellung am Fuß der Folie gibt Ihnen Orientierung, an welcher<br />
Stelle Sie sich im Bericht befinden. Durch Klicken auf ein Icon gelangen Sie zum entsprechenden Kapitel.<br />
• Querverweise zwischen thematisch verknüpften Inhalten ermöglichen eine schnelle Orientierung und<br />
zielgerichtete Recherche. Durch Klicken auf das Icon gelangen Sie zu themenverwandten Inhalten.<br />
• Hyperlinks zu wichtigen Primärquellen sind in die <strong>Studie</strong> integriert. Durch Klicken auf das Icon gelangen Sie zur<br />
Ursprungsquelle.<br />
Weitere verwendete Icons:<br />
• Informationen, die direkt aus den durchgeführten Experteninterviews (Mai <strong>–</strong> Juli 2012 und November <strong>2014</strong>) stammen<br />
• Besondere Fakten und Hinweise (aus Sekundär- und Primärquellen), die es in Bezug auf den PV-Markt zu beachten gilt<br />
• Verweise auf Rechtsgrundlagen, Gesetzestexte<br />
• Hinweise zur Dauer von (Genehmigungs-)Prozessen<br />
• Informationen zu anfallenden Kosten<br />
8
ÜBERSICHT ÜBER VERWENDETE EINHEITEN<br />
Wechselkurse (Jahresdurchschnitt)*<br />
2011<br />
1 Euro = 17,32 mexikanische<br />
Pesos (Mex$)<br />
2012 1 Euro = 16,9 Mex$<br />
2013 1 Euro = 17,12 Mex$<br />
Abkürzungen<br />
Wh<br />
RÖE<br />
Wattstunde<br />
Rohöleinheit<br />
Energieeinheiten und Umrechnungsfaktor<br />
1 RÖE = 11,63 Wh<br />
Vorsatzzeichen<br />
k (Kilo) = 1.000<br />
M (Mega) = 1.000.000<br />
G (Giga) = 1.000.000.000<br />
T (Tera) =1.000.000.000.000<br />
* Quelle: GTAI (<strong>2014</strong>)<br />
9
EXECUTIVE SUMMARY (1/2)<br />
Die Entwicklung des mexikanischen PV-Marktes begann bereits in den 1980er-Jahren im Rahmen von ländlichen Elektrifizierungsprogrammen.<br />
Die mexikanische Regierung initiierte zwei Programme, und bis zum heutigen Tag gibt es über 80.000 ländliche Off-grid-Anlagen. Abgesehen<br />
von den ländlichen PV-Installationen basiert die mexikanische Stromversorgung größtenteils auf fossilen Brennstoffen. <strong>Mexiko</strong> verfügt über<br />
reiche Rohöl- und Gasvorkommen und ist derzeit noch Energieexporteur. Erneuerbare Energien spielen im mexikanischen Energiemix eine<br />
untergeordnete Rolle, wobei Wasserkraft und Geothermie bisher am stärksten ausgebaut wurden. Die Stromversorgung erfolgt noch durch den<br />
staatlichen Stromversorger CFE (Comisión Federal de Electricidad), der die Strompreise in <strong>Mexiko</strong> durch Subventionen sehr niedrig hält.<br />
Obwohl <strong>Mexiko</strong> seine Abhängigkeit von fossilen Energieträgern erkannt hat, seinen Energiesektor diversifizieren möchte und eine sehr hohe<br />
Sonneneinstrahlung hat, wird der <strong>Photovoltaik</strong> nur eine sehr kleine Rolle in der Erneuerbare-Energien-Strategie des Landes beigemessen.<br />
Durch die Liberalisierung des Strommarktes im Jahr 1991 wurde erstmals die Möglichkeit für privatwirtschaftliche Akteure geschaffen, am<br />
mexikanischen Strommarkt mitzuwirken. Strom von IPPs*, Selbstversorger, Kleinerzeuger sowie aus Kraft-Wärme-Kopplung und Stromexporten<br />
und -importen konnte bisher in das öffentliche Netz eingespeisten werden oder den eigenen Strombedarf decken. Die im August <strong>2014</strong><br />
verabschiedete Energiemarktreform leitet aktuell weitere Schritte zur Liberalisierung ein. Es sollen unter anderem ein Stromgroßhandelsmarkt<br />
geschaffen sowie handelbare Zertifikate für saubere Energie eingeführt werden, zudem wird die Direktvermarktung von Strom möglich gemacht.<br />
Für deutsche Unternehmen stellt vor allem der Markt der PV-Selbstversorgungssysteme und Kleinerzeuger interessante Geschäftsmöglichkeiten<br />
dar. Erste privatwirtschaftliche Stromerzeuger haben bereits Lizenzen für die Erzeugung von PV-Strom durch die Energieregulierungsbehörde<br />
CRE (Comisión Reguladora de Energía) erhalten und werden als wichtige Markttreiber für den mexikanischen PV-Sektor gesehen. Seit 2010 gibt<br />
es die ersten On-grid-PV-Großprojekte in <strong>Mexiko</strong> und zahlreiche weitere befinden sich zurzeit in der Bau- und Planungsphase. Obwohl im<br />
Segment der privaten Haushalte zahlenmäßig die meisten PV-Anlagen <strong>Mexiko</strong>s installiert sind, findet man im Segment der privatwirtschaftlichen<br />
Akteure die größte installierte Kapazität. Sowohl im Segment privater Haushalte, in dem DAC-Kunden (Tarifa Doméstica de Alto Consumo, für<br />
private Endkunden mit hohem Stromverbrauch) hohe Strompreise zahlen, als auch im Segment der privatwirtschaftlichen Akteure befinden sich<br />
die größten Potenziale für PV-Anwendungen in <strong>Mexiko</strong>.<br />
Ein weiterer wichtiger PV-Markttreiber ist die Net-Metering-Regelung, von der private Haushalte mit Anlagen < 10 kW und gewerbliche Kunden<br />
mit Anlagen < 30 kW im Niedrigspannungsnetz und < 500 kW im Mittelspannungsnetz profitieren können. Lizenzen zur Stromerzeugung durch<br />
IPPs werden im Rahmen von Ausschreibungen vergeben. PV wird in diesen Ausschreibungen jedoch nur eine marginale Rolle zugeschrieben.<br />
Generell geht die mexikanische Regierung von einer PV-Marktgröße von zwei GW bis 2025 aus.<br />
*Independent Power Producer<br />
10
EXECUTIVE SUMMARY (2/2)<br />
Obwohl der heimische PV-Markt in <strong>Mexiko</strong> noch klein ist, hat sich durch ländliche Elektrifizierungsprogramme und die sogenannten Maquila-<br />
Programme bereits eine PV-Industrie vor Ort gebildet. Im Rahmen der Maquila-Programme nutzen ausländische Unternehmen, z. B. Kyocera<br />
oder SunPower, Kostenvorteile wie niedrige Lohnkosten sowie Freihandelsabkommen mit Nordamerika und Europa, um Module in <strong>Mexiko</strong><br />
herzustellen und dann zu exportieren. Es gibt bereits einige Aktivitäten in der Solarsilizium-, Ingot- oder Waferproduktion in <strong>Mexiko</strong>, die PV-<br />
Modulproduktionskapazität lag im Jahr <strong>2014</strong> bei über 649 MW. Drei mexikanische Modulproduzenten, ERDM, Solartec und Solarvatio,<br />
produzieren hauptsächlich für den heimischen Markt.<br />
Technische Komponenten wie Wechselrichter, Batterien und Kabel werden hauptsächlich importiert, da diese Option oft wirtschaftlicher ist. Alle<br />
Komponenten für PV-Anlagen können in <strong>Mexiko</strong> über den Fachhandel erworben werden. Das mexikanische Distributionsnetz ist bereits sehr gut<br />
ausgebaut und es gibt eine große Anzahl von lokalen EPCs, die sich für Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen anbieten. Oftmals bieten<br />
Händler auch einen Installationsservice an. Ausgebildete Fachinstallateure gibt es jedoch kaum. Um am mexikanischen Markt Fuß zu fassen,<br />
haben einige internationale Modulhersteller und Projektentwickler Partnerschaften mit lokalen Firmen gegründet. Dadurch können vor allem<br />
bürokratische Hürden und sprachliche Barrieren überwunden werden.<br />
Grundsätzlich besteht keine Local-Content-Regelung in <strong>Mexiko</strong>, bei öffentlichen Vergaben wird mexikanischen Waren jedoch ein gewisser<br />
Vorzug gewährt. Mexikanische Güter erhalten im Vergleich zu importierten Gütern im Rahmen öffentlicher Vergaben bei der Bewertung eine<br />
Präferenz von bis zu 15 %. Die Zollsätze für Exporte aus der EU sind seit 2007 auf 0 % gesenkt worden; dieser Umstand erleichtert das<br />
Exportgeschäft für europäische Unternehmen. Mit einigen Ausnahmen unterliegen ausländische Investitionen in <strong>Mexiko</strong> grundsätzlich keinen<br />
Beschränkungen. Um die Geschäftstätigkeit vor Ort aufnehmen zu können, stehen mehrere Geschäftsformen zur Verfügung. Meistens wird die<br />
Sociedad Anónima (S.A.) oder die Sociedad de Responsibilidad Limitada (S. de R. L.) gewählt. Das Arbeitsrecht in <strong>Mexiko</strong> ist sehr<br />
arbeitnehmerfreundlich ausgelegt; zudem müssen 90 % der Arbeitnehmer in einem Unternehmen mexikanischer Nationalität sein.<br />
In <strong>Mexiko</strong> gab es in den letzten Jahren im Vergleich zu Europa einen hohen Leitzins und die Zinsentwicklung wird als stabil eingestuft. Sowohl<br />
auf deutscher als auch auf europäischer Ebene werden Förderprogramme im Bereich Klimaschutz, Projektfinanzierung, Exportfinanzierung und<br />
Umwelt angeboten. Auf dem mexikanischen Markt stellen lokale Anbieter und Banken Finanzierungsmöglichkeiten bereit. Die politische<br />
Förderung von erneuerbaren Energien besteht in <strong>Mexiko</strong> aus Steuererleichterungen, Net-Metering und Subventionen. In der geschäftlichen<br />
Risikobewertung <strong>Mexiko</strong>s sind besonders Korruption und Kriminalität als Umstände hervorzuheben, die den Markteinstieg in <strong>Mexiko</strong> erheblich<br />
erschweren können. Die Marktgröße <strong>Mexiko</strong>s und der einfache Prozess der Unternehmensgründung werden jedoch als positiv angesehen.<br />
11
UMWELTANALYSE
UMWELTANALYSE<br />
In diesem Kapitel werden folgende Fragen beantwortet:<br />
Wie gestaltet sich die Umwelt des PV-Marktes in <strong>Mexiko</strong><br />
• Technologische Informationen: Welche natürlichen und technischen Voraussetzungen sind in <strong>Mexiko</strong> für die Anwendung von PV<br />
gegeben<br />
• Soziodemografische Informationen: Wie entwickelt sich der Wohlstand in einer stetig wachsenden Bevölkerung <strong>Mexiko</strong>s und<br />
welche Rolle spielt dabei die Mittelschicht Wie ist das Bildungsniveau in den für PV-relevante Branchen Wie ist der Zugang zu<br />
Elektrizität Wie beeinflusst Wirtschaftskriminalität die Geschäftstätigkeit<br />
• Wirtschaftliche Informationen: Wie entwickeln sich Wirtschaftswachstum, Arbeitslosenquote und Inflationsrate Wie gestalten<br />
sich Primärenergieerzeugung und -verbrauch sowie Stromerzeugung und -verbrauch Wie ist der Strommarkt organisiert Wie<br />
variieren die Strompreise in <strong>Mexiko</strong><br />
• Politische Informationen: Was sind die Hauptziele der amtierenden Regierung Welche PV-spezifischen politischen Programme<br />
gibt es<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
13
UMWELTANALYSE:<br />
KURZÜBERBLICK ALLGEMEINE BASISDATEN<br />
Allgemeine Basisdaten (<strong>2014</strong>)<br />
Fläche<br />
1.964.375 km²<br />
Bevölkerung 120,29 Mio. (07/<strong>2014</strong>)<br />
Landessprache<br />
Staatsform<br />
Administrative Teilung<br />
BIP pro Kopf (PPP)<br />
Wirtschaftswachstum<br />
Staatshaushalt (in Mrd. US$)<br />
Inflationsrate<br />
Arbeitslosenquote<br />
Spanisch<br />
Präsidiale Bundesrepublik<br />
31 Bundesstaaten und<br />
1 Bundesdistrikt<br />
US$ 10.630 (2013)<br />
(Deutschland: US$ 43.332 (2013))<br />
3 % (est.)<br />
(Deutschland: 1,8 % (est.))<br />
Einnahmen: 291,2 (2013)<br />
Ausgaben: 324,1 (2013)<br />
4 % (est.)<br />
4,5 % (est.)<br />
Bundesstaaten und Regionen <strong>Mexiko</strong>s<br />
1. Baja California<br />
2. Baja California Sur<br />
1<br />
2<br />
3<br />
3. Sonora<br />
4. Chihuahua<br />
5. Coahuila<br />
6. Sinaloa<br />
7. Durango<br />
8. Nuevo León<br />
9. Zacatecas<br />
10. Tamaulipas<br />
11. Nayarit<br />
Nordwesten<br />
6<br />
12. Aguascalientes<br />
13. San Luis Potosí<br />
14. Jalisco<br />
15. Guanajuato<br />
4<br />
7<br />
Nordosten<br />
5<br />
19. Michoacán<br />
20. México<br />
21. Distrito Federal<br />
22. Tlaxcala<br />
23. Morelos<br />
24. Puebla<br />
8<br />
25. Guerrero<br />
26. Veracruz<br />
27. Tabasco<br />
28. Campeche<br />
29. Yucatán<br />
30. Quintana Roo<br />
31. Oaxaca<br />
32. Chiapas<br />
9<br />
10<br />
13<br />
Zentral-<strong>Mexiko</strong><br />
11 12<br />
29<br />
14<br />
15 16 17<br />
Südosten<br />
Westen<br />
Süd-Zentral<br />
18<br />
19 2021<br />
22<br />
30<br />
23 24<br />
28<br />
26 27<br />
16. Querétaro 25<br />
17. Hidalgo Süden 31 32<br />
18. Colima<br />
Quellen: SENER (2012a), EIA (2012), CIA (<strong>2014</strong>), GTAI (<strong>2014</strong>)<br />
Quellen: INSCALE GmbH, bearbeitet durch dena (2012)<br />
14
UMWELTANALYSE:<br />
BASISDATEN ENERGIEWIRTSCHAFT<br />
Allgemeine Basisdaten Energie (2013)<br />
Primärenergieverbrauch<br />
2.002 TWh<br />
Stromerzeugungskapazität<br />
61,51 GW<br />
Stromproduktion gesamt (brutto)<br />
277,64 TWh<br />
Stromverbrauch<br />
235,159 TWh<br />
Nettostromexporte<br />
Prognostizierte Entwicklung des Stromverbrauchs<br />
(<strong>2014</strong> <strong>–</strong> 2019)<br />
Strompreis<br />
5.705 GWh<br />
222,3 TWh (<strong>2014</strong>e), 230,6 TWh (2015e), 239,9 TWh (2016e), 243,3<br />
TWh (2017e), 254 TWh (2018e), 267,9 TWh (2019e)<br />
0,36 <strong>–</strong> 3,57 Mex$/kWh (0,02 <strong>–</strong> 0,21 €/kWh)*<br />
Anteil EE-Kapazitäten (Bruttostromerzeugung)<br />
23,46 % (größtenteils Wasserkraft)<br />
Sonneneinstrahlung (durchschnittlicher Jahreswert)<br />
1.825 kWh/m² a<br />
* Wechselkurs Jahresdurchschnitt 2013, GTAI (<strong>2014</strong>) 1 Euro = 17,118 Mex$<br />
Quellen: SENER (2012a), SENER (2012d), EIA (2013), SENER (<strong>2014</strong>b)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
15
TECHNOLOGISCHE INFORMATIONEN:<br />
NATÜRLICHES POTENZIAL<br />
Stadt<br />
Hermosillo<br />
Guaymas<br />
Ciudad Obregón<br />
Chihuahua<br />
La Paz<br />
Durango<br />
Einstrahlung/Tag<br />
6,0 kWh/m²/Tag<br />
6,0 kWh/m²/Tag<br />
6,0 kWh/m²/Tag<br />
5,9 kWh/m²/Tag<br />
5,7 kWh/m²/Tag<br />
5,7 kWh/m²/Tag<br />
Klima und Geografie<br />
• Aufgrund der geografischen Lage gliedern sich die<br />
Witterungsbedingungen <strong>Mexiko</strong>s nicht in vier Jahreszeiten,<br />
sondern in eine Regen- und eine Trockenzeit.<br />
• Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 25 °C, die<br />
Regenzeit dauert von Mai bis September.<br />
• In <strong>Mexiko</strong> gibt es vier Klimazonen: Tierra caliente (heißes<br />
Land) in den Küstengebieten, Tierra templada (gemäßigtes<br />
Land) 914 bis 1.830 m über dem Meeresspiegel, Tierra fría<br />
(kaltes Land) zwischen 1.830 und 2.745 Höhenmetern und<br />
Tierra helada (eisiges Land) ab 3.000 m.<br />
• Das Land gliedert sich in drei Zeitzonen. Der größte Teil mit<br />
<strong>Mexiko</strong>-Stadt gehört zur GMT-8-Zone.<br />
Sonneneinstrahlung<br />
• Die durchschnittliche globale Sonneneinstrahlung liegt bei<br />
rund 1.825 kWh/m² a.<br />
• Vor allem der Norden und der Westen des Landes weisen<br />
hohe Einstrahlungswerte auf.<br />
• In einzelnen Regionen des Landes liegt die eingestrahlte<br />
Energie pro Fläche und Tag noch einmal deutlich über dem<br />
Durchschnittswert.<br />
Quellen: SENER (2012b), Presidencia Mexicana (2012)<br />
Quellen: dena-Länderprofil (2012), SENER (2012b)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
16
ERTRAGSWERTE UND EINSTRAHLUNG FÜR PV-ANLAGEN IN<br />
MEXIKO<br />
Ertragswerte und Einstrahlungswerte für PV-Anlagen in <strong>Mexiko</strong> (Durchschnittswerte)<br />
Stadt<br />
Bundesstaat<br />
Einstrahlung pro<br />
Tag<br />
(in kWh/m²)<br />
Einstrahlung pro<br />
Jahr<br />
(in kWh/m²)<br />
Ertrag (in<br />
kWh/kWp)<br />
Energetische<br />
Amortisierung in<br />
Jahren*<br />
Erntefaktor**<br />
Guaymas Sonora 6,0 2.190 1.818 1,4 20,6<br />
Ciudad Obregón Sonora 6,0 2.190 1.818 1,4 20,6<br />
Hermosillo Sonora 6,0 2.190 1.818 1,4 20,6<br />
Chihuahua Chihuahua 5,9 2.154 1.787 1,4 20,2<br />
Durango Durango 5,7 2.081 1.727 1,5 19,5<br />
La Paz Baja California Sur 5,7 2.081 1.727 1,5 19,5<br />
Monterrey Nuevo León 4,4 1.606 1.333 1,9 14,8<br />
<strong>Mexiko</strong> insgesamt (Durchschnitt) 5,0 1.825 1.515 1,7 17,0<br />
München Bayern 3,1 1.143 960 2,6 10,4<br />
Berlin Berlin 2,7 999 839 3,0 9,0<br />
* Die errechnete energetische Amortisierung basiert auf den technischen Charakteristika polykristalliner PV-Module mit einer Effizienz von 16 %.<br />
** Gibt an, wie oft die für die Herstellung der PV-Anlage aufgewandte Energie von der PV-Anlage erzeugten Energie wieder erwirtschaftet wurde.<br />
Quelle: Greentech-Solar (2010)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
17
TECHNOLOGISCHE INFORMATIONEN:<br />
DAS MEXIKANISCHE STROMNETZ<br />
• Das Stromnetz gliedert sich wie folgt (Stand 2011):<br />
• Höchstspannungsnetz <strong>–</strong> 43.452 km<br />
• Mittelspannungsnetz <strong>–</strong> 45.061 km<br />
• Verteilnetz/Niederspannungsnetz <strong>–</strong> 595.457 km<br />
• Zwischen 2008 und 2017 sollen laut dem staatlichen<br />
Energieversorger CFE 27.152 km neue Leitungen gebaut werden.<br />
Der Großteil davon soll in Form von Infrastrukturprojekten gebaut<br />
werden. Über die Spannung wird deshalb im Rahmen der Projekte<br />
entschieden.<br />
• Der Elektrifizierungsgrad <strong>Mexiko</strong>s lag im Jahr 2012 bei 97,6 %.<br />
• Generell verfügen die zentralen Regionen <strong>Mexiko</strong>s über die<br />
dichteste Netzabdeckung.<br />
• Der Norden des Landes hat neben einer geringen Netzdichte auch<br />
nur begrenzte Übertragungskapazitäten, die zwischen 150 und 650<br />
MW liegen.<br />
Die nordwestliche Halbinsel Baja California verfügt über<br />
isolierte Versorgungsnetze und ist z. T. auf Stromimporte aus<br />
den USA angewiesen: In dieser Region bietet sich deshalb<br />
eine Versorgung durch z. B. Off-grid-PV-Insellösungen an.<br />
Quelle: GENI (2012)<br />
Quellen: CFE (2008), EIA (2012), dena-Länderprofil <strong>Mexiko</strong> (2012)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
18
GINI<br />
SOZIODEMOGRAFISCHE INFORMATIONEN:<br />
WOHLSTANDSINDIKATOREN<br />
• Seit den 1990er-Jahren steigt der HDI* in <strong>Mexiko</strong> nahezu<br />
linear an, dabei ist der Entwicklungsstand im Norden und<br />
Südosten des Landes tendenziell höher (siehe Abbildung<br />
rechts unten). In 2013 liegt <strong>Mexiko</strong> im weltweiten Vergleich<br />
auf Rang 71 mit einem Indexwert von 0,756.<br />
• Der GINI-Index** deutet für <strong>Mexiko</strong> auf eine auf hohem<br />
Niveau stagnierende Ungleichheit hin. Auch wenn nach<br />
offiziellen Angaben in den kommenden Jahren eine<br />
wachsende Mittelschicht im Einkommensgefüge erwartet<br />
wird, hat sich die Ungleichverteilung aufgrund der<br />
ungleichen Kapitaleinkünfte in <strong>Mexiko</strong> seit dem Jahr 2004<br />
leicht erhöht.<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Entwicklung von HDI und GINI<br />
GINI HDI<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />
1.00<br />
0.90<br />
0.80<br />
0.70<br />
0.60<br />
0.50<br />
0.40<br />
0.30<br />
0.20<br />
0.10<br />
0.00<br />
HDI<br />
Land HDI-Vergleichswerte (2013)<br />
Quellen: UNDP (<strong>2014</strong>), World DataBank (2013)<br />
<strong>Mexiko</strong> 0,756<br />
Ø Lateinamerika 0,741<br />
Regionale Verteilung des HDI<br />
Deutschland 0,911<br />
China 0,719<br />
Brasilien 0,744<br />
Quelle: UNDP (<strong>2014</strong>)<br />
* HDI, Human Development Index: Von der Weltbank definierter Indikator<br />
des Wohlstands der Bevölkerung <strong>–</strong> je höher der HDI, desto größer der<br />
Wohlstand.<br />
** GINI-Index: Ökonomischer Kennwert zur Darstellung von<br />
Ungleichverteilungen des Einkommens <strong>–</strong> je höher der GINI-Index, desto<br />
größer die Ungleichverteilung. Quellen: UN Mexico Report (2012), UNDP (2012), World DataBank (2012)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
19
SOZIODEMOGRAFISCHE INFORMATIONEN:<br />
BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG MIT FOKUS AUF DER MITTELSCHICHT<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
Haushaltseinkommen<br />
Ausbildung<br />
von<br />
Fachkräften<br />
• Insgesamt hat <strong>Mexiko</strong> 120,3 Mio. Einwohner.<br />
Davon zählen nach offiziellen Angaben 39,2 %<br />
(Stand 06/13) der Gesamtbevölkerung zur<br />
Mittelschicht*, dies sind ungefähr 47,2 Mio.<br />
Generell besteht in <strong>Mexiko</strong> ein starkes Stadt-<br />
Land-Gefälle. 21 % der Mexikaner leben auf dem<br />
Land, ca. 79 % in Städten. Bis 2030 soll die<br />
Einwohnerzahl auf 135 Mio. ansteigen. Davon<br />
werden 82 % Stadtbewohner sein.<br />
• Das durchschnittliche Haushaltseinkommen liegt<br />
derzeit bei ca. 280 Euro im Monat. Einkommen<br />
der Mittelschicht bewegen sich zwischen 800 und<br />
5.800 Euro. Die oberen Einkommensschichten**<br />
überwiegen insbesondere in Großstädten, wie<br />
Guadalajara und Monterrey. In Megacitys, wie<br />
<strong>Mexiko</strong>-Stadt, und in Kleinstädten überwiegt der<br />
Anteil der untersten Einkommensschichten.<br />
• In <strong>Mexiko</strong> werden jährlich ca. 130.000 Ingenieure<br />
aller Fachrichtungen ausgebildet. Das ist mehr als<br />
in Deutschland, Kanada und Brasilien.<br />
• Die Arbeitslosenquote in <strong>Mexiko</strong> liegt unter dem<br />
EU-Durchschnitt (10,7 %) bei ca. 4,9 % (2013).<br />
Quelle: WPR (<strong>2014</strong>)<br />
Verteilung der Einwohner <strong>Mexiko</strong>s<br />
(insgesamt 120,3 Mio.)<br />
Ländliche<br />
Bevölkerung<br />
21 %<br />
Urbane<br />
Bevölkerung<br />
79 %<br />
Aufteilung der Einkommensklassen im urbanen<br />
Raum<br />
Gehobene<br />
Mittelschicht<br />
Niedrige<br />
Mittelschicht<br />
Metropole<br />
<strong>Mexiko</strong>-<br />
Stadt<br />
Guadalajara Monterrey Großstädte<br />
allg.*<br />
Kleinstädte<br />
allg.**<br />
34,70 % 46,70 % 45,70 % 41,80 % 35,00 %<br />
65,30 % 53,40 % 54,50 % 58,10 % 64,80 %<br />
* Die Mittelschicht umfasst zwei Gehaltsniveaus: die niedrige Mittelschicht von 800 bis<br />
maximal 2.400 Euro und die gehobene Mittelschicht von 2.401 bis maximal 5.800 Euro.<br />
** Wohlhabender Bevölkerungsanteil sowie Mittelschicht<br />
Quellen: AMAI (2009), INEGI (2013)<br />
* Großstädte: > 400.000 bis < 2.500.000 Einwohner (die drei bevölkerungsreichsten<br />
Ballungsräume sind extra aufgeführt)<br />
** Klein- und Mittelstädte: > 50.000 bis < 400.000 Einwohner<br />
Quellen: AMAI (2009), CIA (<strong>2014</strong>), WPR (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
20
SOZIODEMOGRAFISCHE INFORMATIONEN:<br />
BEVÖLKERUNGSDICHTE UND ELEKTRIFIZIERUNG<br />
• Der größte Ballungsraum <strong>Mexiko</strong>s ist die Metropolitan Area of the<br />
Valley of Mexico mit <strong>Mexiko</strong>s-Stadt mit 19,23 Mio. Einwohnern<br />
(19 % der Bevölkerung <strong>Mexiko</strong>s) und Greater Toluca (1,6 Mio.).<br />
• Weitere Metropolregionen sind Guadalajara (4,1 Mio.), Greater<br />
Monterrey (3,7 Mio.) und Greater Puebla (2,1 Mio.). Aufgrund der<br />
hohen Anzahl an Gewerbe- und Industriebetrieben <strong>–</strong> und dadurch<br />
an Stromkunden <strong>–</strong> ist der Energiebedarf dort sehr hoch. In den<br />
Ballungsräumen leben knapp 30 % der Einwohner <strong>Mexiko</strong>s.<br />
• Im Vergleich zum Zentrum des Landes ist die Netz- und<br />
Bevölkerungsdichte im Norden gering. Aufgrund der hohen<br />
Sonneneinstrahlung finden sich hier einige Projektstandorte für<br />
PV mit der Möglichkeit, Strom in die USA zu exportieren oder für<br />
Off-grid-Anwendungen. Gleichzeitig weisen Teile des Nordens<br />
aber eine hohe Kriminalitätsrate auf, siehe Folie 23<br />
„Kriminalität in den Regionen“.<br />
• Im Jahr 2012 waren etwa 2,8 Millionen Einwohner <strong>Mexiko</strong>s nicht<br />
an das Stromnetz angebunden. Ihre Anzahl ist in den vergangenen<br />
Jahren stetig gesunken.<br />
• Details zum Stromverbrauch nach Regionen siehe Kapitel<br />
„Nachfrage“.<br />
Quellen: SENER (2012d), GIZ (2009), Alliance for Rural Electrification (2011),<br />
statista (<strong>2014</strong>), CFE (2012)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
147<br />
Marktzugang<br />
Die wichtigsten Metropolregionen und deren<br />
Stromverbrauch (2013)<br />
Sektoraler<br />
Verbrauch in<br />
TWh (2013)<br />
Greater Monterrey/Novo León<br />
Guadalajara/Jalisco<br />
53<br />
11,99 TWh<br />
14<br />
9<br />
10<br />
1<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
17,30 TWh<br />
Haushalte<br />
Gewerbe<br />
Greater Puebla/Puebla<br />
7,44 TWh<br />
öffentliche Dienstleistungen<br />
Transport<br />
Landwirtschaft<br />
Industrie<br />
Quellen: SENER (2012d), dena-Eigenrecherche (2012), SENER (2013b)<br />
Kontakte<br />
<strong>Mexiko</strong>-Stadt und Toluca/<br />
Distrito Federal<br />
30,62 TWh<br />
Stromverbrauch <strong>Mexiko</strong>s<br />
insgesamt: 235,16 TWh<br />
21
SOZIODEMOGRAFISCHE INFORMATIONEN:<br />
RISIKEN UND KORRUPTION<br />
Anzahl der Korruptionsfälle pro 100<br />
öffentliche Dienstleistungen (2010)<br />
1 <strong>–</strong> 4,9<br />
5 <strong>–</strong> 9,9<br />
10 <strong>–</strong> 14,9<br />
15 <strong>–</strong> 20<br />
Sicherheitsrisiken, die den Einstieg in die PV-Branche in <strong>Mexiko</strong> erschweren können<br />
Drogen-, Diebstahl- und Gewaltkriminalität<br />
• Obwohl seit Beginn des Kampfes gegen die organisierte Kriminalität Teile des<br />
Drogenhandels in die mittelamerikanischen Nachbarstaaten verdrängt wurden, hat sich<br />
die Sicherheitslage in einigen Regionen <strong>Mexiko</strong>s weiter verschlechtert.<br />
• Laut Weltbank gab es im Jahr 2010 in <strong>Mexiko</strong> 18,1 Tötungsdelikte je 100.000 Einwohner.<br />
Damit hat sich die Zahl seit 2007 verdoppelt.<br />
• Neben der Gefahr von Raub und Taschendiebstahl in den Großstädten stellen vor allem<br />
nächtliche Überlandfahrten ein hohes Risiko dar. Wer nicht selber fahren möchte, sollte<br />
neben öffentlichen Verkehrsmitteln nur zuvor bestellte Taxis nutzen.<br />
Der im Vergleich zu mitteleuropäischen Staaten<br />
generell hohe Korruptionsgrad variiert in<br />
<strong>Mexiko</strong> stark nach der jeweiligen Region.<br />
Insbesondere die zentralen Distrikte um die<br />
mexikanische Hauptstadt, wie z. B. der Distrito<br />
Federal und der Estado de México, weisen<br />
aufgrund der Vielzahl der hier angesiedelten<br />
Behörden die höchsten Korruptionsgrade auf.<br />
Die detaillierte Berechnung und Wertung ist auf<br />
der Internetseite der<br />
Transparencia Mexicana einsehbar .<br />
Korruption und Rechtsstaatlichkeit<br />
• Der Bertelsmann Transformation Index (BTI) bewertet <strong>Mexiko</strong>s Transformation zu<br />
Demokratie und Marktwirtschaft mit 7.0* als „eingeschränkt erfolgreich“.<br />
• Laut der Organisation Transparencia Mexicana (TM) ist die Höhe von<br />
Bestechungsgeldern in den vergangenen Jahren um über 20 % gestiegen.<br />
• Aus einer <strong>Studie</strong> von Transparency International (TI) von 2010 geht hervor, dass zu dieser<br />
Zeit mindestens 30 % aller Mexikaner in den vergangenen zwölf Monaten<br />
Bestechungsgelder zahlen mussten.<br />
* Der BTI bewertet die Transformation von Staaten hin zu Marktwirtschaft und Demokratie auf einer Skala von 1 bis<br />
10, wobei 1 eine „gescheiterte oder blockierte“ und 10 eine „weit fortgeschrittene“ Transformation beschreibt.<br />
Quellen: AA (2012), World DataBank (2012), BTI (2012), TI (2010), TM (2011)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
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Finanzierung<br />
Kontakte<br />
22
SOZIODEMOGRAFISCHE INFORMATIONEN:<br />
KRIMINALITÄT IN DEN REGIONEN<br />
Regionale Sicherheitslage innerhalb <strong>Mexiko</strong>s<br />
• Regionale Unterschiede in Bezug auf die öffentliche Sicherheit sind<br />
gerade für den PV-Markt von Bedeutung, da einige der<br />
sonnenintensivsten Regionen des Landes gleichzeitig zu den<br />
gefährlichsten gehören.<br />
Verbrechen und strafrechtliche Ermittlungen<br />
je 1.000 Einwohner bei Zuständigkeit der örtlichen<br />
Polizei (2009)<br />
• Besonders hervorzuheben sind hierbei die Bundesstaaten Baja<br />
California und Baja California Sur auf der Halbinsel im<br />
Nordwesten des Landes sowie die Bundesstaaten Yucatan und<br />
Quintana Roo im Südosten, die sich aufgrund ihrer geografischen<br />
Randlage teilweise dem Einfluss staatlicher Sicherheitsorgane<br />
entziehen.<br />
• Amtliche Statistiken zur Sicherheitslage in <strong>Mexiko</strong> sind aufgrund<br />
des geringen Prozentsatzes angezeigter Verbrechen (Schätzungen<br />
gehen von etwa 10 % aus) nur bedingt zuverlässig. Auch der Anteil<br />
der angezeigten Verbrechen, die tatsächlich vor Gericht behandelt<br />
werden (etwa 20 %), ist aufgrund der weitverbreiteten Korruption<br />
und des teilweise starken politischen Einflusses der Drogenkartelle<br />
sehr gering.<br />
• Die Übersicht rechts auf dieser Seite gibt deshalb lediglich einen<br />
generellen Eindruck der mexikanischen Sicherheitslage wieder; die<br />
angegeben Werte können nicht als absolut betrachtet werden.<br />
≤ 5<br />
6 <strong>–</strong> 10<br />
11 <strong>–</strong> 15<br />
16 <strong>–</strong> 20<br />
21 <strong>–</strong> 25<br />
≥ 25<br />
Diese von der dena errechneten Zahlen basieren auf den Angaben des<br />
Nationalen Instituts für Statistik und Geografie <strong>Mexiko</strong>s (INEGI).<br />
Quellen: KAS (2008), INEGI (2009), dena-Eigenrecherche (2012)<br />
Quellen: INEGI (2009), dena-Eigenrecherche (2012)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
23
Quote/Rate in %<br />
WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />
WACHSENDES BIP UND SINKENDE ARBEITSLOSENQUOTE<br />
10<br />
9<br />
8<br />
Arbeitslosenquote, Inflationsrate und BIP pro Kopf<br />
BIP pro Kopf<br />
Arbeitslosenquote<br />
Inflationsrate<br />
12,000<br />
10,000<br />
• <strong>Mexiko</strong> hat als Mitglied der NAFTA einen<br />
zollfreien Zugang zum US-Markt. Zudem<br />
besteht ein Freihandelsabkommen mit der EU.<br />
Insgesamt besteht eine hohe Abhängigkeit von<br />
der US-Wirtschaft. Im Jahr 2013 gingen über 78<br />
% der Exporte in die USA.<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
8,000<br />
6,000<br />
4,000<br />
BIP in US$ pro Kopf<br />
• Bis zur globalen Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
2009/10 verzeichnete <strong>Mexiko</strong> ein stabiles<br />
wirtschaftliches Wachstum. Nach 2013 (3,8 %<br />
Wachstum) wird für <strong>2014</strong> ein reales BIP-<br />
Wachstum von 4 % erwartet.<br />
• Strukturelle Hemmnisse dämpfen ein noch<br />
stärkeres Wachstum der mexikanischen<br />
Volkswirtschaft. So führen staatliche Monopole<br />
zu einer Verzerrung der Wettbewerbspreise.<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 <strong>2014</strong>*<br />
* Prognose GTAI<br />
Quellen: GTAI (2012a), GTAI (<strong>2014</strong>)<br />
2,000<br />
0<br />
• Von 2004 bis <strong>2014</strong> lag die jährliche<br />
Inflationsrate zwischen 5,3 und 3 %.<br />
• Die Arbeitslosenquote erreichte im Jahr 2009<br />
mit 5,5 % im Zuge der Weltwirtschaftskrise<br />
ihren bisherigen Höchststand. Seitdem sinkt sie<br />
kontinuierlich und betrug 2013 4,9 %. Es wird<br />
erwartet, dass sie <strong>2014</strong> auf 4,5 % sinkt.<br />
Quellen: GTAI (2012a), statista (<strong>2014</strong>), GTAI (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
24
Quellen: SENER (2012a), EIA (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>b)<br />
WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />
PRIMÄRENERGIEERZEUGUNG<br />
Anteile der Primärenergieversorgung nach Energieträgern <strong>–</strong> 2.507 TWh (2013)<br />
Gas<br />
23,22 %<br />
Kernenergie<br />
1,35 %<br />
Biomasse<br />
4,17 %<br />
Wasserkraft<br />
1,11 %<br />
EE exkl. Biomasse<br />
2,86 %<br />
Geothermie<br />
1,44 %<br />
Öl<br />
64,92 %<br />
Kohle<br />
3,48 %<br />
Solar<br />
0,08 %<br />
Wind<br />
0,23 %<br />
Starke Erdölabhängigkeit<br />
Zukunftsvision:<br />
Diversifizierung<br />
• Die Primärenergieversorgung <strong>Mexiko</strong>s basiert zu fast 90 % auf Erdöl und Gas. Das Land verfügt zwar über reiche<br />
Rohölvorkommen, raffiniert wird das Erdöl jedoch außerhalb des Landes. Die mexikanische Wirtschaft ist damit stark<br />
abhängig von der Ölpreisentwicklung und den Kosten der Ölproduktion. Außerdem entstehen durch die Ölförderung<br />
hohe technologische, natürliche und soziale Risiken (z. B. die Ölkatastrophe im Golf von <strong>Mexiko</strong>). Des Weiteren nimmt<br />
die Ölproduktion konstant ab. Ab 2035 wird <strong>Mexiko</strong> voraussichtlich Nettoölimporteur sein.<br />
• Seit dem Jahr 2000 hat die Regierung begonnen, die Energieerzeugung zu diversifizieren: Von 2000 bis 2010 stieg<br />
einerseits die Erdgasnutzung um 10 %, zum anderen wurden erste Windprojekte initiiert.<br />
• Erneuerbare Energien waren im Jahr 2013 mit rund 7 % vertreten, wobei der Anteil an Solar- und Windenergie<br />
vernachlässigbar gering war. Lediglich Biomasse hat mit knapp 4,2 % einen größeren Anteil an der Energieerzeugung.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
25
TWh<br />
WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />
PRIMÄRENERGIEERZEUGUNG UND -VERBRAUCH<br />
3,000<br />
2,500<br />
2,000<br />
Primärenergieerzeugung und -verbrauch (2007 <strong>–</strong> 2013) in TWh<br />
2,838<br />
2,768 2,647 2,588 2,581<br />
2,516 2,507<br />
2,003 2,001 2,052<br />
1,974 2,002 1,947 2,000<br />
1,500<br />
1,000<br />
Primärenergieerzeugung<br />
Primärenergieverbrauch<br />
500<br />
0<br />
Quelle: SENER (<strong>2014</strong>b)<br />
• <strong>Mexiko</strong> ist Energieexporteur, jedoch bei schwankendem Energieverbrauch und fallendem Exportvolumen. Im Jahr 2013 betrug die<br />
Primärenergieerzeugung 2.507 TWh und der Verbrauch lag bei 2.002 TWh.<br />
• Handelspartner für Energie sind hauptsächlich die USA (Kalifornien, Texas, Arizona).<br />
• Die Primärenergieerzeugung lag bisher über dem Verbrauch, nähert sich diesem jedoch stetig an. Dafür gibt es diverse Ursachen: Der<br />
Energieverbrauch der wachsenden mexikanischen Wirtschaft nimmt zu, Erdölförderquoten sinken und die Erschließung neuer Vorkommen<br />
wird aufgrund der schwierigeren Zugänglichkeit immer kapitalintensiver.<br />
• Sollte <strong>Mexiko</strong> in Zukunft Primärenergie importieren müssen, müsste der staatliche Energieversorger CFE seine staatlich subventionierten<br />
Strompreise wahrscheinlich stark erhöhen. In diesem Fall würde die Inanspruchnahme von Net-Metering durch PV-Anlagen besonders<br />
interessant werden.<br />
Quellen: BP (2012), SENER (<strong>2014</strong>b)<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
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Finanzierung<br />
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26
WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />
KAPAZITÄTEN ZUR STROMERZEUGUNG<br />
Installierte Kapazität: 52,94 GW (<strong>2014</strong>)*<br />
Installierte Kapazität erneuerbare Energien (Stand August 2013): 13.565 MW<br />
Thermie<br />
26,41 %<br />
Kombi-Prozess<br />
Prozess 56,59 %<br />
37,33 %<br />
• <strong>Mexiko</strong> deckt rund 72 % seines Strombedarfs durch<br />
thermische und GuD-Kraftwerke.<br />
• Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugungskapazität<br />
betrug im Jahr 2011 rund 17 GW.<br />
• Die Stromerzeugung der IPPs erfolgt zum<br />
überwiegenden Großteil durch Kombi-Prozesse.<br />
Quelle: SENER (<strong>2014</strong>a)<br />
Dual<br />
(Kohle/Heizöl)<br />
5,25 %<br />
Erneuerbare<br />
Energien<br />
23,45 %<br />
Kohle<br />
4,91 %<br />
Kernenergie<br />
2,64 %<br />
Wasserkraft<br />
21,74 %<br />
Geothermie<br />
1,55 %<br />
Wind<br />
0,16 %<br />
* Diese Angaben beziehen sich nur auf die installierten Kapazitäten der<br />
CFE und damit auf 52,7 GW der insgesamt 62,7 GW installierten<br />
Kapazität in <strong>Mexiko</strong>.<br />
Geothermie<br />
6 %<br />
Wind<br />
9 %<br />
Wasserkraft<br />
81 %<br />
Die CFE plant, bis zum Jahr<br />
2028 erheblich in zusätzliche<br />
Erzeugungskapazitäten zu<br />
investieren. Es ist noch nicht<br />
entschieden, ob der steigende<br />
Strombedarf durch zehn neue<br />
Kernkraftwerke oder durch 14<br />
neue Kohlekraftwerke gedeckt<br />
werden soll.<br />
Quellen: SENER (2012d), SENER (2013)<br />
Biomasse<br />
4 %<br />
• Im August 2013 waren in <strong>Mexiko</strong><br />
insgesamt 13.565 MW an<br />
erneuerbaren Energien installiert.<br />
Die PV liegt mit 10 MW installierter<br />
Leistung dabei an letzter Stelle.<br />
• Um trotz des steigenden<br />
Strombedarfs auch weiterhin<br />
Strom in die USA exportieren zu<br />
können, werden die<br />
Erzeugungskapazitäten, und somit<br />
auch die Kapazitäten auf Basis<br />
erneuerbarer Energien, in <strong>Mexiko</strong><br />
erweitert.<br />
• Den größten Anteil am Ausbau<br />
haben GuD-Kraftwerke mit 2.500<br />
MW und Wasserkraftwerke mit 750<br />
MW.<br />
• Der Großteil der geplanten<br />
zusätzlichen EE-Kraftwerke entfällt<br />
auf Windenergie.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
27
WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />
ORGANISATION DES ENERGIESEKTORS IN MEXIKO<br />
Strategische Tätigkeiten<br />
Operative Tätigkeiten<br />
CRE<br />
Nationaler Energierat<br />
SENER<br />
SEMARNAT<br />
CENACE<br />
IEE<br />
CFE<br />
Privatwirtschaftliche<br />
Akteure<br />
• Der Nationale Energierat<br />
wurde vom Energieministerium<br />
gegründet, um<br />
die Regierung in energiepolitischen<br />
Fragen zu<br />
beraten.<br />
Eine detaillierte Beschreibung<br />
der einzelnen Organisationen<br />
finden Sie ab Folie 84 .<br />
• Das Energieministerium<br />
(SENER) legt die Energiepolitik<br />
(und die Strompreise) <strong>Mexiko</strong>s<br />
fest.<br />
• Das Ministerium für Umwelt<br />
und natürliche Ressourcen<br />
(SEMARNAT) treibt mit<br />
Sollvorgaben den Ausbau der<br />
erneuerbaren Energien im<br />
Rahmen eines Klimaprogramms<br />
voran.<br />
• Die Energieregulierungsbehörde<br />
(CRE) ist im Wesentlichen für die<br />
Regulierung der Stromerzeugung<br />
und die Vergütung privater und<br />
öffentlicher Serviceleistungen<br />
zuständig.<br />
• Das Centro Nacional de Control de<br />
Energía (CENACE) betreibt das<br />
Stromnetz. Es wird den geplanten<br />
Stromhandelsmarkt schaffen und<br />
koordinieren.<br />
• Das IEE ist ein staatliches<br />
Energieforschungsinstitut.<br />
• Die Comisión Federal de<br />
Electricidad (CFE) ist das<br />
staatliche Energieversorgungsunternehmen.<br />
• Unter privatwirtschaftliche<br />
Akteure und Arten der<br />
Strombereitstellung fallen<br />
unabhängige Stromerzeuger,<br />
Selbst-versorger,<br />
Kleinstromerzeuger,<br />
Cogeneration, Export/Import.<br />
Details siehe folgende Folie .<br />
Quellen: GIZ 2009, dena (2011)<br />
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28
WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />
BRUTTO-STROMPREISE NACH SEKTOREN<br />
• Die Stromtarife für Endkunden werden vom Energieministerium reguliert.<br />
• Die Strompreise für Haushalte und Landwirtschaft sind in den vergangenen Jahren aufgrund der staatlichen Subventionen weniger stark<br />
angestiegen als zum Beispiel in der Großindustrie oder dem Kleingewerbe.<br />
• Die Stromtarife im Haushaltsbereich variieren je nach klimatischen Bedingungen und Verbrauch.<br />
• Der Tarif für private Großverbraucher (DAC, Tarifa Dómestica de Alto Consumo) ist in sechs Kategorien unterteilt. Diese greifen jeweils,<br />
sobald bestimmte maximale kWh-Grenzwerte pro Monat überschritten werden ( siehe Folie 43).<br />
• Der industrielle Tarif ist vom Verbrauch und von der Region abhängig.<br />
Durchschnittliche Strompreise in Mex$/€ pro kWh*<br />
Jahr Haushalte Kleingewerbe Dienstleistungen Landwirtschaft Mittelständische<br />
Unternehmen<br />
Großindustrie<br />
2010 1,12/0,07 2,57/0,15 1,86/0,11 0,49/0,03 1,43/0,09 1,10/0,07<br />
2011 1,17/0,07 2,73/0,16 1,96/0,11 0,55/0,03 1,56/0,09 1,22/0,07<br />
2012 1,06/0,06 2,94/0,17 2,11/0,12 0,59/0,03 1,65/0,10 1,31/0,08<br />
2013 1,16/0,07 2,95/0,17 2,26/0,13 0,54/0,03 1,69/0,10 1,32/0,08<br />
* Angabe jeweils nach den durchschnittlichen jährlichen Wechselkursen der Jahre 2010 <strong>–</strong> 2013 (GTAI <strong>2014</strong>).<br />
Quellen: SENER (2012c), BMWi (2011), GTAI (2012b), SENER (<strong>2014</strong>b)<br />
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29
WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />
PRIVATWIRTSCHAFTLICHE AKTEURE<br />
Liberalisierung: Privatwirtschaftliche Akteure<br />
Das Stromgesetz wurde 1992 erstmals liberalisiert und im August <strong>2014</strong> erneut, um die private Stromerzeugung zu fördern. Mit der Energiereform<br />
<strong>2014</strong> ändern sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für privatwirtschaftliche Akteure. Diese finden Sie ab Folie 89 . Die wichtigsten Punkte<br />
sind, dass der Verkauf von Strom nicht mehr ausschließlich an die CFE erfolgen muss und ein Stromgroßhandelsmarkt geschaffen wird. Ein<br />
Zeitplan und genaue Details zur Umsetzung stehen noch nicht fest. Folgende Kategorien und Vorgaben zur Stromerzeugung sind definiert:<br />
Privatwirtschaftliche<br />
Akteure<br />
Vorgaben 1992 <strong>–</strong> <strong>2014</strong> Vorgaben ab <strong>2014</strong><br />
Unabhängige<br />
Stromerzeuger (IPPs)<br />
Selbstversorger<br />
Kleinerzeuger<br />
Kraft-Wärme-<br />
Kopplung (KWK)<br />
Export/Import<br />
Unternehmen mit Stromerzeugungsanlagen > 30 MW, die Strom für die CFE<br />
produzieren (Vertragslaufzeit bis zu 30 Jahre). Die CFE veröffentlicht über das POISE<br />
(Programa de Obras e Inversiones del Sector Eléctrico) die geplanten<br />
Ausschreibungen.<br />
Unternehmen produzieren Strom zur Selbstversorgung. Nicht genutzte<br />
Stromüberschüsse müssen über Net-Metering eingespeist werden. Die meisten<br />
Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien haben den Status eines<br />
Eigenversorgungsprojekts.<br />
Stromversorger mit Erzeugungskapazitäten < 30 MW. Sie müssen die erzeugte<br />
Energie an die CFE liefern oder exportieren. Bei einer Erzeugungskapazität von<br />
< 1 MW kann der Strom auch zur Versorgung ländlicher Gemeinden verwendet<br />
werden.<br />
KWK durch Dampf oder thermische Energie. Überschüssiger Strom muss an die CFE<br />
geliefert werden.<br />
Alle Stromimporte und -exporte werden von der CFE über die Netzbenutzung<br />
autorisiert.<br />
Unternehmen mit Stromerzeugungsanlagen, die Strom für<br />
den Strommarkt produzieren. IPPs können entweder selbst<br />
oder über Händler den von ihnen erzeugten Strom auf dem<br />
geplanten Strommarkt verkaufen.<br />
Unternehmen produzieren Strom zur Selbstversorgung und<br />
können nicht genutzte Stromüberschüsse über das Net-<br />
Metering einspeisen oder an einen Stromhändler<br />
verkaufen.<br />
Kleinerzeuger können die erzeugte Energie an<br />
Stromhändler oder über Direkt-PPAs bilateral an einen<br />
Stromabnehmer verkaufen.<br />
KWK durch Dampf oder thermische Energie.<br />
Überschüssiger Strom kann an Stromhändler oder über<br />
Direkt-PPAs verkauft bzw. am Strommarkt gehandelt<br />
werden.<br />
Es bedarf einer Genehmigung der CRE, um elektrische<br />
Energie als Einzelversorger zu importieren oder zu<br />
exportieren.<br />
Quellen: dena-Expertenbefragung (<strong>2014</strong>), SENER (2012d), SENER (2012g), ProMéxico (2012)<br />
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30
Quellen: Chadbourne & Parke LLP (<strong>2014</strong>), CIA (2012), CRS (2012), pv magazine (<strong>2014</strong>),<br />
PwC (<strong>2014</strong>), Renewable Energy World (<strong>2014</strong>), Reuters (2011), SENER (2013)<br />
POLITISCHE INFORMATIONEN:<br />
WOHIN STEUERT DIE MEXIKANISCHE POLITIK<br />
Politisches System:<br />
• Das mexikanische<br />
Präsidialsystem basiert auf<br />
der Verfassung von 1917<br />
und räumt dem höchsten<br />
Amt im Staat weitgehende<br />
Kompetenzen, z. B. ein<br />
Initiativ- und Vetorecht bei<br />
Gesetzesvorhaben, ein.<br />
• In <strong>Mexiko</strong> darf ein<br />
Präsident nicht<br />
wiedergewählt werden und<br />
scheidet nach seiner<br />
sechsjährigen Amtszeit<br />
automatisch aus dem<br />
Dienst.<br />
• Die Legislative des Landes<br />
besteht aus zwei Kammern<br />
(Nationalkongress und<br />
Abgeordnetenhaus), deren<br />
beider Zustimmung für<br />
neue Gesetze notwendig ist.<br />
Grundsätzliche politische Programmatik im Energiesektor<br />
• Die mexikanische Regierung hat ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern erkannt und möchte den<br />
Energiesektor diversifizieren.<br />
• Um Stromimporte aus den USA zu reduzieren und gleichzeitig den wachsenden Energiebedarf zu decken,<br />
werden große Hoffnungen in den Ausbau erneuerbarer Energien gesetzt.<br />
• Erhöhte Energieeffizienz und technisches Know-how im Bereich der erneuerbaren Energien werden als<br />
Chance begriffen, eine Vorreiterrolle in der Region einzunehmen und neue Arbeitsplätze zu schaffen.<br />
Die nationale Energiestrategie (National Energy Strategy, NES) 2013 <strong>–</strong> 2027<br />
• Die nationale Energiestrategie basiert auf der Energiereform aus dem Jahr 2008 und wird jährlich<br />
aktualisiert.<br />
• Die Ziele sind, die Erzeugungskapazitäten weiter auszubauen, um Energieexporteur bleiben zu können,<br />
Energie für wirtschaftliches Wachstum zu sichern, die Energieintensität zu reduzieren, die<br />
Energieinfrastruktur zu stärken sowie die Nachhaltigkeit der Energieversorgung zu garantieren.<br />
• Um die Umsetzung der nationalen Energiestrategie voranzutreiben und zu sichern, wurden im Sommer<br />
2013 zehn Arbeitsgruppen im Rahmen des „Renewable Energy Consultative Council“ gegründet. Diese<br />
Arbeitsgruppen erarbeiten nun eine Roadmap zur Erreichung des Zieles, den Anteil der erneuerbaren<br />
Energien am Strommix bis 2024 auf 35 % auszubauen. Bis 2025 soll die PV-Kapazität auf 2 GW steigen.<br />
Die Energiereform<br />
• Am 11. August wurde in <strong>Mexiko</strong> die jüngste Energiereform verabschiedet. Sie öffnet den mexikanischen<br />
Energiemarkt und ermöglicht private und ausländische Investitionen in der Stromwirtschaft.<br />
• Das bislang bestehende staatliche Monopol auf den Stromnetzbetrieb und Stromgroß- und Einzelhandel<br />
wird aufgeweicht, zudem werden Zertifikate und eine Quotenregelung für saubere Energie eingeführt.<br />
• Die Liberalisierung des Strommarktes ermöglicht nun den bilateralen Verkauf von Strom, der zuvor nicht<br />
erlaubt war. Hierdurch können Verbraucher direkt Verträge mit Stromerzeugern abschließen und Strom<br />
kann auf dem geplanten Stromgroßmarkt gehandelt werden.<br />
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31
POLITISCHE INFORMATIONEN:<br />
GESETZESLAGE IN MEXIKO FÜR DIE PV-FÖRDERUNG<br />
• Im Jahr 1991 wurde über die Reform des Stromgesetzes der nationale Strommarkt für private Stromerzeuger geöffnet und die Netzeinspeisung<br />
von PV-Strom ermöglicht.<br />
• Bereits in den 1980er-Jahren wurde die <strong>Photovoltaik</strong> von staatlicher Seite durch Off-grid-Förderprogramme unterstützt. Eine Fortsetzung<br />
dieser Programme wurde im Jahr 2000 beschlossen. Bis 2006 wurden rund 1,5-MW an PV-Anlagen errichtet, von denen ein Großteil im Offgrid-Wohnbereich<br />
installiert wurde.<br />
• Im Jahr 2008 wurde neben der Energiereform, die eine Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen vorsieht, das Gesetz zur<br />
Nutzung erneuerbarer Energien (LAFERTE) beschlossen. Dieses Gesetz unterstützt ausdrücklich die Förderung erneuerbarer Energien, gibt<br />
jedoch keine konkreten Ziele vor. Es diente aber als Grundlage späterer Förderprogramme.<br />
• Die 2009 eingeführte Net-Metering-Regelung schuf das Rahmenwerk für die netzintegrierte PV unter 500 kWp in Form einer Gutschrift für<br />
die Stromabrechnung. Es ist davon auszugehen, dass vermehrt On-grid-Projekte entstehen werden. Außerdem konnten über den Fonds für<br />
den Energieumstieg Fördergelder in Höhe von 3 Mrd. Mex$ (ca. 180,3 Mio. Euro) jährlich sowohl für mexikanische als auch für ausländische<br />
Projekte in <strong>Mexiko</strong> bereitgestellt werden.<br />
Ausschließliche Förderung von Off-grid<br />
On- und Off-grid-Förderung<br />
1991: Reform<br />
Strom-Gesetz<br />
2008: 1. Energiereform &<br />
2. EE-Gesetz<br />
2008 <strong>–</strong> 2010: 1. Net-Metering<br />
& 2. Förderprogramm für EE<br />
Ziel bis 2024<br />
Förderung von privater<br />
Stromerzeugung<br />
Relevanz für PV:<br />
Selbstversorger können PV-<br />
Anlagen an das öffentliche<br />
Netz anschließen/einspeisen.<br />
1. Ziel Energiereform:<br />
Reduzierung der Abhängigkeit<br />
von fossilen Brennstoffen<br />
2. Festlegung: Gesetz zur<br />
Nutzung erneuerbarer Energien<br />
(LAFERTE )<br />
1. Gutschrift für eingespeisten<br />
Strom aus PV-Systemen<br />
2. Fonds für den Energieumstieg<br />
und die nachhaltige<br />
Energieförderung<br />
35 % des Energiebedarfs aus<br />
„sauberen“ Energiequellen<br />
(Kernkraft, große Wasserkraft,<br />
EE-Technologien), davon<br />
mindestens 5 % <strong>Photovoltaik</strong><br />
Gesetzestexte sind unter http://www.diputados.gob.mx/LeyesBiblio/ abrufbar.<br />
Quellen: GIZ (2009), dena-Länderprofil <strong>Mexiko</strong> (2012)<br />
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32
ZUSAMMENFASSUNG:<br />
UMWELT DES PV-MARKTES IN MEXIKO<br />
• <strong>Mexiko</strong> hat ein sehr hohes natürliches Solarpotenzial mit einer durchschnittlichen jährlichen Sonneneinstrahlung von 1.825 kWh/m²a.<br />
• Das Stromnetz ist in den zentralen Regionen <strong>Mexiko</strong>s am dichtesten ausgebaut, während der Norden des Landes eine geringe Netzdichte mit<br />
begrenzten Übertragungskapazitäten aufweist. Insgesamt weist das Land mit 97,6 % eine hohe Elektrifizierungsrate auf.<br />
• Seit den 1990er Jahren steigt der Wohlstand in <strong>Mexiko</strong> stetig an. Das Land liegt im lateinamerikanischen Vergleich unter den ersten Plätzen.<br />
• Die einkommensstärkere Mittelschicht befindet sich vor allem in den städtischen Ballungszentren des Landes.<br />
• Sicherheitsrisiken durch Korruption, Drogen-, Diebstahl- und Gewaltkriminalität können den Einstieg in den mexikanischen Markt<br />
erschweren. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Bundesstaaten Baja California and Baja California Sur im<br />
Nordwesten des Landes sowie Yucatan und Quintana Roo im Südosten des Landes.<br />
• In den letzten Jahren verzeichnete <strong>Mexiko</strong> ein stabiles Wirtschaftswachstum mit einer Arbeitslosenquote von ca. 4,9 %, die unter dem<br />
EU-Durchschnitt von 9 % liegt. Insgesamt besteht eine hohe Abhängigkeit von der US-Wirtschaft.<br />
• <strong>Mexiko</strong> verfügt über reiche Rohölvorkommen, seine Primärenergieversorgung basiert zu ca. 90 % auf Erdöl und Gas.<br />
• Obwohl der Energieverbrauch in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist, ist <strong>Mexiko</strong> nach wie vor Energieexporteur. Der<br />
Haupthandelspartner sind die USA.<br />
• Der Strombedarf des Landes wird hauptsächlich durch thermische GuD-Kraftwerke gedeckt. Der Anteil der erneuerbaren Energien<br />
liegt bei 23,46 %, wovon ein Großteil aus Wasserkraft gewonnen wird.<br />
• Der mexikanische Strommarkt war bis August <strong>2014</strong> staatlich zentralistisch durch die CFE (Comisión Federal de Electricidad)<br />
reguliert. Seit 1992 können auch privatwirtschaftliche Akteure als IPPs, Selbstversorger, Kleinstromerzeuger, Betreiber von KWK-<br />
Anlagen sowie als Exporteure oder Importeure von Strom am mexikanischen Strommarkt mitwirken. Mit der im August <strong>2014</strong> in Kraft<br />
getretenen Energiemarktreform sind weitere Schritte zur Liberalisierung vorgesehen, wie die Schaffung eines Stromgroßhandels, die<br />
Einführung handelbarer Zertifikate sowie die Möglichkeit der Direktvermarktung. Allerdings sind der genaue Zeitplan und die Ausgestaltung<br />
der Maßnahmen noch nicht bekannt.<br />
• PV spielt nach wie vor eine marginale Rolle im mexikanischen Strommarkt, obwohl es bereits seit den 1980er-Jahren staatliche Off-grid-<br />
Förderprogramme gibt. 2009 wurde eine Net-Metering-Regelung eingeführt, und bis 2024 sollen 35 % des Energiebedarfs aus „sauberen“<br />
Energiequellen kommen. PV soll davon 5 % abdecken.<br />
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33
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (1/4)<br />
• AA, Auswärtiges Amt (2012): <strong>Mexiko</strong>: Reise- und Sicherheitshinweise, http://www.auswaertiges-<br />
amt.de/sid_A416C26257CF80AD63B8FA5ECE58BA0B/DE/Laenderinformationen/00-<br />
SiHi/Nodes/<strong>Mexiko</strong>Sicherheit_node.html#doc368646bodyText2, aufgerufen am 19.10.2012.<br />
• ARE, Alliance for Rural Electrification (2011): <strong>Photovoltaik</strong> Forum Mexico 2011, http://www.ruralelec.org/116.0.html, aufgerufen am 01.11.2012.<br />
• AMAI, Instituto de Investigaciones Sociales S.C. (2010): Los Niveles Socioecónomicos y la distribución del gasto,<br />
http://www.amai.org/NSE/NivelSocioeconomicoAMAI.pdf, aufgerufen am 13.06.2012.<br />
• Baja California Newspaper (2012): CPV Projekt, http://cleantechnica.com/2012/03/30/huge-cpv-solar-power-project-to-bring-low-costelectricity-green-jobs-growth-to-baja-mexico/,<br />
aufgerufen am 13.06.2012.<br />
• BMWi, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2011): Geschäftschancen für deutsche Unternehmen im Bereich Solarenergie,<br />
http://www.exportinitiative.bmwi.de/EEE/Redaktion/Events/2011/Geschaeftsreisen/Downloads/2011-AHK-Geschaeftsreise-Mexico-<br />
Factsheet,property=pdf,bereich=eee,sprache=de,rwb=true.pdf, aufgerufen am 10.09.2012.<br />
• BTI, Bertelsmann Transformation Index (2012): Mexico Country Report, http://www.bti-project.de/laendergutachten/lac/mex, aufgerufen am<br />
23.10.2012.<br />
• BP, British Petrol (2012): Statistical Review of World Energy, June 2012,<br />
http://www.bp.com/liveassets/bp_internet/globalbp/globalbp_uk_english/reports_and_publications/statistical_energy_review_2011/STAGIN<br />
G/local_assets/pdf/statistical_review_of_world_energy_full_report_2012.pdf, aufgerufen am 01.12.2012.<br />
• CAMEXA, Deutsch-Mexikanische Industrie- und Handelskammer (2012):<br />
http://mexiko.ahk.de/fileadmin/ahk_mexiko/Dokumente/eee2_SENER_Julio_Valle.pdf, aufgerufen am 18.04.2012.<br />
• CFE, Comisión Federal de Electricidad (2008): Programa de Obras de Inversiones del Sector Eléctrico,<br />
http://www.cfe.gob.mx/../POISE20092018SHB1.zipMobile=1, aufgerufen am 30.10.2012.<br />
• Chadbourne & Parke LLP (<strong>2014</strong>): Mexico is Set to Open its Power Sector,<br />
http://www.chadbourne.com/mexico_power_sector_june<strong>2014</strong>_projectfinance/, aufgerufen am 18.06.<strong>2014</strong>.<br />
• CIA, Central Intelligence Agency: The World Factbook, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/gm.html, aufgerufen<br />
am 26.11.2012.<br />
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34
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (2/4)<br />
• CIA, Central Intelligence Agency (2012): The World Factbook, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/mx.html,<br />
aufgerufen am 20.04.2012.<br />
• CIA (<strong>2014</strong>): The World Factbook, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/mx.html, aufgerufen am 03.09.<strong>2014</strong>.<br />
• CRE, Comisión Reguladora de Energía (2012): Electricity sector issues in México: Challenges and opportunities, Global Power Plenary, Francisco<br />
Xavier Salazar Diez de Sollano, Houston, Texas, Präsentation.<br />
• CRS, Congressional Research Service (2012): Mexico’s 2012 Elections, http://www.fas.org/sgp/crs/row/R42548.pdf, aufgerufen am 19.09.2012.<br />
• dena, Deutsche Energie-Agentur GmbH (2012): Länderprofil <strong>Mexiko</strong>.<br />
• Dena (2011): Zielmarktanalyse <strong>Mexiko</strong>.<br />
• EIA, U.S. Energy Information Administration (2012): International Energy Statistics, http://www.eia.gov/cfapps/ipdbproject/IEDIndex3.cfm,<br />
aufgerufen am 17.09.2012.<br />
• EIA, U.S. Energy Information Administration (<strong>2014</strong>): http://www.eia.gov/countries/country-data.cfmfips=MX, aufgerufen am 03.09.<strong>2014</strong>.<br />
• GENI, Global Energy Network Institute (2012): http://www.geni.org/globalenergy/library/national_energy_grid/mexico/index.shtml,<br />
aufgerufen am 25.05.2012.<br />
• GIZ, Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit(2009): Energiepolitische Rahmenbedingungen für Strommärkte und erneuerbare Energien,<br />
16 Länderanalysen, <strong>Mexiko</strong>.<br />
• GTAI, Germany Trade and Invest (2012): Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2012, <strong>Mexiko</strong>,<br />
http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2012/06/pub201206188000_17125.pdf, aufgerufen am 11.10.2012.<br />
• GTAI (2012b): Wirtschaftsdaten kompakt: <strong>Mexiko</strong>, http://ahk.de/fileadmin/ahk_ahk/GTaI/mexiko.pdf, aufgerufen am 27.11.2012.<br />
• GTAI (<strong>2014</strong>): Wirtschaftsdaten kompakt:<br />
http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555599_159520.pdf, aufgerufen am 31.10.<strong>2014</strong>.<br />
• Greentech-Solar (2010): Sunny Mexico: An Energy Opportunity, http://www.greentechmedia.com/articles/read/sunny-mexico-an-energyopportunity,<br />
aufgerufen am 02.11.2012.<br />
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35
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (3/4)<br />
• INEGI, Instituto Nacional de Estadística y Geografía(2009): México en Cifras,<br />
http://www3.inegi.org.mx/sistemas/mexicocifras/default.aspxe=8, aufgerufen am 25.10.2012.<br />
• KAS, Konrad-Adenauer-Stiftung (2008): <strong>Mexiko</strong>: Sicherheitsbilanz wird immer schlimmer, http://www.kas.de/wf/doc/kas_15354-1522-1-<br />
30.pdf081217124317, aufgerufen am 13.09.2012.<br />
• Oanda (2012): Währungsrechner, http://www.oanda.com/lang/de/currency/converter/, aufgerufen am 03.09.2012.<br />
• Presidencia Mexicana (2012): México Lindo, http://www.presidencia.gob.mx/mexico/, aufgerufen am 26.10.2012.<br />
• PricewaterhouseCoopers PwC (<strong>2014</strong>): Mexican Energy Reform: Implications and opportunities in the national electricity network,<br />
http://www.pwc.com/es_MX/mx/industrias/archivo/<strong>2014</strong>-01-mexican-energy-reform-implications.pdf, aufgerufen am 17.06.<strong>2014</strong>.<br />
• ProMéxico (2012): Autoabastecimiento de electricidad sustentable, ProMéxico Inversión y Comercio, México City.<br />
• Pv magazine (<strong>2014</strong>): Mexican energy reforms to benefit solar, http://www.pv-magazine.com/news/details/beitrag/mexican-energy-reforms-tobenefit-solar_100016107/#ixzz3CLdpJ66z,<br />
aufgerufen am 07.10.<strong>2014</strong>.<br />
• Pv magazine (2012): Mexico’s market advances segment by segment, 04/2012, http://www.pv-magazine.com/archive/archive/kategorie/04-<br />
2012/beitrag/_100000000/501/#axzz2AxH5IaIS, aufgerufen am 20.09.2012.<br />
• Renewable Energy World (<strong>2014</strong>): Leading the Charge in Mexico’s Renewable Energy Revolution,<br />
http://www.renewableenergyworld.com/rea/news/article/<strong>2014</strong>/09/leading-the-charge-in-mexicos-renewable-energy-revolution, aufgerufen am<br />
08.10.<strong>2014</strong>.<br />
• Reuters (2011): Factbox: Mexican presidential front runner’s 10-point plan, http://www.reuters.com/article/2011/10/10/us-mexico-candidatefactbox-idUSTRE7995Z420111010<br />
, aufgerufen am 26.10.2012.<br />
• SENER, Secretaría de Energía (2010): Durchschnittliche Solareinstrahlung, http://www.energia.gob.mx/portal/Default.aspxid=1803,<br />
aufgerufen am 08.06.2012.<br />
• SENER (2012): Sistema de Información Energética, http://sie.energia.gob.mx/bdiController.doaction=temas, aufgerufen am 17.04.2012.<br />
• SENER (2012b): Potencial, http://www.renovables.gob.mx/renovables/portal/Default.aspxid=1651, aufgerufen am 13.06.2012.<br />
• SENER (2012c): National Electricity Sector, http://www.sener.gob.mx/res/476/Average%20Price.pdf, aufgerufen am 08.10.2012.<br />
Umweltanalyse<br />
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36
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (4/4)<br />
• SENER (2012d): Prospectiva del Sector Eléctrico 2012 - 2026, <strong>Mexiko</strong>.<br />
• SENER (2012e): Sector Eléctrico Nacional <strong>–</strong> Capacidad Efectiva de Generación,<br />
http://www.sener.gob.mx/res/PE_y_DT/ee/Capacidad_Efectiva_de_Generacion.pdf, aufgerufen am 16.08.2012.<br />
• SENER (2012f): Sector Eléctrico National <strong>–</strong> Generación bruta,<br />
http://www.sener.gob.mx/res/PE_y_DT/ee/Generacion_Bruta_de_Energia_Electrica.pdf, aufgerufen am 27.11.2012.<br />
• SENER (2012g): Iniciativa Para el Desarrollo de las Energías Renovables en México, Energía Solar FV,<br />
http://www.energia.gob.mx/webSener/res/0/D121122%20Iniciativa%20Renovable%20SENER_Solar%20FV.pdf, aufgerufen am 27.11.2012.<br />
• SENER (2013): Renewable energies in Mexico: Special Program.<br />
• SENER (<strong>2014</strong>a): Sector Eléctrico Nacional, http://egob2.energia.gob.mx/portal/electricidad.html, aufgerufen am 31.10.<strong>2014</strong>.<br />
• SENER (<strong>2014</strong>b): Sector Energético: http://sie.energia.gob.mx/bdiController.doaction=temas&fromCuadros=true, aufgerufen am 07.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Statista (<strong>2014</strong>): Inflationsrate in <strong>Mexiko</strong> <strong>2014</strong>, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/200725/umfrage/inflationsrate-in-mexiko/,<br />
aufgerufen am 04.11.<strong>2014</strong>.<br />
• TI, Transparency International (2010): Global Corruption Barometer 2010, Berlin.<br />
• TM, Transparencia Mexicana (2011): Informe Ejecutivo,<br />
http://www.transparenciamexicana.org.mx/documentos/INCBG/2010/1_InformeejecutivoINCBG2010%209mayo2011.pdf, aufgerufen am<br />
24.10.2012.<br />
• UNDP, Programa de las Naciones Unidas para el Desarrollo (2012): http://www.undp.org.mx/index.php, aufgerufen am 11.09.2012.<br />
• UNDP (<strong>2014</strong>), Human Development Index trends, 1980-2013 (<strong>2014</strong>): http://hdr.undp.org/en/content/table-2-human-development-indextrends-1980-2013,<br />
aufgerufen am 31.10.<strong>2014</strong>.<br />
• UNDP (<strong>2014</strong>), Income Gini coefficient (<strong>2014</strong>): http://hdr.undp.org/en/content/income-gini-coefficient, aufgerufen am 04.11.<strong>2014</strong>.<br />
• UN Mexico Report (2012): Country Profile, http://data.un.org/CountryProfile.aspxcrName=MEXICO, aufgerufen am 11.09.2012.<br />
• World DataBank (2012): World DataBank, Mexico,<br />
http://databank.worldbank.org/Data/Views/Reports/TableView.aspxIsShared=true&IsPopular=country, aufgerufen am 22.10.2012.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
37
NACHFRAGESEITE<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte
NACHFRAGESEITE<br />
In diesem Kapitel werden folgende Fragen beantwortet:<br />
• Die Entwicklung des PV-Marktes: Wie entwickelten sich der Off-grid- und On-grid-Sektor in <strong>Mexiko</strong> Welche PV-Programme und<br />
Anreize gibt es<br />
• PV-Großprojekte: Welche On-grid-Großprojekte sind bereits vorhanden bzw. werden noch realisiert Wie werden die Aufträge für<br />
Großprojekte vergeben, und welche Marktchancen entstehen daraus für deutsche Unternehmen<br />
• Marktsegmentierung: Wie groß sind die einzelnen Marktsegmente in <strong>Mexiko</strong> Wie werden sich die unterschiedlichen Segmente<br />
entwickeln Was sind die segmentspezifischen Markttreiber Wie groß ist der PV-Markt in <strong>Mexiko</strong> insgesamt<br />
• Regionale Identifizierung von Marktsegmenten: In welchem Verhältnis stehen Strompreise und Stromgestehungskosten in den<br />
Segmenten zueinander in den verschiedenen Regionen<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
39
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an dena-Länderprofil <strong>Mexiko</strong> (2012), IEA (<strong>2014</strong>),<br />
Renewable Energy World (<strong>2014</strong>)<br />
ENTWICKLUNG DES PV-SEKTORS (1/2)<br />
Entwicklung des Off-grid-Sektors<br />
• Eine Mehrzahl der PV-Anlagen im Off-grid-Sektor wurde im<br />
Rahmen staatlicher Programme zur ländlichen Elektrifizierung<br />
installiert.<br />
• In den Jahren 1988 und 1993 initiierte die Regierung jeweils ein<br />
ländliches Elektrifizierungsprogramm durch PV-Anlagen<br />
(hauptsächlich für Beleuchtung und Wasserpumpen).<br />
• Seit dem Erneuerbare-Energien-Programm von 1993 wurden rund<br />
180 Pilotanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 100 kW<br />
installiert. Eine Fortsetzung des Programms wurde im Jahr 2000<br />
ins Leben gerufen. Bis 2006 wurden rund 1,5 MW an PV-Anlagen<br />
errichtet.<br />
• Im Jahr 2012 gab es ca. 80.000 ländliche PV-Systeme in <strong>Mexiko</strong>.<br />
• Im Jahr 2010 wurden erstmals mehr On-grid-Anlagen zugebaut<br />
als Off-grid-Anlagen. Seit 2012 stagniert die installierte Leistung<br />
des Off-grid-Marktes, es fand kein weiterer Zubau statt.<br />
Laut Expertenaussagen ist der Landwirtschaftssektor der<br />
bisher wichtigste Off-grid-Sektor in <strong>Mexiko</strong>.<br />
Gesamte installierte Leistung von PV-Anlagen<br />
in <strong>Mexiko</strong> 2007 <strong>–</strong> 2013 (in kW)<br />
70,000<br />
60,000<br />
50,000<br />
40,000<br />
30,000<br />
20,000<br />
10,000<br />
0<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />
Off-grid Privat 15,487 16,087 18,037 19,059 21,009 21,009 21,009<br />
Off-grid Andere* 4,963 5,163 5,687 6,000 6,000 6,000 6,000<br />
On-grid Kleinanlagen 300 500 1,296 4,240 7,441 20,000 20,000<br />
On-grid Kraftwerk 0 0 0 1,000 5,550 7,000 67,000<br />
* Unter „Off-grid Andere“ fallen PV-Systeme für diverse (klein-)industrielle und<br />
landwirtschaftliche Anwendungen, wie z. B. Wasserpumpen oder<br />
Telekommunikationsinfrastruktur.<br />
Quellen: dena-Länderprofil <strong>Mexiko</strong> (2012), dena-Experteninterview (2012), IEA (<strong>2014</strong>), Renewable Energy World (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
40
ENTWICKLUNG DES PV-SEKTORS (2/2)<br />
Entwicklung des On-grid-Sektors<br />
• Die erste netzgekoppelte PV-Anlage ging im Jahr 1977 in Cuernavaca zu<br />
Forschungszwecken ans Netz. Durch die ersten Schritte zur<br />
Strommarktliberalisierung von 1992 wurden die Möglichkeiten für einen Ongrid-PV-Sektor<br />
geschaffen.<br />
• Seit 2007 dürfen Privathaushalte (Anlagengröße bis zu 10 kW) und<br />
Unternehmen (bis zu 30 kW) PV-Anlagen in das nationale Stromnetz<br />
integrieren und den Strom unter der Net-Metering-Regelung einspeisen.<br />
Dies geschieht über sogenannte Contratos Interconexión en Pequeña Escala<br />
(Netzanschlussverträge für geringe Leistung) der CRE. Mittelspannungs-PV-<br />
Anlagen (bis 500 kW) haben die gleichen Möglichkeiten, müssen aber einen<br />
Netzanschlussvertrag für mittlere Leistung (Contrato Interconexión en<br />
Mediana Escala) mit der CRE abschließen.<br />
• Große PV-Anlagen (> 500 kW) konnten bis August <strong>2014</strong> den von ihnen<br />
erzeugten Strom an die CFE über max. 30 Jahre verkaufen oder hatten die<br />
Möglichkeit des Stromexports in die USA.<br />
• Seit August <strong>2014</strong> kann der Strom auch gehandelt werden, entweder am<br />
Strommarkt oder bilateral. Die Energiemarktreform ermöglicht nun auch die<br />
Direktvermarktung von Strommengen. Stromerzeuger können Direkt-PPAs<br />
mit Abnehmern abschließen und Strom auf dem neuen Strommarkt handeln<br />
(vgl. Folie 88 ). Dies ermöglicht ein weiteres Marktwachstum des On-grid-<br />
Sektors.<br />
• Die Grafik rechts auf dieser Seite beschreibt die PV-Neuinstallationen im<br />
Bereich der kleinen, mittleren und großen PV-Anlagen.<br />
PV-Neuinstallationen in <strong>Mexiko</strong> in MW<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Off-grid<br />
3.9 4.55<br />
On-grid<br />
1.4 1.95<br />
2010 2011 2012 2013<br />
Quellen: dena-Eigenrecherche (2012), IEA (2013), IEA (<strong>2014</strong>)<br />
Betrachtet man nur die kleinen und mittleren PV-<br />
Anlagen, wurden von der CFE bis Dezember 2013<br />
Netzanschlussverträge über insgesamt 26.583 kW<br />
Gesamtleistung unter der Net-Metering-Regelung<br />
abgeschlossen. 2013 wurden 5.000 netzgekoppelte<br />
Anlagen < 500 kW, hauptsächlich von privaten<br />
Haushalten und gewerblichen Kunden, installiert.<br />
15<br />
60<br />
Quellen: Huacuz Villamar und Agredano Diaz (2011), SENER und GIZ (2012), dena (2012), CRE (2013), CRE (<strong>2014</strong>b)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
41
ON-GRID-MARKTSEGMENTIERUNG MEXIKO <strong>–</strong> ÜBERBLICK<br />
Kumulierte installierte PV-Leistung<br />
On-grid nach Segmenten<br />
ca. 82,69 MW*<br />
(Stand Juli <strong>2014</strong>)<br />
Privatwirtschaftliche<br />
Stromerzeuger<br />
63 %<br />
Quelle: dena-Eigenrecherche (<strong>2014</strong>)<br />
Private<br />
Haushalte<br />
27 %<br />
Gewerbe- und<br />
Industriekunden<br />
6 %<br />
Öffentliche<br />
Kunden<br />
4 %<br />
* Die restlichen 14,31 MW an installierter Leistung im On-grid-<br />
Sektor lassen sich nicht eindeutig einem der Marktsegmente<br />
zuordnen.<br />
Private<br />
Haushalte <strong>–</strong><br />
ca. 19,712 MW<br />
Gewerbe- &<br />
Industriekunden<br />
<strong>–</strong><br />
ca. 4,3 MW<br />
Privatwirtschaftliche<br />
Stromerzeuger<br />
<strong>–</strong><br />
ca. 56 MW<br />
Öffentliche<br />
Kunden<br />
<strong>–</strong><br />
ca. 2,68 MW<br />
Im Segment der privaten Haushalte ist die größte Anzahl an<br />
PV-Anlagen installiert. Fast alle Installationen sind < 10 kWp<br />
und können somit von der Net-Metering-Regelung profitieren.<br />
Die durchschnittliche Anlagengröße im Segment der Gewerbeund<br />
Industriekunden beträgt ca. 40 kW. Diese Kunden können<br />
von der Net-Metering-Regelung sowohl über Niedrig-<br />
Leistungsverträge (bis 30 kW) als auch über die mittleren<br />
Leistungsverträge (bis 500 kW) profitieren.<br />
Wie in der Umweltanalyse beschrieben, gibt es in <strong>Mexiko</strong><br />
verschiedene privatwirtschaftliche Stromerzeuger . Dieses<br />
Marktsegment lässt sich in IPPs und Kleinerzeuger unterteilen.<br />
Viele Projekte befinden sich im Bau; nach deren Fertigstellung<br />
wird die typische Systemgröße bei 30 MW liegen. Mit einem<br />
Anteil von 63 % an der gesamten installierten PV-Leistung ist<br />
dieses Marktsegment das größte.<br />
In diesem Segment werden Projekte durch die CFE beauftragt,<br />
z. B. erste PV-Pilotprojekte. Weitere PV-Anlagen befinden sich<br />
auf Dächern von Ministerien und anderen öffentlichen<br />
Gebäuden. Da aufgrund des geringen Interesses der<br />
mexikanischen Regierung an PV hier keine Marktentwicklung<br />
zu erwarten ist, wird dieses Segment in dieser <strong>Studie</strong> nicht<br />
weiter analysiert.<br />
Quellen: SENER (2012b), dena-Eigenrecherche (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
42
MARKTSEGMENTIERUNG MEXIKO <strong>–</strong> PRIVATE HAUSHALTE<br />
Private Haushalte<br />
• PV-Systeme auf den Dächern privater Wohngebäude/Apartmentgebäude<br />
• Typische Systemgröße 3 <strong>–</strong> 10 kW<br />
• Hauptanreiz für PV im mexikanischen Markt: Einsparung von Kosten durch EE-Stromversorgung im Rahmen des<br />
Net-Meterings<br />
• Insgesamt hat die CFE 37,3 Millionen Endkunden. 88 % dieser Stromanschlüsse sind von private Haushalte.<br />
• Die CFE geht davon aus, dass der Stromverbrauch der privaten Haushalte bis zum Jahr 2026 jährlich durchschnittlich um 4,6 % steigen wird.<br />
• Die Möglichkeit der Selbstversorgung im Bereich privater Haushalte und auch Sozialwohnungen wird momentan als ein wichtiger Markttreiber<br />
für PV in <strong>Mexiko</strong> gesehen.<br />
• PV-Installationen < 10 kW, die unter die Net-Metering-Regelung fallen, sind besonders interessant für DAC-Kunden (siehe unten). Im Jahr<br />
2011 fielen ca. 510.000 private Stromendkunden unter den DAC-Tarif. Durch PV-Anlagen werden die Strommengen, die von der CFE bezogen<br />
werden müssen, reduziert und somit können bisherige DAC-Kunden in die billigeren subventionierten Haushaltstarife zurückkehren.<br />
• Sobald private Haushalte mehr als 250kWh Strom pro Monat<br />
verbrauchen, fallen sie in den DAC-Tarif 1. Die jeweilige Höhe des<br />
DAC-Tarifs hängt insgesamt vom Verbrauch, der Region und der<br />
Jahreszeit ab. Die DAC-Tarife sind in folgende Regionen aufgeteilt:<br />
Baja California, Baja California Sur, Noreste, Sur y Peninsula und<br />
Central. In Baja California und Baja Califonia Sur wird tariflich<br />
zwischen sechs Sommermonaten und sechs Wintermonaten<br />
unterschieden. Die Höhe des in den einzelnen Regionen geltenden<br />
DAC-Tarifs ist von der durchschnittlichen Jahrestemperatur<br />
abhängig. In heißeren Gegenden ist er günstiger.<br />
• Der durchschnittliche subventionierte Tarif für private Haushalte in<br />
2013 lag bei 1,72 Mex$/kWh (10 €cent)*, wohingegen der<br />
durchschnittliche DAC-Tarif 3,57 Mex$/kWh (20,8 €cent)* betrug.<br />
Der DAC-Tarif stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3 % an.<br />
* Wechselkurs Jahresdurchschnitt 2013, GTAI (<strong>2014</strong>) 1 Euro = 17,118 Mex$<br />
Quellen: ANES (2012), CFE (<strong>2014</strong>a), CFE (<strong>2014</strong>c), dena-Experteninterview (2012), IEA (<strong>2014</strong>), SENER (2012d)<br />
Übersicht der DAC-Tarifgruppen nach Verbrauchsgrenzen pro Monat<br />
DAC-Tarif 1 1A 1B 1C 1D 1E 1F<br />
Grenzwerte<br />
(kWh/Monat) ab 250 ab 300 ab 400 ab 850 ab 1.000 ab 2.000 ab 2.500<br />
Der Tarifa Doméstica de Alto Consumo (DAC) ist der Tarif, den<br />
private Haushalte zahlen müssen, wenn sie einen bestimmten<br />
kWh-Verbrauch pro Monat überschreiten.<br />
Laut Marktexperten hat der private Haushaltssektor in <strong>Mexiko</strong><br />
großes Entwicklungspotenzial. Vor allem für Haushalte, die den<br />
höheren DAC (Tarifa Doméstica de Alto Consumo) zahlen, ist PV<br />
eine interessante Alternative.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
43
Quelle: SENER (<strong>2014</strong>)<br />
MARKTSEGMENTIERUNG MEXIKO:<br />
GEWERBE- UND INDUSTRIEKUNDEN<br />
Gewerbe- und<br />
Industriekunden<br />
• PV-Systeme auf dem Dach eines wirtschaftlich genutzten Gebäudes, z. B. Fabrikhalle, Lagerhaus, Supermarkt etc.<br />
• Typische Systemgröße 3 <strong>–</strong> 50 kWp, auch MW-Anlagen<br />
• Hauptanreiz für PV im mexikanischen Markt: Einsparung von Kosten durch EE-Stromversorgung im Rahmen des<br />
Net-Meterings, insbesondere zu Spitzenlastzeiten (Peak Shaving) oder zur Eigenversorgung<br />
• Die Gewerbe- und Industriekunden haben in einem Zeitraum von zwölf<br />
Monaten, von einschließlich Dezember 2012 bis November 2013, über 143,48<br />
TWh Strom verbraucht, dies entspricht 61 % des Gesamtverbrauchs <strong>Mexiko</strong>s.<br />
Großindustrie und Dienstleistungsunternehmen verzeichneten im Jahr 2013<br />
den größten Anstieg des Stromverbrauchs mit 5,6 % bzw. 3,8 %.<br />
• Bei steigendem Stromverbrauch sowie steigenden Energie- und<br />
Rohstoffpreisen stellen PV-Selbstversorgungssysteme für dieses<br />
Kundensegment eine gute Alternative dar.<br />
• Mit Inkrafttreten der Energiemarktreform ändern sich für dieses Marktsegment<br />
die Stromabnahme, das Genehmigungsverfahren zur Stromerzeugung<br />
und die Möglichkeiten der Einspeisung von überschüssigem Strom.<br />
• Bis Juli <strong>2014</strong>, sprich nach alter Regelung, vergab die CRE insgesamt 9<br />
Stromerzeugungslizenzen für 29,63 MW unter dem Selbstversorgerprogramm,<br />
Anlagen mit einer Gesamtleistung von 4,3 MW sind bereits in Betrieb.<br />
Industriebetriebe organisieren sich oft genossenschaftlich zur<br />
Selbstversorgung.<br />
• Seit August <strong>2014</strong> kann diese Kundengruppe weiterhin das Net-Metering nutzen<br />
oder aber den überschüssigen Strom an Händler verkaufen, was eine neue<br />
Absatzmöglichkeit darstellt. Durch den Entfall der Genehmigungspflicht für<br />
Anlagen unter 0,5 MW wird die Installation einer PV-Anlage noch attraktiver.<br />
Stromverbrauch in <strong>Mexiko</strong> 2013<br />
nach Kundensegmenten in TWh<br />
Dienstleistungen<br />
Landwirtschaft<br />
gewerbliche Kunden<br />
Großindustrie<br />
private Haushalte<br />
mittelständ. Unternehmen<br />
Quellen: CFE (<strong>2014</strong>c), dena-Experteninterview (<strong>2014</strong>), GTAI (2012), Renewable Energy World (<strong>2014</strong>), SENER (2011), SENER (2012c)<br />
8<br />
9<br />
11<br />
37<br />
44<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
• Laut SENER kann es aufgrund bürokratischer<br />
Abläufe innerhalb der CFE beim Netzanschluss oft<br />
zu mehreren Monaten Wartezeit kommen.<br />
• Eine weitere indirekte Wachstumsmöglichkeit in<br />
diesem Marktsegment sind Verträge mit<br />
privatwirtschaftlichen Stromerzeugern, die Strom<br />
an gewerbliche Kunden über Direkt-PPAs<br />
verkaufen. Die Supermarktkette Soriana<br />
beispielsweise hat einen solchen Vertrag mit dem<br />
Unternehmen Ilioss über 32 MW abgeschlossen.<br />
64<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
44
Quelle: CRE (<strong>2014</strong>a)<br />
MARKTSEGMENTIERUNG MEXIKO <strong>–</strong> PRIVATWIRTSCHAFTLICHE<br />
STROMERZEUGER<br />
Privatwirtschaftliche<br />
Stromerzeuger<br />
• PV-Großprojekte<br />
• Finanzierung: Privatfinanzierung und in Ausnahmefällen auf regionaler Ebene vorhanden<br />
• Nach Fertigstellung der im Bau befindlichen Anlagen wird die typische Anlagengröße 30 MW sein.<br />
• Hauptanreiz für PV im mexikanischen Markt: Renditen durch Verkauf von Strom an CFE oder durch Stromexporte<br />
• Das Marktsegment der privatwirtschaftlichen Stromerzeuger teilt sich in Kleinerzeuger und IPPs auf.<br />
• Kleinerzeuger mussten bisher Stromerzeugungslizenzen durch die CRE erwerben. Bis Juli <strong>2014</strong> vergab die CRE 64 dieser Lizenzen für<br />
1.645,39 MW. Davon wurden bislang bereits 45,63 MW in Betrieb genommen.<br />
• Die Lizenzen für IPPs wurden bis jetzt von der CFE über Ausschreibungen durch das POISE (Programa de Obras e Inversiones del Sector<br />
Eléctrico) vergeben . PV wird in diesen Ausschreibungen jedoch nur eine marginale Rolle zugeschrieben, denn die vergebenen 38 MW<br />
entsprechen 9 % der gesamten Kapazität, die unter dem POISE bereits vergeben wurde. Der Großteil entfällt auf konventionelle<br />
Stromerzeugung und Wasserkraft.<br />
• In diesem Marktsegment bietet die Energiereform nun zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten durch die Vermarktung von Strommengen durch<br />
Direkt-PPAs und auf dem Stromgroßmarkt, welcher neu geschaffen wird.<br />
• Seit dem Inkrafttreten der Energiereform im August <strong>2014</strong> benötigen privatwirtschaftliche Stromerzeuger unter 0,5 MW keine Genehmigung zur<br />
Stromerzeugung mehr.<br />
• Eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit bietet der Verkauf von Zertifikaten für saubere Energie, welche voraussichtlich 2015 eingeführt werden.<br />
• Die Kleinerzeuger werden als mittel- und langfristige Treiber des mexikanischen PV-Marktes gesehen, vor allem, nachdem mit der<br />
Energiemarktreform die Absatzmöglichkeiten erweitert wurden.<br />
Mit dem Inkrafttreten der mexikanischen Energiemarktreform und<br />
der damit einhergehenden Liberalisierung des Energiemarktes<br />
gehen Experten davon aus, dass dieses Segment aufgrund der neuen<br />
Absatzmöglichkeiten zukünftig weiter an Bedeutung gewinnt.<br />
Quellen: CRE (<strong>2014</strong>a), Huacuz Villamar und Agredano Diaz (2011), ProMéxico (2012), SENER (2012c)<br />
Plannung abgeschlossen<br />
Status der Projekte mit Kleinerzeugerlizenz<br />
Stand 07/<strong>2014</strong><br />
Im Bau<br />
In Betrieb<br />
45.63<br />
429.09<br />
1,170.68<br />
0 500 1000 1500<br />
MW<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
45
Quelle: dena-Eigenrecherche (<strong>2014</strong>)<br />
ÜBERSICHT ON-GRID-PV-GROSSPROJEKTE IN MEXIKO<br />
In <strong>Mexiko</strong> wurden 2011 erste PV-Großprojekte fertiggestellt. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Auswahl von Großprojekten der<br />
verschiedenen auf dem mexikanischen PV-Markt vertretenen Stromerzeuger.<br />
Projektname MW-Kapazität Projektentwickler Modulhersteller Status Erzeugerart<br />
Aguascalientes 0,787<br />
CREOTERRA 1 (Erweiterung auf bis zu 6)<br />
Autoabastecimiento Renovable S.A. de<br />
C.V.<br />
Mexico SK Solar/Creotec Solar Mounting<br />
Systems<br />
Fertiggestellt<br />
Selbstversorger<br />
Solon Fertiggestellt Selbstversorger<br />
Aguascalientes Solar Park 1 Desmex aleo solar Fertiggestellt Selbstversorger<br />
Enercity Alfa, Irapuato, Guanajuato 1,4 Solartec Solartec Fertiggestellt Selbstversorger<br />
ABB PV-Anlage San Luis Potosí 1,2 Abengoa Fertiggestellt Kleinerzeuger<br />
Jalisco 30 Comercializadora Capo, S.A. de C.V. Im Bau (Fertigstellung <strong>2014</strong>) Kleinerzeuger<br />
TAI-I 16,8 EOSOL Energy de México Canadian Solar I Fertiggestellt Kleinerzeuger<br />
Chihuahua 33<br />
SDC Energreen Aljaval/Rancho El Trece<br />
Solar PV<br />
Im Bau (Fertigstellung Mitte 2015)<br />
Kleinerzeuger<br />
SEGH-CFE 1 Sonora 39 Sonora Energy Group Im Bau (Fertigstellung Ende 2015) Kleinerzeuger<br />
Alten Energías Renovables SL 4 x 30 MW Alten Energías Renovables SL Im Bau (Fertigstellung Ende 2015) Kleinerzeuger<br />
Santa Rosalía PV Pilot Project 1 Condumex/Microm Isofotón Fertiggestellt IPP <strong>–</strong> POISE<br />
Parque de Cerro Prieto 5 Iberdrola Ingeniería y Construcción Siliken Fertiggestellt IPP <strong>–</strong> POISE<br />
Apaseo el Grande und Mexicali in<br />
Baja California<br />
Jeweils 1 Granite Chief SolFocus Fertiggestellt IPP <strong>–</strong> POISE<br />
Aura Solar 30 Gauss Energía Suntech Fertiggestellt IPP <strong>–</strong> POISE<br />
Soriana 32 ILIOSS<br />
Hanwah Q-Cells<br />
GmbH<br />
Im Bau (Fertigstellung Anfang 2015)<br />
Direkt <strong>–</strong> PPA<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
46
Leistung in MW<br />
PV-MARKTGRÖSSE IN MEXIKO<br />
• 2013 betrug die gesamte installierte Kapazität im PV-Sektor 114 MW.<br />
Davon waren 23,69 % im Off-grid-Sektor und 76,31 % im On-grid-<br />
Sektor installiert. Diese PV-Anlagen produzierten 2013 insgesamt<br />
o,2 TWh Strom und deckten damit 0,15 % des landesweiten<br />
Elektrizitätsbedarfs.<br />
• Bis zum Jahr 2025 sollen 2 GW an PV-Kapazität in <strong>Mexiko</strong> installiert<br />
sein. Analysen zum mexikanischen PV-Marktes gehen davon aus,<br />
dass in Zukunft der On-grid-Markt wesentlich stärker wachsen wird<br />
als der Off-grid-Markt.<br />
• Die Wachstumsprognosen für den mexikanischen PV-Markt gehen<br />
für die nächsten Jahre von einem jährlichen Marktwachstum von<br />
300 MW aus. Das Marktsegment der privatwirtschaftlichen<br />
Stromerzeuger wird hierzu maßgeblich beitragen. Bis zum<br />
Jahresende <strong>2014</strong> wird von einer installierten Leistung von ca. 210<br />
MW ausgegangen.<br />
• Die mexikanische Regierung plant einen Anteil der erneuerbaren<br />
Energien von 35 % an der nationalen Stromerzeugung bis 2024 und<br />
einen Anteil von 40 % an der mexikanischen Energieversorgung bis<br />
2035. 5 % der Stromerzeugung sollen auf PV entfallen.<br />
Quellen: dena-Experteninterview (2012), EPIA (2012), SENER und GIZ (2012), Switzerland Global Enterprise (2013)<br />
Entwicklung der kumulierten PV-Marktgröße in<br />
<strong>Mexiko</strong> in MW<br />
30.6 40.1 52.4<br />
97<br />
5.6 9.5<br />
12<br />
60<br />
2010 2011 2012 2013 <strong>2014</strong>e 2015e 2016e<br />
Jahr<br />
Quellen: IEA (<strong>2014</strong>), Prognose bis Ende 2016 (dena)<br />
• Die Hauptanreize für die Entwicklung des mexikanischen PV-Marktes sind steigende Strompreise, die Tatsache, dass es keinerlei<br />
Local-Content-Vorgaben gibt und die Nähe zu den USA als Handelspartner und Stromabnehmer.<br />
• Hemmnisse sind hingegen fehlende Finanzierungsmöglichkeiten, geringe Unterstützung durch die Regierung, fehlendes Fachwissen<br />
bei Installateuren und die Ungewissheit über die Umsetzung der Maßnahmen der Energiemarktreform.<br />
• Branchenexperten erwarten zukünftig eine vermehrte Installation von Aufdachanlagen. Grund dafür ist das durch die Reform<br />
vereinfachte Genehmigungsverfahren.<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
kumulierte installierte Leistung in MW<br />
jährliche Neuinstallation in MW<br />
114<br />
211<br />
511<br />
811<br />
300 300<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
47
ZUSAMMENFASSUNG: NACHFRAGESEITE<br />
• Der mexikanische PV-Markt entwickelte sich anfänglich über ländliche Off-grid-Anwendungen. Derzeit gibt es ca. 80.000 ländliche PV-<br />
Systeme.<br />
• Im Jahr 2010 überstiegen die On-grid-Neuinstallationen zum ersten Mal die Off-grid-Neuinstallationen. Über die Contratos<br />
Interconexión en Pequeña y Mediana Escala (Netzanschlussverträge für geringe und mittlere Leistung) wurden bis Juli <strong>2014</strong><br />
bereits Netzanschlussverträge über insgesamt 1.674,99 MW durch die CRE vergeben. Hiervon sind bislang 49,93 MW in Betrieb<br />
genommen worden.<br />
• Erste PV-Großprojekte wurden seit 2011 fertiggestellt und weitere befinden sich in der Bau- bzw. Planungsphase.<br />
• Die größte kumulierte PV-Leistung befindet sich im Segment der privatwirtschaftlichen Stromerzeuger. Die meisten PV-Anlagen (Anzahl)<br />
finden sich im Segment der privaten Haushalte.<br />
• PV-Installationen mit Kapazitäten < 10 kW im privaten Haushaltssektor und < 30 kW im gewerblichen Kundensektor können über<br />
Niedrigleistungsverträge von der Net-Metering-Regelung profitieren. PV-Anlagen bis zu 500 kW im gewerblichen Kundensektor fallen<br />
über mittlere Leistungsverträge in die Net-Metering-Regelung. An diesen Regelungen ändert die Energiereform nichts.<br />
• Insbesondere DAC-Kunden (Tarifa Doméstica de Alto Consumo) im privaten Haushaltssektor können von PV-Installationen zur<br />
Eigenversorgung profitieren und werden als Wachstumsmarkt gesehen.<br />
• Auch für gewerbliche Kunden stellt die PV-Eigenversorgung eine Alternative zu steigenden Energie- und Rohstoffpreisen dar.<br />
• Das Segment der privatwirtschaftlichen Stromerzeuger wächst derzeit in <strong>Mexiko</strong> am schnellsten. PV-Kleinerzeuger werden als mittelund<br />
langfristige Treiber des mexikanischen PV-Marktes betrachtet, insbesondere wegen der seit August <strong>2014</strong> möglichen<br />
Direktvermarktung von Strommengen.<br />
• Generell wird von einem positiven und schnelleren PV-Marktwachstum ausgegangen als bisher. Das mexikanische<br />
Energieministerium geht von einer installierten PV-Leistung von über 2 GW bis 2025 aus.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
48
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (1/3)<br />
• ANES, Asociación Nacional de Energía Solar A.C (2012): Revista de Energías Renovables, Abril <strong>–</strong> Juno 2012,<br />
http://www.anes.org/anes/index.phpoption=com_wrapper&view=wrapper&Itemid=8, aufgerufen am 23.10.2012.<br />
• Apricum (2013): Business Opportunities in the Mexican PV market,<br />
http://mexiko.ahk.de/fileadmin/ahk_mexiko/Inversiones/fotovoltaica/EEE/6_Apricum_GmbH.pdf, aufgerufen am 10.10.<strong>2014</strong>.<br />
• CFE (<strong>2014</strong>a): Domesticas De Alto Consumo (DAC) <strong>2014</strong>,<br />
http://app.cfe.gob.mx/Aplicaciones/CCFE/Tarifas/Tarifas/Tarifas_casa.aspTarifa=DACAnual2003&anio=<strong>2014</strong>, aufgerufen am 14.10.<strong>2014</strong>.<br />
• Comisión Reguladora da Energía (CRE) (<strong>2014</strong>a): Tabla de permisos de Generación e Importación de Energía Eléctrica Administrados al 31 de<br />
Julio de <strong>2014</strong>, http://www.cre.gob.mx/documento/1814.xlsx, aufgerufen am 27.10.<strong>2014</strong>.<br />
• CRE (<strong>2014</strong>b): Estadísticas <strong>–</strong> Contratos de interconexión en pequeña y mediana escala, http://www.cre.gob.mx/documento/2109.pdf,<br />
aufgerufen am 28.10.<strong>2014</strong>.<br />
• CRE (<strong>2014</strong>c): http://www.cre.gob.mx/documento/2326.xlsx, aufgerufen am 28.10.<strong>2014</strong>.<br />
• CRE (2013): Comportamiento de los Contratos de Interconexión en Pequeña y Medina Escala, http://www.cre.gob.mx/documento/2109.pdf,<br />
aufgerufen am 28.10.<strong>2014</strong>.<br />
• CRE (2012): http://www.cre.gob.mx/articulo.aspxid=171 , aufgerufen am 06.11.2012.<br />
• dena, Deutsche Energie-Agentur (<strong>2014</strong>): dena-Marktanalyse <strong>2014</strong>, Berlin.<br />
• dena (2012): Länderprofil <strong>Mexiko</strong>, Berlin.<br />
• EPIA, European Photovoltaic Industry Association (2012): Global Market Outlook for Photovoltaics until 2016,<br />
http://www.epia.org/news/publications/global-market-outlook-for-photovoltaics-until-2016/, aufgerufen am 06.11.2012.<br />
• Galt Energy (<strong>2014</strong>): Un Poco de Historia: Tarifa DAC ,http://www.galt.mx/blog/tarifa-dac/, aufgerufen am 28.10.<strong>2014</strong>.<br />
• Godavi Solar (<strong>2014</strong>): Que es la interconexión a la CFE, http://www.godavisolar.com/cfe-interconexion-solar-comision-federal-de-electricidadcfe.html,<br />
aufgerufen am 14.10.<strong>2014</strong>.<br />
• GTAI (<strong>2014</strong>): Wirtschaftsdaten kompakt, http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=342138.html, aufgerufen am<br />
27.10.<strong>2014</strong>.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
49
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (2/3)<br />
• GTAI (2012): <strong>Mexiko</strong>s Markt für <strong>Photovoltaik</strong> ist auch ohne Einspeisevergütung attraktiv,<br />
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=457122.html, aufgerufen am 29.10.2012.<br />
• Huacuz Villamar, J. und Agredano Diaz, J. (2011): National Survey Report of PV Power Applications in Mexico 2010, International Energy<br />
Agency Co-Operative Programme on Photovoltaic Power Systems, Instituto de Investigaciones Electricas.<br />
• International Energy Agency (IEA) (2013): PVPS annual report 2013, http://www.ieapvps.org/index.phpid=6&eID=dam_frontend_push&docID=2040,<br />
aufgerufen am 09.10.<strong>2014</strong>.<br />
• IEA (<strong>2014</strong>): Trends <strong>2014</strong> in Photovoltaic Applications, http://www.iea-pvps.org/index.phpid=3&eID=dam_frontend_push&docID=2150,<br />
aufgerufen am 13.10.<strong>2014</strong>.<br />
• IEA (2013): Trends 2013 in Photovoltaic Applications, http://helapco.gr/pdf/IEA_PVPS_Trends_Report_2013_v1_0_01.pdf, aufgerufen am<br />
13.10.<strong>2014</strong>.<br />
• Pro México (2012): Renewable Energy, http://www.promexico.gob.mx/en_us/promexico/Renewable_Energy, aufgerufen am 23.10.2012.<br />
• Pv magazine (2012): Cross-border solar, http://www.pv-magazine.com/archive/articles/beitrag/cross-border-solar-<br />
_100008684/86/tx_ttnews%5BbackCat%5D=208&cHash=9933694d45c131ae1dbc7d58f3cd1602#axzz2Dd2nv2cW, aufgerufen am<br />
29.10.2012.<br />
• PricewaterhouseCoopers PwC (<strong>2014</strong>): Mexican Energy Reform: Implications and opportunities in the national electricity network,<br />
http://www.pwc.com/es_MX/mx/industrias/archivo/<strong>2014</strong>-01-mexican-energy-reform-implications.pdf, aufgerufen am 17.06.<strong>2014</strong>.<br />
• Renewable Energy World (<strong>2014</strong>): Leading the Charge in Mexico’s Renewable Energy Revolution,<br />
http://www.renewableenergyworld.com/rea/news/article/<strong>2014</strong>/09/leading-the-charge-in-mexicos-renewable-energy-revolution, aufgerufen<br />
am 08.10.<strong>2014</strong>.<br />
• SENER, Secretaría de Energía (<strong>2014</strong>): Sector Eléctrico Nacional, Ventas Internas de Energía Eléctrica,<br />
http://www.energia.gob.mx/webSener/res/PE_y_DT/ee/Ventas_Internas_de_Energia_Electrica.pdf, aufgerufen am 06.11.2012.<br />
• SENER (2012): Sector Eléctrico Nacional, Usuarios de Energía Eléctrica,<br />
http://www.energia.gob.mx/webSener/res/PE_y_DT/ee/Usuarios_de_Energia_Electrica.pdf, aufgerufen am 06.11.2012.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
50
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (3/3)<br />
• SENER (2012b): Planeación Energética, Preguntas Frecuentes, http://www.sener.gob.mx/webSener/portal/Default.aspxid=1665, aufgerufen<br />
am 28.11.2012.<br />
• SENER (2012c): Iniciativa Para el Desarrollo de las Energías Renovables en México, Energía Solar FV,<br />
http://www.energia.gob.mx/webSener/res/0/D121122%20Iniciativa%20Renovable%20SENER_Solar%20FV.pdf, aufgerufen am 27.11.2012.<br />
• SENER (2012d): Prospectiva del Sector Eléctrico 2012 - 2026, http://sener.gob.mx/res/PE_y_DT/pub/2012/PSE_2012_2026.pdf,<br />
aufgerufen am 29.10.2012.<br />
• SENER und GIZ (2012): Programa de Fomento de Sistemas Fotovoltaicos en México, Prosolar,<br />
http://www.anes.org/anes/formularios/LeyesyNormas/Leyes/informe_final_ProSolar_Color.pdf, aufgerufen am 06.11.2012.<br />
• SENER (2011): Prospectiva de Energías renovables 2011 - 2025, http://portal.energia.gob.mx/webSener/res/PE_y_DT/pub/2011/2011-<br />
2025/Prospectiva_de_ER_2011-2025_old_19012012.pdf, aufgerufen am 28.11.2012.<br />
• Switzerland Global Enterprise (2013): Clean Technologies in <strong>Mexiko</strong>, http://www.s-ge.com/schweiz/export/de/blog/saubere-technologienkommen-mexiko-gut,<br />
aufgerufen am 30.10.<strong>2014</strong>.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
51
ANGEBOTSSEITE<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte
ANGEBOTSSEITE<br />
In diesem Kapitel werden folgende Fragen beantwortet:<br />
• Die PV-Wertschöpfungskette: Wer sind die wichtigsten lokalen und internationalen Akteure im mexikanischen PV-Markt Auf<br />
welchen Stufen findet die lokale PV-Wertschöpfung statt Welche Rolle spielt die Maquila-Produktion<br />
• Distribution und Vertrieb: Wer sind die wichtigsten PV-Distributoren Welche Länder sind die Hauptexporteure von PV-Modulen<br />
nach <strong>Mexiko</strong><br />
• Bewertung des Angebots vor Ort: Wo ergeben sich Markteintrittschancen für ausländische Unternehmen Wie hat sich die PV-<br />
Branche in <strong>Mexiko</strong> in den letzten Jahren entwickelt<br />
• Branchenvertretung: Wer sind die wichtigsten Branchenvertreter, und wie haben sich diese vor Ort aufgestellt<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
53
PV-WERTSCHÖPFUNGSKETTE IN MEXIKO (1/3)<br />
• Obwohl der heimische PV-Markt in <strong>Mexiko</strong><br />
mit einem kumulierten Marktvolumen von<br />
114 MW im Jahr 2013 noch klein ist, hat sich<br />
durch die sogenannten Maquila-Programme<br />
bereits eine PV-Industrie vor Ort gebildet.<br />
Mehr Informationen zu den Maquila-<br />
Programmen finden Sie auf Folie 81.<br />
• Diverse internationale Modulhersteller<br />
(z. B. Kyocera oder SunPower) produzieren,<br />
neben lokalen Herstellern, PV-Module in<br />
<strong>Mexiko</strong>.<br />
• Die PV-Zulieferer mit inländischer<br />
Produktion sind fast ausschließlich<br />
einheimische Firmen.<br />
• Bisher wird von den niedrigen<br />
Produktionskosten profitiert, um den<br />
überwiegenden Teil der in <strong>Mexiko</strong><br />
produzierten Module vor allem in die USA<br />
zu exportieren.<br />
• Die Firmen in der nachfolgenden Liste sind<br />
ANES-Verbandsmitglieder, werden über<br />
Händler in <strong>Mexiko</strong> vertrieben oder wurden<br />
in Nachrichten über PV-Marktaktivitäten in<br />
<strong>Mexiko</strong> genannt.<br />
PV-Zulieferer<br />
China Sunergy<br />
Hanwah Q-Cells<br />
Ja Solar<br />
Saint-Gobain*<br />
Solarcell<br />
Solarvatio<br />
Solartec<br />
* Mitglieder im PV-<br />
Verband ANES<br />
Mit Sitz in <strong>Mexiko</strong><br />
Produktion in<br />
<strong>Mexiko</strong>, jedoch nicht<br />
PV-spezifisch<br />
PV-relevante<br />
Produktion in <strong>Mexiko</strong><br />
CN<br />
KR<br />
CN<br />
FR<br />
MEX<br />
MEX<br />
MEX<br />
PV-Modulhersteller<br />
aleo solar DE<br />
Axitec<br />
DE<br />
Canadian Solar CA<br />
Conergy<br />
DE<br />
Enesol*<br />
MEX<br />
ERDM Solar* MEX<br />
Fluitecnik* MEX<br />
GE Solar<br />
US<br />
Hanwah Q-Cells KR<br />
Hareon Solar CN<br />
Hyundai Solar KR<br />
Isofotón*<br />
ES<br />
Iusasol<br />
MEX<br />
Jabil Circuit US<br />
Kyocera<br />
JP<br />
Lightway<br />
CN<br />
Sanyo<br />
JP<br />
Solar Frontier JP<br />
Solartec<br />
MEX<br />
Solarvatio MEX<br />
SolarWorld DE<br />
Solon<br />
DE<br />
Suntech<br />
CN<br />
Yingli<br />
CN<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
54
PV-WERTSCHÖPFUNGSKETTE IN MEXIKO (2/3)<br />
Inverter/Laderegler:<br />
Advanced<br />
Energy DE<br />
Alfa Solar TR<br />
Fronius* AT<br />
Ingeteam* ES<br />
Kaco New<br />
Energy DE<br />
Morningstar US<br />
OutBack US<br />
Renesolar US<br />
Saint-Gobain* FR<br />
Samlex<br />
América CA<br />
Schneider<br />
Electric FR<br />
SMA<br />
DE<br />
Solarpro* AUS<br />
Solartec* DE<br />
Steca DE<br />
Wagan* US<br />
Xantrex FR<br />
Umweltanalyse<br />
BOS<br />
Batterien:<br />
Alfa Solar TR<br />
CA-LE MEX<br />
Concord US<br />
Conermex* MEX<br />
Deka US<br />
Dow* US<br />
Enesol* KR<br />
EPCOM MEX<br />
ERDM Solar* MEX<br />
Fronius* AT<br />
Johnson<br />
Plomo-ácido US<br />
LTH US<br />
Powersonic US<br />
Solarpro AUS<br />
Solartec* DE<br />
Surette US<br />
Systcom MEX<br />
Trojan US<br />
USBattery US<br />
Xtreme US<br />
Nachfrage<br />
Steckverbinder:<br />
Enesol* KR<br />
Solartec* DE<br />
Montage- und<br />
Nachführsysteme:<br />
Creotecc DE<br />
ERDM Solar* MEX<br />
Eversted DE<br />
Renusol DE<br />
Schletter DE<br />
Systcom MEX<br />
Kabel:<br />
Condumex MEX<br />
Enesol* KR<br />
Groupo IUSA MEX<br />
* Mitglieder im PV-<br />
Verband ANES<br />
Mit Sitz in <strong>Mexiko</strong><br />
Produktion in<br />
<strong>Mexiko</strong>, jedoch nicht<br />
PV-spezifisch<br />
PV-relevante<br />
Produktion in <strong>Mexiko</strong><br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Handel<br />
Alsol<br />
MEX SAYCE<br />
Atlantis Solar Systems US Servios Multiples<br />
Bauer Electronica*<br />
MEX Energeticos<br />
Big Energy Solutias*<br />
MEX Simosol*<br />
Bretcon<br />
MEX Solarite<br />
Butecsa<br />
MEX<br />
Solarpro*<br />
Casolar<br />
MEX<br />
Solartronic*<br />
Contact Solar<br />
MEX<br />
Cryplant<br />
MEX Solsken*<br />
Desmex*<br />
MEX Sunergy<br />
Detefa<br />
MEX Waltho Energía<br />
Distribuidora Mayorista Solar MEX Renovable<br />
Dynamik Systemas Solaris MEX<br />
EcoSolaris<br />
MEX<br />
Energía Alternativa de México MEX<br />
Fision<br />
MEX<br />
GAIA Alternativa Solar<br />
Genersys Grupo<br />
MEX<br />
Indisect<br />
MEX<br />
Kanndas Solar*<br />
MEX<br />
Kinersol<br />
MEX<br />
Mexsol<br />
MEX<br />
Poder Solar<br />
MEX<br />
Rusol*<br />
DE<br />
Kontakte<br />
55<br />
MEX<br />
MEX<br />
MEX<br />
MEX<br />
AUS<br />
MEX<br />
MEX<br />
DE<br />
MEX
PV-WERTSCHÖPFUNGSKETTE IN MEXIKO (3/3)<br />
A Solar Project MEX<br />
AAASIS Planet* MEX<br />
Abener México* ESP<br />
Abengoa México ES<br />
Aldener ADM* MEX<br />
Alles Ambiental MEX<br />
Alsol Energy US<br />
Alternativa Enérgetica MEX<br />
Aplitec Energy MEX<br />
Asi*<br />
US<br />
Astrom*<br />
MEX<br />
B-Energy*<br />
MEX<br />
Conermex*<br />
Constructivas MEX<br />
DelSol Systems MEX<br />
Desmex*<br />
MEX<br />
Diternia*<br />
MEX<br />
EcoSolares* MEX<br />
Ecotécnicas MEX<br />
Ecova Green MEX<br />
Element Power<br />
Mexico*<br />
MEX<br />
Elirmex<br />
MEX<br />
Energía Simple* MEX<br />
Energia Solare IT<br />
Umweltanalyse<br />
EPC<br />
Energon Industries MEX<br />
Enium*<br />
MEX<br />
Enpro Ingeniería<br />
MEX<br />
EOSOL Energy de México ESP<br />
ERDC Solar<br />
MEX<br />
Esunenergy<br />
MEX<br />
Fluitecnik*<br />
ES<br />
Gauss Energía<br />
MEX<br />
Gehrlicher Solar<br />
DE<br />
Granite Chief<br />
MEX<br />
Greenergy<br />
MEX<br />
Greenwood Energy US<br />
Iberdrola<br />
ES<br />
Ikaros<br />
BEL<br />
ImModo<br />
ESP<br />
Inelecsa<br />
MEX<br />
Integral<br />
MEX<br />
Isofotón*<br />
ESP<br />
Microm*<br />
MEX<br />
Newen Energías Alternas MEX<br />
NuuPower*<br />
MEX<br />
Omniba Energy Mexico MEX<br />
OPDE<br />
ES<br />
Powerstein<br />
Rancho El Trece Solar PV<br />
MM<br />
EX<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
SAECSA Enérgia MEX<br />
SDC Energreen<br />
Aljaval<br />
MEX/ES<br />
Servicio y<br />
Sistemas Solares MEX<br />
Simosol* MEX<br />
Tecnosol MEX<br />
TSK Electrónica y<br />
Electricidad, S.A. ES<br />
* Mitglieder im PV-<br />
Verband ANES<br />
Mit Sitz in <strong>Mexiko</strong><br />
Produktion in<br />
<strong>Mexiko</strong>, jedoch nicht<br />
PV-spezifisch<br />
PV-relevante<br />
Produktion in <strong>Mexiko</strong><br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
Netzeinspeisung<br />
ABB<br />
Casolar<br />
Energía Renovable del Centro<br />
Energytec*<br />
Enesol*<br />
Kanndas Solar*<br />
NuuPower*<br />
Powerstein<br />
Solsken*<br />
Anlagenbetrieb<br />
IPP:<br />
Alten Energías Renovables<br />
Element Power Mexico*<br />
MEX<br />
US<br />
CH<br />
MEX<br />
MEX<br />
MEX<br />
KR<br />
MEX<br />
MEX<br />
MEX<br />
MEX<br />
Anlagenbetrieb, O&M-Serviceanbieter:<br />
AMES*<br />
MEX<br />
CIME Power Systems MEX<br />
Element Power Mexico* US<br />
Energytec*<br />
MEX<br />
Enium*<br />
MEX<br />
ImModo solar<br />
ES<br />
56
MARKENPORTFOLIO DER WICHTIGSTEN PV-DISTRIBUTOREN IN<br />
MEXIKO (1/2)<br />
• In <strong>Mexiko</strong> gibt es bereits eine Vielzahl von PV-Distributoren, die sich aufgrund der PV-Marktentwicklung über private Off-grid-Systeme<br />
etabliert haben.<br />
• Distributoren bieten zumeist auch die Installation der PV-Systeme an.<br />
• Häufig sind PV-Produkte im Angebot von Händlern, die auch andere Produkte aus dem Feld der erneuerbaren Energien anbieten, zu finden.<br />
• Die folgende Liste gibt einen Überblick über die wichtigsten PV-Distributoren.<br />
Module<br />
Alsol<br />
Hareon Solar<br />
Cryplant<br />
Kyocera<br />
Solartec<br />
Yingli<br />
Desmex<br />
aleo solar<br />
Enersol<br />
Enersol<br />
Energía Alternativa<br />
de México<br />
Conergy<br />
Kyocera<br />
ReneSola<br />
Fision<br />
ERDM<br />
Soliker<br />
Inverter<br />
Beda Power<br />
Photoeolic<br />
Schumacher<br />
Xantrex<br />
SMA<br />
Xantrex<br />
Schumacher<br />
Outback<br />
Fronius<br />
SMA<br />
Enersol<br />
Kaco<br />
Morningstar<br />
Outback<br />
Samlet<br />
Enphase<br />
Outback<br />
Samlex<br />
Xantrex<br />
Fronius<br />
Outback<br />
SMA<br />
Batterien<br />
Xtreme<br />
Trojan<br />
USBattery<br />
Trojan<br />
LTH<br />
Johnson<br />
Ritar VRLA<br />
Trojan<br />
USBattery<br />
Trojan<br />
Surette<br />
URL<br />
http://www.al<br />
sol.com.mx<br />
http://www.cry<br />
plant.com<br />
http://www.des<br />
mex.com<br />
http://energiasolar.com.mx/<br />
http://www.enalmex.<br />
com<br />
https://www.fisi<br />
on.com.mx<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
57
MARKENPORTFOLIO DER WICHTIGSTEN PV-DISTRIBUTOREN IN<br />
MEXIKO (2/2)<br />
Module<br />
GAIA Alternativa<br />
Solar<br />
GE Solar<br />
Kyocera<br />
SolarWorld<br />
Solenerge<br />
Mexsol<br />
Hareon Solar<br />
SunPower<br />
Solarever<br />
Simosol<br />
Simosol<br />
Solarmax<br />
Solartronic<br />
Canadian Solar<br />
Innotech<br />
Kyocera<br />
Sinodeu<br />
Sinosola<br />
Souyang<br />
Yingli<br />
Syscom<br />
EPCOM<br />
SolarWorld<br />
Waltho Energía<br />
Renovable<br />
ERDM<br />
Q-Cells<br />
Inverter<br />
Batterien<br />
Fronius<br />
Magnum Energy<br />
SMA<br />
Solar King<br />
Samlex<br />
Outback<br />
Xantrex<br />
CSB<br />
LTH<br />
PowerSonic<br />
Surette<br />
Trojan<br />
Enersol<br />
Fronius<br />
Invercom<br />
Outback<br />
Photoeolic<br />
Samlex<br />
SMA<br />
CA-LE<br />
CSB<br />
Surette<br />
Trojan<br />
US Battery<br />
Schumacher<br />
Solarmax<br />
Fronius<br />
Invercom<br />
Samlex<br />
Sysgration<br />
CA-LE<br />
Concorde<br />
Deka<br />
LTH<br />
Powersonic<br />
Surette<br />
Trojan<br />
Fronius<br />
Morningstar<br />
Samlex<br />
EPCOM<br />
Syscom<br />
Fronius<br />
Outback<br />
SMA<br />
CA-LE<br />
Surette<br />
Trojan<br />
URL<br />
http://alternativaso<br />
lar.com<br />
http://www.mexs<br />
ol.com.mx<br />
http://www.simo<br />
sol.com.mx<br />
http://www.solar<br />
tronic.com/<br />
http://www.sysco<br />
m.mx/<br />
http://www.eren<br />
ovable.com.mx<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
58
Millionen Mex$<br />
IMPORTE VON SOLARZELLEN NACH MEXIKO<br />
1,600<br />
1,400<br />
1,200<br />
1,000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Importe von Halbleiterbauelementen* nach <strong>Mexiko</strong><br />
in Mex$ bis August <strong>2014</strong><br />
2010 2011 2012 2013 <strong>2014</strong><br />
* Lichtempfindliche Halbleiterbauelemente, einschließlich PV-Zellen, die auch auf Modulen<br />
montiert sind, sowie LED.<br />
Sonstige<br />
Japan<br />
Philippinen<br />
USA<br />
China<br />
Taiwan<br />
Malaysia<br />
Südkorea<br />
Deutschland<br />
Thailand<br />
• Der Anteil Deutschlands ist im Vergleich zu<br />
den anderen Importländern gering. Im August<br />
<strong>2014</strong> lag der Anteil mit 22,12 Mio. Mex$<br />
( 1,29 Mio. Euro**) bereits über dem<br />
Vorjahreswert von 20,64 Mio. Mex$<br />
(1,21 Mio. Euro**). Es ist ein leichter Anstieg<br />
zu verzeichnen, da es 2010 14,29 Mio. Mex$<br />
(0,6 Mio. Euro**) waren.<br />
• Die hohe Quote der Philippinen geht auf die<br />
ausgelagerten Produktionsstätten USamerikanischer<br />
PV-Firmen zurück.<br />
• In Malaysia produzieren Firmen wie Q-Cells<br />
und First Solar.<br />
• Taiwan und China sind die zwei größten<br />
Märkte, aus denen PV-Zellen exportiert<br />
werden.<br />
• In die Rubrik „Sonstige“ fallen hauptsächlich<br />
Länder, die als Zwischenhändler dienen, wie<br />
Indonesien oder Hongkong.<br />
Quelle: Gobierno Federal (<strong>2014</strong>)<br />
** Wechselkurs Jahresdurchschnitt 2013, GTAI (<strong>2014</strong>) 1 Euro = 17,118 Mex$<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
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Finanzierung<br />
Kontakte<br />
59
PRODUKTION VON PV-MODULEN IN MEXIKO<br />
Modulproduktion in <strong>Mexiko</strong><br />
Gesamt 649,5 MW<br />
ERDM Solar<br />
30 MW<br />
Quelle: pv magazine (<strong>2014</strong>b)<br />
Solartec<br />
12,5 MW Solarvatio<br />
12 MW<br />
SunPower<br />
400 MW<br />
Jabil Circuit<br />
45 MW<br />
Kyocera<br />
150 MW<br />
* Jabil ist ein Manufacturing Service Provider, der z. B. für USamerikanische<br />
und europäische Unternehmen Module produziert.<br />
• In <strong>Mexiko</strong> werden die meisten PV-Module Lateinamerikas hergestellt. Die<br />
Hälfte der sechs lateinamerikanischen Hersteller sind mexikanische<br />
Firmen. Es ist bereits abzusehen, dass die Produktionskapazitäten<br />
zukünftig erweitert werden.<br />
• PV-Unternehmen aus den USA, Japan und Europa lassen ihre PV-Module<br />
in <strong>Mexiko</strong> zusammenbauen, um sie dann wieder in das Ausland zu<br />
verkaufen.<br />
• Ein Großteil der Produktionskapazität in <strong>Mexiko</strong> kann auf das Maquila-<br />
Programm zurückgeführt werden. Es werden Kostenvorteile, wie niedrige<br />
Lohnkosten, in <strong>Mexiko</strong> genutzt sowie die Freihandelsabkommen mit<br />
Nordamerika und Europa. Die Produktion in <strong>Mexiko</strong> ermöglicht die<br />
Umgehung der US-amerikanischen Anti-Dumping-Maßnahmen im PV-<br />
Bereich. Dies macht <strong>Mexiko</strong> als Produktionsstandort vor allem für<br />
chinesische Hersteller attraktiv.<br />
• ERDM, Solartec und Solarvatio sind mexikanische Unternehmen mit einer<br />
Produktionskapazität von insgesamt 55 MW. Sie produzieren<br />
hauptsächlich für den mexikanischen Markt, wobei ERDM auch nach<br />
Zentralamerika und in die Karibik exportiert.<br />
• Eine Reihe von Firmen plant die Modulproduktion in <strong>Mexiko</strong>. Iusasol,<br />
eine Tochterfirma der mexikanischen Grupo IUSA, nimmt Ende <strong>2014</strong> eine<br />
Produktionsstätte mit 500 MW Produktionskapazität in Betrieb.<br />
Außerdem plant die US-amerikanische Firma SunEdison, zukünftig bis zu<br />
350 MW an PV-Modulen von FoxEnergy in <strong>Mexiko</strong> produzieren zu lassen.<br />
Quellen: pv magazine (<strong>2014</strong>a), pv magazine (<strong>2014</strong>b), PV-Tech (2013), Recharge News (2012), Recharge News (2012a), dena (2012), SeeNews (<strong>2014</strong>), Sun & Wind Energy (2011)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
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Marktzugang<br />
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Finanzierung<br />
Kontakte<br />
60
BEWERTUNG DES ANGEBOTS VOR ORT (1/2)<br />
PV-Zulieferer / PV-Zellen<br />
PV-Module<br />
BOS<br />
• Von der Siliziumherstellung bis zur<br />
Zellproduktion gibt es in der PV-<br />
• <strong>Mexiko</strong> ist der lateinamerikanische Hauptlieferant von PV-Modulen<br />
mit einer jährlichen PV-Modulherstellungskapazität von über 649<br />
Wertschöpfungskette in <strong>Mexiko</strong> bereits MW in <strong>2014</strong>.<br />
einige Aktivitäten.<br />
• Zurzeit gibt es drei mexikanische PV-Modulhersteller: ERDM,<br />
• Durch Technologiecluster-Projekte, wie Solartec und Solarvatio.<br />
Silicon Border in Baja California,<br />
versucht <strong>Mexiko</strong>, aktiv internationale<br />
PV-Zulieferer-Standorte in <strong>Mexiko</strong> zu<br />
schaffen.<br />
• Die Zellen werden in <strong>Mexiko</strong><br />
ausschließlich von den einheimischen<br />
Firmen Solartec, Solarvatio und<br />
Solarcell produziert.<br />
• Solartec wird bald auch Wafer<br />
produzieren, da das Unternehmen die<br />
Produktionsanlage von Bosch Solar<br />
aufgekauft hat und diese nach <strong>Mexiko</strong><br />
verlegen wird.<br />
• Ausländische Firmen wie Q-Cells, Ja<br />
Solar und China Sunergy liefern<br />
Solarzellen an Produzenten in <strong>Mexiko</strong>.<br />
• Ausländische Modulhersteller, wie Kyocera und SunPower, lassen<br />
ihre Module unter den Maquila-Programmen in <strong>Mexiko</strong> herstellen,<br />
um sie dann zu exportieren.<br />
• Die Nähe zu den USA als dem wichtigsten PV-Exportmarkt und die<br />
geringeren Produktionskosten sind große Anreize für<br />
Modulhersteller, ihre Produktion nach <strong>Mexiko</strong> auszulagern.<br />
• Es gibt in <strong>Mexiko</strong> keine obligatorische Zertifizierung für PV-<br />
Module.<br />
• Die mexikanischen Produktionskapazitäten unterlagen in den<br />
letzten Jahren einigen Umstrukturierungen durch Insolvenzen und<br />
Produktionsverlagerungen; aufgrund neuer Produktionsstätten ist<br />
insgesamt aber ein Wachstum zu verzeichnen.<br />
Obwohl einige technische Komponenten in <strong>Mexiko</strong><br />
erzeugt werden, ist es oft wirtschaftlicher, diese aus<br />
China oder den USA zu importieren.<br />
Quellen: dena-Eigenrecherche (2012), ProMéxico (2012), pv magazine (<strong>2014</strong>b), pv magazine (2012), Torres (2011)<br />
• Technische Komponenten wie<br />
Kabel und Batterien werden<br />
trotz Wertschöpfung im Land<br />
hauptsächlich importiert. Es gibt<br />
jedoch auch einige mexikanische<br />
Hersteller, die Batterien für<br />
Solar Home Systems herstellen.<br />
• In <strong>Mexiko</strong> werden keine<br />
Wechselrichter für<br />
netzgekoppelte PV-Systeme<br />
hergestellt. Es gibt jedoch einen<br />
Hersteller für Off-grid-<br />
Inselsysteme mit einer Kapazität<br />
von weniger als 1 kW.<br />
• Für Montagesysteme gibt es in<br />
<strong>Mexiko</strong> bislang aufgrund des<br />
geringen Marktvolumens nur<br />
einen sehr kleinen Markt. Es gibt<br />
allerdings Metallverarbeitungsunternehmen,<br />
die Systeme für<br />
PV-Installationen herstellen<br />
könnten.<br />
Umweltanalyse<br />
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61
BEWERTUNG DES ANGEBOTS VOR ORT (2/2)<br />
Handel<br />
• Es besteht bereits ein<br />
breites Netz an<br />
Distributions- und<br />
Vertriebspartnern in<br />
<strong>Mexiko</strong>. Häufig werden<br />
PV-Systeme und<br />
Komponenten von<br />
Distributoren angeboten,<br />
die Komponenten für<br />
Anlagen auf Basis<br />
erneuerbarer Energien<br />
vertreiben.<br />
• Viele Distributoren bieten<br />
neben dem Vertrieb auch<br />
technische Leistungen an,<br />
wie die Installation der<br />
Systeme, da es derzeit im<br />
PV-Bereich kaum<br />
spezialisierte Installateure<br />
gibt.<br />
EPC<br />
• Es gibt bereits einige nationale PV-Projektentwickler. Der Markt<br />
wird jedoch von internationalen Firmen dominiert.<br />
• Vor allem große spanische Projektentwickler wie Abengoa oder<br />
Isofotón sind bereits seit Längerem im mexikanischen Markt<br />
anzutreffen.<br />
• Einige mexikanische Projektentwickler gingen Partnerschaften<br />
und Joint Ventures mit internationalen Modulherstellern ein<br />
und integrieren somit Produkte in ihren Projekten. Beispiele:<br />
• SolFocus mit Grupo Musa<br />
• Skyline Solar und DelSol Systems für den Bau der<br />
größten CPV-Anlage in Lateinamerika<br />
• Solamon Energy formte Omniba Energy Mexico mit<br />
einem mexikanischen Konsortium<br />
• ABB mit Sonora Energy Group de Hermosillo für<br />
mehrere Projekte im MW-Bereich<br />
In <strong>Mexiko</strong> gibt es keine Local-Content-Regelungen und bei der<br />
Einfuhr von PV-Produkten fällt kein Zoll an. Um Projekte in<br />
<strong>Mexiko</strong> durchzuführen, ist es jedoch von Vorteil, Spanisch zu<br />
sprechen bzw. mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten. Diese<br />
Verbindungen können vor allem bei bürokratischen CFE-<br />
Netzanschlussgenehmigungen von Vorteil sein.<br />
Quellen: dena (2012), U.S. Commercial Service (2010), pv magazine (2012a), SeeNews (2012)<br />
In <strong>Mexiko</strong> gibt es zwei PV-<br />
Verbände:<br />
• ANES (Asociación Nacional<br />
de Energía Solar A.C.) setzt<br />
sich für den Ausbau der<br />
Solarenergie in <strong>Mexiko</strong> ein.<br />
ANES bietet Kurse und<br />
<strong>Studie</strong>n an, unterstützt die<br />
Ausbildung von Solar-<br />
Fachkräften im Land und<br />
berät Unternehmen in<br />
technischer, finanzieller und<br />
rechtlicher Hinsicht.<br />
• AMPER (Asociación<br />
Mexicana de Proveedores de<br />
Energías Renovables A.C.)<br />
repräsentiert Unternehmen<br />
aus der gesamten Branche<br />
der erneuerbaren Energien<br />
auf nationaler und<br />
internationaler Ebene und<br />
schafft Qualitätsstandards<br />
zur Nutzung erneuerbarer<br />
Technologien.<br />
Umweltanalyse<br />
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62
ZUSAMMENFASSUNG: ANGEBOTSSEITE<br />
• In <strong>Mexiko</strong> gibt es bereits einige Aktivitäten in der Solarsilizium-, Ingot- und Waferproduktion. Durch neue Technologiecluster versucht<br />
<strong>Mexiko</strong>, internationalen PV-Unternehmen attraktive Standorte zur Ansiedlung zu bieten.<br />
• Im Bereich der PV-Modulherstellung erreicht <strong>Mexiko</strong> eine Produktionskapazität von über 649 MW und stellt somit die meisten Module in<br />
ganz Lateinamerika her.<br />
• Die meisten Module werden von internationalen Firmen im Rahmen von Maquila-Programmen hergestellt und sind für den Export<br />
bestimmt und nicht für den mexikanischen Markt. Es gibt jedoch drei mexikanische Modulhersteller, ERDM, Solartec und Solarvatio,<br />
die auch für den heimischen Markt produzieren und eine Produktionskapazität von zusammen insgesamt 55 MW haben.<br />
• Technische Komponenten wie Wechselrichter, Batterien und Kabel werden zumeist importiert, obwohl es auch mexikanische Firmen<br />
auf diesen Wertschöpfungsstufen gibt. Diese sind jedoch zumeist nicht auf PV-Anwendungen der Produkte spezialisiert.<br />
• Es gibt keine Einfuhrzölle für PV-Komponenten in <strong>Mexiko</strong> und auch keine Local-Content-Regelungen.<br />
• Das Handels- und Distributionsnetz ist in <strong>Mexiko</strong> bereits gut ausgebaut. Die meisten Distributoren bieten neben PV-Produkten<br />
Komponenten für Anlagen weiterer EE-Technologien an.<br />
• Derzeit herrscht in <strong>Mexiko</strong> noch ein Mangel an PV-Fachkräften. Auch im Bereich O&M bieten sich Geschäftsmöglichkeiten für<br />
ausländische Firmen.<br />
• Um am mexikanischen Markt Fuß zu fassen, sind einige internationale Projektentwickler Partnerschaften mit lokalen Firmen eingegangen.<br />
Dadurch können insbesondere bürokratische Hürden und sprachliche Barrieren abgebaut werden.<br />
• In <strong>Mexiko</strong> gibt es zwei Branchenverbände, die sich aktiv für den Ausbau von PV (z. B. über Weiterbildungsangebote) im Land einsetzen:<br />
ANES und AMPER.<br />
Umweltanalyse<br />
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63
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS<br />
• dena, Deutsche Energie-Agentur (2012): Länderprofil <strong>Mexiko</strong>.<br />
• Gobierno Federal (<strong>2014</strong>): Sistema de Información Comercial Via Internet, http://www.economia-snci.gob.mx/siavi4/fraccion.php,<br />
aufgerufen am 03.11.<strong>2014</strong>.<br />
• ProMéxico (2012): Mexico seeks to attract investment and increase foreign trade at the Intersolar Fair,<br />
http://www.promexico.gob.mx/work/models/promexico/promx_New/1341/enFileAttach_1341_bp3812ingles.pdf, aufgerufen am<br />
29.10.2012.<br />
• Pv magazine (<strong>2014</strong>b): Eager for an industry, Ausgabe 09/<strong>2014</strong>, S. 32<strong>–</strong>35.<br />
• Pv magazine (2012): Cross-border solar, http://www.pv-magazine.com/archive/articles/beitrag/cross-border-solar-<br />
_100008684/86/tx_ttnews%5BbackCat%5D=208&cHash=9933694d45c131ae1dbc7d58f3cd1602#axzz2Dd2nv2cW, aufgerufen am<br />
29.10.2012.<br />
• Pv magazine (2012a): Sonora Energy unveils ambitious Mexican PV plans, http://www.pv-magazine.com/news/details/beitrag/sonoraenergy-unveils-ambitious-mexican-pv-plans-_100009089/#axzz2EGyoIjHs,<br />
aufgerufen am 24.10.2012.<br />
• PV-Tech (<strong>2014</strong>a): Mexican conglomerate has big PV module manufacturing ambitions, http://www.pvtech.org/news/mexican_conglomerate_has_big_pv_module_manufacturing_ambitions,<br />
aufgerufen am 06.11.<strong>2014</strong>.<br />
• PV-Tech (2013): Foxconn subsidiary to produce solar modules for SunEdison in Mexico, http://www.pvtech.org/news/foxconn_subsidiary_to_produce_solar_modules_for_sunedison_in_mexico,<br />
aufgerufen am 07.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Recharge News (2012): Panasonic to shift some global module production to Malaysia,<br />
http://www.rechargenews.com/energy/solar/article318984.ece, aufgerufen am 24.10.2012.<br />
• Recharge News (2012a): Siliken faces revolt as module production shifts to Romania,<br />
http://www.rechargenews.com/energy/solar/article320909.ece, aufgerufen am 03.09.2012.<br />
• SeeNews (<strong>2014</strong>): Mexican Iusasol to open 500-MW solar module plant next month, http://renewables.seenews.com/news/mexican-iusasolto-open-500-mw-solar-module-plant-next-months-report-437888,<br />
aufgerufen am 06.11.<strong>2014</strong>.<br />
• SeeNews (2012): Solamon launches Mexican solar projects partnership, http://renewables.seenews.com/news/solamon-launches-mexicansolar-projects-partnership-299427,<br />
aufgerufen am 03.09.2012<br />
• Sun and Wind Energy (2011): The insourcing pioneer, Sun and Wind Energy Magazine, Januar 2011.<br />
• Torres, J. (2001): Photovoltaic Solar Sector in Mexico, Berlin.<br />
• U.S. Commercial Service (2010): Mexico: Photovoltaic Market in Mexico.<br />
http://www.agentschapnl.nl/sites/default/files/bijlagen/Mexico%20photovoltaic%20market.pdf, aufgerufen am 05.11.2012.<br />
Umweltanalyse<br />
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64
MARKTZUGANG UND RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />
Umweltanalyse<br />
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MARKTZUGANG UND RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />
Das folgende Kapitel „Marktzugang und rechtliche Rahmenbedingungen“ für <strong>Photovoltaik</strong> in <strong>Mexiko</strong> wurde in Zusammenarbeit mit der<br />
Kanzlei Rechtlich & Gentan I, S.C. erstellt.<br />
• In diesem Kapitel werden folgende Fragen beantwortet:<br />
• Rechtlicher Rahmen der Geschäftstätigkeit: Welche Rechtsformen der Gesellschaft sind gängig Wie sind die<br />
rechtlichen Vorschriften für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Welche Vorgaben bestehen hinsichtlich des Einsatzes<br />
ausländischer Arbeitnehmer Welche Local-Content-Vorschriften gibt es Wie ist das Patentrecht gestaltet<br />
• Investitionen: Welche Handelsabkommen gibt es zwischen <strong>Mexiko</strong>, Deutschland, der EU und dem Rest der Welt<br />
• Steuerrecht: Wie ist das Steuerrecht strukturiert und welche steuerlichen Anreize gibt es Wie sieht das Zollsystem aus<br />
Welche Einfuhrbeschränkungen sind zu beachten<br />
• Produktzertifizierung: Welche Vorgaben bestehen hinsichtlich der Anlagen- und Komponentenzertifizierung<br />
• Genehmigungsverfahren: Wie verlaufen die einzelnen Stufen zum Erhalt der umweltrechtlichen Genehmigung, der<br />
Bau- und Betriebsgenehmigung und unter Umständen des Netzanschlusses für eine PV-Anlage in <strong>Mexiko</strong><br />
Umweltanalyse<br />
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Marktzugang<br />
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66
RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />
REGULIERUNG VON AUSLÄNDISCHEN INVESTITIONEN<br />
Ausländische Investitionen unterliegen grundsätzlich keinen<br />
Beschränkungen.<br />
• Freie Übertragung von Dividenden ist möglich.<br />
• Grundsätzlich können Ausländer unbegrenzt Land erwerben.<br />
Ausnahmen<br />
• Gewisse Sektoren sind nur dem mexikanischen Staat vorbehalten, z. B. Transport von Energie, Erzeugung und Nutzung von Kernenergie,<br />
radioaktive Mineralien, Post, Geld- und Münzdruck sowie die Kontrolle und Überwachung von Flug- und Seehäfen.<br />
• Bei den folgenden Sektoren werden nur mexikanische Investitionen zugelassen: Landtransport von Personen, Tourismus und Gütertransport<br />
(nicht inbegriffen: Kurier- und Paketservice), Vertrieb von Benzin (Tankstellen) und Flüssiggas, frei empfängliches Radio und Fernsehen<br />
(nicht Kabelfernsehen) sowie Entwicklungsbanken. Ausländer können in diese Sektoren auch nicht indirekt mittels<br />
Beteiligungsgesellschaften, Treuhand oder Joint Ventures investieren.<br />
• In manchen Sektoren darf die ausländische Investition einen bestimmten Prozentsatz des Gesamtkapitals nicht überschreiten, z. B. 25 % bei<br />
nationalem Lufttransport von Personen, 49 % bei Versicherungen, Banken, Wechselstuben, Pensionsfonds, Waffen und Munitionsproduktion,<br />
Zeitungen, Fischerei, Factoring, Investmentberatung, Hafenverwaltung und Telekommunikation.<br />
• Schließlich gibt es Sektoren, bei denen mit Genehmigung die ausländische Investition 49 % übersteigen darf; dies betrifft z. B. Flughäfen,<br />
Schlepper im Hafen, Privatschulen, Versicherungsagenten, Mobiltelefonie sowie Pipelines für Erdöl/Gas und Schienenwesen.<br />
Quellen: Foeth und Prida (2011), Foeth und Elwood (2009), AWO (2011), GTAI (2011)<br />
Umweltanalyse<br />
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67
RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />
REGULIERUNG DER GESELLSCHAFTSGRÜNDUNG<br />
Gesellschaftsgründung:<br />
• Die am häufigsten gewählte Form der direkten Investition in <strong>Mexiko</strong> ist die Gründung einer mexikanischen Niederlassung oder<br />
Tochtergesellschaft.<br />
• Bei Zweigstellen oder Filialen ist die direkte Haftung der ausländischen Muttergesellschaft zu beachten. Zweigstellen haben keine eigene<br />
Rechtspersönlichkeit.<br />
Allgemeine Gründungsschritte:<br />
Beantragung des<br />
Firmennamens<br />
Erstellung der<br />
Gesellschaftssatzung<br />
Gründungsakt:<br />
Beurkundung durch Notar<br />
(notario público) oder<br />
öffentlichen Makler<br />
(corredor público)<br />
Registrierung im<br />
Handelsregister (erledigt<br />
der Notar), beim<br />
Finanzamt (erledigt der<br />
Notar oder Buchhalter)<br />
und im ausländischen<br />
Investitionsregister<br />
Dauer: bei Vorliegen aller<br />
Dokumente ca. ein Tag;<br />
Kosten: keine<br />
Dauer und Kosten: variabel<br />
Dauer: ca. zwei Wochen;<br />
Kosten: variabel<br />
Dauer: 40 Werktage<br />
(erledigt der Anwalt)<br />
Je nach Einzelfall sind evtl. zusätzliche Genehmigungen auf<br />
lokaler oder Bundesebene nötig.<br />
Quellen: Foeth und Prida (2011), Foeth und Elwood (2009), AWO (2011), GTAI (2011)<br />
Umweltanalyse<br />
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68
RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />
GESELLSCHAFTSFORMEN (1/2)<br />
Die üblichen Gesellschaftsformen sind die AG (Sociedad Anónima, S.A.) und die GmbH (Sociedad de Responsabilidad Limitada, S. de R. L.).<br />
Rechtsform<br />
Kriterien und Eignung<br />
Sociedad<br />
Anónima (S.A.),<br />
entspricht<br />
der Aktiengesellschaft<br />
• Weitverbreitetste Gesellschaftsform in <strong>Mexiko</strong>, geregelt im fünften Kapitel des Allgemeinen Gesetzes über<br />
Handelsgesellschaften (Ley General de Sociedades Mercantiles, LGSM).<br />
• Mindestkapital beträgt üblicherweise 50.000 Mex$ (entspricht ca. 3.000 Euro), seit Neuestem wird nur 1,00 Mex$<br />
verlangt, jedoch ist zu empfehlen, den bisherigen Mindestbetrag einzuhalten.<br />
• Mindestens zwei Aktionäre (natürliche oder juristische Personen), nach oben unbeschränkt. Diese können sämtliche<br />
Ausländer sein.<br />
• Verwaltung der Aktiengesellschaft entweder durch Einzelverwalter (Administrador Único) oder Vorstand (Consejo de<br />
Administración).<br />
• Bestellung eines Abschlussprüfers (Comisario) ist verpflichtend.<br />
• Aktien sind frei übertragbar. (Es gibt nur Namensaktien.)<br />
• Haftung der Aktionäre beschränkt sich auf die gezeichneten Aktien.<br />
• Gründungsaufwand (Dauer und Kosten) der S.A. und der S. de R. L. sind gleich, ebenso besteht steuerliche<br />
Gleichbehandlung von S.A. und S. de R. L.<br />
Sociedad de<br />
Responsabilidad<br />
Limitada (S. de<br />
R. L.), entspricht<br />
der Gesellschaft<br />
mit beschränkter<br />
Haftung<br />
Quellen: Foeth und Prida (2011), Foeth und Elwood (2009)<br />
• Geregelt im vierten Kapitel des LGSM.<br />
• Mindestkapital der Gesellschaft beträgt üblicherweise 3.000 Mex$ (ca. 185 Euro), seit Neuestem wird nur 1,00 Mex$<br />
verlangt, jedoch ist zu empfehlen, den bisherigen Mindestbetrag einzuhalten.<br />
• Mindestens zwei und maximal 50 Gesellschafter (natürliche oder juristische Personen). Diese können sämtliche<br />
Ausländer sein.<br />
• Die Verwaltung der Gesellschaft wird durch einen (Gerente) oder mehrere Geschäftsführer (Consejo de Gerentes)<br />
ausgeübt. Es ist kein Comisario notwendig, keine besondere Auswirkung auf die Firmengründung und -führung.<br />
• Haftung der Gesellschafter ist auf die Einlage des Gesellschafteranteils beschränkt.<br />
• Gründungsaufwand (Dauer und Kosten) der S. de R. L. und der S.A. sind gleich, ebenso besteht steuerliche<br />
Gleichbehandlung von S. de R. L. und S.A.<br />
Umweltanalyse<br />
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69
RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />
GESELLSCHAFTSFORMEN (2/2)<br />
Rechtsform<br />
Capital Variable<br />
(C.V.),<br />
Gesellschaft<br />
mit variablem<br />
Kapital<br />
Kriterien und Eignung<br />
• Geregelt im achten Kapitel des LGSM.<br />
• Sowohl die S.A. als auch die S. de R. L. können in der Variante einer Gesellschaft mit variablem Kapital gegründet<br />
werden. In diesem Fall ist eine Kennzeichnung durch den Anhang „de Capital Variable“ (de C.V.) notwendig.<br />
• Vorteil: Das variable Kapital kann ohne Satzungsänderung beliebig erhöht oder verringert werden (reduziert<br />
Notarkosten).<br />
Joint Venture<br />
• Geregelt im 13. Kapitel des LGSM.<br />
• Keine eigene Rechtspersönlichkeit, kein eigenes Stammkapital.<br />
• Gemeinschaftliche Beteiligung an einer Joint-Venture-Gesellschaft oder Beteiligung ohne neue Gesellschaft.<br />
• Keine Beschränkung für ausländische Unternehmen.<br />
• Mindestens zwei Mitglieder (Asociante und Asociado).<br />
• Steuerliche Behandlung wie einzelnes Unternehmen.<br />
Zweigstelle<br />
• Zweigniederlassungen haben keine eigene Rechtspersönlichkeit (repräsentative Vertretungen bleiben Teil der<br />
ausländischen Muttergesellschaft), daher gelten sie steuerlich nicht als Betriebsstätte und sind in <strong>Mexiko</strong> nicht<br />
steuerpflichtig.<br />
• Bewilligung durch die Kommission für ausländische Investitionen (Comisión Nacional de Inversiones Extranjeras),<br />
untersteht dem mexikanischen Wirtschaftsministerium.<br />
• Der Gründungsaufwand und die Kosten sind denen der S.A. oder S. de R. L. ähnlich, jedoch ohne den Vorteil einer<br />
Haftungsbeschränkung auf die mexikanische Gesellschaft. Daher ist eine S.A. oder S. de R. L. einer Zweigniederlassung<br />
vorzuziehen.<br />
Quellen: Foeth und Prida (2011), Foeth und Elwood (2009)<br />
Umweltanalyse<br />
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70
Entgelt und<br />
gesetzliche<br />
Mindestanforderungen<br />
Generelle<br />
Bestimmungen<br />
RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />
MEXIKANISCHES ARBEITSRECHT (1/2)<br />
Das Arbeitsrecht hat in <strong>Mexiko</strong> eine herausragende Stellung. Die Grundlagen des Arbeitsrechtes sind in Art. 123 der mexikanischen Verfassung<br />
(Constitución Política de los Estados Unidos Mexicanos) und im Bundesarbeitsgesetz (Ley Federal del Trabajo, LFT) geregelt.<br />
• Das LFT regelt ein zwingend anwendbares Mindestmaß an Rechten und Pflichten.<br />
• 90 % der Arbeitnehmer in einem Unternehmen müssen mexikanischer Nationalität sein (mit Ausnahme der<br />
Geschäftsführung). Dies wird von der Ausländerbehörde kontrolliert.<br />
• Grundsätzlich werden Arbeitsverhältnisse unbefristet abgeschlossen. Befristungen müssen begründet werden. Die Probezeit<br />
beträgt zwischen 30 Tagen für einfache Tätigkeiten und sechs Monaten bei Fach- und Führungskräften.<br />
• Die maximale Wochenarbeitszeit beträgt 48 Stunden von Montag bis Samstag für die Tagesschicht. Dies ist auch die in<br />
Unternehmen übliche Wochenarbeitszeit. Die Tagesschicht umfasst acht Stunden, die Nachtschicht sieben Stunden und die<br />
gemischte Schicht siebeneinhalb Stunden. Es dürfen bis zu neun Überstunden an insgesamt drei Tagen pro Woche geleistet<br />
werden. Diese werden mit 200 % des Arbeitsentgelts bezahlt. Jede weitere Überstunde wird mit 300 % des Entgelts bezahlt.<br />
• Der Mindestlohn beträgt in <strong>Mexiko</strong>-Stadt zurzeit 67,29 Mex$ (ca. 4,00 Euro* pro Tag). Dieser wird zur Berechnung des<br />
Betriebszugehörigkeitsbonus bei Kündigung ohne Grund herangezogen.<br />
• Das Entgelt wird vierzehntägig, bei Arbeitern wöchentlich ausgezahlt. Das Urlaubsgeld muss mindestens 25 % des anfallenden<br />
Tagesentgelts und das Weihnachtsgeld (aguinaldo) mindestens 15 Tagesgehälter betragen.<br />
• Es ist zwingend vorgeschrieben, dass Angestellte eine Arbeitnehmergewinnbeteiligung (PTU) i. H. v. 10 % des Nettogewinns<br />
erhalten. Hingegen dürfen die Arbeitnehmer aber nicht an den Unternehmensverlusten beteiligt werden.<br />
• Outsourcing ist grundsätzlich erlaubt, unterliegt aber bestimmten Voraussetzungen. Das Gesetz sieht eine<br />
gesamtschuldnerische Haftung des Auftraggebers für nicht abgeführte Sozialleistungen und für die Arbeitnehmerrechte<br />
derjenigen Arbeitnehmer des Outsourcing-Unternehmens vor, die an den Auftraggeber ausgeliehen wurden.<br />
* Wechselkurs Jahresdurchschnitt 2013, GTAI (<strong>2014</strong>) 1 Euro = 17,118 Mex$<br />
Quellen: Foeth und Elwood (2009), AWO (2011)<br />
Umweltanalyse<br />
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71
Arbeitsvisum<br />
Kündigungsrecht<br />
RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />
MEXIKANISCHES ARBEITSRECHT (2/2)<br />
• Grundsätzlich bestehen keine gesetzlichen Kündigungsfristen.<br />
• Bei Kündigung ohne gesetzlichen Kündigungsgrund muss der<br />
Arbeitgeber eine Abfindung zahlen.<br />
• Die Abfindung wird jedoch auf Basis des integrierten Entgelts<br />
berechnet. Dieses setzt sich aus Bruttoentgelt, Urlaubsgeld,<br />
Weihnachtsgeld und allen sonstigen Leistungen wie Boni,<br />
Versicherungen, nicht als Arbeitsmittel deklarierten Kraftfahrzeugen<br />
oder Essensmarken zusammen.<br />
• Mögliche Kündigungsgründe sind z. B., dass der Arbeitnehmer den<br />
Arbeitgeber bedroht oder betrunken am Arbeitsplatz erscheint.<br />
Schlechte Arbeitsleistung ist dagegen kein Kündigungsgrund.<br />
• Das Vorliegen von Kündigungsgründen ist nur sehr schwer<br />
beweisbar. Daher einigen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der<br />
Regel auf eine Trennung.<br />
• Die Abfindung ist in Art. 50 des LFT geregelt: drei Monate integrales<br />
Entgelt, Betriebszugehörigkeitsbonus i. H. v. zwölf Tagen Entgelt pro<br />
Jahr auf den zweifachen Mindestlohn beschränkt und unter gewissen<br />
Umständen 20 Tagesgehälter für jedes Jahr der<br />
Betriebszugehörigkeit.<br />
• Visaangelegenheiten sind im Allgemeinen Bevölkerungsgesetz (Ley<br />
General de Población) und in diversen Verordnungen geregelt.<br />
• Für Arbeitsvisa (AV) bestehen verschiedene Kategorien: AV (früher<br />
FM-3) für Ausländer, die in ihr Heimatland zurückkehren, und AV<br />
(früher FM-2) für Ausländer, die in <strong>Mexiko</strong> bleiben wollen.<br />
• In einem Streitfall trägt der Arbeitgeber die<br />
Beweislast.<br />
• Aufgrund der arbeitnehmerfreundlichen<br />
Gesetzeslage sollte der Empfang von<br />
Dokumenten (Lohnzettel, Stundennachweis,<br />
etc.) unbedingt quittiert werden. Zudem<br />
sollten eine Personalakte geführt und ein<br />
Arbeitsvertrag unterschrieben werden.<br />
Arbeitsrecht: Wichtige Kontaktstellen<br />
Mexikanische Ausländerbehörde INM<br />
www.inm.gob.mx<br />
Arbeitsministerium<br />
(Secretaría del Trabajo y Previsión Social)<br />
www.stps.gob.mx<br />
Gesetzesgrundlagen: Bundesarbeitsgesetz<br />
(Ley Federal del Trabajo, LFT, Spanisch)<br />
http://www.diputados.gob.mx/LeyesBiblio/doc/1<br />
25.doc<br />
Quellen: Foeth und Elwood (2009), AWO (2011)<br />
Umweltanalyse<br />
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72
Patentanmeldung<br />
PATENTRECHT / SCHUTZ GEISTIGEN EIGENTUMS<br />
Das Mexikanische Institut für industrielles Eigentum (Instituto Méxicano de la Propiedad Industrial, IMPI) regelt und schützt Patente,<br />
Gebrauchsmodelle, gewerbliches Design, Marken und Warenzeichen.<br />
• Die Antragstellung auf Patenterteilung erfolgt beim<br />
mexikanischen Patentamt (IMPI).<br />
• Das Patent wird für einen nicht verlängerbaren Zeitraum von<br />
20 Jahren erteilt.<br />
• Die notwendigen Formulare sind in spanischer Sprache als<br />
Download auf der Homepage des Patentamtes (IMPI)<br />
erhältlich:<br />
http://www.impi.gob.mx/servicios/Paginas/Formatos.aspx<br />
• Online-Patentanmeldung:<br />
http://eservicios.impi.gob.mx/seimpi/action/rduindex<br />
• Eine Veröffentlichung des Patentantrags erfolgt nach Ablauf<br />
von 18 Monaten im Industrieanzeiger (Gaceta de la Propiedad<br />
Industrial).<br />
• Gegen eine Entscheidung des Patentamtes (beispielsweise die<br />
Verweigerung der Patenterteilung) kann Einspruch eingelegt<br />
werden.<br />
Die Anmeldung muss auf Spanisch beinhalten:<br />
• Namen, Wohnsitz und Staatsangehörigkeit<br />
des Erfinders und des Antragstellers,<br />
• Bezeichnung und Beschreibung der<br />
Erfindung, einschließlich technischer<br />
Zeichnungen,<br />
• Zusammenfassung der Beschreibung der<br />
Erfindung zwecks Veröffentlichung,<br />
• Bestätigung der Zahlung der Anmeldegebühr,<br />
einschließlich der Prüfgebühr.<br />
Patentrecht Kontaktstelle<br />
Mexikanisches Patentamt<br />
Instituto Méxicano de la Propiedad Industrial,<br />
IMPI<br />
http://www.impi.gob.mx/<br />
Quellen: IMPI (<strong>2014</strong>), Foeth (<strong>2014</strong>), AWO (2011)<br />
Umweltanalyse<br />
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73
ÖFFENTLICHE VERGABE / LOCAL-CONTENT-REGELUNGEN /<br />
LANDERWERB (1/2)<br />
Rechtliche Grundlage:<br />
• Art. 25, 134 der mexikanischen Verfassung regelt grundsätzlich die Möglichkeit<br />
des Staates, mittels öffentlicher Vergabe Dienst- und Werkleistungen von Privaten<br />
zu erhalten.<br />
• Gesetz über öffentliche Arbeiten und Werke (Ley de Obras Públicas y<br />
Servicios Relacionados con las Mismas)<br />
• Gesetz über öffentliche Beschaffung (Ley de Adquisiciones,<br />
Arrendamientos y Servicios del Sector Público)<br />
• Gesetz über Public Private Partnerships (Ley de Asociaciones Público<br />
Privadas).<br />
• Grundsätzlich gibt es folgende Formen der öffentlichen Vergabe: öffentliche<br />
Ausschreibung (Art. 26), Einladung an mindestens drei Interessenten sowie<br />
Direktvergabe (Art. 40). Die beiden letzten Formen sind Ausnahmen und dürfen<br />
nur bei Vorliegen eines gesetzlichen Grundes verwendet werden, z. B., wenn nur<br />
ein Unternehmen ein notwendiges Patent hält.<br />
Regelungen zum Local-Content (lokal<br />
verbindlicher Wertschöpfungsanteil)<br />
bestehen nicht. Bei öffentlicher Vergabe wird<br />
mexikanischen Waren jedoch ein gewisser<br />
Vorzug gewährt.<br />
Ablauf der öffentlichen Vergabe<br />
1. Nationale oder internationale öffentliche<br />
Ausschreibung. (Manche Freihandelsabkommen,<br />
wie das zwischen der EU und<br />
<strong>Mexiko</strong>, sehen für bestimmte Fälle eine<br />
zwingende internationale Ausschreibung vor.)<br />
2. Grundlagen der Ausschreibung<br />
3. Klärungsversammlung<br />
4. Einreichen der Angebote<br />
5. Bewertung der Angebote<br />
6. Entscheidung für ein Angebot<br />
7. Vertrag<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), Mexikanische Bundes- und Landesgesetze (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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74
Local-<br />
Content bei<br />
öffentlicher<br />
Vergabe<br />
Landerwerb<br />
ÖFFENTLICHE VERGABE / LOCAL-CONTENT-REGELUNGEN /<br />
LANDERWERB (2/2)<br />
• Das Vergabegesetz gibt bei international offenen Vergabeprozessen in <strong>Mexiko</strong> hergestellten Gütern einen gewissen Vorzug,<br />
soweit diese auch zu einem gewissen Prozentsatz mexikanische Produkte enthalten.<br />
• Mexikanische Güter erhalten im Vergleich zu importierten Gütern bei der Bewertung eine Präferenz von bis zu 15 %.<br />
• Bei der Preisbestimmung bekommt der niedrigste Preis einer mexikanischen Ware eine Präferenz von 15 % im Vergleich zum<br />
Preis von importierten Gütern.<br />
• Grundsätzlich dürfen Ausländer in <strong>Mexiko</strong> Land frei erwerben.<br />
Ejidos<br />
• Die Landreform gilt als wichtigster Erfolg der Mexikanischen Revolution (1910 <strong>–</strong> 1917).<br />
Sie wurde in Art. 27 der Verfassung verankert, in dem auch das Ejido eingeführt wurde.<br />
• Ein Ejido zeichnet sich durch das gemeinschaftliche Landeigentum einer Ejido-<br />
Gemeinde und die individuelle Nutzung durch die Gemeindemitglieder aus. Ausländer<br />
können nicht Ejido-Mitglieder werden.<br />
• Für größere Investitionsprojekte muss oftmals Land erworben werden, das Ejidos<br />
gehört. Dafür muss das Land in Privateigentum umgewandelt werden. Diesen Prozess<br />
beantragt das Ejido bei der Landwirtschaftsbehörde (untersteht dem Ministerium für<br />
Agrarreformen). Wichtig ist das Einverständnis der Ejido-Mitglieder.<br />
• Um Ejido-Land zu erwerben, werden die Besitzurkunden aller oder einzelner Ejido-<br />
Mitglieder in Eigentumsurkunden umgewandelt. Das Eigentum an dem Land kann<br />
anschließend verkauft werden. Dieser Prozess ist zeitaufwendig und großem<br />
bürokratischem Aufwand verbunden, jedoch notwendig.<br />
• Probleme, die sich ergeben können: unklare Ejido-Grenzen, interne Konflikte zwischen<br />
den Ejido-Mitgliedern, anhaltende Streitverfahren, Unklarheit über Mitgliederzahl des<br />
Ejido. Solche Probleme müssen vor der Umwandlung in Privateigentum geklärt werden.<br />
Ausländer dürfen gemäß<br />
Art. 10 des Gesetzes über<br />
ausländische Investitionen<br />
kein Land erwerben, das<br />
sich innerhalb einer Zone<br />
von 50 km entlang der<br />
Küste und 100 km entlang<br />
der Landesgrenzen<br />
befindet. Allerdings darf der<br />
Landerwerb gemäß Art. 11 des<br />
vorgenannten Gesetzes indirekt<br />
über eine Treuhand (Bank)<br />
erfolgen. D. h., Die Bank<br />
erwirbt in diesem Fall das<br />
Eigentum treuhänderisch.<br />
Zudem kann die<br />
Bundesregierung Ausnahmen<br />
erteilen.<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), Mexikanische Bundes- und Landesgesetze (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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75
INTERNATIONALE HANDELSABKOMMEN (1/2)<br />
<strong>Mexiko</strong> gilt, dank marktwirtschaftlicher Reformprozesse, als eines der attraktivsten Länder in Lateinamerika für ausländische Investoren.<br />
Wichtigste<br />
rechtliche<br />
Grundlagen<br />
zwischen<br />
<strong>Mexiko</strong> und<br />
der EU<br />
• Abkommen über wirtschaftliche Partnerschaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit mit der Europäischen Union<br />
vom 8. Dezember 1997 (Globales Abkommen)<br />
• Abkommen über handgefertigte Erzeugnisse; Freihandelsabkommen vom 18. Januar 2000<br />
• Ausweitung des Abkommens am 1. März 2001 zu Dienstleistungen, Investitionen, Schutz geistigen Eigentums und<br />
öffentlicher Beschaffung<br />
• Abschaffung von Zöllen und nichttarifären Ein- und Ausfuhrbeschränkungen<br />
• Freier Warenverkehr, Dienstleistungshandel, Direktinvestitionen, öffentliche Beschaffung, Wettbewerb,<br />
geistiges Eigentum, Dispute Resolution<br />
Große Anzahl weiterer nicht-europäischer bi- und multilateraler Freihandelsabkommen:<br />
• Nordamerikanisches Freihandelsabkommen (North American Free Trade Agreement, NAFTA, zw. <strong>Mexiko</strong>-Kanada-USA)<br />
• Zwölf Freihandelsabkommen mit insgesamt 44 Staaten auf drei Kontinenten<br />
Außereuropäische<br />
Handelsabkommen<br />
Mitgliedschaften<br />
in<br />
internationalen<br />
Organisationen<br />
• Vereinte Nationen (UNO)<br />
• Welthandelsorganisation (WTO)<br />
• Weltbank<br />
• Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) und Nordamerikanisches Freihandelsabkommen (NAFTA)<br />
• Lateinamerikanische Integrationsvereinigung (ALADI)<br />
• Organisation Amerikanischer Staaten (OAS)<br />
• Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)<br />
• Internationale Flug-Transport-Vereinigung (IATA)<br />
Quellen: Foeth und Prida (2011), GTAI (2012), ProMéxico (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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76
INTERNATIONALE HANDELSABKOMMEN (2/2)<br />
Wichtige<br />
Einzelabkommen<br />
Abkommen zum Schutz von Investitionen und zur Vermeidung von Doppelbesteuerung<br />
• Die Unterzeichnung von Abkommen zur Förderung und zum gegenseitigen Schutz von Investitionen ist Teil einer Strategie<br />
der mexikanischen Regierung, um heimischen und ausländischen Investoren einen juristischen Rahmen zu bieten.<br />
• Dieser soll den Schutz der ausländischen Investitionen in <strong>Mexiko</strong> sowie der mexikanischen Investitionen im Ausland<br />
stärken.<br />
• Die Abkommen klären folgende Themen: Definition von Investitionen, Anwendungsbereich, Förderung und Zulassung,<br />
Behandlung der Investitionen, Enteignung, Transfer und Regelung von Streitigkeiten zwischen Investor<strong>–</strong>Staat und Staat<strong>–</strong><br />
Staat.<br />
Doppelbesteuerungsabkommen <strong>Mexiko</strong><strong>–</strong>Deutschland vom 23. Februar 1993, neu verhandelt am 09. Juli<br />
2008<br />
• Das Abkommen regelt u. a. Aspekte der Einkommenssteuer, Zahlung von Dividenden und Gewährung von Krediten durch<br />
deutsche Kreditinstitute.<br />
Quellen: Foeth und Prida (2011), GTAI (2012), ProMéxico (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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77
STEUERRECHT (1/2)<br />
Steuerpflicht<br />
• Steuerpflicht besteht bei in <strong>Mexiko</strong> ansässigen juristischen und<br />
natürlichen Personen sowie Unternehmen mit ihrem<br />
weltweiten Einkommen (Welteinkommensprinzip).<br />
• Sie gilt auch für natürliche und juristische Personen, die zwar<br />
nicht in <strong>Mexiko</strong> ansässig sind, dort aber über eine ständige<br />
Betriebsstätte (establecimiento permanente) verfügen.<br />
Grundsätzlich gilt:<br />
• Identische Besteuerung von S.A. und S. de R. L.<br />
• Bundessteuern sind z. B. Einkommenssteuer (ISR),<br />
Umsatzsteuer (IVA), Spezialsteuer auf bestimmte Waren wie<br />
etwa Tabak und Alkohol (IESPS) und die Spezialsteuer beim<br />
Autokauf (ISAN).<br />
• Lokale Steuern sind z. B. Grund-, Grunderwerbs-, Lohn- und<br />
KFZ-Steuer (die KFZ-Steuer wurde in einigen Bundesländern<br />
abgeschafft, so etwa in <strong>Mexiko</strong>-Stadt und Querétaro); diese<br />
Steuern können auf den Webseiten der Finanzministerien der<br />
Bundesländer eingesehen werden.<br />
Steuersätze<br />
Die Einkommenssteuer (Impuesto sobre la Renta) ist über alle<br />
in <strong>Mexiko</strong> erzielten Einkünfte zu zahlen. Der Steuersatz ist wie<br />
folgt gestaffelt:<br />
A) Privatpersonen:<br />
• 30 % für Einkommen unter 750.000 Mex$ pro Jahr<br />
• 32 % für Einkommen zwischen 750.000 Mex$ und<br />
1 Million Mex$pro Jahr<br />
• 34 % für Einkommen zwischen 1 und 3 Millionen Mex$ pro<br />
Jahr<br />
• 35 % für Einkommen über 3 Millionen Mex$ pro Jahr<br />
B) Unternehmen<br />
• 30 %<br />
Die Umsatzsteuer beträgt 16 %.<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SAT Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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78
STEUERRECHT (2/2)<br />
Grundlagen des Doppelbesteuerungsabkommens:<br />
• Ansässigkeit bei Personen: Ort der ständigen Wohnstätte.<br />
• Ansässigkeit bei Gesellschaft: Ort der tatsächlichen<br />
Geschäftsleitung.<br />
• Eine Betriebsstätte wird u. a. angenommen bei: Ort der Leitung,<br />
der Zweigniederlassung, der Geschäftsstelle oder der Fabrik<br />
bzw. Werkstätte. Dies gilt auch für die Bauausführung und<br />
Montage, sofern diese mehr als sechs Monate andauern, oder<br />
wenn der Vertreter mit Vollmacht zum Vertragsabschluss<br />
entsandt wird. Vorher sollte die Prokura entzogen werden.<br />
• Keine Betriebsstätten sind: Repräsentationsbüros, die keine<br />
wirtschaftliche Tätigkeit ausführen und sich nur auf Marketing<br />
und Geschäftsanbahnung konzentrieren, sowie unabhängige<br />
Vertreter bzw. Agenten vor Ort.<br />
• Unselbstständige Arbeit wird dort besteuert, wo sie anfällt. Bei<br />
einer Arbeitsleistung in <strong>Mexiko</strong> und Deutschland fallen z. B.,<br />
trotz Zahlung des Entgelts in Deutschland, Steuern in <strong>Mexiko</strong><br />
und in Deutschland an.<br />
• Ausnahme: Es fallen keine Steuern in <strong>Mexiko</strong> an bei weniger als<br />
183 Tage unselbstständiger Arbeit innerhalb von 12 Monaten in<br />
<strong>Mexiko</strong>, wenn der deutsche Arbeitgeber nicht in <strong>Mexiko</strong><br />
ansässig ist. In diesem Fall wird keine Betriebsstätte in <strong>Mexiko</strong><br />
angenommen.<br />
Wesentliche Steuern<br />
Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer),<br />
Bundesebene<br />
(Impuesto al Valor Agregado, IVA)<br />
Satz und Konditionen<br />
16 %<br />
Einkommenssteuer,<br />
Bundesebene<br />
(Impuesto Sobre la Renta, ISR) Für Unternehmen: 30 %<br />
Spezialsteuer auf bestimmte<br />
Produkte wie alkoholische<br />
Getränke und Tabak,<br />
Bundesebene (Impuesto Especial<br />
sobre Producción y Servicios,<br />
IEPS)<br />
Lohnsteuer, Landesebene<br />
(Impuesto sobre Nomina, ISN)<br />
Grunderwerbssteuer,<br />
Landesebene<br />
(Impuesto sobre Adquisición de<br />
Inmuebles, ISAI)<br />
Je nach Produkt<br />
2 <strong>–</strong> 3 % je nach Bundesstaat<br />
2 <strong>–</strong> 4 % des Verkaufs- bzw.<br />
Schätzwertes, je nach<br />
Bundesstaat<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SAT Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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79
ZOLLBESTIMMUNGEN<br />
• Import und Export werden durch das Zollgesetz (Ley Aduanera, www.diputados.gob.mx/LeyesBiblio/pdf/12 )<br />
geregelt. Der Zollsatz für die Ein- und Ausfuhr (Impuesto General de Importación) diverser Produkte ist im Gesetz über<br />
Ein- und Ausfuhrzölle (Ley de los Impuestos Generales de Importación y de Exportación, LIGIE) geregelt.<br />
• Fast alle Zollsätze für Exporteure aus der Europäischen Union sind seit dem 01. Januar 2007 auf Null gesenkt worden.<br />
• Ebenso finden diese Regeln für den Import und Export (Reglas de carácter general en Materia de Comercio Exterior,<br />
http://www.sat.gob.mx/informacion_fiscal/normatividad/Paginas/reglas_comercio_exterior_<strong>2014</strong>.aspx) sowie das<br />
Bundessteuergesetz (Código Fiscal de la Federación, CFF) Anwendung.<br />
• Für die Abwicklung des Imports ist die Finanzbehörde (Servicio de Administración Tributaria, SAT) zuständig. Jeder<br />
Importeur muss sich im Importeurregister (Padrón de Importadores) eintragen lassen<br />
(http://www.sat.gob.mx/aduanas/tramites_autorizaciones/guia_padrones/Paginas/inscripcion_pise.aspx ).<br />
Allgemeine<br />
Zollbestimmungen<br />
Produktspezifische<br />
Zollbestimmungen<br />
• Für bestimmte Produkte (z. B. radioaktive Substanzen, Chemikalien, Feuerwaffen, explosives Material) ist außerdem die<br />
Registrierung in einem Spezialregister (Padrón de Sectores Específicos) vorgeschrieben.<br />
• Einfuhrgenehmigungen sind nur für wenige Produkte erforderlich (z. B. Erdölprodukte, gebrauchte Fahrzeuge,<br />
Materialien für wissenschaftliche Zwecke). Diese Lizenzen müssen beim Wirtschaftsministerium (Secretaría de<br />
Economía <strong>–</strong> www.economia.gob.mx ) beantragt werden.<br />
Quellen: Foeth und Prida (2011), SAT Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>), ADUANAS Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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80
PRODUKTSPEZIFISCHE EINFUHRBESCHRÄNKUNGEN UND<br />
IMPORTPROGRAMME FÜR PV-ANLAGEN (1/2)<br />
Zollbestimmungen<br />
und -tarife für<br />
PV-Anlagen<br />
• Es bestehen keine Einfuhrbeschränkungen.<br />
• Zolltarif 0 % für EU-Länder (Import/Export) für Komponenten und Güter, die die Umweltverschmutzung reduzieren<br />
sowie die Forschung und die technische Entwicklung im Rahmen erneuerbarer Energien und sauberer Technologien<br />
fördern (Zolltarifnummern: 9806.00.02; 9806.00.03), „Euro 1“.<br />
• Es gibt keine zwingenden Normen für die Qualitätssicherung von PV-Anlagen, somit ist auch kein Montage-System-<br />
Zertifikat erforderlich. Es finden allgemeine Normen Anwendung:<br />
• Offizielle mexikanische Norm für Elektroinstallationen (Norma Electrica Oficial Mexicana) NOM-001-SEDE-<br />
2012 (Reglamento de Instalaciones en México)<br />
• Spezifizierungen der CFE zum Anschluss an das Niederspannungsnetz (Especificación Cfe G0100-04<br />
(Especificaciones de Interconexión a la Red en Baja Tensión hasta 30kW))<br />
• Es existieren 20 nicht bindende sogenannte NMX-Normen im Bereich nachhaltiger Energienutzung<br />
(http://www.conuee.gob.mx/wb/CONAE/normas_y_nmx#modulosfotovoltaicos ). Sie werden nur für<br />
staatlich geförderte Projekte verlangt.<br />
• Gültige NMX-Normen im Bereich nachhaltiger Energienutzung:<br />
http://www.conuee.gob.mx/wb/CONAE/CONA_1002_nom_publicadas_vigen<br />
• Geplante NMX-Normen im Bereich nachhaltiger Energienutzung:<br />
http://www.conuee.gob.mx/wb/CONAE/CONA_739_proyectos_de_nom<br />
Spezifische<br />
Importprogramme<br />
IMMEX-Programm (Fomento de la Industria Manufacturera, Maquiladora y de Servicios de Exportación)<br />
• Das Programm besteht seit dem 1. November 2006 und zielt auf die temporäre Einfuhr von Waren ab, die für einen<br />
industriellen Transformationsprozess für Endwaren notwendig und für den Export bestimmt sind. Eine Zahlung von<br />
Einfuhrsteuern, Mehrwertsteuer (IVA) und Strafzöllen entfällt. Dies ermöglicht die kostengünstige Produktion von PV-<br />
Anlagen für den weltweiten Markt in <strong>Mexiko</strong>.<br />
• Waren, z. B. Anlagen und Komponenten, die die Umweltverschmutzung reduzieren und im Rahmen des IMMEX-<br />
Programms importiert werden, dürfen für die Dauer des Programms im Land bleiben. Andere Waren müssen innerhalb<br />
von 18 Monaten bzw. zwei Jahren das Land verlassen und exportiert werden.<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), ADUANAS Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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81
PRODUKTSPEZIFISCHE EINFUHRBESCHRÄNKUNGEN UND<br />
IMPORTPROGRAMME FÜR PV-ANLAGEN (2/2)<br />
Spezifische<br />
Importprogramme<br />
Die Nationale Kommission zur effizienten Nutzung von Energie (Comisión Nacional para el Uso Eficiente de<br />
la Energía, CONUEE) reguliert die Energiezertifizierung von Geräten jeder Art. Sie untersteht dem Energieministerium<br />
(Secretaría de Energía, SENER):<br />
• Sie überwacht nur in gewissem Maße die Erfüllung von NMX-Normen und die Regeln zur nachhaltigen Nutzung<br />
von Energie.<br />
• Sie verwaltet Fonds zur nachhaltigen Nutzung von Energie.<br />
• Sie verwaltet das Projekt für energieeffiziente öffentliche Beleuchtung (Proyecto Nacional de Eficiencia<br />
Energética en Alumbrado Público Municipal). Das betrifft ca. 18 % des gesamten Energiekonsums.<br />
http://www.conuee.gob.mx/wb/CONAE/alumbrado_publico_1 .<br />
INFONAVIT (Wohnungsbauinstitut für Angestellte in der Privatwirtschaft) und FOVISSSTE<br />
(Wohnungsbauinstitut für Angestellte des Staates) werden, sobald sich der PV-Markt wegen der Stromsubventionen<br />
für Geringverbraucher anfängt zu lohnen, folgende Normen für PV-Anlagen verlangen:<br />
• FIDE Stempel der Treuhand für das Sparen von elektrischer Energie (Sello Fide, www.fide.org.mx )<br />
• NMX<br />
• UL (USA)<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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Kontakte<br />
82
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
WICHTIGE RAHMENBEDINGUNGEN<br />
Im Folgenden werden die wesentlichen Rahmenbedingungen und wichtigen Ansprechpartner vorgestellt, die im Genehmigungsverfahren bei PV-<br />
Projekten unterschiedlicher Anlagengröße eine elementare Rolle spielen:<br />
Neben einer Einführung in die beteiligten staatlichen Institutionen in <strong>Mexiko</strong> werden die wichtigsten Bundesgesetze dargestellt, die bei<br />
Genehmigungsverfahren zum Tragen kommen. Schließlich werden die Rahmenbedingungen für die private Stromerzeugung in <strong>Mexiko</strong>, die bei<br />
der Stromerzeugung in PV-Anlagen von besonderer Bedeutung sind, erläutert, um in entsprechenden Vertragsarten, die mit staatlichen Behörden<br />
und Institutionen in <strong>Mexiko</strong> für PV-Projekte geschlossen werden müssen, zu münden.<br />
Wichtige staatliche<br />
Institutionen<br />
Wichtige<br />
Bundesgesetze<br />
Akteure und Struktur<br />
des Strommarktes<br />
Genehmigungsverfahren<br />
für<br />
<strong>Photovoltaik</strong>anlagen<br />
in<br />
<strong>Mexiko</strong><br />
Umweltanalyse<br />
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83
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
WICHTIGE STAATLICHE INSTITUTIONEN (1/3)<br />
Präsidialamt<br />
Energieministerium<br />
(SENER)<br />
• Das Präsidialamt erlässt gemäß der mexikanischen Verfassung zu Beginn einer neuen Legislaturperiode den Nationalen<br />
Entwicklungsplan (Plan Nacional de Desarrollo 2013 <strong>–</strong> 2018, PND, http://pnd.gob.mx/ ), der die Leitlinien für die<br />
Gesamtentwicklung des Landes für die nächsten Jahre enthält. Der Nationale Entwicklungsplan ist unterteilt in<br />
Sektorenprogramme (z. B. Energie) und diese wiederum in Spezialprogramme (z. B. Erneuerbare Energien). Im Bereich<br />
erneuerbare Energien ist dies z. B. Strategie 4.6.2, Sektoren-Programm Energie, und das Spezialprogramm zum<br />
Klimawandel.<br />
• Die höchste Bundesbehörde ist lenkt durch spezielle Sektorenprogramme die mexikanische Energiepolitik. Die<br />
strategische Ausrichtung ist in der nationalen Energiestrategie (Estrategia Nacional de Energía, 2013 <strong>–</strong> 2027) und in der<br />
nationalen Strategie für die Energiewende und die nachhaltige Nutzung von Energie (Estrategia Nacional para la<br />
Transición Energética y el Aprovechamiento Sustentable de la Energía, 2013) festgelegt. Weiterhin gibt es das<br />
Sektorenprogramm für Energie (Programa Sectorial de Energía, 2013 <strong>–</strong> 2018, Strategie IV, 4.6.2, Ziel 5, Förderung<br />
nachhaltiger Energien, http://sener.gob.mx/res/PROSENER.pdf ), das Spezialprogramm für die Nutzung<br />
erneuerbarer Energien (Programa Nacional para el Aprovechamiento Sustentable de la Energía) und das<br />
Spezialprogramm zum Klimawandel (Programa Especial de Cambio Climático 2013 <strong>–</strong> 2018, PECC). SENER koordiniert<br />
die Leistungsbewertung des CENACE und des Stromgroßhandels bzw. erstellt die Kriterien und Voraussetzungen für<br />
Zertifikate für saubere Energie.<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
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Förderung +<br />
Finanzierung<br />
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84
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
WICHTIGE STAATLICHE INSTITUTIONEN (2/3)<br />
Energieregulierungskommission<br />
(CRE)<br />
• Die CRE untersteht dem SENER. Sie ist zuständig für die Regulierung der Gas-, Raffinerie-, Erdölderivate- und<br />
Stromindustrie und erteilt bzw. entzieht Genehmigungen für private Energieerzeuger und erstellt die Vertragsmuster<br />
für Stromanschlussverträge. Das Gesetz zur Nutzung Erneuerbarer Energien (LAERFTE) ermächtigt die CRE zu<br />
folgenden Aufgaben:<br />
1. Erstellung von Normen, Direktiven, Methoden und Regulierungsinstrumenten zur Stromerzeugung aus<br />
erneuerbaren Energien<br />
2. Bestimmung der Berechnungsgrundlage für Transfer und Vertriebstarife für die Grundversorgung und<br />
Notversorgung; der sogenannte qualifizierte Vertrieb untersteht keiner staatlichen Preiskontrolle und unterliegt<br />
dem freien Strommarkt<br />
3. Registrierung der sogenannten qualifizierten Abnehmer, zur Bestimmung des Kapazitätsbeitrags erneuerbarer<br />
Energien und Regulierung der Zertifikate für „saubere Energie“<br />
4. Erstellung von Regeln zur Anbindung (Interconexión) an das Stromnetz, für den Energieaustausch und für<br />
Kompensationssysteme<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
85
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
WICHTIGE STAATLICHE INSTITUTIONEN (3/3)<br />
Comisión<br />
Federal de<br />
Electricidad<br />
(CFE),<br />
staatl. EVU<br />
• Die CFE ist das staatliche Energieversorgungsunternehmen. Die CFE erzeugt Strom in freier Konkurrenz zu privaten<br />
Erzeugern, hält aber gleichzeitig das staatliche Monopol für Verteilung, Umwandlung, Vertrieb und Verkauf von<br />
elektrischer Energie.<br />
• Die CFE soll bis 2016 zu einem wettbewerbsfähigen Produktionsunternehmen des Staates umgewandelt werden, in dem<br />
Erzeugung, Transport, Vertrieb und Verkauf von Strom vertikal organisiert und rechtlich strikt voneinander getrennt<br />
werden muss.<br />
• Die CFE darf sowohl am regulierten als auch am nicht regulierten Strommarkt teilnehmen. Die Stromerzeugung wird<br />
vertikal in Stromerzeugungseinheiten getrennt, um den freien Wettbewerb zu fördern. Der Vertrieb wird horizontal<br />
nach Regionen getrennt, um einen effizienten Betrieb zu garantieren. Die CFE kann Joint Ventures mit privaten<br />
Unternehmen für die Finanzierung, den Bau und den Betrieb von Transport- und Vertriebsprojekten eingehen.<br />
Weitere<br />
wichtige<br />
Behörden<br />
• Nationales Energiekontrollzentrum (Centro Nacional de Control de Energía, CENACE): Überwacht und betreibt das<br />
nationale Stromnetz, garantiert den allgemeinen Zugang zum Netz, betreibt den Stromgroßhandel und organisiert<br />
Auktionen für saubere Energie, um die nationalen Ziele an sauberer Energie zu erreichen<br />
• Wettbewerbsbehörde (Comisión Federal de Competencia Económica, COFECE): Überwacht den Strommarkt und darf<br />
die CFE in ihre Schranken verweisen, wenn sie ihre Marktdominanz ausnutzt<br />
• Nationale Entwicklungsbank (Nacional Financiera, NAFIN): Erteilt Kredite für Infrastrukturprojekte<br />
• Treuhand für Stromsparen (Fideicomiso para el Ahorro de Energía Eléctrica, FIDE): Prüft Elektrogeräte auf<br />
Stromverbrauch und erteilt nicht bindende Zertifizierungen<br />
• Finanzministerium (Secretaría de Hacienda y Crédito Público, SHCP)<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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86
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
WICHTIGE BUNDESGESETZE (1/2)<br />
Folgende Gesetze regeln die Erzeugung, den Export und den Import von Strom in <strong>Mexiko</strong>:<br />
• Bundesverfassung: Art. 25, 27 und 28 enthalten allgemeine Richtlinien für die nachhaltige<br />
wirtschaftliche Entwicklung des Landes und des Eigentums der Nation an den natürlichen<br />
Ressourcen und dem Staat vorbehaltene Aufgaben (vgl. Folie 67).<br />
• Gesetz über die Stromindustrie (Ley de la Industria Eléctrica, LIE): Regelt die<br />
Planung und Kontrolle des nationalen Stromsystems, den öffentlichen Stromverteilungsdienst<br />
und den Vertrieb sowie die weiteren Aktivitäten der Stromindustrie. Der Begriff „Stromindustrie“<br />
umfasst hierbei Erzeugung, Transfer, Verteilung und Verkauf, ebenso die Planung und Kontrolle<br />
des nationalen Stromsystems und den Betrieb des Stromgroßhandels (vgl. Folie 92). Diese<br />
Aktivitäten sind von öffentlichem Interesse. Die Planung und Kontrolle des nationalen<br />
Stromsystems sowie der öffentliche Transfer- und Vertriebsdienst sind sogenannte strategische<br />
Bereiche, die dem Staat vorbehalten sind. Dieser kann jedoch hierzu mit Privaten Verträge<br />
abschließen. Die Grundversorgung mit Strom hat Priorität für die nationale Entwicklung. Das<br />
LIE enthält ein eigenes Kapitel zur Korruptionsbekämpfung.<br />
• Gesetz der Energieregulierungskommission (Ley de la Comisión Reguladora de<br />
Energía, LCRE): Art. 2 und 3 erlauben der CRE, Genehmigungen zur Stromproduktion zu<br />
gewähren oder zu entziehen.<br />
Es wird empfohlen, beim Export<br />
von Strom und bei der<br />
Projektplanung von PV-Anlagen die<br />
vorgenannten Gesetze umfassend zu<br />
prüfen und sich anwaltlich beraten<br />
zu lassen. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.renovables.gob.mx/renovables<br />
/portal/Default.aspxid=1658 .<br />
• Verordnung zum LIE (RLIE): Regelt in Titel II, Art. 13 bis 93 die Schritte für eine Genehmigung zur Stromerzeugung sowie Auflagen und<br />
Bedingungen für die Betriebserlaubnis.<br />
• Gesetz zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Finanzierung der Energiewende (Ley para el Aprovechamiento de las<br />
Energías Renovables y el Financiamiento de la Transición Energética, LAERFTE): Definiert die Quellen erneuerbarer Energien,<br />
die unter die Genehmigungsvoraussetzung der Energieregulierungskommission (CRE) fallen.<br />
• Bundesgesetz über Verwaltungsprozesse (Ley Federal de Procedimiento Administrativo, LFPA): Enthält spezielle Regeln für<br />
die Beschaffung von Genehmigungen und allgemeine Bestimmungen für Dauer, Sanktionen, Kontrollbesuche und die gerichtliche<br />
Überprüfung.<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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87
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
WICHTIGE BUNDESGESETZE (2/2)<br />
Folgende Gesetze regeln die Erzeugung, den Export und den Import von Strom in <strong>Mexiko</strong>:<br />
Gesetz über ausländische Investitionen (Ley de Inversión Extranjera, LIE): Regelt die Bedingungen für ausländische Investitionen und<br />
Landerwerb.<br />
Weitere Gesetze:<br />
• Gesetz über Energie in der Agrarwirtschaft (Ley de Energía para el Campo)<br />
• Gesetz zur internen Regulierung des staatlichen Erdölunternehmens (Ley Orgánica de Petroleos Mexicanos y Organismos Subsidiarios)<br />
• Reglement zum Art. 27 der Verfassung (Erdöl) (Ley Reglamentaria del Artículo 27 Constitucional en el Ramo de Petróleo)<br />
• Gesetz für die nachhaltige Nutzung von Energie (Ley para el Aprovechamiento Sustentable de la Energía)<br />
• Nationale PV-Vereinigung (Anes, www.anes.org ): Die Änderungen des Reglements zur Nutzung erneuerbarer Energien und der<br />
Finanzierung der Energiewende (de la modificación del Reglamento de la Ley para el Aprovechamiento de Energía Renovables y el<br />
Financiamiento de la Transición Energética)<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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88
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
AKTEURE & STRUKTUR DES STROMMARKTES <strong>–</strong> BIS AUGUST <strong>2014</strong><br />
Gemäß Art. 27 der Bundesverfassung darf grundsätzlich nur der mexikanische Staat Strom erzeugen, transportieren,<br />
transformieren und vertreiben. Die CFE vertreibt den Strom über das nationale Stromsystem (Sistema Eléctrico<br />
Nacional, SEN) und berechnet die Nutzungskosten gemäß den staatlich regulierten Tarifen.<br />
Im Jahr 1992 wurde der Stromsektor für Privatpersonen mit dem Gesetz zur öffentlichen Verwaltung von Strom (LSPEE) erstmals geöffnet. Es<br />
erlaubt privaten Unternehmen und Personen die Produktion von Strom unter folgenden Modalitäten:<br />
• Selbstversorgung (autoabastecimiento): Erzeugung von Strom für den Eigenkonsum, solange der Strom zur Deckung des Energiebedarfs<br />
von natürlichen oder juristischen Personen bestimmt und dies nicht nachteilig für das Land ist (Art. 36 Abs. I LSPEE; Art. 101 ff. RLSPEE).<br />
• Kraft-Wärme-Kopplung (cogeneración): (a) Erzeugung von Strom zusammen mit Wasserdampf oder anderer thermischer<br />
Sekundärenergie; (b) die direkte oder indirekte Erzeugung von Strom mittels thermischer Energie, die nicht im Industrieprozess genutzt wird;<br />
(c) die direkte oder indirekte Erzeugung von Strom mittels Brennstoffen, die in einem Industrieprozess erzeugt werden. Hierzu muss eine<br />
Gesellschaft zur Energieproduktion gegründet werden, an der sich diejenigen Unternehmen als Gesellschafter, z. B. mit einer Aktie,<br />
beteiligen, welche die produzierte Energie abnehmen und für ihre Industrieprozesse gebrauchen (Art. 36 Abs. II LSPEE; Art. 77, 103 <strong>–</strong> 106<br />
RLSPEE).<br />
• Unabhängige Erzeuger (productores independientes): Erzeugung von Strom mittels einer Anlage mit einer Kapazität von mehr als 30<br />
MW, zum ausschließlichen Verkauf an die CFE oder zum Export (Art. 36 Abs. III LSPEE, Art. 108 <strong>–</strong> 110 RLSPEE).<br />
• Kleine Erzeuger (pequeña producción): Erzeugung von Strom ausschließlich (a) zum Verkauf des gesamten Stromes an die CFE, wobei die<br />
installierte Gesamtkapazität 30 MW nicht überschreiten darf, (b) zur Selbstversorgung kleiner ländlicher Gemeinden oder abgelegener<br />
Bereiche, die keinen Zugang zu Strom haben, wobei die Projekte 1 MW nicht überschreiten dürfen, oder (c) der Export von maximal 30 MW<br />
(Art. 36 Abs. IV LSPEE, Art. 111 <strong>–</strong> 115 RLSPEE).<br />
• Import/Export von Strom (exportación e importación de energía eléctrica): Erzeugung von Strom zum Export durch Kraft-Wärme-<br />
Kopplung unabhängiger oder kleiner Erzeuger (Art. 36 Abs. V LSPEE, Art. 116 <strong>–</strong> 119 RLSPEE). Der Export erfolgt meistens mittels<br />
Einspeisung ins öffentliche Netz der CFE, wodurch Netzgebühren anfallen, die unterschiedlich hoch sind. Kauf bzw. Import von Strom<br />
ausländischer Stromerzeuger mittels direkten Verträgen zwischen dem ausländischen Erzeuger und dem inländischen Konsumenten (Art. 36<br />
Abs. V, Art. 3 Abs. III und IV LSPEE; Art. 120 ff. RLSPEE). Der Import erfolgt meistens mittels Einspeisung ins Netz der CFE, wodurch<br />
Netzgebühren anfallen, die unterschiedlich hoch sind.<br />
Quellen: Foeth (2012), SENER (2012), CRE (2012)<br />
Umweltanalyse<br />
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89
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
AKTEURE & STRUKTUR DES STROMMARKTES <strong>–</strong> AB AUGUST <strong>2014</strong> (1/3)<br />
Gemäß Art. 25, 27 und 28 der Bundesverfassung behält sich der mexikanische Staat die Planung und Kontrolle des<br />
nationalen Stromsystems und die öffentliche Versorgung (Transport und Vertrieb) vor. Seit Jahr 2013 wurde der<br />
Stromsektor für Privatpersonen mit der Verfassungsreform der o. g. Artikel sowie mit dem neuen Gesetz über die Stromindustrie<br />
(LIE), welches im August <strong>2014</strong> in Kraft trat, weitestgehend geöffnet. Das Gesetz erlaubt privaten Unternehmen<br />
und Personen die Produktion von Strom. Die mexikanische Stromindustrie strukturiert sich nach der Reform wie folgt:<br />
• Energieversorgung: Die Energieversorgung wird unterteilt in (a) Grundversorgung mit regulierten Tarifen an alle Endabnehmer, außer<br />
qualifizierte Endabnehmer, (b) qualifizierte Versorgung, die in freiem Wettbewerb und ohne regulierte Tarife geliefert wird und (c)<br />
Notversorgung, die zu Höchstpreisen geliefert wird. Diese Höchstpreise werden von der CRE festgelegt und sollen u. a. die Kosten für<br />
Energieerzeugung, Transfer, Vertrieb und Operation des CENACE decken.<br />
• Saubere Energie: Das LIE führt eine neue Definition von sauberer Energie ein, die neben erneuerbarer Energie auch Kraft-Wärme-<br />
Kopplung und emissionsarme Energiegewinnung beinhalten soll, um die gesteckten Ziele von 35 % sauberer Energie bis 2024 zu erreichen.<br />
• Transport und Vertrieb: Staatliche Unternehmen übernehmen den Transport und Vertrieb für die öffentliche Versorgung durch das<br />
nationale Stromnetz.<br />
• Zertifikate für saubere Energie: Das LIE plant, sogenannte Zertifikate für saubere Energie einzuführen, die auf dem Stromgroßhandelsmarkt<br />
verkauft werden können. Hierdurch sollen die Erzeuger sauberer Energie ein zusätzliches Einkommen erhalten. Es steht allerdings<br />
noch nicht fest, wie diese Zertifikate berechnet werden und welche Akteure auf dem Strommarkt zukünftig eine bestimmte Quote an<br />
Zertifikaten erfüllen müssen.<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>), LIE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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90
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
AKTEURE & STRUKTUR DES STROMMARKTES <strong>–</strong> AB AUGUST <strong>2014</strong> (2/3)<br />
• Genehmigung: Die Genehmigung zur Stromerzeugung ist zeitlich nicht begrenzt und muss von der CRE innerhalb von 30 Werktagen nach<br />
Einreichen der Unterlagen erteilt werden. Nach Ablauf dieser Frist muss die CRE die Genehmigung erteilen. Der Netzanschluss, der Anschluss<br />
an das System der Erzeuger sowie eine eventuelle Erhöhung der Produktion unterliegen der Regulierung durch das CENACE. Bis jetzt erteilte<br />
Genehmigungen und Verträge sind weiterhin gültig. Im baulichen Anfang befindliche Projekte hatten die Wahl, nach der neuen oder der alten<br />
Gesetzgebung fortzufahren. Allerdings musste die Entscheidung der CRE innerhalb von 60 Tagen nach Veröffentlichung des LIE mitgeteilt<br />
werden. Bestehende Verträge unabhängiger Energieerzeuger mit der CFE bleiben bestehen und werden an die neu zu gründenden<br />
Tochterunternehmen der CFE abgetreten.<br />
• Stromgroßhandelsmarkt: Es soll ein Stromgroßhandel geschaffen werden, der vom CENACE kontrolliert wird. Hier werden u. a. Strom,<br />
Transportrechte, Erzeugeraufträge und die Zertifikate für saubere Energie gehandelt. Die Angebote der Erzeuger basieren auf der<br />
Gesamtkapazität der Anlage(n) und die Angebote müssen auf der Basis der Grenzkosten erfolgen. Die Gesamtkapazität einer Anlage wird beim<br />
CENACE registriert. Die Zahlungen werden über das CENACE abgewickelt und dieses ist immer der Transaktionspartner. An dem<br />
Stromgroßhandel beteiligen sich die staatlichen und privaten Erzeuger, Händler, Stromanbieter und sogenannte qualifizierte Abnehmer. Der<br />
Zeitplan zur Schaffung des Stromgroßhandels steht noch nicht fest. Details zu den verschiedenen Akteuren siehe folgende Folie.<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>), LIE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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91
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
AKTEURE & STRUKTUR DES STROMMARKTES <strong>–</strong> AB AUGUST <strong>2014</strong> (3/3)<br />
Gemäß Art. 25, 27 und 28 der Bundesverfassung wird der mexikanische Strommarkt sich wie folgt strukturieren und<br />
nachfolgende Akteure werden teilnehmen:<br />
In Zukunft wird es zwei Strommärkte geben, den regulierten, auf dem die CRE die Strompreise festlegt, und den nicht regulierten, auf dem Strom<br />
zwischen den Teilnehmern gehandelt wird. Nicht alle Akteure der mexikanischen Stromwirtschaft können an beiden Märkten teilnehmen.<br />
Regulierter Strommarkt (durch die CRE)<br />
Stromgroßhandelsmarkt (betrieben durch CENACE)<br />
Generación Distribuida, dies sind Erzeuger, die keine Genehmigung zur<br />
Stromerzeugung von der CRE brauchen, an das Nieder- bzw.<br />
Mittelspannungsnetz angeschlossen sind und Strom mittels Net-Metering<br />
einspeisen. Dies gilt für Haushalte < 10 kW und Unternehmen < 30 kW auf<br />
der niederen Spannungsebene und für Erzeuger mit Anlagen < 500 kW auf<br />
der mittleren Spannungsebene.<br />
Nicht qualifizierte Abnehmer (z. B. private Haushalte) erhalten ihre Energie<br />
von einem autorisierten Lieferanten gemäß den durch die CRE weiterhin<br />
regulierten Stromtarifen.<br />
Qualifizierte Erzeuger müssen die noch festzulegenden Kriterien erfüllen,<br />
um auf dem Markt ihren Strom anbieten zu können.<br />
Qualifizierte Abnehmer brauchen eine Genehmigung der CRE und müssen<br />
im ersten Jahr nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes eine Anschlussleistung<br />
von 3 MW, im zweiten Jahr 2 MW und im dritten Jahr 1 MW haben.<br />
Sie dürfen Energie vom Stromgroßhandel (reguliert) oder direkt von einem<br />
Händler oder Lieferanten (nicht reguliert) erwerben. Die Registrierung als<br />
qualifizierter Abnehmer ist fakultativ. Ist sie jedoch erfolgt, darf dieser<br />
Abnehmer nicht mehr den regulierten Strom kaufen. Die Registrierung gilt für<br />
drei Jahre. Der registrierte qualifizierte Abnehmer darf die Vorteile eines<br />
nicht regulierten Strommarktes nutzen mit Strompreisen, die idealerweise<br />
günstiger sind als die regulierten Preise.<br />
Private und öffentliche Händler können am Stromgroßhandel teilnehmen und sowohl alle Arten von Erzeugern als auch sogenannte qualifizierte Abnehmer<br />
vertreten. Private und öffentliche Händler mit staatlicher Genehmigung versorgen Endabnehmer mit Energie. Händler können zwischen den Erzeugern und den<br />
Lieferanten Handel betreiben oder selbst die Rolle des Lieferanten übernehmen.<br />
Es gibt drei Typen von Lieferanten: (a) Lieferanten für qualifizierte Abnehmer, (b) Lieferanten für die Grundversorgung und (c) Lieferanten für die Notversorgung.<br />
Jede Lieferantenart bedarf einer gesonderten Genehmigung. Ein Lieferant kann nicht gleichzeitig für mehrere Lieferarten eine Genehmigung erhalten. Jedoch<br />
können verschiedene Lieferanten der selben Unternehmensgruppe angehören.<br />
Quellen: dena-Experteninterview (<strong>2014</strong>), Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>), LIE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
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Finanzierung<br />
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92
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
WICHTIGE VERTRAGSARTEN FÜR PHOTOVOLTAIK<br />
Alle Verträge sind staatlich vorgegeben und erhältlich unter www.cre.gob.mx<br />
. Die wichtigsten Vertragsarten sind:<br />
Stromversorgungsvertrag:<br />
• Er wird zwischen den Teilnehmern am Stromgroßhandel zum Kauf von Strom oder verwandten Produkten abgeschlossen.<br />
• In diesem Vertrag können Strompreise für die Zukunft festgelegt werden, um so der Volatilität des Strompreises entgegenzuwirken.<br />
• Die CRE wird die Voraussetzungen und Mindestpreise für Versorgungsverträge festlegen. Lieferanten für die Grundversorgung können diesen<br />
Vertrag nur über eine Auktion abschließen, die das CENACE durchführt.<br />
Netzanschlussvertrag:<br />
• Dieser regelt den Anschluss der Elektrizitätswerke, den Stromanschluss an den Endabnehmer (centro de carga), den Verkauf durch Erzeuger,<br />
die keiner Genehmigung bedürfen, sowie den Kauf durch die Abnehmer der Grundversorgung mit kontrollierbarer Nachfrage.<br />
• Die CRE wird die Voraussetzungen für diese Verträge erstellen und im mexikanischen Bundesgesetzblatt veröffentlichen. Bis dahin laufen die<br />
bestehenden Verträge (http://www.cre.gob.mx/articulo.aspxid=494, aktualisiert zum 30. September <strong>2014</strong>).<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
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Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
93
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
KAUF VON GRUNDSTÜCKEN<br />
Alle Verträge sind staatlich vorgegeben und erhältlich unter www.cre.gob.mx<br />
. Die wichtigsten Vertragsarten sind:<br />
Verträge zum Landerwerb:<br />
• Das LIE beinhaltet ein Kapitel über den Landerwerb für den Bau von Elektrizitätswerken. Es regelt die Voraussetzungen und Schritte, nach<br />
denen Land erworben werden soll, z. B. muss der Interessent den Bundesbehörden Bescheid über den Beginn der Verhandlungen geben.<br />
Ebenso muss der Grundstückseigentümer über das Projekt informiert werden und es muss diesem eine Schätzung des Grundstückswertes<br />
übergeben werden. Sollten sich die Vertragsparteien nicht einigen, können sie einen Mediationsprozess bei den Bundesbehörden beantragen<br />
oder einen Richter veranlassen, eine rechtliche Dienstbarkeit zu bestimmen. Es ist zu beachten, dass diese Mechanismen neu sind und sich in<br />
der Praxis erst noch bewähren müssen. Ebenso müssen alle Grundstückskaufverträge von einem Richter bestätigt werden und in einer lokalen<br />
Zeitung oder an bekannten Punkten der Gemeinde veröffentlicht werden. Dies wird voraussichtlich zur Verlangsamung solcher Projekte<br />
führen.<br />
Weitere Voraussetzungen zur Genehmigung:<br />
• Außerdem müssen Projekte nachhaltig sein und die Menschenrechte der lokalen Gemeinden und der Bevölkerungsgruppen der betreffenden<br />
Region beachten, genaue Kriterien hierzu sind aber noch nicht festgelegt worden.<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
94
GENEHMIGUNGSVERFAHREN: PROJEKTPLANUNG, BAU,<br />
BETRIEB, UMWELTRECHTLICHE GENEHMIGUNG,<br />
NETZANSCHLÜSSE<br />
Schema zum allgemeinen Prozessablauf eines PV-Projekts<br />
Prozess Institution und weitergehende Hinweise Kontakt<br />
1. Projektplanung<br />
2. Grundstückserwerb<br />
3. Baugenehmigung<br />
(Bodennutzungsgenehmigung/<br />
licencia de uso de suelo)<br />
4.Umweltrechtliche Genehmigung<br />
Kooperationspartner:<br />
Gemeinde, Notar, Ejido, Eigentümer<br />
Kooperationspartner:<br />
Gemeinde, Notar, Richter, Ejido, Eigentümer<br />
Gemeinde, eventuell Bestätigung durch Landesbehörde, lokale Baugesetzgebung und allg. Gesetzgebung<br />
berücksichtigen<br />
Wasser-/Abwasseranschluss-/Zivilschutzgenehmigung über die lokale Behörde<br />
Umweltministerium (SEMARNAT): Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP);<br />
Ausnahme: „Vorbeugender Bericht“ (Informe Preventivo)<br />
Gesetze: Allg. Gesetz über das Umweltgleichgewicht und den Umweltschutz (Ley General del Equilibrio<br />
Ecológico y la Proteccion al Ambiente, LGEEPA); lokale Gesetzgebung; ggf. allg. Gesetz über die<br />
Forstentwicklung (Ley General de Desarrollo Forestal Sustentable)<br />
Regelungen: Art. 28 ff. LGEEPA; Art. 31 LGEEPA, falls die Anlage in einem genehmigten Industriepark oder<br />
vom Bauleitplan/Bebauungsplan vorgesehen ist. Die Entscheidung der Behörde erfolgt innerhalb von wenigen<br />
Tagen; Gültigkeit der UVP: ca. 1 Jahr<br />
Lokale Gemeinde<br />
und Landesbehörde<br />
www.semarnat.gob.<br />
mx<br />
5. Genehmigung der<br />
Stromerzeugung durch die CRE CRE www.cre.gob.mx<br />
6. Netzanschlussverträge CRE<br />
CRE<br />
www.cre.gob.mx<br />
7. Vertrieb des Stromes durch den<br />
Stromgroßhandel CENACE www.cfe.gob.mx<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
95
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
WICHTIGE SCHRITTE BEI PV-PROJEKTEN<br />
Nicht genehmigungsbedürftige Anlagen unter o,5 MW (Genehmigungsschritte bei PV-Anlagen<br />
< 10 kWp für häuslichen Eigenverbrauch, < 30 kWp für den allgemeinen Verbrauch (z. B. für<br />
kleine Gewerbebetriebe) sowie für Anlagen < 500 kWp)<br />
Keine<br />
Genehmigung<br />
der<br />
CRE<br />
erforderlich<br />
1. Evtl. Genehmigungen<br />
der Umweltbehörde<br />
(SEMARNAT), lokale<br />
Genehmigungen<br />
(Flächennutzung,<br />
Baugenehmigung)<br />
2. Anmeldung beim<br />
CENACE und dem<br />
Stromgroßhandel oder<br />
Vertretung über<br />
Lieferanten<br />
3. Stromerzeugung und<br />
Handel mit Zertifikaten für<br />
saubere Energie<br />
PV-Anlagen<br />
Genehmigungsschritte und Verfahrensbestandteile bei genehmigungsbedürftigen (PV-)Anlagen über<br />
0,5 MW und Kraftwerke jeglicher Größe, die durch einen Erzeuger im Stromgroßhandel vertreten<br />
werden<br />
Genehmigung<br />
der<br />
CRE<br />
erforderlich<br />
1. Unternehmensgründung<br />
2.1 Anmeldeverfahren Stromerzeugung<br />
2.2 Vertragsgestaltung Stromerzeugung<br />
3. Umweltprüfung<br />
4. Genehmigungsverfahren lokaler Behörden<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
96
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
WICHTIGE SCHRITTE BEI PV-PROJEKTEN (1/2)<br />
1<br />
Unternehmensgründung mit Anwalt und vor Notar<br />
1. Genehmigung<br />
Firmengründung<br />
durch das<br />
Wirtschaftsministerium<br />
2. Erstellung der<br />
Gesellschaftssatzung<br />
(lokaler<br />
Anwalt)<br />
3. Unterschrift der<br />
Gründungsurkunde<br />
beim Notar<br />
(üblicherweise wird<br />
Investor durch<br />
Anwalt vertreten)<br />
4. Registrierung im<br />
nationalen Register<br />
für ausländische<br />
Investitionen (durch<br />
Anwalt)<br />
5. Beantragung der<br />
Steuernummer<br />
(RFC) bei der<br />
Finanzbehörde<br />
6. Evtl. Registrierung im<br />
Importregister des Zolls<br />
(ADUANAS) durch Anwalt<br />
6. Evtl. Registrierung des<br />
Markennamens beim Patentamt<br />
(IMPI) durch Anwalt<br />
2<br />
Prozess Stromerzeugung<br />
Genehmigung für die unabhängige<br />
Stromerzeugung je nach Form der<br />
privaten Stromerzeugung (CRE)<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
97
GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />
WICHTIGE SCHRITTE BEI PV-PROJEKTEN<br />
3<br />
Umweltprüfung: Prozess zur Umweltgenehmigung & Nutzung natürlicher Ressourcen<br />
Erklärung zu Umweltauswirkungen während der Bauphase und des Betriebs<br />
(SEMARNAT/Umweltministerium)<br />
4<br />
Genehmigungsverfahren lokale Behörden<br />
1. Gewerbelizenz<br />
2. Nutzungsgenehmigung für das Grundstück<br />
3. Zivilschutzgenehmigung<br />
4. Wasser-/Abwasseranschluss<br />
5. Baugenehmigung<br />
6. Eintragung im Grundbuchamt<br />
Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
98
ZUSAMMENFASSUNG:<br />
MARKTZUGANG UND RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />
• Ausländische Investitionen unterliegen in <strong>Mexiko</strong> grundsätzlich keinen Beschränkungen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen für bestimmte<br />
staatliche Sektoren.<br />
• Bei der Unternehmensgründung durch ausländische Unternehmen werden meist die Sociedad Anónima (S.A.) oder die Sociedad de<br />
Responsibilidad Limitada (S. de R. L.) gewählt.<br />
• Das Arbeitsrecht hat in <strong>Mexiko</strong> eine herausragende Stellung und ist sehr arbeitnehmerfreundlich ausgelegt. 90 % der Arbeitnehmer in einem<br />
Unternehmen müssen mexikanischer Nationalität sein. Ausländer benötigen in <strong>Mexiko</strong> ein Arbeitsvisum.<br />
• In <strong>Mexiko</strong> wird ein Patent für einen nicht verlängerbaren Zeitraum von 20 Jahren erteilt.<br />
• Grundsätzlich besteht in <strong>Mexiko</strong> keine Local-Content-Regelung. Bei öffentlichen Vergaben wird mexikanischen Waren jedoch ein gewisser<br />
Vorzug gewährt.<br />
• Ausländer können in <strong>Mexiko</strong> unbegrenzt Land erwerben. Es gibt zwar gewisse Restriktionen, die jedoch durch eine Treuhand oder durch<br />
Ausnahmen der Bundesregierung vermieden werden können. Der Landerwerb für Energiegewinnungsprojekte unterliegt zusätzlichen<br />
Voraussetzungen.<br />
• <strong>Mexiko</strong> hat eine Vielzahl von Handelsabkommen, z. B. NAFTA und das Abkommen über wirtschaftliche Partnerschaft, politische<br />
Koordinierung und Zusammenarbeit mit der EU, und zählt zu einem der attraktivsten Länder in Lateinamerika für Investoren.<br />
• Zwischen Deutschland und <strong>Mexiko</strong> besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen.<br />
• Fast alle Zollsätze für Exporte aus der EU sind seit 2007 auf Null gesenkt worden, Einfuhrgenehmigungen sind nur für wenige Produkte<br />
erforderlich. Es bestehen keine Einfuhrbeschränkungen.<br />
• Die CRE erteilt die Genehmigung für die Erzeugung von Energie.Unter bestimmten Umständen bedarf es keiner Genehmigung. Da mehrere<br />
Bundesgesetze zu beachten sind, wird eine anwaltliche Beratung empfohlen.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
99
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS<br />
• SAT, ADUANAS Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>): http://www.sat.gob.mx/aduanas/Paginas/default.aspx#, aufgerufen am<br />
09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• AWO Außenwirtschaft Österreich (2011): Exportbericht <strong>Mexiko</strong>, Januar 2011.<br />
• Comisión Federal de Electricidad (CFE) (<strong>2014</strong>): http://www.cfe.gob.mx/paginas/home.aspx, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Comisión Reguladora de Energía (CRE) (<strong>2014</strong>): http://www.cre.gob.mx/, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Foeth, Mauricio; Elwood, Bryan (2009): How to Employ a Mexican Salesperson<strong>–</strong>Strategies for Foreign Companies, NAFTIR.<br />
• Foeth, Mauricio; Prida, Antonio (2011): Foreign Direct Investment, Restrictions and Privatization.<br />
• Foeth, Mauricio (2012): Doing Business in Mexico.<br />
• GTAI Germany Trade & Invest (2011): Germany Trade and Invest, Exporthandbuch NAFTA, März 2011.<br />
• GTAI (2012): Wirtschaftsdaten kompakt: <strong>Mexiko</strong>. http://ahk.de/fileadmin/ahk_ahk/GTaI/mexiko.pdf, aufgerufen am 15.11.2012.<br />
• Instituto Mexicano de la Propiedad Industrial (IMPI) (<strong>2014</strong>): http://www.impi.gob.mx/, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Mexikanische Bundes- und Landesgesetze (<strong>2014</strong>): http://www.diputados.gob.mx/LeyesBiblio/index.htm<br />
• http://www.anes.org/anes/index.phpoption=com_wrapper&Itemid=57, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• ProMéxico (<strong>2014</strong>): http://www.promexico.gob.mx/,<br />
https://www.google.com/urlq=http://mim.promexico.gob.mx/work/sites/mim/resources/LocalContent/42/2/130726_DS_Energias_Ren<br />
ovables_ES.pdf&sa=U&ei=9f9fVMLLO8awyATz_YDwDA&ved=0CAUQFjAA&client=internal-udscse&usg=AFQjCNG_DBAiI643VNd0UNct7mRM3mYcog,<br />
aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• UNAM The Mexican Regulatory Experience (2011): http://biblio.juridicas.unam.mx/revista/MexicanLawReview/indice.htmn=6,<br />
http://biblio.juridicas.unam.mx/revista/pdf/MexicanLawReview/6/arc/arc4.pdf, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• SAT Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>): http://www.sat.gob.mx/sitio_internet/home.asp, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• SENER Secretaría de Energía (<strong>2014</strong>): http://www.energia.gob.mx/webSener/portal/Default.aspxid=1665, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
100
FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
101
FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG<br />
Folgende Fragen werden im Kapitel „Förderung und Finanzierung“ beantwortet:<br />
• Wie ist aktuell das Umfeld für Finanzierung zu bewerten und wie die Perspektive für die zukünftige Zinsentwicklung in <strong>Mexiko</strong><br />
• Welche deutschen, europäischen, multinationalen, amerikanischen und mexikanischen Institutionen sind im Bereich Finanzierung aktiv<br />
in <strong>Mexiko</strong> Wie sind diese organisiert<br />
• Welche Instrumente werden zur Projektfinanzierung eingesetzt In welchem Zusammenhang stehen sie<br />
• Welche Möglichkeiten bestehen zur Absicherung des Exports<br />
• Welche lokalen Instrumente zur Projektförderung werden von der Politik in <strong>Mexiko</strong> umgesetzt<br />
• Wie ist die Risikosituation im Land in Hinblick auf Projektfinanzierung und -umsetzung<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
102
FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG IN MEXIKO<br />
• Aktuell liegen in Lateinamerika die Zinsaufschläge für Projektfinanzierungen durch lokale Banken und Institute allgemein über den<br />
europäischen Zinsaufschlägen. In den letzten Jahren wurde der Leitzins in <strong>Mexiko</strong> kontinuierlich gesenkt. Er befindet sich jedoch auf<br />
einem höheren Niveau als die Zinsen im europäischen Raum. Der Leitzins wird durch die monatliche Versammlung des Board of<br />
Governors der Zentralbank festgelegt und stellt die Grundlage für die Overnight Interbank Funding Rate dar.<br />
• Insbesondere seit 2009 hat die mexikanische Zentralbank (Banxico) den Leitzins in <strong>Mexiko</strong> kontinuierlich gesenkt, zuletzt am 6.Juni <strong>2014</strong><br />
von 3,5 %auf 3 %. Zusammenfassend bewegt sich die Zinsentwicklung auf einem konstanten und niedrigen Niveau. Für 2015 erwarten<br />
Finanzexperten keine Änderungen, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht stark ändern. Gründe für die Konstanz sind vor allem im<br />
guten makroökonomischen Umfeld und der relativ niedrigen Inflation zu sehen. Gründe für die Zinssenkung der Zentralbank lagen vor<br />
allem in den hohen Nahrungsmittelpreisen, die die Inflation im dritten Monat in Folge Anfang <strong>2014</strong> über das Zentralbank-Ziel von 3 %<br />
beförderten.<br />
• Als wesentliche Gründe für die gute Ausgangslage nannte das World Economic Forum die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit <strong>Mexiko</strong>s.<br />
Dementsprechend wird auch der Markt für deutsche Exporteure immer attraktiver. Schwerpunkte der Entwicklungsfinanzierung liegen<br />
auf der weiteren Armutsbekämpfung. Aufgrund der weiter fortschreitenden guten wirtschaftlichen Entwicklung nahmen die Angebote<br />
multilateraler Geberinstitutionen in den letzten Jahren ab.<br />
• Kritisch wird jedoch, wie bereits erwähnt, die Situation im Hinblick auf Kriminalität und Korruption in <strong>Mexiko</strong> bewertet.<br />
• Für die systematische Darstellung der Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten werden im Folgenden, ausgehend von den<br />
Institutionen, Banken und Ministerien, die einzelnen Finanzierungs- und Förderinstrumente beschrieben und in einen Kontext gestellt.<br />
Abschließend werden die staatlichen Förderprogramme und -instrumente umfassend abgebildet. Mit Hilfe von Sekundärquellen<br />
wird eine Risikobetrachtung in Bezug auf Finanzierung und Projektumsetzung in <strong>Mexiko</strong> durchgeführt.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
103
Quellen: eigene Darstellung in Anlehnung an Bayrische Landesbank (2003)<br />
und Coface Deutschland (<strong>2014</strong>)<br />
SYSTEMATIK: EINORDNUNG FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG<br />
In der unteren Abbildung ist die Abgrenzung zwischen Unternehmens- und Projektfinanzierung dargestellt. Bei einer konventionellen<br />
Finanzierung über einen Bankkredit erfolgt die Bedienung der Fremdkapital-(FK-)Geber aus den Unternehmenserträgen. Der Einsatz der<br />
finanziellen Mittel ist nicht zweckgebunden. Im Gegensatz dazu wird bei der Projektfinanzierung nur der finanzielle Rückfluss (Cashflow) aus dem<br />
Projekt zur Tilgung der Verbindlichkeiten herangezogen, und die eingesetzten Mittel fließen dem Projekt zu. Der Schwerpunkt der Betrachtung<br />
liegt in dieser <strong>Studie</strong> vor allem auf der FK-Finanzierung über FK-Geber und Kreditfinanzierungen. Die Eigenkapital-(EK-)Finanzierung über<br />
Banken wird aufgrund der hohen Transparenz der Finanzmärkte nicht weiter betrachtet. Von der Finanzierung losgelöst werden<br />
Förderinstrumente abgebildet. Die einzelnen Fördermaßnahmen werden nach den Finanzgebern geordnet dargestellt. Weitere Informationen<br />
und Erläuterungen der einzelnen Begrifflichkeiten sind auf den folgenden Folien festgehalten.<br />
Unternehmensfinanzierung<br />
Projektfinanzierung<br />
Förderung<br />
EK-Finanzierung<br />
Innenfinanzierung als Teil der<br />
Eigenkapitalfinanzierung, z. B. über<br />
Rückstellungen, Gewinnthesaurierung<br />
und Abschreibungsrückflüsse<br />
EK<br />
Unternehmen<br />
EK+FK<br />
FK<br />
Investitionsobjekt<br />
Fremdkapitalgeber<br />
Bedienung der FK-<br />
Geber erfolgt aus den<br />
Unternehmenserträgen.<br />
FK<br />
FK-Finanzierung<br />
Kreditlinien<br />
Exportfinanzierung<br />
Kreditfinanzierung<br />
Bedienung der FK-Geber<br />
erfolgt durch den finanziellen<br />
Rückfluss aus dem Projekt.<br />
FK<br />
FK<br />
FK<br />
Projektgesellschaft<br />
EK-Finanzierung<br />
z. B. über<br />
Börsengang,<br />
Venture Capital,<br />
Private-Equity-<br />
Kapitalerhöhung<br />
EK<br />
Projektträger<br />
EK<br />
EK<br />
Unter Förderung/<br />
Förderprogrammen<br />
sind die staatlichen<br />
und privaten/<br />
institutionellen<br />
Anreizprogramme<br />
zur finanziellen<br />
Unterstützung von<br />
PV (meist<br />
Zuschüsse,<br />
Steuerbefreiungen,<br />
Einspeisevergütung,<br />
Net-Metering,<br />
Quotensysteme<br />
usw.) zu verstehen.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
104
EINFÜHRUNG: BEGRIFFSERLÄUTERUNGEN<br />
Aufgrund der zahlreichen Angebote und Möglichkeiten zur Projektfinanzierung kann im Rahmen dieser <strong>Studie</strong> nur eine Auswahl betrachtet werden.<br />
In der folgenden Tabelle werden die im Rahmen von EE-Projekten angewendeten Formen der Finanzierung genannt und definiert.<br />
Begriffserläuterung<br />
Projektfinanzierung<br />
Exportfinanzierung<br />
Kreditfinanzierung<br />
Eigenkapitalfinanzierung<br />
Langfristige Finanzierung eines wirtschaftlich sich selbst tragenden (über den Cash Flow des Projekts) und<br />
rechtlich in einer Projektgesellschaft verselbstständigten Investitionsvorhabens. Eigentümer einer<br />
Projektgesellschaft sind die Kapitalgeber, die diese mit finanziellen Mitteln ausstatten und unmittelbar in das<br />
operative Projekt eingebunden sind oder durch spezialisiertes Know-how und gezielte Unterstützungsleistungen<br />
aktiv zum Erfolg des Projekts beitragen.<br />
Finanzierungsmaßnahmen, um Exporte zu ermöglichen, deren Finanzierungsbedingungen festzulegen sowie<br />
Risiken im Auslandsgeschäft zu verringern. Eine genauere Darstellung erfolgt vor allem für Lieferanten- und<br />
Bestellerkredite weiter unten. Grundaufbau und zeitliche Struktur von Ausfuhrgeschäften sind auf der<br />
nachfolgenden Folie dargestellt.<br />
Klassische Finanzierungsform über Fremdkapital (Darlehen), hier in der Regel lokaler Geschäftsbanken.<br />
Finanzierung über Beteiligung am Kapital des Unternehmens oder der Projektgesellschaft. Dieses i. d. R. temporäre<br />
Engagement beinhaltet meist eine vorab definierte Exit-Strategie und kommt insbesondere auch bei der<br />
Projektfinanzierung zum Einsatz.<br />
Quelle: ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
105
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Bayrische Landesbank (2003)<br />
EINFÜHRUNG: FINANZIERUNG VON AUSFUHRGESCHÄFTEN <strong>–</strong><br />
EXPORTFINANZIERUNG<br />
Instrumente der Exportfinanzierung sind Maßnahmen zum Anschub von Exporten, zur Festlegung ihrer Finanzierungsbedingungen und der<br />
Reduzierung von Risiken im Auslandsgeschäft. Unter Exportfinanzierung werden Exportkreditgarantien subsummiert. Exportkreditgarantien sind<br />
„Versicherungen“ für Exportgeschäfte, mit denen ein Zahlungsausfall aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen abgesichert wird. Politische<br />
Ursachen können neben der Devisenknappheit des Bestellerlandes beispielsweise auch Krieg, Unruhen oder Zahlungsverbote sein. Wirtschaftliche<br />
Ursachen sind die Nichtzahlung des Kunden oder beispielsweise dessen Insolvenz. Für die Absicherung von Ausfuhrgeschäften werden Bestellerund<br />
Lieferantenkredite genutzt. Unter einem Lieferantenkredit versteht man den Kredit einer Bank an einen Exporteur (Lieferanten) zur<br />
Refinanzierung seines dem ausländischen Besteller im Rahmen des Exportvertrags eingeräumten Zahlungsziels. Zur Absicherung werden die<br />
Ansprüche aus dem Liefergeschäft meist abgetreten. Ein Bestellerkredit ist ein Kredit, der einem ausländischen Besteller (Importeur) gewährt<br />
wird. Die Kreditmittel stehen dem deutschen Exporteur zur Erfüllung des Liefervertrags zur Verfügung. Die Finanzierung über einen Bestellerkredit<br />
kann erst ab dem Zeitpunkt der Lieferung erfolgen. Der Lieferantenkredit hingegen steht über die gesamte Laufzeit des Liefergeschäfts zur<br />
Verfügung. Die zeitliche Einordnung sowie Grundstruktur von Lieferanten- und Bestellerkrediten ist in der unten stehenden Abbildung<br />
festgehalten. Abhängig vom Zahlungsziel werden kurzfristige und langfristige Lieferanten- bzw. Bestellerkredite unterschieden.<br />
Zeitlicher Ablauf Exportgeschäft<br />
Akquisition<br />
Produktion<br />
Lieferung<br />
Zahlungsziel<br />
Zeit<br />
Lieferantenkredit<br />
Exporteur<br />
Lieferantenkredit<br />
AKA/Bank<br />
Liefervertrag<br />
Zahlungsziel<br />
Importeur<br />
HERMES-Ausfuhrdeckung<br />
Liefervertragsabschluss<br />
Lieferantenkredit<br />
Bestellerkredit<br />
Exporteur<br />
Liefervertrag<br />
Importeur<br />
Bestellerkredit<br />
Letzte<br />
Tilgungsrate<br />
Auszahlung<br />
Bestellerkredit<br />
AKA/Bank<br />
Bestellerkredit<br />
HERMES-<br />
Finanzkreditdeckung<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
106
EINFÜHRUNG: AKTEURE<br />
Projektfinanzierung und finanzielle Förderung von PV-Projekten sind in <strong>Mexiko</strong> über verschiedene Kanäle zugänglich.<br />
Im ersten Schritt werden die Angebote und Instrumente der folgenden Institutionen, Banken und Ministerien betrachtet:<br />
• DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH als Teil der KfW Bankengruppe spezialisiert auf die Finanzierung<br />
größerer Projektvolumen für die Privatwirtschaft,<br />
• KfW IPEX-Bank als Teil der KfW Bankengruppe mit Spezialisierung auf internationale Exportfinanzierung,<br />
• Northstar Europe S.A. (NSE) Kooperationspartner der KfW IPEX-Bank im Bereich der Exportfinanzierung,<br />
• Die staatliche Exportkreditversicherung Euler HERMES Kreditversicherungs-AG in Zusammenarbeit mit der PricewaterhouseCoopers<br />
AG WPG (im folgenden vereinfacht HERMES) für Ausfuhrgewährleistungen,<br />
• Die AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft m.b.H als privatrechtliches Pendant zur KfW,<br />
• Europäische Investitionsbank (EIB) als einer der weltweit größten Finanzierungsgeber,<br />
• Die International Finance Corporation (IFC) der Weltbankgruppe agiert weltweit als Finanzierer der Privatwirtschaft,<br />
• Die internationale Exportkreditversicherung der Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA),<br />
• Die Inter-American Development Bank (IDB) als regionale Entwicklungsbank für den lateinamerikanischen und karibischen Raum,<br />
• Die Secretaría de Energía, México (SENER) als Energieministerium mit den Förderungen über Einkommenssteuerbefreiungen,<br />
Steuererleichterungen und Subventionen,<br />
• Dirección General de Regulación Ambiental (DGRA) bietet Steuererleichterungen beim Import / Export von Gütern im Bereich<br />
Umweltschutz, die genauer betrachtet werden,<br />
• Comisión de Electricidad Federal (CFE), die Net-Metering für kleinere PV-Anlagen anbietet.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
107
EINFÜHRUNG: FINANZIERUNGSMATRIX NACH<br />
FINANZIERUNGSART UND REGION<br />
Die untenstehende Tabelle bildet zusammenfassend die in der <strong>Studie</strong> genauer beleuchteten Institutionen, Banken und Ministerien im regionalen<br />
Kontext sowie mit den zugehörigen Finanzierungsinstrumenten ab. Auf den nächsten Folien wird zunächst auf die von Deutschland ausgehenden,<br />
speziell für <strong>Mexiko</strong> und den PV-Markt eingesetzten Finanzierungsinstrumente eingegangen. Danach wird der Fokus auf internationale Instrumente<br />
erweitert. Abschließend werden die politischen Förderprogramme für <strong>Photovoltaik</strong> in <strong>Mexiko</strong> ausführlich abgebildet.<br />
Deutschland Europa Amerika Supranational <strong>Mexiko</strong><br />
Projektfinanzierung<br />
DEG<br />
EIB<br />
IDB<br />
Weltbank Gruppe<br />
Privatbanken<br />
HERMES<br />
Exportfinanzierung<br />
AKA<br />
Northstar Europe<br />
MIGA<br />
KfW IPEX Bank<br />
Kreditfinanzierung<br />
Eigenkapitalfinanzierung<br />
Förderung/Förderprogramme<br />
DEG<br />
EIB<br />
IDB<br />
IFC<br />
Privatbanken<br />
SENER<br />
CFE<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
108
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an KfW (2013) DEG (<strong>2014</strong>b) und ICON-<br />
INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />
FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />
ORGANISATION DER KFW<br />
KfW<br />
Inlandsförderung<br />
Entwicklungsfinanzierung<br />
Exportfinanzierung<br />
Förderprogramme für<br />
Privatpersonen,<br />
Unternehmen<br />
und Kommunen in<br />
Deutschland<br />
DEG Deutsche Investitionsund<br />
Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH<br />
KfW Entwicklungsbank<br />
KfW IPEX-Bank<br />
Die DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH finanziert und berät private Unternehmen, die in Entwicklungsländern<br />
investieren. Dazu stellt sie ihnen langfristiges Kapital bereit und begleitet Unternehmen in allen Projektphasen. Das aktuelle DEG-Portfolio in<br />
<strong>Mexiko</strong> umfasst rund 301 Millionen Euro. Damit werden rund 39 Investitionsvorhaben von Unternehmen mitfinanziert. Interessante Perspektiven<br />
gibt es aus DEG-Sicht im verarbeitenden Gewerbe (insbesondere im Bereich der Automobilzulieferer), im Infrastrukturbereich (Schwerpunkt<br />
erneuerbare Energien) sowie im Agrarsektor. Ebenso fördert die DEG private Unternehmen mit Eigenkapital. Derzeit hat die DEG 50 Mio €. in Form<br />
von Beteiligungskapital in mexikanischen Unternehmen investiert.<br />
Die KfW IPEX-Bank verantwortet innerhalb der KfW Bankengruppe die internationale Projekt- und Exportfinanzierung. Als Kernprodukt stellt<br />
sie mittel- und langfristige individuelle Finanzierungslösungen bereit. Zielsetzung der KfW IPEX-Bank ist es, die Wettbewerbsfähigkeit und die<br />
Internationalisierung von deutschen und europäischen Exportunternehmen zu erhalten und auszubauen. Darüber hinaus finanziert sie die<br />
wirtschaftliche und soziale Infrastruktur in Europa und unterstützt die Verwirklichung von Umwelt- und Klimaschutzprojekten weltweit.<br />
Die KfW Entwicklungsbank setzt einen Mix von Förderinstrumenten ein. Mit Finanzierungsinstrumenten und durch politische Beratung<br />
unterstützt Deutschland die mexikanischen Partner beim Ausbau der Solarstromproduktion. Auch sollen die großen Potenziale zu einer<br />
effizienteren Energienutzung in der mexikanischen Volkswirtschaft genutzt werden. Programme und Vorhaben werden je nach Bedarf finanziert.<br />
Instrumente sind Zuschüsse, Darlehen, Entwicklungs- und Förderkredite. Aufgrund der sehr individuellen Finanzlösungen wird dieser Bereich im<br />
Folgenden nicht genauer erläutert. Weitere Informationen zu Angeboten und Dienstleistungen der Entwicklungsbank finden Sie unter: KfW-<br />
Entwicklungsbank .<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
109
FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />
DEG: PROJEKTFINANZIERUNG<br />
Art<br />
Kredit- oder<br />
Eigenkapitalfinanzierung<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Finanzierung von größeren Investitionsvorhaben (ab ca. 30 Mio. €)<br />
• Beteiligung am Kapital des Unternehmens im Investitionsland, Minderheitsbeteiligung (fallweise<br />
Stimmrechte)<br />
• Kreditfinanzierung für Investitionen, Finanzierung von Teilprojekten möglich<br />
• Mezzanin-Finanzierungen: nachrangige Besicherung, risikoadäquate Ausgestaltung,<br />
Wandlungsmöglichkeiten in Eigenkapital<br />
• Neben der direkten Projekt- und Unternehmensfinanzierung investiert die DEG in<br />
Finanzierungsinstitute und lokale Banken oder in Venture Capital Fonds.<br />
Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige und Unternehmen aus der EU, aber Projekt muss<br />
entwicklungspolitisch und wirtschaftlich sinnvoll sein.<br />
• Investor muss technische Machbarkeit nachweisen.<br />
• Eigenkapital-Beteiligung der DEG geringer als 50 %<br />
Laufzeit • 4 bis 10 Jahre bei Darlehen inkl. Freijahre<br />
Volumen / Konditionen • Darlehen bis zu 25 Mio. € oder EK-Beteiligung, fallweise größere Volumina<br />
Ansprechpartner für MERCOSUR<br />
DEG-Außenbüro Mexico City<br />
Herr Stefan Blum<br />
Arquímedes No. 19 <strong>–</strong> 4° piso<br />
Col. Bosque de Chapultepec<br />
Del. Miguel Hidalgo<br />
11580 México, D.F.<br />
Email: Stefan.Blum@deginvest.de<br />
Telefon: + 52 55 9172-9400<br />
Quelle: DEG (<strong>2014</strong>a) und ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
110
FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />
DEG: FÖRDERPROGRAMME (1/4)<br />
Art<br />
Förderung<br />
„Klimapartnerschaften mit der<br />
Wirtschaft“<br />
(Teil der Internationalen<br />
Klimaschutzinitiative)<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Gefördert werden Projekte, die innovative Technologien einsetzen und demonstrieren, die die<br />
Einführung klimafreundlicher Technologien unterstützen oder bewährte Technologien zur<br />
Treibhausgasminderung an spezifische Rahmenbedingungen in den Zielländern anpassen.<br />
„Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft" verfolgt das Ziel, klimafreundliche Technologien in<br />
Schwellen- und Entwicklungsländern zu fördern und zu verbreiten. Der Internationalen<br />
Klimaschutzinitiative stehen hierfür jährlich 120 Mio. € aus der Veräußerung von Rechten zur Emission<br />
von Treibhausgasen im Rahmen des europäischen Emissionshandels zur Verfügung.<br />
Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige und Unternehmen aus der EU.<br />
• Projekt muss strukturbildend im Bereich klimafreundliche Energie wirken und ohne öffentlichen<br />
Beitrag nicht realisiert werden können.<br />
• Unternehmen sollten mindestens zehn Mitarbeiter beschäftigen.<br />
• Unternehmen sollten drei Jahre erfolgreich am Markt sein.<br />
• Unternehmen sollten einen Jahresumsatz von mindestens 1 Mio. € aufweisen.<br />
Erwartete Projektlaufzeit<br />
2 bis 3 Jahre<br />
Volumen / Konditionen<br />
Ansprechpartner<br />
Förderung bis 200.000 €, jedoch maximal 50 % Kostenübernahme<br />
Telefon: +49 221 4986-1278; +49 221 4986-1648; DEG-Programmfinanzierung unter<br />
klimapartnerschaften@deginvest.de<br />
Antragstellung und weitere Informationen unter<br />
http://www.deginvest.de/deg/DE_Home/Unser_Angebot/Foerderprogramme/Klimapartnerschaften.j<br />
sp<br />
Quelle: DEG (<strong>2014</strong>a) und ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
111
FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />
DEG: FÖRDERPROGRAMME (2/4)<br />
Art<br />
Förderung „develoPPP.de“<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
develoPPP.de richtet sich an Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren und<br />
dabei ihr unternehmerisches Engagement nachhaltig gestalten wollen. Mehrmals pro Jahr werden von<br />
der DEG PPP-Ideenwettbewerbe durchgeführt. Interessierte Unternehmen können hierbei<br />
Projektvorschläge einreichen, die von der DEG auf ihre PPP-Eignung überprüft werden.<br />
Unterstützt werden finanzielle und personelle Beteiligungen an Projekten, die einen<br />
entwicklungspolitischen Nutzen im Partnerland bringen.<br />
Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige und Unternehmen aus der EU mit Jahresumsatz bis zu 500 Mio €.<br />
• Unternehmen sollten mindestens zehn Mitarbeiter beschäftigen<br />
• Unternehmen sollten drei Jahre erfolgreich am Markt sein<br />
• Unternehmen sollten einen Jahresumsatz von mindestens 1 Mio. € aufweisen<br />
• Ein öffentlicher develoPPP.de-Beitrag wird nur geleistet, wenn der private Partner die Maßnahme<br />
ohne den öffentlichen Partner nicht durchführen würde und die Maßnahme nicht gesetzlich<br />
vorgeschrieben ist (Subsidiarität).<br />
• Unternehmen sind für die Realisierung des Projekts in finanzieller, inhaltlicher und personeller<br />
Hinsicht verantwortlich.<br />
Laufzeit<br />
Individuelle Vereinbarung<br />
Volumen / Konditionen<br />
Pro Projekt können bis zu 200.000 € aus dem PPP-Programm zur Verfügung gestellt werden. Das<br />
Unternehmen muss mindestens 50 % der Projektkosten übernehmen.<br />
Ansprechpartner<br />
DEG-Programmfinanzierung unter ppp@deginvest.de<br />
oder Telefon: +49 (0) 221 4986-1476; Antragstellung über<br />
http://www.developpp.de<br />
www.deginvest.de und<br />
Quelle: DEG (<strong>2014</strong>b) und ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
112
FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />
DEG: FÖRDERPROGRAMME (3/4)<br />
Art<br />
Förderung von<br />
Machbarkeitsstudien<br />
Programmspezifika/Fördervoraussetzungen<br />
Die DEG finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung (BMZ) Machbarkeitsstudien von deutschen oder anderen europäischen Unternehmen mit,<br />
die der Vorbereitung entwicklungspolitisch sinnvoller Investitionen dienen.<br />
Voraussetzungen/Zielgruppe • Offen für alle Wirtschaftszweige und Unternehmen aus der EU mit Jahresumsatz bis zu 500 Mio.<br />
Euro.<br />
• Gegenstand der Machbarkeitsstudie ist die Vorbereitung eines konkreten Investitionsvorhabens mit<br />
plausibler Aussicht auf Durchführbarkeit und Rentabilität.<br />
• Die Kosten der <strong>Studie</strong> stehen in einem vertretbaren Verhältnis zur Höhe der geplanten Investition<br />
• Die <strong>Studie</strong> würde aufgrund von Risiken und Kosten ohne öffentliche Mittel nicht durchgeführt<br />
werden.<br />
Laufzeit • Individuelle Vereinbarung<br />
Volumen/Konditionen • Pro Machbarkeitsstudie können bis zu 200.000 € zur Verfügung gestellt werden.<br />
• Das Unternehmen muss mindestens 50 % der gesamten Projektkosten übernehmen.<br />
Ansprechpartner<br />
DEG-Programmfinanzierung unter machbarkeitsstudien@deginvest.de<br />
Antragstellung über http://www.deginvest.de/deg/DE_Home/Unser_Angebot/<br />
Foerderprogramme/Machbarkeitsstudien/index.jsp<br />
Quelle: DEG (<strong>2014</strong>b) und ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
113
FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />
DEG: FÖRDERPROGRAMME (4/4)<br />
Art<br />
Förderung „Up-Scaling“<br />
Programmspezifika/Fördervoraussetzungen<br />
Mit dem Programm „Up-Scaling“ finanziert die DEG Pionierinvestitionen von kleinen und mittleren<br />
Unternehmen (KMU) in Entwicklungs- und Schwellenländern, die ein innovatives Geschäftsmodell<br />
erweitern möchten. Das Angebot richtet sich an Unternehmen, deren Finanzierungsbedarf zwischen<br />
einer Mikrofinanzierung und der klassischen Finanzierung durch Geschäftsbanken liegt.<br />
Voraussetzungen/Zielgruppe • Offen für alle Wirtschaftszweige und Unternehmen und Tochtergesellschaften deutscher oder<br />
europäischer Unternehmen mit Jahresumsatz bis zu 500 Mio. €<br />
• Unternehmen soll mindestens einen Jahresabschluss vorweisen können<br />
• Eine Pilotphase, in der die Technologie und das Geschäftsmodell lokal erprobt worden sind, wurde<br />
erfolgreich abgeschlossen. („Proof of Concept“).<br />
• Das Vorhaben ist rentabel und erzielt Gewinne.<br />
• Das Vorhaben hat aufgrund von Marktgröße und Zielgruppe ein hohes Wachstumspotenzial.<br />
Quelle: DEG (<strong>2014</strong>d)<br />
Laufzeit • Individuelle Vereinbarung<br />
Volumen/Konditionen • Die DEG übernimmt bis zu 50 % des Gesamtinvestitionsvolumens (max. 500.000 €) .<br />
• Es muss private Kapitalgeber geben, die mit mindestens 25 % zur Finanzierung beitragen.<br />
• Der DEG-Anteil ist im Erfolgsfall des Vorhabens (d.h. beim Erreichen von vorab definierten<br />
Finanzkennzahlen wie Cash-Flow, Umsatz oder Gewinn) zurückzuzahlen.<br />
Ansprechpartner<br />
Interessierte Unternehmen können ihre Projektanträge zu geplanten Investitionsvorhaben jederzeit bei<br />
der DEG einreichen. Die Antragsunterlagen können Sie hier herunterladen.<br />
DEG - Programmfinanzierung<br />
50449 Köln, Kämmergasse 22<br />
Telefon: +49 (0) 221 4986-1145<br />
E-Mail: tobias.bidlingmaier@deginvest.de<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
114
Quellen: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ( <strong>2014</strong>) und<br />
KfW IPEX-Bank (<strong>2014</strong>)<br />
FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />
KFW IPEX-BANK: LIEFERANTEN- UND BESTELLERKREDITE<br />
Art<br />
Export-/Kreditfinanzierung<br />
Programmspezifika/Fördervoraussetzungen<br />
Darlehen gehen an Käufer deutscher Ware im Zielland.<br />
Voraussetzungen/Zielgruppe • Offen für deutsche Exporteure oder ausländische Importeure von deutschen Gütern<br />
• Voraussetzung für European Recovery Program (ERP*) ist neben dem Volumen eine HERMES-<br />
Deckung, i. d. R. mit 5 % Selbstbehalt<br />
Laufzeit • Zwei bis fünf Jahre, Tilgung: i. d. R. halbjährliche Raten, abhängig von der nach HERMES gedeckten<br />
Laufzeit<br />
Volumen/Konditionen • Volumen bis 100 Mio. Euro Exportauftragswert über das European Recovery Program<br />
• Zinssatzbildung: fix oder variabel, richtet sich nach Länderrisiko (weitere Informationen dazu z. B.<br />
über http://www.coface.de)<br />
• Volumen von 0,5 bis 5 Mio. € über Small-Ticket-Exporte direkt über Partnerbank Northstar Europe,<br />
siehe dazu nächste Seite<br />
Ansprechpartner • Antragstellung für ERP über KfW IPEX-Bank<br />
• Antragstellung für Small-Ticket-Exporte direkt über Partnerbank Northstar Europe, siehe Folgefolien<br />
• Anträge für Lieferantendarlehen können bei jedem Kreditinstitut gestellt werden<br />
• Anträge für Bestellerdarlehen sind zu richten an:<br />
KfW IPEX-Bank GmbH, Palmengartenstraße 5<strong>–</strong>9, 60325 Frankfurt am Main<br />
Telefon: +49 (0) 69 74 31-3300; E-Mail: info@kfw-ipex-bank.de<br />
* Mit dem ERP-Exportfinanzierungsprogramm werden Kredite zur Finanzierung deutscher Exporte in Entwicklungsländer gewährt. Im Rahmen des<br />
Programms vergeben die KfW IPEX-Bank und die AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft Kredite an die ausländischen Käufer deutscher Exportgüter. Diese Mittel, auch<br />
„CIRR-Kredite“ genannt (CIRR steht für Commercial Interest Reference Rate), müssen bestimmte Programmkriterien erfüllen (siehe dazu Abschnitt AKA<br />
Ausfuhrkredit-Gesellschaft). Die Exportgeschäfte müssen z. B. mit einer Exportkreditgarantie des Bundes gedeckt sein (HERMES). Die KfW IPEX-Bank<br />
übernimmt die Abwicklung dieses Programms für die KfW. Die Kredite des Programms werden durch Mittel des ERP-Sondervermögens gefördert.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
115
Quellen: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ( <strong>2014</strong>) und KfW<br />
IPEX-Bank (2012)<br />
FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />
NSE: SMALL-TICKET-EXPORTE <strong>–</strong> LIEFERANTEN- UND BESTELLERKREDITE<br />
Art<br />
Exportfinanzierung /<br />
Kreditfinanzierung<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Kreditgeber ist die Northstar Europe (NSE) mit Sitz in Luxemburg. NSE ist eine Neugründung und von<br />
der Luxemburger Bankenaufsicht lizenziert. Mehrheitsgesellschafter der NSE ist die Northstar Trade<br />
Finance Inc. (Canada), seit mehr als 15 Jahren Spezialanbieter für kleinere Exportfinanzierungen aus<br />
Kanada und den USA. Genauere Informationen über das Finanzierungsverfahren können der folgenden<br />
Folie entnommen werden.<br />
Voraussetzungen • Offen für deutsche Exporteure oder ausländische Importeure von deutschen Gütern.<br />
• NSE bietet einen liefergebundenen Bestellerkredit auf kommerzieller Basis.<br />
• Finanziert werden maximal 85 % des Auftragswertes.<br />
• Die Finanzierungsgespräche führt NSE direkt mit dem Besteller. Teilweise werden lokale<br />
Repräsentanten eingeschaltet.<br />
• Zur Prüfung der Kreditwürdigkeit benötigt NSE die testierten Jahresabschlüsse des Bestellers für die<br />
vergangenen drei Jahre. Die Unterlagen können direkt vom Besteller oder über den Exporteur bei<br />
NSE eingereicht werden.<br />
Laufzeit • Mittel- bis langfristige Laufzeit von 2 bis 5 Jahren, gem. OECD-Konsensus (i. d. R. Tilgungsdarlehen<br />
mit acht oder zehn gleichen Halbjahresraten ab Lieferung)<br />
Volumen/Konditionen • Volumen bis 100 Mio. € Exportauftragswert über das European Recovery Program (ERP)<br />
• Zinssatzbildung: fix oder variabel, richtet sich nach Länderrisiko (weitere Informationen dazu z. B.<br />
http://www.coface.de)<br />
• Volumen von 0,5 - 5 Mio. € über Small-Ticket-Exporte<br />
Ansprechpartner<br />
direkt über Partnerbank Northstar Europe<br />
Email: info@northstareurope.eu oder www.northstareurope.eu<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
116
Käufer/Kreditnehmer<br />
Finanzierungsanfrage<br />
Antrag<br />
Auszahlung<br />
Quellen: DEG (<strong>2014</strong>b) und KfW IPEX-Bank (<strong>2014</strong>)<br />
FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />
NSE: SMALL-TICKET-EXPORTE <strong>–</strong> LIEFERANTEN- UND BESTELLERKREDITE<br />
Wie bereits beschrieben, besteht zwischen der KfW IPEX-Bank und Northstar Europe S.A. (NSE) eine<br />
Kooperationsvereinbarung, die der Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten kleinerer kommerzieller<br />
Exportgeschäfte dient. Unten dargestellt ist das Beispiel einer Finanzstruktur für Lieferanten- und<br />
Bestellerkredite über die NSE.<br />
Liefer- / Ausfuhrvertrag<br />
1<br />
2<br />
KfW IPEX<br />
Exporteur<br />
Northstar Europe<br />
Finanzkreditdeckung<br />
2<br />
2<br />
Exportkreditversicherung<br />
An- und Zwischenzahlung, mind. 15 %<br />
3<br />
Zahlungsgarantie<br />
4<br />
ggf. ausländischer<br />
Bürge, z. B. Bank<br />
im Bestellerland<br />
Den ersten Schritt der<br />
Exportfinanzierung stellt<br />
der Liefer- und<br />
Ausfuhrvertrag zwischen<br />
Exporteur und Käufer dar,<br />
bei dem eine Anzahlung von<br />
15 %vorgesehen ist. Im<br />
zweiten Schritt stellt der<br />
Exporteur an die KfW IPEX-<br />
Bank eine<br />
Finanzierungsanfrage und<br />
einen Antrag an die NSE.<br />
Die NSE deckt die mögliche<br />
Auszahlung über eine<br />
Exportkreditversicherung.<br />
Parallel stellt im dritten<br />
Schritt der Käufer an die<br />
NSE einen Kreditantrag<br />
über die verbleibenden<br />
85 %. Gegebenenfalls wird<br />
im vierten Schritt über<br />
einen ausländischen Bürgen<br />
eine Zahlungsgarantie<br />
gewährleistet.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
117
Quelle: AKA Ausfuhrkreditgesellschaft (<strong>2014</strong>)<br />
EXPORTFINANZIERUNG ÜBER AKA AUSFUHRKREDIT-GESELLSCHAFT<br />
ABLAUFSCHEMA FÜR CIRR-KREDITE<br />
1. Antrag bei der AKA:<br />
Voraussetzungen:<br />
• Exportgeschäft muss aus Sicht des Bundes förderungswürdig sein, das bedeutet: Erfolgt der Export von Investitionsgütern und Dienstleistungen<br />
in ein Land der DAC-Liste der OECD<br />
• Ist eine HERMES-Deckung für eine Kreditlaufzeit von mindestens vier Jahren ab Startzeitpunkt erhältlich<br />
• Kreditobergrenze (i. d. R. 85 Mio. Euro)<br />
• Kreditgewährung in Euro oder US-Dollar (Eine Kreditgewährung in US-Dollar muss besonders begründet werden.)<br />
Beantragung:<br />
• Beantragung über die Hausbank, die den Kreditantrag bei der AKA einreicht. Benötigt werden Unterlagen zur Beurteilung der Bonität des<br />
Exporteurs, Kreditnehmers und eventuell Sicherheitsgebers sowie kreditvertragsrelevante Auszüge aus dem Exportvertrag.<br />
2. Prüfung des Kreditantrags durch AKA: Die Prüfung des Kreditantrags hängt von der Vollständigkeit und Plausibilität der eingereichten<br />
Unterlagen ab. Die Zusage der AKA erfolgt über die Hausbank des Exporteurs und steht unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit der CIRR-Mittel. Die<br />
Zusage ist i. d. R. auf drei Monate befristet und gegebenenfalls verlängerbar.<br />
3. Bereitstellung der Mittel: Die Mittel werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) verwaltet. Aufgrund<br />
begrenzter CIRR-Mittel kann die AKA die Kredite beim BMWi nur zeitnah beantragen. Wenn der aktuelle CIRR-Satz zur Anwendung kommen soll,<br />
muss der Antrag der KfW bei Euro-Krediten spätestens zehn Banktage bzw. bei US-Dollar-Krediten 20 Banktage vor Kreditvertragsabschluss<br />
vorliegen. Zu dem Zeitpunkt muss die grundsätzliche HERMES-Deckungszusage erteilt sein. Die AKA informiert die Beteiligten über die<br />
Entscheidung des BMWi.<br />
4. Reservierung eines CIRR-Satzes: Ist nur nach Bestätigung durch das BMWi möglich. Die Reservierung gilt für maximal 120 Tage, wobei der<br />
aktuelle Zinssatz um 20 Basispunkte erhöht wird. Es ist eine zusätzliche Gebühr von einem Promille flat auf den reservierten Kreditbetrag zu zahlen.<br />
Eine Verpflichtung zur Inanspruchnahme besteht nicht, die Reservierungsgebühr verfällt nach 120 Tagen. Die Zusage ist i. d. R. kurzfristig möglich.<br />
(Hinweis: Die CIRR-Sätze werden jeweils zur Monatsmitte neu festgelegt.)<br />
5. Kreditvergabeabschluss: Für die gesamte Laufzeit des Kredits gilt der am Tage des Kreditvertragsabschlusses gültige Zinssatz je nach<br />
Marktgegebenheiten mit Refinanzierungsaufschlag der KfW. Dazu kommt eine Bankenmarge, es sei denn, der Kreditnehmer entscheidet sich für<br />
einen reservierten Zinssatz. Die AKA zeigt den Abschluss des Kreditvertrags dem BMWi an und beantragt bei HERMES die endgültige<br />
Deckungszusage.<br />
6. Auszahlung: Die Auszahlung erfolgt an den Exporteur spätestens sieben Banktage nach Einreichung eines Auszahlungszertifikats.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
118
EXPORTFINANZIERUNG ÜBER HERMES<br />
KURZFRISTIGER LIEFERANTENKREDIT<br />
Art<br />
Sammeldeckung:<br />
Ausfuhr-Pauschal-<br />
Gewährleistung<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung (APG) ist eine Absicherung kurzfristiger Forderungen<br />
(Zahlungsziel bis zu zwölf Monate) für deutsche Exporteure, die wiederholt mehrere Besteller in<br />
unterschiedlichen Ländern beliefern. Der Vertrag hat eine Laufzeit von einem Jahr. Etwa zwei Monate vor<br />
Ablauf erhält der Exporteur ein Verlängerungsangebot.<br />
Voraussetzungen • Deutsche Exportunternehmen mit einem jährlichen deckungsfähigen Exportumsatz von mindestens<br />
500.000 € aus verschiedenen Märkten. Für darunter liegende Umsatzgrößen bieten sich andere<br />
Exportkreditgarantien an: Hier wäre z. B. eine besonders auf Unternehmen mit geringerem<br />
deckungsfähigen Exportumsatz zugeschnittene Pauschaldeckung, die APG-light, zu nennen (siehe<br />
Folgefolie).<br />
Laufzeit<br />
Kurzfristig (bis zu 12 Monaten)<br />
Volumen / Konditionen • Prämie wird als individueller Prozentsatz des monatlichen Umsatzes festgelegt, der für die gesamte<br />
Vertragslaufzeit gilt.<br />
• 5 % Selbstbeteiligung bei politischen Risiken, 10 % bei wirtschaftlichen Risiken an der Ausfallsumme.<br />
Befristet bis Ende 2013 kann die Selbstbeteiligung auf Antrag gegen Zahlung einer Zusatzprämie auf<br />
5 % reduziert werden.<br />
Ansprechpartner<br />
Euler HERMES Deutschland AG<br />
Cornelia Cleemann<br />
Telefon: +49 (0) 40 88 34 - 91 85<br />
E-Mail: info@exportkreditgarantien.de; Web: http://www.agaportal.de/<br />
Quelle: Euler HERMES Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
119
EXPORTFINANZIERUNG ÜBER HERMES<br />
KURZFRISTIGER LIEFERANTENKREDIT<br />
Art<br />
Sammeldeckung:<br />
Ausfuhr-Pauschal-<br />
Gewährleistung-light (APG-light)<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung-light (APG-light) ist eine Absicherung kurzfristiger Forderungen<br />
(Zahlungsziel bis zu vier Monate) für deutsche Exporteure, die wiederholt mehrere Besteller in<br />
unterschiedlichen Ländern beliefern.<br />
Voraussetzungen Deutsche Exportunternehmen mit einem jährlichen deckungsfähigen Exportumsatz bis maximal 1 Mio. €<br />
aus verschiedenen Märkten. Die APG-light kann nicht zur Absicherung sogenannter marktfähiger Risiken<br />
genutzt werden.<br />
Laufzeit<br />
Ein Jahr für Forderungen mit einem Zahlungsziel von bis zu vier Monaten<br />
Volumen / Konditionen • Die Prämie bildet sich aus einem Anfangsentgeltsatz: 0,80 % des monatlichen Umsatzes<br />
(Mindestentgelt pro Vertragsjahr: 1.000 €).<br />
• 10 % Selbstbeteiligung bei allen Risiken im Fall eines Forderungsausfalls<br />
Ansprechpartner<br />
Euler HERMES Deutschland AG<br />
Cornelia Cleemann<br />
Telefon: +49 (0) 40 88 34 - 91 85<br />
E-Mail: info@exportkreditgarantien.de Web:<br />
http://www.agaportal.de/<br />
Ein weiteres Angebot der Euler HERMES Deutschland AG für eine Sammeldeckung sind revolvierende Lieferantenkreditdeckungen: Diese sichern<br />
Forderungen mit einer Kreditlaufzeit von maximal 24 Monaten deutscher Exporteure, die einen Besteller in laufender Geschäftsbeziehung beliefern,<br />
ab.<br />
Quelle: Euler HERMES Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
120
EXPORTFINANZIERUNG ÜBER HERMES<br />
LANGFRISTIGER LIEFERANTENKREDIT<br />
Art<br />
Einzeldeckung:<br />
Lieferantenkreditdeckung<br />
Voraussetzungen<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Die Lieferantenkreditdeckung ermöglicht es deutschen Exportunternehmen, eine Forderung aus einem<br />
einzelnen Ausfuhrgeschäft (Warenlieferung oder Dienstleistung) abzusichern.<br />
Nur für deutsche Exportunternehmen<br />
Laufzeit • Zahlungsziel der Absicherung: kurzfristig (bis zu zwei Jahre, siehe Folie 108)<br />
• Zahlungsziel der Absicherung: mittel- und langfristig (zwei Jahre und mehr, siehe Folie 108)<br />
Volumen / Konditionen • Prämie: einmalig ein bestimmter Prozentsatz des gedeckten Auftragswertes (ohne Zinsen) sowie<br />
spezielle Bearbeitungsgebühren, wird individuell bestimmt<br />
• Selbstbeteiligung: 5 % bei politischen Risiken<br />
• Im Regelfall 15 % bei wirtschaftlichen Risiken, befristet bis Ende 2013 kann die Selbstbeteiligung auf<br />
Antrag gegen Zahlung einer Zusatzprämie auf 5 % reduziert werden.<br />
Ansprechpartner<br />
Euler HERMES Deutschland AG<br />
Telefon: +49 (0) 40 88 34 - 90 00<br />
E-Mail: info@exportkreditgarantien.de<br />
Quelle: Euler HERMES Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
121
EXPORTFINANZIERUNG ÜBER HERMES<br />
LIEFERANTENKREDIT FÜR DIENSTLEISTUNGEN<br />
Art<br />
Einzeldeckung:<br />
Leistungsdeckung<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Mit einer Leistungsdeckung sichert ein deutscher Exporteur oder Auftragnehmer eine Forderung aus<br />
einem Exportgeschäft ab, das die Erbringung von Leistungen zum Gegenstand hat, die nicht im<br />
Zusammenhang mit der Ausfuhr von Waren stehen.<br />
Voraussetzungen<br />
Deutsche Unternehmen des Dienstleistungssektors<br />
Laufzeit • Zahlungsziel der Absicherung: kurzfristig (bis zu zwei Jahre, siehe Folie 108)<br />
• Zahlungsziel der Absicherung: mittel- bzw. langfristig (zwei Jahre und mehr siehe Folie 108)<br />
Volumen / Konditionen • Prämie: einmalig ein bestimmter Prozentsatz des gedeckten Auftragswertes (ohne Zinsen) sowie<br />
spezielle Bearbeitungsgebühren<br />
• Selbstbeteiligung: 5 % bei politischen Risiken<br />
• Im Regelfall 15 % bei wirtschaftlichen Risiken.<br />
Ansprechpartner<br />
Euler HERMES Deutschland AG<br />
Matthias Jost<br />
Telefon: +49 (0) 40 88 34 - 95 47<br />
E-Mail: info@exportkreditgarantien.de<br />
Weitere Angebote der Euler HERMES Deutschland AG für eine Einzeldeckung sind: Finanzkreditdeckung, Finanzkreditdeckung-Express,<br />
Fabrikationsrisikodeckung, Bauleistungsdeckung und Projektfinanzierungen.<br />
Informationen unter: http://www.agaportal.de/<br />
Quelle: Euler HERMES Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
122
EXPORTFINANZIERUNG ÜBER HERMES<br />
WEITERE ANGEBOTE ZUR EXPORTFINANZIERUNG<br />
Art<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Ergänzende Deckungsformen: • Avalgarantie: Bei einem Exportgeschäft muss der Exporteur oftmals Vertragsgarantien beibringen.<br />
Der mit der Herauslegung der Vertragsgarantie beauftragte Garantiesteller belastet daraufhin die<br />
Kreditlinie des Exporteurs mit der jeweiligen Garantiesumme. Garantiesteller sind i. d. R. nur dann zur<br />
Herauslegung einer Garantie bereit, wenn der Exporteur entsprechende Sicherheiten bietet. Dies kann<br />
zu Einschränkung der Liquidität beim Exporteur führen. Mit der Avalgarantie verpflichtet sich der<br />
Bund, dem Garantiesteller einen Großteil des Betrages zu erstatten, den dieser im Falle der Ziehung<br />
der Vertragsgarantie an den ausländischen Besteller (Garantienehmer) zahlen musste.<br />
• Beschlagnahmerisikodeckung: Die Beschlagnahmedeckung ermöglicht es, deutschen<br />
Exporteuren ihre typischen Risiken bei solchen Geschäften im Ausland abzusichern, bei denen bei<br />
Grenzüberschreitung der Ware noch nicht feststeht, ob diese überhaupt oder endgültig im Ausland<br />
abgesetzt wird (z. B. Lieferung in ein Konsignationslager oder Kauf auf Probe) oder der Verkauf primär<br />
nicht beabsichtigt ist (z. B. Lieferungen in ein Zoll- oder Messelager).<br />
• Leasingdeckung: Mit einer Leasingdeckung sichert ein Leasinggeber seine Leasingforderung aus<br />
einem grenzüberschreitenden Leasinggeschäft gegenüber einem ausländischen Leasingnehmer ab.<br />
• Vertragsgarantiedeckung: Durch eine Vertragsgarantiedeckung kann sich ein deutscher<br />
Exporteur, der zur Absicherung seiner eigenen vertraglichen Verpflichtungen eine Garantie gegenüber<br />
dem Besteller herauslegen muss, vor Verlusten aus einer politisch bedingten oder widerrechtlichen<br />
Ziehung dieser Garantie schützen.<br />
Onlineportal / Beratungshotline • http://www.agaportal.de Telefon: +49 (0) 40 88 34 - 90 00<br />
Quelle: Euler HERMES Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
123
Forschung, Entwicklung und Innovation<br />
Energieeffizienz<br />
Erneuerbare Energien<br />
Klimaresistenz (Wasser-, Forst-,<br />
Landschaftsmanagement)<br />
Nachhaltiger Verkehr<br />
FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />
ORGANISATION EUROPEAN INVESTMENT BANK<br />
Die Europäische Investitionsbank (EIB) gehört zu den weltweit größten Finanzierungsgebern.<br />
Die EIB ist in mehr als 150 Ländern tätig. Die Spezialisierung im Unternehmensbereich liegt<br />
insbesondere auf der Finanzierung großer Projektvorhaben durch Einzeldarlehen.<br />
Die EIB-Gruppe umfasst die Europäische Investitionsbank und den Europäischen Investitionsfonds<br />
(EIF). Eigentümer der EIB sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen EIB und EIF konzentriert sich hauptsächlich auf die Unterstützung kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen (KMU).<br />
Daneben vergibt die EIB im Auftrag der EU langfristige Finanzierungen für große<br />
Investitionsvorhaben und setzt zur KMU-Förderung folgende Instrumente ein:<br />
• mittel- und langfristige Globaldarlehen an zwischengeschaltete Institute im Bankensektor<br />
• Risikokapitalfinanzierungen in FEMIP- (Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa<strong>–</strong><br />
Mittelmeer) und AKP-Ländern (Asien, Karibik, Pazifik einschließlich Südafrika). Weitere<br />
Informationen finden Sie hier .<br />
Klimaschutzprojekte haben einen Anteil von 27 % am Darlehensbestand der Bank. Ein Großteil der<br />
Finanzierungen der EIB im Umweltbereich floss in EU-Länder. Im Jahr 2013 beliefen sich die<br />
Darlehen der EIB im Umweltbereich auf insgesamt 19 Mrd. €. Davon wurden über 90 % für<br />
Projekte in der EU verwendet. Hierbei nicht berücksichtigt sind die Umweltschutzelemente von<br />
Projekten, deren Gesamtziel nicht direkt die Umwelt betrifft. Diese Komponente wird derzeit von<br />
der Bank statistisch nicht erfasst. Projekte in Asien, Mittel- und Lateinamerika wurden<br />
mit 912 Mio. € finanziert. In den Kandidaten- und den potenziellen Kandidatenländern der EU<br />
wurden Umweltprojekte mit insgesamt 718,7 Mio. € unterstützt. In den Mittelmeer-<br />
Partnerländern stellte die EIB für solche Vorhaben insgesamt 262 Mio. € zur Verfügung. Weitere<br />
267 Mio. € wurden für Umweltprojekte in den AKP-Ländern (Asien, Karibik, Pazifik, einschließlich<br />
Südafrika) bereitgestellt.<br />
2.5<br />
Klimaschutzdarlehen der EIB 2013<br />
nach Sektoren (in Mrd. Euro)<br />
2.2<br />
6.4<br />
1.7<br />
6.2<br />
Quelle: Europäische Investitionsbank (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
124
Quelle: Europäische Investitionsbank (<strong>2014</strong>)<br />
FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />
PROJEKTFINANZIERUNG ÜBER EIB<br />
Art<br />
Kredit- oder<br />
Eigenkapitalfinanzierung<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Finanzierung größerer Investitionsvorhaben: Die EIB finanziert Projekte in einem breiten<br />
Spektrum von Sektoren. Für eine Finanzierung kommen grundsätzlich Projekte in Frage, die den<br />
wirtschaftspolitischen Zielen der EU dienen. Instrumente sind Kredit- oder Eigenkapitalfinanzierung<br />
und Bürgschaften.<br />
Voraussetzungen • Eigenkapital-Beteiligung geringer als 50 % seitens der EIB<br />
• Machbarkeitsstudie sowie weitergehende finanzielle Angaben zum Darlehensnehmer<br />
• Alle Projekte benötigen eine Besicherung (Staatsgarantien).<br />
Laufzeit<br />
Laufzeit für Energieprojekte maximal 15 Jahre<br />
Volumen / Konditionen • Einzeldarlehen ab 25 Mio. €, für AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik) ab 10 Mio. €<br />
• Bei Einzeldarlehen ist die Zinssatzbildung fix oder variabel.<br />
Ansprechpartner Antragstellung über http://www.eib.org/projects/cycle/applying_loan/index.htm<br />
Telefon: (+352) 43 79 - 62000<br />
Laut Finanzexperten, nehmen bei der internationalen Projektfinanzierung über europäische Privatbanken langfristige Finanzierungen im<br />
Volumen ab und verkürzen sich Laufzeiten. Gründe dafür sind vor allem in der seit 2008 laufenden weltweiten Wirtschafts- und<br />
Finanzkrise und in den neuen Vorschriften nach Basel III zu sehen. Dieser Effekt kann durch langfristige Finanzierungen der EIB in<br />
Europa gemindert werden, da sie europäischen Privatbanken langfristige Finanzierungen bieten kann. Die Experten gehen davon aus,<br />
dass vor allem China stärker als Investor und Finanzier für lateinamerikanische Projekte auf Basis erneuerbarer Energien auftreten wird.<br />
Bislang sind chinesische Unternehmen vor Ort zumeist als Zulieferer bekannt.<br />
Sonderfall: Projekte im Umfang von weniger als 25 Mio. €:<br />
Projekte, bei denen sich die gesamten Investitionskosten auf weniger als 25 Mio. € belaufen, können aus sogenannten Globaldarlehen<br />
finanziert werden, die die EIB an örtliche, regionale oder nationale Partnerbanken vergibt.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
125
Quellen: BMZ (<strong>2014</strong>) und IFC (<strong>2014</strong>)<br />
FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />
ORGANISATION DER WELTBANKGRUPPE<br />
Die Weltbankgruppe wurde im Juli 1944 auf der Währungs- und Finanzkonferenz der Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen in Bretton-<br />
Woods (USA) zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gegründet. Sie ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die<br />
Weltbankgruppe besteht aus fünf Organisationen, von denen besonders der IFC und die MIGA relevant für die Umsetzung von Erneuerbare-<br />
Energien-Projekte der Privatwirtschaft sind. Die Global Environment Facility (GEF) vereinigt Regierungen von 182 Ländern unter der UN-<br />
Organisation United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). Der GEF ist eine unabhängige Finanzinstitution, die Beihilfen an<br />
Entwicklungsländer zur Unterstützung von Biodiversität, Klimaschutz, Landmanagement und anderen Umweltthemen vergibt. Die GEF vergibt<br />
Kredite oft zusammen mit der Weltbank/IBRD. Diese Projekte haben in der Regel ein Volumen von USD 10 Mio. und mehr. Weitere Informationen:<br />
http://www.thegef.org/gef/home.<br />
Die IFC der Weltbankgruppe agiert weltweit als Finanzierer der Privatwirtschaft und ist auf die Finanzierung großer Infrastrukturprojekte<br />
spezialisiert. Die MIGA ist ähnlich wie HERMES auf Exportkreditversicherungen und Exportgarantien für Unternehmen spezialisiert.<br />
World Bank Group<br />
Vollständiger<br />
Name<br />
Aufgabe<br />
IBRD IDA IFC MIGA ISCSID<br />
International Bank of<br />
Reconstruction and<br />
Development<br />
Unterstützung von<br />
Entwicklungsländern<br />
(EL) mit relativ hohem<br />
Pro-Kopf-Einkommen<br />
International<br />
Development<br />
Association<br />
Unterstützung der<br />
ärmsten<br />
Entwicklungsländer<br />
(EL)<br />
International<br />
Finance<br />
Corporation<br />
Direkte<br />
Unterstützung des<br />
privaten Sektors in<br />
Entwicklungsländern<br />
(EL)<br />
Multilateral<br />
Investment<br />
Guarantee<br />
Agency<br />
Förderung von<br />
EL durch Kreditabsicherungen<br />
International Center for<br />
Settlement of Investment<br />
Disputes<br />
Das ISCSID schlichtet<br />
Investitionsstreitigkeiten<br />
zwischen Regierungen und<br />
ausländischen Investoren.<br />
Zielgruppe Regierungen Regierungen Privatwirtschaft Privatwirtschaft Privatwirtschaft / Regierungen<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
126
Quelle: IFC (<strong>2014</strong>)<br />
FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />
PROJEKTFINANZIERUNG ÜBER IFC<br />
Art<br />
Kredit- und<br />
Eigenkapitalfinanzierung<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Finanzierung von größeren Investitionsvorhaben mittels Kredit- oder<br />
Eigenkapitalfinanzierung<br />
Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige<br />
• Schwerpunkte: Telekommunikation, Umweltschutz, Verkehr und Stromversorgung. Andere Sektoren<br />
sind jedoch nicht ausgeschlossen.<br />
Laufzeit • i. d. R. 7 bis 12 Jahre, maximal 20 Jahre bei Eigenkapital- und Kreditfinanzierung<br />
Volumen / Konditionen • 1-100 Mio. US$ Kredit- und Eigenkapitalfinanzierung auch über lokale Währungen möglich.<br />
• Kredite sind i. d. R. auf 25 % des Projektvolumens begrenzt.<br />
• Eigenkapitalbeteiligung zwischen 5 % und 20 %<br />
Ansprechpartner<br />
Antragstellung über:<br />
http://www.ifc.org/wps/wcm/connect/corp_ext_content/ifc_external_corporate_site/what+we+do/abo<br />
ut+ifc+financing_investment+proposals<br />
Ansprechpartner:<br />
Roberto Albisetti (Senior Manager)<br />
Montes Urales 715, Piso 5<br />
Colonia Lomas de Chapultepec<br />
Delegacion Miguel Hidalgo<br />
Mexico, D.F., 11000 - Mexico<br />
Tel: (52-55) 3098-0130<br />
Assistent: Norma Vilchis<br />
E-Mail: NVilchis@ifc.org<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
127
Quelle: MIGA (<strong>2014</strong>)<br />
FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />
EXPORTFINANZIERUNG ÜBER MIGA<br />
Art<br />
Exportkreditversicherung:<br />
Lieferanten- und Bestellerkredite<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Das Small Investment Program (SIP) bietet Versicherungsschutz gegen nicht kommerzielle Risiken. Das<br />
Programm zielt auf KMU ab, die ihre Exportgeschäfte absichern wollen. Abgesichert werden Investitionen<br />
im Bereich Landwirtschaft, Tourismus, Dienstleistungen, Finanzierung und Produktion. Abgesichert wird<br />
gegen folgende Risiken: Devisentauschmöglichkeiten bzw. Transferrestriktionen, Enteignung, Krieg und<br />
Bürgerkrieg.<br />
Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige außer Öl-, Gas- und Bergbauinvestitionen<br />
• KMU mit weniger als 300 Mitarbeitern<br />
• Anlagevermögen geringer als 15 Mio. US$<br />
• Umsatz kleiner als 15 Mio. US$ pro Jahr<br />
Laufzeit • Maximal zehn Jahre Versicherungslaufzeit (Minimum drei Jahre Laufzeit)<br />
Volumen / Konditionen • Volumen bis 10 Mio. US$. Für den Versicherungsschutz größerer Volumen bietet sich das „MIGA’s<br />
regular guarantee program“ an. Weitere Informationen dazu finden Sie unter<br />
http://www.miga.org/investmentguarantees/index.cfmstid=1796<br />
Ansprechpartner<br />
Antragstellung über<br />
http://www.miga.org/investmentguarantees/index.cfmstid=1802<br />
Hal Bosher (Investment Officer)<br />
Telefon: 1202 473 0993<br />
migasip@worldbank.org<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
128
Quelle: IDB (<strong>2014</strong>)<br />
FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />
PROJEKTFINANZIERUNG ÜBER IDB<br />
Die Inter-American Development Bank (IDB) ist die regionale Entwicklungsbank für den lateinamerikanischen und karibischen Raum. Die<br />
für Unternehmen bereitgestellten Finanzierungsmöglichkeiten werden innerhalb der IDB-Gruppe von der Inter-American Investment<br />
Corporation (IIC) und der Multilateral Investment Fund (MIF) angeboten. Die IIC ist mit ihrem Schwerpunkt auf Finanzierungen größerer<br />
Investitionsvorhaben vergleichbar mit den Aktivitäten der IFC der Weltbankgruppe, jedoch in geringerem Umfang und mit Einschränkung auf die<br />
Lateinamerika- und Karibikregion. Der MIF ist auf Finanzierungen kleinerer Investitionsvorhaben und vor allem auf die Finanzierung von<br />
Maßnahmen der Projektentwicklung, z. B. Machbarkeitsstudien, spezialisiert.<br />
Art<br />
Kredit- und<br />
Eigenkapitalfinanzierung<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
IIC: Finanzierung von größeren Investitionsvorhaben mittels Kredit- oder<br />
Eigenkapitalfinanzierung: Zuschüsse für Leistungen (technische Unterstützung), Bürgschaften <strong>–</strong><br />
vor allem mit Fokus auf KMU. Kofinanzierung vergleichbar zu IFC: IIC vermittelt als „lender of<br />
record“-Kapital weiterer Investoren.<br />
Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige<br />
• Unternehmen mit Jahresumsatz zwischen 5 und 35 Mio. US$, mehrheitlich in Privatbesitz und mit<br />
Sitz in Mitgliedsländern der IIC (Deutschland ist Mitglied)<br />
Laufzeit • 2 bis 12 Jahre<br />
Volumen / Konditionen • maximal 10 Mio. US$ Eigenkapitalbeteiligung bis 33 % oder bis zu 50 % der Projektkosten bei<br />
Erweiterungsinvestitionen<br />
• Zinssätze sind variabel, Orientierung an Libor; Marktmittelbeschaffung zu internationalen<br />
Marktwerten<br />
• Durchführung von Markt- und Sektorstudien und Projektevaluationen. Weitere Informationen zu<br />
den Programmen unter: http://www.iic.org/en/initiatives<br />
Ansprechpartner Antragstellung über: http://www.iic.int/corp_loan_app/IPI.ASP<br />
Alejandra Vallejo<br />
Chief, Corporate Affairs Unit; alejandrav@iadb.org<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
129
Quelle: IDB (<strong>2014</strong>)<br />
FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />
PROJEKTFINANZIERUNG ÜBER IDB<br />
Art<br />
Kredit- und<br />
Eigenkapitalfinanzierung<br />
Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />
Multilateral Investment Fund (MIF): Finanzierung von kleinen Investitionsvorhaben<br />
mittels Kredit- oder Eigenkapitalfinanzierung, Zuschüsse für Leistungen i. d. R. nur an<br />
gemeinnützige Unternehmen. Daneben bietet die Small Enterprise Investment Facility (SEIF)<br />
Consultingleistungen und Durchführung von Pilotprojekten an.<br />
Voraussetzungen • Vor allem Projekte von NGOs werden berücksichtigt<br />
• Schwerpunkt: technische Unterstützung (Machbarkeitsstudien)<br />
• Keine Staatsgarantien bei Krediten an private Unternehmen erforderlich<br />
Laufzeit k. A.<br />
Volumen / Konditionen • maximal 10 Mio. US$<br />
• Eigenkapitalbeteiligung bis 33 % oder bis zu 50 % der Projektkosten bei<br />
Erweiterungsinvestitionen<br />
• Zinssätze sind variabel, Orientierung an Libor, Marktmittelbeschaffung zu internationalen<br />
Marktwerten<br />
Ansprechpartner Antragstellung über: http://www5.iadb.org/mif/apps/oap/useroap.aspxlang=EN in drei Schritten:<br />
1. Einrichtung Benutzerkonto über Online-Bewerbungssystem,<br />
2. Fragebogen (acht Fragen) zur Überprüfung, ob die Projektidee mit den Kriterien des MIF vereinbar ist,<br />
3. Wenn Schritt 2 positiv beantwortet wird, können die Projektinformationen direkt an das MIF<br />
weitergeleitet werden. Die Bearbeitung wird mit mehreren Wochen veranschlagt. Online besteht die<br />
Möglichkeit, den Status der Anfrage zu verfolgen.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
130
STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />
SENER: EINKOMMENSSTEUERBEFREIUNG<br />
In diesem Abschnitt sind die staatlichen mexikanischen Programme zu Förderung von <strong>Photovoltaik</strong> umfassend abgebildet. Dargestellt ist<br />
das Förderinstrument mit den aktuell feststehenden Konditionen sowie der aktuellen Stand und Anmerkungen für Anlagenbetreiber. Daneben sind<br />
Informationen zu Laufzeit, den anstehenden Gesetzesänderungen und die Kontaktdaten festgehalten. Von Marktexperten wird neben den<br />
bestehenden Programmen empfohlen, sich hinsichtlich lokaler Vergünstigungen wie Steuererleichterungen mit den regionalen Behörden der 31<br />
Bundesstaaten in Verbindung zu setzen. Insbesondere dargestellt werden Steuererleichterungen und -befreiungen, Net-Metering<br />
sowie Subventionen.<br />
Förderinstrument und<br />
rechtliche Grundlage<br />
National einheitliche<br />
Bedingungen<br />
Einkommenssteuerbefreiung<br />
Einkommenssteuerbefreiung;<br />
Ley del Impuesto Sobre la Renta<br />
(Einkommenssteuergesetz), in<br />
der Fassung vom 11. Dezember<br />
2013<br />
Konditionen<br />
Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />
Laufzeit / nächste<br />
Änderung<br />
Steuerzahler, die in Maschinen und Anlagen für die in Kraft seit 12 /<br />
Erzeugung von Strom aus erneuerbaren<br />
2004<br />
Energiequellen investieren, können diese Ausgaben zu<br />
100% von der Einkommenssteuer absetzen. Die<br />
Maschinen oder Anlagen müssen nach der erstmaligen<br />
Abschreibung noch für eine Dauer von mindestens<br />
fünf Jahren in Betrieb sein. Die Abschreibung kann<br />
nur dann erfolgen, wenn das Unternehmen<br />
Steuerzahlungen tätigt. Wenn die Abschreibungen<br />
höher sind als die Steuern, kann der Steuerzahler<br />
weiterhin die Investition in den Folgejahren zu 100%<br />
abschreiben. Um zu verhindern, dass diese Anreize<br />
Investitionen in minderwertige Technologien fördern,<br />
wurde festgelegt, dass die Abschreibungen nur dann<br />
greifen wenn „... die Maschinen oder Anlagen für<br />
einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren in dem<br />
Bereich in Betrieb sind, für den die Abschreibung<br />
vorgenommen wird“.<br />
Begünstigte<br />
jegliche Betreiber von PV-<br />
Anlagen<br />
Kontakt<br />
SENER<br />
#890 Col. Del Valle, Del<br />
Benito Juarez Mexico D.F.<br />
C.P 03100<br />
Tel. (55) 5000 6000<br />
renovables@energia.gob.mx<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
131
STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />
SENER: STEUERERLEICHTERUNGEN<br />
Förderinstrument und<br />
rechtliche Grundlage<br />
National einheitliche<br />
Bedingungen<br />
Steuererleichterung<br />
Beschleunigte<br />
Abschreibung von<br />
Anlagevermögen<br />
(Depreciación aceleradad de<br />
activos fijos)<br />
Konditionen<br />
Investitionen in Maschinen und Anlagen für die<br />
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien können zu 100 %<br />
von der Steuer abgeschrieben werden.<br />
Abschreibungen werden nur durchgeführt, wenn Ertragsteuern<br />
anfallen. Sollten die Abschreibungen höher ausfallen als die<br />
Steuer, darf der Steuerzahler die Investitionen in den<br />
Folgejahren abschreiben.<br />
Um zu verhindern, dass dieser Mechanismus Investitionen in<br />
Technologien mit niedriger Qualität begünstigt, können nur<br />
Maschinen und Anlagen abgeschrieben werden, die bereits über<br />
einen Mindestzeitraum von fünf Jahren in Betrieb sind.<br />
Laufzeit / nächste<br />
Änderung<br />
In Kraft seit 2005<br />
Begünstigte<br />
Jegliche Betreiber<br />
von PV-Anlagen<br />
Kontakt<br />
La Secretaría de Energía<br />
(SENER)<br />
Av. Insurgentes Sur #890<br />
Col. Del Valle, Del Benito<br />
Juarez Mexico D.F.<br />
C.P 03100<br />
Tel. (55) 5000 6000<br />
renovables@energia.gob.mx<br />
Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
132
STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />
DGRA: STEUERERLEICHTERUNGEN BEIM IMPORT / EXPORT<br />
Förderinstrument und<br />
rechtliche Grundlage<br />
National einheitliche<br />
Bedingungen<br />
Steuererleichterung<br />
Gesetzesgrundlage für<br />
Zölle: Arancelles "0"<br />
(fracc. 9806.00.02 y 03)<br />
Konditionen<br />
Anlagen und Bestandteile, die sich an die Vorgaben<br />
der Ministerien für Umwelt und natürliche Ressourcen<br />
und Wirtschaft halten, werden von Import- und<br />
Exportzöllen befreit.<br />
Maschinen, Bestandteile, Komponenten, etc., die zur<br />
Forschung und Entwicklung an Forschungsinstituten<br />
(eingeschrieben im nationalen Register für<br />
wissenschaftliche und technologische Institutionen<br />
und Unternehmen) genutzt werden und sich an die<br />
Richtlinien des Ministeriums für Wirtschaft und des<br />
Nationalen Rats für Wissenschaft und Technologie<br />
halten, werden auch von Import- und Exportzöllen<br />
befreit.<br />
Laufzeit / nächste<br />
Änderung<br />
Seit 1996 (Zollminderung<br />
für den<br />
Import von<br />
umweltfreundlichen<br />
Maschinen; Fokus<br />
auf Autos)<br />
Seit 06 / 2007 auch<br />
in Bezug auf<br />
Technologie für EE.<br />
Begünstigte<br />
Jegliche Betreiber<br />
von PV-Anlagen<br />
Kontakt<br />
Dirección General de Regulación<br />
Ambiental (DGRA)<br />
Dirección de Regulación Industrial<br />
Lic. Carlos Muñoz Villarreal<br />
cmuz@ine.gob.mx<br />
Lic. Citlalin Martínez Córdova<br />
cmartine@ine.gob.mx<br />
Tel. (55) 5624 3479/5624 3477<br />
Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
133
STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />
CFE: NET-METERING FÜR KLEINE PV-ANLAGEN<br />
Förderinstrument<br />
und rechtliche<br />
Grundlage<br />
National<br />
einheitliche<br />
Bedingungen<br />
Net-Metering<br />
Esquema de<br />
Interconexión para<br />
fuente de Energía<br />
Solar a pequeña<br />
escala<br />
(Netzanschlussmodell<br />
für kleine PV-<br />
Anlagen);<br />
RESOLUCION<br />
Núm.<br />
RES/054/2010<br />
Konditionen<br />
Die Gesetzesreformen von 2008 und 2010 ermöglichen<br />
ein Net-Metering-Modell für kleine PV-Anlagen bis 30<br />
kW, die an das Netz der CFE angeschlossen sind (bis zu<br />
10kW für private Haushalte und bis zu 30 kW für Nutzer<br />
im Niederspannungsbereich). Der im Rahmen des Net-<br />
Meterings erzeugte Strom soll in erster Linie der Deckung<br />
des Eigenbedarfs dienen. Die Anlagenbetreiber (AB)<br />
erhalten jedoch die Möglichkeit, überschüssigen Strom in<br />
das Netz einzuspeisen. Gemäß dem neuen Gesetz können<br />
sowohl Haushalte als auch größere Unternehmen oder<br />
Gemeinden bis zu 500 kW pro Stunde in das Stromnetz<br />
einspeisen. Der Vertrag zur Einspeisung wird zwischen<br />
dem AB und dem Versorgungsunternehmen (VU)<br />
geschlossen, wobei das VU die Eigenschaften und<br />
Anforderungen an die Systeme und Geräte festlegt.<br />
Messsysteme zur Erfassung des verbrauchten und<br />
eingespeisten Stroms werden vom VU auf Kosten des AB<br />
installiert. Der in Rechnung gestellte Strom ergibt sich<br />
aus der Differenz des verbrauchten und eingespeisten<br />
Stroms. Ist die Differenz negativ, wird dies als ein Kredit<br />
an den AB gesehen, welchen er innerhalb von 12 Monaten<br />
geltend machen kann. Nach Ablauf der 12 Monate entfällt<br />
jegliche Inanspruchnahme.<br />
Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />
Laufzeit /<br />
nächste<br />
Änderung<br />
in Kraft seit<br />
07 / 2007<br />
Begünstigte<br />
jegliche<br />
Betreiber von<br />
PV-Anlagen,<br />
die an das Netz<br />
der CFE<br />
angeschlossen<br />
sind<br />
Aktueller Stand / Anmerkungen Kontakt<br />
02/2012: Das in <strong>Mexiko</strong><br />
angewandte Net-Metering<br />
umfasst die Installation eines<br />
"bi-directional meter", das<br />
sowohl den vom<br />
Anlagenbetreiber eingekauften<br />
Strom als auch den von ihm ins<br />
Netz eingespeisten<br />
erneuerbaren Strom misst.<br />
Der im Rahmen des Net-<br />
Meterings erzeugte Strom soll in<br />
erster Linie der Deckung des<br />
Eigenbedarfs dienen. Die<br />
Anlagenbetreiber (AB) erhalten<br />
jedoch die Möglichkeit,<br />
überschüssigen Strom in das<br />
Netz einzuspeisen. Gemäß dem<br />
neuen Gesetz können sowohl<br />
Haushalte als auch größere<br />
Unternehmen oder Gemeinden<br />
bis zu 500 kW pro Stunde in das<br />
Stromnetz einspeisen.<br />
Adresse:<br />
Av. San Rafael No.<br />
211 - A . Sta. Cecilia.<br />
C.P. 54130.<br />
Tlalnepantla De Baz,<br />
Estado De México.<br />
Email:<br />
antonio.lopezpuerta<br />
@cfe.gob.mx<br />
Tel: 5531-5938,<br />
5229-4400 EXT.<br />
96500, 96501,<br />
90043<br />
Weitere<br />
Informationen:<br />
Solar San Miguel<br />
185 Salida Real de<br />
Queretero San<br />
Miguel de Allende,<br />
Mexico<br />
info@solarsanmigue<br />
l.com<br />
Tel: 415 154 6397<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
134
STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />
SENER: SUBVENTIONEN (1/2)<br />
Förderinstrument<br />
und rechtliche<br />
Grundlage<br />
National einheitliche<br />
Bedingungen<br />
Subvention für<br />
Projekte / Investitionen<br />
im Bereich<br />
EE und PV<br />
Fondo para la<br />
Transición<br />
Energética y el<br />
Aprovechamiento<br />
Sustentable de la<br />
Energía (Fonds für<br />
den Energieumstieg<br />
und die nachhaltige<br />
Energieförderung);<br />
LAERFTE 2008<br />
Konditionen<br />
Mittel werden für Projekte in den folgenden<br />
Bereichen vergeben: Förderung der<br />
Energiewende, Energieeinsparungen,<br />
Investitionen in umweltfreundliche<br />
Technologien und die Nutzung erneuerbarer<br />
Energien. Die Regeln für die Zuweisung,<br />
Verteilung und Höhe der Ressourcen wird<br />
von einem technischen Komitee aus<br />
Vertretern verschiedener Abteilungen und<br />
Organisationen des Energiesektors und der<br />
Forschung zusammengestellt. Das Gesetz<br />
sieht vor, dass EE-Kraftwerke mit einer<br />
Kapazität von mehr als 2,5 MWp möglichst<br />
unter Einbeziehung der örtlichen<br />
Kommunen geplant und betrieben werden,<br />
um die ländliche Entwicklung zu fördern.<br />
Anlagenbetreiber müssen sich an die<br />
Vorgaben bezüglich Stromtransport, -<br />
übertragung, -umwandlung und -lieferung<br />
der zuständigen Regulierungsbehörde<br />
halten.<br />
Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />
Laufzeit /<br />
nächste<br />
Änderung<br />
in Kraft seit<br />
02 / 2009<br />
Begünstigte<br />
Jegliche Betreiber<br />
von PV-Anlagen;<br />
sowohl<br />
Unternehmen als<br />
auch natürliche<br />
Personen können<br />
sich im Rahmen<br />
von<br />
Ausschreibungen<br />
für die staatlichen<br />
Subventionen<br />
bewerben.<br />
Aktueller Stand /<br />
Anmerkungen<br />
Die Verabschiedung des<br />
mexikanischen Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetzes LAERFTE<br />
ermöglichte 2009 die<br />
Gründung des Fondo para la<br />
Transición Energética, in dem<br />
jährlich 3 Mrd. Mex$ (ca.<br />
180,3 Mio. €) unter anderem<br />
auch für PV-Projekte zur<br />
Verfügung stehen.<br />
02/2012: Vom Gesamtbudget<br />
des Fonds sind jährlich 600<br />
Mio. Mex$ (ca. 36 Mio. €) für<br />
Projekte für die<br />
Stromerzeugung aus<br />
erneuerbaren Energien und<br />
400 Mio. Mex$ (ca. 24 Mio. €)<br />
für Forschungsprojekte<br />
bestimmt.<br />
Wechselkurs vom 11.10.2012:<br />
1 € = 16.642 Mex$<br />
Kontakt<br />
SENER<br />
#890 Col. Del Valle, Del<br />
Benito Juarez Mexico D.F.<br />
C.P 03100<br />
Tel. (55) 5000 6000<br />
renovables@energia.gob.mx<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
135
STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />
SENER: SUBVENTIONEN (2/2)<br />
Förderinstrument<br />
und rechtliche<br />
Grundlage<br />
National einheitliche<br />
Bedingungen<br />
Subvention<br />
Fondo Sectorial de<br />
Energía-<br />
Sustentabilidad<br />
Energética SENER-<br />
CONACYT (Fonds<br />
für Energie und<br />
nachhaltigen<br />
Energieverbrauch)<br />
Konditionen<br />
Der Fonds wird vom Ressort für Energie<br />
(SENER) und vom Nationalen Rat für<br />
Wissenschaft und Technologie (CONACYT)<br />
geleitet. Wirtschaftliche Unterstützung erhalten<br />
Projekte im Bereich der wissenschaftlichen<br />
Forschung und der angewandten Technologie,<br />
die u.a. auf die Forschung und Entwicklung im<br />
Bereich erneuerbare Energien, Energieeffizienz,<br />
saubere Technologien und die Diversifizierung<br />
der Primärenergieträger fokussieren.<br />
Die Ressourcen für den Fonds kommen aus einer<br />
Gebühr von 0,13 % auf die Erlöse aus dem<br />
Rohöl- und Gasgeschäft von PEMEXund werden<br />
nur an Projekte vergeben, die unter<br />
mexikanischer Leitung stehen.<br />
Ein Technik- und Verwaltungsausschuss<br />
bestimmt über die Höhe der Subvention mit<br />
Bezug auf die Gesamtkosten des vorgestellten<br />
Projekts. Die Ausgabe der Subventionen erfolgt<br />
in 3 Etappen: 40 % nach Unterschrift des<br />
Vertrages, 50 % in einer zweiten Etappe und<br />
10 % als Erstattung nach Projektabschluss.<br />
Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />
Laufzeit /<br />
nächste<br />
Änderung<br />
In Kraft seit<br />
07 / 2007<br />
Begünstigte Aktueller Stand / Anmerkungen Kontakt<br />
Jegliche<br />
Betreiber von<br />
PV-Anlagen<br />
01/2011: Für das Jahr 2011 wurden<br />
fünf Projekte ausgewählt, die vom<br />
Fonds mit finanziellen Mitteln<br />
unterstützt werden.<br />
Die Ausschreibungen für das Jahr<br />
2012 waren zwischen dem 05.09 und<br />
04.11.2011 geöffnet.<br />
Es gibt drei verschiedene Fonds zur<br />
Beantragung einer Förderung:<br />
1. Fonds zur Förderung von Projekten<br />
zur energetischen Nachhaltigkeit,<br />
2. Fonds zur Förderung der<br />
Energiegewinnung aus<br />
Kohlenwasserstoff,<br />
3. Fonds zur Förderung der<br />
Forschung und Entwicklung im<br />
Energiesektor.<br />
Consejo Nacional de<br />
Ciencia y Tecnología<br />
Av. Insurgentes Sur<br />
1582, Col. Crédito<br />
Constructor Del.<br />
Benito Juárez C.P.:<br />
03940, México, D.F.<br />
Tel: (55) 5322 7700<br />
Dr. Leopoldo Vilchis<br />
Ramírez<br />
Dirección de<br />
Desarrollo<br />
Tecnológico<br />
lvilchis@conacyt.mx<br />
Tel.: (55) 5322-7700<br />
Ext. 5900<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
136
ZINSENTWICKLUNG / RATING IN MEXIKO<br />
Die Banco de Mexico (Banxico) ist die Zentralbank <strong>Mexiko</strong>s. Gemäß der<br />
mexikanischen Verfassung agiert diese autonom. Zu den Hauptaufgaben der Banxico<br />
gehört neben der Aufrechterhaltung der Preisstabilität des Pesos, die nachhaltige<br />
Entwicklung des Finanzsystems sowie das Gewährleisten eines reibungslosen<br />
Geldtransfers.<br />
Insbesondere in 2009 hat die Banxico den Leitzins in <strong>Mexiko</strong> kontinuierlich gesenkt,<br />
zuletzt am 6.Juni <strong>2014</strong> von 3,5 %auf 3 %. Aufgrund von hohen<br />
Nahrungsmittelpreisen lag die Inflation im dritten Monat in Folge über dem Ziel von<br />
3 % (+1 % Toleranz) der Zentralbank. Es wird jedoch erwartet, dass sich diese zu<br />
Beginn 2015 wieder verlangsamen wird. Sowohl Leitzins als auch Inflation waren in<br />
den letzten Jahren relativ konstant und unterstreichen die nachhaltige Entwicklung<br />
<strong>Mexiko</strong>s hinsichtlich der Geldpolitik. Die Zinssätze für Privatkunden variieren stark<br />
zwischen den Banken und Regionen.<br />
Zins- und Inflationsentwicklung in <strong>Mexiko</strong> 2013/<strong>2014</strong> in %<br />
5<br />
4.5<br />
4<br />
3.5<br />
3<br />
2.5<br />
2<br />
1.5<br />
1<br />
0.5<br />
0<br />
Leitzins<br />
Inflation<br />
Quellen: Banksdaily (<strong>2014</strong>), Finanzen.net (<strong>2014</strong>) und Banco de Mexico (<strong>2014</strong>)<br />
Die Kreditwürdigkeit in<strong>2014</strong> bewerten die führenden<br />
Ratingagenturen generell zwischen „gut“ und „sehr gut“.<br />
Im Vergleich zu Deutschland schneidet die <strong>Mexiko</strong> etwas<br />
schlechter ab, wird jedoch derzeit besser geratet als Italien<br />
oder Spanien. Im internationalen Vergleich wird <strong>Mexiko</strong><br />
ähnlich wie Malaysia bewertet. Die zukünftige Entwicklung<br />
der Kreditwürdigkeit bewerten alle drei großen<br />
Ratingagenturen mit positiv. Anfang <strong>2014</strong> hatte Moody’s<br />
das Rating für <strong>Mexiko</strong> angehoben. Seitdem ist <strong>Mexiko</strong> ,<br />
neben Chile, das einzige Land in Südamerika mit einem A-<br />
Rating. Insbesondere die transparenten politischen<br />
Reformen, ein positiver wirtschaftlicher Ausblick, ein<br />
Finanzprofil ähnlich dem anderer A-Rating-Länder und die<br />
staatlichen Sparbemühungen werden derzeit positiv<br />
gesehen.<br />
Kreditrating <strong>Mexiko</strong><br />
Land<br />
Standard &<br />
Poors<br />
Moodys<br />
Fitch<br />
<strong>Mexiko</strong> BBB+ A3 BBB+<br />
Deutschland AAA AAA Aaa<br />
Malaysia A- A3 A-<br />
Quellen: Moodys (<strong>2014</strong>), Reuters (<strong>2014</strong>) und Bloomberg (<strong>2014</strong>)<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
137
Quellen: Finanzen.net (<strong>2014</strong>) und Banco de Mexico (<strong>2014</strong>)<br />
PRIVATE KREDITVERGABE / WECHSELKURSENTWICKLUNG IN<br />
MEXIKO<br />
Trotz des relativ niedrigen Leitzinses (siehe vorherige Folie) war es bisher insbesondere<br />
für KMUs schwierig an günstige Kredite zu kommen. Aufgrund der hohen Zinsen, die die<br />
Banken von KMUs verlangen haben einem Bericht der mexikanischen Zentralbank zufolge lediglich 40 %<br />
einen Kredit über diesen Kanal wahrgenommen. Über 80 % vertrauen nach wie vor auf die Finanzierung<br />
direkt über Zulieferer und Produktanbieter, da Finanzierungslösungen und Kreditzinssätze weit über<br />
dem Leitzins liegen. <strong>Mexiko</strong> ist in 2013 der kleinste Markt für kommerzielle Kredite in Lateinamerika<br />
(private Kreditvergabe liegt prozentual zum BIP bei 19 % ( in Brasilien doppelt so hoch)). Auch<br />
Kreditkartenzinsen divergieren sehr stark und validieren die hohen Spreads der Banken. Die zehn<br />
größten Banken sind in der Tabelle rechts nach Marktkapitalisierung in <strong>2014</strong> abgebildet.<br />
Zum Schutz vor Wechselkursrisiken bestehen Möglichkeiten zum Hedging. Unter Devisen-<br />
Hedging versteht man das Absichern gegen das Währungsrisiko (zum Beispiel bei einer Kapitalanlage).<br />
Das Hedging ist die Absicherung eines Kurses durch eine Gegenposition. Bei einem Devisen-Hedging<br />
wird ein Währungsrisiko, das für den Anleger beispielsweise durch eine Kapitalanlage in einer<br />
fremden Währung besteht, durch eine entsprechende Gegenposition (z.B. Euro) abgesichert.<br />
Ebenso besteht die Möglichkeit der Absicherung der Risiken durch Swaps. Swaps sind Verträge<br />
zwischen zwei Parteien, die festlegen, dass innerhalb eines zukünftigen, festgelegten Zeitraums<br />
Cashflows getauscht werden. In der Praxis gibt es eine Vielfalt von Swaps, wobei Zinsswaps und<br />
Devisenswaps dominieren. Beide werden häufig verbunden, wenn Zinserträge in einer Währung in<br />
Zinszahlungen in Fremdwährung getauscht werden. Bei einem Zinsswap werden von zwei Parteien<br />
zukünftige Zinszahlungen <strong>–</strong> fester Zinssatz gegen variabler Zinssatz <strong>–</strong> ausgetauscht, deren Konditionen<br />
festgelegt werden. Ein Devisenswap ist eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien über eine<br />
Devisenkassatransaktion und eine Gegentransaktion mit einem Devisentermingeschäft, über<br />
denselben Betrag in der quotierten Währung.<br />
10 größten Banken in <strong>Mexiko</strong> (nach<br />
Marktkapitalisierung <strong>2014</strong>)<br />
1. BBVA<br />
2. Banamex<br />
3. Banorte<br />
4. Santander<br />
6. Inbursa<br />
5. HSBC Mexico 10. Afirme<br />
Quelle: Banksdaily (<strong>2014</strong>)<br />
7. Scotiabank Inverlat<br />
8. Deutsche Bank Mexico<br />
9. Interacciones<br />
Seit dem Höhepunkt der Eurokrise Ende 2012 legte der Euro gegenüber dem Peso zu, seit Angang <strong>2014</strong> ist mit der Zinssenkung<br />
eine leichte Abwertung des Peso erfolgt. Die Entwicklung des US-Dollar zum Peso ist Vergleich dazu gleich-mäßiger, weil die mexikanische<br />
Notenbank ein Auge darauf hat, dass wegen des großen Handelsvolumens mit den USA, dieser Wechselkurs nicht zu stark schwankt.<br />
Wechselkursentwicklung Euro/<br />
Mexikanische Peso 2012-<strong>2014</strong><br />
18,5<br />
17,5<br />
16,5<br />
15,5<br />
2012 2013 <strong>2014</strong><br />
Umweltanalyse<br />
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138
Q & I Effizienztreiber Basisdaten<br />
Quelle: World Economic Forum (<strong>2014</strong>)<br />
LÄNDERSPEZIFISCHE RISIKOBEWERTUNG MEXIKO<br />
WORLD ECONOMIC FORUM: RANG 61 BEI 144 BETRACHTETEN LÄNDERN<br />
Kriterium<br />
<strong>Mexiko</strong><br />
(Rang)<br />
Deutschland<br />
(Rang)<br />
Gesamtrang 61 6<br />
Institutionen (Eigentumsrechte, Unabhängigkeit<br />
Justiz)<br />
102 16<br />
Infrastruktur 65 3<br />
Makroökonomisches Umfeld 53 30<br />
Gesundheit, Grundschule 71 22<br />
Höhere Bildung und Ausbildung 87 5<br />
Effizienz der Gütermärkte (benötigte Zeit für<br />
Unternehmensgründung, Wettbewerbsintensität,<br />
Besteuerung, Zollvorschriften)<br />
86 21<br />
Effizienz des Arbeitsmarkts 121 53<br />
Entwicklung des Finanzmarkts (Berücksichtigung<br />
von Kapitalstrombeschränkungen)<br />
63 32<br />
Technologische Reife 79 15<br />
Marktgröße 10 5<br />
Qualität des Geschäftsumfelds 58 3<br />
Innovation 61 7<br />
Im Global Competitiveness-Report <strong>2014</strong> / 15 des<br />
Weltwirtschaftsforums (WEF) nimmt <strong>Mexiko</strong> den 61.<br />
Platz im Länderranking ein und verschlechtert sich somit<br />
um acht Ränge im Vergleich zu 2013. In der Region Südund<br />
Mittelamerika erhielten nur Puerto Rico (Rang<br />
31), Chile (Rang 33), Panama (Rang 40) und<br />
Brasilien (Rang 48) eine bessere Bewertung. Gründe<br />
für das gute Ranking werden vor allem in der steigenden<br />
Wettbewerbsfähigkeit gesehen, die sich aus einer<br />
verbesserten Infrastruktur und einem attraktiveren<br />
Geschäftsumfeld ergibt.<br />
Der Bewertung der <strong>Studie</strong> folgend, fußt die Wettbewerbsfähigkeit<br />
auf zwölf Säulen, die in drei Kategorien<br />
(Basisdaten, Effizienztreiber und Innovationen Q & I)<br />
zusammengefasst werden. Die durch den Faktormarkt<br />
getriebenen Basisdaten gehen zu 20 % in die<br />
Gesamtbewertung ein. Die Effizienztreiber gehen zu 50 %<br />
ein, die dritte Kategorie Q & I zu 30 %. Die einzelnen zwölf<br />
Säulen setzen sich aus verschiedenen Indizes zusammen,<br />
von denen eine Auswahl auf der folgenden Seite betrachtet<br />
wird. Insgesamt werden 144 Länder in die Betrachtung<br />
einbezogen.<br />
Im Vergleich zu Deutschland fallen besonders die<br />
Effizienz des Arbeitsmarktes und der Gütermärkte sowie die<br />
Infrastruktur negativ ins Gewicht. Eine positivere<br />
Einschätzung stellt sich vor allem im Hinblick auf das<br />
makroökonomische Umfeld und die Marktgröße ein.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
139
Quelle: World Economic Forum (<strong>2014</strong>)<br />
LÄNDERSPEZIFISCHE RISIKOBEWERTUNG MEXIKO<br />
WORLD ECONOMIC FORUM: RANG 61 BEI 144 BETRACHTETEN LÄNDERN<br />
Risikobewertung <strong>Mexiko</strong><br />
Verfügbarkeit<br />
Wissenschaftler/<br />
Ingenieure<br />
Qualität lokaler<br />
Angebotsmarkt<br />
Verfügbarkeit lokaler<br />
Finanzdienstleistungen<br />
Verfügbarkeit von<br />
Finanzdienstleistungen<br />
Kritische Faktoren<br />
Korruption<br />
Steuerregelungen<br />
Ineffiziente staatliche Bürokratie<br />
Kriminalität und Diebstahl<br />
Zugang zu Finanzierung<br />
Steuerhöhe<br />
Unpassende Infrastruktur<br />
Eigentumsrechte<br />
140<br />
120<br />
Unternehmenskosten für<br />
135<br />
Kriminalitätsvorbeugung<br />
100 78<br />
80<br />
78 60<br />
Qualität<br />
19 36<br />
18<br />
40<br />
69 Gesamtinfrastruktur<br />
46 20<br />
11<br />
4 0<br />
72 31<br />
33 80<br />
18<br />
57 Qualität Stromangebot<br />
73<br />
88<br />
136<br />
Flexibilität der<br />
Lohnstruktur<br />
18.60%<br />
14.50%<br />
13.30%<br />
12.90%<br />
9.80%<br />
8.10%<br />
6.40%<br />
106<br />
Unternehmensgründung<br />
<strong>Mexiko</strong><br />
Deutschland<br />
Die Grafik links zeigt die Risikobewertung <strong>Mexiko</strong>s und<br />
Deutschlands im Vergleich. Die Abbildung stellt nur eine<br />
Auswahl der durch das WEF betrachteten Indizes dar.<br />
Dargestellt sind vor allem Kriterien, die in der Umsetzung von<br />
PV-Projekten kritisch sein können. Je niedriger der Rang (je<br />
näher am Zentrum), desto positiver die Bewertung. Im Report<br />
schneidet <strong>Mexiko</strong> vor allem im Bereich<br />
Unternehmensgründung, Flexibilität der<br />
Lohnstruktur und Qualität am lokalen Angebotsmarkt<br />
positiv ab. Im Bereich der Arbeitsmarktqualität sind<br />
besonders die Faktoren Flexibilität der Lohnstruktur (im Vgl.<br />
zu Deutschland besser) und geringe Auswanderungszahlen von<br />
Höherqualifizierten positiv in das Ergebnis eingeflossen.<br />
Als besonders kritisch für deutsche Unternehmen in<br />
<strong>Mexiko</strong> werden vor allem die Kosten in Verbindung<br />
mit Kriminalitätsvorbeugung bewertet. Weltweit werden<br />
in diesem Bereich nur neun Länder schlechter bewertet.<br />
Die Grafik links fasst eine unabhängige Befragung des World Economic Forum<br />
zusammen. Lokale Führungskräfte bewerten aus einem Pool von 15 Faktoren fünf<br />
Faktoren, die am problematischsten bei der Geschäftstätigkeit in <strong>Mexiko</strong> gesehen<br />
werden. Diese sieben Faktoren wurde von den Führungskräften von 1 (am<br />
problematischsten) bis 5 (problematisch) bewertet. Die Ergebnisse sind in der Grafik<br />
nach ihrer Häufigkeit der Nennung prozentual abgebildet. Ein Ergebnis ist, dass<br />
über 30 % der befragten Führungskräfte Korruption, Kriminalität und<br />
Diebstahl als sehr kritisch in der Geschäftspraxis in <strong>Mexiko</strong> sehen.<br />
Umweltanalyse<br />
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Kontakte<br />
140
Quelle: The World Bank ( <strong>2014</strong>a und <strong>2014</strong>b) * Eine ausführliche Darstellung der<br />
Methodik finden Sie unter: http://www.doingbusiness.org.<br />
LÄNDERSPEZIFISCHE RISIKOBEWERTUNG MEXIKO<br />
WELTBANK: EASE OF DOING BUSINESS (AUSGANGSLAGE 189 LÄNDER)<br />
Für eine weitere Risikobewertung <strong>Mexiko</strong>s werden einzelne Kriterien des Ease of Doing Business Index der Weltbank zugrunde gelegt. In der<br />
Grafik ist die Bewertung <strong>Mexiko</strong>s und Deutschlands im Vergleich abgetragen. Insgesamt werden von der Weltbank 189 Länder in die Bewertung<br />
einbezogen. Es wird von Rang 1 bis 189 eingestuft. Je niedriger der Rang (je näher am Zentrum), desto positiver die Bewertung. Der Index<br />
basiert auf folgenden Kriterien: Gesetzeslage, Verordnungen, Regularien und Verfahrensweisen im jeweiligen Land. Die Daten werden von mehr<br />
als 9.000 Regierungsbeamten, Rechtsanwälten, Unternehmensberatern und Wirtschaftsprüfern aus den 189 Volkswirtschaften bereitgestellt.<br />
Die dargestellten Indizes setzen sich aus einer Vielzahl von Indizes zusammen. So wird „Investorenschutz“ z. B. aus den drei Werten gebildet:<br />
Geschäftstransparenzindex, Haftungsindex und den rechtlichen Befugnissen von Anlegern.*<br />
Risikobewertung <strong>Mexiko</strong><br />
Durchsetzung von Verträgen<br />
<strong>Mexiko</strong><br />
Unternehmensgründung<br />
120<br />
Zugang zu Elektrizität 116 100 114 Erhalt von Baugenehmigungen<br />
108<br />
67<br />
80<br />
Insolvenzregeln<br />
Deutschland<br />
57<br />
Außenhandel<br />
60<br />
40<br />
20 3<br />
27 30<br />
13<br />
18<br />
44<br />
68<br />
8<br />
105<br />
12 23<br />
51<br />
Steuerregelungen<br />
62<br />
89<br />
110<br />
Eigentumsregistrierung<br />
Zugang zu Krediten<br />
Investorenschutz<br />
• Weltweit rangiert <strong>Mexiko</strong> auf Rang 39<br />
(Deutschland Rang 20) des Ease of Doing<br />
Business.<br />
• Problematisch für die Umsetzung von PV-<br />
Projekten zeigt sich vor allem die Bewertung der<br />
Experten für die Bereiche Eigentumsregistrierung<br />
(nach Weltbank: 63 Tage und ca. 7 Prozesse), Zugang<br />
zu Elektrizität, Steuerregelungen sowie Durchsetzung<br />
von Verträgen (zeitintensiv).<br />
• Laut dem Bericht wird die vergleichsweise schlechte<br />
Bewertung des Zugangs (Netzanschluss) zu<br />
Elektrizität mit damit verbundenen sieben Prozessen<br />
und 78 Tagen begründet.<br />
• Positiver bewertet wurde der Prozess der<br />
Unternehmensgründung (nach Weltbank: 6 Tage<br />
und 6 Prozesse) mit Rang 36 (vgl. Deutschland, Rang<br />
114).<br />
Umweltanalyse<br />
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Finanzierung<br />
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141
ZUSAMMENFASSUNG: FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG<br />
• Zinsentwicklung: In den letzten Jahren gab es in <strong>Mexiko</strong> einen im Vergleich zu Europa hohen Leitzins, der kontinuierlich in den letzten Jahren<br />
leicht gesenkt wurde. Insbesondere in 2009 hat die Banxico den Leitzins in <strong>Mexiko</strong> kontinuierlich gesenkt, zuletzt dann am 6.Juni <strong>2014</strong> von<br />
3,5 %auf 3 %. Weitere Zinssenkungen werden für <strong>2014</strong> / 2015 aktuell nicht erwartet. Die Zinsentwicklung und Wechselkursentwicklung ist aktuell<br />
als stabil zu bewerten.<br />
• Programme zur Finanzierung: Identifiziert wurden folgende Förderprogramme der DEG: Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft (gefördert<br />
werden Projekte, die innovative Technologien einsetzen), developp.de (unterstützt werden finanzielle und personelle Beteiligungen an Projekten)<br />
und Förderung von Machbarkeitsstudien. Daneben bietet die DEG Projektfinanzierungen über Kredit- oder Eigenkapitalfinanzierung. Im Hinblick<br />
auf die Exportorientierung der deutschen Branchen wurden KfW IPEX, AKA-Ausfuhrkreditgesellschaft und die Euler HERMES Deutschland AG<br />
umfassend in Bezug auf Exportfinanzierung (Lieferanten- und Bestellerkredite) / CIRR-Kredite / Kreditfinanzierung erläutert, die sich als<br />
etablierte Instrumente in der Exportförderung entwickelt haben.<br />
• Auf europäischer Ebene ist die EIB mit Kredit- und Eigenkapitalfinanzierung in <strong>Mexiko</strong> aktiv. Die EIB bietet vor allem langfristige Finanzierungen<br />
über europäische Privatbanken an. Supranationale Institutionen wie die Weltbankgruppe (mit IFC und MIGA) und Inter-American Development<br />
Bank (mit IIC und MIF) offerieren zu in Deutschland vergleichbaren Produkten im Bereich Kredit- oder Eigenkapitalfinanzierung,<br />
Exportfinanzierung (Lieferanten- und Bestellerkredite).<br />
• Im mexikanischen Markt sind neben den internationalen Institutionen vor allem lokale Anbieter und Banken tätig, die stark variierende<br />
Finanzierungsangebote bereitstellen, jedoch erfolgt die Finanzierung häufig über die lokalen Produktanbieter.<br />
• Förderung: Die politische Förderung in <strong>Mexiko</strong> besteht aus Steuererleichterungen, Net-Metering sowie Subventionen. Das Energieministerium<br />
SENER bietet zur Förderung von PV-Projekten die Möglichkeit, die Ausgaben zu 100 % von der Einkommenssteuer abzusetzen. Weitere<br />
Instrumente des SENER sind Steuererleichterungen (beschleunigte Abschreibung von Anlagevermögen) und Zollvergünstigungen. Deutsche<br />
Unternehmen können über Ausschreibungen des SENER Subventionen für PV-Projekte erhalten.<br />
• Im Zuge der Risikobetrachtung wurden etablierte <strong>Studie</strong>n von Weltbank und vom World Economic Forum zur Bewertung von Ländern betrachtet.<br />
Die <strong>Studie</strong>n bewerten folgende Punkte bei der Geschäftstätigkeit in <strong>Mexiko</strong> kritisch: Eigentumsregistrierung, Steuerregelungen und Infrastruktur.<br />
Als besonders kritisch werden im World Economic Forum Korruption und Kriminalität in <strong>Mexiko</strong> genannt. Positiv wurde vor allem die gesamte<br />
Marktgröße und der Prozess der Unternehmensgründung bewertet.<br />
Umweltanalyse<br />
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142
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (1/3)<br />
• AKA Ausfuhrkreditgesellschaft (<strong>2014</strong>): Grundzüge des ECA-gedeckten Bestellerkredites,<br />
https://www.akabank.de/deutsch/produkte/besteller/grundzuege.html, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Bayrische Landesbank (2003): Exportfinanzierung, Kurzdarstellung der mittel- und langfristigen Exportfinanzierung in Deutschland.<br />
• Bloomberg NEW ENERGY FINANCE (<strong>2014</strong>): Global Trends in Renewable Energy Investment.<br />
• Bloomberg (<strong>2014</strong>): Mexico Rating, http://www.bloomberg.com/news/<strong>2014</strong>-02-05/mexico-rating-raised-to-a3-by-moody-s-after-oil-industryopened.htm,<br />
aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Banco de Mexico (<strong>2014</strong>): Economic Indicators dating, http://www.banxico.org.mx/estadisticas/statistics.html, aufgerufen am 26.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Bayrische Landesbank (2003): Exportfinanzierung, Kurzdarstellung der mittel- und langfristigen Exportfinanzierung in Deutschland.<br />
• Bloomberg NEW ENERGY FINANCE (<strong>2014</strong>): Global Trends in Renewable Energy Investment.<br />
• Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) (<strong>2014</strong>): Förderdatenbank, ERP-Exportfinanzierungsprogramm,<br />
http://www.bmwi.de/DE/Themen/Mittelstand/Mittelstandsfinanzierung/innovationsfinanzierung,did=312588.html, aufgerufen am 25.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) (<strong>2014</strong>): Internationale Akteure der<br />
Entwicklungszusammenarbeit, http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/wege/multilaterale_ez/akteure/index.html, aufgerufen am<br />
09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) (<strong>2014</strong>): DAC-Länderliste,<br />
http://www.bmz.de/de/ministerium/zahlen_fakten/DAC_Laenderliste_Berichtsjahre_2011_2013.pdf, aufgerufen am 09.04.2013.<br />
• Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), (<strong>2014</strong>): dena-Förderübersicht <strong>2014</strong>.<br />
• Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (<strong>2014</strong>a): Förderprogramme,<br />
http://www.deginvest.de/deg/DE_Home/Unser_Angebot/Foerderprogramme/index.jsp, aufgerufen am 20.11.<strong>2014</strong>.<br />
Umweltanalyse<br />
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143
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (2/3)<br />
• Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (<strong>2014</strong>b): Förderprogramme,<br />
http://www.deginvest.de/deg/DE_Home/Unser_Angebot/Foerderprogramme/index.jsp, aufgerufen am 25.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (<strong>2014</strong>c): Außenbüro <strong>Mexiko</strong>, https://www.deginvest.de/Internationale-<br />
Finanzierung/DEG/Die-DEG/Unsere-Standorte/<strong>Mexiko</strong>/ , aufgerufen am 20.11.<strong>2014</strong><br />
• Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (<strong>2014</strong>d): „Up-Scaling“. https://www.deginvest.de/Internationale-Finanzierung/DEG/Unser-<br />
Angebot/Förderprogramme/Up-Scaling/ , aufgerufen am 25.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Deutscher Industrie- und Handelskammertag (2011): Zukunft der Mittelstandsfinanzierung, http://www.dihk.de/themenfelder/gruendungfoerderung/unternehmensfinanzierung/nachbericht-mittelstandsfinanzierung/vortraege/WS2-Kreditversicherung-Gmelin.pdf,<br />
aufgerufen am<br />
20.08.2012.<br />
• Euler HERMES Deutschland AG und der PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>): Unsere Lösungen im Überblick,<br />
http://www.agaportal.de/pages/aga/produkte.html, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Europäische Investitionsbank (<strong>2014</strong>): Den Klimaschutz finanzieren, http://www.eib.org/attachments/thematic/climate_action_de.pdf ,<br />
aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Finanzen.net (<strong>2014</strong>): Euro / Mexikanische Peso, http://www.finanzen.net/devisen/euro-mexikanischer_peso-kurs, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012): Finanzierungsmodul im Rahmen des AHK-<br />
Geschäftsreiseprogramms, http://www.icon-institute.de/films/Finanzierungsstudie%20EnEff%20<strong>Mexiko</strong>%202012.pdf, aufgerufen am<br />
01.04.2012.<br />
• Inter-American Development Bank (<strong>2014</strong>): Online Application, http://www5.iadb.org/mif/apps/oap/useroap.aspxlang=EN, aufgerufen am<br />
25.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Inter-American Investment Corporation (<strong>2014</strong>): Key Initiatives, http://www.iic.org/en/initiatives, aufgerufen am 20.11.<strong>2014</strong>.<br />
Umweltanalyse<br />
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144
LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (3/3)<br />
• International Finance Corporation (<strong>2014</strong>): IFC Investment Services,<br />
http://www1.ifc.org/wps/wcm/connect/CORP_EXT_Content/IFC_External_Corporate_Site/What+We+Do/Investment+Services, aufgerufen<br />
am 25.11.<strong>2014</strong>.<br />
• KfW Bankengruppe (2013): Wir fördern Deutschland, http://www.kfw.de/, aufgerufen am 09.04.2013.<br />
• KfW IPEX-Bank (<strong>2014</strong>): Unsere Rolle in der Außenwirtschaftsförderung, http://www.kfw-ipexbank.de/ipex/de/Unternehmen/Unsere_Rolle_in_der_Aussenwirtschaftsfoerderung/index.jsp,<br />
aufgerufen am 20.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Multilateral Investment Fund (<strong>2014</strong>): Application Guidelines,<br />
http://www5.iadb.org/mif/Projects/Financing/ApplicationGuidelines/tabid/423/language/en-US/Default.aspx, aufgerufen am 20.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Multilateral Investment Guarantee Agency (<strong>2014</strong>): Investment Guarantees, http://www.miga.org/investmentguarantees/index.cfmstid=1797,<br />
aufgerufen am 25.08.<strong>2014</strong>.<br />
• Moodys (<strong>2014</strong>): Moodys upgrade Mexico, https://www.moodys.com/research/Moodys-upgrades-Mexicos-sovereign-rating-to-A3-from-Baa1-<br />
stable--PR_292144 , aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Reuters (<strong>2014</strong>): Mexico Economy Rates, http://www.reuters.com/article/<strong>2014</strong>/10/31/mexico-economy-rates-idUSL1N0SQ1FH<strong>2014</strong>1031,<br />
aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />
• Weltbank (<strong>2014</strong>a): Ease of Doing Business Economy Profile Mexico.<br />
• Weltbank (<strong>2014</strong>b): Ease of Doing Business Economy Profile Germany.<br />
• World Economic Forum (<strong>2014</strong>): Global Competitiveness Report <strong>2014</strong>/15, www.weforum.org/issues/global-competitiveness, aufgerufen am<br />
09.11.<strong>2014</strong>.<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
145
KONTAKTE UND KOOPERATIONSPARTNER<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
146
KONTAKTE<br />
Kategorie Name Webseite<br />
Energie- / Umweltministerium Secretaría de Energía (SENER) www.sener.gob.mx<br />
Industrie- / Wirtschaftsministerium Secretaría de Economía (SE) www.economia.gob.mx<br />
Wirtschaftsförderung Deutsche Industrie- und Handelskammer in Mexico (AHK) www.mexico.ahk.de<br />
Verband für Solarenergie Asociacion Nacional de Energia Solar (ANES ) www.anes.org<br />
Erneuerbare-Energien-Agentur /<br />
Behörde<br />
Comisión Nacional Para El Uso Eficiente De Energia (CONUUE)<br />
www.conuee.gob.mx<br />
Strommarktbetreiber Centro Nacional de Control de Energía (CENACE) -<br />
Staatlicher Energieversorger<br />
Comisión Federal de Electricidad (CFE)<br />
Luz y Fuerza del Centro (LFC)<br />
www.cfe.gob.mx<br />
www.lfc.gob.mx<br />
Staatlicher Netzbetreiber Comisión Reguladora de Energia (CRE) www.cre.gob.mx<br />
Institut für Energiefragen Instituto de Investigaciones Electrica (IIE) www.iie.org.mx<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
147
KOOPERATIONSPARTNER<br />
Folgende Unternehmen und Organisationen haben beim „<strong>Marktreport</strong> <strong>Mexiko</strong> <strong>–</strong> <strong>Photovoltaik</strong> “ als Kooperationspartner mitgewirkt:<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
148
ÜBER DIE EXPORTINITIATIVE ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) analysiert im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des<br />
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) kontinuierlich die aktuellen Entwicklungen in den weltweiten Märkten für<br />
erneuerbare Energien.<br />
Das Ziel des „<strong>Marktreport</strong>s <strong>Mexiko</strong> <strong>–</strong> <strong>Photovoltaik</strong>“ ist es, der deutschen <strong>Photovoltaik</strong>-Branche durch eine strukturierte Darstellung<br />
der Marktentwicklung und der rechtlichen Rahmenbedingungen den Markteinstieg und die konkrete Projektumsetzung vor Ort zu<br />
erleichtern.<br />
Weitere Informationen zu den Publikationen der Exportinitiative Erneuerbare Energien finden Sie unter:<br />
www.export-erneuerbare.de<br />
Bei spezifischen Fragen zu Zielmärkten kontaktieren Sie:<br />
exportinfo@dena.de<br />
Umweltanalyse<br />
Nachfrage<br />
Angebot<br />
Marktzugang<br />
Förderung +<br />
Finanzierung<br />
Kontakte<br />
149