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Studie: Marktreport Mexiko – Photovoltaik. (Aktualisierung 2014)

<p>Mexiko nutzt als eines der Länder mit der höchsten Sonneneinstrahlung weltweit nach wie vor nur einen geringen Teil seines Solarenergie-Potenzials.</p> <p>Alle Publikationen zum herunterladen oder bestellen unter <a href="http://www.dena.de/publikationen">www.dena.de/publikationen</a></p>

<p>Mexiko nutzt als eines der Länder mit der höchsten Sonneneinstrahlung weltweit nach wie vor nur einen geringen Teil seines Solarenergie-Potenzials.</p>
<p>Alle Publikationen zum herunterladen oder bestellen unter <a href="http://www.dena.de/publikationen">www.dena.de/publikationen</a></p>

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<strong>Studie</strong><br />

MARKTREPORT MEXIKO <strong>–</strong> PHOTOVOLTAIK<br />

dena-Marktinformationssystem<br />

www.export-erneuerbare.de


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />

Regenerative Energien<br />

Chausseestraße 128 a<br />

10115 Berlin<br />

Telefon: + 49 (0)30 72 61 65-600<br />

Telefax: + 49 (0)30 72 61 65-699<br />

E-Mail: info@dena.de<br />

Internet: www.dena.de<br />

Konzeption/Erstellung/Redaktion:<br />

Pia Dorfinger, Kerstin Maaß, Michael Kober, Niklas Hanewinkel<br />

Dezember 2012/<strong>Aktualisierung</strong> Dezember <strong>2014</strong><br />

Alle Rechte sind vorbehalten. Die Nutzung steht unter dem Zustimmungsvorbehalt der dena.<br />

Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Die dena übernimmt<br />

keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Für Schäden<br />

materieller oder immaterieller Art, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen<br />

unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet die dena nicht, sofern ihr nicht nachweislich vorsätzliches<br />

oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.<br />

Offizielle Websites<br />

www.export-erneuerbare.de<br />

www.renewables-made-in-germany.com<br />

2


ZIELE DER STUDIE<br />

• Ziel dieser <strong>Studie</strong> ist es, deutschen Unternehmen genau jene Informationen zum <strong>Photovoltaik</strong>-Markt in <strong>Mexiko</strong> zur Verfügung zu<br />

stellen, die sie für eine effektive und effiziente Planung des Markteintritts benötigen.<br />

• Wichtige <strong>Photovoltaik</strong>-Markt- und Umweltinformationen werden kompakt und leicht verständlich dargestellt.<br />

• Der Leser erhält ein umfassendes Verständnis der Rahmenbedingungen für <strong>Photovoltaik</strong> (PV) in <strong>Mexiko</strong>. Dies beinhaltet eine<br />

detaillierte Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen für PV, inklusive der aktuell geltenden Net-Metering-Regelung.<br />

• Aktuelle und zukünftige Marktpotenziale bzw. Marktsegmente mit besonderem Potenzial werden identifiziert.<br />

• Zudem stellt die <strong>Studie</strong> praktische Informationen zur möglichen rechtlichen Gestaltung des Markteintritts bereit.<br />

• Die in <strong>Mexiko</strong> vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten werden detailliert aufbereitet.<br />

• Die <strong>Studie</strong> ist mit Expertentipps versehen, um Hinweise hervorzuheben und vor Hindernissen zu warnen. Durch ein interaktives<br />

Navigationsmenü sowie interaktive Querverweise und Hyperlinks können Inhalte und wichtige externe Dokumente schnell und einfach<br />

aufgerufen werden.<br />

• Die <strong>Studie</strong> wird im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)<br />

veröffentlicht und bildet einen Teil des dena-Marktinformationssystems. Dieses stellt für die deutsche Branche detailtiefe technologieund<br />

marktspezifische Informationen zu interessanten Exportmärkten zur Verfügung.<br />

3


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Ziele der <strong>Studie</strong>………………………………………………………………………………………………………………………………………… 3<br />

Inhalt und Struktur der <strong>Studie</strong>………………………………………………………………………………………………………..…….….. 6<br />

Nutzungshinweise für den Leser…………………….……………………………………………………………………………….………… 8<br />

Executive Summary…………………………………………………………………………………………………………………………..……… 10<br />

Umweltanalyse……………………………………………………………………………………………………………………………….……….. 12<br />

• Technologische Informationen……………………………………………………………………………………………………………………………………… 16<br />

• Soziodemografische Informationen………………………………………………………………………………………………………………………………. 19<br />

• Wirtschaftliche Informationen……………………………………………………………………………………………………………………………………… 24<br />

• Politische Informationen……………………………………………………………………………………………………………………………………………… 31<br />

Nachfrageseite………………………………………………………………………………………………….…………………………….……….. 38<br />

• Entwicklung des PV-Sektors ……………………………………………………………………………………………………………………………….………. 40<br />

• On-grid-Marktsegmentierung….………………………………………………………………………………………………………………………………….. 42<br />

• On-PV-Großprojekte.………………………………………………………………………………………………………………………………………………….. 46<br />

Angebotsseite…………………………………………………………………………………………….…………………………………….………. 52<br />

• PV-Wertschöpfungskette……………………………………………………………………………………………………………………………………………… 54<br />

• Die wichtigsten PV-Distributoren………………………………………………………………………………………………………………………………….. 57<br />

• Produktion von PV-Modulen in <strong>Mexiko</strong>…………………………………………………………………………………………………………………………. 60<br />

• Bewertung des Angebots vor Ort…………………………………………………………………………………………………………………………………… 61<br />

4


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Marktzugang und rechtliche Rahmenbedingungen…………………………..………………………………………………………… 65<br />

• Rechtlicher Rahmen der Geschäftstätigkeit……………………………………………………………………………………………………………………. 67<br />

• Öffentliche Vergabe / Local-Content-Regelungen…………..…………………………………………………………………….…………………...….. 74<br />

• Internationale Handelsabkommen………………………………………………………………………………………………………………………………… 76<br />

• Steuerrecht……….………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 78<br />

• Zollbestimmungen………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 80<br />

• Genehmigungsverfahren……………………………………………………………………………………………………………….……………………………… 83<br />

Förderung und Finanzierung …………….………………………………………………………………………….…………………………. 101<br />

• Einführung ………………………………………..……………………………………………………………………………………………………………………… 103<br />

• Deutsche Institutionen………………………………………………………………….……………………………………………………………………………. 109<br />

• Internationale Institutionen………………………………………………………………………………………………………………………………………… 124<br />

• Staatliche PV-Förderprogramme in <strong>Mexiko</strong> ……………………………………………………………..…………………………………………………… 131<br />

• Länderspezifische Risikobewertung…………………………………………………………………….………………………………………………………… 139<br />

Kontakte und Kooperationspartner ………………………………………………………………………….…………………………….. 146<br />

Kooperationspartner……………………………………………………………………………………………………………………………… 148<br />

5


Analysebereiche<br />

Praxisinformationen<br />

INHALT UND STRUKTUR DER STUDIE<br />

• Umweltanalyse (technologische, soziodemografische, ökonomische<br />

und politische Informationen mit Bezug auf PV)<br />

• Der vorliegende <strong>Marktreport</strong> <strong>Mexiko</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Photovoltaik</strong> wurde im Zeitraum Mai bis<br />

November 2012 erstmalig erstellt und im<br />

Oktober und November <strong>2014</strong> aktualisiert.<br />

• Nachfrageseite des PV-Marktes in <strong>Mexiko</strong> (Marktsegmente)<br />

• Angebotsseite des PV-Marktes in <strong>Mexiko</strong> (Branchenstruktur)<br />

• Die Ergebnisse basieren auf einer umfassenden<br />

Analyse marktbestimmender Faktoren.<br />

• Im ersten Schritt wurde die technologische,<br />

soziodemografische, ökonomische und politische<br />

Umwelt des PV-Marktes in <strong>Mexiko</strong> analysiert.<br />

• Darauf aufbauend wurden die einzelnen PV-<br />

Marktsegmente sowie die jeweiligen Akteure und<br />

Angebote betrachtet.<br />

• Marktzugang und rechtliche Rahmenbedingungen<br />

• Finanzierung und Förderung<br />

• Des Weiteren präsentiert die <strong>Studie</strong> praxisnahe<br />

Informationen zum Markteintritt und zu den<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen für PV in<br />

<strong>Mexiko</strong>.<br />

• Es werden sowohl supranationale als auch<br />

nationale Anbieter mit Angeboten für PV-<br />

Finanzierungsmöglichkeiten dargestellt und eine<br />

Risikobewertungen für <strong>Mexiko</strong> vorgenommen.<br />

6


Sekundärquellen<br />

Primärquellen<br />

ERLÄUTERUNG DER GENUTZTEN QUELLEN<br />

Für den <strong>Marktreport</strong> wurde zuerst ein breites Spektrum an Sekundärquellen analysiert, das anschließend anhand von Primärerhebungen verifiziert<br />

wurde.<br />

• Interne Quellen: dena-Marktanalyse, dena-Länderarchiv, dena-Schriftenreihe<br />

• Externe Quellen: Daten internationaler Organisationen (IEA, OECD, WB, EIB, GIZ, GEF)<br />

• Veröffentlichungen der Ministerien und nationalen Organisationen (SENER, CFE, CRE)<br />

• PV-Markt-Referenzstudien, Fachartikel in internationalen und nationalen Publikationen, Firmen- und Pressemeldungen, lokale<br />

Nachrichten in <strong>Mexiko</strong><br />

• Erstellung und Nutzung einer umfassenden Datenbank des mexikanischen PV-Marktes: Datenpflege mittels eines Excel-<br />

Templates<br />

• Analyse und Interpretation der generierten Daten durch Fach- und Länderexperten der dena<br />

• Primärdatenerhebung: semi-strukturierte qualitative Interviews mit ausgewählten PV-Marktexperten zur Erhebung von<br />

Betriebs- und Kontextwissen (Unternehmens- und Verbandsvertreter)<br />

• Befragungszeitraum: Mai bis Juli 2012 und November <strong>2014</strong><br />

• Die Daten aus den Interviews wurden codiert und verwendet, um die Ergebnisse der Sekundärrecherche zu validieren sowie um<br />

Informationslücken zu schließen und Hintergrundwissen zu generieren.<br />

• Alle juristischen Informationen wurden durch Rechtsexperten mit lokaler Expertise geprüft.<br />

• Ergänzend wurden strukturierte Interviews mit ausgewählten lokalen und internationalen Finanzierungsexperten geführt.<br />

7


NUTZUNGSHINWEISE FÜR DEN LESER<br />

Die dargelegten Informationen wurden interaktiv aufbereitet.<br />

• Interaktives Inhaltsverzeichnis: Die Flow-Darstellung am Fuß der Folie gibt Ihnen Orientierung, an welcher<br />

Stelle Sie sich im Bericht befinden. Durch Klicken auf ein Icon gelangen Sie zum entsprechenden Kapitel.<br />

• Querverweise zwischen thematisch verknüpften Inhalten ermöglichen eine schnelle Orientierung und<br />

zielgerichtete Recherche. Durch Klicken auf das Icon gelangen Sie zu themenverwandten Inhalten.<br />

• Hyperlinks zu wichtigen Primärquellen sind in die <strong>Studie</strong> integriert. Durch Klicken auf das Icon gelangen Sie zur<br />

Ursprungsquelle.<br />

Weitere verwendete Icons:<br />

• Informationen, die direkt aus den durchgeführten Experteninterviews (Mai <strong>–</strong> Juli 2012 und November <strong>2014</strong>) stammen<br />

• Besondere Fakten und Hinweise (aus Sekundär- und Primärquellen), die es in Bezug auf den PV-Markt zu beachten gilt<br />

• Verweise auf Rechtsgrundlagen, Gesetzestexte<br />

• Hinweise zur Dauer von (Genehmigungs-)Prozessen<br />

• Informationen zu anfallenden Kosten<br />

8


ÜBERSICHT ÜBER VERWENDETE EINHEITEN<br />

Wechselkurse (Jahresdurchschnitt)*<br />

2011<br />

1 Euro = 17,32 mexikanische<br />

Pesos (Mex$)<br />

2012 1 Euro = 16,9 Mex$<br />

2013 1 Euro = 17,12 Mex$<br />

Abkürzungen<br />

Wh<br />

RÖE<br />

Wattstunde<br />

Rohöleinheit<br />

Energieeinheiten und Umrechnungsfaktor<br />

1 RÖE = 11,63 Wh<br />

Vorsatzzeichen<br />

k (Kilo) = 1.000<br />

M (Mega) = 1.000.000<br />

G (Giga) = 1.000.000.000<br />

T (Tera) =1.000.000.000.000<br />

* Quelle: GTAI (<strong>2014</strong>)<br />

9


EXECUTIVE SUMMARY (1/2)<br />

Die Entwicklung des mexikanischen PV-Marktes begann bereits in den 1980er-Jahren im Rahmen von ländlichen Elektrifizierungsprogrammen.<br />

Die mexikanische Regierung initiierte zwei Programme, und bis zum heutigen Tag gibt es über 80.000 ländliche Off-grid-Anlagen. Abgesehen<br />

von den ländlichen PV-Installationen basiert die mexikanische Stromversorgung größtenteils auf fossilen Brennstoffen. <strong>Mexiko</strong> verfügt über<br />

reiche Rohöl- und Gasvorkommen und ist derzeit noch Energieexporteur. Erneuerbare Energien spielen im mexikanischen Energiemix eine<br />

untergeordnete Rolle, wobei Wasserkraft und Geothermie bisher am stärksten ausgebaut wurden. Die Stromversorgung erfolgt noch durch den<br />

staatlichen Stromversorger CFE (Comisión Federal de Electricidad), der die Strompreise in <strong>Mexiko</strong> durch Subventionen sehr niedrig hält.<br />

Obwohl <strong>Mexiko</strong> seine Abhängigkeit von fossilen Energieträgern erkannt hat, seinen Energiesektor diversifizieren möchte und eine sehr hohe<br />

Sonneneinstrahlung hat, wird der <strong>Photovoltaik</strong> nur eine sehr kleine Rolle in der Erneuerbare-Energien-Strategie des Landes beigemessen.<br />

Durch die Liberalisierung des Strommarktes im Jahr 1991 wurde erstmals die Möglichkeit für privatwirtschaftliche Akteure geschaffen, am<br />

mexikanischen Strommarkt mitzuwirken. Strom von IPPs*, Selbstversorger, Kleinerzeuger sowie aus Kraft-Wärme-Kopplung und Stromexporten<br />

und -importen konnte bisher in das öffentliche Netz eingespeisten werden oder den eigenen Strombedarf decken. Die im August <strong>2014</strong><br />

verabschiedete Energiemarktreform leitet aktuell weitere Schritte zur Liberalisierung ein. Es sollen unter anderem ein Stromgroßhandelsmarkt<br />

geschaffen sowie handelbare Zertifikate für saubere Energie eingeführt werden, zudem wird die Direktvermarktung von Strom möglich gemacht.<br />

Für deutsche Unternehmen stellt vor allem der Markt der PV-Selbstversorgungssysteme und Kleinerzeuger interessante Geschäftsmöglichkeiten<br />

dar. Erste privatwirtschaftliche Stromerzeuger haben bereits Lizenzen für die Erzeugung von PV-Strom durch die Energieregulierungsbehörde<br />

CRE (Comisión Reguladora de Energía) erhalten und werden als wichtige Markttreiber für den mexikanischen PV-Sektor gesehen. Seit 2010 gibt<br />

es die ersten On-grid-PV-Großprojekte in <strong>Mexiko</strong> und zahlreiche weitere befinden sich zurzeit in der Bau- und Planungsphase. Obwohl im<br />

Segment der privaten Haushalte zahlenmäßig die meisten PV-Anlagen <strong>Mexiko</strong>s installiert sind, findet man im Segment der privatwirtschaftlichen<br />

Akteure die größte installierte Kapazität. Sowohl im Segment privater Haushalte, in dem DAC-Kunden (Tarifa Doméstica de Alto Consumo, für<br />

private Endkunden mit hohem Stromverbrauch) hohe Strompreise zahlen, als auch im Segment der privatwirtschaftlichen Akteure befinden sich<br />

die größten Potenziale für PV-Anwendungen in <strong>Mexiko</strong>.<br />

Ein weiterer wichtiger PV-Markttreiber ist die Net-Metering-Regelung, von der private Haushalte mit Anlagen < 10 kW und gewerbliche Kunden<br />

mit Anlagen < 30 kW im Niedrigspannungsnetz und < 500 kW im Mittelspannungsnetz profitieren können. Lizenzen zur Stromerzeugung durch<br />

IPPs werden im Rahmen von Ausschreibungen vergeben. PV wird in diesen Ausschreibungen jedoch nur eine marginale Rolle zugeschrieben.<br />

Generell geht die mexikanische Regierung von einer PV-Marktgröße von zwei GW bis 2025 aus.<br />

*Independent Power Producer<br />

10


EXECUTIVE SUMMARY (2/2)<br />

Obwohl der heimische PV-Markt in <strong>Mexiko</strong> noch klein ist, hat sich durch ländliche Elektrifizierungsprogramme und die sogenannten Maquila-<br />

Programme bereits eine PV-Industrie vor Ort gebildet. Im Rahmen der Maquila-Programme nutzen ausländische Unternehmen, z. B. Kyocera<br />

oder SunPower, Kostenvorteile wie niedrige Lohnkosten sowie Freihandelsabkommen mit Nordamerika und Europa, um Module in <strong>Mexiko</strong><br />

herzustellen und dann zu exportieren. Es gibt bereits einige Aktivitäten in der Solarsilizium-, Ingot- oder Waferproduktion in <strong>Mexiko</strong>, die PV-<br />

Modulproduktionskapazität lag im Jahr <strong>2014</strong> bei über 649 MW. Drei mexikanische Modulproduzenten, ERDM, Solartec und Solarvatio,<br />

produzieren hauptsächlich für den heimischen Markt.<br />

Technische Komponenten wie Wechselrichter, Batterien und Kabel werden hauptsächlich importiert, da diese Option oft wirtschaftlicher ist. Alle<br />

Komponenten für PV-Anlagen können in <strong>Mexiko</strong> über den Fachhandel erworben werden. Das mexikanische Distributionsnetz ist bereits sehr gut<br />

ausgebaut und es gibt eine große Anzahl von lokalen EPCs, die sich für Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen anbieten. Oftmals bieten<br />

Händler auch einen Installationsservice an. Ausgebildete Fachinstallateure gibt es jedoch kaum. Um am mexikanischen Markt Fuß zu fassen,<br />

haben einige internationale Modulhersteller und Projektentwickler Partnerschaften mit lokalen Firmen gegründet. Dadurch können vor allem<br />

bürokratische Hürden und sprachliche Barrieren überwunden werden.<br />

Grundsätzlich besteht keine Local-Content-Regelung in <strong>Mexiko</strong>, bei öffentlichen Vergaben wird mexikanischen Waren jedoch ein gewisser<br />

Vorzug gewährt. Mexikanische Güter erhalten im Vergleich zu importierten Gütern im Rahmen öffentlicher Vergaben bei der Bewertung eine<br />

Präferenz von bis zu 15 %. Die Zollsätze für Exporte aus der EU sind seit 2007 auf 0 % gesenkt worden; dieser Umstand erleichtert das<br />

Exportgeschäft für europäische Unternehmen. Mit einigen Ausnahmen unterliegen ausländische Investitionen in <strong>Mexiko</strong> grundsätzlich keinen<br />

Beschränkungen. Um die Geschäftstätigkeit vor Ort aufnehmen zu können, stehen mehrere Geschäftsformen zur Verfügung. Meistens wird die<br />

Sociedad Anónima (S.A.) oder die Sociedad de Responsibilidad Limitada (S. de R. L.) gewählt. Das Arbeitsrecht in <strong>Mexiko</strong> ist sehr<br />

arbeitnehmerfreundlich ausgelegt; zudem müssen 90 % der Arbeitnehmer in einem Unternehmen mexikanischer Nationalität sein.<br />

In <strong>Mexiko</strong> gab es in den letzten Jahren im Vergleich zu Europa einen hohen Leitzins und die Zinsentwicklung wird als stabil eingestuft. Sowohl<br />

auf deutscher als auch auf europäischer Ebene werden Förderprogramme im Bereich Klimaschutz, Projektfinanzierung, Exportfinanzierung und<br />

Umwelt angeboten. Auf dem mexikanischen Markt stellen lokale Anbieter und Banken Finanzierungsmöglichkeiten bereit. Die politische<br />

Förderung von erneuerbaren Energien besteht in <strong>Mexiko</strong> aus Steuererleichterungen, Net-Metering und Subventionen. In der geschäftlichen<br />

Risikobewertung <strong>Mexiko</strong>s sind besonders Korruption und Kriminalität als Umstände hervorzuheben, die den Markteinstieg in <strong>Mexiko</strong> erheblich<br />

erschweren können. Die Marktgröße <strong>Mexiko</strong>s und der einfache Prozess der Unternehmensgründung werden jedoch als positiv angesehen.<br />

11


UMWELTANALYSE


UMWELTANALYSE<br />

In diesem Kapitel werden folgende Fragen beantwortet:<br />

Wie gestaltet sich die Umwelt des PV-Marktes in <strong>Mexiko</strong><br />

• Technologische Informationen: Welche natürlichen und technischen Voraussetzungen sind in <strong>Mexiko</strong> für die Anwendung von PV<br />

gegeben<br />

• Soziodemografische Informationen: Wie entwickelt sich der Wohlstand in einer stetig wachsenden Bevölkerung <strong>Mexiko</strong>s und<br />

welche Rolle spielt dabei die Mittelschicht Wie ist das Bildungsniveau in den für PV-relevante Branchen Wie ist der Zugang zu<br />

Elektrizität Wie beeinflusst Wirtschaftskriminalität die Geschäftstätigkeit<br />

• Wirtschaftliche Informationen: Wie entwickeln sich Wirtschaftswachstum, Arbeitslosenquote und Inflationsrate Wie gestalten<br />

sich Primärenergieerzeugung und -verbrauch sowie Stromerzeugung und -verbrauch Wie ist der Strommarkt organisiert Wie<br />

variieren die Strompreise in <strong>Mexiko</strong><br />

• Politische Informationen: Was sind die Hauptziele der amtierenden Regierung Welche PV-spezifischen politischen Programme<br />

gibt es<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

13


UMWELTANALYSE:<br />

KURZÜBERBLICK ALLGEMEINE BASISDATEN<br />

Allgemeine Basisdaten (<strong>2014</strong>)<br />

Fläche<br />

1.964.375 km²<br />

Bevölkerung 120,29 Mio. (07/<strong>2014</strong>)<br />

Landessprache<br />

Staatsform<br />

Administrative Teilung<br />

BIP pro Kopf (PPP)<br />

Wirtschaftswachstum<br />

Staatshaushalt (in Mrd. US$)<br />

Inflationsrate<br />

Arbeitslosenquote<br />

Spanisch<br />

Präsidiale Bundesrepublik<br />

31 Bundesstaaten und<br />

1 Bundesdistrikt<br />

US$ 10.630 (2013)<br />

(Deutschland: US$ 43.332 (2013))<br />

3 % (est.)<br />

(Deutschland: 1,8 % (est.))<br />

Einnahmen: 291,2 (2013)<br />

Ausgaben: 324,1 (2013)<br />

4 % (est.)<br />

4,5 % (est.)<br />

Bundesstaaten und Regionen <strong>Mexiko</strong>s<br />

1. Baja California<br />

2. Baja California Sur<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3. Sonora<br />

4. Chihuahua<br />

5. Coahuila<br />

6. Sinaloa<br />

7. Durango<br />

8. Nuevo León<br />

9. Zacatecas<br />

10. Tamaulipas<br />

11. Nayarit<br />

Nordwesten<br />

6<br />

12. Aguascalientes<br />

13. San Luis Potosí<br />

14. Jalisco<br />

15. Guanajuato<br />

4<br />

7<br />

Nordosten<br />

5<br />

19. Michoacán<br />

20. México<br />

21. Distrito Federal<br />

22. Tlaxcala<br />

23. Morelos<br />

24. Puebla<br />

8<br />

25. Guerrero<br />

26. Veracruz<br />

27. Tabasco<br />

28. Campeche<br />

29. Yucatán<br />

30. Quintana Roo<br />

31. Oaxaca<br />

32. Chiapas<br />

9<br />

10<br />

13<br />

Zentral-<strong>Mexiko</strong><br />

11 12<br />

29<br />

14<br />

15 16 17<br />

Südosten<br />

Westen<br />

Süd-Zentral<br />

18<br />

19 2021<br />

22<br />

30<br />

23 24<br />

28<br />

26 27<br />

16. Querétaro 25<br />

17. Hidalgo Süden 31 32<br />

18. Colima<br />

Quellen: SENER (2012a), EIA (2012), CIA (<strong>2014</strong>), GTAI (<strong>2014</strong>)<br />

Quellen: INSCALE GmbH, bearbeitet durch dena (2012)<br />

14


UMWELTANALYSE:<br />

BASISDATEN ENERGIEWIRTSCHAFT<br />

Allgemeine Basisdaten Energie (2013)<br />

Primärenergieverbrauch<br />

2.002 TWh<br />

Stromerzeugungskapazität<br />

61,51 GW<br />

Stromproduktion gesamt (brutto)<br />

277,64 TWh<br />

Stromverbrauch<br />

235,159 TWh<br />

Nettostromexporte<br />

Prognostizierte Entwicklung des Stromverbrauchs<br />

(<strong>2014</strong> <strong>–</strong> 2019)<br />

Strompreis<br />

5.705 GWh<br />

222,3 TWh (<strong>2014</strong>e), 230,6 TWh (2015e), 239,9 TWh (2016e), 243,3<br />

TWh (2017e), 254 TWh (2018e), 267,9 TWh (2019e)<br />

0,36 <strong>–</strong> 3,57 Mex$/kWh (0,02 <strong>–</strong> 0,21 €/kWh)*<br />

Anteil EE-Kapazitäten (Bruttostromerzeugung)<br />

23,46 % (größtenteils Wasserkraft)<br />

Sonneneinstrahlung (durchschnittlicher Jahreswert)<br />

1.825 kWh/m² a<br />

* Wechselkurs Jahresdurchschnitt 2013, GTAI (<strong>2014</strong>) 1 Euro = 17,118 Mex$<br />

Quellen: SENER (2012a), SENER (2012d), EIA (2013), SENER (<strong>2014</strong>b)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

15


TECHNOLOGISCHE INFORMATIONEN:<br />

NATÜRLICHES POTENZIAL<br />

Stadt<br />

Hermosillo<br />

Guaymas<br />

Ciudad Obregón<br />

Chihuahua<br />

La Paz<br />

Durango<br />

Einstrahlung/Tag<br />

6,0 kWh/m²/Tag<br />

6,0 kWh/m²/Tag<br />

6,0 kWh/m²/Tag<br />

5,9 kWh/m²/Tag<br />

5,7 kWh/m²/Tag<br />

5,7 kWh/m²/Tag<br />

Klima und Geografie<br />

• Aufgrund der geografischen Lage gliedern sich die<br />

Witterungsbedingungen <strong>Mexiko</strong>s nicht in vier Jahreszeiten,<br />

sondern in eine Regen- und eine Trockenzeit.<br />

• Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 25 °C, die<br />

Regenzeit dauert von Mai bis September.<br />

• In <strong>Mexiko</strong> gibt es vier Klimazonen: Tierra caliente (heißes<br />

Land) in den Küstengebieten, Tierra templada (gemäßigtes<br />

Land) 914 bis 1.830 m über dem Meeresspiegel, Tierra fría<br />

(kaltes Land) zwischen 1.830 und 2.745 Höhenmetern und<br />

Tierra helada (eisiges Land) ab 3.000 m.<br />

• Das Land gliedert sich in drei Zeitzonen. Der größte Teil mit<br />

<strong>Mexiko</strong>-Stadt gehört zur GMT-8-Zone.<br />

Sonneneinstrahlung<br />

• Die durchschnittliche globale Sonneneinstrahlung liegt bei<br />

rund 1.825 kWh/m² a.<br />

• Vor allem der Norden und der Westen des Landes weisen<br />

hohe Einstrahlungswerte auf.<br />

• In einzelnen Regionen des Landes liegt die eingestrahlte<br />

Energie pro Fläche und Tag noch einmal deutlich über dem<br />

Durchschnittswert.<br />

Quellen: SENER (2012b), Presidencia Mexicana (2012)<br />

Quellen: dena-Länderprofil (2012), SENER (2012b)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

16


ERTRAGSWERTE UND EINSTRAHLUNG FÜR PV-ANLAGEN IN<br />

MEXIKO<br />

Ertragswerte und Einstrahlungswerte für PV-Anlagen in <strong>Mexiko</strong> (Durchschnittswerte)<br />

Stadt<br />

Bundesstaat<br />

Einstrahlung pro<br />

Tag<br />

(in kWh/m²)<br />

Einstrahlung pro<br />

Jahr<br />

(in kWh/m²)<br />

Ertrag (in<br />

kWh/kWp)<br />

Energetische<br />

Amortisierung in<br />

Jahren*<br />

Erntefaktor**<br />

Guaymas Sonora 6,0 2.190 1.818 1,4 20,6<br />

Ciudad Obregón Sonora 6,0 2.190 1.818 1,4 20,6<br />

Hermosillo Sonora 6,0 2.190 1.818 1,4 20,6<br />

Chihuahua Chihuahua 5,9 2.154 1.787 1,4 20,2<br />

Durango Durango 5,7 2.081 1.727 1,5 19,5<br />

La Paz Baja California Sur 5,7 2.081 1.727 1,5 19,5<br />

Monterrey Nuevo León 4,4 1.606 1.333 1,9 14,8<br />

<strong>Mexiko</strong> insgesamt (Durchschnitt) 5,0 1.825 1.515 1,7 17,0<br />

München Bayern 3,1 1.143 960 2,6 10,4<br />

Berlin Berlin 2,7 999 839 3,0 9,0<br />

* Die errechnete energetische Amortisierung basiert auf den technischen Charakteristika polykristalliner PV-Module mit einer Effizienz von 16 %.<br />

** Gibt an, wie oft die für die Herstellung der PV-Anlage aufgewandte Energie von der PV-Anlage erzeugten Energie wieder erwirtschaftet wurde.<br />

Quelle: Greentech-Solar (2010)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

17


TECHNOLOGISCHE INFORMATIONEN:<br />

DAS MEXIKANISCHE STROMNETZ<br />

• Das Stromnetz gliedert sich wie folgt (Stand 2011):<br />

• Höchstspannungsnetz <strong>–</strong> 43.452 km<br />

• Mittelspannungsnetz <strong>–</strong> 45.061 km<br />

• Verteilnetz/Niederspannungsnetz <strong>–</strong> 595.457 km<br />

• Zwischen 2008 und 2017 sollen laut dem staatlichen<br />

Energieversorger CFE 27.152 km neue Leitungen gebaut werden.<br />

Der Großteil davon soll in Form von Infrastrukturprojekten gebaut<br />

werden. Über die Spannung wird deshalb im Rahmen der Projekte<br />

entschieden.<br />

• Der Elektrifizierungsgrad <strong>Mexiko</strong>s lag im Jahr 2012 bei 97,6 %.<br />

• Generell verfügen die zentralen Regionen <strong>Mexiko</strong>s über die<br />

dichteste Netzabdeckung.<br />

• Der Norden des Landes hat neben einer geringen Netzdichte auch<br />

nur begrenzte Übertragungskapazitäten, die zwischen 150 und 650<br />

MW liegen.<br />

Die nordwestliche Halbinsel Baja California verfügt über<br />

isolierte Versorgungsnetze und ist z. T. auf Stromimporte aus<br />

den USA angewiesen: In dieser Region bietet sich deshalb<br />

eine Versorgung durch z. B. Off-grid-PV-Insellösungen an.<br />

Quelle: GENI (2012)<br />

Quellen: CFE (2008), EIA (2012), dena-Länderprofil <strong>Mexiko</strong> (2012)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

18


GINI<br />

SOZIODEMOGRAFISCHE INFORMATIONEN:<br />

WOHLSTANDSINDIKATOREN<br />

• Seit den 1990er-Jahren steigt der HDI* in <strong>Mexiko</strong> nahezu<br />

linear an, dabei ist der Entwicklungsstand im Norden und<br />

Südosten des Landes tendenziell höher (siehe Abbildung<br />

rechts unten). In 2013 liegt <strong>Mexiko</strong> im weltweiten Vergleich<br />

auf Rang 71 mit einem Indexwert von 0,756.<br />

• Der GINI-Index** deutet für <strong>Mexiko</strong> auf eine auf hohem<br />

Niveau stagnierende Ungleichheit hin. Auch wenn nach<br />

offiziellen Angaben in den kommenden Jahren eine<br />

wachsende Mittelschicht im Einkommensgefüge erwartet<br />

wird, hat sich die Ungleichverteilung aufgrund der<br />

ungleichen Kapitaleinkünfte in <strong>Mexiko</strong> seit dem Jahr 2004<br />

leicht erhöht.<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Entwicklung von HDI und GINI<br />

GINI HDI<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />

1.00<br />

0.90<br />

0.80<br />

0.70<br />

0.60<br />

0.50<br />

0.40<br />

0.30<br />

0.20<br />

0.10<br />

0.00<br />

HDI<br />

Land HDI-Vergleichswerte (2013)<br />

Quellen: UNDP (<strong>2014</strong>), World DataBank (2013)<br />

<strong>Mexiko</strong> 0,756<br />

Ø Lateinamerika 0,741<br />

Regionale Verteilung des HDI<br />

Deutschland 0,911<br />

China 0,719<br />

Brasilien 0,744<br />

Quelle: UNDP (<strong>2014</strong>)<br />

* HDI, Human Development Index: Von der Weltbank definierter Indikator<br />

des Wohlstands der Bevölkerung <strong>–</strong> je höher der HDI, desto größer der<br />

Wohlstand.<br />

** GINI-Index: Ökonomischer Kennwert zur Darstellung von<br />

Ungleichverteilungen des Einkommens <strong>–</strong> je höher der GINI-Index, desto<br />

größer die Ungleichverteilung. Quellen: UN Mexico Report (2012), UNDP (2012), World DataBank (2012)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

19


SOZIODEMOGRAFISCHE INFORMATIONEN:<br />

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG MIT FOKUS AUF DER MITTELSCHICHT<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Haushaltseinkommen<br />

Ausbildung<br />

von<br />

Fachkräften<br />

• Insgesamt hat <strong>Mexiko</strong> 120,3 Mio. Einwohner.<br />

Davon zählen nach offiziellen Angaben 39,2 %<br />

(Stand 06/13) der Gesamtbevölkerung zur<br />

Mittelschicht*, dies sind ungefähr 47,2 Mio.<br />

Generell besteht in <strong>Mexiko</strong> ein starkes Stadt-<br />

Land-Gefälle. 21 % der Mexikaner leben auf dem<br />

Land, ca. 79 % in Städten. Bis 2030 soll die<br />

Einwohnerzahl auf 135 Mio. ansteigen. Davon<br />

werden 82 % Stadtbewohner sein.<br />

• Das durchschnittliche Haushaltseinkommen liegt<br />

derzeit bei ca. 280 Euro im Monat. Einkommen<br />

der Mittelschicht bewegen sich zwischen 800 und<br />

5.800 Euro. Die oberen Einkommensschichten**<br />

überwiegen insbesondere in Großstädten, wie<br />

Guadalajara und Monterrey. In Megacitys, wie<br />

<strong>Mexiko</strong>-Stadt, und in Kleinstädten überwiegt der<br />

Anteil der untersten Einkommensschichten.<br />

• In <strong>Mexiko</strong> werden jährlich ca. 130.000 Ingenieure<br />

aller Fachrichtungen ausgebildet. Das ist mehr als<br />

in Deutschland, Kanada und Brasilien.<br />

• Die Arbeitslosenquote in <strong>Mexiko</strong> liegt unter dem<br />

EU-Durchschnitt (10,7 %) bei ca. 4,9 % (2013).<br />

Quelle: WPR (<strong>2014</strong>)<br />

Verteilung der Einwohner <strong>Mexiko</strong>s<br />

(insgesamt 120,3 Mio.)<br />

Ländliche<br />

Bevölkerung<br />

21 %<br />

Urbane<br />

Bevölkerung<br />

79 %<br />

Aufteilung der Einkommensklassen im urbanen<br />

Raum<br />

Gehobene<br />

Mittelschicht<br />

Niedrige<br />

Mittelschicht<br />

Metropole<br />

<strong>Mexiko</strong>-<br />

Stadt<br />

Guadalajara Monterrey Großstädte<br />

allg.*<br />

Kleinstädte<br />

allg.**<br />

34,70 % 46,70 % 45,70 % 41,80 % 35,00 %<br />

65,30 % 53,40 % 54,50 % 58,10 % 64,80 %<br />

* Die Mittelschicht umfasst zwei Gehaltsniveaus: die niedrige Mittelschicht von 800 bis<br />

maximal 2.400 Euro und die gehobene Mittelschicht von 2.401 bis maximal 5.800 Euro.<br />

** Wohlhabender Bevölkerungsanteil sowie Mittelschicht<br />

Quellen: AMAI (2009), INEGI (2013)<br />

* Großstädte: > 400.000 bis < 2.500.000 Einwohner (die drei bevölkerungsreichsten<br />

Ballungsräume sind extra aufgeführt)<br />

** Klein- und Mittelstädte: > 50.000 bis < 400.000 Einwohner<br />

Quellen: AMAI (2009), CIA (<strong>2014</strong>), WPR (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

20


SOZIODEMOGRAFISCHE INFORMATIONEN:<br />

BEVÖLKERUNGSDICHTE UND ELEKTRIFIZIERUNG<br />

• Der größte Ballungsraum <strong>Mexiko</strong>s ist die Metropolitan Area of the<br />

Valley of Mexico mit <strong>Mexiko</strong>s-Stadt mit 19,23 Mio. Einwohnern<br />

(19 % der Bevölkerung <strong>Mexiko</strong>s) und Greater Toluca (1,6 Mio.).<br />

• Weitere Metropolregionen sind Guadalajara (4,1 Mio.), Greater<br />

Monterrey (3,7 Mio.) und Greater Puebla (2,1 Mio.). Aufgrund der<br />

hohen Anzahl an Gewerbe- und Industriebetrieben <strong>–</strong> und dadurch<br />

an Stromkunden <strong>–</strong> ist der Energiebedarf dort sehr hoch. In den<br />

Ballungsräumen leben knapp 30 % der Einwohner <strong>Mexiko</strong>s.<br />

• Im Vergleich zum Zentrum des Landes ist die Netz- und<br />

Bevölkerungsdichte im Norden gering. Aufgrund der hohen<br />

Sonneneinstrahlung finden sich hier einige Projektstandorte für<br />

PV mit der Möglichkeit, Strom in die USA zu exportieren oder für<br />

Off-grid-Anwendungen. Gleichzeitig weisen Teile des Nordens<br />

aber eine hohe Kriminalitätsrate auf, siehe Folie 23<br />

„Kriminalität in den Regionen“.<br />

• Im Jahr 2012 waren etwa 2,8 Millionen Einwohner <strong>Mexiko</strong>s nicht<br />

an das Stromnetz angebunden. Ihre Anzahl ist in den vergangenen<br />

Jahren stetig gesunken.<br />

• Details zum Stromverbrauch nach Regionen siehe Kapitel<br />

„Nachfrage“.<br />

Quellen: SENER (2012d), GIZ (2009), Alliance for Rural Electrification (2011),<br />

statista (<strong>2014</strong>), CFE (2012)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

147<br />

Marktzugang<br />

Die wichtigsten Metropolregionen und deren<br />

Stromverbrauch (2013)<br />

Sektoraler<br />

Verbrauch in<br />

TWh (2013)<br />

Greater Monterrey/Novo León<br />

Guadalajara/Jalisco<br />

53<br />

11,99 TWh<br />

14<br />

9<br />

10<br />

1<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

17,30 TWh<br />

Haushalte<br />

Gewerbe<br />

Greater Puebla/Puebla<br />

7,44 TWh<br />

öffentliche Dienstleistungen<br />

Transport<br />

Landwirtschaft<br />

Industrie<br />

Quellen: SENER (2012d), dena-Eigenrecherche (2012), SENER (2013b)<br />

Kontakte<br />

<strong>Mexiko</strong>-Stadt und Toluca/<br />

Distrito Federal<br />

30,62 TWh<br />

Stromverbrauch <strong>Mexiko</strong>s<br />

insgesamt: 235,16 TWh<br />

21


SOZIODEMOGRAFISCHE INFORMATIONEN:<br />

RISIKEN UND KORRUPTION<br />

Anzahl der Korruptionsfälle pro 100<br />

öffentliche Dienstleistungen (2010)<br />

1 <strong>–</strong> 4,9<br />

5 <strong>–</strong> 9,9<br />

10 <strong>–</strong> 14,9<br />

15 <strong>–</strong> 20<br />

Sicherheitsrisiken, die den Einstieg in die PV-Branche in <strong>Mexiko</strong> erschweren können<br />

Drogen-, Diebstahl- und Gewaltkriminalität<br />

• Obwohl seit Beginn des Kampfes gegen die organisierte Kriminalität Teile des<br />

Drogenhandels in die mittelamerikanischen Nachbarstaaten verdrängt wurden, hat sich<br />

die Sicherheitslage in einigen Regionen <strong>Mexiko</strong>s weiter verschlechtert.<br />

• Laut Weltbank gab es im Jahr 2010 in <strong>Mexiko</strong> 18,1 Tötungsdelikte je 100.000 Einwohner.<br />

Damit hat sich die Zahl seit 2007 verdoppelt.<br />

• Neben der Gefahr von Raub und Taschendiebstahl in den Großstädten stellen vor allem<br />

nächtliche Überlandfahrten ein hohes Risiko dar. Wer nicht selber fahren möchte, sollte<br />

neben öffentlichen Verkehrsmitteln nur zuvor bestellte Taxis nutzen.<br />

Der im Vergleich zu mitteleuropäischen Staaten<br />

generell hohe Korruptionsgrad variiert in<br />

<strong>Mexiko</strong> stark nach der jeweiligen Region.<br />

Insbesondere die zentralen Distrikte um die<br />

mexikanische Hauptstadt, wie z. B. der Distrito<br />

Federal und der Estado de México, weisen<br />

aufgrund der Vielzahl der hier angesiedelten<br />

Behörden die höchsten Korruptionsgrade auf.<br />

Die detaillierte Berechnung und Wertung ist auf<br />

der Internetseite der<br />

Transparencia Mexicana einsehbar .<br />

Korruption und Rechtsstaatlichkeit<br />

• Der Bertelsmann Transformation Index (BTI) bewertet <strong>Mexiko</strong>s Transformation zu<br />

Demokratie und Marktwirtschaft mit 7.0* als „eingeschränkt erfolgreich“.<br />

• Laut der Organisation Transparencia Mexicana (TM) ist die Höhe von<br />

Bestechungsgeldern in den vergangenen Jahren um über 20 % gestiegen.<br />

• Aus einer <strong>Studie</strong> von Transparency International (TI) von 2010 geht hervor, dass zu dieser<br />

Zeit mindestens 30 % aller Mexikaner in den vergangenen zwölf Monaten<br />

Bestechungsgelder zahlen mussten.<br />

* Der BTI bewertet die Transformation von Staaten hin zu Marktwirtschaft und Demokratie auf einer Skala von 1 bis<br />

10, wobei 1 eine „gescheiterte oder blockierte“ und 10 eine „weit fortgeschrittene“ Transformation beschreibt.<br />

Quellen: AA (2012), World DataBank (2012), BTI (2012), TI (2010), TM (2011)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

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Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

22


SOZIODEMOGRAFISCHE INFORMATIONEN:<br />

KRIMINALITÄT IN DEN REGIONEN<br />

Regionale Sicherheitslage innerhalb <strong>Mexiko</strong>s<br />

• Regionale Unterschiede in Bezug auf die öffentliche Sicherheit sind<br />

gerade für den PV-Markt von Bedeutung, da einige der<br />

sonnenintensivsten Regionen des Landes gleichzeitig zu den<br />

gefährlichsten gehören.<br />

Verbrechen und strafrechtliche Ermittlungen<br />

je 1.000 Einwohner bei Zuständigkeit der örtlichen<br />

Polizei (2009)<br />

• Besonders hervorzuheben sind hierbei die Bundesstaaten Baja<br />

California und Baja California Sur auf der Halbinsel im<br />

Nordwesten des Landes sowie die Bundesstaaten Yucatan und<br />

Quintana Roo im Südosten, die sich aufgrund ihrer geografischen<br />

Randlage teilweise dem Einfluss staatlicher Sicherheitsorgane<br />

entziehen.<br />

• Amtliche Statistiken zur Sicherheitslage in <strong>Mexiko</strong> sind aufgrund<br />

des geringen Prozentsatzes angezeigter Verbrechen (Schätzungen<br />

gehen von etwa 10 % aus) nur bedingt zuverlässig. Auch der Anteil<br />

der angezeigten Verbrechen, die tatsächlich vor Gericht behandelt<br />

werden (etwa 20 %), ist aufgrund der weitverbreiteten Korruption<br />

und des teilweise starken politischen Einflusses der Drogenkartelle<br />

sehr gering.<br />

• Die Übersicht rechts auf dieser Seite gibt deshalb lediglich einen<br />

generellen Eindruck der mexikanischen Sicherheitslage wieder; die<br />

angegeben Werte können nicht als absolut betrachtet werden.<br />

≤ 5<br />

6 <strong>–</strong> 10<br />

11 <strong>–</strong> 15<br />

16 <strong>–</strong> 20<br />

21 <strong>–</strong> 25<br />

≥ 25<br />

Diese von der dena errechneten Zahlen basieren auf den Angaben des<br />

Nationalen Instituts für Statistik und Geografie <strong>Mexiko</strong>s (INEGI).<br />

Quellen: KAS (2008), INEGI (2009), dena-Eigenrecherche (2012)<br />

Quellen: INEGI (2009), dena-Eigenrecherche (2012)<br />

Umweltanalyse<br />

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Förderung +<br />

Finanzierung<br />

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23


Quote/Rate in %<br />

WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />

WACHSENDES BIP UND SINKENDE ARBEITSLOSENQUOTE<br />

10<br />

9<br />

8<br />

Arbeitslosenquote, Inflationsrate und BIP pro Kopf<br />

BIP pro Kopf<br />

Arbeitslosenquote<br />

Inflationsrate<br />

12,000<br />

10,000<br />

• <strong>Mexiko</strong> hat als Mitglied der NAFTA einen<br />

zollfreien Zugang zum US-Markt. Zudem<br />

besteht ein Freihandelsabkommen mit der EU.<br />

Insgesamt besteht eine hohe Abhängigkeit von<br />

der US-Wirtschaft. Im Jahr 2013 gingen über 78<br />

% der Exporte in die USA.<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

8,000<br />

6,000<br />

4,000<br />

BIP in US$ pro Kopf<br />

• Bis zur globalen Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

2009/10 verzeichnete <strong>Mexiko</strong> ein stabiles<br />

wirtschaftliches Wachstum. Nach 2013 (3,8 %<br />

Wachstum) wird für <strong>2014</strong> ein reales BIP-<br />

Wachstum von 4 % erwartet.<br />

• Strukturelle Hemmnisse dämpfen ein noch<br />

stärkeres Wachstum der mexikanischen<br />

Volkswirtschaft. So führen staatliche Monopole<br />

zu einer Verzerrung der Wettbewerbspreise.<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 <strong>2014</strong>*<br />

* Prognose GTAI<br />

Quellen: GTAI (2012a), GTAI (<strong>2014</strong>)<br />

2,000<br />

0<br />

• Von 2004 bis <strong>2014</strong> lag die jährliche<br />

Inflationsrate zwischen 5,3 und 3 %.<br />

• Die Arbeitslosenquote erreichte im Jahr 2009<br />

mit 5,5 % im Zuge der Weltwirtschaftskrise<br />

ihren bisherigen Höchststand. Seitdem sinkt sie<br />

kontinuierlich und betrug 2013 4,9 %. Es wird<br />

erwartet, dass sie <strong>2014</strong> auf 4,5 % sinkt.<br />

Quellen: GTAI (2012a), statista (<strong>2014</strong>), GTAI (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

24


Quellen: SENER (2012a), EIA (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>b)<br />

WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />

PRIMÄRENERGIEERZEUGUNG<br />

Anteile der Primärenergieversorgung nach Energieträgern <strong>–</strong> 2.507 TWh (2013)<br />

Gas<br />

23,22 %<br />

Kernenergie<br />

1,35 %<br />

Biomasse<br />

4,17 %<br />

Wasserkraft<br />

1,11 %<br />

EE exkl. Biomasse<br />

2,86 %<br />

Geothermie<br />

1,44 %<br />

Öl<br />

64,92 %<br />

Kohle<br />

3,48 %<br />

Solar<br />

0,08 %<br />

Wind<br />

0,23 %<br />

Starke Erdölabhängigkeit<br />

Zukunftsvision:<br />

Diversifizierung<br />

• Die Primärenergieversorgung <strong>Mexiko</strong>s basiert zu fast 90 % auf Erdöl und Gas. Das Land verfügt zwar über reiche<br />

Rohölvorkommen, raffiniert wird das Erdöl jedoch außerhalb des Landes. Die mexikanische Wirtschaft ist damit stark<br />

abhängig von der Ölpreisentwicklung und den Kosten der Ölproduktion. Außerdem entstehen durch die Ölförderung<br />

hohe technologische, natürliche und soziale Risiken (z. B. die Ölkatastrophe im Golf von <strong>Mexiko</strong>). Des Weiteren nimmt<br />

die Ölproduktion konstant ab. Ab 2035 wird <strong>Mexiko</strong> voraussichtlich Nettoölimporteur sein.<br />

• Seit dem Jahr 2000 hat die Regierung begonnen, die Energieerzeugung zu diversifizieren: Von 2000 bis 2010 stieg<br />

einerseits die Erdgasnutzung um 10 %, zum anderen wurden erste Windprojekte initiiert.<br />

• Erneuerbare Energien waren im Jahr 2013 mit rund 7 % vertreten, wobei der Anteil an Solar- und Windenergie<br />

vernachlässigbar gering war. Lediglich Biomasse hat mit knapp 4,2 % einen größeren Anteil an der Energieerzeugung.<br />

Umweltanalyse<br />

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25


TWh<br />

WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />

PRIMÄRENERGIEERZEUGUNG UND -VERBRAUCH<br />

3,000<br />

2,500<br />

2,000<br />

Primärenergieerzeugung und -verbrauch (2007 <strong>–</strong> 2013) in TWh<br />

2,838<br />

2,768 2,647 2,588 2,581<br />

2,516 2,507<br />

2,003 2,001 2,052<br />

1,974 2,002 1,947 2,000<br />

1,500<br />

1,000<br />

Primärenergieerzeugung<br />

Primärenergieverbrauch<br />

500<br />

0<br />

Quelle: SENER (<strong>2014</strong>b)<br />

• <strong>Mexiko</strong> ist Energieexporteur, jedoch bei schwankendem Energieverbrauch und fallendem Exportvolumen. Im Jahr 2013 betrug die<br />

Primärenergieerzeugung 2.507 TWh und der Verbrauch lag bei 2.002 TWh.<br />

• Handelspartner für Energie sind hauptsächlich die USA (Kalifornien, Texas, Arizona).<br />

• Die Primärenergieerzeugung lag bisher über dem Verbrauch, nähert sich diesem jedoch stetig an. Dafür gibt es diverse Ursachen: Der<br />

Energieverbrauch der wachsenden mexikanischen Wirtschaft nimmt zu, Erdölförderquoten sinken und die Erschließung neuer Vorkommen<br />

wird aufgrund der schwierigeren Zugänglichkeit immer kapitalintensiver.<br />

• Sollte <strong>Mexiko</strong> in Zukunft Primärenergie importieren müssen, müsste der staatliche Energieversorger CFE seine staatlich subventionierten<br />

Strompreise wahrscheinlich stark erhöhen. In diesem Fall würde die Inanspruchnahme von Net-Metering durch PV-Anlagen besonders<br />

interessant werden.<br />

Quellen: BP (2012), SENER (<strong>2014</strong>b)<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

Umweltanalyse<br />

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26


WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />

KAPAZITÄTEN ZUR STROMERZEUGUNG<br />

Installierte Kapazität: 52,94 GW (<strong>2014</strong>)*<br />

Installierte Kapazität erneuerbare Energien (Stand August 2013): 13.565 MW<br />

Thermie<br />

26,41 %<br />

Kombi-Prozess<br />

Prozess 56,59 %<br />

37,33 %<br />

• <strong>Mexiko</strong> deckt rund 72 % seines Strombedarfs durch<br />

thermische und GuD-Kraftwerke.<br />

• Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugungskapazität<br />

betrug im Jahr 2011 rund 17 GW.<br />

• Die Stromerzeugung der IPPs erfolgt zum<br />

überwiegenden Großteil durch Kombi-Prozesse.<br />

Quelle: SENER (<strong>2014</strong>a)<br />

Dual<br />

(Kohle/Heizöl)<br />

5,25 %<br />

Erneuerbare<br />

Energien<br />

23,45 %<br />

Kohle<br />

4,91 %<br />

Kernenergie<br />

2,64 %<br />

Wasserkraft<br />

21,74 %<br />

Geothermie<br />

1,55 %<br />

Wind<br />

0,16 %<br />

* Diese Angaben beziehen sich nur auf die installierten Kapazitäten der<br />

CFE und damit auf 52,7 GW der insgesamt 62,7 GW installierten<br />

Kapazität in <strong>Mexiko</strong>.<br />

Geothermie<br />

6 %<br />

Wind<br />

9 %<br />

Wasserkraft<br />

81 %<br />

Die CFE plant, bis zum Jahr<br />

2028 erheblich in zusätzliche<br />

Erzeugungskapazitäten zu<br />

investieren. Es ist noch nicht<br />

entschieden, ob der steigende<br />

Strombedarf durch zehn neue<br />

Kernkraftwerke oder durch 14<br />

neue Kohlekraftwerke gedeckt<br />

werden soll.<br />

Quellen: SENER (2012d), SENER (2013)<br />

Biomasse<br />

4 %<br />

• Im August 2013 waren in <strong>Mexiko</strong><br />

insgesamt 13.565 MW an<br />

erneuerbaren Energien installiert.<br />

Die PV liegt mit 10 MW installierter<br />

Leistung dabei an letzter Stelle.<br />

• Um trotz des steigenden<br />

Strombedarfs auch weiterhin<br />

Strom in die USA exportieren zu<br />

können, werden die<br />

Erzeugungskapazitäten, und somit<br />

auch die Kapazitäten auf Basis<br />

erneuerbarer Energien, in <strong>Mexiko</strong><br />

erweitert.<br />

• Den größten Anteil am Ausbau<br />

haben GuD-Kraftwerke mit 2.500<br />

MW und Wasserkraftwerke mit 750<br />

MW.<br />

• Der Großteil der geplanten<br />

zusätzlichen EE-Kraftwerke entfällt<br />

auf Windenergie.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

27


WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />

ORGANISATION DES ENERGIESEKTORS IN MEXIKO<br />

Strategische Tätigkeiten<br />

Operative Tätigkeiten<br />

CRE<br />

Nationaler Energierat<br />

SENER<br />

SEMARNAT<br />

CENACE<br />

IEE<br />

CFE<br />

Privatwirtschaftliche<br />

Akteure<br />

• Der Nationale Energierat<br />

wurde vom Energieministerium<br />

gegründet, um<br />

die Regierung in energiepolitischen<br />

Fragen zu<br />

beraten.<br />

Eine detaillierte Beschreibung<br />

der einzelnen Organisationen<br />

finden Sie ab Folie 84 .<br />

• Das Energieministerium<br />

(SENER) legt die Energiepolitik<br />

(und die Strompreise) <strong>Mexiko</strong>s<br />

fest.<br />

• Das Ministerium für Umwelt<br />

und natürliche Ressourcen<br />

(SEMARNAT) treibt mit<br />

Sollvorgaben den Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien im<br />

Rahmen eines Klimaprogramms<br />

voran.<br />

• Die Energieregulierungsbehörde<br />

(CRE) ist im Wesentlichen für die<br />

Regulierung der Stromerzeugung<br />

und die Vergütung privater und<br />

öffentlicher Serviceleistungen<br />

zuständig.<br />

• Das Centro Nacional de Control de<br />

Energía (CENACE) betreibt das<br />

Stromnetz. Es wird den geplanten<br />

Stromhandelsmarkt schaffen und<br />

koordinieren.<br />

• Das IEE ist ein staatliches<br />

Energieforschungsinstitut.<br />

• Die Comisión Federal de<br />

Electricidad (CFE) ist das<br />

staatliche Energieversorgungsunternehmen.<br />

• Unter privatwirtschaftliche<br />

Akteure und Arten der<br />

Strombereitstellung fallen<br />

unabhängige Stromerzeuger,<br />

Selbst-versorger,<br />

Kleinstromerzeuger,<br />

Cogeneration, Export/Import.<br />

Details siehe folgende Folie .<br />

Quellen: GIZ 2009, dena (2011)<br />

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28


WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />

BRUTTO-STROMPREISE NACH SEKTOREN<br />

• Die Stromtarife für Endkunden werden vom Energieministerium reguliert.<br />

• Die Strompreise für Haushalte und Landwirtschaft sind in den vergangenen Jahren aufgrund der staatlichen Subventionen weniger stark<br />

angestiegen als zum Beispiel in der Großindustrie oder dem Kleingewerbe.<br />

• Die Stromtarife im Haushaltsbereich variieren je nach klimatischen Bedingungen und Verbrauch.<br />

• Der Tarif für private Großverbraucher (DAC, Tarifa Dómestica de Alto Consumo) ist in sechs Kategorien unterteilt. Diese greifen jeweils,<br />

sobald bestimmte maximale kWh-Grenzwerte pro Monat überschritten werden ( siehe Folie 43).<br />

• Der industrielle Tarif ist vom Verbrauch und von der Region abhängig.<br />

Durchschnittliche Strompreise in Mex$/€ pro kWh*<br />

Jahr Haushalte Kleingewerbe Dienstleistungen Landwirtschaft Mittelständische<br />

Unternehmen<br />

Großindustrie<br />

2010 1,12/0,07 2,57/0,15 1,86/0,11 0,49/0,03 1,43/0,09 1,10/0,07<br />

2011 1,17/0,07 2,73/0,16 1,96/0,11 0,55/0,03 1,56/0,09 1,22/0,07<br />

2012 1,06/0,06 2,94/0,17 2,11/0,12 0,59/0,03 1,65/0,10 1,31/0,08<br />

2013 1,16/0,07 2,95/0,17 2,26/0,13 0,54/0,03 1,69/0,10 1,32/0,08<br />

* Angabe jeweils nach den durchschnittlichen jährlichen Wechselkursen der Jahre 2010 <strong>–</strong> 2013 (GTAI <strong>2014</strong>).<br />

Quellen: SENER (2012c), BMWi (2011), GTAI (2012b), SENER (<strong>2014</strong>b)<br />

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29


WIRTSCHAFTLICHE INFORMATIONEN:<br />

PRIVATWIRTSCHAFTLICHE AKTEURE<br />

Liberalisierung: Privatwirtschaftliche Akteure<br />

Das Stromgesetz wurde 1992 erstmals liberalisiert und im August <strong>2014</strong> erneut, um die private Stromerzeugung zu fördern. Mit der Energiereform<br />

<strong>2014</strong> ändern sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für privatwirtschaftliche Akteure. Diese finden Sie ab Folie 89 . Die wichtigsten Punkte<br />

sind, dass der Verkauf von Strom nicht mehr ausschließlich an die CFE erfolgen muss und ein Stromgroßhandelsmarkt geschaffen wird. Ein<br />

Zeitplan und genaue Details zur Umsetzung stehen noch nicht fest. Folgende Kategorien und Vorgaben zur Stromerzeugung sind definiert:<br />

Privatwirtschaftliche<br />

Akteure<br />

Vorgaben 1992 <strong>–</strong> <strong>2014</strong> Vorgaben ab <strong>2014</strong><br />

Unabhängige<br />

Stromerzeuger (IPPs)<br />

Selbstversorger<br />

Kleinerzeuger<br />

Kraft-Wärme-<br />

Kopplung (KWK)<br />

Export/Import<br />

Unternehmen mit Stromerzeugungsanlagen > 30 MW, die Strom für die CFE<br />

produzieren (Vertragslaufzeit bis zu 30 Jahre). Die CFE veröffentlicht über das POISE<br />

(Programa de Obras e Inversiones del Sector Eléctrico) die geplanten<br />

Ausschreibungen.<br />

Unternehmen produzieren Strom zur Selbstversorgung. Nicht genutzte<br />

Stromüberschüsse müssen über Net-Metering eingespeist werden. Die meisten<br />

Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien haben den Status eines<br />

Eigenversorgungsprojekts.<br />

Stromversorger mit Erzeugungskapazitäten < 30 MW. Sie müssen die erzeugte<br />

Energie an die CFE liefern oder exportieren. Bei einer Erzeugungskapazität von<br />

< 1 MW kann der Strom auch zur Versorgung ländlicher Gemeinden verwendet<br />

werden.<br />

KWK durch Dampf oder thermische Energie. Überschüssiger Strom muss an die CFE<br />

geliefert werden.<br />

Alle Stromimporte und -exporte werden von der CFE über die Netzbenutzung<br />

autorisiert.<br />

Unternehmen mit Stromerzeugungsanlagen, die Strom für<br />

den Strommarkt produzieren. IPPs können entweder selbst<br />

oder über Händler den von ihnen erzeugten Strom auf dem<br />

geplanten Strommarkt verkaufen.<br />

Unternehmen produzieren Strom zur Selbstversorgung und<br />

können nicht genutzte Stromüberschüsse über das Net-<br />

Metering einspeisen oder an einen Stromhändler<br />

verkaufen.<br />

Kleinerzeuger können die erzeugte Energie an<br />

Stromhändler oder über Direkt-PPAs bilateral an einen<br />

Stromabnehmer verkaufen.<br />

KWK durch Dampf oder thermische Energie.<br />

Überschüssiger Strom kann an Stromhändler oder über<br />

Direkt-PPAs verkauft bzw. am Strommarkt gehandelt<br />

werden.<br />

Es bedarf einer Genehmigung der CRE, um elektrische<br />

Energie als Einzelversorger zu importieren oder zu<br />

exportieren.<br />

Quellen: dena-Expertenbefragung (<strong>2014</strong>), SENER (2012d), SENER (2012g), ProMéxico (2012)<br />

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Quellen: Chadbourne & Parke LLP (<strong>2014</strong>), CIA (2012), CRS (2012), pv magazine (<strong>2014</strong>),<br />

PwC (<strong>2014</strong>), Renewable Energy World (<strong>2014</strong>), Reuters (2011), SENER (2013)<br />

POLITISCHE INFORMATIONEN:<br />

WOHIN STEUERT DIE MEXIKANISCHE POLITIK<br />

Politisches System:<br />

• Das mexikanische<br />

Präsidialsystem basiert auf<br />

der Verfassung von 1917<br />

und räumt dem höchsten<br />

Amt im Staat weitgehende<br />

Kompetenzen, z. B. ein<br />

Initiativ- und Vetorecht bei<br />

Gesetzesvorhaben, ein.<br />

• In <strong>Mexiko</strong> darf ein<br />

Präsident nicht<br />

wiedergewählt werden und<br />

scheidet nach seiner<br />

sechsjährigen Amtszeit<br />

automatisch aus dem<br />

Dienst.<br />

• Die Legislative des Landes<br />

besteht aus zwei Kammern<br />

(Nationalkongress und<br />

Abgeordnetenhaus), deren<br />

beider Zustimmung für<br />

neue Gesetze notwendig ist.<br />

Grundsätzliche politische Programmatik im Energiesektor<br />

• Die mexikanische Regierung hat ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern erkannt und möchte den<br />

Energiesektor diversifizieren.<br />

• Um Stromimporte aus den USA zu reduzieren und gleichzeitig den wachsenden Energiebedarf zu decken,<br />

werden große Hoffnungen in den Ausbau erneuerbarer Energien gesetzt.<br />

• Erhöhte Energieeffizienz und technisches Know-how im Bereich der erneuerbaren Energien werden als<br />

Chance begriffen, eine Vorreiterrolle in der Region einzunehmen und neue Arbeitsplätze zu schaffen.<br />

Die nationale Energiestrategie (National Energy Strategy, NES) 2013 <strong>–</strong> 2027<br />

• Die nationale Energiestrategie basiert auf der Energiereform aus dem Jahr 2008 und wird jährlich<br />

aktualisiert.<br />

• Die Ziele sind, die Erzeugungskapazitäten weiter auszubauen, um Energieexporteur bleiben zu können,<br />

Energie für wirtschaftliches Wachstum zu sichern, die Energieintensität zu reduzieren, die<br />

Energieinfrastruktur zu stärken sowie die Nachhaltigkeit der Energieversorgung zu garantieren.<br />

• Um die Umsetzung der nationalen Energiestrategie voranzutreiben und zu sichern, wurden im Sommer<br />

2013 zehn Arbeitsgruppen im Rahmen des „Renewable Energy Consultative Council“ gegründet. Diese<br />

Arbeitsgruppen erarbeiten nun eine Roadmap zur Erreichung des Zieles, den Anteil der erneuerbaren<br />

Energien am Strommix bis 2024 auf 35 % auszubauen. Bis 2025 soll die PV-Kapazität auf 2 GW steigen.<br />

Die Energiereform<br />

• Am 11. August wurde in <strong>Mexiko</strong> die jüngste Energiereform verabschiedet. Sie öffnet den mexikanischen<br />

Energiemarkt und ermöglicht private und ausländische Investitionen in der Stromwirtschaft.<br />

• Das bislang bestehende staatliche Monopol auf den Stromnetzbetrieb und Stromgroß- und Einzelhandel<br />

wird aufgeweicht, zudem werden Zertifikate und eine Quotenregelung für saubere Energie eingeführt.<br />

• Die Liberalisierung des Strommarktes ermöglicht nun den bilateralen Verkauf von Strom, der zuvor nicht<br />

erlaubt war. Hierdurch können Verbraucher direkt Verträge mit Stromerzeugern abschließen und Strom<br />

kann auf dem geplanten Stromgroßmarkt gehandelt werden.<br />

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31


POLITISCHE INFORMATIONEN:<br />

GESETZESLAGE IN MEXIKO FÜR DIE PV-FÖRDERUNG<br />

• Im Jahr 1991 wurde über die Reform des Stromgesetzes der nationale Strommarkt für private Stromerzeuger geöffnet und die Netzeinspeisung<br />

von PV-Strom ermöglicht.<br />

• Bereits in den 1980er-Jahren wurde die <strong>Photovoltaik</strong> von staatlicher Seite durch Off-grid-Förderprogramme unterstützt. Eine Fortsetzung<br />

dieser Programme wurde im Jahr 2000 beschlossen. Bis 2006 wurden rund 1,5-MW an PV-Anlagen errichtet, von denen ein Großteil im Offgrid-Wohnbereich<br />

installiert wurde.<br />

• Im Jahr 2008 wurde neben der Energiereform, die eine Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen vorsieht, das Gesetz zur<br />

Nutzung erneuerbarer Energien (LAFERTE) beschlossen. Dieses Gesetz unterstützt ausdrücklich die Förderung erneuerbarer Energien, gibt<br />

jedoch keine konkreten Ziele vor. Es diente aber als Grundlage späterer Förderprogramme.<br />

• Die 2009 eingeführte Net-Metering-Regelung schuf das Rahmenwerk für die netzintegrierte PV unter 500 kWp in Form einer Gutschrift für<br />

die Stromabrechnung. Es ist davon auszugehen, dass vermehrt On-grid-Projekte entstehen werden. Außerdem konnten über den Fonds für<br />

den Energieumstieg Fördergelder in Höhe von 3 Mrd. Mex$ (ca. 180,3 Mio. Euro) jährlich sowohl für mexikanische als auch für ausländische<br />

Projekte in <strong>Mexiko</strong> bereitgestellt werden.<br />

Ausschließliche Förderung von Off-grid<br />

On- und Off-grid-Förderung<br />

1991: Reform<br />

Strom-Gesetz<br />

2008: 1. Energiereform &<br />

2. EE-Gesetz<br />

2008 <strong>–</strong> 2010: 1. Net-Metering<br />

& 2. Förderprogramm für EE<br />

Ziel bis 2024<br />

Förderung von privater<br />

Stromerzeugung<br />

Relevanz für PV:<br />

Selbstversorger können PV-<br />

Anlagen an das öffentliche<br />

Netz anschließen/einspeisen.<br />

1. Ziel Energiereform:<br />

Reduzierung der Abhängigkeit<br />

von fossilen Brennstoffen<br />

2. Festlegung: Gesetz zur<br />

Nutzung erneuerbarer Energien<br />

(LAFERTE )<br />

1. Gutschrift für eingespeisten<br />

Strom aus PV-Systemen<br />

2. Fonds für den Energieumstieg<br />

und die nachhaltige<br />

Energieförderung<br />

35 % des Energiebedarfs aus<br />

„sauberen“ Energiequellen<br />

(Kernkraft, große Wasserkraft,<br />

EE-Technologien), davon<br />

mindestens 5 % <strong>Photovoltaik</strong><br />

Gesetzestexte sind unter http://www.diputados.gob.mx/LeyesBiblio/ abrufbar.<br />

Quellen: GIZ (2009), dena-Länderprofil <strong>Mexiko</strong> (2012)<br />

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ZUSAMMENFASSUNG:<br />

UMWELT DES PV-MARKTES IN MEXIKO<br />

• <strong>Mexiko</strong> hat ein sehr hohes natürliches Solarpotenzial mit einer durchschnittlichen jährlichen Sonneneinstrahlung von 1.825 kWh/m²a.<br />

• Das Stromnetz ist in den zentralen Regionen <strong>Mexiko</strong>s am dichtesten ausgebaut, während der Norden des Landes eine geringe Netzdichte mit<br />

begrenzten Übertragungskapazitäten aufweist. Insgesamt weist das Land mit 97,6 % eine hohe Elektrifizierungsrate auf.<br />

• Seit den 1990er Jahren steigt der Wohlstand in <strong>Mexiko</strong> stetig an. Das Land liegt im lateinamerikanischen Vergleich unter den ersten Plätzen.<br />

• Die einkommensstärkere Mittelschicht befindet sich vor allem in den städtischen Ballungszentren des Landes.<br />

• Sicherheitsrisiken durch Korruption, Drogen-, Diebstahl- und Gewaltkriminalität können den Einstieg in den mexikanischen Markt<br />

erschweren. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Bundesstaaten Baja California and Baja California Sur im<br />

Nordwesten des Landes sowie Yucatan und Quintana Roo im Südosten des Landes.<br />

• In den letzten Jahren verzeichnete <strong>Mexiko</strong> ein stabiles Wirtschaftswachstum mit einer Arbeitslosenquote von ca. 4,9 %, die unter dem<br />

EU-Durchschnitt von 9 % liegt. Insgesamt besteht eine hohe Abhängigkeit von der US-Wirtschaft.<br />

• <strong>Mexiko</strong> verfügt über reiche Rohölvorkommen, seine Primärenergieversorgung basiert zu ca. 90 % auf Erdöl und Gas.<br />

• Obwohl der Energieverbrauch in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist, ist <strong>Mexiko</strong> nach wie vor Energieexporteur. Der<br />

Haupthandelspartner sind die USA.<br />

• Der Strombedarf des Landes wird hauptsächlich durch thermische GuD-Kraftwerke gedeckt. Der Anteil der erneuerbaren Energien<br />

liegt bei 23,46 %, wovon ein Großteil aus Wasserkraft gewonnen wird.<br />

• Der mexikanische Strommarkt war bis August <strong>2014</strong> staatlich zentralistisch durch die CFE (Comisión Federal de Electricidad)<br />

reguliert. Seit 1992 können auch privatwirtschaftliche Akteure als IPPs, Selbstversorger, Kleinstromerzeuger, Betreiber von KWK-<br />

Anlagen sowie als Exporteure oder Importeure von Strom am mexikanischen Strommarkt mitwirken. Mit der im August <strong>2014</strong> in Kraft<br />

getretenen Energiemarktreform sind weitere Schritte zur Liberalisierung vorgesehen, wie die Schaffung eines Stromgroßhandels, die<br />

Einführung handelbarer Zertifikate sowie die Möglichkeit der Direktvermarktung. Allerdings sind der genaue Zeitplan und die Ausgestaltung<br />

der Maßnahmen noch nicht bekannt.<br />

• PV spielt nach wie vor eine marginale Rolle im mexikanischen Strommarkt, obwohl es bereits seit den 1980er-Jahren staatliche Off-grid-<br />

Förderprogramme gibt. 2009 wurde eine Net-Metering-Regelung eingeführt, und bis 2024 sollen 35 % des Energiebedarfs aus „sauberen“<br />

Energiequellen kommen. PV soll davon 5 % abdecken.<br />

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LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (1/4)<br />

• AA, Auswärtiges Amt (2012): <strong>Mexiko</strong>: Reise- und Sicherheitshinweise, http://www.auswaertiges-<br />

amt.de/sid_A416C26257CF80AD63B8FA5ECE58BA0B/DE/Laenderinformationen/00-<br />

SiHi/Nodes/<strong>Mexiko</strong>Sicherheit_node.html#doc368646bodyText2, aufgerufen am 19.10.2012.<br />

• ARE, Alliance for Rural Electrification (2011): <strong>Photovoltaik</strong> Forum Mexico 2011, http://www.ruralelec.org/116.0.html, aufgerufen am 01.11.2012.<br />

• AMAI, Instituto de Investigaciones Sociales S.C. (2010): Los Niveles Socioecónomicos y la distribución del gasto,<br />

http://www.amai.org/NSE/NivelSocioeconomicoAMAI.pdf, aufgerufen am 13.06.2012.<br />

• Baja California Newspaper (2012): CPV Projekt, http://cleantechnica.com/2012/03/30/huge-cpv-solar-power-project-to-bring-low-costelectricity-green-jobs-growth-to-baja-mexico/,<br />

aufgerufen am 13.06.2012.<br />

• BMWi, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2011): Geschäftschancen für deutsche Unternehmen im Bereich Solarenergie,<br />

http://www.exportinitiative.bmwi.de/EEE/Redaktion/Events/2011/Geschaeftsreisen/Downloads/2011-AHK-Geschaeftsreise-Mexico-<br />

Factsheet,property=pdf,bereich=eee,sprache=de,rwb=true.pdf, aufgerufen am 10.09.2012.<br />

• BTI, Bertelsmann Transformation Index (2012): Mexico Country Report, http://www.bti-project.de/laendergutachten/lac/mex, aufgerufen am<br />

23.10.2012.<br />

• BP, British Petrol (2012): Statistical Review of World Energy, June 2012,<br />

http://www.bp.com/liveassets/bp_internet/globalbp/globalbp_uk_english/reports_and_publications/statistical_energy_review_2011/STAGIN<br />

G/local_assets/pdf/statistical_review_of_world_energy_full_report_2012.pdf, aufgerufen am 01.12.2012.<br />

• CAMEXA, Deutsch-Mexikanische Industrie- und Handelskammer (2012):<br />

http://mexiko.ahk.de/fileadmin/ahk_mexiko/Dokumente/eee2_SENER_Julio_Valle.pdf, aufgerufen am 18.04.2012.<br />

• CFE, Comisión Federal de Electricidad (2008): Programa de Obras de Inversiones del Sector Eléctrico,<br />

http://www.cfe.gob.mx/../POISE20092018SHB1.zipMobile=1, aufgerufen am 30.10.2012.<br />

• Chadbourne & Parke LLP (<strong>2014</strong>): Mexico is Set to Open its Power Sector,<br />

http://www.chadbourne.com/mexico_power_sector_june<strong>2014</strong>_projectfinance/, aufgerufen am 18.06.<strong>2014</strong>.<br />

• CIA, Central Intelligence Agency: The World Factbook, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/gm.html, aufgerufen<br />

am 26.11.2012.<br />

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LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (2/4)<br />

• CIA, Central Intelligence Agency (2012): The World Factbook, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/mx.html,<br />

aufgerufen am 20.04.2012.<br />

• CIA (<strong>2014</strong>): The World Factbook, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/mx.html, aufgerufen am 03.09.<strong>2014</strong>.<br />

• CRE, Comisión Reguladora de Energía (2012): Electricity sector issues in México: Challenges and opportunities, Global Power Plenary, Francisco<br />

Xavier Salazar Diez de Sollano, Houston, Texas, Präsentation.<br />

• CRS, Congressional Research Service (2012): Mexico’s 2012 Elections, http://www.fas.org/sgp/crs/row/R42548.pdf, aufgerufen am 19.09.2012.<br />

• dena, Deutsche Energie-Agentur GmbH (2012): Länderprofil <strong>Mexiko</strong>.<br />

• Dena (2011): Zielmarktanalyse <strong>Mexiko</strong>.<br />

• EIA, U.S. Energy Information Administration (2012): International Energy Statistics, http://www.eia.gov/cfapps/ipdbproject/IEDIndex3.cfm,<br />

aufgerufen am 17.09.2012.<br />

• EIA, U.S. Energy Information Administration (<strong>2014</strong>): http://www.eia.gov/countries/country-data.cfmfips=MX, aufgerufen am 03.09.<strong>2014</strong>.<br />

• GENI, Global Energy Network Institute (2012): http://www.geni.org/globalenergy/library/national_energy_grid/mexico/index.shtml,<br />

aufgerufen am 25.05.2012.<br />

• GIZ, Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit(2009): Energiepolitische Rahmenbedingungen für Strommärkte und erneuerbare Energien,<br />

16 Länderanalysen, <strong>Mexiko</strong>.<br />

• GTAI, Germany Trade and Invest (2012): Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2012, <strong>Mexiko</strong>,<br />

http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2012/06/pub201206188000_17125.pdf, aufgerufen am 11.10.2012.<br />

• GTAI (2012b): Wirtschaftsdaten kompakt: <strong>Mexiko</strong>, http://ahk.de/fileadmin/ahk_ahk/GTaI/mexiko.pdf, aufgerufen am 27.11.2012.<br />

• GTAI (<strong>2014</strong>): Wirtschaftsdaten kompakt:<br />

http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555599_159520.pdf, aufgerufen am 31.10.<strong>2014</strong>.<br />

• Greentech-Solar (2010): Sunny Mexico: An Energy Opportunity, http://www.greentechmedia.com/articles/read/sunny-mexico-an-energyopportunity,<br />

aufgerufen am 02.11.2012.<br />

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LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (3/4)<br />

• INEGI, Instituto Nacional de Estadística y Geografía(2009): México en Cifras,<br />

http://www3.inegi.org.mx/sistemas/mexicocifras/default.aspxe=8, aufgerufen am 25.10.2012.<br />

• KAS, Konrad-Adenauer-Stiftung (2008): <strong>Mexiko</strong>: Sicherheitsbilanz wird immer schlimmer, http://www.kas.de/wf/doc/kas_15354-1522-1-<br />

30.pdf081217124317, aufgerufen am 13.09.2012.<br />

• Oanda (2012): Währungsrechner, http://www.oanda.com/lang/de/currency/converter/, aufgerufen am 03.09.2012.<br />

• Presidencia Mexicana (2012): México Lindo, http://www.presidencia.gob.mx/mexico/, aufgerufen am 26.10.2012.<br />

• PricewaterhouseCoopers PwC (<strong>2014</strong>): Mexican Energy Reform: Implications and opportunities in the national electricity network,<br />

http://www.pwc.com/es_MX/mx/industrias/archivo/<strong>2014</strong>-01-mexican-energy-reform-implications.pdf, aufgerufen am 17.06.<strong>2014</strong>.<br />

• ProMéxico (2012): Autoabastecimiento de electricidad sustentable, ProMéxico Inversión y Comercio, México City.<br />

• Pv magazine (<strong>2014</strong>): Mexican energy reforms to benefit solar, http://www.pv-magazine.com/news/details/beitrag/mexican-energy-reforms-tobenefit-solar_100016107/#ixzz3CLdpJ66z,<br />

aufgerufen am 07.10.<strong>2014</strong>.<br />

• Pv magazine (2012): Mexico’s market advances segment by segment, 04/2012, http://www.pv-magazine.com/archive/archive/kategorie/04-<br />

2012/beitrag/_100000000/501/#axzz2AxH5IaIS, aufgerufen am 20.09.2012.<br />

• Renewable Energy World (<strong>2014</strong>): Leading the Charge in Mexico’s Renewable Energy Revolution,<br />

http://www.renewableenergyworld.com/rea/news/article/<strong>2014</strong>/09/leading-the-charge-in-mexicos-renewable-energy-revolution, aufgerufen am<br />

08.10.<strong>2014</strong>.<br />

• Reuters (2011): Factbox: Mexican presidential front runner’s 10-point plan, http://www.reuters.com/article/2011/10/10/us-mexico-candidatefactbox-idUSTRE7995Z420111010<br />

, aufgerufen am 26.10.2012.<br />

• SENER, Secretaría de Energía (2010): Durchschnittliche Solareinstrahlung, http://www.energia.gob.mx/portal/Default.aspxid=1803,<br />

aufgerufen am 08.06.2012.<br />

• SENER (2012): Sistema de Información Energética, http://sie.energia.gob.mx/bdiController.doaction=temas, aufgerufen am 17.04.2012.<br />

• SENER (2012b): Potencial, http://www.renovables.gob.mx/renovables/portal/Default.aspxid=1651, aufgerufen am 13.06.2012.<br />

• SENER (2012c): National Electricity Sector, http://www.sener.gob.mx/res/476/Average%20Price.pdf, aufgerufen am 08.10.2012.<br />

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LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (4/4)<br />

• SENER (2012d): Prospectiva del Sector Eléctrico 2012 - 2026, <strong>Mexiko</strong>.<br />

• SENER (2012e): Sector Eléctrico Nacional <strong>–</strong> Capacidad Efectiva de Generación,<br />

http://www.sener.gob.mx/res/PE_y_DT/ee/Capacidad_Efectiva_de_Generacion.pdf, aufgerufen am 16.08.2012.<br />

• SENER (2012f): Sector Eléctrico National <strong>–</strong> Generación bruta,<br />

http://www.sener.gob.mx/res/PE_y_DT/ee/Generacion_Bruta_de_Energia_Electrica.pdf, aufgerufen am 27.11.2012.<br />

• SENER (2012g): Iniciativa Para el Desarrollo de las Energías Renovables en México, Energía Solar FV,<br />

http://www.energia.gob.mx/webSener/res/0/D121122%20Iniciativa%20Renovable%20SENER_Solar%20FV.pdf, aufgerufen am 27.11.2012.<br />

• SENER (2013): Renewable energies in Mexico: Special Program.<br />

• SENER (<strong>2014</strong>a): Sector Eléctrico Nacional, http://egob2.energia.gob.mx/portal/electricidad.html, aufgerufen am 31.10.<strong>2014</strong>.<br />

• SENER (<strong>2014</strong>b): Sector Energético: http://sie.energia.gob.mx/bdiController.doaction=temas&fromCuadros=true, aufgerufen am 07.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Statista (<strong>2014</strong>): Inflationsrate in <strong>Mexiko</strong> <strong>2014</strong>, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/200725/umfrage/inflationsrate-in-mexiko/,<br />

aufgerufen am 04.11.<strong>2014</strong>.<br />

• TI, Transparency International (2010): Global Corruption Barometer 2010, Berlin.<br />

• TM, Transparencia Mexicana (2011): Informe Ejecutivo,<br />

http://www.transparenciamexicana.org.mx/documentos/INCBG/2010/1_InformeejecutivoINCBG2010%209mayo2011.pdf, aufgerufen am<br />

24.10.2012.<br />

• UNDP, Programa de las Naciones Unidas para el Desarrollo (2012): http://www.undp.org.mx/index.php, aufgerufen am 11.09.2012.<br />

• UNDP (<strong>2014</strong>), Human Development Index trends, 1980-2013 (<strong>2014</strong>): http://hdr.undp.org/en/content/table-2-human-development-indextrends-1980-2013,<br />

aufgerufen am 31.10.<strong>2014</strong>.<br />

• UNDP (<strong>2014</strong>), Income Gini coefficient (<strong>2014</strong>): http://hdr.undp.org/en/content/income-gini-coefficient, aufgerufen am 04.11.<strong>2014</strong>.<br />

• UN Mexico Report (2012): Country Profile, http://data.un.org/CountryProfile.aspxcrName=MEXICO, aufgerufen am 11.09.2012.<br />

• World DataBank (2012): World DataBank, Mexico,<br />

http://databank.worldbank.org/Data/Views/Reports/TableView.aspxIsShared=true&IsPopular=country, aufgerufen am 22.10.2012.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

37


NACHFRAGESEITE<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte


NACHFRAGESEITE<br />

In diesem Kapitel werden folgende Fragen beantwortet:<br />

• Die Entwicklung des PV-Marktes: Wie entwickelten sich der Off-grid- und On-grid-Sektor in <strong>Mexiko</strong> Welche PV-Programme und<br />

Anreize gibt es<br />

• PV-Großprojekte: Welche On-grid-Großprojekte sind bereits vorhanden bzw. werden noch realisiert Wie werden die Aufträge für<br />

Großprojekte vergeben, und welche Marktchancen entstehen daraus für deutsche Unternehmen<br />

• Marktsegmentierung: Wie groß sind die einzelnen Marktsegmente in <strong>Mexiko</strong> Wie werden sich die unterschiedlichen Segmente<br />

entwickeln Was sind die segmentspezifischen Markttreiber Wie groß ist der PV-Markt in <strong>Mexiko</strong> insgesamt<br />

• Regionale Identifizierung von Marktsegmenten: In welchem Verhältnis stehen Strompreise und Stromgestehungskosten in den<br />

Segmenten zueinander in den verschiedenen Regionen<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

39


Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an dena-Länderprofil <strong>Mexiko</strong> (2012), IEA (<strong>2014</strong>),<br />

Renewable Energy World (<strong>2014</strong>)<br />

ENTWICKLUNG DES PV-SEKTORS (1/2)<br />

Entwicklung des Off-grid-Sektors<br />

• Eine Mehrzahl der PV-Anlagen im Off-grid-Sektor wurde im<br />

Rahmen staatlicher Programme zur ländlichen Elektrifizierung<br />

installiert.<br />

• In den Jahren 1988 und 1993 initiierte die Regierung jeweils ein<br />

ländliches Elektrifizierungsprogramm durch PV-Anlagen<br />

(hauptsächlich für Beleuchtung und Wasserpumpen).<br />

• Seit dem Erneuerbare-Energien-Programm von 1993 wurden rund<br />

180 Pilotanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 100 kW<br />

installiert. Eine Fortsetzung des Programms wurde im Jahr 2000<br />

ins Leben gerufen. Bis 2006 wurden rund 1,5 MW an PV-Anlagen<br />

errichtet.<br />

• Im Jahr 2012 gab es ca. 80.000 ländliche PV-Systeme in <strong>Mexiko</strong>.<br />

• Im Jahr 2010 wurden erstmals mehr On-grid-Anlagen zugebaut<br />

als Off-grid-Anlagen. Seit 2012 stagniert die installierte Leistung<br />

des Off-grid-Marktes, es fand kein weiterer Zubau statt.<br />

Laut Expertenaussagen ist der Landwirtschaftssektor der<br />

bisher wichtigste Off-grid-Sektor in <strong>Mexiko</strong>.<br />

Gesamte installierte Leistung von PV-Anlagen<br />

in <strong>Mexiko</strong> 2007 <strong>–</strong> 2013 (in kW)<br />

70,000<br />

60,000<br />

50,000<br />

40,000<br />

30,000<br />

20,000<br />

10,000<br />

0<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

Off-grid Privat 15,487 16,087 18,037 19,059 21,009 21,009 21,009<br />

Off-grid Andere* 4,963 5,163 5,687 6,000 6,000 6,000 6,000<br />

On-grid Kleinanlagen 300 500 1,296 4,240 7,441 20,000 20,000<br />

On-grid Kraftwerk 0 0 0 1,000 5,550 7,000 67,000<br />

* Unter „Off-grid Andere“ fallen PV-Systeme für diverse (klein-)industrielle und<br />

landwirtschaftliche Anwendungen, wie z. B. Wasserpumpen oder<br />

Telekommunikationsinfrastruktur.<br />

Quellen: dena-Länderprofil <strong>Mexiko</strong> (2012), dena-Experteninterview (2012), IEA (<strong>2014</strong>), Renewable Energy World (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

40


ENTWICKLUNG DES PV-SEKTORS (2/2)<br />

Entwicklung des On-grid-Sektors<br />

• Die erste netzgekoppelte PV-Anlage ging im Jahr 1977 in Cuernavaca zu<br />

Forschungszwecken ans Netz. Durch die ersten Schritte zur<br />

Strommarktliberalisierung von 1992 wurden die Möglichkeiten für einen Ongrid-PV-Sektor<br />

geschaffen.<br />

• Seit 2007 dürfen Privathaushalte (Anlagengröße bis zu 10 kW) und<br />

Unternehmen (bis zu 30 kW) PV-Anlagen in das nationale Stromnetz<br />

integrieren und den Strom unter der Net-Metering-Regelung einspeisen.<br />

Dies geschieht über sogenannte Contratos Interconexión en Pequeña Escala<br />

(Netzanschlussverträge für geringe Leistung) der CRE. Mittelspannungs-PV-<br />

Anlagen (bis 500 kW) haben die gleichen Möglichkeiten, müssen aber einen<br />

Netzanschlussvertrag für mittlere Leistung (Contrato Interconexión en<br />

Mediana Escala) mit der CRE abschließen.<br />

• Große PV-Anlagen (> 500 kW) konnten bis August <strong>2014</strong> den von ihnen<br />

erzeugten Strom an die CFE über max. 30 Jahre verkaufen oder hatten die<br />

Möglichkeit des Stromexports in die USA.<br />

• Seit August <strong>2014</strong> kann der Strom auch gehandelt werden, entweder am<br />

Strommarkt oder bilateral. Die Energiemarktreform ermöglicht nun auch die<br />

Direktvermarktung von Strommengen. Stromerzeuger können Direkt-PPAs<br />

mit Abnehmern abschließen und Strom auf dem neuen Strommarkt handeln<br />

(vgl. Folie 88 ). Dies ermöglicht ein weiteres Marktwachstum des On-grid-<br />

Sektors.<br />

• Die Grafik rechts auf dieser Seite beschreibt die PV-Neuinstallationen im<br />

Bereich der kleinen, mittleren und großen PV-Anlagen.<br />

PV-Neuinstallationen in <strong>Mexiko</strong> in MW<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Off-grid<br />

3.9 4.55<br />

On-grid<br />

1.4 1.95<br />

2010 2011 2012 2013<br />

Quellen: dena-Eigenrecherche (2012), IEA (2013), IEA (<strong>2014</strong>)<br />

Betrachtet man nur die kleinen und mittleren PV-<br />

Anlagen, wurden von der CFE bis Dezember 2013<br />

Netzanschlussverträge über insgesamt 26.583 kW<br />

Gesamtleistung unter der Net-Metering-Regelung<br />

abgeschlossen. 2013 wurden 5.000 netzgekoppelte<br />

Anlagen < 500 kW, hauptsächlich von privaten<br />

Haushalten und gewerblichen Kunden, installiert.<br />

15<br />

60<br />

Quellen: Huacuz Villamar und Agredano Diaz (2011), SENER und GIZ (2012), dena (2012), CRE (2013), CRE (<strong>2014</strong>b)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

41


ON-GRID-MARKTSEGMENTIERUNG MEXIKO <strong>–</strong> ÜBERBLICK<br />

Kumulierte installierte PV-Leistung<br />

On-grid nach Segmenten<br />

ca. 82,69 MW*<br />

(Stand Juli <strong>2014</strong>)<br />

Privatwirtschaftliche<br />

Stromerzeuger<br />

63 %<br />

Quelle: dena-Eigenrecherche (<strong>2014</strong>)<br />

Private<br />

Haushalte<br />

27 %<br />

Gewerbe- und<br />

Industriekunden<br />

6 %<br />

Öffentliche<br />

Kunden<br />

4 %<br />

* Die restlichen 14,31 MW an installierter Leistung im On-grid-<br />

Sektor lassen sich nicht eindeutig einem der Marktsegmente<br />

zuordnen.<br />

Private<br />

Haushalte <strong>–</strong><br />

ca. 19,712 MW<br />

Gewerbe- &<br />

Industriekunden<br />

<strong>–</strong><br />

ca. 4,3 MW<br />

Privatwirtschaftliche<br />

Stromerzeuger<br />

<strong>–</strong><br />

ca. 56 MW<br />

Öffentliche<br />

Kunden<br />

<strong>–</strong><br />

ca. 2,68 MW<br />

Im Segment der privaten Haushalte ist die größte Anzahl an<br />

PV-Anlagen installiert. Fast alle Installationen sind < 10 kWp<br />

und können somit von der Net-Metering-Regelung profitieren.<br />

Die durchschnittliche Anlagengröße im Segment der Gewerbeund<br />

Industriekunden beträgt ca. 40 kW. Diese Kunden können<br />

von der Net-Metering-Regelung sowohl über Niedrig-<br />

Leistungsverträge (bis 30 kW) als auch über die mittleren<br />

Leistungsverträge (bis 500 kW) profitieren.<br />

Wie in der Umweltanalyse beschrieben, gibt es in <strong>Mexiko</strong><br />

verschiedene privatwirtschaftliche Stromerzeuger . Dieses<br />

Marktsegment lässt sich in IPPs und Kleinerzeuger unterteilen.<br />

Viele Projekte befinden sich im Bau; nach deren Fertigstellung<br />

wird die typische Systemgröße bei 30 MW liegen. Mit einem<br />

Anteil von 63 % an der gesamten installierten PV-Leistung ist<br />

dieses Marktsegment das größte.<br />

In diesem Segment werden Projekte durch die CFE beauftragt,<br />

z. B. erste PV-Pilotprojekte. Weitere PV-Anlagen befinden sich<br />

auf Dächern von Ministerien und anderen öffentlichen<br />

Gebäuden. Da aufgrund des geringen Interesses der<br />

mexikanischen Regierung an PV hier keine Marktentwicklung<br />

zu erwarten ist, wird dieses Segment in dieser <strong>Studie</strong> nicht<br />

weiter analysiert.<br />

Quellen: SENER (2012b), dena-Eigenrecherche (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

42


MARKTSEGMENTIERUNG MEXIKO <strong>–</strong> PRIVATE HAUSHALTE<br />

Private Haushalte<br />

• PV-Systeme auf den Dächern privater Wohngebäude/Apartmentgebäude<br />

• Typische Systemgröße 3 <strong>–</strong> 10 kW<br />

• Hauptanreiz für PV im mexikanischen Markt: Einsparung von Kosten durch EE-Stromversorgung im Rahmen des<br />

Net-Meterings<br />

• Insgesamt hat die CFE 37,3 Millionen Endkunden. 88 % dieser Stromanschlüsse sind von private Haushalte.<br />

• Die CFE geht davon aus, dass der Stromverbrauch der privaten Haushalte bis zum Jahr 2026 jährlich durchschnittlich um 4,6 % steigen wird.<br />

• Die Möglichkeit der Selbstversorgung im Bereich privater Haushalte und auch Sozialwohnungen wird momentan als ein wichtiger Markttreiber<br />

für PV in <strong>Mexiko</strong> gesehen.<br />

• PV-Installationen < 10 kW, die unter die Net-Metering-Regelung fallen, sind besonders interessant für DAC-Kunden (siehe unten). Im Jahr<br />

2011 fielen ca. 510.000 private Stromendkunden unter den DAC-Tarif. Durch PV-Anlagen werden die Strommengen, die von der CFE bezogen<br />

werden müssen, reduziert und somit können bisherige DAC-Kunden in die billigeren subventionierten Haushaltstarife zurückkehren.<br />

• Sobald private Haushalte mehr als 250kWh Strom pro Monat<br />

verbrauchen, fallen sie in den DAC-Tarif 1. Die jeweilige Höhe des<br />

DAC-Tarifs hängt insgesamt vom Verbrauch, der Region und der<br />

Jahreszeit ab. Die DAC-Tarife sind in folgende Regionen aufgeteilt:<br />

Baja California, Baja California Sur, Noreste, Sur y Peninsula und<br />

Central. In Baja California und Baja Califonia Sur wird tariflich<br />

zwischen sechs Sommermonaten und sechs Wintermonaten<br />

unterschieden. Die Höhe des in den einzelnen Regionen geltenden<br />

DAC-Tarifs ist von der durchschnittlichen Jahrestemperatur<br />

abhängig. In heißeren Gegenden ist er günstiger.<br />

• Der durchschnittliche subventionierte Tarif für private Haushalte in<br />

2013 lag bei 1,72 Mex$/kWh (10 €cent)*, wohingegen der<br />

durchschnittliche DAC-Tarif 3,57 Mex$/kWh (20,8 €cent)* betrug.<br />

Der DAC-Tarif stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3 % an.<br />

* Wechselkurs Jahresdurchschnitt 2013, GTAI (<strong>2014</strong>) 1 Euro = 17,118 Mex$<br />

Quellen: ANES (2012), CFE (<strong>2014</strong>a), CFE (<strong>2014</strong>c), dena-Experteninterview (2012), IEA (<strong>2014</strong>), SENER (2012d)<br />

Übersicht der DAC-Tarifgruppen nach Verbrauchsgrenzen pro Monat<br />

DAC-Tarif 1 1A 1B 1C 1D 1E 1F<br />

Grenzwerte<br />

(kWh/Monat) ab 250 ab 300 ab 400 ab 850 ab 1.000 ab 2.000 ab 2.500<br />

Der Tarifa Doméstica de Alto Consumo (DAC) ist der Tarif, den<br />

private Haushalte zahlen müssen, wenn sie einen bestimmten<br />

kWh-Verbrauch pro Monat überschreiten.<br />

Laut Marktexperten hat der private Haushaltssektor in <strong>Mexiko</strong><br />

großes Entwicklungspotenzial. Vor allem für Haushalte, die den<br />

höheren DAC (Tarifa Doméstica de Alto Consumo) zahlen, ist PV<br />

eine interessante Alternative.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

43


Quelle: SENER (<strong>2014</strong>)<br />

MARKTSEGMENTIERUNG MEXIKO:<br />

GEWERBE- UND INDUSTRIEKUNDEN<br />

Gewerbe- und<br />

Industriekunden<br />

• PV-Systeme auf dem Dach eines wirtschaftlich genutzten Gebäudes, z. B. Fabrikhalle, Lagerhaus, Supermarkt etc.<br />

• Typische Systemgröße 3 <strong>–</strong> 50 kWp, auch MW-Anlagen<br />

• Hauptanreiz für PV im mexikanischen Markt: Einsparung von Kosten durch EE-Stromversorgung im Rahmen des<br />

Net-Meterings, insbesondere zu Spitzenlastzeiten (Peak Shaving) oder zur Eigenversorgung<br />

• Die Gewerbe- und Industriekunden haben in einem Zeitraum von zwölf<br />

Monaten, von einschließlich Dezember 2012 bis November 2013, über 143,48<br />

TWh Strom verbraucht, dies entspricht 61 % des Gesamtverbrauchs <strong>Mexiko</strong>s.<br />

Großindustrie und Dienstleistungsunternehmen verzeichneten im Jahr 2013<br />

den größten Anstieg des Stromverbrauchs mit 5,6 % bzw. 3,8 %.<br />

• Bei steigendem Stromverbrauch sowie steigenden Energie- und<br />

Rohstoffpreisen stellen PV-Selbstversorgungssysteme für dieses<br />

Kundensegment eine gute Alternative dar.<br />

• Mit Inkrafttreten der Energiemarktreform ändern sich für dieses Marktsegment<br />

die Stromabnahme, das Genehmigungsverfahren zur Stromerzeugung<br />

und die Möglichkeiten der Einspeisung von überschüssigem Strom.<br />

• Bis Juli <strong>2014</strong>, sprich nach alter Regelung, vergab die CRE insgesamt 9<br />

Stromerzeugungslizenzen für 29,63 MW unter dem Selbstversorgerprogramm,<br />

Anlagen mit einer Gesamtleistung von 4,3 MW sind bereits in Betrieb.<br />

Industriebetriebe organisieren sich oft genossenschaftlich zur<br />

Selbstversorgung.<br />

• Seit August <strong>2014</strong> kann diese Kundengruppe weiterhin das Net-Metering nutzen<br />

oder aber den überschüssigen Strom an Händler verkaufen, was eine neue<br />

Absatzmöglichkeit darstellt. Durch den Entfall der Genehmigungspflicht für<br />

Anlagen unter 0,5 MW wird die Installation einer PV-Anlage noch attraktiver.<br />

Stromverbrauch in <strong>Mexiko</strong> 2013<br />

nach Kundensegmenten in TWh<br />

Dienstleistungen<br />

Landwirtschaft<br />

gewerbliche Kunden<br />

Großindustrie<br />

private Haushalte<br />

mittelständ. Unternehmen<br />

Quellen: CFE (<strong>2014</strong>c), dena-Experteninterview (<strong>2014</strong>), GTAI (2012), Renewable Energy World (<strong>2014</strong>), SENER (2011), SENER (2012c)<br />

8<br />

9<br />

11<br />

37<br />

44<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

• Laut SENER kann es aufgrund bürokratischer<br />

Abläufe innerhalb der CFE beim Netzanschluss oft<br />

zu mehreren Monaten Wartezeit kommen.<br />

• Eine weitere indirekte Wachstumsmöglichkeit in<br />

diesem Marktsegment sind Verträge mit<br />

privatwirtschaftlichen Stromerzeugern, die Strom<br />

an gewerbliche Kunden über Direkt-PPAs<br />

verkaufen. Die Supermarktkette Soriana<br />

beispielsweise hat einen solchen Vertrag mit dem<br />

Unternehmen Ilioss über 32 MW abgeschlossen.<br />

64<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

44


Quelle: CRE (<strong>2014</strong>a)<br />

MARKTSEGMENTIERUNG MEXIKO <strong>–</strong> PRIVATWIRTSCHAFTLICHE<br />

STROMERZEUGER<br />

Privatwirtschaftliche<br />

Stromerzeuger<br />

• PV-Großprojekte<br />

• Finanzierung: Privatfinanzierung und in Ausnahmefällen auf regionaler Ebene vorhanden<br />

• Nach Fertigstellung der im Bau befindlichen Anlagen wird die typische Anlagengröße 30 MW sein.<br />

• Hauptanreiz für PV im mexikanischen Markt: Renditen durch Verkauf von Strom an CFE oder durch Stromexporte<br />

• Das Marktsegment der privatwirtschaftlichen Stromerzeuger teilt sich in Kleinerzeuger und IPPs auf.<br />

• Kleinerzeuger mussten bisher Stromerzeugungslizenzen durch die CRE erwerben. Bis Juli <strong>2014</strong> vergab die CRE 64 dieser Lizenzen für<br />

1.645,39 MW. Davon wurden bislang bereits 45,63 MW in Betrieb genommen.<br />

• Die Lizenzen für IPPs wurden bis jetzt von der CFE über Ausschreibungen durch das POISE (Programa de Obras e Inversiones del Sector<br />

Eléctrico) vergeben . PV wird in diesen Ausschreibungen jedoch nur eine marginale Rolle zugeschrieben, denn die vergebenen 38 MW<br />

entsprechen 9 % der gesamten Kapazität, die unter dem POISE bereits vergeben wurde. Der Großteil entfällt auf konventionelle<br />

Stromerzeugung und Wasserkraft.<br />

• In diesem Marktsegment bietet die Energiereform nun zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten durch die Vermarktung von Strommengen durch<br />

Direkt-PPAs und auf dem Stromgroßmarkt, welcher neu geschaffen wird.<br />

• Seit dem Inkrafttreten der Energiereform im August <strong>2014</strong> benötigen privatwirtschaftliche Stromerzeuger unter 0,5 MW keine Genehmigung zur<br />

Stromerzeugung mehr.<br />

• Eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit bietet der Verkauf von Zertifikaten für saubere Energie, welche voraussichtlich 2015 eingeführt werden.<br />

• Die Kleinerzeuger werden als mittel- und langfristige Treiber des mexikanischen PV-Marktes gesehen, vor allem, nachdem mit der<br />

Energiemarktreform die Absatzmöglichkeiten erweitert wurden.<br />

Mit dem Inkrafttreten der mexikanischen Energiemarktreform und<br />

der damit einhergehenden Liberalisierung des Energiemarktes<br />

gehen Experten davon aus, dass dieses Segment aufgrund der neuen<br />

Absatzmöglichkeiten zukünftig weiter an Bedeutung gewinnt.<br />

Quellen: CRE (<strong>2014</strong>a), Huacuz Villamar und Agredano Diaz (2011), ProMéxico (2012), SENER (2012c)<br />

Plannung abgeschlossen<br />

Status der Projekte mit Kleinerzeugerlizenz<br />

Stand 07/<strong>2014</strong><br />

Im Bau<br />

In Betrieb<br />

45.63<br />

429.09<br />

1,170.68<br />

0 500 1000 1500<br />

MW<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

45


Quelle: dena-Eigenrecherche (<strong>2014</strong>)<br />

ÜBERSICHT ON-GRID-PV-GROSSPROJEKTE IN MEXIKO<br />

In <strong>Mexiko</strong> wurden 2011 erste PV-Großprojekte fertiggestellt. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Auswahl von Großprojekten der<br />

verschiedenen auf dem mexikanischen PV-Markt vertretenen Stromerzeuger.<br />

Projektname MW-Kapazität Projektentwickler Modulhersteller Status Erzeugerart<br />

Aguascalientes 0,787<br />

CREOTERRA 1 (Erweiterung auf bis zu 6)<br />

Autoabastecimiento Renovable S.A. de<br />

C.V.<br />

Mexico SK Solar/Creotec Solar Mounting<br />

Systems<br />

Fertiggestellt<br />

Selbstversorger<br />

Solon Fertiggestellt Selbstversorger<br />

Aguascalientes Solar Park 1 Desmex aleo solar Fertiggestellt Selbstversorger<br />

Enercity Alfa, Irapuato, Guanajuato 1,4 Solartec Solartec Fertiggestellt Selbstversorger<br />

ABB PV-Anlage San Luis Potosí 1,2 Abengoa Fertiggestellt Kleinerzeuger<br />

Jalisco 30 Comercializadora Capo, S.A. de C.V. Im Bau (Fertigstellung <strong>2014</strong>) Kleinerzeuger<br />

TAI-I 16,8 EOSOL Energy de México Canadian Solar I Fertiggestellt Kleinerzeuger<br />

Chihuahua 33<br />

SDC Energreen Aljaval/Rancho El Trece<br />

Solar PV<br />

Im Bau (Fertigstellung Mitte 2015)<br />

Kleinerzeuger<br />

SEGH-CFE 1 Sonora 39 Sonora Energy Group Im Bau (Fertigstellung Ende 2015) Kleinerzeuger<br />

Alten Energías Renovables SL 4 x 30 MW Alten Energías Renovables SL Im Bau (Fertigstellung Ende 2015) Kleinerzeuger<br />

Santa Rosalía PV Pilot Project 1 Condumex/Microm Isofotón Fertiggestellt IPP <strong>–</strong> POISE<br />

Parque de Cerro Prieto 5 Iberdrola Ingeniería y Construcción Siliken Fertiggestellt IPP <strong>–</strong> POISE<br />

Apaseo el Grande und Mexicali in<br />

Baja California<br />

Jeweils 1 Granite Chief SolFocus Fertiggestellt IPP <strong>–</strong> POISE<br />

Aura Solar 30 Gauss Energía Suntech Fertiggestellt IPP <strong>–</strong> POISE<br />

Soriana 32 ILIOSS<br />

Hanwah Q-Cells<br />

GmbH<br />

Im Bau (Fertigstellung Anfang 2015)<br />

Direkt <strong>–</strong> PPA<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

46


Leistung in MW<br />

PV-MARKTGRÖSSE IN MEXIKO<br />

• 2013 betrug die gesamte installierte Kapazität im PV-Sektor 114 MW.<br />

Davon waren 23,69 % im Off-grid-Sektor und 76,31 % im On-grid-<br />

Sektor installiert. Diese PV-Anlagen produzierten 2013 insgesamt<br />

o,2 TWh Strom und deckten damit 0,15 % des landesweiten<br />

Elektrizitätsbedarfs.<br />

• Bis zum Jahr 2025 sollen 2 GW an PV-Kapazität in <strong>Mexiko</strong> installiert<br />

sein. Analysen zum mexikanischen PV-Marktes gehen davon aus,<br />

dass in Zukunft der On-grid-Markt wesentlich stärker wachsen wird<br />

als der Off-grid-Markt.<br />

• Die Wachstumsprognosen für den mexikanischen PV-Markt gehen<br />

für die nächsten Jahre von einem jährlichen Marktwachstum von<br />

300 MW aus. Das Marktsegment der privatwirtschaftlichen<br />

Stromerzeuger wird hierzu maßgeblich beitragen. Bis zum<br />

Jahresende <strong>2014</strong> wird von einer installierten Leistung von ca. 210<br />

MW ausgegangen.<br />

• Die mexikanische Regierung plant einen Anteil der erneuerbaren<br />

Energien von 35 % an der nationalen Stromerzeugung bis 2024 und<br />

einen Anteil von 40 % an der mexikanischen Energieversorgung bis<br />

2035. 5 % der Stromerzeugung sollen auf PV entfallen.<br />

Quellen: dena-Experteninterview (2012), EPIA (2012), SENER und GIZ (2012), Switzerland Global Enterprise (2013)<br />

Entwicklung der kumulierten PV-Marktgröße in<br />

<strong>Mexiko</strong> in MW<br />

30.6 40.1 52.4<br />

97<br />

5.6 9.5<br />

12<br />

60<br />

2010 2011 2012 2013 <strong>2014</strong>e 2015e 2016e<br />

Jahr<br />

Quellen: IEA (<strong>2014</strong>), Prognose bis Ende 2016 (dena)<br />

• Die Hauptanreize für die Entwicklung des mexikanischen PV-Marktes sind steigende Strompreise, die Tatsache, dass es keinerlei<br />

Local-Content-Vorgaben gibt und die Nähe zu den USA als Handelspartner und Stromabnehmer.<br />

• Hemmnisse sind hingegen fehlende Finanzierungsmöglichkeiten, geringe Unterstützung durch die Regierung, fehlendes Fachwissen<br />

bei Installateuren und die Ungewissheit über die Umsetzung der Maßnahmen der Energiemarktreform.<br />

• Branchenexperten erwarten zukünftig eine vermehrte Installation von Aufdachanlagen. Grund dafür ist das durch die Reform<br />

vereinfachte Genehmigungsverfahren.<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

kumulierte installierte Leistung in MW<br />

jährliche Neuinstallation in MW<br />

114<br />

211<br />

511<br />

811<br />

300 300<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

47


ZUSAMMENFASSUNG: NACHFRAGESEITE<br />

• Der mexikanische PV-Markt entwickelte sich anfänglich über ländliche Off-grid-Anwendungen. Derzeit gibt es ca. 80.000 ländliche PV-<br />

Systeme.<br />

• Im Jahr 2010 überstiegen die On-grid-Neuinstallationen zum ersten Mal die Off-grid-Neuinstallationen. Über die Contratos<br />

Interconexión en Pequeña y Mediana Escala (Netzanschlussverträge für geringe und mittlere Leistung) wurden bis Juli <strong>2014</strong><br />

bereits Netzanschlussverträge über insgesamt 1.674,99 MW durch die CRE vergeben. Hiervon sind bislang 49,93 MW in Betrieb<br />

genommen worden.<br />

• Erste PV-Großprojekte wurden seit 2011 fertiggestellt und weitere befinden sich in der Bau- bzw. Planungsphase.<br />

• Die größte kumulierte PV-Leistung befindet sich im Segment der privatwirtschaftlichen Stromerzeuger. Die meisten PV-Anlagen (Anzahl)<br />

finden sich im Segment der privaten Haushalte.<br />

• PV-Installationen mit Kapazitäten < 10 kW im privaten Haushaltssektor und < 30 kW im gewerblichen Kundensektor können über<br />

Niedrigleistungsverträge von der Net-Metering-Regelung profitieren. PV-Anlagen bis zu 500 kW im gewerblichen Kundensektor fallen<br />

über mittlere Leistungsverträge in die Net-Metering-Regelung. An diesen Regelungen ändert die Energiereform nichts.<br />

• Insbesondere DAC-Kunden (Tarifa Doméstica de Alto Consumo) im privaten Haushaltssektor können von PV-Installationen zur<br />

Eigenversorgung profitieren und werden als Wachstumsmarkt gesehen.<br />

• Auch für gewerbliche Kunden stellt die PV-Eigenversorgung eine Alternative zu steigenden Energie- und Rohstoffpreisen dar.<br />

• Das Segment der privatwirtschaftlichen Stromerzeuger wächst derzeit in <strong>Mexiko</strong> am schnellsten. PV-Kleinerzeuger werden als mittelund<br />

langfristige Treiber des mexikanischen PV-Marktes betrachtet, insbesondere wegen der seit August <strong>2014</strong> möglichen<br />

Direktvermarktung von Strommengen.<br />

• Generell wird von einem positiven und schnelleren PV-Marktwachstum ausgegangen als bisher. Das mexikanische<br />

Energieministerium geht von einer installierten PV-Leistung von über 2 GW bis 2025 aus.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

48


LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (1/3)<br />

• ANES, Asociación Nacional de Energía Solar A.C (2012): Revista de Energías Renovables, Abril <strong>–</strong> Juno 2012,<br />

http://www.anes.org/anes/index.phpoption=com_wrapper&view=wrapper&Itemid=8, aufgerufen am 23.10.2012.<br />

• Apricum (2013): Business Opportunities in the Mexican PV market,<br />

http://mexiko.ahk.de/fileadmin/ahk_mexiko/Inversiones/fotovoltaica/EEE/6_Apricum_GmbH.pdf, aufgerufen am 10.10.<strong>2014</strong>.<br />

• CFE (<strong>2014</strong>a): Domesticas De Alto Consumo (DAC) <strong>2014</strong>,<br />

http://app.cfe.gob.mx/Aplicaciones/CCFE/Tarifas/Tarifas/Tarifas_casa.aspTarifa=DACAnual2003&anio=<strong>2014</strong>, aufgerufen am 14.10.<strong>2014</strong>.<br />

• Comisión Reguladora da Energía (CRE) (<strong>2014</strong>a): Tabla de permisos de Generación e Importación de Energía Eléctrica Administrados al 31 de<br />

Julio de <strong>2014</strong>, http://www.cre.gob.mx/documento/1814.xlsx, aufgerufen am 27.10.<strong>2014</strong>.<br />

• CRE (<strong>2014</strong>b): Estadísticas <strong>–</strong> Contratos de interconexión en pequeña y mediana escala, http://www.cre.gob.mx/documento/2109.pdf,<br />

aufgerufen am 28.10.<strong>2014</strong>.<br />

• CRE (<strong>2014</strong>c): http://www.cre.gob.mx/documento/2326.xlsx, aufgerufen am 28.10.<strong>2014</strong>.<br />

• CRE (2013): Comportamiento de los Contratos de Interconexión en Pequeña y Medina Escala, http://www.cre.gob.mx/documento/2109.pdf,<br />

aufgerufen am 28.10.<strong>2014</strong>.<br />

• CRE (2012): http://www.cre.gob.mx/articulo.aspxid=171 , aufgerufen am 06.11.2012.<br />

• dena, Deutsche Energie-Agentur (<strong>2014</strong>): dena-Marktanalyse <strong>2014</strong>, Berlin.<br />

• dena (2012): Länderprofil <strong>Mexiko</strong>, Berlin.<br />

• EPIA, European Photovoltaic Industry Association (2012): Global Market Outlook for Photovoltaics until 2016,<br />

http://www.epia.org/news/publications/global-market-outlook-for-photovoltaics-until-2016/, aufgerufen am 06.11.2012.<br />

• Galt Energy (<strong>2014</strong>): Un Poco de Historia: Tarifa DAC ,http://www.galt.mx/blog/tarifa-dac/, aufgerufen am 28.10.<strong>2014</strong>.<br />

• Godavi Solar (<strong>2014</strong>): Que es la interconexión a la CFE, http://www.godavisolar.com/cfe-interconexion-solar-comision-federal-de-electricidadcfe.html,<br />

aufgerufen am 14.10.<strong>2014</strong>.<br />

• GTAI (<strong>2014</strong>): Wirtschaftsdaten kompakt, http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=342138.html, aufgerufen am<br />

27.10.<strong>2014</strong>.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

49


LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (2/3)<br />

• GTAI (2012): <strong>Mexiko</strong>s Markt für <strong>Photovoltaik</strong> ist auch ohne Einspeisevergütung attraktiv,<br />

http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=457122.html, aufgerufen am 29.10.2012.<br />

• Huacuz Villamar, J. und Agredano Diaz, J. (2011): National Survey Report of PV Power Applications in Mexico 2010, International Energy<br />

Agency Co-Operative Programme on Photovoltaic Power Systems, Instituto de Investigaciones Electricas.<br />

• International Energy Agency (IEA) (2013): PVPS annual report 2013, http://www.ieapvps.org/index.phpid=6&eID=dam_frontend_push&docID=2040,<br />

aufgerufen am 09.10.<strong>2014</strong>.<br />

• IEA (<strong>2014</strong>): Trends <strong>2014</strong> in Photovoltaic Applications, http://www.iea-pvps.org/index.phpid=3&eID=dam_frontend_push&docID=2150,<br />

aufgerufen am 13.10.<strong>2014</strong>.<br />

• IEA (2013): Trends 2013 in Photovoltaic Applications, http://helapco.gr/pdf/IEA_PVPS_Trends_Report_2013_v1_0_01.pdf, aufgerufen am<br />

13.10.<strong>2014</strong>.<br />

• Pro México (2012): Renewable Energy, http://www.promexico.gob.mx/en_us/promexico/Renewable_Energy, aufgerufen am 23.10.2012.<br />

• Pv magazine (2012): Cross-border solar, http://www.pv-magazine.com/archive/articles/beitrag/cross-border-solar-<br />

_100008684/86/tx_ttnews%5BbackCat%5D=208&cHash=9933694d45c131ae1dbc7d58f3cd1602#axzz2Dd2nv2cW, aufgerufen am<br />

29.10.2012.<br />

• PricewaterhouseCoopers PwC (<strong>2014</strong>): Mexican Energy Reform: Implications and opportunities in the national electricity network,<br />

http://www.pwc.com/es_MX/mx/industrias/archivo/<strong>2014</strong>-01-mexican-energy-reform-implications.pdf, aufgerufen am 17.06.<strong>2014</strong>.<br />

• Renewable Energy World (<strong>2014</strong>): Leading the Charge in Mexico’s Renewable Energy Revolution,<br />

http://www.renewableenergyworld.com/rea/news/article/<strong>2014</strong>/09/leading-the-charge-in-mexicos-renewable-energy-revolution, aufgerufen<br />

am 08.10.<strong>2014</strong>.<br />

• SENER, Secretaría de Energía (<strong>2014</strong>): Sector Eléctrico Nacional, Ventas Internas de Energía Eléctrica,<br />

http://www.energia.gob.mx/webSener/res/PE_y_DT/ee/Ventas_Internas_de_Energia_Electrica.pdf, aufgerufen am 06.11.2012.<br />

• SENER (2012): Sector Eléctrico Nacional, Usuarios de Energía Eléctrica,<br />

http://www.energia.gob.mx/webSener/res/PE_y_DT/ee/Usuarios_de_Energia_Electrica.pdf, aufgerufen am 06.11.2012.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

50


LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (3/3)<br />

• SENER (2012b): Planeación Energética, Preguntas Frecuentes, http://www.sener.gob.mx/webSener/portal/Default.aspxid=1665, aufgerufen<br />

am 28.11.2012.<br />

• SENER (2012c): Iniciativa Para el Desarrollo de las Energías Renovables en México, Energía Solar FV,<br />

http://www.energia.gob.mx/webSener/res/0/D121122%20Iniciativa%20Renovable%20SENER_Solar%20FV.pdf, aufgerufen am 27.11.2012.<br />

• SENER (2012d): Prospectiva del Sector Eléctrico 2012 - 2026, http://sener.gob.mx/res/PE_y_DT/pub/2012/PSE_2012_2026.pdf,<br />

aufgerufen am 29.10.2012.<br />

• SENER und GIZ (2012): Programa de Fomento de Sistemas Fotovoltaicos en México, Prosolar,<br />

http://www.anes.org/anes/formularios/LeyesyNormas/Leyes/informe_final_ProSolar_Color.pdf, aufgerufen am 06.11.2012.<br />

• SENER (2011): Prospectiva de Energías renovables 2011 - 2025, http://portal.energia.gob.mx/webSener/res/PE_y_DT/pub/2011/2011-<br />

2025/Prospectiva_de_ER_2011-2025_old_19012012.pdf, aufgerufen am 28.11.2012.<br />

• Switzerland Global Enterprise (2013): Clean Technologies in <strong>Mexiko</strong>, http://www.s-ge.com/schweiz/export/de/blog/saubere-technologienkommen-mexiko-gut,<br />

aufgerufen am 30.10.<strong>2014</strong>.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

51


ANGEBOTSSEITE<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte


ANGEBOTSSEITE<br />

In diesem Kapitel werden folgende Fragen beantwortet:<br />

• Die PV-Wertschöpfungskette: Wer sind die wichtigsten lokalen und internationalen Akteure im mexikanischen PV-Markt Auf<br />

welchen Stufen findet die lokale PV-Wertschöpfung statt Welche Rolle spielt die Maquila-Produktion<br />

• Distribution und Vertrieb: Wer sind die wichtigsten PV-Distributoren Welche Länder sind die Hauptexporteure von PV-Modulen<br />

nach <strong>Mexiko</strong><br />

• Bewertung des Angebots vor Ort: Wo ergeben sich Markteintrittschancen für ausländische Unternehmen Wie hat sich die PV-<br />

Branche in <strong>Mexiko</strong> in den letzten Jahren entwickelt<br />

• Branchenvertretung: Wer sind die wichtigsten Branchenvertreter, und wie haben sich diese vor Ort aufgestellt<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

53


PV-WERTSCHÖPFUNGSKETTE IN MEXIKO (1/3)<br />

• Obwohl der heimische PV-Markt in <strong>Mexiko</strong><br />

mit einem kumulierten Marktvolumen von<br />

114 MW im Jahr 2013 noch klein ist, hat sich<br />

durch die sogenannten Maquila-Programme<br />

bereits eine PV-Industrie vor Ort gebildet.<br />

Mehr Informationen zu den Maquila-<br />

Programmen finden Sie auf Folie 81.<br />

• Diverse internationale Modulhersteller<br />

(z. B. Kyocera oder SunPower) produzieren,<br />

neben lokalen Herstellern, PV-Module in<br />

<strong>Mexiko</strong>.<br />

• Die PV-Zulieferer mit inländischer<br />

Produktion sind fast ausschließlich<br />

einheimische Firmen.<br />

• Bisher wird von den niedrigen<br />

Produktionskosten profitiert, um den<br />

überwiegenden Teil der in <strong>Mexiko</strong><br />

produzierten Module vor allem in die USA<br />

zu exportieren.<br />

• Die Firmen in der nachfolgenden Liste sind<br />

ANES-Verbandsmitglieder, werden über<br />

Händler in <strong>Mexiko</strong> vertrieben oder wurden<br />

in Nachrichten über PV-Marktaktivitäten in<br />

<strong>Mexiko</strong> genannt.<br />

PV-Zulieferer<br />

China Sunergy<br />

Hanwah Q-Cells<br />

Ja Solar<br />

Saint-Gobain*<br />

Solarcell<br />

Solarvatio<br />

Solartec<br />

* Mitglieder im PV-<br />

Verband ANES<br />

Mit Sitz in <strong>Mexiko</strong><br />

Produktion in<br />

<strong>Mexiko</strong>, jedoch nicht<br />

PV-spezifisch<br />

PV-relevante<br />

Produktion in <strong>Mexiko</strong><br />

CN<br />

KR<br />

CN<br />

FR<br />

MEX<br />

MEX<br />

MEX<br />

PV-Modulhersteller<br />

aleo solar DE<br />

Axitec<br />

DE<br />

Canadian Solar CA<br />

Conergy<br />

DE<br />

Enesol*<br />

MEX<br />

ERDM Solar* MEX<br />

Fluitecnik* MEX<br />

GE Solar<br />

US<br />

Hanwah Q-Cells KR<br />

Hareon Solar CN<br />

Hyundai Solar KR<br />

Isofotón*<br />

ES<br />

Iusasol<br />

MEX<br />

Jabil Circuit US<br />

Kyocera<br />

JP<br />

Lightway<br />

CN<br />

Sanyo<br />

JP<br />

Solar Frontier JP<br />

Solartec<br />

MEX<br />

Solarvatio MEX<br />

SolarWorld DE<br />

Solon<br />

DE<br />

Suntech<br />

CN<br />

Yingli<br />

CN<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

54


PV-WERTSCHÖPFUNGSKETTE IN MEXIKO (2/3)<br />

Inverter/Laderegler:<br />

Advanced<br />

Energy DE<br />

Alfa Solar TR<br />

Fronius* AT<br />

Ingeteam* ES<br />

Kaco New<br />

Energy DE<br />

Morningstar US<br />

OutBack US<br />

Renesolar US<br />

Saint-Gobain* FR<br />

Samlex<br />

América CA<br />

Schneider<br />

Electric FR<br />

SMA<br />

DE<br />

Solarpro* AUS<br />

Solartec* DE<br />

Steca DE<br />

Wagan* US<br />

Xantrex FR<br />

Umweltanalyse<br />

BOS<br />

Batterien:<br />

Alfa Solar TR<br />

CA-LE MEX<br />

Concord US<br />

Conermex* MEX<br />

Deka US<br />

Dow* US<br />

Enesol* KR<br />

EPCOM MEX<br />

ERDM Solar* MEX<br />

Fronius* AT<br />

Johnson<br />

Plomo-ácido US<br />

LTH US<br />

Powersonic US<br />

Solarpro AUS<br />

Solartec* DE<br />

Surette US<br />

Systcom MEX<br />

Trojan US<br />

USBattery US<br />

Xtreme US<br />

Nachfrage<br />

Steckverbinder:<br />

Enesol* KR<br />

Solartec* DE<br />

Montage- und<br />

Nachführsysteme:<br />

Creotecc DE<br />

ERDM Solar* MEX<br />

Eversted DE<br />

Renusol DE<br />

Schletter DE<br />

Systcom MEX<br />

Kabel:<br />

Condumex MEX<br />

Enesol* KR<br />

Groupo IUSA MEX<br />

* Mitglieder im PV-<br />

Verband ANES<br />

Mit Sitz in <strong>Mexiko</strong><br />

Produktion in<br />

<strong>Mexiko</strong>, jedoch nicht<br />

PV-spezifisch<br />

PV-relevante<br />

Produktion in <strong>Mexiko</strong><br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Handel<br />

Alsol<br />

MEX SAYCE<br />

Atlantis Solar Systems US Servios Multiples<br />

Bauer Electronica*<br />

MEX Energeticos<br />

Big Energy Solutias*<br />

MEX Simosol*<br />

Bretcon<br />

MEX Solarite<br />

Butecsa<br />

MEX<br />

Solarpro*<br />

Casolar<br />

MEX<br />

Solartronic*<br />

Contact Solar<br />

MEX<br />

Cryplant<br />

MEX Solsken*<br />

Desmex*<br />

MEX Sunergy<br />

Detefa<br />

MEX Waltho Energía<br />

Distribuidora Mayorista Solar MEX Renovable<br />

Dynamik Systemas Solaris MEX<br />

EcoSolaris<br />

MEX<br />

Energía Alternativa de México MEX<br />

Fision<br />

MEX<br />

GAIA Alternativa Solar<br />

Genersys Grupo<br />

MEX<br />

Indisect<br />

MEX<br />

Kanndas Solar*<br />

MEX<br />

Kinersol<br />

MEX<br />

Mexsol<br />

MEX<br />

Poder Solar<br />

MEX<br />

Rusol*<br />

DE<br />

Kontakte<br />

55<br />

MEX<br />

MEX<br />

MEX<br />

MEX<br />

AUS<br />

MEX<br />

MEX<br />

DE<br />

MEX


PV-WERTSCHÖPFUNGSKETTE IN MEXIKO (3/3)<br />

A Solar Project MEX<br />

AAASIS Planet* MEX<br />

Abener México* ESP<br />

Abengoa México ES<br />

Aldener ADM* MEX<br />

Alles Ambiental MEX<br />

Alsol Energy US<br />

Alternativa Enérgetica MEX<br />

Aplitec Energy MEX<br />

Asi*<br />

US<br />

Astrom*<br />

MEX<br />

B-Energy*<br />

MEX<br />

Conermex*<br />

Constructivas MEX<br />

DelSol Systems MEX<br />

Desmex*<br />

MEX<br />

Diternia*<br />

MEX<br />

EcoSolares* MEX<br />

Ecotécnicas MEX<br />

Ecova Green MEX<br />

Element Power<br />

Mexico*<br />

MEX<br />

Elirmex<br />

MEX<br />

Energía Simple* MEX<br />

Energia Solare IT<br />

Umweltanalyse<br />

EPC<br />

Energon Industries MEX<br />

Enium*<br />

MEX<br />

Enpro Ingeniería<br />

MEX<br />

EOSOL Energy de México ESP<br />

ERDC Solar<br />

MEX<br />

Esunenergy<br />

MEX<br />

Fluitecnik*<br />

ES<br />

Gauss Energía<br />

MEX<br />

Gehrlicher Solar<br />

DE<br />

Granite Chief<br />

MEX<br />

Greenergy<br />

MEX<br />

Greenwood Energy US<br />

Iberdrola<br />

ES<br />

Ikaros<br />

BEL<br />

ImModo<br />

ESP<br />

Inelecsa<br />

MEX<br />

Integral<br />

MEX<br />

Isofotón*<br />

ESP<br />

Microm*<br />

MEX<br />

Newen Energías Alternas MEX<br />

NuuPower*<br />

MEX<br />

Omniba Energy Mexico MEX<br />

OPDE<br />

ES<br />

Powerstein<br />

Rancho El Trece Solar PV<br />

MM<br />

EX<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

SAECSA Enérgia MEX<br />

SDC Energreen<br />

Aljaval<br />

MEX/ES<br />

Servicio y<br />

Sistemas Solares MEX<br />

Simosol* MEX<br />

Tecnosol MEX<br />

TSK Electrónica y<br />

Electricidad, S.A. ES<br />

* Mitglieder im PV-<br />

Verband ANES<br />

Mit Sitz in <strong>Mexiko</strong><br />

Produktion in<br />

<strong>Mexiko</strong>, jedoch nicht<br />

PV-spezifisch<br />

PV-relevante<br />

Produktion in <strong>Mexiko</strong><br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

Netzeinspeisung<br />

ABB<br />

Casolar<br />

Energía Renovable del Centro<br />

Energytec*<br />

Enesol*<br />

Kanndas Solar*<br />

NuuPower*<br />

Powerstein<br />

Solsken*<br />

Anlagenbetrieb<br />

IPP:<br />

Alten Energías Renovables<br />

Element Power Mexico*<br />

MEX<br />

US<br />

CH<br />

MEX<br />

MEX<br />

MEX<br />

KR<br />

MEX<br />

MEX<br />

MEX<br />

MEX<br />

Anlagenbetrieb, O&M-Serviceanbieter:<br />

AMES*<br />

MEX<br />

CIME Power Systems MEX<br />

Element Power Mexico* US<br />

Energytec*<br />

MEX<br />

Enium*<br />

MEX<br />

ImModo solar<br />

ES<br />

56


MARKENPORTFOLIO DER WICHTIGSTEN PV-DISTRIBUTOREN IN<br />

MEXIKO (1/2)<br />

• In <strong>Mexiko</strong> gibt es bereits eine Vielzahl von PV-Distributoren, die sich aufgrund der PV-Marktentwicklung über private Off-grid-Systeme<br />

etabliert haben.<br />

• Distributoren bieten zumeist auch die Installation der PV-Systeme an.<br />

• Häufig sind PV-Produkte im Angebot von Händlern, die auch andere Produkte aus dem Feld der erneuerbaren Energien anbieten, zu finden.<br />

• Die folgende Liste gibt einen Überblick über die wichtigsten PV-Distributoren.<br />

Module<br />

Alsol<br />

Hareon Solar<br />

Cryplant<br />

Kyocera<br />

Solartec<br />

Yingli<br />

Desmex<br />

aleo solar<br />

Enersol<br />

Enersol<br />

Energía Alternativa<br />

de México<br />

Conergy<br />

Kyocera<br />

ReneSola<br />

Fision<br />

ERDM<br />

Soliker<br />

Inverter<br />

Beda Power<br />

Photoeolic<br />

Schumacher<br />

Xantrex<br />

SMA<br />

Xantrex<br />

Schumacher<br />

Outback<br />

Fronius<br />

SMA<br />

Enersol<br />

Kaco<br />

Morningstar<br />

Outback<br />

Samlet<br />

Enphase<br />

Outback<br />

Samlex<br />

Xantrex<br />

Fronius<br />

Outback<br />

SMA<br />

Batterien<br />

Xtreme<br />

Trojan<br />

USBattery<br />

Trojan<br />

LTH<br />

Johnson<br />

Ritar VRLA<br />

Trojan<br />

USBattery<br />

Trojan<br />

Surette<br />

URL<br />

http://www.al<br />

sol.com.mx<br />

http://www.cry<br />

plant.com<br />

http://www.des<br />

mex.com<br />

http://energiasolar.com.mx/<br />

http://www.enalmex.<br />

com<br />

https://www.fisi<br />

on.com.mx<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

57


MARKENPORTFOLIO DER WICHTIGSTEN PV-DISTRIBUTOREN IN<br />

MEXIKO (2/2)<br />

Module<br />

GAIA Alternativa<br />

Solar<br />

GE Solar<br />

Kyocera<br />

SolarWorld<br />

Solenerge<br />

Mexsol<br />

Hareon Solar<br />

SunPower<br />

Solarever<br />

Simosol<br />

Simosol<br />

Solarmax<br />

Solartronic<br />

Canadian Solar<br />

Innotech<br />

Kyocera<br />

Sinodeu<br />

Sinosola<br />

Souyang<br />

Yingli<br />

Syscom<br />

EPCOM<br />

SolarWorld<br />

Waltho Energía<br />

Renovable<br />

ERDM<br />

Q-Cells<br />

Inverter<br />

Batterien<br />

Fronius<br />

Magnum Energy<br />

SMA<br />

Solar King<br />

Samlex<br />

Outback<br />

Xantrex<br />

CSB<br />

LTH<br />

PowerSonic<br />

Surette<br />

Trojan<br />

Enersol<br />

Fronius<br />

Invercom<br />

Outback<br />

Photoeolic<br />

Samlex<br />

SMA<br />

CA-LE<br />

CSB<br />

Surette<br />

Trojan<br />

US Battery<br />

Schumacher<br />

Solarmax<br />

Fronius<br />

Invercom<br />

Samlex<br />

Sysgration<br />

CA-LE<br />

Concorde<br />

Deka<br />

LTH<br />

Powersonic<br />

Surette<br />

Trojan<br />

Fronius<br />

Morningstar<br />

Samlex<br />

EPCOM<br />

Syscom<br />

Fronius<br />

Outback<br />

SMA<br />

CA-LE<br />

Surette<br />

Trojan<br />

URL<br />

http://alternativaso<br />

lar.com<br />

http://www.mexs<br />

ol.com.mx<br />

http://www.simo<br />

sol.com.mx<br />

http://www.solar<br />

tronic.com/<br />

http://www.sysco<br />

m.mx/<br />

http://www.eren<br />

ovable.com.mx<br />

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58


Millionen Mex$<br />

IMPORTE VON SOLARZELLEN NACH MEXIKO<br />

1,600<br />

1,400<br />

1,200<br />

1,000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Importe von Halbleiterbauelementen* nach <strong>Mexiko</strong><br />

in Mex$ bis August <strong>2014</strong><br />

2010 2011 2012 2013 <strong>2014</strong><br />

* Lichtempfindliche Halbleiterbauelemente, einschließlich PV-Zellen, die auch auf Modulen<br />

montiert sind, sowie LED.<br />

Sonstige<br />

Japan<br />

Philippinen<br />

USA<br />

China<br />

Taiwan<br />

Malaysia<br />

Südkorea<br />

Deutschland<br />

Thailand<br />

• Der Anteil Deutschlands ist im Vergleich zu<br />

den anderen Importländern gering. Im August<br />

<strong>2014</strong> lag der Anteil mit 22,12 Mio. Mex$<br />

( 1,29 Mio. Euro**) bereits über dem<br />

Vorjahreswert von 20,64 Mio. Mex$<br />

(1,21 Mio. Euro**). Es ist ein leichter Anstieg<br />

zu verzeichnen, da es 2010 14,29 Mio. Mex$<br />

(0,6 Mio. Euro**) waren.<br />

• Die hohe Quote der Philippinen geht auf die<br />

ausgelagerten Produktionsstätten USamerikanischer<br />

PV-Firmen zurück.<br />

• In Malaysia produzieren Firmen wie Q-Cells<br />

und First Solar.<br />

• Taiwan und China sind die zwei größten<br />

Märkte, aus denen PV-Zellen exportiert<br />

werden.<br />

• In die Rubrik „Sonstige“ fallen hauptsächlich<br />

Länder, die als Zwischenhändler dienen, wie<br />

Indonesien oder Hongkong.<br />

Quelle: Gobierno Federal (<strong>2014</strong>)<br />

** Wechselkurs Jahresdurchschnitt 2013, GTAI (<strong>2014</strong>) 1 Euro = 17,118 Mex$<br />

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59


PRODUKTION VON PV-MODULEN IN MEXIKO<br />

Modulproduktion in <strong>Mexiko</strong><br />

Gesamt 649,5 MW<br />

ERDM Solar<br />

30 MW<br />

Quelle: pv magazine (<strong>2014</strong>b)<br />

Solartec<br />

12,5 MW Solarvatio<br />

12 MW<br />

SunPower<br />

400 MW<br />

Jabil Circuit<br />

45 MW<br />

Kyocera<br />

150 MW<br />

* Jabil ist ein Manufacturing Service Provider, der z. B. für USamerikanische<br />

und europäische Unternehmen Module produziert.<br />

• In <strong>Mexiko</strong> werden die meisten PV-Module Lateinamerikas hergestellt. Die<br />

Hälfte der sechs lateinamerikanischen Hersteller sind mexikanische<br />

Firmen. Es ist bereits abzusehen, dass die Produktionskapazitäten<br />

zukünftig erweitert werden.<br />

• PV-Unternehmen aus den USA, Japan und Europa lassen ihre PV-Module<br />

in <strong>Mexiko</strong> zusammenbauen, um sie dann wieder in das Ausland zu<br />

verkaufen.<br />

• Ein Großteil der Produktionskapazität in <strong>Mexiko</strong> kann auf das Maquila-<br />

Programm zurückgeführt werden. Es werden Kostenvorteile, wie niedrige<br />

Lohnkosten, in <strong>Mexiko</strong> genutzt sowie die Freihandelsabkommen mit<br />

Nordamerika und Europa. Die Produktion in <strong>Mexiko</strong> ermöglicht die<br />

Umgehung der US-amerikanischen Anti-Dumping-Maßnahmen im PV-<br />

Bereich. Dies macht <strong>Mexiko</strong> als Produktionsstandort vor allem für<br />

chinesische Hersteller attraktiv.<br />

• ERDM, Solartec und Solarvatio sind mexikanische Unternehmen mit einer<br />

Produktionskapazität von insgesamt 55 MW. Sie produzieren<br />

hauptsächlich für den mexikanischen Markt, wobei ERDM auch nach<br />

Zentralamerika und in die Karibik exportiert.<br />

• Eine Reihe von Firmen plant die Modulproduktion in <strong>Mexiko</strong>. Iusasol,<br />

eine Tochterfirma der mexikanischen Grupo IUSA, nimmt Ende <strong>2014</strong> eine<br />

Produktionsstätte mit 500 MW Produktionskapazität in Betrieb.<br />

Außerdem plant die US-amerikanische Firma SunEdison, zukünftig bis zu<br />

350 MW an PV-Modulen von FoxEnergy in <strong>Mexiko</strong> produzieren zu lassen.<br />

Quellen: pv magazine (<strong>2014</strong>a), pv magazine (<strong>2014</strong>b), PV-Tech (2013), Recharge News (2012), Recharge News (2012a), dena (2012), SeeNews (<strong>2014</strong>), Sun & Wind Energy (2011)<br />

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60


BEWERTUNG DES ANGEBOTS VOR ORT (1/2)<br />

PV-Zulieferer / PV-Zellen<br />

PV-Module<br />

BOS<br />

• Von der Siliziumherstellung bis zur<br />

Zellproduktion gibt es in der PV-<br />

• <strong>Mexiko</strong> ist der lateinamerikanische Hauptlieferant von PV-Modulen<br />

mit einer jährlichen PV-Modulherstellungskapazität von über 649<br />

Wertschöpfungskette in <strong>Mexiko</strong> bereits MW in <strong>2014</strong>.<br />

einige Aktivitäten.<br />

• Zurzeit gibt es drei mexikanische PV-Modulhersteller: ERDM,<br />

• Durch Technologiecluster-Projekte, wie Solartec und Solarvatio.<br />

Silicon Border in Baja California,<br />

versucht <strong>Mexiko</strong>, aktiv internationale<br />

PV-Zulieferer-Standorte in <strong>Mexiko</strong> zu<br />

schaffen.<br />

• Die Zellen werden in <strong>Mexiko</strong><br />

ausschließlich von den einheimischen<br />

Firmen Solartec, Solarvatio und<br />

Solarcell produziert.<br />

• Solartec wird bald auch Wafer<br />

produzieren, da das Unternehmen die<br />

Produktionsanlage von Bosch Solar<br />

aufgekauft hat und diese nach <strong>Mexiko</strong><br />

verlegen wird.<br />

• Ausländische Firmen wie Q-Cells, Ja<br />

Solar und China Sunergy liefern<br />

Solarzellen an Produzenten in <strong>Mexiko</strong>.<br />

• Ausländische Modulhersteller, wie Kyocera und SunPower, lassen<br />

ihre Module unter den Maquila-Programmen in <strong>Mexiko</strong> herstellen,<br />

um sie dann zu exportieren.<br />

• Die Nähe zu den USA als dem wichtigsten PV-Exportmarkt und die<br />

geringeren Produktionskosten sind große Anreize für<br />

Modulhersteller, ihre Produktion nach <strong>Mexiko</strong> auszulagern.<br />

• Es gibt in <strong>Mexiko</strong> keine obligatorische Zertifizierung für PV-<br />

Module.<br />

• Die mexikanischen Produktionskapazitäten unterlagen in den<br />

letzten Jahren einigen Umstrukturierungen durch Insolvenzen und<br />

Produktionsverlagerungen; aufgrund neuer Produktionsstätten ist<br />

insgesamt aber ein Wachstum zu verzeichnen.<br />

Obwohl einige technische Komponenten in <strong>Mexiko</strong><br />

erzeugt werden, ist es oft wirtschaftlicher, diese aus<br />

China oder den USA zu importieren.<br />

Quellen: dena-Eigenrecherche (2012), ProMéxico (2012), pv magazine (<strong>2014</strong>b), pv magazine (2012), Torres (2011)<br />

• Technische Komponenten wie<br />

Kabel und Batterien werden<br />

trotz Wertschöpfung im Land<br />

hauptsächlich importiert. Es gibt<br />

jedoch auch einige mexikanische<br />

Hersteller, die Batterien für<br />

Solar Home Systems herstellen.<br />

• In <strong>Mexiko</strong> werden keine<br />

Wechselrichter für<br />

netzgekoppelte PV-Systeme<br />

hergestellt. Es gibt jedoch einen<br />

Hersteller für Off-grid-<br />

Inselsysteme mit einer Kapazität<br />

von weniger als 1 kW.<br />

• Für Montagesysteme gibt es in<br />

<strong>Mexiko</strong> bislang aufgrund des<br />

geringen Marktvolumens nur<br />

einen sehr kleinen Markt. Es gibt<br />

allerdings Metallverarbeitungsunternehmen,<br />

die Systeme für<br />

PV-Installationen herstellen<br />

könnten.<br />

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61


BEWERTUNG DES ANGEBOTS VOR ORT (2/2)<br />

Handel<br />

• Es besteht bereits ein<br />

breites Netz an<br />

Distributions- und<br />

Vertriebspartnern in<br />

<strong>Mexiko</strong>. Häufig werden<br />

PV-Systeme und<br />

Komponenten von<br />

Distributoren angeboten,<br />

die Komponenten für<br />

Anlagen auf Basis<br />

erneuerbarer Energien<br />

vertreiben.<br />

• Viele Distributoren bieten<br />

neben dem Vertrieb auch<br />

technische Leistungen an,<br />

wie die Installation der<br />

Systeme, da es derzeit im<br />

PV-Bereich kaum<br />

spezialisierte Installateure<br />

gibt.<br />

EPC<br />

• Es gibt bereits einige nationale PV-Projektentwickler. Der Markt<br />

wird jedoch von internationalen Firmen dominiert.<br />

• Vor allem große spanische Projektentwickler wie Abengoa oder<br />

Isofotón sind bereits seit Längerem im mexikanischen Markt<br />

anzutreffen.<br />

• Einige mexikanische Projektentwickler gingen Partnerschaften<br />

und Joint Ventures mit internationalen Modulherstellern ein<br />

und integrieren somit Produkte in ihren Projekten. Beispiele:<br />

• SolFocus mit Grupo Musa<br />

• Skyline Solar und DelSol Systems für den Bau der<br />

größten CPV-Anlage in Lateinamerika<br />

• Solamon Energy formte Omniba Energy Mexico mit<br />

einem mexikanischen Konsortium<br />

• ABB mit Sonora Energy Group de Hermosillo für<br />

mehrere Projekte im MW-Bereich<br />

In <strong>Mexiko</strong> gibt es keine Local-Content-Regelungen und bei der<br />

Einfuhr von PV-Produkten fällt kein Zoll an. Um Projekte in<br />

<strong>Mexiko</strong> durchzuführen, ist es jedoch von Vorteil, Spanisch zu<br />

sprechen bzw. mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten. Diese<br />

Verbindungen können vor allem bei bürokratischen CFE-<br />

Netzanschlussgenehmigungen von Vorteil sein.<br />

Quellen: dena (2012), U.S. Commercial Service (2010), pv magazine (2012a), SeeNews (2012)<br />

In <strong>Mexiko</strong> gibt es zwei PV-<br />

Verbände:<br />

• ANES (Asociación Nacional<br />

de Energía Solar A.C.) setzt<br />

sich für den Ausbau der<br />

Solarenergie in <strong>Mexiko</strong> ein.<br />

ANES bietet Kurse und<br />

<strong>Studie</strong>n an, unterstützt die<br />

Ausbildung von Solar-<br />

Fachkräften im Land und<br />

berät Unternehmen in<br />

technischer, finanzieller und<br />

rechtlicher Hinsicht.<br />

• AMPER (Asociación<br />

Mexicana de Proveedores de<br />

Energías Renovables A.C.)<br />

repräsentiert Unternehmen<br />

aus der gesamten Branche<br />

der erneuerbaren Energien<br />

auf nationaler und<br />

internationaler Ebene und<br />

schafft Qualitätsstandards<br />

zur Nutzung erneuerbarer<br />

Technologien.<br />

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62


ZUSAMMENFASSUNG: ANGEBOTSSEITE<br />

• In <strong>Mexiko</strong> gibt es bereits einige Aktivitäten in der Solarsilizium-, Ingot- und Waferproduktion. Durch neue Technologiecluster versucht<br />

<strong>Mexiko</strong>, internationalen PV-Unternehmen attraktive Standorte zur Ansiedlung zu bieten.<br />

• Im Bereich der PV-Modulherstellung erreicht <strong>Mexiko</strong> eine Produktionskapazität von über 649 MW und stellt somit die meisten Module in<br />

ganz Lateinamerika her.<br />

• Die meisten Module werden von internationalen Firmen im Rahmen von Maquila-Programmen hergestellt und sind für den Export<br />

bestimmt und nicht für den mexikanischen Markt. Es gibt jedoch drei mexikanische Modulhersteller, ERDM, Solartec und Solarvatio,<br />

die auch für den heimischen Markt produzieren und eine Produktionskapazität von zusammen insgesamt 55 MW haben.<br />

• Technische Komponenten wie Wechselrichter, Batterien und Kabel werden zumeist importiert, obwohl es auch mexikanische Firmen<br />

auf diesen Wertschöpfungsstufen gibt. Diese sind jedoch zumeist nicht auf PV-Anwendungen der Produkte spezialisiert.<br />

• Es gibt keine Einfuhrzölle für PV-Komponenten in <strong>Mexiko</strong> und auch keine Local-Content-Regelungen.<br />

• Das Handels- und Distributionsnetz ist in <strong>Mexiko</strong> bereits gut ausgebaut. Die meisten Distributoren bieten neben PV-Produkten<br />

Komponenten für Anlagen weiterer EE-Technologien an.<br />

• Derzeit herrscht in <strong>Mexiko</strong> noch ein Mangel an PV-Fachkräften. Auch im Bereich O&M bieten sich Geschäftsmöglichkeiten für<br />

ausländische Firmen.<br />

• Um am mexikanischen Markt Fuß zu fassen, sind einige internationale Projektentwickler Partnerschaften mit lokalen Firmen eingegangen.<br />

Dadurch können insbesondere bürokratische Hürden und sprachliche Barrieren abgebaut werden.<br />

• In <strong>Mexiko</strong> gibt es zwei Branchenverbände, die sich aktiv für den Ausbau von PV (z. B. über Weiterbildungsangebote) im Land einsetzen:<br />

ANES und AMPER.<br />

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63


LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS<br />

• dena, Deutsche Energie-Agentur (2012): Länderprofil <strong>Mexiko</strong>.<br />

• Gobierno Federal (<strong>2014</strong>): Sistema de Información Comercial Via Internet, http://www.economia-snci.gob.mx/siavi4/fraccion.php,<br />

aufgerufen am 03.11.<strong>2014</strong>.<br />

• ProMéxico (2012): Mexico seeks to attract investment and increase foreign trade at the Intersolar Fair,<br />

http://www.promexico.gob.mx/work/models/promexico/promx_New/1341/enFileAttach_1341_bp3812ingles.pdf, aufgerufen am<br />

29.10.2012.<br />

• Pv magazine (<strong>2014</strong>b): Eager for an industry, Ausgabe 09/<strong>2014</strong>, S. 32<strong>–</strong>35.<br />

• Pv magazine (2012): Cross-border solar, http://www.pv-magazine.com/archive/articles/beitrag/cross-border-solar-<br />

_100008684/86/tx_ttnews%5BbackCat%5D=208&cHash=9933694d45c131ae1dbc7d58f3cd1602#axzz2Dd2nv2cW, aufgerufen am<br />

29.10.2012.<br />

• Pv magazine (2012a): Sonora Energy unveils ambitious Mexican PV plans, http://www.pv-magazine.com/news/details/beitrag/sonoraenergy-unveils-ambitious-mexican-pv-plans-_100009089/#axzz2EGyoIjHs,<br />

aufgerufen am 24.10.2012.<br />

• PV-Tech (<strong>2014</strong>a): Mexican conglomerate has big PV module manufacturing ambitions, http://www.pvtech.org/news/mexican_conglomerate_has_big_pv_module_manufacturing_ambitions,<br />

aufgerufen am 06.11.<strong>2014</strong>.<br />

• PV-Tech (2013): Foxconn subsidiary to produce solar modules for SunEdison in Mexico, http://www.pvtech.org/news/foxconn_subsidiary_to_produce_solar_modules_for_sunedison_in_mexico,<br />

aufgerufen am 07.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Recharge News (2012): Panasonic to shift some global module production to Malaysia,<br />

http://www.rechargenews.com/energy/solar/article318984.ece, aufgerufen am 24.10.2012.<br />

• Recharge News (2012a): Siliken faces revolt as module production shifts to Romania,<br />

http://www.rechargenews.com/energy/solar/article320909.ece, aufgerufen am 03.09.2012.<br />

• SeeNews (<strong>2014</strong>): Mexican Iusasol to open 500-MW solar module plant next month, http://renewables.seenews.com/news/mexican-iusasolto-open-500-mw-solar-module-plant-next-months-report-437888,<br />

aufgerufen am 06.11.<strong>2014</strong>.<br />

• SeeNews (2012): Solamon launches Mexican solar projects partnership, http://renewables.seenews.com/news/solamon-launches-mexicansolar-projects-partnership-299427,<br />

aufgerufen am 03.09.2012<br />

• Sun and Wind Energy (2011): The insourcing pioneer, Sun and Wind Energy Magazine, Januar 2011.<br />

• Torres, J. (2001): Photovoltaic Solar Sector in Mexico, Berlin.<br />

• U.S. Commercial Service (2010): Mexico: Photovoltaic Market in Mexico.<br />

http://www.agentschapnl.nl/sites/default/files/bijlagen/Mexico%20photovoltaic%20market.pdf, aufgerufen am 05.11.2012.<br />

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64


MARKTZUGANG UND RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />

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MARKTZUGANG UND RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />

Das folgende Kapitel „Marktzugang und rechtliche Rahmenbedingungen“ für <strong>Photovoltaik</strong> in <strong>Mexiko</strong> wurde in Zusammenarbeit mit der<br />

Kanzlei Rechtlich & Gentan I, S.C. erstellt.<br />

• In diesem Kapitel werden folgende Fragen beantwortet:<br />

• Rechtlicher Rahmen der Geschäftstätigkeit: Welche Rechtsformen der Gesellschaft sind gängig Wie sind die<br />

rechtlichen Vorschriften für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Welche Vorgaben bestehen hinsichtlich des Einsatzes<br />

ausländischer Arbeitnehmer Welche Local-Content-Vorschriften gibt es Wie ist das Patentrecht gestaltet<br />

• Investitionen: Welche Handelsabkommen gibt es zwischen <strong>Mexiko</strong>, Deutschland, der EU und dem Rest der Welt<br />

• Steuerrecht: Wie ist das Steuerrecht strukturiert und welche steuerlichen Anreize gibt es Wie sieht das Zollsystem aus<br />

Welche Einfuhrbeschränkungen sind zu beachten<br />

• Produktzertifizierung: Welche Vorgaben bestehen hinsichtlich der Anlagen- und Komponentenzertifizierung<br />

• Genehmigungsverfahren: Wie verlaufen die einzelnen Stufen zum Erhalt der umweltrechtlichen Genehmigung, der<br />

Bau- und Betriebsgenehmigung und unter Umständen des Netzanschlusses für eine PV-Anlage in <strong>Mexiko</strong><br />

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66


RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />

REGULIERUNG VON AUSLÄNDISCHEN INVESTITIONEN<br />

Ausländische Investitionen unterliegen grundsätzlich keinen<br />

Beschränkungen.<br />

• Freie Übertragung von Dividenden ist möglich.<br />

• Grundsätzlich können Ausländer unbegrenzt Land erwerben.<br />

Ausnahmen<br />

• Gewisse Sektoren sind nur dem mexikanischen Staat vorbehalten, z. B. Transport von Energie, Erzeugung und Nutzung von Kernenergie,<br />

radioaktive Mineralien, Post, Geld- und Münzdruck sowie die Kontrolle und Überwachung von Flug- und Seehäfen.<br />

• Bei den folgenden Sektoren werden nur mexikanische Investitionen zugelassen: Landtransport von Personen, Tourismus und Gütertransport<br />

(nicht inbegriffen: Kurier- und Paketservice), Vertrieb von Benzin (Tankstellen) und Flüssiggas, frei empfängliches Radio und Fernsehen<br />

(nicht Kabelfernsehen) sowie Entwicklungsbanken. Ausländer können in diese Sektoren auch nicht indirekt mittels<br />

Beteiligungsgesellschaften, Treuhand oder Joint Ventures investieren.<br />

• In manchen Sektoren darf die ausländische Investition einen bestimmten Prozentsatz des Gesamtkapitals nicht überschreiten, z. B. 25 % bei<br />

nationalem Lufttransport von Personen, 49 % bei Versicherungen, Banken, Wechselstuben, Pensionsfonds, Waffen und Munitionsproduktion,<br />

Zeitungen, Fischerei, Factoring, Investmentberatung, Hafenverwaltung und Telekommunikation.<br />

• Schließlich gibt es Sektoren, bei denen mit Genehmigung die ausländische Investition 49 % übersteigen darf; dies betrifft z. B. Flughäfen,<br />

Schlepper im Hafen, Privatschulen, Versicherungsagenten, Mobiltelefonie sowie Pipelines für Erdöl/Gas und Schienenwesen.<br />

Quellen: Foeth und Prida (2011), Foeth und Elwood (2009), AWO (2011), GTAI (2011)<br />

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67


RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />

REGULIERUNG DER GESELLSCHAFTSGRÜNDUNG<br />

Gesellschaftsgründung:<br />

• Die am häufigsten gewählte Form der direkten Investition in <strong>Mexiko</strong> ist die Gründung einer mexikanischen Niederlassung oder<br />

Tochtergesellschaft.<br />

• Bei Zweigstellen oder Filialen ist die direkte Haftung der ausländischen Muttergesellschaft zu beachten. Zweigstellen haben keine eigene<br />

Rechtspersönlichkeit.<br />

Allgemeine Gründungsschritte:<br />

Beantragung des<br />

Firmennamens<br />

Erstellung der<br />

Gesellschaftssatzung<br />

Gründungsakt:<br />

Beurkundung durch Notar<br />

(notario público) oder<br />

öffentlichen Makler<br />

(corredor público)<br />

Registrierung im<br />

Handelsregister (erledigt<br />

der Notar), beim<br />

Finanzamt (erledigt der<br />

Notar oder Buchhalter)<br />

und im ausländischen<br />

Investitionsregister<br />

Dauer: bei Vorliegen aller<br />

Dokumente ca. ein Tag;<br />

Kosten: keine<br />

Dauer und Kosten: variabel<br />

Dauer: ca. zwei Wochen;<br />

Kosten: variabel<br />

Dauer: 40 Werktage<br />

(erledigt der Anwalt)<br />

Je nach Einzelfall sind evtl. zusätzliche Genehmigungen auf<br />

lokaler oder Bundesebene nötig.<br />

Quellen: Foeth und Prida (2011), Foeth und Elwood (2009), AWO (2011), GTAI (2011)<br />

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68


RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />

GESELLSCHAFTSFORMEN (1/2)<br />

Die üblichen Gesellschaftsformen sind die AG (Sociedad Anónima, S.A.) und die GmbH (Sociedad de Responsabilidad Limitada, S. de R. L.).<br />

Rechtsform<br />

Kriterien und Eignung<br />

Sociedad<br />

Anónima (S.A.),<br />

entspricht<br />

der Aktiengesellschaft<br />

• Weitverbreitetste Gesellschaftsform in <strong>Mexiko</strong>, geregelt im fünften Kapitel des Allgemeinen Gesetzes über<br />

Handelsgesellschaften (Ley General de Sociedades Mercantiles, LGSM).<br />

• Mindestkapital beträgt üblicherweise 50.000 Mex$ (entspricht ca. 3.000 Euro), seit Neuestem wird nur 1,00 Mex$<br />

verlangt, jedoch ist zu empfehlen, den bisherigen Mindestbetrag einzuhalten.<br />

• Mindestens zwei Aktionäre (natürliche oder juristische Personen), nach oben unbeschränkt. Diese können sämtliche<br />

Ausländer sein.<br />

• Verwaltung der Aktiengesellschaft entweder durch Einzelverwalter (Administrador Único) oder Vorstand (Consejo de<br />

Administración).<br />

• Bestellung eines Abschlussprüfers (Comisario) ist verpflichtend.<br />

• Aktien sind frei übertragbar. (Es gibt nur Namensaktien.)<br />

• Haftung der Aktionäre beschränkt sich auf die gezeichneten Aktien.<br />

• Gründungsaufwand (Dauer und Kosten) der S.A. und der S. de R. L. sind gleich, ebenso besteht steuerliche<br />

Gleichbehandlung von S.A. und S. de R. L.<br />

Sociedad de<br />

Responsabilidad<br />

Limitada (S. de<br />

R. L.), entspricht<br />

der Gesellschaft<br />

mit beschränkter<br />

Haftung<br />

Quellen: Foeth und Prida (2011), Foeth und Elwood (2009)<br />

• Geregelt im vierten Kapitel des LGSM.<br />

• Mindestkapital der Gesellschaft beträgt üblicherweise 3.000 Mex$ (ca. 185 Euro), seit Neuestem wird nur 1,00 Mex$<br />

verlangt, jedoch ist zu empfehlen, den bisherigen Mindestbetrag einzuhalten.<br />

• Mindestens zwei und maximal 50 Gesellschafter (natürliche oder juristische Personen). Diese können sämtliche<br />

Ausländer sein.<br />

• Die Verwaltung der Gesellschaft wird durch einen (Gerente) oder mehrere Geschäftsführer (Consejo de Gerentes)<br />

ausgeübt. Es ist kein Comisario notwendig, keine besondere Auswirkung auf die Firmengründung und -führung.<br />

• Haftung der Gesellschafter ist auf die Einlage des Gesellschafteranteils beschränkt.<br />

• Gründungsaufwand (Dauer und Kosten) der S. de R. L. und der S.A. sind gleich, ebenso besteht steuerliche<br />

Gleichbehandlung von S. de R. L. und S.A.<br />

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69


RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />

GESELLSCHAFTSFORMEN (2/2)<br />

Rechtsform<br />

Capital Variable<br />

(C.V.),<br />

Gesellschaft<br />

mit variablem<br />

Kapital<br />

Kriterien und Eignung<br />

• Geregelt im achten Kapitel des LGSM.<br />

• Sowohl die S.A. als auch die S. de R. L. können in der Variante einer Gesellschaft mit variablem Kapital gegründet<br />

werden. In diesem Fall ist eine Kennzeichnung durch den Anhang „de Capital Variable“ (de C.V.) notwendig.<br />

• Vorteil: Das variable Kapital kann ohne Satzungsänderung beliebig erhöht oder verringert werden (reduziert<br />

Notarkosten).<br />

Joint Venture<br />

• Geregelt im 13. Kapitel des LGSM.<br />

• Keine eigene Rechtspersönlichkeit, kein eigenes Stammkapital.<br />

• Gemeinschaftliche Beteiligung an einer Joint-Venture-Gesellschaft oder Beteiligung ohne neue Gesellschaft.<br />

• Keine Beschränkung für ausländische Unternehmen.<br />

• Mindestens zwei Mitglieder (Asociante und Asociado).<br />

• Steuerliche Behandlung wie einzelnes Unternehmen.<br />

Zweigstelle<br />

• Zweigniederlassungen haben keine eigene Rechtspersönlichkeit (repräsentative Vertretungen bleiben Teil der<br />

ausländischen Muttergesellschaft), daher gelten sie steuerlich nicht als Betriebsstätte und sind in <strong>Mexiko</strong> nicht<br />

steuerpflichtig.<br />

• Bewilligung durch die Kommission für ausländische Investitionen (Comisión Nacional de Inversiones Extranjeras),<br />

untersteht dem mexikanischen Wirtschaftsministerium.<br />

• Der Gründungsaufwand und die Kosten sind denen der S.A. oder S. de R. L. ähnlich, jedoch ohne den Vorteil einer<br />

Haftungsbeschränkung auf die mexikanische Gesellschaft. Daher ist eine S.A. oder S. de R. L. einer Zweigniederlassung<br />

vorzuziehen.<br />

Quellen: Foeth und Prida (2011), Foeth und Elwood (2009)<br />

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70


Entgelt und<br />

gesetzliche<br />

Mindestanforderungen<br />

Generelle<br />

Bestimmungen<br />

RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />

MEXIKANISCHES ARBEITSRECHT (1/2)<br />

Das Arbeitsrecht hat in <strong>Mexiko</strong> eine herausragende Stellung. Die Grundlagen des Arbeitsrechtes sind in Art. 123 der mexikanischen Verfassung<br />

(Constitución Política de los Estados Unidos Mexicanos) und im Bundesarbeitsgesetz (Ley Federal del Trabajo, LFT) geregelt.<br />

• Das LFT regelt ein zwingend anwendbares Mindestmaß an Rechten und Pflichten.<br />

• 90 % der Arbeitnehmer in einem Unternehmen müssen mexikanischer Nationalität sein (mit Ausnahme der<br />

Geschäftsführung). Dies wird von der Ausländerbehörde kontrolliert.<br />

• Grundsätzlich werden Arbeitsverhältnisse unbefristet abgeschlossen. Befristungen müssen begründet werden. Die Probezeit<br />

beträgt zwischen 30 Tagen für einfache Tätigkeiten und sechs Monaten bei Fach- und Führungskräften.<br />

• Die maximale Wochenarbeitszeit beträgt 48 Stunden von Montag bis Samstag für die Tagesschicht. Dies ist auch die in<br />

Unternehmen übliche Wochenarbeitszeit. Die Tagesschicht umfasst acht Stunden, die Nachtschicht sieben Stunden und die<br />

gemischte Schicht siebeneinhalb Stunden. Es dürfen bis zu neun Überstunden an insgesamt drei Tagen pro Woche geleistet<br />

werden. Diese werden mit 200 % des Arbeitsentgelts bezahlt. Jede weitere Überstunde wird mit 300 % des Entgelts bezahlt.<br />

• Der Mindestlohn beträgt in <strong>Mexiko</strong>-Stadt zurzeit 67,29 Mex$ (ca. 4,00 Euro* pro Tag). Dieser wird zur Berechnung des<br />

Betriebszugehörigkeitsbonus bei Kündigung ohne Grund herangezogen.<br />

• Das Entgelt wird vierzehntägig, bei Arbeitern wöchentlich ausgezahlt. Das Urlaubsgeld muss mindestens 25 % des anfallenden<br />

Tagesentgelts und das Weihnachtsgeld (aguinaldo) mindestens 15 Tagesgehälter betragen.<br />

• Es ist zwingend vorgeschrieben, dass Angestellte eine Arbeitnehmergewinnbeteiligung (PTU) i. H. v. 10 % des Nettogewinns<br />

erhalten. Hingegen dürfen die Arbeitnehmer aber nicht an den Unternehmensverlusten beteiligt werden.<br />

• Outsourcing ist grundsätzlich erlaubt, unterliegt aber bestimmten Voraussetzungen. Das Gesetz sieht eine<br />

gesamtschuldnerische Haftung des Auftraggebers für nicht abgeführte Sozialleistungen und für die Arbeitnehmerrechte<br />

derjenigen Arbeitnehmer des Outsourcing-Unternehmens vor, die an den Auftraggeber ausgeliehen wurden.<br />

* Wechselkurs Jahresdurchschnitt 2013, GTAI (<strong>2014</strong>) 1 Euro = 17,118 Mex$<br />

Quellen: Foeth und Elwood (2009), AWO (2011)<br />

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71


Arbeitsvisum<br />

Kündigungsrecht<br />

RECHTLICHER RAHMEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT:<br />

MEXIKANISCHES ARBEITSRECHT (2/2)<br />

• Grundsätzlich bestehen keine gesetzlichen Kündigungsfristen.<br />

• Bei Kündigung ohne gesetzlichen Kündigungsgrund muss der<br />

Arbeitgeber eine Abfindung zahlen.<br />

• Die Abfindung wird jedoch auf Basis des integrierten Entgelts<br />

berechnet. Dieses setzt sich aus Bruttoentgelt, Urlaubsgeld,<br />

Weihnachtsgeld und allen sonstigen Leistungen wie Boni,<br />

Versicherungen, nicht als Arbeitsmittel deklarierten Kraftfahrzeugen<br />

oder Essensmarken zusammen.<br />

• Mögliche Kündigungsgründe sind z. B., dass der Arbeitnehmer den<br />

Arbeitgeber bedroht oder betrunken am Arbeitsplatz erscheint.<br />

Schlechte Arbeitsleistung ist dagegen kein Kündigungsgrund.<br />

• Das Vorliegen von Kündigungsgründen ist nur sehr schwer<br />

beweisbar. Daher einigen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der<br />

Regel auf eine Trennung.<br />

• Die Abfindung ist in Art. 50 des LFT geregelt: drei Monate integrales<br />

Entgelt, Betriebszugehörigkeitsbonus i. H. v. zwölf Tagen Entgelt pro<br />

Jahr auf den zweifachen Mindestlohn beschränkt und unter gewissen<br />

Umständen 20 Tagesgehälter für jedes Jahr der<br />

Betriebszugehörigkeit.<br />

• Visaangelegenheiten sind im Allgemeinen Bevölkerungsgesetz (Ley<br />

General de Población) und in diversen Verordnungen geregelt.<br />

• Für Arbeitsvisa (AV) bestehen verschiedene Kategorien: AV (früher<br />

FM-3) für Ausländer, die in ihr Heimatland zurückkehren, und AV<br />

(früher FM-2) für Ausländer, die in <strong>Mexiko</strong> bleiben wollen.<br />

• In einem Streitfall trägt der Arbeitgeber die<br />

Beweislast.<br />

• Aufgrund der arbeitnehmerfreundlichen<br />

Gesetzeslage sollte der Empfang von<br />

Dokumenten (Lohnzettel, Stundennachweis,<br />

etc.) unbedingt quittiert werden. Zudem<br />

sollten eine Personalakte geführt und ein<br />

Arbeitsvertrag unterschrieben werden.<br />

Arbeitsrecht: Wichtige Kontaktstellen<br />

Mexikanische Ausländerbehörde INM<br />

www.inm.gob.mx<br />

Arbeitsministerium<br />

(Secretaría del Trabajo y Previsión Social)<br />

www.stps.gob.mx<br />

Gesetzesgrundlagen: Bundesarbeitsgesetz<br />

(Ley Federal del Trabajo, LFT, Spanisch)<br />

http://www.diputados.gob.mx/LeyesBiblio/doc/1<br />

25.doc<br />

Quellen: Foeth und Elwood (2009), AWO (2011)<br />

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72


Patentanmeldung<br />

PATENTRECHT / SCHUTZ GEISTIGEN EIGENTUMS<br />

Das Mexikanische Institut für industrielles Eigentum (Instituto Méxicano de la Propiedad Industrial, IMPI) regelt und schützt Patente,<br />

Gebrauchsmodelle, gewerbliches Design, Marken und Warenzeichen.<br />

• Die Antragstellung auf Patenterteilung erfolgt beim<br />

mexikanischen Patentamt (IMPI).<br />

• Das Patent wird für einen nicht verlängerbaren Zeitraum von<br />

20 Jahren erteilt.<br />

• Die notwendigen Formulare sind in spanischer Sprache als<br />

Download auf der Homepage des Patentamtes (IMPI)<br />

erhältlich:<br />

http://www.impi.gob.mx/servicios/Paginas/Formatos.aspx<br />

• Online-Patentanmeldung:<br />

http://eservicios.impi.gob.mx/seimpi/action/rduindex<br />

• Eine Veröffentlichung des Patentantrags erfolgt nach Ablauf<br />

von 18 Monaten im Industrieanzeiger (Gaceta de la Propiedad<br />

Industrial).<br />

• Gegen eine Entscheidung des Patentamtes (beispielsweise die<br />

Verweigerung der Patenterteilung) kann Einspruch eingelegt<br />

werden.<br />

Die Anmeldung muss auf Spanisch beinhalten:<br />

• Namen, Wohnsitz und Staatsangehörigkeit<br />

des Erfinders und des Antragstellers,<br />

• Bezeichnung und Beschreibung der<br />

Erfindung, einschließlich technischer<br />

Zeichnungen,<br />

• Zusammenfassung der Beschreibung der<br />

Erfindung zwecks Veröffentlichung,<br />

• Bestätigung der Zahlung der Anmeldegebühr,<br />

einschließlich der Prüfgebühr.<br />

Patentrecht Kontaktstelle<br />

Mexikanisches Patentamt<br />

Instituto Méxicano de la Propiedad Industrial,<br />

IMPI<br />

http://www.impi.gob.mx/<br />

Quellen: IMPI (<strong>2014</strong>), Foeth (<strong>2014</strong>), AWO (2011)<br />

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73


ÖFFENTLICHE VERGABE / LOCAL-CONTENT-REGELUNGEN /<br />

LANDERWERB (1/2)<br />

Rechtliche Grundlage:<br />

• Art. 25, 134 der mexikanischen Verfassung regelt grundsätzlich die Möglichkeit<br />

des Staates, mittels öffentlicher Vergabe Dienst- und Werkleistungen von Privaten<br />

zu erhalten.<br />

• Gesetz über öffentliche Arbeiten und Werke (Ley de Obras Públicas y<br />

Servicios Relacionados con las Mismas)<br />

• Gesetz über öffentliche Beschaffung (Ley de Adquisiciones,<br />

Arrendamientos y Servicios del Sector Público)<br />

• Gesetz über Public Private Partnerships (Ley de Asociaciones Público<br />

Privadas).<br />

• Grundsätzlich gibt es folgende Formen der öffentlichen Vergabe: öffentliche<br />

Ausschreibung (Art. 26), Einladung an mindestens drei Interessenten sowie<br />

Direktvergabe (Art. 40). Die beiden letzten Formen sind Ausnahmen und dürfen<br />

nur bei Vorliegen eines gesetzlichen Grundes verwendet werden, z. B., wenn nur<br />

ein Unternehmen ein notwendiges Patent hält.<br />

Regelungen zum Local-Content (lokal<br />

verbindlicher Wertschöpfungsanteil)<br />

bestehen nicht. Bei öffentlicher Vergabe wird<br />

mexikanischen Waren jedoch ein gewisser<br />

Vorzug gewährt.<br />

Ablauf der öffentlichen Vergabe<br />

1. Nationale oder internationale öffentliche<br />

Ausschreibung. (Manche Freihandelsabkommen,<br />

wie das zwischen der EU und<br />

<strong>Mexiko</strong>, sehen für bestimmte Fälle eine<br />

zwingende internationale Ausschreibung vor.)<br />

2. Grundlagen der Ausschreibung<br />

3. Klärungsversammlung<br />

4. Einreichen der Angebote<br />

5. Bewertung der Angebote<br />

6. Entscheidung für ein Angebot<br />

7. Vertrag<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), Mexikanische Bundes- und Landesgesetze (<strong>2014</strong>)<br />

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74


Local-<br />

Content bei<br />

öffentlicher<br />

Vergabe<br />

Landerwerb<br />

ÖFFENTLICHE VERGABE / LOCAL-CONTENT-REGELUNGEN /<br />

LANDERWERB (2/2)<br />

• Das Vergabegesetz gibt bei international offenen Vergabeprozessen in <strong>Mexiko</strong> hergestellten Gütern einen gewissen Vorzug,<br />

soweit diese auch zu einem gewissen Prozentsatz mexikanische Produkte enthalten.<br />

• Mexikanische Güter erhalten im Vergleich zu importierten Gütern bei der Bewertung eine Präferenz von bis zu 15 %.<br />

• Bei der Preisbestimmung bekommt der niedrigste Preis einer mexikanischen Ware eine Präferenz von 15 % im Vergleich zum<br />

Preis von importierten Gütern.<br />

• Grundsätzlich dürfen Ausländer in <strong>Mexiko</strong> Land frei erwerben.<br />

Ejidos<br />

• Die Landreform gilt als wichtigster Erfolg der Mexikanischen Revolution (1910 <strong>–</strong> 1917).<br />

Sie wurde in Art. 27 der Verfassung verankert, in dem auch das Ejido eingeführt wurde.<br />

• Ein Ejido zeichnet sich durch das gemeinschaftliche Landeigentum einer Ejido-<br />

Gemeinde und die individuelle Nutzung durch die Gemeindemitglieder aus. Ausländer<br />

können nicht Ejido-Mitglieder werden.<br />

• Für größere Investitionsprojekte muss oftmals Land erworben werden, das Ejidos<br />

gehört. Dafür muss das Land in Privateigentum umgewandelt werden. Diesen Prozess<br />

beantragt das Ejido bei der Landwirtschaftsbehörde (untersteht dem Ministerium für<br />

Agrarreformen). Wichtig ist das Einverständnis der Ejido-Mitglieder.<br />

• Um Ejido-Land zu erwerben, werden die Besitzurkunden aller oder einzelner Ejido-<br />

Mitglieder in Eigentumsurkunden umgewandelt. Das Eigentum an dem Land kann<br />

anschließend verkauft werden. Dieser Prozess ist zeitaufwendig und großem<br />

bürokratischem Aufwand verbunden, jedoch notwendig.<br />

• Probleme, die sich ergeben können: unklare Ejido-Grenzen, interne Konflikte zwischen<br />

den Ejido-Mitgliedern, anhaltende Streitverfahren, Unklarheit über Mitgliederzahl des<br />

Ejido. Solche Probleme müssen vor der Umwandlung in Privateigentum geklärt werden.<br />

Ausländer dürfen gemäß<br />

Art. 10 des Gesetzes über<br />

ausländische Investitionen<br />

kein Land erwerben, das<br />

sich innerhalb einer Zone<br />

von 50 km entlang der<br />

Küste und 100 km entlang<br />

der Landesgrenzen<br />

befindet. Allerdings darf der<br />

Landerwerb gemäß Art. 11 des<br />

vorgenannten Gesetzes indirekt<br />

über eine Treuhand (Bank)<br />

erfolgen. D. h., Die Bank<br />

erwirbt in diesem Fall das<br />

Eigentum treuhänderisch.<br />

Zudem kann die<br />

Bundesregierung Ausnahmen<br />

erteilen.<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), Mexikanische Bundes- und Landesgesetze (<strong>2014</strong>)<br />

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75


INTERNATIONALE HANDELSABKOMMEN (1/2)<br />

<strong>Mexiko</strong> gilt, dank marktwirtschaftlicher Reformprozesse, als eines der attraktivsten Länder in Lateinamerika für ausländische Investoren.<br />

Wichtigste<br />

rechtliche<br />

Grundlagen<br />

zwischen<br />

<strong>Mexiko</strong> und<br />

der EU<br />

• Abkommen über wirtschaftliche Partnerschaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit mit der Europäischen Union<br />

vom 8. Dezember 1997 (Globales Abkommen)<br />

• Abkommen über handgefertigte Erzeugnisse; Freihandelsabkommen vom 18. Januar 2000<br />

• Ausweitung des Abkommens am 1. März 2001 zu Dienstleistungen, Investitionen, Schutz geistigen Eigentums und<br />

öffentlicher Beschaffung<br />

• Abschaffung von Zöllen und nichttarifären Ein- und Ausfuhrbeschränkungen<br />

• Freier Warenverkehr, Dienstleistungshandel, Direktinvestitionen, öffentliche Beschaffung, Wettbewerb,<br />

geistiges Eigentum, Dispute Resolution<br />

Große Anzahl weiterer nicht-europäischer bi- und multilateraler Freihandelsabkommen:<br />

• Nordamerikanisches Freihandelsabkommen (North American Free Trade Agreement, NAFTA, zw. <strong>Mexiko</strong>-Kanada-USA)<br />

• Zwölf Freihandelsabkommen mit insgesamt 44 Staaten auf drei Kontinenten<br />

Außereuropäische<br />

Handelsabkommen<br />

Mitgliedschaften<br />

in<br />

internationalen<br />

Organisationen<br />

• Vereinte Nationen (UNO)<br />

• Welthandelsorganisation (WTO)<br />

• Weltbank<br />

• Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) und Nordamerikanisches Freihandelsabkommen (NAFTA)<br />

• Lateinamerikanische Integrationsvereinigung (ALADI)<br />

• Organisation Amerikanischer Staaten (OAS)<br />

• Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)<br />

• Internationale Flug-Transport-Vereinigung (IATA)<br />

Quellen: Foeth und Prida (2011), GTAI (2012), ProMéxico (<strong>2014</strong>)<br />

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76


INTERNATIONALE HANDELSABKOMMEN (2/2)<br />

Wichtige<br />

Einzelabkommen<br />

Abkommen zum Schutz von Investitionen und zur Vermeidung von Doppelbesteuerung<br />

• Die Unterzeichnung von Abkommen zur Förderung und zum gegenseitigen Schutz von Investitionen ist Teil einer Strategie<br />

der mexikanischen Regierung, um heimischen und ausländischen Investoren einen juristischen Rahmen zu bieten.<br />

• Dieser soll den Schutz der ausländischen Investitionen in <strong>Mexiko</strong> sowie der mexikanischen Investitionen im Ausland<br />

stärken.<br />

• Die Abkommen klären folgende Themen: Definition von Investitionen, Anwendungsbereich, Förderung und Zulassung,<br />

Behandlung der Investitionen, Enteignung, Transfer und Regelung von Streitigkeiten zwischen Investor<strong>–</strong>Staat und Staat<strong>–</strong><br />

Staat.<br />

Doppelbesteuerungsabkommen <strong>Mexiko</strong><strong>–</strong>Deutschland vom 23. Februar 1993, neu verhandelt am 09. Juli<br />

2008<br />

• Das Abkommen regelt u. a. Aspekte der Einkommenssteuer, Zahlung von Dividenden und Gewährung von Krediten durch<br />

deutsche Kreditinstitute.<br />

Quellen: Foeth und Prida (2011), GTAI (2012), ProMéxico (<strong>2014</strong>)<br />

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STEUERRECHT (1/2)<br />

Steuerpflicht<br />

• Steuerpflicht besteht bei in <strong>Mexiko</strong> ansässigen juristischen und<br />

natürlichen Personen sowie Unternehmen mit ihrem<br />

weltweiten Einkommen (Welteinkommensprinzip).<br />

• Sie gilt auch für natürliche und juristische Personen, die zwar<br />

nicht in <strong>Mexiko</strong> ansässig sind, dort aber über eine ständige<br />

Betriebsstätte (establecimiento permanente) verfügen.<br />

Grundsätzlich gilt:<br />

• Identische Besteuerung von S.A. und S. de R. L.<br />

• Bundessteuern sind z. B. Einkommenssteuer (ISR),<br />

Umsatzsteuer (IVA), Spezialsteuer auf bestimmte Waren wie<br />

etwa Tabak und Alkohol (IESPS) und die Spezialsteuer beim<br />

Autokauf (ISAN).<br />

• Lokale Steuern sind z. B. Grund-, Grunderwerbs-, Lohn- und<br />

KFZ-Steuer (die KFZ-Steuer wurde in einigen Bundesländern<br />

abgeschafft, so etwa in <strong>Mexiko</strong>-Stadt und Querétaro); diese<br />

Steuern können auf den Webseiten der Finanzministerien der<br />

Bundesländer eingesehen werden.<br />

Steuersätze<br />

Die Einkommenssteuer (Impuesto sobre la Renta) ist über alle<br />

in <strong>Mexiko</strong> erzielten Einkünfte zu zahlen. Der Steuersatz ist wie<br />

folgt gestaffelt:<br />

A) Privatpersonen:<br />

• 30 % für Einkommen unter 750.000 Mex$ pro Jahr<br />

• 32 % für Einkommen zwischen 750.000 Mex$ und<br />

1 Million Mex$pro Jahr<br />

• 34 % für Einkommen zwischen 1 und 3 Millionen Mex$ pro<br />

Jahr<br />

• 35 % für Einkommen über 3 Millionen Mex$ pro Jahr<br />

B) Unternehmen<br />

• 30 %<br />

Die Umsatzsteuer beträgt 16 %.<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SAT Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>)<br />

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78


STEUERRECHT (2/2)<br />

Grundlagen des Doppelbesteuerungsabkommens:<br />

• Ansässigkeit bei Personen: Ort der ständigen Wohnstätte.<br />

• Ansässigkeit bei Gesellschaft: Ort der tatsächlichen<br />

Geschäftsleitung.<br />

• Eine Betriebsstätte wird u. a. angenommen bei: Ort der Leitung,<br />

der Zweigniederlassung, der Geschäftsstelle oder der Fabrik<br />

bzw. Werkstätte. Dies gilt auch für die Bauausführung und<br />

Montage, sofern diese mehr als sechs Monate andauern, oder<br />

wenn der Vertreter mit Vollmacht zum Vertragsabschluss<br />

entsandt wird. Vorher sollte die Prokura entzogen werden.<br />

• Keine Betriebsstätten sind: Repräsentationsbüros, die keine<br />

wirtschaftliche Tätigkeit ausführen und sich nur auf Marketing<br />

und Geschäftsanbahnung konzentrieren, sowie unabhängige<br />

Vertreter bzw. Agenten vor Ort.<br />

• Unselbstständige Arbeit wird dort besteuert, wo sie anfällt. Bei<br />

einer Arbeitsleistung in <strong>Mexiko</strong> und Deutschland fallen z. B.,<br />

trotz Zahlung des Entgelts in Deutschland, Steuern in <strong>Mexiko</strong><br />

und in Deutschland an.<br />

• Ausnahme: Es fallen keine Steuern in <strong>Mexiko</strong> an bei weniger als<br />

183 Tage unselbstständiger Arbeit innerhalb von 12 Monaten in<br />

<strong>Mexiko</strong>, wenn der deutsche Arbeitgeber nicht in <strong>Mexiko</strong><br />

ansässig ist. In diesem Fall wird keine Betriebsstätte in <strong>Mexiko</strong><br />

angenommen.<br />

Wesentliche Steuern<br />

Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer),<br />

Bundesebene<br />

(Impuesto al Valor Agregado, IVA)<br />

Satz und Konditionen<br />

16 %<br />

Einkommenssteuer,<br />

Bundesebene<br />

(Impuesto Sobre la Renta, ISR) Für Unternehmen: 30 %<br />

Spezialsteuer auf bestimmte<br />

Produkte wie alkoholische<br />

Getränke und Tabak,<br />

Bundesebene (Impuesto Especial<br />

sobre Producción y Servicios,<br />

IEPS)<br />

Lohnsteuer, Landesebene<br />

(Impuesto sobre Nomina, ISN)<br />

Grunderwerbssteuer,<br />

Landesebene<br />

(Impuesto sobre Adquisición de<br />

Inmuebles, ISAI)<br />

Je nach Produkt<br />

2 <strong>–</strong> 3 % je nach Bundesstaat<br />

2 <strong>–</strong> 4 % des Verkaufs- bzw.<br />

Schätzwertes, je nach<br />

Bundesstaat<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SAT Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>)<br />

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79


ZOLLBESTIMMUNGEN<br />

• Import und Export werden durch das Zollgesetz (Ley Aduanera, www.diputados.gob.mx/LeyesBiblio/pdf/12 )<br />

geregelt. Der Zollsatz für die Ein- und Ausfuhr (Impuesto General de Importación) diverser Produkte ist im Gesetz über<br />

Ein- und Ausfuhrzölle (Ley de los Impuestos Generales de Importación y de Exportación, LIGIE) geregelt.<br />

• Fast alle Zollsätze für Exporteure aus der Europäischen Union sind seit dem 01. Januar 2007 auf Null gesenkt worden.<br />

• Ebenso finden diese Regeln für den Import und Export (Reglas de carácter general en Materia de Comercio Exterior,<br />

http://www.sat.gob.mx/informacion_fiscal/normatividad/Paginas/reglas_comercio_exterior_<strong>2014</strong>.aspx) sowie das<br />

Bundessteuergesetz (Código Fiscal de la Federación, CFF) Anwendung.<br />

• Für die Abwicklung des Imports ist die Finanzbehörde (Servicio de Administración Tributaria, SAT) zuständig. Jeder<br />

Importeur muss sich im Importeurregister (Padrón de Importadores) eintragen lassen<br />

(http://www.sat.gob.mx/aduanas/tramites_autorizaciones/guia_padrones/Paginas/inscripcion_pise.aspx ).<br />

Allgemeine<br />

Zollbestimmungen<br />

Produktspezifische<br />

Zollbestimmungen<br />

• Für bestimmte Produkte (z. B. radioaktive Substanzen, Chemikalien, Feuerwaffen, explosives Material) ist außerdem die<br />

Registrierung in einem Spezialregister (Padrón de Sectores Específicos) vorgeschrieben.<br />

• Einfuhrgenehmigungen sind nur für wenige Produkte erforderlich (z. B. Erdölprodukte, gebrauchte Fahrzeuge,<br />

Materialien für wissenschaftliche Zwecke). Diese Lizenzen müssen beim Wirtschaftsministerium (Secretaría de<br />

Economía <strong>–</strong> www.economia.gob.mx ) beantragt werden.<br />

Quellen: Foeth und Prida (2011), SAT Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>), ADUANAS Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>)<br />

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80


PRODUKTSPEZIFISCHE EINFUHRBESCHRÄNKUNGEN UND<br />

IMPORTPROGRAMME FÜR PV-ANLAGEN (1/2)<br />

Zollbestimmungen<br />

und -tarife für<br />

PV-Anlagen<br />

• Es bestehen keine Einfuhrbeschränkungen.<br />

• Zolltarif 0 % für EU-Länder (Import/Export) für Komponenten und Güter, die die Umweltverschmutzung reduzieren<br />

sowie die Forschung und die technische Entwicklung im Rahmen erneuerbarer Energien und sauberer Technologien<br />

fördern (Zolltarifnummern: 9806.00.02; 9806.00.03), „Euro 1“.<br />

• Es gibt keine zwingenden Normen für die Qualitätssicherung von PV-Anlagen, somit ist auch kein Montage-System-<br />

Zertifikat erforderlich. Es finden allgemeine Normen Anwendung:<br />

• Offizielle mexikanische Norm für Elektroinstallationen (Norma Electrica Oficial Mexicana) NOM-001-SEDE-<br />

2012 (Reglamento de Instalaciones en México)<br />

• Spezifizierungen der CFE zum Anschluss an das Niederspannungsnetz (Especificación Cfe G0100-04<br />

(Especificaciones de Interconexión a la Red en Baja Tensión hasta 30kW))<br />

• Es existieren 20 nicht bindende sogenannte NMX-Normen im Bereich nachhaltiger Energienutzung<br />

(http://www.conuee.gob.mx/wb/CONAE/normas_y_nmx#modulosfotovoltaicos ). Sie werden nur für<br />

staatlich geförderte Projekte verlangt.<br />

• Gültige NMX-Normen im Bereich nachhaltiger Energienutzung:<br />

http://www.conuee.gob.mx/wb/CONAE/CONA_1002_nom_publicadas_vigen<br />

• Geplante NMX-Normen im Bereich nachhaltiger Energienutzung:<br />

http://www.conuee.gob.mx/wb/CONAE/CONA_739_proyectos_de_nom<br />

Spezifische<br />

Importprogramme<br />

IMMEX-Programm (Fomento de la Industria Manufacturera, Maquiladora y de Servicios de Exportación)<br />

• Das Programm besteht seit dem 1. November 2006 und zielt auf die temporäre Einfuhr von Waren ab, die für einen<br />

industriellen Transformationsprozess für Endwaren notwendig und für den Export bestimmt sind. Eine Zahlung von<br />

Einfuhrsteuern, Mehrwertsteuer (IVA) und Strafzöllen entfällt. Dies ermöglicht die kostengünstige Produktion von PV-<br />

Anlagen für den weltweiten Markt in <strong>Mexiko</strong>.<br />

• Waren, z. B. Anlagen und Komponenten, die die Umweltverschmutzung reduzieren und im Rahmen des IMMEX-<br />

Programms importiert werden, dürfen für die Dauer des Programms im Land bleiben. Andere Waren müssen innerhalb<br />

von 18 Monaten bzw. zwei Jahren das Land verlassen und exportiert werden.<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), ADUANAS Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>)<br />

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81


PRODUKTSPEZIFISCHE EINFUHRBESCHRÄNKUNGEN UND<br />

IMPORTPROGRAMME FÜR PV-ANLAGEN (2/2)<br />

Spezifische<br />

Importprogramme<br />

Die Nationale Kommission zur effizienten Nutzung von Energie (Comisión Nacional para el Uso Eficiente de<br />

la Energía, CONUEE) reguliert die Energiezertifizierung von Geräten jeder Art. Sie untersteht dem Energieministerium<br />

(Secretaría de Energía, SENER):<br />

• Sie überwacht nur in gewissem Maße die Erfüllung von NMX-Normen und die Regeln zur nachhaltigen Nutzung<br />

von Energie.<br />

• Sie verwaltet Fonds zur nachhaltigen Nutzung von Energie.<br />

• Sie verwaltet das Projekt für energieeffiziente öffentliche Beleuchtung (Proyecto Nacional de Eficiencia<br />

Energética en Alumbrado Público Municipal). Das betrifft ca. 18 % des gesamten Energiekonsums.<br />

http://www.conuee.gob.mx/wb/CONAE/alumbrado_publico_1 .<br />

INFONAVIT (Wohnungsbauinstitut für Angestellte in der Privatwirtschaft) und FOVISSSTE<br />

(Wohnungsbauinstitut für Angestellte des Staates) werden, sobald sich der PV-Markt wegen der Stromsubventionen<br />

für Geringverbraucher anfängt zu lohnen, folgende Normen für PV-Anlagen verlangen:<br />

• FIDE Stempel der Treuhand für das Sparen von elektrischer Energie (Sello Fide, www.fide.org.mx )<br />

• NMX<br />

• UL (USA)<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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82


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

WICHTIGE RAHMENBEDINGUNGEN<br />

Im Folgenden werden die wesentlichen Rahmenbedingungen und wichtigen Ansprechpartner vorgestellt, die im Genehmigungsverfahren bei PV-<br />

Projekten unterschiedlicher Anlagengröße eine elementare Rolle spielen:<br />

Neben einer Einführung in die beteiligten staatlichen Institutionen in <strong>Mexiko</strong> werden die wichtigsten Bundesgesetze dargestellt, die bei<br />

Genehmigungsverfahren zum Tragen kommen. Schließlich werden die Rahmenbedingungen für die private Stromerzeugung in <strong>Mexiko</strong>, die bei<br />

der Stromerzeugung in PV-Anlagen von besonderer Bedeutung sind, erläutert, um in entsprechenden Vertragsarten, die mit staatlichen Behörden<br />

und Institutionen in <strong>Mexiko</strong> für PV-Projekte geschlossen werden müssen, zu münden.<br />

Wichtige staatliche<br />

Institutionen<br />

Wichtige<br />

Bundesgesetze<br />

Akteure und Struktur<br />

des Strommarktes<br />

Genehmigungsverfahren<br />

für<br />

<strong>Photovoltaik</strong>anlagen<br />

in<br />

<strong>Mexiko</strong><br />

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83


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

WICHTIGE STAATLICHE INSTITUTIONEN (1/3)<br />

Präsidialamt<br />

Energieministerium<br />

(SENER)<br />

• Das Präsidialamt erlässt gemäß der mexikanischen Verfassung zu Beginn einer neuen Legislaturperiode den Nationalen<br />

Entwicklungsplan (Plan Nacional de Desarrollo 2013 <strong>–</strong> 2018, PND, http://pnd.gob.mx/ ), der die Leitlinien für die<br />

Gesamtentwicklung des Landes für die nächsten Jahre enthält. Der Nationale Entwicklungsplan ist unterteilt in<br />

Sektorenprogramme (z. B. Energie) und diese wiederum in Spezialprogramme (z. B. Erneuerbare Energien). Im Bereich<br />

erneuerbare Energien ist dies z. B. Strategie 4.6.2, Sektoren-Programm Energie, und das Spezialprogramm zum<br />

Klimawandel.<br />

• Die höchste Bundesbehörde ist lenkt durch spezielle Sektorenprogramme die mexikanische Energiepolitik. Die<br />

strategische Ausrichtung ist in der nationalen Energiestrategie (Estrategia Nacional de Energía, 2013 <strong>–</strong> 2027) und in der<br />

nationalen Strategie für die Energiewende und die nachhaltige Nutzung von Energie (Estrategia Nacional para la<br />

Transición Energética y el Aprovechamiento Sustentable de la Energía, 2013) festgelegt. Weiterhin gibt es das<br />

Sektorenprogramm für Energie (Programa Sectorial de Energía, 2013 <strong>–</strong> 2018, Strategie IV, 4.6.2, Ziel 5, Förderung<br />

nachhaltiger Energien, http://sener.gob.mx/res/PROSENER.pdf ), das Spezialprogramm für die Nutzung<br />

erneuerbarer Energien (Programa Nacional para el Aprovechamiento Sustentable de la Energía) und das<br />

Spezialprogramm zum Klimawandel (Programa Especial de Cambio Climático 2013 <strong>–</strong> 2018, PECC). SENER koordiniert<br />

die Leistungsbewertung des CENACE und des Stromgroßhandels bzw. erstellt die Kriterien und Voraussetzungen für<br />

Zertifikate für saubere Energie.<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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84


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

WICHTIGE STAATLICHE INSTITUTIONEN (2/3)<br />

Energieregulierungskommission<br />

(CRE)<br />

• Die CRE untersteht dem SENER. Sie ist zuständig für die Regulierung der Gas-, Raffinerie-, Erdölderivate- und<br />

Stromindustrie und erteilt bzw. entzieht Genehmigungen für private Energieerzeuger und erstellt die Vertragsmuster<br />

für Stromanschlussverträge. Das Gesetz zur Nutzung Erneuerbarer Energien (LAERFTE) ermächtigt die CRE zu<br />

folgenden Aufgaben:<br />

1. Erstellung von Normen, Direktiven, Methoden und Regulierungsinstrumenten zur Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energien<br />

2. Bestimmung der Berechnungsgrundlage für Transfer und Vertriebstarife für die Grundversorgung und<br />

Notversorgung; der sogenannte qualifizierte Vertrieb untersteht keiner staatlichen Preiskontrolle und unterliegt<br />

dem freien Strommarkt<br />

3. Registrierung der sogenannten qualifizierten Abnehmer, zur Bestimmung des Kapazitätsbeitrags erneuerbarer<br />

Energien und Regulierung der Zertifikate für „saubere Energie“<br />

4. Erstellung von Regeln zur Anbindung (Interconexión) an das Stromnetz, für den Energieaustausch und für<br />

Kompensationssysteme<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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85


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

WICHTIGE STAATLICHE INSTITUTIONEN (3/3)<br />

Comisión<br />

Federal de<br />

Electricidad<br />

(CFE),<br />

staatl. EVU<br />

• Die CFE ist das staatliche Energieversorgungsunternehmen. Die CFE erzeugt Strom in freier Konkurrenz zu privaten<br />

Erzeugern, hält aber gleichzeitig das staatliche Monopol für Verteilung, Umwandlung, Vertrieb und Verkauf von<br />

elektrischer Energie.<br />

• Die CFE soll bis 2016 zu einem wettbewerbsfähigen Produktionsunternehmen des Staates umgewandelt werden, in dem<br />

Erzeugung, Transport, Vertrieb und Verkauf von Strom vertikal organisiert und rechtlich strikt voneinander getrennt<br />

werden muss.<br />

• Die CFE darf sowohl am regulierten als auch am nicht regulierten Strommarkt teilnehmen. Die Stromerzeugung wird<br />

vertikal in Stromerzeugungseinheiten getrennt, um den freien Wettbewerb zu fördern. Der Vertrieb wird horizontal<br />

nach Regionen getrennt, um einen effizienten Betrieb zu garantieren. Die CFE kann Joint Ventures mit privaten<br />

Unternehmen für die Finanzierung, den Bau und den Betrieb von Transport- und Vertriebsprojekten eingehen.<br />

Weitere<br />

wichtige<br />

Behörden<br />

• Nationales Energiekontrollzentrum (Centro Nacional de Control de Energía, CENACE): Überwacht und betreibt das<br />

nationale Stromnetz, garantiert den allgemeinen Zugang zum Netz, betreibt den Stromgroßhandel und organisiert<br />

Auktionen für saubere Energie, um die nationalen Ziele an sauberer Energie zu erreichen<br />

• Wettbewerbsbehörde (Comisión Federal de Competencia Económica, COFECE): Überwacht den Strommarkt und darf<br />

die CFE in ihre Schranken verweisen, wenn sie ihre Marktdominanz ausnutzt<br />

• Nationale Entwicklungsbank (Nacional Financiera, NAFIN): Erteilt Kredite für Infrastrukturprojekte<br />

• Treuhand für Stromsparen (Fideicomiso para el Ahorro de Energía Eléctrica, FIDE): Prüft Elektrogeräte auf<br />

Stromverbrauch und erteilt nicht bindende Zertifizierungen<br />

• Finanzministerium (Secretaría de Hacienda y Crédito Público, SHCP)<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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86


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

WICHTIGE BUNDESGESETZE (1/2)<br />

Folgende Gesetze regeln die Erzeugung, den Export und den Import von Strom in <strong>Mexiko</strong>:<br />

• Bundesverfassung: Art. 25, 27 und 28 enthalten allgemeine Richtlinien für die nachhaltige<br />

wirtschaftliche Entwicklung des Landes und des Eigentums der Nation an den natürlichen<br />

Ressourcen und dem Staat vorbehaltene Aufgaben (vgl. Folie 67).<br />

• Gesetz über die Stromindustrie (Ley de la Industria Eléctrica, LIE): Regelt die<br />

Planung und Kontrolle des nationalen Stromsystems, den öffentlichen Stromverteilungsdienst<br />

und den Vertrieb sowie die weiteren Aktivitäten der Stromindustrie. Der Begriff „Stromindustrie“<br />

umfasst hierbei Erzeugung, Transfer, Verteilung und Verkauf, ebenso die Planung und Kontrolle<br />

des nationalen Stromsystems und den Betrieb des Stromgroßhandels (vgl. Folie 92). Diese<br />

Aktivitäten sind von öffentlichem Interesse. Die Planung und Kontrolle des nationalen<br />

Stromsystems sowie der öffentliche Transfer- und Vertriebsdienst sind sogenannte strategische<br />

Bereiche, die dem Staat vorbehalten sind. Dieser kann jedoch hierzu mit Privaten Verträge<br />

abschließen. Die Grundversorgung mit Strom hat Priorität für die nationale Entwicklung. Das<br />

LIE enthält ein eigenes Kapitel zur Korruptionsbekämpfung.<br />

• Gesetz der Energieregulierungskommission (Ley de la Comisión Reguladora de<br />

Energía, LCRE): Art. 2 und 3 erlauben der CRE, Genehmigungen zur Stromproduktion zu<br />

gewähren oder zu entziehen.<br />

Es wird empfohlen, beim Export<br />

von Strom und bei der<br />

Projektplanung von PV-Anlagen die<br />

vorgenannten Gesetze umfassend zu<br />

prüfen und sich anwaltlich beraten<br />

zu lassen. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.renovables.gob.mx/renovables<br />

/portal/Default.aspxid=1658 .<br />

• Verordnung zum LIE (RLIE): Regelt in Titel II, Art. 13 bis 93 die Schritte für eine Genehmigung zur Stromerzeugung sowie Auflagen und<br />

Bedingungen für die Betriebserlaubnis.<br />

• Gesetz zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Finanzierung der Energiewende (Ley para el Aprovechamiento de las<br />

Energías Renovables y el Financiamiento de la Transición Energética, LAERFTE): Definiert die Quellen erneuerbarer Energien,<br />

die unter die Genehmigungsvoraussetzung der Energieregulierungskommission (CRE) fallen.<br />

• Bundesgesetz über Verwaltungsprozesse (Ley Federal de Procedimiento Administrativo, LFPA): Enthält spezielle Regeln für<br />

die Beschaffung von Genehmigungen und allgemeine Bestimmungen für Dauer, Sanktionen, Kontrollbesuche und die gerichtliche<br />

Überprüfung.<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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87


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

WICHTIGE BUNDESGESETZE (2/2)<br />

Folgende Gesetze regeln die Erzeugung, den Export und den Import von Strom in <strong>Mexiko</strong>:<br />

Gesetz über ausländische Investitionen (Ley de Inversión Extranjera, LIE): Regelt die Bedingungen für ausländische Investitionen und<br />

Landerwerb.<br />

Weitere Gesetze:<br />

• Gesetz über Energie in der Agrarwirtschaft (Ley de Energía para el Campo)<br />

• Gesetz zur internen Regulierung des staatlichen Erdölunternehmens (Ley Orgánica de Petroleos Mexicanos y Organismos Subsidiarios)<br />

• Reglement zum Art. 27 der Verfassung (Erdöl) (Ley Reglamentaria del Artículo 27 Constitucional en el Ramo de Petróleo)<br />

• Gesetz für die nachhaltige Nutzung von Energie (Ley para el Aprovechamiento Sustentable de la Energía)<br />

• Nationale PV-Vereinigung (Anes, www.anes.org ): Die Änderungen des Reglements zur Nutzung erneuerbarer Energien und der<br />

Finanzierung der Energiewende (de la modificación del Reglamento de la Ley para el Aprovechamiento de Energía Renovables y el<br />

Financiamiento de la Transición Energética)<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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88


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

AKTEURE & STRUKTUR DES STROMMARKTES <strong>–</strong> BIS AUGUST <strong>2014</strong><br />

Gemäß Art. 27 der Bundesverfassung darf grundsätzlich nur der mexikanische Staat Strom erzeugen, transportieren,<br />

transformieren und vertreiben. Die CFE vertreibt den Strom über das nationale Stromsystem (Sistema Eléctrico<br />

Nacional, SEN) und berechnet die Nutzungskosten gemäß den staatlich regulierten Tarifen.<br />

Im Jahr 1992 wurde der Stromsektor für Privatpersonen mit dem Gesetz zur öffentlichen Verwaltung von Strom (LSPEE) erstmals geöffnet. Es<br />

erlaubt privaten Unternehmen und Personen die Produktion von Strom unter folgenden Modalitäten:<br />

• Selbstversorgung (autoabastecimiento): Erzeugung von Strom für den Eigenkonsum, solange der Strom zur Deckung des Energiebedarfs<br />

von natürlichen oder juristischen Personen bestimmt und dies nicht nachteilig für das Land ist (Art. 36 Abs. I LSPEE; Art. 101 ff. RLSPEE).<br />

• Kraft-Wärme-Kopplung (cogeneración): (a) Erzeugung von Strom zusammen mit Wasserdampf oder anderer thermischer<br />

Sekundärenergie; (b) die direkte oder indirekte Erzeugung von Strom mittels thermischer Energie, die nicht im Industrieprozess genutzt wird;<br />

(c) die direkte oder indirekte Erzeugung von Strom mittels Brennstoffen, die in einem Industrieprozess erzeugt werden. Hierzu muss eine<br />

Gesellschaft zur Energieproduktion gegründet werden, an der sich diejenigen Unternehmen als Gesellschafter, z. B. mit einer Aktie,<br />

beteiligen, welche die produzierte Energie abnehmen und für ihre Industrieprozesse gebrauchen (Art. 36 Abs. II LSPEE; Art. 77, 103 <strong>–</strong> 106<br />

RLSPEE).<br />

• Unabhängige Erzeuger (productores independientes): Erzeugung von Strom mittels einer Anlage mit einer Kapazität von mehr als 30<br />

MW, zum ausschließlichen Verkauf an die CFE oder zum Export (Art. 36 Abs. III LSPEE, Art. 108 <strong>–</strong> 110 RLSPEE).<br />

• Kleine Erzeuger (pequeña producción): Erzeugung von Strom ausschließlich (a) zum Verkauf des gesamten Stromes an die CFE, wobei die<br />

installierte Gesamtkapazität 30 MW nicht überschreiten darf, (b) zur Selbstversorgung kleiner ländlicher Gemeinden oder abgelegener<br />

Bereiche, die keinen Zugang zu Strom haben, wobei die Projekte 1 MW nicht überschreiten dürfen, oder (c) der Export von maximal 30 MW<br />

(Art. 36 Abs. IV LSPEE, Art. 111 <strong>–</strong> 115 RLSPEE).<br />

• Import/Export von Strom (exportación e importación de energía eléctrica): Erzeugung von Strom zum Export durch Kraft-Wärme-<br />

Kopplung unabhängiger oder kleiner Erzeuger (Art. 36 Abs. V LSPEE, Art. 116 <strong>–</strong> 119 RLSPEE). Der Export erfolgt meistens mittels<br />

Einspeisung ins öffentliche Netz der CFE, wodurch Netzgebühren anfallen, die unterschiedlich hoch sind. Kauf bzw. Import von Strom<br />

ausländischer Stromerzeuger mittels direkten Verträgen zwischen dem ausländischen Erzeuger und dem inländischen Konsumenten (Art. 36<br />

Abs. V, Art. 3 Abs. III und IV LSPEE; Art. 120 ff. RLSPEE). Der Import erfolgt meistens mittels Einspeisung ins Netz der CFE, wodurch<br />

Netzgebühren anfallen, die unterschiedlich hoch sind.<br />

Quellen: Foeth (2012), SENER (2012), CRE (2012)<br />

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89


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

AKTEURE & STRUKTUR DES STROMMARKTES <strong>–</strong> AB AUGUST <strong>2014</strong> (1/3)<br />

Gemäß Art. 25, 27 und 28 der Bundesverfassung behält sich der mexikanische Staat die Planung und Kontrolle des<br />

nationalen Stromsystems und die öffentliche Versorgung (Transport und Vertrieb) vor. Seit Jahr 2013 wurde der<br />

Stromsektor für Privatpersonen mit der Verfassungsreform der o. g. Artikel sowie mit dem neuen Gesetz über die Stromindustrie<br />

(LIE), welches im August <strong>2014</strong> in Kraft trat, weitestgehend geöffnet. Das Gesetz erlaubt privaten Unternehmen<br />

und Personen die Produktion von Strom. Die mexikanische Stromindustrie strukturiert sich nach der Reform wie folgt:<br />

• Energieversorgung: Die Energieversorgung wird unterteilt in (a) Grundversorgung mit regulierten Tarifen an alle Endabnehmer, außer<br />

qualifizierte Endabnehmer, (b) qualifizierte Versorgung, die in freiem Wettbewerb und ohne regulierte Tarife geliefert wird und (c)<br />

Notversorgung, die zu Höchstpreisen geliefert wird. Diese Höchstpreise werden von der CRE festgelegt und sollen u. a. die Kosten für<br />

Energieerzeugung, Transfer, Vertrieb und Operation des CENACE decken.<br />

• Saubere Energie: Das LIE führt eine neue Definition von sauberer Energie ein, die neben erneuerbarer Energie auch Kraft-Wärme-<br />

Kopplung und emissionsarme Energiegewinnung beinhalten soll, um die gesteckten Ziele von 35 % sauberer Energie bis 2024 zu erreichen.<br />

• Transport und Vertrieb: Staatliche Unternehmen übernehmen den Transport und Vertrieb für die öffentliche Versorgung durch das<br />

nationale Stromnetz.<br />

• Zertifikate für saubere Energie: Das LIE plant, sogenannte Zertifikate für saubere Energie einzuführen, die auf dem Stromgroßhandelsmarkt<br />

verkauft werden können. Hierdurch sollen die Erzeuger sauberer Energie ein zusätzliches Einkommen erhalten. Es steht allerdings<br />

noch nicht fest, wie diese Zertifikate berechnet werden und welche Akteure auf dem Strommarkt zukünftig eine bestimmte Quote an<br />

Zertifikaten erfüllen müssen.<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>), LIE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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90


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

AKTEURE & STRUKTUR DES STROMMARKTES <strong>–</strong> AB AUGUST <strong>2014</strong> (2/3)<br />

• Genehmigung: Die Genehmigung zur Stromerzeugung ist zeitlich nicht begrenzt und muss von der CRE innerhalb von 30 Werktagen nach<br />

Einreichen der Unterlagen erteilt werden. Nach Ablauf dieser Frist muss die CRE die Genehmigung erteilen. Der Netzanschluss, der Anschluss<br />

an das System der Erzeuger sowie eine eventuelle Erhöhung der Produktion unterliegen der Regulierung durch das CENACE. Bis jetzt erteilte<br />

Genehmigungen und Verträge sind weiterhin gültig. Im baulichen Anfang befindliche Projekte hatten die Wahl, nach der neuen oder der alten<br />

Gesetzgebung fortzufahren. Allerdings musste die Entscheidung der CRE innerhalb von 60 Tagen nach Veröffentlichung des LIE mitgeteilt<br />

werden. Bestehende Verträge unabhängiger Energieerzeuger mit der CFE bleiben bestehen und werden an die neu zu gründenden<br />

Tochterunternehmen der CFE abgetreten.<br />

• Stromgroßhandelsmarkt: Es soll ein Stromgroßhandel geschaffen werden, der vom CENACE kontrolliert wird. Hier werden u. a. Strom,<br />

Transportrechte, Erzeugeraufträge und die Zertifikate für saubere Energie gehandelt. Die Angebote der Erzeuger basieren auf der<br />

Gesamtkapazität der Anlage(n) und die Angebote müssen auf der Basis der Grenzkosten erfolgen. Die Gesamtkapazität einer Anlage wird beim<br />

CENACE registriert. Die Zahlungen werden über das CENACE abgewickelt und dieses ist immer der Transaktionspartner. An dem<br />

Stromgroßhandel beteiligen sich die staatlichen und privaten Erzeuger, Händler, Stromanbieter und sogenannte qualifizierte Abnehmer. Der<br />

Zeitplan zur Schaffung des Stromgroßhandels steht noch nicht fest. Details zu den verschiedenen Akteuren siehe folgende Folie.<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>), LIE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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91


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

AKTEURE & STRUKTUR DES STROMMARKTES <strong>–</strong> AB AUGUST <strong>2014</strong> (3/3)<br />

Gemäß Art. 25, 27 und 28 der Bundesverfassung wird der mexikanische Strommarkt sich wie folgt strukturieren und<br />

nachfolgende Akteure werden teilnehmen:<br />

In Zukunft wird es zwei Strommärkte geben, den regulierten, auf dem die CRE die Strompreise festlegt, und den nicht regulierten, auf dem Strom<br />

zwischen den Teilnehmern gehandelt wird. Nicht alle Akteure der mexikanischen Stromwirtschaft können an beiden Märkten teilnehmen.<br />

Regulierter Strommarkt (durch die CRE)<br />

Stromgroßhandelsmarkt (betrieben durch CENACE)<br />

Generación Distribuida, dies sind Erzeuger, die keine Genehmigung zur<br />

Stromerzeugung von der CRE brauchen, an das Nieder- bzw.<br />

Mittelspannungsnetz angeschlossen sind und Strom mittels Net-Metering<br />

einspeisen. Dies gilt für Haushalte < 10 kW und Unternehmen < 30 kW auf<br />

der niederen Spannungsebene und für Erzeuger mit Anlagen < 500 kW auf<br />

der mittleren Spannungsebene.<br />

Nicht qualifizierte Abnehmer (z. B. private Haushalte) erhalten ihre Energie<br />

von einem autorisierten Lieferanten gemäß den durch die CRE weiterhin<br />

regulierten Stromtarifen.<br />

Qualifizierte Erzeuger müssen die noch festzulegenden Kriterien erfüllen,<br />

um auf dem Markt ihren Strom anbieten zu können.<br />

Qualifizierte Abnehmer brauchen eine Genehmigung der CRE und müssen<br />

im ersten Jahr nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes eine Anschlussleistung<br />

von 3 MW, im zweiten Jahr 2 MW und im dritten Jahr 1 MW haben.<br />

Sie dürfen Energie vom Stromgroßhandel (reguliert) oder direkt von einem<br />

Händler oder Lieferanten (nicht reguliert) erwerben. Die Registrierung als<br />

qualifizierter Abnehmer ist fakultativ. Ist sie jedoch erfolgt, darf dieser<br />

Abnehmer nicht mehr den regulierten Strom kaufen. Die Registrierung gilt für<br />

drei Jahre. Der registrierte qualifizierte Abnehmer darf die Vorteile eines<br />

nicht regulierten Strommarktes nutzen mit Strompreisen, die idealerweise<br />

günstiger sind als die regulierten Preise.<br />

Private und öffentliche Händler können am Stromgroßhandel teilnehmen und sowohl alle Arten von Erzeugern als auch sogenannte qualifizierte Abnehmer<br />

vertreten. Private und öffentliche Händler mit staatlicher Genehmigung versorgen Endabnehmer mit Energie. Händler können zwischen den Erzeugern und den<br />

Lieferanten Handel betreiben oder selbst die Rolle des Lieferanten übernehmen.<br />

Es gibt drei Typen von Lieferanten: (a) Lieferanten für qualifizierte Abnehmer, (b) Lieferanten für die Grundversorgung und (c) Lieferanten für die Notversorgung.<br />

Jede Lieferantenart bedarf einer gesonderten Genehmigung. Ein Lieferant kann nicht gleichzeitig für mehrere Lieferarten eine Genehmigung erhalten. Jedoch<br />

können verschiedene Lieferanten der selben Unternehmensgruppe angehören.<br />

Quellen: dena-Experteninterview (<strong>2014</strong>), Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>), LIE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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92


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

WICHTIGE VERTRAGSARTEN FÜR PHOTOVOLTAIK<br />

Alle Verträge sind staatlich vorgegeben und erhältlich unter www.cre.gob.mx<br />

. Die wichtigsten Vertragsarten sind:<br />

Stromversorgungsvertrag:<br />

• Er wird zwischen den Teilnehmern am Stromgroßhandel zum Kauf von Strom oder verwandten Produkten abgeschlossen.<br />

• In diesem Vertrag können Strompreise für die Zukunft festgelegt werden, um so der Volatilität des Strompreises entgegenzuwirken.<br />

• Die CRE wird die Voraussetzungen und Mindestpreise für Versorgungsverträge festlegen. Lieferanten für die Grundversorgung können diesen<br />

Vertrag nur über eine Auktion abschließen, die das CENACE durchführt.<br />

Netzanschlussvertrag:<br />

• Dieser regelt den Anschluss der Elektrizitätswerke, den Stromanschluss an den Endabnehmer (centro de carga), den Verkauf durch Erzeuger,<br />

die keiner Genehmigung bedürfen, sowie den Kauf durch die Abnehmer der Grundversorgung mit kontrollierbarer Nachfrage.<br />

• Die CRE wird die Voraussetzungen für diese Verträge erstellen und im mexikanischen Bundesgesetzblatt veröffentlichen. Bis dahin laufen die<br />

bestehenden Verträge (http://www.cre.gob.mx/articulo.aspxid=494, aktualisiert zum 30. September <strong>2014</strong>).<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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93


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

KAUF VON GRUNDSTÜCKEN<br />

Alle Verträge sind staatlich vorgegeben und erhältlich unter www.cre.gob.mx<br />

. Die wichtigsten Vertragsarten sind:<br />

Verträge zum Landerwerb:<br />

• Das LIE beinhaltet ein Kapitel über den Landerwerb für den Bau von Elektrizitätswerken. Es regelt die Voraussetzungen und Schritte, nach<br />

denen Land erworben werden soll, z. B. muss der Interessent den Bundesbehörden Bescheid über den Beginn der Verhandlungen geben.<br />

Ebenso muss der Grundstückseigentümer über das Projekt informiert werden und es muss diesem eine Schätzung des Grundstückswertes<br />

übergeben werden. Sollten sich die Vertragsparteien nicht einigen, können sie einen Mediationsprozess bei den Bundesbehörden beantragen<br />

oder einen Richter veranlassen, eine rechtliche Dienstbarkeit zu bestimmen. Es ist zu beachten, dass diese Mechanismen neu sind und sich in<br />

der Praxis erst noch bewähren müssen. Ebenso müssen alle Grundstückskaufverträge von einem Richter bestätigt werden und in einer lokalen<br />

Zeitung oder an bekannten Punkten der Gemeinde veröffentlicht werden. Dies wird voraussichtlich zur Verlangsamung solcher Projekte<br />

führen.<br />

Weitere Voraussetzungen zur Genehmigung:<br />

• Außerdem müssen Projekte nachhaltig sein und die Menschenrechte der lokalen Gemeinden und der Bevölkerungsgruppen der betreffenden<br />

Region beachten, genaue Kriterien hierzu sind aber noch nicht festgelegt worden.<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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94


GENEHMIGUNGSVERFAHREN: PROJEKTPLANUNG, BAU,<br />

BETRIEB, UMWELTRECHTLICHE GENEHMIGUNG,<br />

NETZANSCHLÜSSE<br />

Schema zum allgemeinen Prozessablauf eines PV-Projekts<br />

Prozess Institution und weitergehende Hinweise Kontakt<br />

1. Projektplanung<br />

2. Grundstückserwerb<br />

3. Baugenehmigung<br />

(Bodennutzungsgenehmigung/<br />

licencia de uso de suelo)<br />

4.Umweltrechtliche Genehmigung<br />

Kooperationspartner:<br />

Gemeinde, Notar, Ejido, Eigentümer<br />

Kooperationspartner:<br />

Gemeinde, Notar, Richter, Ejido, Eigentümer<br />

Gemeinde, eventuell Bestätigung durch Landesbehörde, lokale Baugesetzgebung und allg. Gesetzgebung<br />

berücksichtigen<br />

Wasser-/Abwasseranschluss-/Zivilschutzgenehmigung über die lokale Behörde<br />

Umweltministerium (SEMARNAT): Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP);<br />

Ausnahme: „Vorbeugender Bericht“ (Informe Preventivo)<br />

Gesetze: Allg. Gesetz über das Umweltgleichgewicht und den Umweltschutz (Ley General del Equilibrio<br />

Ecológico y la Proteccion al Ambiente, LGEEPA); lokale Gesetzgebung; ggf. allg. Gesetz über die<br />

Forstentwicklung (Ley General de Desarrollo Forestal Sustentable)<br />

Regelungen: Art. 28 ff. LGEEPA; Art. 31 LGEEPA, falls die Anlage in einem genehmigten Industriepark oder<br />

vom Bauleitplan/Bebauungsplan vorgesehen ist. Die Entscheidung der Behörde erfolgt innerhalb von wenigen<br />

Tagen; Gültigkeit der UVP: ca. 1 Jahr<br />

Lokale Gemeinde<br />

und Landesbehörde<br />

www.semarnat.gob.<br />

mx<br />

5. Genehmigung der<br />

Stromerzeugung durch die CRE CRE www.cre.gob.mx<br />

6. Netzanschlussverträge CRE<br />

CRE<br />

www.cre.gob.mx<br />

7. Vertrieb des Stromes durch den<br />

Stromgroßhandel CENACE www.cfe.gob.mx<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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95


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

WICHTIGE SCHRITTE BEI PV-PROJEKTEN<br />

Nicht genehmigungsbedürftige Anlagen unter o,5 MW (Genehmigungsschritte bei PV-Anlagen<br />

< 10 kWp für häuslichen Eigenverbrauch, < 30 kWp für den allgemeinen Verbrauch (z. B. für<br />

kleine Gewerbebetriebe) sowie für Anlagen < 500 kWp)<br />

Keine<br />

Genehmigung<br />

der<br />

CRE<br />

erforderlich<br />

1. Evtl. Genehmigungen<br />

der Umweltbehörde<br />

(SEMARNAT), lokale<br />

Genehmigungen<br />

(Flächennutzung,<br />

Baugenehmigung)<br />

2. Anmeldung beim<br />

CENACE und dem<br />

Stromgroßhandel oder<br />

Vertretung über<br />

Lieferanten<br />

3. Stromerzeugung und<br />

Handel mit Zertifikaten für<br />

saubere Energie<br />

PV-Anlagen<br />

Genehmigungsschritte und Verfahrensbestandteile bei genehmigungsbedürftigen (PV-)Anlagen über<br />

0,5 MW und Kraftwerke jeglicher Größe, die durch einen Erzeuger im Stromgroßhandel vertreten<br />

werden<br />

Genehmigung<br />

der<br />

CRE<br />

erforderlich<br />

1. Unternehmensgründung<br />

2.1 Anmeldeverfahren Stromerzeugung<br />

2.2 Vertragsgestaltung Stromerzeugung<br />

3. Umweltprüfung<br />

4. Genehmigungsverfahren lokaler Behörden<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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96


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

WICHTIGE SCHRITTE BEI PV-PROJEKTEN (1/2)<br />

1<br />

Unternehmensgründung mit Anwalt und vor Notar<br />

1. Genehmigung<br />

Firmengründung<br />

durch das<br />

Wirtschaftsministerium<br />

2. Erstellung der<br />

Gesellschaftssatzung<br />

(lokaler<br />

Anwalt)<br />

3. Unterschrift der<br />

Gründungsurkunde<br />

beim Notar<br />

(üblicherweise wird<br />

Investor durch<br />

Anwalt vertreten)<br />

4. Registrierung im<br />

nationalen Register<br />

für ausländische<br />

Investitionen (durch<br />

Anwalt)<br />

5. Beantragung der<br />

Steuernummer<br />

(RFC) bei der<br />

Finanzbehörde<br />

6. Evtl. Registrierung im<br />

Importregister des Zolls<br />

(ADUANAS) durch Anwalt<br />

6. Evtl. Registrierung des<br />

Markennamens beim Patentamt<br />

(IMPI) durch Anwalt<br />

2<br />

Prozess Stromerzeugung<br />

Genehmigung für die unabhängige<br />

Stromerzeugung je nach Form der<br />

privaten Stromerzeugung (CRE)<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

97


GENEHMIGUNGSVERFAHREN:<br />

WICHTIGE SCHRITTE BEI PV-PROJEKTEN<br />

3<br />

Umweltprüfung: Prozess zur Umweltgenehmigung & Nutzung natürlicher Ressourcen<br />

Erklärung zu Umweltauswirkungen während der Bauphase und des Betriebs<br />

(SEMARNAT/Umweltministerium)<br />

4<br />

Genehmigungsverfahren lokale Behörden<br />

1. Gewerbelizenz<br />

2. Nutzungsgenehmigung für das Grundstück<br />

3. Zivilschutzgenehmigung<br />

4. Wasser-/Abwasseranschluss<br />

5. Baugenehmigung<br />

6. Eintragung im Grundbuchamt<br />

Quellen: Foeth (<strong>2014</strong>), SENER (<strong>2014</strong>), CRE (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

98


ZUSAMMENFASSUNG:<br />

MARKTZUGANG UND RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />

• Ausländische Investitionen unterliegen in <strong>Mexiko</strong> grundsätzlich keinen Beschränkungen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen für bestimmte<br />

staatliche Sektoren.<br />

• Bei der Unternehmensgründung durch ausländische Unternehmen werden meist die Sociedad Anónima (S.A.) oder die Sociedad de<br />

Responsibilidad Limitada (S. de R. L.) gewählt.<br />

• Das Arbeitsrecht hat in <strong>Mexiko</strong> eine herausragende Stellung und ist sehr arbeitnehmerfreundlich ausgelegt. 90 % der Arbeitnehmer in einem<br />

Unternehmen müssen mexikanischer Nationalität sein. Ausländer benötigen in <strong>Mexiko</strong> ein Arbeitsvisum.<br />

• In <strong>Mexiko</strong> wird ein Patent für einen nicht verlängerbaren Zeitraum von 20 Jahren erteilt.<br />

• Grundsätzlich besteht in <strong>Mexiko</strong> keine Local-Content-Regelung. Bei öffentlichen Vergaben wird mexikanischen Waren jedoch ein gewisser<br />

Vorzug gewährt.<br />

• Ausländer können in <strong>Mexiko</strong> unbegrenzt Land erwerben. Es gibt zwar gewisse Restriktionen, die jedoch durch eine Treuhand oder durch<br />

Ausnahmen der Bundesregierung vermieden werden können. Der Landerwerb für Energiegewinnungsprojekte unterliegt zusätzlichen<br />

Voraussetzungen.<br />

• <strong>Mexiko</strong> hat eine Vielzahl von Handelsabkommen, z. B. NAFTA und das Abkommen über wirtschaftliche Partnerschaft, politische<br />

Koordinierung und Zusammenarbeit mit der EU, und zählt zu einem der attraktivsten Länder in Lateinamerika für Investoren.<br />

• Zwischen Deutschland und <strong>Mexiko</strong> besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen.<br />

• Fast alle Zollsätze für Exporte aus der EU sind seit 2007 auf Null gesenkt worden, Einfuhrgenehmigungen sind nur für wenige Produkte<br />

erforderlich. Es bestehen keine Einfuhrbeschränkungen.<br />

• Die CRE erteilt die Genehmigung für die Erzeugung von Energie.Unter bestimmten Umständen bedarf es keiner Genehmigung. Da mehrere<br />

Bundesgesetze zu beachten sind, wird eine anwaltliche Beratung empfohlen.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

99


LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS<br />

• SAT, ADUANAS Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>): http://www.sat.gob.mx/aduanas/Paginas/default.aspx#, aufgerufen am<br />

09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• AWO Außenwirtschaft Österreich (2011): Exportbericht <strong>Mexiko</strong>, Januar 2011.<br />

• Comisión Federal de Electricidad (CFE) (<strong>2014</strong>): http://www.cfe.gob.mx/paginas/home.aspx, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Comisión Reguladora de Energía (CRE) (<strong>2014</strong>): http://www.cre.gob.mx/, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Foeth, Mauricio; Elwood, Bryan (2009): How to Employ a Mexican Salesperson<strong>–</strong>Strategies for Foreign Companies, NAFTIR.<br />

• Foeth, Mauricio; Prida, Antonio (2011): Foreign Direct Investment, Restrictions and Privatization.<br />

• Foeth, Mauricio (2012): Doing Business in Mexico.<br />

• GTAI Germany Trade & Invest (2011): Germany Trade and Invest, Exporthandbuch NAFTA, März 2011.<br />

• GTAI (2012): Wirtschaftsdaten kompakt: <strong>Mexiko</strong>. http://ahk.de/fileadmin/ahk_ahk/GTaI/mexiko.pdf, aufgerufen am 15.11.2012.<br />

• Instituto Mexicano de la Propiedad Industrial (IMPI) (<strong>2014</strong>): http://www.impi.gob.mx/, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Mexikanische Bundes- und Landesgesetze (<strong>2014</strong>): http://www.diputados.gob.mx/LeyesBiblio/index.htm<br />

• http://www.anes.org/anes/index.phpoption=com_wrapper&Itemid=57, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• ProMéxico (<strong>2014</strong>): http://www.promexico.gob.mx/,<br />

https://www.google.com/urlq=http://mim.promexico.gob.mx/work/sites/mim/resources/LocalContent/42/2/130726_DS_Energias_Ren<br />

ovables_ES.pdf&sa=U&ei=9f9fVMLLO8awyATz_YDwDA&ved=0CAUQFjAA&client=internal-udscse&usg=AFQjCNG_DBAiI643VNd0UNct7mRM3mYcog,<br />

aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• UNAM The Mexican Regulatory Experience (2011): http://biblio.juridicas.unam.mx/revista/MexicanLawReview/indice.htmn=6,<br />

http://biblio.juridicas.unam.mx/revista/pdf/MexicanLawReview/6/arc/arc4.pdf, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• SAT Servicio de Administración Tributaria (<strong>2014</strong>): http://www.sat.gob.mx/sitio_internet/home.asp, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• SENER Secretaría de Energía (<strong>2014</strong>): http://www.energia.gob.mx/webSener/portal/Default.aspxid=1665, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

100


FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

101


FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG<br />

Folgende Fragen werden im Kapitel „Förderung und Finanzierung“ beantwortet:<br />

• Wie ist aktuell das Umfeld für Finanzierung zu bewerten und wie die Perspektive für die zukünftige Zinsentwicklung in <strong>Mexiko</strong><br />

• Welche deutschen, europäischen, multinationalen, amerikanischen und mexikanischen Institutionen sind im Bereich Finanzierung aktiv<br />

in <strong>Mexiko</strong> Wie sind diese organisiert<br />

• Welche Instrumente werden zur Projektfinanzierung eingesetzt In welchem Zusammenhang stehen sie<br />

• Welche Möglichkeiten bestehen zur Absicherung des Exports<br />

• Welche lokalen Instrumente zur Projektförderung werden von der Politik in <strong>Mexiko</strong> umgesetzt<br />

• Wie ist die Risikosituation im Land in Hinblick auf Projektfinanzierung und -umsetzung<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

102


FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG IN MEXIKO<br />

• Aktuell liegen in Lateinamerika die Zinsaufschläge für Projektfinanzierungen durch lokale Banken und Institute allgemein über den<br />

europäischen Zinsaufschlägen. In den letzten Jahren wurde der Leitzins in <strong>Mexiko</strong> kontinuierlich gesenkt. Er befindet sich jedoch auf<br />

einem höheren Niveau als die Zinsen im europäischen Raum. Der Leitzins wird durch die monatliche Versammlung des Board of<br />

Governors der Zentralbank festgelegt und stellt die Grundlage für die Overnight Interbank Funding Rate dar.<br />

• Insbesondere seit 2009 hat die mexikanische Zentralbank (Banxico) den Leitzins in <strong>Mexiko</strong> kontinuierlich gesenkt, zuletzt am 6.Juni <strong>2014</strong><br />

von 3,5 %auf 3 %. Zusammenfassend bewegt sich die Zinsentwicklung auf einem konstanten und niedrigen Niveau. Für 2015 erwarten<br />

Finanzexperten keine Änderungen, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht stark ändern. Gründe für die Konstanz sind vor allem im<br />

guten makroökonomischen Umfeld und der relativ niedrigen Inflation zu sehen. Gründe für die Zinssenkung der Zentralbank lagen vor<br />

allem in den hohen Nahrungsmittelpreisen, die die Inflation im dritten Monat in Folge Anfang <strong>2014</strong> über das Zentralbank-Ziel von 3 %<br />

beförderten.<br />

• Als wesentliche Gründe für die gute Ausgangslage nannte das World Economic Forum die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit <strong>Mexiko</strong>s.<br />

Dementsprechend wird auch der Markt für deutsche Exporteure immer attraktiver. Schwerpunkte der Entwicklungsfinanzierung liegen<br />

auf der weiteren Armutsbekämpfung. Aufgrund der weiter fortschreitenden guten wirtschaftlichen Entwicklung nahmen die Angebote<br />

multilateraler Geberinstitutionen in den letzten Jahren ab.<br />

• Kritisch wird jedoch, wie bereits erwähnt, die Situation im Hinblick auf Kriminalität und Korruption in <strong>Mexiko</strong> bewertet.<br />

• Für die systematische Darstellung der Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten werden im Folgenden, ausgehend von den<br />

Institutionen, Banken und Ministerien, die einzelnen Finanzierungs- und Förderinstrumente beschrieben und in einen Kontext gestellt.<br />

Abschließend werden die staatlichen Förderprogramme und -instrumente umfassend abgebildet. Mit Hilfe von Sekundärquellen<br />

wird eine Risikobetrachtung in Bezug auf Finanzierung und Projektumsetzung in <strong>Mexiko</strong> durchgeführt.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

103


Quellen: eigene Darstellung in Anlehnung an Bayrische Landesbank (2003)<br />

und Coface Deutschland (<strong>2014</strong>)<br />

SYSTEMATIK: EINORDNUNG FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG<br />

In der unteren Abbildung ist die Abgrenzung zwischen Unternehmens- und Projektfinanzierung dargestellt. Bei einer konventionellen<br />

Finanzierung über einen Bankkredit erfolgt die Bedienung der Fremdkapital-(FK-)Geber aus den Unternehmenserträgen. Der Einsatz der<br />

finanziellen Mittel ist nicht zweckgebunden. Im Gegensatz dazu wird bei der Projektfinanzierung nur der finanzielle Rückfluss (Cashflow) aus dem<br />

Projekt zur Tilgung der Verbindlichkeiten herangezogen, und die eingesetzten Mittel fließen dem Projekt zu. Der Schwerpunkt der Betrachtung<br />

liegt in dieser <strong>Studie</strong> vor allem auf der FK-Finanzierung über FK-Geber und Kreditfinanzierungen. Die Eigenkapital-(EK-)Finanzierung über<br />

Banken wird aufgrund der hohen Transparenz der Finanzmärkte nicht weiter betrachtet. Von der Finanzierung losgelöst werden<br />

Förderinstrumente abgebildet. Die einzelnen Fördermaßnahmen werden nach den Finanzgebern geordnet dargestellt. Weitere Informationen<br />

und Erläuterungen der einzelnen Begrifflichkeiten sind auf den folgenden Folien festgehalten.<br />

Unternehmensfinanzierung<br />

Projektfinanzierung<br />

Förderung<br />

EK-Finanzierung<br />

Innenfinanzierung als Teil der<br />

Eigenkapitalfinanzierung, z. B. über<br />

Rückstellungen, Gewinnthesaurierung<br />

und Abschreibungsrückflüsse<br />

EK<br />

Unternehmen<br />

EK+FK<br />

FK<br />

Investitionsobjekt<br />

Fremdkapitalgeber<br />

Bedienung der FK-<br />

Geber erfolgt aus den<br />

Unternehmenserträgen.<br />

FK<br />

FK-Finanzierung<br />

Kreditlinien<br />

Exportfinanzierung<br />

Kreditfinanzierung<br />

Bedienung der FK-Geber<br />

erfolgt durch den finanziellen<br />

Rückfluss aus dem Projekt.<br />

FK<br />

FK<br />

FK<br />

Projektgesellschaft<br />

EK-Finanzierung<br />

z. B. über<br />

Börsengang,<br />

Venture Capital,<br />

Private-Equity-<br />

Kapitalerhöhung<br />

EK<br />

Projektträger<br />

EK<br />

EK<br />

Unter Förderung/<br />

Förderprogrammen<br />

sind die staatlichen<br />

und privaten/<br />

institutionellen<br />

Anreizprogramme<br />

zur finanziellen<br />

Unterstützung von<br />

PV (meist<br />

Zuschüsse,<br />

Steuerbefreiungen,<br />

Einspeisevergütung,<br />

Net-Metering,<br />

Quotensysteme<br />

usw.) zu verstehen.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

104


EINFÜHRUNG: BEGRIFFSERLÄUTERUNGEN<br />

Aufgrund der zahlreichen Angebote und Möglichkeiten zur Projektfinanzierung kann im Rahmen dieser <strong>Studie</strong> nur eine Auswahl betrachtet werden.<br />

In der folgenden Tabelle werden die im Rahmen von EE-Projekten angewendeten Formen der Finanzierung genannt und definiert.<br />

Begriffserläuterung<br />

Projektfinanzierung<br />

Exportfinanzierung<br />

Kreditfinanzierung<br />

Eigenkapitalfinanzierung<br />

Langfristige Finanzierung eines wirtschaftlich sich selbst tragenden (über den Cash Flow des Projekts) und<br />

rechtlich in einer Projektgesellschaft verselbstständigten Investitionsvorhabens. Eigentümer einer<br />

Projektgesellschaft sind die Kapitalgeber, die diese mit finanziellen Mitteln ausstatten und unmittelbar in das<br />

operative Projekt eingebunden sind oder durch spezialisiertes Know-how und gezielte Unterstützungsleistungen<br />

aktiv zum Erfolg des Projekts beitragen.<br />

Finanzierungsmaßnahmen, um Exporte zu ermöglichen, deren Finanzierungsbedingungen festzulegen sowie<br />

Risiken im Auslandsgeschäft zu verringern. Eine genauere Darstellung erfolgt vor allem für Lieferanten- und<br />

Bestellerkredite weiter unten. Grundaufbau und zeitliche Struktur von Ausfuhrgeschäften sind auf der<br />

nachfolgenden Folie dargestellt.<br />

Klassische Finanzierungsform über Fremdkapital (Darlehen), hier in der Regel lokaler Geschäftsbanken.<br />

Finanzierung über Beteiligung am Kapital des Unternehmens oder der Projektgesellschaft. Dieses i. d. R. temporäre<br />

Engagement beinhaltet meist eine vorab definierte Exit-Strategie und kommt insbesondere auch bei der<br />

Projektfinanzierung zum Einsatz.<br />

Quelle: ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

105


Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Bayrische Landesbank (2003)<br />

EINFÜHRUNG: FINANZIERUNG VON AUSFUHRGESCHÄFTEN <strong>–</strong><br />

EXPORTFINANZIERUNG<br />

Instrumente der Exportfinanzierung sind Maßnahmen zum Anschub von Exporten, zur Festlegung ihrer Finanzierungsbedingungen und der<br />

Reduzierung von Risiken im Auslandsgeschäft. Unter Exportfinanzierung werden Exportkreditgarantien subsummiert. Exportkreditgarantien sind<br />

„Versicherungen“ für Exportgeschäfte, mit denen ein Zahlungsausfall aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen abgesichert wird. Politische<br />

Ursachen können neben der Devisenknappheit des Bestellerlandes beispielsweise auch Krieg, Unruhen oder Zahlungsverbote sein. Wirtschaftliche<br />

Ursachen sind die Nichtzahlung des Kunden oder beispielsweise dessen Insolvenz. Für die Absicherung von Ausfuhrgeschäften werden Bestellerund<br />

Lieferantenkredite genutzt. Unter einem Lieferantenkredit versteht man den Kredit einer Bank an einen Exporteur (Lieferanten) zur<br />

Refinanzierung seines dem ausländischen Besteller im Rahmen des Exportvertrags eingeräumten Zahlungsziels. Zur Absicherung werden die<br />

Ansprüche aus dem Liefergeschäft meist abgetreten. Ein Bestellerkredit ist ein Kredit, der einem ausländischen Besteller (Importeur) gewährt<br />

wird. Die Kreditmittel stehen dem deutschen Exporteur zur Erfüllung des Liefervertrags zur Verfügung. Die Finanzierung über einen Bestellerkredit<br />

kann erst ab dem Zeitpunkt der Lieferung erfolgen. Der Lieferantenkredit hingegen steht über die gesamte Laufzeit des Liefergeschäfts zur<br />

Verfügung. Die zeitliche Einordnung sowie Grundstruktur von Lieferanten- und Bestellerkrediten ist in der unten stehenden Abbildung<br />

festgehalten. Abhängig vom Zahlungsziel werden kurzfristige und langfristige Lieferanten- bzw. Bestellerkredite unterschieden.<br />

Zeitlicher Ablauf Exportgeschäft<br />

Akquisition<br />

Produktion<br />

Lieferung<br />

Zahlungsziel<br />

Zeit<br />

Lieferantenkredit<br />

Exporteur<br />

Lieferantenkredit<br />

AKA/Bank<br />

Liefervertrag<br />

Zahlungsziel<br />

Importeur<br />

HERMES-Ausfuhrdeckung<br />

Liefervertragsabschluss<br />

Lieferantenkredit<br />

Bestellerkredit<br />

Exporteur<br />

Liefervertrag<br />

Importeur<br />

Bestellerkredit<br />

Letzte<br />

Tilgungsrate<br />

Auszahlung<br />

Bestellerkredit<br />

AKA/Bank<br />

Bestellerkredit<br />

HERMES-<br />

Finanzkreditdeckung<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

106


EINFÜHRUNG: AKTEURE<br />

Projektfinanzierung und finanzielle Förderung von PV-Projekten sind in <strong>Mexiko</strong> über verschiedene Kanäle zugänglich.<br />

Im ersten Schritt werden die Angebote und Instrumente der folgenden Institutionen, Banken und Ministerien betrachtet:<br />

• DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH als Teil der KfW Bankengruppe spezialisiert auf die Finanzierung<br />

größerer Projektvolumen für die Privatwirtschaft,<br />

• KfW IPEX-Bank als Teil der KfW Bankengruppe mit Spezialisierung auf internationale Exportfinanzierung,<br />

• Northstar Europe S.A. (NSE) Kooperationspartner der KfW IPEX-Bank im Bereich der Exportfinanzierung,<br />

• Die staatliche Exportkreditversicherung Euler HERMES Kreditversicherungs-AG in Zusammenarbeit mit der PricewaterhouseCoopers<br />

AG WPG (im folgenden vereinfacht HERMES) für Ausfuhrgewährleistungen,<br />

• Die AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft m.b.H als privatrechtliches Pendant zur KfW,<br />

• Europäische Investitionsbank (EIB) als einer der weltweit größten Finanzierungsgeber,<br />

• Die International Finance Corporation (IFC) der Weltbankgruppe agiert weltweit als Finanzierer der Privatwirtschaft,<br />

• Die internationale Exportkreditversicherung der Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA),<br />

• Die Inter-American Development Bank (IDB) als regionale Entwicklungsbank für den lateinamerikanischen und karibischen Raum,<br />

• Die Secretaría de Energía, México (SENER) als Energieministerium mit den Förderungen über Einkommenssteuerbefreiungen,<br />

Steuererleichterungen und Subventionen,<br />

• Dirección General de Regulación Ambiental (DGRA) bietet Steuererleichterungen beim Import / Export von Gütern im Bereich<br />

Umweltschutz, die genauer betrachtet werden,<br />

• Comisión de Electricidad Federal (CFE), die Net-Metering für kleinere PV-Anlagen anbietet.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

107


EINFÜHRUNG: FINANZIERUNGSMATRIX NACH<br />

FINANZIERUNGSART UND REGION<br />

Die untenstehende Tabelle bildet zusammenfassend die in der <strong>Studie</strong> genauer beleuchteten Institutionen, Banken und Ministerien im regionalen<br />

Kontext sowie mit den zugehörigen Finanzierungsinstrumenten ab. Auf den nächsten Folien wird zunächst auf die von Deutschland ausgehenden,<br />

speziell für <strong>Mexiko</strong> und den PV-Markt eingesetzten Finanzierungsinstrumente eingegangen. Danach wird der Fokus auf internationale Instrumente<br />

erweitert. Abschließend werden die politischen Förderprogramme für <strong>Photovoltaik</strong> in <strong>Mexiko</strong> ausführlich abgebildet.<br />

Deutschland Europa Amerika Supranational <strong>Mexiko</strong><br />

Projektfinanzierung<br />

DEG<br />

EIB<br />

IDB<br />

Weltbank Gruppe<br />

Privatbanken<br />

HERMES<br />

Exportfinanzierung<br />

AKA<br />

Northstar Europe<br />

MIGA<br />

KfW IPEX Bank<br />

Kreditfinanzierung<br />

Eigenkapitalfinanzierung<br />

Förderung/Förderprogramme<br />

DEG<br />

EIB<br />

IDB<br />

IFC<br />

Privatbanken<br />

SENER<br />

CFE<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

108


Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an KfW (2013) DEG (<strong>2014</strong>b) und ICON-<br />

INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />

FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />

ORGANISATION DER KFW<br />

KfW<br />

Inlandsförderung<br />

Entwicklungsfinanzierung<br />

Exportfinanzierung<br />

Förderprogramme für<br />

Privatpersonen,<br />

Unternehmen<br />

und Kommunen in<br />

Deutschland<br />

DEG Deutsche Investitionsund<br />

Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH<br />

KfW Entwicklungsbank<br />

KfW IPEX-Bank<br />

Die DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH finanziert und berät private Unternehmen, die in Entwicklungsländern<br />

investieren. Dazu stellt sie ihnen langfristiges Kapital bereit und begleitet Unternehmen in allen Projektphasen. Das aktuelle DEG-Portfolio in<br />

<strong>Mexiko</strong> umfasst rund 301 Millionen Euro. Damit werden rund 39 Investitionsvorhaben von Unternehmen mitfinanziert. Interessante Perspektiven<br />

gibt es aus DEG-Sicht im verarbeitenden Gewerbe (insbesondere im Bereich der Automobilzulieferer), im Infrastrukturbereich (Schwerpunkt<br />

erneuerbare Energien) sowie im Agrarsektor. Ebenso fördert die DEG private Unternehmen mit Eigenkapital. Derzeit hat die DEG 50 Mio €. in Form<br />

von Beteiligungskapital in mexikanischen Unternehmen investiert.<br />

Die KfW IPEX-Bank verantwortet innerhalb der KfW Bankengruppe die internationale Projekt- und Exportfinanzierung. Als Kernprodukt stellt<br />

sie mittel- und langfristige individuelle Finanzierungslösungen bereit. Zielsetzung der KfW IPEX-Bank ist es, die Wettbewerbsfähigkeit und die<br />

Internationalisierung von deutschen und europäischen Exportunternehmen zu erhalten und auszubauen. Darüber hinaus finanziert sie die<br />

wirtschaftliche und soziale Infrastruktur in Europa und unterstützt die Verwirklichung von Umwelt- und Klimaschutzprojekten weltweit.<br />

Die KfW Entwicklungsbank setzt einen Mix von Förderinstrumenten ein. Mit Finanzierungsinstrumenten und durch politische Beratung<br />

unterstützt Deutschland die mexikanischen Partner beim Ausbau der Solarstromproduktion. Auch sollen die großen Potenziale zu einer<br />

effizienteren Energienutzung in der mexikanischen Volkswirtschaft genutzt werden. Programme und Vorhaben werden je nach Bedarf finanziert.<br />

Instrumente sind Zuschüsse, Darlehen, Entwicklungs- und Förderkredite. Aufgrund der sehr individuellen Finanzlösungen wird dieser Bereich im<br />

Folgenden nicht genauer erläutert. Weitere Informationen zu Angeboten und Dienstleistungen der Entwicklungsbank finden Sie unter: KfW-<br />

Entwicklungsbank .<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

109


FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />

DEG: PROJEKTFINANZIERUNG<br />

Art<br />

Kredit- oder<br />

Eigenkapitalfinanzierung<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Finanzierung von größeren Investitionsvorhaben (ab ca. 30 Mio. €)<br />

• Beteiligung am Kapital des Unternehmens im Investitionsland, Minderheitsbeteiligung (fallweise<br />

Stimmrechte)<br />

• Kreditfinanzierung für Investitionen, Finanzierung von Teilprojekten möglich<br />

• Mezzanin-Finanzierungen: nachrangige Besicherung, risikoadäquate Ausgestaltung,<br />

Wandlungsmöglichkeiten in Eigenkapital<br />

• Neben der direkten Projekt- und Unternehmensfinanzierung investiert die DEG in<br />

Finanzierungsinstitute und lokale Banken oder in Venture Capital Fonds.<br />

Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige und Unternehmen aus der EU, aber Projekt muss<br />

entwicklungspolitisch und wirtschaftlich sinnvoll sein.<br />

• Investor muss technische Machbarkeit nachweisen.<br />

• Eigenkapital-Beteiligung der DEG geringer als 50 %<br />

Laufzeit • 4 bis 10 Jahre bei Darlehen inkl. Freijahre<br />

Volumen / Konditionen • Darlehen bis zu 25 Mio. € oder EK-Beteiligung, fallweise größere Volumina<br />

Ansprechpartner für MERCOSUR<br />

DEG-Außenbüro Mexico City<br />

Herr Stefan Blum<br />

Arquímedes No. 19 <strong>–</strong> 4° piso<br />

Col. Bosque de Chapultepec<br />

Del. Miguel Hidalgo<br />

11580 México, D.F.<br />

Email: Stefan.Blum@deginvest.de<br />

Telefon: + 52 55 9172-9400<br />

Quelle: DEG (<strong>2014</strong>a) und ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

110


FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />

DEG: FÖRDERPROGRAMME (1/4)<br />

Art<br />

Förderung<br />

„Klimapartnerschaften mit der<br />

Wirtschaft“<br />

(Teil der Internationalen<br />

Klimaschutzinitiative)<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Gefördert werden Projekte, die innovative Technologien einsetzen und demonstrieren, die die<br />

Einführung klimafreundlicher Technologien unterstützen oder bewährte Technologien zur<br />

Treibhausgasminderung an spezifische Rahmenbedingungen in den Zielländern anpassen.<br />

„Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft" verfolgt das Ziel, klimafreundliche Technologien in<br />

Schwellen- und Entwicklungsländern zu fördern und zu verbreiten. Der Internationalen<br />

Klimaschutzinitiative stehen hierfür jährlich 120 Mio. € aus der Veräußerung von Rechten zur Emission<br />

von Treibhausgasen im Rahmen des europäischen Emissionshandels zur Verfügung.<br />

Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige und Unternehmen aus der EU.<br />

• Projekt muss strukturbildend im Bereich klimafreundliche Energie wirken und ohne öffentlichen<br />

Beitrag nicht realisiert werden können.<br />

• Unternehmen sollten mindestens zehn Mitarbeiter beschäftigen.<br />

• Unternehmen sollten drei Jahre erfolgreich am Markt sein.<br />

• Unternehmen sollten einen Jahresumsatz von mindestens 1 Mio. € aufweisen.<br />

Erwartete Projektlaufzeit<br />

2 bis 3 Jahre<br />

Volumen / Konditionen<br />

Ansprechpartner<br />

Förderung bis 200.000 €, jedoch maximal 50 % Kostenübernahme<br />

Telefon: +49 221 4986-1278; +49 221 4986-1648; DEG-Programmfinanzierung unter<br />

klimapartnerschaften@deginvest.de<br />

Antragstellung und weitere Informationen unter<br />

http://www.deginvest.de/deg/DE_Home/Unser_Angebot/Foerderprogramme/Klimapartnerschaften.j<br />

sp<br />

Quelle: DEG (<strong>2014</strong>a) und ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

111


FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />

DEG: FÖRDERPROGRAMME (2/4)<br />

Art<br />

Förderung „develoPPP.de“<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

develoPPP.de richtet sich an Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren und<br />

dabei ihr unternehmerisches Engagement nachhaltig gestalten wollen. Mehrmals pro Jahr werden von<br />

der DEG PPP-Ideenwettbewerbe durchgeführt. Interessierte Unternehmen können hierbei<br />

Projektvorschläge einreichen, die von der DEG auf ihre PPP-Eignung überprüft werden.<br />

Unterstützt werden finanzielle und personelle Beteiligungen an Projekten, die einen<br />

entwicklungspolitischen Nutzen im Partnerland bringen.<br />

Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige und Unternehmen aus der EU mit Jahresumsatz bis zu 500 Mio €.<br />

• Unternehmen sollten mindestens zehn Mitarbeiter beschäftigen<br />

• Unternehmen sollten drei Jahre erfolgreich am Markt sein<br />

• Unternehmen sollten einen Jahresumsatz von mindestens 1 Mio. € aufweisen<br />

• Ein öffentlicher develoPPP.de-Beitrag wird nur geleistet, wenn der private Partner die Maßnahme<br />

ohne den öffentlichen Partner nicht durchführen würde und die Maßnahme nicht gesetzlich<br />

vorgeschrieben ist (Subsidiarität).<br />

• Unternehmen sind für die Realisierung des Projekts in finanzieller, inhaltlicher und personeller<br />

Hinsicht verantwortlich.<br />

Laufzeit<br />

Individuelle Vereinbarung<br />

Volumen / Konditionen<br />

Pro Projekt können bis zu 200.000 € aus dem PPP-Programm zur Verfügung gestellt werden. Das<br />

Unternehmen muss mindestens 50 % der Projektkosten übernehmen.<br />

Ansprechpartner<br />

DEG-Programmfinanzierung unter ppp@deginvest.de<br />

oder Telefon: +49 (0) 221 4986-1476; Antragstellung über<br />

http://www.developpp.de<br />

www.deginvest.de und<br />

Quelle: DEG (<strong>2014</strong>b) und ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

112


FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />

DEG: FÖRDERPROGRAMME (3/4)<br />

Art<br />

Förderung von<br />

Machbarkeitsstudien<br />

Programmspezifika/Fördervoraussetzungen<br />

Die DEG finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung (BMZ) Machbarkeitsstudien von deutschen oder anderen europäischen Unternehmen mit,<br />

die der Vorbereitung entwicklungspolitisch sinnvoller Investitionen dienen.<br />

Voraussetzungen/Zielgruppe • Offen für alle Wirtschaftszweige und Unternehmen aus der EU mit Jahresumsatz bis zu 500 Mio.<br />

Euro.<br />

• Gegenstand der Machbarkeitsstudie ist die Vorbereitung eines konkreten Investitionsvorhabens mit<br />

plausibler Aussicht auf Durchführbarkeit und Rentabilität.<br />

• Die Kosten der <strong>Studie</strong> stehen in einem vertretbaren Verhältnis zur Höhe der geplanten Investition<br />

• Die <strong>Studie</strong> würde aufgrund von Risiken und Kosten ohne öffentliche Mittel nicht durchgeführt<br />

werden.<br />

Laufzeit • Individuelle Vereinbarung<br />

Volumen/Konditionen • Pro Machbarkeitsstudie können bis zu 200.000 € zur Verfügung gestellt werden.<br />

• Das Unternehmen muss mindestens 50 % der gesamten Projektkosten übernehmen.<br />

Ansprechpartner<br />

DEG-Programmfinanzierung unter machbarkeitsstudien@deginvest.de<br />

Antragstellung über http://www.deginvest.de/deg/DE_Home/Unser_Angebot/<br />

Foerderprogramme/Machbarkeitsstudien/index.jsp<br />

Quelle: DEG (<strong>2014</strong>b) und ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

113


FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />

DEG: FÖRDERPROGRAMME (4/4)<br />

Art<br />

Förderung „Up-Scaling“<br />

Programmspezifika/Fördervoraussetzungen<br />

Mit dem Programm „Up-Scaling“ finanziert die DEG Pionierinvestitionen von kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU) in Entwicklungs- und Schwellenländern, die ein innovatives Geschäftsmodell<br />

erweitern möchten. Das Angebot richtet sich an Unternehmen, deren Finanzierungsbedarf zwischen<br />

einer Mikrofinanzierung und der klassischen Finanzierung durch Geschäftsbanken liegt.<br />

Voraussetzungen/Zielgruppe • Offen für alle Wirtschaftszweige und Unternehmen und Tochtergesellschaften deutscher oder<br />

europäischer Unternehmen mit Jahresumsatz bis zu 500 Mio. €<br />

• Unternehmen soll mindestens einen Jahresabschluss vorweisen können<br />

• Eine Pilotphase, in der die Technologie und das Geschäftsmodell lokal erprobt worden sind, wurde<br />

erfolgreich abgeschlossen. („Proof of Concept“).<br />

• Das Vorhaben ist rentabel und erzielt Gewinne.<br />

• Das Vorhaben hat aufgrund von Marktgröße und Zielgruppe ein hohes Wachstumspotenzial.<br />

Quelle: DEG (<strong>2014</strong>d)<br />

Laufzeit • Individuelle Vereinbarung<br />

Volumen/Konditionen • Die DEG übernimmt bis zu 50 % des Gesamtinvestitionsvolumens (max. 500.000 €) .<br />

• Es muss private Kapitalgeber geben, die mit mindestens 25 % zur Finanzierung beitragen.<br />

• Der DEG-Anteil ist im Erfolgsfall des Vorhabens (d.h. beim Erreichen von vorab definierten<br />

Finanzkennzahlen wie Cash-Flow, Umsatz oder Gewinn) zurückzuzahlen.<br />

Ansprechpartner<br />

Interessierte Unternehmen können ihre Projektanträge zu geplanten Investitionsvorhaben jederzeit bei<br />

der DEG einreichen. Die Antragsunterlagen können Sie hier herunterladen.<br />

DEG - Programmfinanzierung<br />

50449 Köln, Kämmergasse 22<br />

Telefon: +49 (0) 221 4986-1145<br />

E-Mail: tobias.bidlingmaier@deginvest.de<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

114


Quellen: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ( <strong>2014</strong>) und<br />

KfW IPEX-Bank (<strong>2014</strong>)<br />

FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />

KFW IPEX-BANK: LIEFERANTEN- UND BESTELLERKREDITE<br />

Art<br />

Export-/Kreditfinanzierung<br />

Programmspezifika/Fördervoraussetzungen<br />

Darlehen gehen an Käufer deutscher Ware im Zielland.<br />

Voraussetzungen/Zielgruppe • Offen für deutsche Exporteure oder ausländische Importeure von deutschen Gütern<br />

• Voraussetzung für European Recovery Program (ERP*) ist neben dem Volumen eine HERMES-<br />

Deckung, i. d. R. mit 5 % Selbstbehalt<br />

Laufzeit • Zwei bis fünf Jahre, Tilgung: i. d. R. halbjährliche Raten, abhängig von der nach HERMES gedeckten<br />

Laufzeit<br />

Volumen/Konditionen • Volumen bis 100 Mio. Euro Exportauftragswert über das European Recovery Program<br />

• Zinssatzbildung: fix oder variabel, richtet sich nach Länderrisiko (weitere Informationen dazu z. B.<br />

über http://www.coface.de)<br />

• Volumen von 0,5 bis 5 Mio. € über Small-Ticket-Exporte direkt über Partnerbank Northstar Europe,<br />

siehe dazu nächste Seite<br />

Ansprechpartner • Antragstellung für ERP über KfW IPEX-Bank<br />

• Antragstellung für Small-Ticket-Exporte direkt über Partnerbank Northstar Europe, siehe Folgefolien<br />

• Anträge für Lieferantendarlehen können bei jedem Kreditinstitut gestellt werden<br />

• Anträge für Bestellerdarlehen sind zu richten an:<br />

KfW IPEX-Bank GmbH, Palmengartenstraße 5<strong>–</strong>9, 60325 Frankfurt am Main<br />

Telefon: +49 (0) 69 74 31-3300; E-Mail: info@kfw-ipex-bank.de<br />

* Mit dem ERP-Exportfinanzierungsprogramm werden Kredite zur Finanzierung deutscher Exporte in Entwicklungsländer gewährt. Im Rahmen des<br />

Programms vergeben die KfW IPEX-Bank und die AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft Kredite an die ausländischen Käufer deutscher Exportgüter. Diese Mittel, auch<br />

„CIRR-Kredite“ genannt (CIRR steht für Commercial Interest Reference Rate), müssen bestimmte Programmkriterien erfüllen (siehe dazu Abschnitt AKA<br />

Ausfuhrkredit-Gesellschaft). Die Exportgeschäfte müssen z. B. mit einer Exportkreditgarantie des Bundes gedeckt sein (HERMES). Die KfW IPEX-Bank<br />

übernimmt die Abwicklung dieses Programms für die KfW. Die Kredite des Programms werden durch Mittel des ERP-Sondervermögens gefördert.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

115


Quellen: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ( <strong>2014</strong>) und KfW<br />

IPEX-Bank (2012)<br />

FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />

NSE: SMALL-TICKET-EXPORTE <strong>–</strong> LIEFERANTEN- UND BESTELLERKREDITE<br />

Art<br />

Exportfinanzierung /<br />

Kreditfinanzierung<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Kreditgeber ist die Northstar Europe (NSE) mit Sitz in Luxemburg. NSE ist eine Neugründung und von<br />

der Luxemburger Bankenaufsicht lizenziert. Mehrheitsgesellschafter der NSE ist die Northstar Trade<br />

Finance Inc. (Canada), seit mehr als 15 Jahren Spezialanbieter für kleinere Exportfinanzierungen aus<br />

Kanada und den USA. Genauere Informationen über das Finanzierungsverfahren können der folgenden<br />

Folie entnommen werden.<br />

Voraussetzungen • Offen für deutsche Exporteure oder ausländische Importeure von deutschen Gütern.<br />

• NSE bietet einen liefergebundenen Bestellerkredit auf kommerzieller Basis.<br />

• Finanziert werden maximal 85 % des Auftragswertes.<br />

• Die Finanzierungsgespräche führt NSE direkt mit dem Besteller. Teilweise werden lokale<br />

Repräsentanten eingeschaltet.<br />

• Zur Prüfung der Kreditwürdigkeit benötigt NSE die testierten Jahresabschlüsse des Bestellers für die<br />

vergangenen drei Jahre. Die Unterlagen können direkt vom Besteller oder über den Exporteur bei<br />

NSE eingereicht werden.<br />

Laufzeit • Mittel- bis langfristige Laufzeit von 2 bis 5 Jahren, gem. OECD-Konsensus (i. d. R. Tilgungsdarlehen<br />

mit acht oder zehn gleichen Halbjahresraten ab Lieferung)<br />

Volumen/Konditionen • Volumen bis 100 Mio. € Exportauftragswert über das European Recovery Program (ERP)<br />

• Zinssatzbildung: fix oder variabel, richtet sich nach Länderrisiko (weitere Informationen dazu z. B.<br />

http://www.coface.de)<br />

• Volumen von 0,5 - 5 Mio. € über Small-Ticket-Exporte<br />

Ansprechpartner<br />

direkt über Partnerbank Northstar Europe<br />

Email: info@northstareurope.eu oder www.northstareurope.eu<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

116


Käufer/Kreditnehmer<br />

Finanzierungsanfrage<br />

Antrag<br />

Auszahlung<br />

Quellen: DEG (<strong>2014</strong>b) und KfW IPEX-Bank (<strong>2014</strong>)<br />

FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />

NSE: SMALL-TICKET-EXPORTE <strong>–</strong> LIEFERANTEN- UND BESTELLERKREDITE<br />

Wie bereits beschrieben, besteht zwischen der KfW IPEX-Bank und Northstar Europe S.A. (NSE) eine<br />

Kooperationsvereinbarung, die der Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten kleinerer kommerzieller<br />

Exportgeschäfte dient. Unten dargestellt ist das Beispiel einer Finanzstruktur für Lieferanten- und<br />

Bestellerkredite über die NSE.<br />

Liefer- / Ausfuhrvertrag<br />

1<br />

2<br />

KfW IPEX<br />

Exporteur<br />

Northstar Europe<br />

Finanzkreditdeckung<br />

2<br />

2<br />

Exportkreditversicherung<br />

An- und Zwischenzahlung, mind. 15 %<br />

3<br />

Zahlungsgarantie<br />

4<br />

ggf. ausländischer<br />

Bürge, z. B. Bank<br />

im Bestellerland<br />

Den ersten Schritt der<br />

Exportfinanzierung stellt<br />

der Liefer- und<br />

Ausfuhrvertrag zwischen<br />

Exporteur und Käufer dar,<br />

bei dem eine Anzahlung von<br />

15 %vorgesehen ist. Im<br />

zweiten Schritt stellt der<br />

Exporteur an die KfW IPEX-<br />

Bank eine<br />

Finanzierungsanfrage und<br />

einen Antrag an die NSE.<br />

Die NSE deckt die mögliche<br />

Auszahlung über eine<br />

Exportkreditversicherung.<br />

Parallel stellt im dritten<br />

Schritt der Käufer an die<br />

NSE einen Kreditantrag<br />

über die verbleibenden<br />

85 %. Gegebenenfalls wird<br />

im vierten Schritt über<br />

einen ausländischen Bürgen<br />

eine Zahlungsgarantie<br />

gewährleistet.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

117


Quelle: AKA Ausfuhrkreditgesellschaft (<strong>2014</strong>)<br />

EXPORTFINANZIERUNG ÜBER AKA AUSFUHRKREDIT-GESELLSCHAFT<br />

ABLAUFSCHEMA FÜR CIRR-KREDITE<br />

1. Antrag bei der AKA:<br />

Voraussetzungen:<br />

• Exportgeschäft muss aus Sicht des Bundes förderungswürdig sein, das bedeutet: Erfolgt der Export von Investitionsgütern und Dienstleistungen<br />

in ein Land der DAC-Liste der OECD<br />

• Ist eine HERMES-Deckung für eine Kreditlaufzeit von mindestens vier Jahren ab Startzeitpunkt erhältlich<br />

• Kreditobergrenze (i. d. R. 85 Mio. Euro)<br />

• Kreditgewährung in Euro oder US-Dollar (Eine Kreditgewährung in US-Dollar muss besonders begründet werden.)<br />

Beantragung:<br />

• Beantragung über die Hausbank, die den Kreditantrag bei der AKA einreicht. Benötigt werden Unterlagen zur Beurteilung der Bonität des<br />

Exporteurs, Kreditnehmers und eventuell Sicherheitsgebers sowie kreditvertragsrelevante Auszüge aus dem Exportvertrag.<br />

2. Prüfung des Kreditantrags durch AKA: Die Prüfung des Kreditantrags hängt von der Vollständigkeit und Plausibilität der eingereichten<br />

Unterlagen ab. Die Zusage der AKA erfolgt über die Hausbank des Exporteurs und steht unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit der CIRR-Mittel. Die<br />

Zusage ist i. d. R. auf drei Monate befristet und gegebenenfalls verlängerbar.<br />

3. Bereitstellung der Mittel: Die Mittel werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) verwaltet. Aufgrund<br />

begrenzter CIRR-Mittel kann die AKA die Kredite beim BMWi nur zeitnah beantragen. Wenn der aktuelle CIRR-Satz zur Anwendung kommen soll,<br />

muss der Antrag der KfW bei Euro-Krediten spätestens zehn Banktage bzw. bei US-Dollar-Krediten 20 Banktage vor Kreditvertragsabschluss<br />

vorliegen. Zu dem Zeitpunkt muss die grundsätzliche HERMES-Deckungszusage erteilt sein. Die AKA informiert die Beteiligten über die<br />

Entscheidung des BMWi.<br />

4. Reservierung eines CIRR-Satzes: Ist nur nach Bestätigung durch das BMWi möglich. Die Reservierung gilt für maximal 120 Tage, wobei der<br />

aktuelle Zinssatz um 20 Basispunkte erhöht wird. Es ist eine zusätzliche Gebühr von einem Promille flat auf den reservierten Kreditbetrag zu zahlen.<br />

Eine Verpflichtung zur Inanspruchnahme besteht nicht, die Reservierungsgebühr verfällt nach 120 Tagen. Die Zusage ist i. d. R. kurzfristig möglich.<br />

(Hinweis: Die CIRR-Sätze werden jeweils zur Monatsmitte neu festgelegt.)<br />

5. Kreditvergabeabschluss: Für die gesamte Laufzeit des Kredits gilt der am Tage des Kreditvertragsabschlusses gültige Zinssatz je nach<br />

Marktgegebenheiten mit Refinanzierungsaufschlag der KfW. Dazu kommt eine Bankenmarge, es sei denn, der Kreditnehmer entscheidet sich für<br />

einen reservierten Zinssatz. Die AKA zeigt den Abschluss des Kreditvertrags dem BMWi an und beantragt bei HERMES die endgültige<br />

Deckungszusage.<br />

6. Auszahlung: Die Auszahlung erfolgt an den Exporteur spätestens sieben Banktage nach Einreichung eines Auszahlungszertifikats.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

118


EXPORTFINANZIERUNG ÜBER HERMES<br />

KURZFRISTIGER LIEFERANTENKREDIT<br />

Art<br />

Sammeldeckung:<br />

Ausfuhr-Pauschal-<br />

Gewährleistung<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung (APG) ist eine Absicherung kurzfristiger Forderungen<br />

(Zahlungsziel bis zu zwölf Monate) für deutsche Exporteure, die wiederholt mehrere Besteller in<br />

unterschiedlichen Ländern beliefern. Der Vertrag hat eine Laufzeit von einem Jahr. Etwa zwei Monate vor<br />

Ablauf erhält der Exporteur ein Verlängerungsangebot.<br />

Voraussetzungen • Deutsche Exportunternehmen mit einem jährlichen deckungsfähigen Exportumsatz von mindestens<br />

500.000 € aus verschiedenen Märkten. Für darunter liegende Umsatzgrößen bieten sich andere<br />

Exportkreditgarantien an: Hier wäre z. B. eine besonders auf Unternehmen mit geringerem<br />

deckungsfähigen Exportumsatz zugeschnittene Pauschaldeckung, die APG-light, zu nennen (siehe<br />

Folgefolie).<br />

Laufzeit<br />

Kurzfristig (bis zu 12 Monaten)<br />

Volumen / Konditionen • Prämie wird als individueller Prozentsatz des monatlichen Umsatzes festgelegt, der für die gesamte<br />

Vertragslaufzeit gilt.<br />

• 5 % Selbstbeteiligung bei politischen Risiken, 10 % bei wirtschaftlichen Risiken an der Ausfallsumme.<br />

Befristet bis Ende 2013 kann die Selbstbeteiligung auf Antrag gegen Zahlung einer Zusatzprämie auf<br />

5 % reduziert werden.<br />

Ansprechpartner<br />

Euler HERMES Deutschland AG<br />

Cornelia Cleemann<br />

Telefon: +49 (0) 40 88 34 - 91 85<br />

E-Mail: info@exportkreditgarantien.de; Web: http://www.agaportal.de/<br />

Quelle: Euler HERMES Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

119


EXPORTFINANZIERUNG ÜBER HERMES<br />

KURZFRISTIGER LIEFERANTENKREDIT<br />

Art<br />

Sammeldeckung:<br />

Ausfuhr-Pauschal-<br />

Gewährleistung-light (APG-light)<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung-light (APG-light) ist eine Absicherung kurzfristiger Forderungen<br />

(Zahlungsziel bis zu vier Monate) für deutsche Exporteure, die wiederholt mehrere Besteller in<br />

unterschiedlichen Ländern beliefern.<br />

Voraussetzungen Deutsche Exportunternehmen mit einem jährlichen deckungsfähigen Exportumsatz bis maximal 1 Mio. €<br />

aus verschiedenen Märkten. Die APG-light kann nicht zur Absicherung sogenannter marktfähiger Risiken<br />

genutzt werden.<br />

Laufzeit<br />

Ein Jahr für Forderungen mit einem Zahlungsziel von bis zu vier Monaten<br />

Volumen / Konditionen • Die Prämie bildet sich aus einem Anfangsentgeltsatz: 0,80 % des monatlichen Umsatzes<br />

(Mindestentgelt pro Vertragsjahr: 1.000 €).<br />

• 10 % Selbstbeteiligung bei allen Risiken im Fall eines Forderungsausfalls<br />

Ansprechpartner<br />

Euler HERMES Deutschland AG<br />

Cornelia Cleemann<br />

Telefon: +49 (0) 40 88 34 - 91 85<br />

E-Mail: info@exportkreditgarantien.de Web:<br />

http://www.agaportal.de/<br />

Ein weiteres Angebot der Euler HERMES Deutschland AG für eine Sammeldeckung sind revolvierende Lieferantenkreditdeckungen: Diese sichern<br />

Forderungen mit einer Kreditlaufzeit von maximal 24 Monaten deutscher Exporteure, die einen Besteller in laufender Geschäftsbeziehung beliefern,<br />

ab.<br />

Quelle: Euler HERMES Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

120


EXPORTFINANZIERUNG ÜBER HERMES<br />

LANGFRISTIGER LIEFERANTENKREDIT<br />

Art<br />

Einzeldeckung:<br />

Lieferantenkreditdeckung<br />

Voraussetzungen<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Die Lieferantenkreditdeckung ermöglicht es deutschen Exportunternehmen, eine Forderung aus einem<br />

einzelnen Ausfuhrgeschäft (Warenlieferung oder Dienstleistung) abzusichern.<br />

Nur für deutsche Exportunternehmen<br />

Laufzeit • Zahlungsziel der Absicherung: kurzfristig (bis zu zwei Jahre, siehe Folie 108)<br />

• Zahlungsziel der Absicherung: mittel- und langfristig (zwei Jahre und mehr, siehe Folie 108)<br />

Volumen / Konditionen • Prämie: einmalig ein bestimmter Prozentsatz des gedeckten Auftragswertes (ohne Zinsen) sowie<br />

spezielle Bearbeitungsgebühren, wird individuell bestimmt<br />

• Selbstbeteiligung: 5 % bei politischen Risiken<br />

• Im Regelfall 15 % bei wirtschaftlichen Risiken, befristet bis Ende 2013 kann die Selbstbeteiligung auf<br />

Antrag gegen Zahlung einer Zusatzprämie auf 5 % reduziert werden.<br />

Ansprechpartner<br />

Euler HERMES Deutschland AG<br />

Telefon: +49 (0) 40 88 34 - 90 00<br />

E-Mail: info@exportkreditgarantien.de<br />

Quelle: Euler HERMES Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

121


EXPORTFINANZIERUNG ÜBER HERMES<br />

LIEFERANTENKREDIT FÜR DIENSTLEISTUNGEN<br />

Art<br />

Einzeldeckung:<br />

Leistungsdeckung<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Mit einer Leistungsdeckung sichert ein deutscher Exporteur oder Auftragnehmer eine Forderung aus<br />

einem Exportgeschäft ab, das die Erbringung von Leistungen zum Gegenstand hat, die nicht im<br />

Zusammenhang mit der Ausfuhr von Waren stehen.<br />

Voraussetzungen<br />

Deutsche Unternehmen des Dienstleistungssektors<br />

Laufzeit • Zahlungsziel der Absicherung: kurzfristig (bis zu zwei Jahre, siehe Folie 108)<br />

• Zahlungsziel der Absicherung: mittel- bzw. langfristig (zwei Jahre und mehr siehe Folie 108)<br />

Volumen / Konditionen • Prämie: einmalig ein bestimmter Prozentsatz des gedeckten Auftragswertes (ohne Zinsen) sowie<br />

spezielle Bearbeitungsgebühren<br />

• Selbstbeteiligung: 5 % bei politischen Risiken<br />

• Im Regelfall 15 % bei wirtschaftlichen Risiken.<br />

Ansprechpartner<br />

Euler HERMES Deutschland AG<br />

Matthias Jost<br />

Telefon: +49 (0) 40 88 34 - 95 47<br />

E-Mail: info@exportkreditgarantien.de<br />

Weitere Angebote der Euler HERMES Deutschland AG für eine Einzeldeckung sind: Finanzkreditdeckung, Finanzkreditdeckung-Express,<br />

Fabrikationsrisikodeckung, Bauleistungsdeckung und Projektfinanzierungen.<br />

Informationen unter: http://www.agaportal.de/<br />

Quelle: Euler HERMES Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

122


EXPORTFINANZIERUNG ÜBER HERMES<br />

WEITERE ANGEBOTE ZUR EXPORTFINANZIERUNG<br />

Art<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Ergänzende Deckungsformen: • Avalgarantie: Bei einem Exportgeschäft muss der Exporteur oftmals Vertragsgarantien beibringen.<br />

Der mit der Herauslegung der Vertragsgarantie beauftragte Garantiesteller belastet daraufhin die<br />

Kreditlinie des Exporteurs mit der jeweiligen Garantiesumme. Garantiesteller sind i. d. R. nur dann zur<br />

Herauslegung einer Garantie bereit, wenn der Exporteur entsprechende Sicherheiten bietet. Dies kann<br />

zu Einschränkung der Liquidität beim Exporteur führen. Mit der Avalgarantie verpflichtet sich der<br />

Bund, dem Garantiesteller einen Großteil des Betrages zu erstatten, den dieser im Falle der Ziehung<br />

der Vertragsgarantie an den ausländischen Besteller (Garantienehmer) zahlen musste.<br />

• Beschlagnahmerisikodeckung: Die Beschlagnahmedeckung ermöglicht es, deutschen<br />

Exporteuren ihre typischen Risiken bei solchen Geschäften im Ausland abzusichern, bei denen bei<br />

Grenzüberschreitung der Ware noch nicht feststeht, ob diese überhaupt oder endgültig im Ausland<br />

abgesetzt wird (z. B. Lieferung in ein Konsignationslager oder Kauf auf Probe) oder der Verkauf primär<br />

nicht beabsichtigt ist (z. B. Lieferungen in ein Zoll- oder Messelager).<br />

• Leasingdeckung: Mit einer Leasingdeckung sichert ein Leasinggeber seine Leasingforderung aus<br />

einem grenzüberschreitenden Leasinggeschäft gegenüber einem ausländischen Leasingnehmer ab.<br />

• Vertragsgarantiedeckung: Durch eine Vertragsgarantiedeckung kann sich ein deutscher<br />

Exporteur, der zur Absicherung seiner eigenen vertraglichen Verpflichtungen eine Garantie gegenüber<br />

dem Besteller herauslegen muss, vor Verlusten aus einer politisch bedingten oder widerrechtlichen<br />

Ziehung dieser Garantie schützen.<br />

Onlineportal / Beratungshotline • http://www.agaportal.de Telefon: +49 (0) 40 88 34 - 90 00<br />

Quelle: Euler HERMES Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

123


Forschung, Entwicklung und Innovation<br />

Energieeffizienz<br />

Erneuerbare Energien<br />

Klimaresistenz (Wasser-, Forst-,<br />

Landschaftsmanagement)<br />

Nachhaltiger Verkehr<br />

FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />

ORGANISATION EUROPEAN INVESTMENT BANK<br />

Die Europäische Investitionsbank (EIB) gehört zu den weltweit größten Finanzierungsgebern.<br />

Die EIB ist in mehr als 150 Ländern tätig. Die Spezialisierung im Unternehmensbereich liegt<br />

insbesondere auf der Finanzierung großer Projektvorhaben durch Einzeldarlehen.<br />

Die EIB-Gruppe umfasst die Europäische Investitionsbank und den Europäischen Investitionsfonds<br />

(EIF). Eigentümer der EIB sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen EIB und EIF konzentriert sich hauptsächlich auf die Unterstützung kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen (KMU).<br />

Daneben vergibt die EIB im Auftrag der EU langfristige Finanzierungen für große<br />

Investitionsvorhaben und setzt zur KMU-Förderung folgende Instrumente ein:<br />

• mittel- und langfristige Globaldarlehen an zwischengeschaltete Institute im Bankensektor<br />

• Risikokapitalfinanzierungen in FEMIP- (Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa<strong>–</strong><br />

Mittelmeer) und AKP-Ländern (Asien, Karibik, Pazifik einschließlich Südafrika). Weitere<br />

Informationen finden Sie hier .<br />

Klimaschutzprojekte haben einen Anteil von 27 % am Darlehensbestand der Bank. Ein Großteil der<br />

Finanzierungen der EIB im Umweltbereich floss in EU-Länder. Im Jahr 2013 beliefen sich die<br />

Darlehen der EIB im Umweltbereich auf insgesamt 19 Mrd. €. Davon wurden über 90 % für<br />

Projekte in der EU verwendet. Hierbei nicht berücksichtigt sind die Umweltschutzelemente von<br />

Projekten, deren Gesamtziel nicht direkt die Umwelt betrifft. Diese Komponente wird derzeit von<br />

der Bank statistisch nicht erfasst. Projekte in Asien, Mittel- und Lateinamerika wurden<br />

mit 912 Mio. € finanziert. In den Kandidaten- und den potenziellen Kandidatenländern der EU<br />

wurden Umweltprojekte mit insgesamt 718,7 Mio. € unterstützt. In den Mittelmeer-<br />

Partnerländern stellte die EIB für solche Vorhaben insgesamt 262 Mio. € zur Verfügung. Weitere<br />

267 Mio. € wurden für Umweltprojekte in den AKP-Ländern (Asien, Karibik, Pazifik, einschließlich<br />

Südafrika) bereitgestellt.<br />

2.5<br />

Klimaschutzdarlehen der EIB 2013<br />

nach Sektoren (in Mrd. Euro)<br />

2.2<br />

6.4<br />

1.7<br />

6.2<br />

Quelle: Europäische Investitionsbank (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

124


Quelle: Europäische Investitionsbank (<strong>2014</strong>)<br />

FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />

PROJEKTFINANZIERUNG ÜBER EIB<br />

Art<br />

Kredit- oder<br />

Eigenkapitalfinanzierung<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Finanzierung größerer Investitionsvorhaben: Die EIB finanziert Projekte in einem breiten<br />

Spektrum von Sektoren. Für eine Finanzierung kommen grundsätzlich Projekte in Frage, die den<br />

wirtschaftspolitischen Zielen der EU dienen. Instrumente sind Kredit- oder Eigenkapitalfinanzierung<br />

und Bürgschaften.<br />

Voraussetzungen • Eigenkapital-Beteiligung geringer als 50 % seitens der EIB<br />

• Machbarkeitsstudie sowie weitergehende finanzielle Angaben zum Darlehensnehmer<br />

• Alle Projekte benötigen eine Besicherung (Staatsgarantien).<br />

Laufzeit<br />

Laufzeit für Energieprojekte maximal 15 Jahre<br />

Volumen / Konditionen • Einzeldarlehen ab 25 Mio. €, für AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik) ab 10 Mio. €<br />

• Bei Einzeldarlehen ist die Zinssatzbildung fix oder variabel.<br />

Ansprechpartner Antragstellung über http://www.eib.org/projects/cycle/applying_loan/index.htm<br />

Telefon: (+352) 43 79 - 62000<br />

Laut Finanzexperten, nehmen bei der internationalen Projektfinanzierung über europäische Privatbanken langfristige Finanzierungen im<br />

Volumen ab und verkürzen sich Laufzeiten. Gründe dafür sind vor allem in der seit 2008 laufenden weltweiten Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise und in den neuen Vorschriften nach Basel III zu sehen. Dieser Effekt kann durch langfristige Finanzierungen der EIB in<br />

Europa gemindert werden, da sie europäischen Privatbanken langfristige Finanzierungen bieten kann. Die Experten gehen davon aus,<br />

dass vor allem China stärker als Investor und Finanzier für lateinamerikanische Projekte auf Basis erneuerbarer Energien auftreten wird.<br />

Bislang sind chinesische Unternehmen vor Ort zumeist als Zulieferer bekannt.<br />

Sonderfall: Projekte im Umfang von weniger als 25 Mio. €:<br />

Projekte, bei denen sich die gesamten Investitionskosten auf weniger als 25 Mio. € belaufen, können aus sogenannten Globaldarlehen<br />

finanziert werden, die die EIB an örtliche, regionale oder nationale Partnerbanken vergibt.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

125


Quellen: BMZ (<strong>2014</strong>) und IFC (<strong>2014</strong>)<br />

FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />

ORGANISATION DER WELTBANKGRUPPE<br />

Die Weltbankgruppe wurde im Juli 1944 auf der Währungs- und Finanzkonferenz der Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen in Bretton-<br />

Woods (USA) zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gegründet. Sie ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die<br />

Weltbankgruppe besteht aus fünf Organisationen, von denen besonders der IFC und die MIGA relevant für die Umsetzung von Erneuerbare-<br />

Energien-Projekte der Privatwirtschaft sind. Die Global Environment Facility (GEF) vereinigt Regierungen von 182 Ländern unter der UN-<br />

Organisation United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). Der GEF ist eine unabhängige Finanzinstitution, die Beihilfen an<br />

Entwicklungsländer zur Unterstützung von Biodiversität, Klimaschutz, Landmanagement und anderen Umweltthemen vergibt. Die GEF vergibt<br />

Kredite oft zusammen mit der Weltbank/IBRD. Diese Projekte haben in der Regel ein Volumen von USD 10 Mio. und mehr. Weitere Informationen:<br />

http://www.thegef.org/gef/home.<br />

Die IFC der Weltbankgruppe agiert weltweit als Finanzierer der Privatwirtschaft und ist auf die Finanzierung großer Infrastrukturprojekte<br />

spezialisiert. Die MIGA ist ähnlich wie HERMES auf Exportkreditversicherungen und Exportgarantien für Unternehmen spezialisiert.<br />

World Bank Group<br />

Vollständiger<br />

Name<br />

Aufgabe<br />

IBRD IDA IFC MIGA ISCSID<br />

International Bank of<br />

Reconstruction and<br />

Development<br />

Unterstützung von<br />

Entwicklungsländern<br />

(EL) mit relativ hohem<br />

Pro-Kopf-Einkommen<br />

International<br />

Development<br />

Association<br />

Unterstützung der<br />

ärmsten<br />

Entwicklungsländer<br />

(EL)<br />

International<br />

Finance<br />

Corporation<br />

Direkte<br />

Unterstützung des<br />

privaten Sektors in<br />

Entwicklungsländern<br />

(EL)<br />

Multilateral<br />

Investment<br />

Guarantee<br />

Agency<br />

Förderung von<br />

EL durch Kreditabsicherungen<br />

International Center for<br />

Settlement of Investment<br />

Disputes<br />

Das ISCSID schlichtet<br />

Investitionsstreitigkeiten<br />

zwischen Regierungen und<br />

ausländischen Investoren.<br />

Zielgruppe Regierungen Regierungen Privatwirtschaft Privatwirtschaft Privatwirtschaft / Regierungen<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

126


Quelle: IFC (<strong>2014</strong>)<br />

FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />

PROJEKTFINANZIERUNG ÜBER IFC<br />

Art<br />

Kredit- und<br />

Eigenkapitalfinanzierung<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Finanzierung von größeren Investitionsvorhaben mittels Kredit- oder<br />

Eigenkapitalfinanzierung<br />

Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige<br />

• Schwerpunkte: Telekommunikation, Umweltschutz, Verkehr und Stromversorgung. Andere Sektoren<br />

sind jedoch nicht ausgeschlossen.<br />

Laufzeit • i. d. R. 7 bis 12 Jahre, maximal 20 Jahre bei Eigenkapital- und Kreditfinanzierung<br />

Volumen / Konditionen • 1-100 Mio. US$ Kredit- und Eigenkapitalfinanzierung auch über lokale Währungen möglich.<br />

• Kredite sind i. d. R. auf 25 % des Projektvolumens begrenzt.<br />

• Eigenkapitalbeteiligung zwischen 5 % und 20 %<br />

Ansprechpartner<br />

Antragstellung über:<br />

http://www.ifc.org/wps/wcm/connect/corp_ext_content/ifc_external_corporate_site/what+we+do/abo<br />

ut+ifc+financing_investment+proposals<br />

Ansprechpartner:<br />

Roberto Albisetti (Senior Manager)<br />

Montes Urales 715, Piso 5<br />

Colonia Lomas de Chapultepec<br />

Delegacion Miguel Hidalgo<br />

Mexico, D.F., 11000 - Mexico<br />

Tel: (52-55) 3098-0130<br />

Assistent: Norma Vilchis<br />

E-Mail: NVilchis@ifc.org<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

127


Quelle: MIGA (<strong>2014</strong>)<br />

FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />

EXPORTFINANZIERUNG ÜBER MIGA<br />

Art<br />

Exportkreditversicherung:<br />

Lieferanten- und Bestellerkredite<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Das Small Investment Program (SIP) bietet Versicherungsschutz gegen nicht kommerzielle Risiken. Das<br />

Programm zielt auf KMU ab, die ihre Exportgeschäfte absichern wollen. Abgesichert werden Investitionen<br />

im Bereich Landwirtschaft, Tourismus, Dienstleistungen, Finanzierung und Produktion. Abgesichert wird<br />

gegen folgende Risiken: Devisentauschmöglichkeiten bzw. Transferrestriktionen, Enteignung, Krieg und<br />

Bürgerkrieg.<br />

Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige außer Öl-, Gas- und Bergbauinvestitionen<br />

• KMU mit weniger als 300 Mitarbeitern<br />

• Anlagevermögen geringer als 15 Mio. US$<br />

• Umsatz kleiner als 15 Mio. US$ pro Jahr<br />

Laufzeit • Maximal zehn Jahre Versicherungslaufzeit (Minimum drei Jahre Laufzeit)<br />

Volumen / Konditionen • Volumen bis 10 Mio. US$. Für den Versicherungsschutz größerer Volumen bietet sich das „MIGA’s<br />

regular guarantee program“ an. Weitere Informationen dazu finden Sie unter<br />

http://www.miga.org/investmentguarantees/index.cfmstid=1796<br />

Ansprechpartner<br />

Antragstellung über<br />

http://www.miga.org/investmentguarantees/index.cfmstid=1802<br />

Hal Bosher (Investment Officer)<br />

Telefon: 1202 473 0993<br />

migasip@worldbank.org<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

128


Quelle: IDB (<strong>2014</strong>)<br />

FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />

PROJEKTFINANZIERUNG ÜBER IDB<br />

Die Inter-American Development Bank (IDB) ist die regionale Entwicklungsbank für den lateinamerikanischen und karibischen Raum. Die<br />

für Unternehmen bereitgestellten Finanzierungsmöglichkeiten werden innerhalb der IDB-Gruppe von der Inter-American Investment<br />

Corporation (IIC) und der Multilateral Investment Fund (MIF) angeboten. Die IIC ist mit ihrem Schwerpunkt auf Finanzierungen größerer<br />

Investitionsvorhaben vergleichbar mit den Aktivitäten der IFC der Weltbankgruppe, jedoch in geringerem Umfang und mit Einschränkung auf die<br />

Lateinamerika- und Karibikregion. Der MIF ist auf Finanzierungen kleinerer Investitionsvorhaben und vor allem auf die Finanzierung von<br />

Maßnahmen der Projektentwicklung, z. B. Machbarkeitsstudien, spezialisiert.<br />

Art<br />

Kredit- und<br />

Eigenkapitalfinanzierung<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

IIC: Finanzierung von größeren Investitionsvorhaben mittels Kredit- oder<br />

Eigenkapitalfinanzierung: Zuschüsse für Leistungen (technische Unterstützung), Bürgschaften <strong>–</strong><br />

vor allem mit Fokus auf KMU. Kofinanzierung vergleichbar zu IFC: IIC vermittelt als „lender of<br />

record“-Kapital weiterer Investoren.<br />

Voraussetzungen • Offen für alle Wirtschaftszweige<br />

• Unternehmen mit Jahresumsatz zwischen 5 und 35 Mio. US$, mehrheitlich in Privatbesitz und mit<br />

Sitz in Mitgliedsländern der IIC (Deutschland ist Mitglied)<br />

Laufzeit • 2 bis 12 Jahre<br />

Volumen / Konditionen • maximal 10 Mio. US$ Eigenkapitalbeteiligung bis 33 % oder bis zu 50 % der Projektkosten bei<br />

Erweiterungsinvestitionen<br />

• Zinssätze sind variabel, Orientierung an Libor; Marktmittelbeschaffung zu internationalen<br />

Marktwerten<br />

• Durchführung von Markt- und Sektorstudien und Projektevaluationen. Weitere Informationen zu<br />

den Programmen unter: http://www.iic.org/en/initiatives<br />

Ansprechpartner Antragstellung über: http://www.iic.int/corp_loan_app/IPI.ASP<br />

Alejandra Vallejo<br />

Chief, Corporate Affairs Unit; alejandrav@iadb.org<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

129


Quelle: IDB (<strong>2014</strong>)<br />

FINANZIERUNG ÜBER INTERNATIONALE INSTITUTIONEN<br />

PROJEKTFINANZIERUNG ÜBER IDB<br />

Art<br />

Kredit- und<br />

Eigenkapitalfinanzierung<br />

Programmspezifika / Fördervoraussetzungen<br />

Multilateral Investment Fund (MIF): Finanzierung von kleinen Investitionsvorhaben<br />

mittels Kredit- oder Eigenkapitalfinanzierung, Zuschüsse für Leistungen i. d. R. nur an<br />

gemeinnützige Unternehmen. Daneben bietet die Small Enterprise Investment Facility (SEIF)<br />

Consultingleistungen und Durchführung von Pilotprojekten an.<br />

Voraussetzungen • Vor allem Projekte von NGOs werden berücksichtigt<br />

• Schwerpunkt: technische Unterstützung (Machbarkeitsstudien)<br />

• Keine Staatsgarantien bei Krediten an private Unternehmen erforderlich<br />

Laufzeit k. A.<br />

Volumen / Konditionen • maximal 10 Mio. US$<br />

• Eigenkapitalbeteiligung bis 33 % oder bis zu 50 % der Projektkosten bei<br />

Erweiterungsinvestitionen<br />

• Zinssätze sind variabel, Orientierung an Libor, Marktmittelbeschaffung zu internationalen<br />

Marktwerten<br />

Ansprechpartner Antragstellung über: http://www5.iadb.org/mif/apps/oap/useroap.aspxlang=EN in drei Schritten:<br />

1. Einrichtung Benutzerkonto über Online-Bewerbungssystem,<br />

2. Fragebogen (acht Fragen) zur Überprüfung, ob die Projektidee mit den Kriterien des MIF vereinbar ist,<br />

3. Wenn Schritt 2 positiv beantwortet wird, können die Projektinformationen direkt an das MIF<br />

weitergeleitet werden. Die Bearbeitung wird mit mehreren Wochen veranschlagt. Online besteht die<br />

Möglichkeit, den Status der Anfrage zu verfolgen.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

130


STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />

SENER: EINKOMMENSSTEUERBEFREIUNG<br />

In diesem Abschnitt sind die staatlichen mexikanischen Programme zu Förderung von <strong>Photovoltaik</strong> umfassend abgebildet. Dargestellt ist<br />

das Förderinstrument mit den aktuell feststehenden Konditionen sowie der aktuellen Stand und Anmerkungen für Anlagenbetreiber. Daneben sind<br />

Informationen zu Laufzeit, den anstehenden Gesetzesänderungen und die Kontaktdaten festgehalten. Von Marktexperten wird neben den<br />

bestehenden Programmen empfohlen, sich hinsichtlich lokaler Vergünstigungen wie Steuererleichterungen mit den regionalen Behörden der 31<br />

Bundesstaaten in Verbindung zu setzen. Insbesondere dargestellt werden Steuererleichterungen und -befreiungen, Net-Metering<br />

sowie Subventionen.<br />

Förderinstrument und<br />

rechtliche Grundlage<br />

National einheitliche<br />

Bedingungen<br />

Einkommenssteuerbefreiung<br />

Einkommenssteuerbefreiung;<br />

Ley del Impuesto Sobre la Renta<br />

(Einkommenssteuergesetz), in<br />

der Fassung vom 11. Dezember<br />

2013<br />

Konditionen<br />

Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />

Laufzeit / nächste<br />

Änderung<br />

Steuerzahler, die in Maschinen und Anlagen für die in Kraft seit 12 /<br />

Erzeugung von Strom aus erneuerbaren<br />

2004<br />

Energiequellen investieren, können diese Ausgaben zu<br />

100% von der Einkommenssteuer absetzen. Die<br />

Maschinen oder Anlagen müssen nach der erstmaligen<br />

Abschreibung noch für eine Dauer von mindestens<br />

fünf Jahren in Betrieb sein. Die Abschreibung kann<br />

nur dann erfolgen, wenn das Unternehmen<br />

Steuerzahlungen tätigt. Wenn die Abschreibungen<br />

höher sind als die Steuern, kann der Steuerzahler<br />

weiterhin die Investition in den Folgejahren zu 100%<br />

abschreiben. Um zu verhindern, dass diese Anreize<br />

Investitionen in minderwertige Technologien fördern,<br />

wurde festgelegt, dass die Abschreibungen nur dann<br />

greifen wenn „... die Maschinen oder Anlagen für<br />

einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren in dem<br />

Bereich in Betrieb sind, für den die Abschreibung<br />

vorgenommen wird“.<br />

Begünstigte<br />

jegliche Betreiber von PV-<br />

Anlagen<br />

Kontakt<br />

SENER<br />

#890 Col. Del Valle, Del<br />

Benito Juarez Mexico D.F.<br />

C.P 03100<br />

Tel. (55) 5000 6000<br />

renovables@energia.gob.mx<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

131


STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />

SENER: STEUERERLEICHTERUNGEN<br />

Förderinstrument und<br />

rechtliche Grundlage<br />

National einheitliche<br />

Bedingungen<br />

Steuererleichterung<br />

Beschleunigte<br />

Abschreibung von<br />

Anlagevermögen<br />

(Depreciación aceleradad de<br />

activos fijos)<br />

Konditionen<br />

Investitionen in Maschinen und Anlagen für die<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien können zu 100 %<br />

von der Steuer abgeschrieben werden.<br />

Abschreibungen werden nur durchgeführt, wenn Ertragsteuern<br />

anfallen. Sollten die Abschreibungen höher ausfallen als die<br />

Steuer, darf der Steuerzahler die Investitionen in den<br />

Folgejahren abschreiben.<br />

Um zu verhindern, dass dieser Mechanismus Investitionen in<br />

Technologien mit niedriger Qualität begünstigt, können nur<br />

Maschinen und Anlagen abgeschrieben werden, die bereits über<br />

einen Mindestzeitraum von fünf Jahren in Betrieb sind.<br />

Laufzeit / nächste<br />

Änderung<br />

In Kraft seit 2005<br />

Begünstigte<br />

Jegliche Betreiber<br />

von PV-Anlagen<br />

Kontakt<br />

La Secretaría de Energía<br />

(SENER)<br />

Av. Insurgentes Sur #890<br />

Col. Del Valle, Del Benito<br />

Juarez Mexico D.F.<br />

C.P 03100<br />

Tel. (55) 5000 6000<br />

renovables@energia.gob.mx<br />

Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

132


STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />

DGRA: STEUERERLEICHTERUNGEN BEIM IMPORT / EXPORT<br />

Förderinstrument und<br />

rechtliche Grundlage<br />

National einheitliche<br />

Bedingungen<br />

Steuererleichterung<br />

Gesetzesgrundlage für<br />

Zölle: Arancelles "0"<br />

(fracc. 9806.00.02 y 03)<br />

Konditionen<br />

Anlagen und Bestandteile, die sich an die Vorgaben<br />

der Ministerien für Umwelt und natürliche Ressourcen<br />

und Wirtschaft halten, werden von Import- und<br />

Exportzöllen befreit.<br />

Maschinen, Bestandteile, Komponenten, etc., die zur<br />

Forschung und Entwicklung an Forschungsinstituten<br />

(eingeschrieben im nationalen Register für<br />

wissenschaftliche und technologische Institutionen<br />

und Unternehmen) genutzt werden und sich an die<br />

Richtlinien des Ministeriums für Wirtschaft und des<br />

Nationalen Rats für Wissenschaft und Technologie<br />

halten, werden auch von Import- und Exportzöllen<br />

befreit.<br />

Laufzeit / nächste<br />

Änderung<br />

Seit 1996 (Zollminderung<br />

für den<br />

Import von<br />

umweltfreundlichen<br />

Maschinen; Fokus<br />

auf Autos)<br />

Seit 06 / 2007 auch<br />

in Bezug auf<br />

Technologie für EE.<br />

Begünstigte<br />

Jegliche Betreiber<br />

von PV-Anlagen<br />

Kontakt<br />

Dirección General de Regulación<br />

Ambiental (DGRA)<br />

Dirección de Regulación Industrial<br />

Lic. Carlos Muñoz Villarreal<br />

cmuz@ine.gob.mx<br />

Lic. Citlalin Martínez Córdova<br />

cmartine@ine.gob.mx<br />

Tel. (55) 5624 3479/5624 3477<br />

Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

133


STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />

CFE: NET-METERING FÜR KLEINE PV-ANLAGEN<br />

Förderinstrument<br />

und rechtliche<br />

Grundlage<br />

National<br />

einheitliche<br />

Bedingungen<br />

Net-Metering<br />

Esquema de<br />

Interconexión para<br />

fuente de Energía<br />

Solar a pequeña<br />

escala<br />

(Netzanschlussmodell<br />

für kleine PV-<br />

Anlagen);<br />

RESOLUCION<br />

Núm.<br />

RES/054/2010<br />

Konditionen<br />

Die Gesetzesreformen von 2008 und 2010 ermöglichen<br />

ein Net-Metering-Modell für kleine PV-Anlagen bis 30<br />

kW, die an das Netz der CFE angeschlossen sind (bis zu<br />

10kW für private Haushalte und bis zu 30 kW für Nutzer<br />

im Niederspannungsbereich). Der im Rahmen des Net-<br />

Meterings erzeugte Strom soll in erster Linie der Deckung<br />

des Eigenbedarfs dienen. Die Anlagenbetreiber (AB)<br />

erhalten jedoch die Möglichkeit, überschüssigen Strom in<br />

das Netz einzuspeisen. Gemäß dem neuen Gesetz können<br />

sowohl Haushalte als auch größere Unternehmen oder<br />

Gemeinden bis zu 500 kW pro Stunde in das Stromnetz<br />

einspeisen. Der Vertrag zur Einspeisung wird zwischen<br />

dem AB und dem Versorgungsunternehmen (VU)<br />

geschlossen, wobei das VU die Eigenschaften und<br />

Anforderungen an die Systeme und Geräte festlegt.<br />

Messsysteme zur Erfassung des verbrauchten und<br />

eingespeisten Stroms werden vom VU auf Kosten des AB<br />

installiert. Der in Rechnung gestellte Strom ergibt sich<br />

aus der Differenz des verbrauchten und eingespeisten<br />

Stroms. Ist die Differenz negativ, wird dies als ein Kredit<br />

an den AB gesehen, welchen er innerhalb von 12 Monaten<br />

geltend machen kann. Nach Ablauf der 12 Monate entfällt<br />

jegliche Inanspruchnahme.<br />

Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />

Laufzeit /<br />

nächste<br />

Änderung<br />

in Kraft seit<br />

07 / 2007<br />

Begünstigte<br />

jegliche<br />

Betreiber von<br />

PV-Anlagen,<br />

die an das Netz<br />

der CFE<br />

angeschlossen<br />

sind<br />

Aktueller Stand / Anmerkungen Kontakt<br />

02/2012: Das in <strong>Mexiko</strong><br />

angewandte Net-Metering<br />

umfasst die Installation eines<br />

"bi-directional meter", das<br />

sowohl den vom<br />

Anlagenbetreiber eingekauften<br />

Strom als auch den von ihm ins<br />

Netz eingespeisten<br />

erneuerbaren Strom misst.<br />

Der im Rahmen des Net-<br />

Meterings erzeugte Strom soll in<br />

erster Linie der Deckung des<br />

Eigenbedarfs dienen. Die<br />

Anlagenbetreiber (AB) erhalten<br />

jedoch die Möglichkeit,<br />

überschüssigen Strom in das<br />

Netz einzuspeisen. Gemäß dem<br />

neuen Gesetz können sowohl<br />

Haushalte als auch größere<br />

Unternehmen oder Gemeinden<br />

bis zu 500 kW pro Stunde in das<br />

Stromnetz einspeisen.<br />

Adresse:<br />

Av. San Rafael No.<br />

211 - A . Sta. Cecilia.<br />

C.P. 54130.<br />

Tlalnepantla De Baz,<br />

Estado De México.<br />

Email:<br />

antonio.lopezpuerta<br />

@cfe.gob.mx<br />

Tel: 5531-5938,<br />

5229-4400 EXT.<br />

96500, 96501,<br />

90043<br />

Weitere<br />

Informationen:<br />

Solar San Miguel<br />

185 Salida Real de<br />

Queretero San<br />

Miguel de Allende,<br />

Mexico<br />

info@solarsanmigue<br />

l.com<br />

Tel: 415 154 6397<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

134


STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />

SENER: SUBVENTIONEN (1/2)<br />

Förderinstrument<br />

und rechtliche<br />

Grundlage<br />

National einheitliche<br />

Bedingungen<br />

Subvention für<br />

Projekte / Investitionen<br />

im Bereich<br />

EE und PV<br />

Fondo para la<br />

Transición<br />

Energética y el<br />

Aprovechamiento<br />

Sustentable de la<br />

Energía (Fonds für<br />

den Energieumstieg<br />

und die nachhaltige<br />

Energieförderung);<br />

LAERFTE 2008<br />

Konditionen<br />

Mittel werden für Projekte in den folgenden<br />

Bereichen vergeben: Förderung der<br />

Energiewende, Energieeinsparungen,<br />

Investitionen in umweltfreundliche<br />

Technologien und die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien. Die Regeln für die Zuweisung,<br />

Verteilung und Höhe der Ressourcen wird<br />

von einem technischen Komitee aus<br />

Vertretern verschiedener Abteilungen und<br />

Organisationen des Energiesektors und der<br />

Forschung zusammengestellt. Das Gesetz<br />

sieht vor, dass EE-Kraftwerke mit einer<br />

Kapazität von mehr als 2,5 MWp möglichst<br />

unter Einbeziehung der örtlichen<br />

Kommunen geplant und betrieben werden,<br />

um die ländliche Entwicklung zu fördern.<br />

Anlagenbetreiber müssen sich an die<br />

Vorgaben bezüglich Stromtransport, -<br />

übertragung, -umwandlung und -lieferung<br />

der zuständigen Regulierungsbehörde<br />

halten.<br />

Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />

Laufzeit /<br />

nächste<br />

Änderung<br />

in Kraft seit<br />

02 / 2009<br />

Begünstigte<br />

Jegliche Betreiber<br />

von PV-Anlagen;<br />

sowohl<br />

Unternehmen als<br />

auch natürliche<br />

Personen können<br />

sich im Rahmen<br />

von<br />

Ausschreibungen<br />

für die staatlichen<br />

Subventionen<br />

bewerben.<br />

Aktueller Stand /<br />

Anmerkungen<br />

Die Verabschiedung des<br />

mexikanischen Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetzes LAERFTE<br />

ermöglichte 2009 die<br />

Gründung des Fondo para la<br />

Transición Energética, in dem<br />

jährlich 3 Mrd. Mex$ (ca.<br />

180,3 Mio. €) unter anderem<br />

auch für PV-Projekte zur<br />

Verfügung stehen.<br />

02/2012: Vom Gesamtbudget<br />

des Fonds sind jährlich 600<br />

Mio. Mex$ (ca. 36 Mio. €) für<br />

Projekte für die<br />

Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energien und<br />

400 Mio. Mex$ (ca. 24 Mio. €)<br />

für Forschungsprojekte<br />

bestimmt.<br />

Wechselkurs vom 11.10.2012:<br />

1 € = 16.642 Mex$<br />

Kontakt<br />

SENER<br />

#890 Col. Del Valle, Del<br />

Benito Juarez Mexico D.F.<br />

C.P 03100<br />

Tel. (55) 5000 6000<br />

renovables@energia.gob.mx<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

135


STAATLICHE PV-FÖRDERPROGRAMME IN MEXIKO<br />

SENER: SUBVENTIONEN (2/2)<br />

Förderinstrument<br />

und rechtliche<br />

Grundlage<br />

National einheitliche<br />

Bedingungen<br />

Subvention<br />

Fondo Sectorial de<br />

Energía-<br />

Sustentabilidad<br />

Energética SENER-<br />

CONACYT (Fonds<br />

für Energie und<br />

nachhaltigen<br />

Energieverbrauch)<br />

Konditionen<br />

Der Fonds wird vom Ressort für Energie<br />

(SENER) und vom Nationalen Rat für<br />

Wissenschaft und Technologie (CONACYT)<br />

geleitet. Wirtschaftliche Unterstützung erhalten<br />

Projekte im Bereich der wissenschaftlichen<br />

Forschung und der angewandten Technologie,<br />

die u.a. auf die Forschung und Entwicklung im<br />

Bereich erneuerbare Energien, Energieeffizienz,<br />

saubere Technologien und die Diversifizierung<br />

der Primärenergieträger fokussieren.<br />

Die Ressourcen für den Fonds kommen aus einer<br />

Gebühr von 0,13 % auf die Erlöse aus dem<br />

Rohöl- und Gasgeschäft von PEMEXund werden<br />

nur an Projekte vergeben, die unter<br />

mexikanischer Leitung stehen.<br />

Ein Technik- und Verwaltungsausschuss<br />

bestimmt über die Höhe der Subvention mit<br />

Bezug auf die Gesamtkosten des vorgestellten<br />

Projekts. Die Ausgabe der Subventionen erfolgt<br />

in 3 Etappen: 40 % nach Unterschrift des<br />

Vertrages, 50 % in einer zweiten Etappe und<br />

10 % als Erstattung nach Projektabschluss.<br />

Quelle: dena Förderübersicht (Stand November <strong>2014</strong>)<br />

Laufzeit /<br />

nächste<br />

Änderung<br />

In Kraft seit<br />

07 / 2007<br />

Begünstigte Aktueller Stand / Anmerkungen Kontakt<br />

Jegliche<br />

Betreiber von<br />

PV-Anlagen<br />

01/2011: Für das Jahr 2011 wurden<br />

fünf Projekte ausgewählt, die vom<br />

Fonds mit finanziellen Mitteln<br />

unterstützt werden.<br />

Die Ausschreibungen für das Jahr<br />

2012 waren zwischen dem 05.09 und<br />

04.11.2011 geöffnet.<br />

Es gibt drei verschiedene Fonds zur<br />

Beantragung einer Förderung:<br />

1. Fonds zur Förderung von Projekten<br />

zur energetischen Nachhaltigkeit,<br />

2. Fonds zur Förderung der<br />

Energiegewinnung aus<br />

Kohlenwasserstoff,<br />

3. Fonds zur Förderung der<br />

Forschung und Entwicklung im<br />

Energiesektor.<br />

Consejo Nacional de<br />

Ciencia y Tecnología<br />

Av. Insurgentes Sur<br />

1582, Col. Crédito<br />

Constructor Del.<br />

Benito Juárez C.P.:<br />

03940, México, D.F.<br />

Tel: (55) 5322 7700<br />

Dr. Leopoldo Vilchis<br />

Ramírez<br />

Dirección de<br />

Desarrollo<br />

Tecnológico<br />

lvilchis@conacyt.mx<br />

Tel.: (55) 5322-7700<br />

Ext. 5900<br />

Umweltanalyse<br />

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136


ZINSENTWICKLUNG / RATING IN MEXIKO<br />

Die Banco de Mexico (Banxico) ist die Zentralbank <strong>Mexiko</strong>s. Gemäß der<br />

mexikanischen Verfassung agiert diese autonom. Zu den Hauptaufgaben der Banxico<br />

gehört neben der Aufrechterhaltung der Preisstabilität des Pesos, die nachhaltige<br />

Entwicklung des Finanzsystems sowie das Gewährleisten eines reibungslosen<br />

Geldtransfers.<br />

Insbesondere in 2009 hat die Banxico den Leitzins in <strong>Mexiko</strong> kontinuierlich gesenkt,<br />

zuletzt am 6.Juni <strong>2014</strong> von 3,5 %auf 3 %. Aufgrund von hohen<br />

Nahrungsmittelpreisen lag die Inflation im dritten Monat in Folge über dem Ziel von<br />

3 % (+1 % Toleranz) der Zentralbank. Es wird jedoch erwartet, dass sich diese zu<br />

Beginn 2015 wieder verlangsamen wird. Sowohl Leitzins als auch Inflation waren in<br />

den letzten Jahren relativ konstant und unterstreichen die nachhaltige Entwicklung<br />

<strong>Mexiko</strong>s hinsichtlich der Geldpolitik. Die Zinssätze für Privatkunden variieren stark<br />

zwischen den Banken und Regionen.<br />

Zins- und Inflationsentwicklung in <strong>Mexiko</strong> 2013/<strong>2014</strong> in %<br />

5<br />

4.5<br />

4<br />

3.5<br />

3<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

0<br />

Leitzins<br />

Inflation<br />

Quellen: Banksdaily (<strong>2014</strong>), Finanzen.net (<strong>2014</strong>) und Banco de Mexico (<strong>2014</strong>)<br />

Die Kreditwürdigkeit in<strong>2014</strong> bewerten die führenden<br />

Ratingagenturen generell zwischen „gut“ und „sehr gut“.<br />

Im Vergleich zu Deutschland schneidet die <strong>Mexiko</strong> etwas<br />

schlechter ab, wird jedoch derzeit besser geratet als Italien<br />

oder Spanien. Im internationalen Vergleich wird <strong>Mexiko</strong><br />

ähnlich wie Malaysia bewertet. Die zukünftige Entwicklung<br />

der Kreditwürdigkeit bewerten alle drei großen<br />

Ratingagenturen mit positiv. Anfang <strong>2014</strong> hatte Moody’s<br />

das Rating für <strong>Mexiko</strong> angehoben. Seitdem ist <strong>Mexiko</strong> ,<br />

neben Chile, das einzige Land in Südamerika mit einem A-<br />

Rating. Insbesondere die transparenten politischen<br />

Reformen, ein positiver wirtschaftlicher Ausblick, ein<br />

Finanzprofil ähnlich dem anderer A-Rating-Länder und die<br />

staatlichen Sparbemühungen werden derzeit positiv<br />

gesehen.<br />

Kreditrating <strong>Mexiko</strong><br />

Land<br />

Standard &<br />

Poors<br />

Moodys<br />

Fitch<br />

<strong>Mexiko</strong> BBB+ A3 BBB+<br />

Deutschland AAA AAA Aaa<br />

Malaysia A- A3 A-<br />

Quellen: Moodys (<strong>2014</strong>), Reuters (<strong>2014</strong>) und Bloomberg (<strong>2014</strong>)<br />

Umweltanalyse<br />

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137


Quellen: Finanzen.net (<strong>2014</strong>) und Banco de Mexico (<strong>2014</strong>)<br />

PRIVATE KREDITVERGABE / WECHSELKURSENTWICKLUNG IN<br />

MEXIKO<br />

Trotz des relativ niedrigen Leitzinses (siehe vorherige Folie) war es bisher insbesondere<br />

für KMUs schwierig an günstige Kredite zu kommen. Aufgrund der hohen Zinsen, die die<br />

Banken von KMUs verlangen haben einem Bericht der mexikanischen Zentralbank zufolge lediglich 40 %<br />

einen Kredit über diesen Kanal wahrgenommen. Über 80 % vertrauen nach wie vor auf die Finanzierung<br />

direkt über Zulieferer und Produktanbieter, da Finanzierungslösungen und Kreditzinssätze weit über<br />

dem Leitzins liegen. <strong>Mexiko</strong> ist in 2013 der kleinste Markt für kommerzielle Kredite in Lateinamerika<br />

(private Kreditvergabe liegt prozentual zum BIP bei 19 % ( in Brasilien doppelt so hoch)). Auch<br />

Kreditkartenzinsen divergieren sehr stark und validieren die hohen Spreads der Banken. Die zehn<br />

größten Banken sind in der Tabelle rechts nach Marktkapitalisierung in <strong>2014</strong> abgebildet.<br />

Zum Schutz vor Wechselkursrisiken bestehen Möglichkeiten zum Hedging. Unter Devisen-<br />

Hedging versteht man das Absichern gegen das Währungsrisiko (zum Beispiel bei einer Kapitalanlage).<br />

Das Hedging ist die Absicherung eines Kurses durch eine Gegenposition. Bei einem Devisen-Hedging<br />

wird ein Währungsrisiko, das für den Anleger beispielsweise durch eine Kapitalanlage in einer<br />

fremden Währung besteht, durch eine entsprechende Gegenposition (z.B. Euro) abgesichert.<br />

Ebenso besteht die Möglichkeit der Absicherung der Risiken durch Swaps. Swaps sind Verträge<br />

zwischen zwei Parteien, die festlegen, dass innerhalb eines zukünftigen, festgelegten Zeitraums<br />

Cashflows getauscht werden. In der Praxis gibt es eine Vielfalt von Swaps, wobei Zinsswaps und<br />

Devisenswaps dominieren. Beide werden häufig verbunden, wenn Zinserträge in einer Währung in<br />

Zinszahlungen in Fremdwährung getauscht werden. Bei einem Zinsswap werden von zwei Parteien<br />

zukünftige Zinszahlungen <strong>–</strong> fester Zinssatz gegen variabler Zinssatz <strong>–</strong> ausgetauscht, deren Konditionen<br />

festgelegt werden. Ein Devisenswap ist eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien über eine<br />

Devisenkassatransaktion und eine Gegentransaktion mit einem Devisentermingeschäft, über<br />

denselben Betrag in der quotierten Währung.<br />

10 größten Banken in <strong>Mexiko</strong> (nach<br />

Marktkapitalisierung <strong>2014</strong>)<br />

1. BBVA<br />

2. Banamex<br />

3. Banorte<br />

4. Santander<br />

6. Inbursa<br />

5. HSBC Mexico 10. Afirme<br />

Quelle: Banksdaily (<strong>2014</strong>)<br />

7. Scotiabank Inverlat<br />

8. Deutsche Bank Mexico<br />

9. Interacciones<br />

Seit dem Höhepunkt der Eurokrise Ende 2012 legte der Euro gegenüber dem Peso zu, seit Angang <strong>2014</strong> ist mit der Zinssenkung<br />

eine leichte Abwertung des Peso erfolgt. Die Entwicklung des US-Dollar zum Peso ist Vergleich dazu gleich-mäßiger, weil die mexikanische<br />

Notenbank ein Auge darauf hat, dass wegen des großen Handelsvolumens mit den USA, dieser Wechselkurs nicht zu stark schwankt.<br />

Wechselkursentwicklung Euro/<br />

Mexikanische Peso 2012-<strong>2014</strong><br />

18,5<br />

17,5<br />

16,5<br />

15,5<br />

2012 2013 <strong>2014</strong><br />

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138


Q & I Effizienztreiber Basisdaten<br />

Quelle: World Economic Forum (<strong>2014</strong>)<br />

LÄNDERSPEZIFISCHE RISIKOBEWERTUNG MEXIKO<br />

WORLD ECONOMIC FORUM: RANG 61 BEI 144 BETRACHTETEN LÄNDERN<br />

Kriterium<br />

<strong>Mexiko</strong><br />

(Rang)<br />

Deutschland<br />

(Rang)<br />

Gesamtrang 61 6<br />

Institutionen (Eigentumsrechte, Unabhängigkeit<br />

Justiz)<br />

102 16<br />

Infrastruktur 65 3<br />

Makroökonomisches Umfeld 53 30<br />

Gesundheit, Grundschule 71 22<br />

Höhere Bildung und Ausbildung 87 5<br />

Effizienz der Gütermärkte (benötigte Zeit für<br />

Unternehmensgründung, Wettbewerbsintensität,<br />

Besteuerung, Zollvorschriften)<br />

86 21<br />

Effizienz des Arbeitsmarkts 121 53<br />

Entwicklung des Finanzmarkts (Berücksichtigung<br />

von Kapitalstrombeschränkungen)<br />

63 32<br />

Technologische Reife 79 15<br />

Marktgröße 10 5<br />

Qualität des Geschäftsumfelds 58 3<br />

Innovation 61 7<br />

Im Global Competitiveness-Report <strong>2014</strong> / 15 des<br />

Weltwirtschaftsforums (WEF) nimmt <strong>Mexiko</strong> den 61.<br />

Platz im Länderranking ein und verschlechtert sich somit<br />

um acht Ränge im Vergleich zu 2013. In der Region Südund<br />

Mittelamerika erhielten nur Puerto Rico (Rang<br />

31), Chile (Rang 33), Panama (Rang 40) und<br />

Brasilien (Rang 48) eine bessere Bewertung. Gründe<br />

für das gute Ranking werden vor allem in der steigenden<br />

Wettbewerbsfähigkeit gesehen, die sich aus einer<br />

verbesserten Infrastruktur und einem attraktiveren<br />

Geschäftsumfeld ergibt.<br />

Der Bewertung der <strong>Studie</strong> folgend, fußt die Wettbewerbsfähigkeit<br />

auf zwölf Säulen, die in drei Kategorien<br />

(Basisdaten, Effizienztreiber und Innovationen Q & I)<br />

zusammengefasst werden. Die durch den Faktormarkt<br />

getriebenen Basisdaten gehen zu 20 % in die<br />

Gesamtbewertung ein. Die Effizienztreiber gehen zu 50 %<br />

ein, die dritte Kategorie Q & I zu 30 %. Die einzelnen zwölf<br />

Säulen setzen sich aus verschiedenen Indizes zusammen,<br />

von denen eine Auswahl auf der folgenden Seite betrachtet<br />

wird. Insgesamt werden 144 Länder in die Betrachtung<br />

einbezogen.<br />

Im Vergleich zu Deutschland fallen besonders die<br />

Effizienz des Arbeitsmarktes und der Gütermärkte sowie die<br />

Infrastruktur negativ ins Gewicht. Eine positivere<br />

Einschätzung stellt sich vor allem im Hinblick auf das<br />

makroökonomische Umfeld und die Marktgröße ein.<br />

Umweltanalyse<br />

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Förderung +<br />

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139


Quelle: World Economic Forum (<strong>2014</strong>)<br />

LÄNDERSPEZIFISCHE RISIKOBEWERTUNG MEXIKO<br />

WORLD ECONOMIC FORUM: RANG 61 BEI 144 BETRACHTETEN LÄNDERN<br />

Risikobewertung <strong>Mexiko</strong><br />

Verfügbarkeit<br />

Wissenschaftler/<br />

Ingenieure<br />

Qualität lokaler<br />

Angebotsmarkt<br />

Verfügbarkeit lokaler<br />

Finanzdienstleistungen<br />

Verfügbarkeit von<br />

Finanzdienstleistungen<br />

Kritische Faktoren<br />

Korruption<br />

Steuerregelungen<br />

Ineffiziente staatliche Bürokratie<br />

Kriminalität und Diebstahl<br />

Zugang zu Finanzierung<br />

Steuerhöhe<br />

Unpassende Infrastruktur<br />

Eigentumsrechte<br />

140<br />

120<br />

Unternehmenskosten für<br />

135<br />

Kriminalitätsvorbeugung<br />

100 78<br />

80<br />

78 60<br />

Qualität<br />

19 36<br />

18<br />

40<br />

69 Gesamtinfrastruktur<br />

46 20<br />

11<br />

4 0<br />

72 31<br />

33 80<br />

18<br />

57 Qualität Stromangebot<br />

73<br />

88<br />

136<br />

Flexibilität der<br />

Lohnstruktur<br />

18.60%<br />

14.50%<br />

13.30%<br />

12.90%<br />

9.80%<br />

8.10%<br />

6.40%<br />

106<br />

Unternehmensgründung<br />

<strong>Mexiko</strong><br />

Deutschland<br />

Die Grafik links zeigt die Risikobewertung <strong>Mexiko</strong>s und<br />

Deutschlands im Vergleich. Die Abbildung stellt nur eine<br />

Auswahl der durch das WEF betrachteten Indizes dar.<br />

Dargestellt sind vor allem Kriterien, die in der Umsetzung von<br />

PV-Projekten kritisch sein können. Je niedriger der Rang (je<br />

näher am Zentrum), desto positiver die Bewertung. Im Report<br />

schneidet <strong>Mexiko</strong> vor allem im Bereich<br />

Unternehmensgründung, Flexibilität der<br />

Lohnstruktur und Qualität am lokalen Angebotsmarkt<br />

positiv ab. Im Bereich der Arbeitsmarktqualität sind<br />

besonders die Faktoren Flexibilität der Lohnstruktur (im Vgl.<br />

zu Deutschland besser) und geringe Auswanderungszahlen von<br />

Höherqualifizierten positiv in das Ergebnis eingeflossen.<br />

Als besonders kritisch für deutsche Unternehmen in<br />

<strong>Mexiko</strong> werden vor allem die Kosten in Verbindung<br />

mit Kriminalitätsvorbeugung bewertet. Weltweit werden<br />

in diesem Bereich nur neun Länder schlechter bewertet.<br />

Die Grafik links fasst eine unabhängige Befragung des World Economic Forum<br />

zusammen. Lokale Führungskräfte bewerten aus einem Pool von 15 Faktoren fünf<br />

Faktoren, die am problematischsten bei der Geschäftstätigkeit in <strong>Mexiko</strong> gesehen<br />

werden. Diese sieben Faktoren wurde von den Führungskräften von 1 (am<br />

problematischsten) bis 5 (problematisch) bewertet. Die Ergebnisse sind in der Grafik<br />

nach ihrer Häufigkeit der Nennung prozentual abgebildet. Ein Ergebnis ist, dass<br />

über 30 % der befragten Führungskräfte Korruption, Kriminalität und<br />

Diebstahl als sehr kritisch in der Geschäftspraxis in <strong>Mexiko</strong> sehen.<br />

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140


Quelle: The World Bank ( <strong>2014</strong>a und <strong>2014</strong>b) * Eine ausführliche Darstellung der<br />

Methodik finden Sie unter: http://www.doingbusiness.org.<br />

LÄNDERSPEZIFISCHE RISIKOBEWERTUNG MEXIKO<br />

WELTBANK: EASE OF DOING BUSINESS (AUSGANGSLAGE 189 LÄNDER)<br />

Für eine weitere Risikobewertung <strong>Mexiko</strong>s werden einzelne Kriterien des Ease of Doing Business Index der Weltbank zugrunde gelegt. In der<br />

Grafik ist die Bewertung <strong>Mexiko</strong>s und Deutschlands im Vergleich abgetragen. Insgesamt werden von der Weltbank 189 Länder in die Bewertung<br />

einbezogen. Es wird von Rang 1 bis 189 eingestuft. Je niedriger der Rang (je näher am Zentrum), desto positiver die Bewertung. Der Index<br />

basiert auf folgenden Kriterien: Gesetzeslage, Verordnungen, Regularien und Verfahrensweisen im jeweiligen Land. Die Daten werden von mehr<br />

als 9.000 Regierungsbeamten, Rechtsanwälten, Unternehmensberatern und Wirtschaftsprüfern aus den 189 Volkswirtschaften bereitgestellt.<br />

Die dargestellten Indizes setzen sich aus einer Vielzahl von Indizes zusammen. So wird „Investorenschutz“ z. B. aus den drei Werten gebildet:<br />

Geschäftstransparenzindex, Haftungsindex und den rechtlichen Befugnissen von Anlegern.*<br />

Risikobewertung <strong>Mexiko</strong><br />

Durchsetzung von Verträgen<br />

<strong>Mexiko</strong><br />

Unternehmensgründung<br />

120<br />

Zugang zu Elektrizität 116 100 114 Erhalt von Baugenehmigungen<br />

108<br />

67<br />

80<br />

Insolvenzregeln<br />

Deutschland<br />

57<br />

Außenhandel<br />

60<br />

40<br />

20 3<br />

27 30<br />

13<br />

18<br />

44<br />

68<br />

8<br />

105<br />

12 23<br />

51<br />

Steuerregelungen<br />

62<br />

89<br />

110<br />

Eigentumsregistrierung<br />

Zugang zu Krediten<br />

Investorenschutz<br />

• Weltweit rangiert <strong>Mexiko</strong> auf Rang 39<br />

(Deutschland Rang 20) des Ease of Doing<br />

Business.<br />

• Problematisch für die Umsetzung von PV-<br />

Projekten zeigt sich vor allem die Bewertung der<br />

Experten für die Bereiche Eigentumsregistrierung<br />

(nach Weltbank: 63 Tage und ca. 7 Prozesse), Zugang<br />

zu Elektrizität, Steuerregelungen sowie Durchsetzung<br />

von Verträgen (zeitintensiv).<br />

• Laut dem Bericht wird die vergleichsweise schlechte<br />

Bewertung des Zugangs (Netzanschluss) zu<br />

Elektrizität mit damit verbundenen sieben Prozessen<br />

und 78 Tagen begründet.<br />

• Positiver bewertet wurde der Prozess der<br />

Unternehmensgründung (nach Weltbank: 6 Tage<br />

und 6 Prozesse) mit Rang 36 (vgl. Deutschland, Rang<br />

114).<br />

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Finanzierung<br />

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141


ZUSAMMENFASSUNG: FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG<br />

• Zinsentwicklung: In den letzten Jahren gab es in <strong>Mexiko</strong> einen im Vergleich zu Europa hohen Leitzins, der kontinuierlich in den letzten Jahren<br />

leicht gesenkt wurde. Insbesondere in 2009 hat die Banxico den Leitzins in <strong>Mexiko</strong> kontinuierlich gesenkt, zuletzt dann am 6.Juni <strong>2014</strong> von<br />

3,5 %auf 3 %. Weitere Zinssenkungen werden für <strong>2014</strong> / 2015 aktuell nicht erwartet. Die Zinsentwicklung und Wechselkursentwicklung ist aktuell<br />

als stabil zu bewerten.<br />

• Programme zur Finanzierung: Identifiziert wurden folgende Förderprogramme der DEG: Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft (gefördert<br />

werden Projekte, die innovative Technologien einsetzen), developp.de (unterstützt werden finanzielle und personelle Beteiligungen an Projekten)<br />

und Förderung von Machbarkeitsstudien. Daneben bietet die DEG Projektfinanzierungen über Kredit- oder Eigenkapitalfinanzierung. Im Hinblick<br />

auf die Exportorientierung der deutschen Branchen wurden KfW IPEX, AKA-Ausfuhrkreditgesellschaft und die Euler HERMES Deutschland AG<br />

umfassend in Bezug auf Exportfinanzierung (Lieferanten- und Bestellerkredite) / CIRR-Kredite / Kreditfinanzierung erläutert, die sich als<br />

etablierte Instrumente in der Exportförderung entwickelt haben.<br />

• Auf europäischer Ebene ist die EIB mit Kredit- und Eigenkapitalfinanzierung in <strong>Mexiko</strong> aktiv. Die EIB bietet vor allem langfristige Finanzierungen<br />

über europäische Privatbanken an. Supranationale Institutionen wie die Weltbankgruppe (mit IFC und MIGA) und Inter-American Development<br />

Bank (mit IIC und MIF) offerieren zu in Deutschland vergleichbaren Produkten im Bereich Kredit- oder Eigenkapitalfinanzierung,<br />

Exportfinanzierung (Lieferanten- und Bestellerkredite).<br />

• Im mexikanischen Markt sind neben den internationalen Institutionen vor allem lokale Anbieter und Banken tätig, die stark variierende<br />

Finanzierungsangebote bereitstellen, jedoch erfolgt die Finanzierung häufig über die lokalen Produktanbieter.<br />

• Förderung: Die politische Förderung in <strong>Mexiko</strong> besteht aus Steuererleichterungen, Net-Metering sowie Subventionen. Das Energieministerium<br />

SENER bietet zur Förderung von PV-Projekten die Möglichkeit, die Ausgaben zu 100 % von der Einkommenssteuer abzusetzen. Weitere<br />

Instrumente des SENER sind Steuererleichterungen (beschleunigte Abschreibung von Anlagevermögen) und Zollvergünstigungen. Deutsche<br />

Unternehmen können über Ausschreibungen des SENER Subventionen für PV-Projekte erhalten.<br />

• Im Zuge der Risikobetrachtung wurden etablierte <strong>Studie</strong>n von Weltbank und vom World Economic Forum zur Bewertung von Ländern betrachtet.<br />

Die <strong>Studie</strong>n bewerten folgende Punkte bei der Geschäftstätigkeit in <strong>Mexiko</strong> kritisch: Eigentumsregistrierung, Steuerregelungen und Infrastruktur.<br />

Als besonders kritisch werden im World Economic Forum Korruption und Kriminalität in <strong>Mexiko</strong> genannt. Positiv wurde vor allem die gesamte<br />

Marktgröße und der Prozess der Unternehmensgründung bewertet.<br />

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Förderung +<br />

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142


LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (1/3)<br />

• AKA Ausfuhrkreditgesellschaft (<strong>2014</strong>): Grundzüge des ECA-gedeckten Bestellerkredites,<br />

https://www.akabank.de/deutsch/produkte/besteller/grundzuege.html, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Bayrische Landesbank (2003): Exportfinanzierung, Kurzdarstellung der mittel- und langfristigen Exportfinanzierung in Deutschland.<br />

• Bloomberg NEW ENERGY FINANCE (<strong>2014</strong>): Global Trends in Renewable Energy Investment.<br />

• Bloomberg (<strong>2014</strong>): Mexico Rating, http://www.bloomberg.com/news/<strong>2014</strong>-02-05/mexico-rating-raised-to-a3-by-moody-s-after-oil-industryopened.htm,<br />

aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Banco de Mexico (<strong>2014</strong>): Economic Indicators dating, http://www.banxico.org.mx/estadisticas/statistics.html, aufgerufen am 26.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Bayrische Landesbank (2003): Exportfinanzierung, Kurzdarstellung der mittel- und langfristigen Exportfinanzierung in Deutschland.<br />

• Bloomberg NEW ENERGY FINANCE (<strong>2014</strong>): Global Trends in Renewable Energy Investment.<br />

• Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) (<strong>2014</strong>): Förderdatenbank, ERP-Exportfinanzierungsprogramm,<br />

http://www.bmwi.de/DE/Themen/Mittelstand/Mittelstandsfinanzierung/innovationsfinanzierung,did=312588.html, aufgerufen am 25.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) (<strong>2014</strong>): Internationale Akteure der<br />

Entwicklungszusammenarbeit, http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/wege/multilaterale_ez/akteure/index.html, aufgerufen am<br />

09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) (<strong>2014</strong>): DAC-Länderliste,<br />

http://www.bmz.de/de/ministerium/zahlen_fakten/DAC_Laenderliste_Berichtsjahre_2011_2013.pdf, aufgerufen am 09.04.2013.<br />

• Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), (<strong>2014</strong>): dena-Förderübersicht <strong>2014</strong>.<br />

• Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (<strong>2014</strong>a): Förderprogramme,<br />

http://www.deginvest.de/deg/DE_Home/Unser_Angebot/Foerderprogramme/index.jsp, aufgerufen am 20.11.<strong>2014</strong>.<br />

Umweltanalyse<br />

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143


LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (2/3)<br />

• Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (<strong>2014</strong>b): Förderprogramme,<br />

http://www.deginvest.de/deg/DE_Home/Unser_Angebot/Foerderprogramme/index.jsp, aufgerufen am 25.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (<strong>2014</strong>c): Außenbüro <strong>Mexiko</strong>, https://www.deginvest.de/Internationale-<br />

Finanzierung/DEG/Die-DEG/Unsere-Standorte/<strong>Mexiko</strong>/ , aufgerufen am 20.11.<strong>2014</strong><br />

• Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (<strong>2014</strong>d): „Up-Scaling“. https://www.deginvest.de/Internationale-Finanzierung/DEG/Unser-<br />

Angebot/Förderprogramme/Up-Scaling/ , aufgerufen am 25.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Deutscher Industrie- und Handelskammertag (2011): Zukunft der Mittelstandsfinanzierung, http://www.dihk.de/themenfelder/gruendungfoerderung/unternehmensfinanzierung/nachbericht-mittelstandsfinanzierung/vortraege/WS2-Kreditversicherung-Gmelin.pdf,<br />

aufgerufen am<br />

20.08.2012.<br />

• Euler HERMES Deutschland AG und der PricewaterhouseCoopers AG WPG (<strong>2014</strong>): Unsere Lösungen im Überblick,<br />

http://www.agaportal.de/pages/aga/produkte.html, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Europäische Investitionsbank (<strong>2014</strong>): Den Klimaschutz finanzieren, http://www.eib.org/attachments/thematic/climate_action_de.pdf ,<br />

aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Finanzen.net (<strong>2014</strong>): Euro / Mexikanische Peso, http://www.finanzen.net/devisen/euro-mexikanischer_peso-kurs, aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• ICON-INSTITUT Engineering GmbH und DFIC <strong>–</strong> Dr. Fromme International Consulting (2012): Finanzierungsmodul im Rahmen des AHK-<br />

Geschäftsreiseprogramms, http://www.icon-institute.de/films/Finanzierungsstudie%20EnEff%20<strong>Mexiko</strong>%202012.pdf, aufgerufen am<br />

01.04.2012.<br />

• Inter-American Development Bank (<strong>2014</strong>): Online Application, http://www5.iadb.org/mif/apps/oap/useroap.aspxlang=EN, aufgerufen am<br />

25.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Inter-American Investment Corporation (<strong>2014</strong>): Key Initiatives, http://www.iic.org/en/initiatives, aufgerufen am 20.11.<strong>2014</strong>.<br />

Umweltanalyse<br />

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144


LITERATURVERZEICHNIS / QUELLENVERZEICHNIS (3/3)<br />

• International Finance Corporation (<strong>2014</strong>): IFC Investment Services,<br />

http://www1.ifc.org/wps/wcm/connect/CORP_EXT_Content/IFC_External_Corporate_Site/What+We+Do/Investment+Services, aufgerufen<br />

am 25.11.<strong>2014</strong>.<br />

• KfW Bankengruppe (2013): Wir fördern Deutschland, http://www.kfw.de/, aufgerufen am 09.04.2013.<br />

• KfW IPEX-Bank (<strong>2014</strong>): Unsere Rolle in der Außenwirtschaftsförderung, http://www.kfw-ipexbank.de/ipex/de/Unternehmen/Unsere_Rolle_in_der_Aussenwirtschaftsfoerderung/index.jsp,<br />

aufgerufen am 20.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Multilateral Investment Fund (<strong>2014</strong>): Application Guidelines,<br />

http://www5.iadb.org/mif/Projects/Financing/ApplicationGuidelines/tabid/423/language/en-US/Default.aspx, aufgerufen am 20.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Multilateral Investment Guarantee Agency (<strong>2014</strong>): Investment Guarantees, http://www.miga.org/investmentguarantees/index.cfmstid=1797,<br />

aufgerufen am 25.08.<strong>2014</strong>.<br />

• Moodys (<strong>2014</strong>): Moodys upgrade Mexico, https://www.moodys.com/research/Moodys-upgrades-Mexicos-sovereign-rating-to-A3-from-Baa1-<br />

stable--PR_292144 , aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Reuters (<strong>2014</strong>): Mexico Economy Rates, http://www.reuters.com/article/<strong>2014</strong>/10/31/mexico-economy-rates-idUSL1N0SQ1FH<strong>2014</strong>1031,<br />

aufgerufen am 09.11.<strong>2014</strong>.<br />

• Weltbank (<strong>2014</strong>a): Ease of Doing Business Economy Profile Mexico.<br />

• Weltbank (<strong>2014</strong>b): Ease of Doing Business Economy Profile Germany.<br />

• World Economic Forum (<strong>2014</strong>): Global Competitiveness Report <strong>2014</strong>/15, www.weforum.org/issues/global-competitiveness, aufgerufen am<br />

09.11.<strong>2014</strong>.<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

145


KONTAKTE UND KOOPERATIONSPARTNER<br />

Umweltanalyse<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Marktzugang<br />

Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

146


KONTAKTE<br />

Kategorie Name Webseite<br />

Energie- / Umweltministerium Secretaría de Energía (SENER) www.sener.gob.mx<br />

Industrie- / Wirtschaftsministerium Secretaría de Economía (SE) www.economia.gob.mx<br />

Wirtschaftsförderung Deutsche Industrie- und Handelskammer in Mexico (AHK) www.mexico.ahk.de<br />

Verband für Solarenergie Asociacion Nacional de Energia Solar (ANES ) www.anes.org<br />

Erneuerbare-Energien-Agentur /<br />

Behörde<br />

Comisión Nacional Para El Uso Eficiente De Energia (CONUUE)<br />

www.conuee.gob.mx<br />

Strommarktbetreiber Centro Nacional de Control de Energía (CENACE) -<br />

Staatlicher Energieversorger<br />

Comisión Federal de Electricidad (CFE)<br />

Luz y Fuerza del Centro (LFC)<br />

www.cfe.gob.mx<br />

www.lfc.gob.mx<br />

Staatlicher Netzbetreiber Comisión Reguladora de Energia (CRE) www.cre.gob.mx<br />

Institut für Energiefragen Instituto de Investigaciones Electrica (IIE) www.iie.org.mx<br />

Umweltanalyse<br />

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Förderung +<br />

Finanzierung<br />

Kontakte<br />

147


KOOPERATIONSPARTNER<br />

Folgende Unternehmen und Organisationen haben beim „<strong>Marktreport</strong> <strong>Mexiko</strong> <strong>–</strong> <strong>Photovoltaik</strong> “ als Kooperationspartner mitgewirkt:<br />

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Finanzierung<br />

Kontakte<br />

148


ÜBER DIE EXPORTINITIATIVE ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) analysiert im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) kontinuierlich die aktuellen Entwicklungen in den weltweiten Märkten für<br />

erneuerbare Energien.<br />

Das Ziel des „<strong>Marktreport</strong>s <strong>Mexiko</strong> <strong>–</strong> <strong>Photovoltaik</strong>“ ist es, der deutschen <strong>Photovoltaik</strong>-Branche durch eine strukturierte Darstellung<br />

der Marktentwicklung und der rechtlichen Rahmenbedingungen den Markteinstieg und die konkrete Projektumsetzung vor Ort zu<br />

erleichtern.<br />

Weitere Informationen zu den Publikationen der Exportinitiative Erneuerbare Energien finden Sie unter:<br />

www.export-erneuerbare.de<br />

Bei spezifischen Fragen zu Zielmärkten kontaktieren Sie:<br />

exportinfo@dena.de<br />

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Finanzierung<br />

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