Tätigkeitsbericht jedmayer 2012 - Suchthilfe Wien gGmbH
Tätigkeitsbericht jedmayer 2012 - Suchthilfe Wien gGmbH
Tätigkeitsbericht jedmayer 2012 - Suchthilfe Wien gGmbH
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TÄTIGKEITSBERICHT <strong>2012</strong>
<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
INHALT<br />
Kurzkonzept _______________________________________________________________ 3<br />
Einrichtungsdaten ___________________________________________________________ 5<br />
Hintergrund der Einrichtung __________________________________________________ 6<br />
Inanspruchnahme ___________________________________________________________ 7<br />
Tageszentrum __________________________________________________________________ 7<br />
Notschlafstelle __________________________________________________________________ 8<br />
Spritzentausch __________________________________________________________________ 9<br />
Beratung und Betreuung ____________________________________________________ 11<br />
Betreute Personen _____________________________________________________________ 11<br />
Leistungen ____________________________________________________________________ 12<br />
Gesprächsleistungen _______________________________________________________ 12<br />
Gesprächsthemen _________________________________________________________ 13<br />
Betreutes Wohnen ________________________________________________________ 14<br />
Gruppenarbeit ____________________________________________________________ 14<br />
Gemeinwesenorientierte Straßensozialarbeit ___________________________________ 15<br />
Weitere Tätigkeiten ________________________________________________________ 15<br />
2
<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
<strong>jedmayer</strong> KURZKONZEPT<br />
Art der Einrichtung<br />
Zielgruppe<br />
Ziele<br />
Sozialmedizinische Drogenberatungsstelle (Tageszentrum, Notschlafstelle,<br />
Beratung & Betreuung, Betreute Wohnplätze, gemeinwesenorientierte<br />
Straßensozialarbeit)<br />
Die primäre Zielgruppe sind Menschen, die im Zusammenhang mit dem<br />
Konsum von Drogen psychische, körperliche und soziale Beeinträchtigungen<br />
erfahren.<br />
Die Zielgruppen der gemeinwesenorientierten Straßensozialarbeit sind<br />
neben Drogenkonsument_innen auch Anrainer_innen, Passant_innen<br />
und Geschäftstreibende im Umfeld der Einrichtung.<br />
Verhinderung und Reduzierung der negativen Folgen des Drogenkonsums<br />
auf sozialer, psychischer und somatischer Ebene:<br />
• Sicherung des Überlebens<br />
• Abdeckung von Lebensgrundbedürfnissen, Erlangen einer basalen<br />
sozialen Absicherung<br />
• Schaffung eines Zugangs zu medizinischer Grundversorgung, Vermeidung<br />
und Reduzierung drogenassoziierter Folgeerkrankungen (in Zusammenarbeit<br />
mit dem ambulatorium suchthilfe wien)<br />
• Förderung einer befriedigenden sozialen Teilhabe, von beruflichen<br />
Perspektiven und/oder einer adäquaten Tagesstruktur, einer aktiven<br />
Freizeitgestaltung und eines stabilen soziales Umfeld<br />
• Sicherstellung einer eigenständigen, stabilen und adäquaten Wohnung<br />
bzw. Unterkunft<br />
• Vermittlung an weiterführende soziale, medizinische und drogentherapeutische<br />
Einrichtungen<br />
• Sicherstellung der Akzeptanz der Einrichtung bei Anrainer_innen, Passant_innen<br />
und anderen Gruppen; Lösung von potenziellen Problemen<br />
oder Konflikten im Umfeld des <strong>jedmayer</strong> zur Gewährleistung einer<br />
sozialen Verträglichkeit der Einrichtung<br />
• Erreichen von suchtkranken Menschen, die sich in der Umgebung der<br />
Einrichtung aufhalten sowie deren Integration in das Sozial- und Gesundheitssystem<br />
der Stadt <strong>Wien</strong><br />
3
Angebotsbereiche <strong>jedmayer</strong><br />
Tageszentrum<br />
Notschlafstelle<br />
Beratung &<br />
Betreuung<br />
Betreutes Wohnen<br />
Gemeinw.orientierte<br />
Straßensozialarbeit<br />
Zuständiges Team Team Tageszentrum/Notschlafstelle Team Beratung, Betreuung, Wohnen<br />
Öffnungszeit /<br />
Erreichbarkeit<br />
• Täglich außer Di 09:00-18:00<br />
• Di 13:30-18:00<br />
• Täglich 18:00-08:00 • Mo, Mi-Fr 09:30-<br />
16:30<br />
• Di 13:30-16:30<br />
• Mo, Mi-Fr 09:30-16:30<br />
• Di 13:30-16:30<br />
• nach Bedarf<br />
Hotline 01/4000-<br />
53799 (gesamt 24h )<br />
Sa, So u. Feiertag: 09:00-18:00 Täglich 18:00-09:00 Mo-Fr 09:-18:00<br />
Mindestbesetzung 7 Sozialarbeiter_innen 2 Sozialarbeiter_innen 4 Sozialarbeiter_innen 2 Sozialarbeiter_innen<br />
Angebote<br />
• Information<br />
• Beratung<br />
• Psychosoziale Begleitung<br />
• Krisenintervention<br />
• Tagesstrukturierende Angebote<br />
• Vermittlung an soziale und<br />
medizinische Einrichtungen/Behörden<br />
• Post-, Geld- u. Dokumentendepots<br />
• Versorgung/lebenspraktische<br />
Hilfsangebote: Nahrung, Kleidung,<br />
Hygiene, Aufenthalt<br />
• Rechtsberatung<br />
• 26 Betten<br />
• Psychosoziale und<br />
ärztliche Akutversorgung<br />
• Krisenintervention<br />
Leistungen für die Klient_innen<br />
des Tageszentrums,<br />
der Notschlafstelle<br />
und des ambulatorium<br />
suchthilfe wien:<br />
• Erstabklärung, Anamnesegespräche<br />
• Beratung und Bezugsbetreuung<br />
• Vermittlung an soziale<br />
und medizinische Einrichtungen<br />
• Mittel- und langfristige<br />
Schlafplatzvergabe<br />
(10 Betten)<br />
• Krisenintervention<br />
• 15 Wohnplätze in 11<br />
Wohnungen mit einer<br />
Wohndauer von etwa<br />
zwei Jahren<br />
• Information/Beratung für<br />
Bewerber_innen und Angehörige<br />
• Bewerbungsgespräche,<br />
Clearing<br />
• Vorbetreuung<br />
• Bezugsbetreuung<br />
• Freizeitangebote<br />
• Vermittlung einer eigenständigen<br />
(Gemeinde-)<br />
Wohnung, ggfs. Nachbetreuung<br />
• Kontaktaufnahme mit Klient_innen,<br />
Anrainer_innen,<br />
Passant_innen, Geschäftsleute<br />
etc. im näheren Umfeld<br />
der Einrichtung<br />
• Information/Beratung<br />
• Vermittlung von Ressourcen<br />
für Klient_innen<br />
• Beschwerdemanagement<br />
• Krisenintervention<br />
• Erste Hilfe<br />
• Monitoring<br />
• Vernetzung mit regionalen<br />
Stellen vor Ort<br />
An 365 Tagen rund um die Uhr: Krisenintervention und Spritzentausch<br />
inkl. Safer Use-Beratung
<strong>jedmayer</strong> EINRICHTUNGSDATEN<br />
Eröffnung der Einrichtung<br />
Träger<br />
Mitarbeiter_innen<br />
Adresse<br />
04.07.<strong>2012</strong>: Teilbetrieb<br />
23.07.<strong>2012</strong>: Vollbetrieb<br />
<strong>Suchthilfe</strong> <strong>Wien</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
Tageszentrum/Notschlafstelle<br />
• Leitung: DSA Elisabeth Odelga-Öcker, MSc<br />
• 28 Sozialarbeiter_innen (Radldienst/Woe/ND)<br />
• 1 Sekretariatskraft<br />
• 6 Zivildiener<br />
• Vertretungsdienstmitarbeiter_innen<br />
Beratung, Betreuung, Wohnen<br />
• Leitung: DSA Stefan Hofner<br />
• Stv. Leitung: DSA Michael Dicker<br />
• 10 Sozialarbeiter_innen<br />
• 1 Sekretariatskraft<br />
• 1 Zivildiener<br />
Gumpendorfer Gürtel 8<br />
1060 <strong>Wien</strong><br />
Tel.: 01/4000 53800<br />
Web: www.suchthilfe.at<br />
Finanzierung
<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
HINTERGRUND DER EINRICHTUNG<br />
Die Inanspruchnahme der seit 1990 existierenden sozialmedizinischen Drogenberatungsstelle<br />
ganslwirt ist sukzessive gestiegen. Das Erreichen der räumlichen und personellen Kapazitätsgrenzen<br />
erforderte Erweiterungen in beiden Bereichen. Zunächst wurde 2010 eine zweite niedrigschwellige<br />
Drogenberatungsstelle, TaBeNo-Süd, als Übergangslösung eröffnet. Im Juli <strong>2012</strong><br />
erfolgte die Eröffnung der sozialmedizinischen Drogenberatungsstelle <strong>jedmayer</strong>. Für den neuen<br />
Standort wurden die bisherigen Angebote ausdifferenziert, weiterentwickelt und in eine neue<br />
Organisationsform gebracht. Die Angebote des betreuten Wohnens der <strong>Suchthilfe</strong> <strong>Wien</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
wurden darin integriert. Zudem gibt es eine enge Kooperation mit dem neu gegründeten ambulatorium<br />
suchthilfe wien, das unter anderem die Agenden des früheren ambulatorium ganslwirt<br />
übernimmt und im selben Haus untergebracht ist.<br />
Die grundsätzliche Ausrichtung der beiden bisherigen Einrichtungen ganslwirt und TaBeNo-Süd,<br />
die prinzipielle Arbeitsweise (niedrigschwelliger Zugang, suchtakzeptierende Haltung u. ä.) und<br />
die bisher gesetzten Angebote bleiben in einer den aktuellen Anforderungen entsprechenden<br />
Form bestehen. Zusätzlich sollen aber nun mit unterschiedlichen und vermehrt integrativen Angebotssegmenten<br />
noch mehr Konsument_innen illegaler Drogen ins Hilfesystem hereingeholt<br />
und je nach individuellem Bedarf adäquate Angebote gesetzt werden.<br />
6
<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
INANSPRUCHNAHME<br />
Tageszentrum<br />
Die Besucher_innenzahl des <strong>jedmayer</strong>-Tageszentrums erhöhte sich seit der Eröffnung stetig und<br />
lag im Dezember <strong>2012</strong> bereits bei 274 pro Tag, mit Spitzen bis 400. Dies übertraf die kumulierte<br />
Inanspruchnahme der beiden Tageszentren ganslwirt und TaBeNo-Süd bereits um rund 25 Prozent<br />
(Abb.1). Der Frauenanteil an den Kontakten beträgt 22 Prozent.<br />
Tab.1: Besucher_innen im Tageszentrum <strong>2012</strong> je Einrichtung und gesamt<br />
Einrichtung Besucher_innen<br />
<strong>jedmayer</strong> 36.944<br />
ganslwirt 27.410<br />
TaBeNo-Süd 14.958<br />
Gesamt 79.312<br />
7
<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
Notschlafstelle<br />
In der Notschlafstelle wurden von Beginn an die durchschnittlichen Nächtigungszahlen der Einrichtung<br />
TaBeNo-Süd erreicht. Der Monatsschnitt liegt zwischen 20 und 23 Nächtigungen pro Tag<br />
(Abb.2). Der Frauenanteil an den Nächtigungen beträgt 24 Prozent.<br />
Tab.2: Nächtigungen in den Notschlafstellen <strong>2012</strong> je Einrichtung und gesamt<br />
Einrichtung Nächtigungen<br />
<strong>jedmayer</strong> 3.790<br />
TaBeNo-Süd 3.435<br />
Gesamt 7.225<br />
8
<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
Spritzentausch<br />
Das Spritzentauschprogramm verfolgt das Ziel, Infektionen mit dem HI-Virus, den Hepatitis-Viren<br />
und anderen Krankheitserregern zu verhindern, die bei intravenösem Drogenkonsum durch gemeinsames<br />
Benutzen der Utensilien übertragen werden können. In seinem Rahmen werden gebrauchte<br />
Spritzen gratis gegen neue abgegeben bzw. können Spritzen käuflich erworben werden.<br />
Mit dem Tauschsystem wird sichergestellt, dass bereits verwendete Spritzen von niemandem<br />
mehr benutzt werden können und sie zudem nicht achtlos weggeworfen werden.<br />
Auch die Übernahme des Spritzentauschs von den Einrichtungen ganslwirt und TaBeNo-Süd<br />
funktionierte klaglos. Seit August wurden monatlich wieder die üblichen knapp 8.000 Spritzen<br />
pro Tag abgegeben wie zuvor. Die Rücklaufquote blieb konstant bei knapp 99 Prozent. Die Kontakte<br />
stiegen deutlich auf nunmehr über 500 pro Tag (Abb.3, 4).<br />
9
<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
Tab.3: Spritzenabgabe und Kontakte <strong>2012</strong> je Einrichtung und gesamt<br />
Einrichtung<br />
Spritzenabgabe<br />
Spritzentauschkontakte<br />
<strong>jedmayer</strong> 1.394.225 85.059<br />
ganslwirt 835.661 30.316<br />
TaBeNo-Süd 671.140 30.709<br />
Gesamt 2.901.027 146.084<br />
Tauschquote 98,5%<br />
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<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
BERATUNG UND BETREUUNG<br />
Betreute Personen<br />
Pro Monat nahmen etwa 350 namentlich bekannte Personen eine Betreuungsleistung in Anspruch.<br />
Auch dies ist eine Steigerung gegenüber den Werten der Einrichtungen ganslwirt und<br />
TaBeNo-Süd (Abb.5).<br />
Insgesamt hatten 932 namentlich bekannte Personen einen sozialarbeiterischen Kontakt in der<br />
Einrichtung <strong>jedmayer</strong>, 209 von ihnen haben auch die Notschlafstelle genutzt. Der Frauenanteil<br />
beträgt 28 Prozent.<br />
Die Frauen sind mit einem Altersschnitt (Median) von 27 Jahren deutlich jünger als die Männer<br />
mit 32 Jahren, wobei gilt: Je höher die Altersgruppe, desto höher ist auch der Männeranteil. Wie<br />
schon zuvor im ganslwirt und bei TaBeNo-Süd ist auch im <strong>jedmayer</strong> die Zahl der über 50-Jährigen<br />
höher als jene der unter 20-Jährigen (Abb.6).<br />
11
<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
Leistungen werden nicht nur für namentlich bekannte, sondern auch für anonyme Klient_innen<br />
erbracht. Das betrifft in erster Linie das Spritzentauschprogramm, die Versorgungsleistungen des<br />
Tageszentrums (Cafebetrieb, Essen, die Möglichkeit zu duschen oder die Wäsche zu waschen),<br />
sowie einen Teil der Beratungs- und Informationsgespräche.<br />
Leistungen<br />
Gesprächsleistungen<br />
Das Gespräch ist das wichtigste Instrument bei der Beratung und Betreuung. Die Intensität reicht<br />
dabei vom kurzen Informationsgespräch bis zum Beratungs- und Betreuungsgespräch, bei dem<br />
ausführlich auf die Problematik des Klienten/der Klientin eingegangen und er/sie gegebenenfalls<br />
weitervermittelt wird. Das „Safer Use-Gespräch“ fndet vor allem beim Spritzentausch statt.<br />
Die Zahl der Beratungs- und Betreuungsgespräche konnte im <strong>jedmayer</strong> gegenüber ganslwirt/TabeNo-Süd<br />
nicht nur gehalten, sondern sogar ausgebaut werden (Abb.7, Tab.4).<br />
12
<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
Tab.4: Gespräche <strong>2012</strong> je Einrichtung und gesamt<br />
Einrichtung<br />
Beratungs- und<br />
Betreuungsgespräche<br />
Informationsgespräche<br />
Safer Use-<br />
Gespräche<br />
<strong>jedmayer</strong> 3.274 25.873 8.348<br />
ganslwirt 1.561 31.081 9.929<br />
TaBeNo-Süd 1.113 10.945 3.252<br />
Betreutes Wohnen 480 82 -<br />
Gesamt 6.428 67.981 21.529<br />
Gesprächsthemen<br />
Bei den Inhalten der Beratungs- und Betreuungsgespräche stand der Bereich „Wohnen“ im Vordergrund:<br />
Bei 48 Prozent aller Gespräche war dies Thema (Abb.8). Dies spiegelt die Tatsache<br />
wider, dass etwa die Hälfte der betreuten Personen über keine gesicherte Unterkunft verfügt.<br />
Das zweite große Thema ist die finanzielle Situation, danach folgen Dokumentenbeschaffung,<br />
Arbeit/Ausbildung und Gesundheit.<br />
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<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
Betreutes Wohnen<br />
Die 15 Wohnplätze waren <strong>2012</strong> durchgängig belegt. 10 Betreuungen wurden beendet, davon<br />
sechs regulär, das heißt mit Vermittlung in eine Gemeindewohnung. Eine weitere Betreuung<br />
endete planmäßig mit der Vermittlung in ein Wohnheim. Drei Betreuungen mussten vorzeitig<br />
beendet werden. Die regulären Betreuungen dauerten im Schnitt (Median) 24 Monate, die abgebrochenen<br />
vier Monate.<br />
Gruppenarbeit<br />
Seit November werden im <strong>jedmayer</strong> tagesstrukturierende Freizeitaktionen sowie gesundheitsbezogene<br />
Workshops durchgeführt. Bis Dezember gab es acht Freizeitaktionen (wie Basteln oder<br />
Tischtennis), drei Workshops zu den Themen Safer Use und Hepatitis sowie vier Frauencafes mit<br />
gesamt 82 Teilnehmer_innen.<br />
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<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
GEMEINWESENORIENTIERTE STRASSENSOZIALARBEIT<br />
Im Rahmen der gemeinwesenorientierten Straßensozialarbeit wurden täglich die Parks und Straßen<br />
in der Umgebung aufgesucht – mit dem Ziel, die Akzeptanz der Einrichtung zu erhöhen,<br />
suchtkranke Menschen in der Umgebung zu erreichen und in das Sozial- und Gesundheitssystem<br />
der Stadt <strong>Wien</strong> zu integrieren, sowie potenzielle Probleme oder Konflikte im Umfeld des <strong>jedmayer</strong><br />
schnell und pragmatisch zu lösen.<br />
Die Standard-Einsatzzeiten waren wochentags von 7:30 bis 11:00 sowie 16:30 bis 20:00 (ab November:<br />
9:30-13:00 bzw. 13:00-16:30), bedarfsorientiert wurde auch am Wochenende Straßensozialarbeit<br />
durchgeführt. Zusätzlich waren Mitarbeiter_innen der Einrichtungen sam flex<br />
und streetwork vor Ort. Die am häufigsten aufgesuchten Orte waren im Zeitraum Juli bis Dezember<br />
<strong>2012</strong>:<br />
• Bruno-Kreisky-Park<br />
• Fritz-Imhoff-Park<br />
• U6-Station Gumpendorfer Straße<br />
• Gumpendorfer Gürtel<br />
• Maria-vom-Siege-Platz<br />
• Längenfeldgasse / Skateranlage<br />
• U4-Station Margaretengürtel<br />
• Gürtel-Grünstreifen<br />
• Sechshauser Park<br />
• Sechshauser Straße<br />
• Meravigliagasse<br />
• Wallgasse<br />
• Ignaz-Kuranda-Park<br />
An den genannten Orten wurde keine Aufenthalts- oder Drogenhandelsszene festgestellt. Vereinzelten<br />
Beschwerden über den Fund von Konsumutensilien wurde sofort nachgegangen. Zu<br />
Anrainer_innen und Geschäftsleuten in der Umgebung konnte mittlerweile ein guter Kontakt<br />
aufgebaut werden.<br />
WEITERE TÄTIGKEITEN<br />
Qualitätssicherung<br />
Die konstante Wissensvermittlung und -erschließung ist eine Grundlage für qualitätsvolle Arbeit.<br />
Die Mitarbeiter_innen des <strong>jedmayer</strong> besuchen regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen und<br />
Kongresse im In- und Ausland, im Berichtsjahr zum Beispiel zu den Themen „Kinder in suchtbelasteten<br />
Familien“, Erlebnispädagogik, Umgang mit Aggression, Konsumreduktion (Methode<br />
KISS), Erste Hilfe.<br />
Der <strong>jedmayer</strong> dokumentiert seine Arbeit gemäß der Vorgaben des einheitlichen Dokumentationssystems<br />
der <strong>Wien</strong>er Drogenhilfseinrichtungen (DOKU NEU). Zusätzlich werden die Vorgaben<br />
des bundesweiten Dokumentationssystems DO-KLI erfüllt.<br />
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<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
Mitarbeit in Arbeitsgruppen<br />
2013 haben Mitarbeiter_innen des <strong>jedmayer</strong> an folgenden institutionsübergreifenden Arbeitsgruppen<br />
mitgewirkt:<br />
• AG „Kinder und Jugendliche mit Drogenproblemen“<br />
• AG „Ältere Suchtkranke”<br />
• Qualitätszirkel der Sucht- und Drogenkoordination <strong>Wien</strong><br />
Mitarbeit in lokalen und nationalen Netzwerken<br />
Mitarbeiter_innen des <strong>jedmayer</strong> nahmen an folgenden lokalen bzw. nationalen Netzwerken teil:<br />
• Vernetzungstreffen der <strong>Wien</strong>er Drogeneinrichtungen auf Leiter_innen- und Mitarbeiter_innen-Ebene<br />
• Vernetzungsteam „Frauen und Sucht“<br />
• Vernetzung niedrigschwelliger Tageszentren/Unterbringungseinrichtungen in <strong>Wien</strong><br />
• Vernetzung niedrigschwelliger Drogeneinrichtungen in Österreich<br />
• Österreichischer Arbeitskreis für kommunikative Drogenarbeit (ÖAKDA)<br />
• Vernetzung Daphne<br />
• Regionalforen 6. und 15. Bezirk<br />
• Vernetzungstreffen Betreutes Wohnen<br />
• Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe (Bawo)<br />
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<strong>jedmayer</strong> Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
Gumpendorfer Gürtel 8<br />
1060 <strong>Wien</strong><br />
Tel.: ++43/1/4000-53800<br />
Fax: ++43/1/4000-53690<br />
E-Mail: <strong>jedmayer</strong>@suchthilfe.at<br />
Web: www.suchthilfe.at<br />
Bereichsleitung Beratung Betreuung, Versorgung, Wohnen in der <strong>Suchthilfe</strong> <strong>Wien</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
Mag. a (FH) Margit Putre<br />
Tageszentrum/Notschlafstelle <strong>jedmayer</strong><br />
Leitung: DSA Elisabeth Odelga-Öcker, MSc<br />
Beratung, Betreuung, Wohnen <strong>jedmayer</strong><br />
Leitung: DSA Stefan Hofner<br />
Finanziert aus Mitteln der Sucht- und Drogenkoordination <strong>Wien</strong> und des Bundesministerium für Gesundheit<br />
Impressum<br />
F.d.I.v.: <strong>Suchthilfe</strong> <strong>Wien</strong> <strong>gGmbH</strong>, Gumpendorfer Gürtel 8, A-1060 <strong>Wien</strong><br />
Tel. : 01/4000-53600, E-Mail: office@suchthilfe.at, Homepage: www.suchthilfe.at<br />
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