TÃTIGKEITSBERICHT 2009 fix und fertig - Suchthilfe Wien gGmbH
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TÄTIGKEITSBERICHT <strong>2009</strong><br />
des sozialökonomischen Betriebs<br />
<strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong><br />
In Zusammenarbeit mit
VWS/<strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong>/Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Inhalt<br />
1 Kurzbeschreibung der Einrichtung___________________________________3<br />
1.1 Gr<strong>und</strong>idee _________________________________________________________ 3<br />
1.2 Ziele _____________________________________________________________ 4<br />
1.3 Zielgruppe_________________________________________________________ 4<br />
1.4 Geschäftsfelder _____________________________________________________ 5<br />
2 Betreuung Transitarbeitskräfte _____________________________________6<br />
2.1 Beschäftigte Transitarbeitskräfte _______________________________________ 6<br />
2.2 Personalentwicklung <strong>und</strong> Betreuung_____________________________________ 6<br />
2.3 Outplacement ______________________________________________________ 9<br />
3 Ergebnisse Tagesarbeitskräfte_____________________________________11<br />
4 Wirtschaftliche Entwicklung <strong>und</strong> Organisation ________________________12<br />
4.1 Gesamtergebnis ___________________________________________________ 12<br />
4.2 Ergebnisse der Bereiche _____________________________________________ 12<br />
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VWS/<strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong>/Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
1 KURZBESCHREIBUNG DER EINRICHTUNG<br />
Förderwerber<br />
Verein <strong>Wien</strong>er Sozialprojekte / Sozialökonomischer Betrieb <strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong><br />
FördergeberInnen<br />
• AMS Landesgeschäftsstelle <strong>Wien</strong><br />
Bereiche Siebdruck <strong>und</strong> Renovierung zu 100 %, Verwaltung zu 17 %<br />
• Sucht <strong>und</strong> Drogen Koordination-Gemeinnützige GesmbH <strong>Wien</strong><br />
Bereiche Versand <strong>und</strong> Soziale Arbeit zu 100 %, Verwaltung zu 83 %<br />
1.1 Gr<strong>und</strong>idee<br />
Arbeit zu haben, stellt in unserer Gesellschaft eine gr<strong>und</strong>legende Bedingung der Integration<br />
dar. Der Arbeit kommt nicht nur die Funktion der materiellen Existenzsicherung zu, sondern<br />
auch die der individuellen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Sinnstiftung. Arbeit zu haben heißt aber<br />
auch, sich einer zwingenden Tagesstruktur zu unterwerfen. Ihr Wegfall kann gerade für<br />
Drogenkonsumierende schwerwiegende Folgen haben.<br />
Keine andere einzelne Aktivität ist in ihrer psychologischen, sozialen sowie materiellen Bedeutung<br />
<strong>und</strong> Wirkung so vielfältig <strong>und</strong> komplex. Arbeit <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit erweitern nicht<br />
nur die Handlungsspielräume durch selbst erwirtschaftetes Geld, sondern schaffen auch Befriedigung<br />
durch die Bewältigung äußerer Anforderungen über persönliche Leistung <strong>und</strong> Fähigkeiten.<br />
Arbeit fördert soziale Kontakte, <strong>und</strong> ihre strukturierende Komponente hat für<br />
Suchtkranke im Tages- <strong>und</strong> Wochenablauf eine besondere Bedeutung. Das Erlernen arbeitskultureller<br />
Fähigkeiten ist gleichbedeutend mit dem Erwerb gesellschaftskultureller Fähigkeiten,<br />
die auch für alle Kontakte mit öffentlichen Einrichtungen benötigt werden. Eine vor allem<br />
nachhaltige gesellschaftliche (Re-)Integration wird somit maßgeblich positiv durch eine<br />
Teilhabe an Arbeit <strong>und</strong> Beschäftigung unterstützt <strong>und</strong> gefördert.<br />
Der Gr<strong>und</strong>gedanke des sozialökonomischen Beschäftigungsprojektes <strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong> besteht<br />
darin,<br />
1. diesen Personen den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern <strong>und</strong> ihnen die Tätigkeit<br />
auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen <strong>und</strong><br />
2. Personen eine Arbeitsmöglichkeit zu bieten, die auf dem ersten Arbeitsmarkt dauerhaft<br />
keine Arbeit bekommen<br />
Wie schon der Name sagt, vereinen wir im Projekt zwei Prinzipien: sozial <strong>und</strong> ökonomisch.<br />
Auch wenn diese Prinzipien manchmal im Widerspruch stehen, so sind doch beide für den<br />
Erfolg unserer Maßnahme unabdingbar.<br />
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1.2 Ziele<br />
Arbeitsplätze <strong>2009</strong><br />
14 Transitarbeitsplätze à 38 Wochenst<strong>und</strong>en / AMS<br />
6 Transitarbeitsplätze à 30 Wochenst<strong>und</strong>en / AMS<br />
36 Tagesarbeitsplätze / SDW<br />
________________________________________<br />
56 Arbeitsplätze gesamt<br />
Sozial-, arbeitsmarktpolitische <strong>und</strong> drogentherapeutische Ziele<br />
• Aufbau <strong>und</strong> Aufrechterhaltung jener sozialen, finanziellen, ges<strong>und</strong>heitlichen, unterkunftsbezogenen<br />
<strong>und</strong> rechtlichen Basisstrukturen, welche die Voraussetzung für die Berufsausübung<br />
darstellen<br />
• Nachhaltige Personalentwicklung der KlientInnen durch<br />
<br />
<br />
Qualifizierung, Berufsorientierung <strong>und</strong> -findung<br />
Förderung jener sozialen <strong>und</strong> persönlichen Fähigkeiten, die eine Teilnahme am Erwerbsleben<br />
ermöglichen, wie Leistungs- <strong>und</strong> Teamfähigkeit, Eigenverantwortung,<br />
Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Strukturiertheit<br />
• Vermittlung in den nicht geförderten Arbeitsmarkt<br />
Angewandte Methoden zur Zielerreichung<br />
• Anamnese <strong>und</strong> sozialarbeiterische Betreuung<br />
• Arbeitsanleitung <strong>und</strong> Arbeitstraining unter arbeitsmarktnahen Bedingungen<br />
• Information, Beratung <strong>und</strong> Qualifikation<br />
• Reflexion mittels Arbeitsreflexionsgespräch, Fallkonferenzen <strong>und</strong> Gruppenarbeit<br />
• Outplacement<br />
1.3 Zielgruppe<br />
Unsere Zielgruppe umfasst jene Personen, die aufgr<strong>und</strong> ihres (akuten oder früheren) Drogen-<br />
bzw. Alkoholkonsums von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen oder bedroht <strong>und</strong><br />
somit auf dem freien Arbeitsmarkt schwer benachteiligt sind. In der Regel sind sie mit einer<br />
Anhäufung von Vermittlungshindernissen konfrontiert.<br />
Transitarbeitskräfte<br />
Die Zielgruppe für Transitarbeitsplätze sind Personen, die früher Drogen <strong>und</strong>/oder Alkohol<br />
konsumiert haben <strong>und</strong> folgende Gr<strong>und</strong>voraussetzungen erfüllen:<br />
• Weitgehende Suchtmittelabstinenz oder aufrechte Substitutionsbehandlung<br />
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• (Drohende) Langzeitbeschäftigungslosigkeit<br />
• Bereitschaft <strong>und</strong> Motivation, einer geregelten Arbeit nachzugehen<br />
Tagesarbeitskräfte<br />
Die Zielgruppe für Tagesarbeitsplätze sind<br />
• Personen, die aktuell Drogen <strong>und</strong>/oder Alkohol konsumieren <strong>und</strong> oftmals schwere ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Beeinträchtigungen aufweisen, jedoch in der Lage sind, für einige St<strong>und</strong>en<br />
zielgerichtet zu arbeiten.<br />
• Personen, die einen Transitarbeitsplatz anstreben, für diesen aber hinsichtlich ihrer Substitutionsgebahrung<br />
(eventuell mit Beikonsum) <strong>und</strong> ihrer Vertragsfähigkeit noch nicht<br />
stabil genug sind.<br />
1.4 Geschäftsfelder<br />
Folgende Dienstleistungen wurden <strong>2009</strong> von <strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong> angeboten:<br />
• Versandarbeiten (Sortieren, Kuvertieren, Etikettieren <strong>und</strong> Frankieren von Zeitungen <strong>und</strong><br />
Massensendungen) <strong>und</strong> ähnliche leichte Industriearbeiten<br />
• Bedrucken von Textilien (T-Shirts, Sweater, Transparente, etc.) im Siebdruckverfahren<br />
<strong>und</strong> Drucke auf vielfältige Materialien im Transferdruckverfahren<br />
• Renovierungen (Arbeiten im Bau- <strong>und</strong> Baunebengewerbe mit Schwerpunkt Altbausanierung)<br />
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2 BETREUUNG TRANSITARBEITSKRÄFTE<br />
2.1 Beschäftigte Transitarbeitskräfte<br />
Insgesamt wurden im Berichtsjahr 63 verschiedene Personen als Transitarbeitskraft (TAK)<br />
beschäftigt. Diese Zahl steht für alle Personen, die während der Periode <strong>2009</strong> ein Anstellungsverhältnis<br />
hatten, unabhängig von ihrem Ein- oder Austrittsdatum. Bei 25 von ihnen<br />
lag der Anstellungsbeginn im Berichtsjahr.<br />
Im Schnitt sind die TAK 36 Jahre alt (die mittleren 50 Prozent liegen zischen 30 <strong>und</strong> 40 Jahren),<br />
der Frauenanteil liegt mit 21 Prozent im langjährigen Schnitt. Knapp die Hälfte der<br />
Personen hat als höchsten Bildungsstand lediglich die Pflichtschule.<br />
Tab.1: Betreute Transitarbeitskräfte<br />
Beschäftigte TAK<br />
Alter<br />
(Schnitt)<br />
Dauer AL<br />
vor Maßnahme<br />
in<br />
Mon.<br />
(Schnitt)<br />
Anzahl TAK mit<br />
Pflichtschule als<br />
höchstem Bildungsstand<br />
Frauen 13 21% 33 58 8 62%<br />
Männer 50 79% 36 47 23 46%<br />
gesamt 63 100% 36 49 31 49%<br />
2.2 Personalentwicklung <strong>und</strong> Betreuung<br />
Quantitative Darstellung der Personalentwicklung <strong>und</strong> Betreuung<br />
<strong>2009</strong> haben 601 Betreuungs-, 150 Informations- <strong>und</strong> 70 Arbeitsreflexionsgespräche stattgef<strong>und</strong>en.<br />
Die Tatsache, dass 30 mal eine Kriseninterventionen notwendig geworden ist, untermauert<br />
die Einschätzung, dass <strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong> eine besonders schwierige Zielgruppe betreut.<br />
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Tab.2: Leistungen in der TAK Betreuung <strong>2009</strong> 1<br />
Methoden/ Instrumente<br />
Arbeitsreflexionsgespräche 70<br />
Informationsgespräche TAK 150<br />
Betreuungsgespräche TAK 601<br />
Bereichsgruppen 15<br />
Telefonische Interventionen 113<br />
Schriftverkehr 109<br />
Kriseninterventionen 30<br />
Darüber hinaus führten die SozialarbeiterInnen 105 Bewerbungs- sowie 554 Informationsgespräche<br />
mit potentiellen BewerberInnen, InteressentInnen <strong>und</strong> anderen externen Personen<br />
(z.B. AMS).<br />
Abb.1 zeigt, dass das die Themen Arbeit <strong>und</strong> arbeitskulturelle Fähigkeiten in den Betreuungsgesprächen<br />
notwendigerweise im Vordergr<strong>und</strong> stehen, dass aber auch Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Finanzielles eine große Rolle spielen.<br />
Abb1: Themen bei den Betreuungsgesprächen mit TAK<br />
(Mehrfachnennungen; Prozentwerte bezogen auf Zahl der Gespräche, n=601)<br />
Arbeit<br />
96%<br />
Arbeitskulturelle Fähigkeiten<br />
82%<br />
Ges<strong>und</strong>heit physisch<br />
Finanzielles<br />
Ges<strong>und</strong>heit psychisch<br />
Therapie<br />
Wohnen<br />
Drogenkonsum<br />
Partnerschaft/Kinder<br />
Schulden<br />
Eltern/Familie<br />
Substitution<br />
46%<br />
42%<br />
40%<br />
37%<br />
36%<br />
36%<br />
35%<br />
34%<br />
33%<br />
32%<br />
Ausbildung<br />
24%<br />
Dokumente<br />
Recht<br />
20%<br />
18%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
1 Das Arbeitsreflexionsgespräch wird von einem/einer SozialarbeiterIn <strong>und</strong> einer Anleitungskraft gemeinsam mit<br />
der TAK geführt. Die Bereichsgruppen werden unter Anwesenheit der Anleitungskräfte abgehalten. Die weiteren<br />
Leistungen wurden von den SozialarbeiterInnen alleine erbracht.<br />
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VWS/<strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong>/Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Qualifizierungsmaßnahmen für TAK<br />
Externe Qualifizierung<br />
Während der Beschäftigung im Betrieb wurden von 6 TAK folgende Kurse <strong>und</strong> Ausbildungen<br />
absolviert:<br />
• Ausbildung zum Hubstaplerfahrer<br />
• Gr<strong>und</strong>kurs für Personalverwaltung <strong>und</strong> Personalmanagement<br />
Interne Qualifizierung<br />
Im Renovierungsbereich wurden die TAK in folgenden Tätigkeiten qualifiziert:<br />
• Maler- <strong>und</strong> Anstreicherarbeiten<br />
• Bodenlegerarbeiten<br />
• Fliesenlegerarbeiten<br />
• Abbrucharbeiten <strong>und</strong> Entsorgung<br />
• Maurerarbeiten<br />
• Wasser- <strong>und</strong> Abflussinstallationsarbeiten<br />
• Trockenbau<br />
• Montage<br />
Im Siebdruckbereich wurden die TAK in folgenden Tätigkeiten qualifiziert:<br />
• Bedrucken von Textilien im Siebdruckverfahren<br />
• Druckarbeiten unter Verwendung des Transferdruckverfahrens<br />
• Druckarbeiten auf Folien<br />
• Coloristik<br />
• Musterbearbeitung<br />
• Schablonentechnik<br />
• grafische Tätigkeiten am PC<br />
• Aufbereitung von K<strong>und</strong>envorlagen<br />
Im Bereich Versand wurden die TAK in diesen Tätigkeiten qualifiziert:<br />
• K<strong>und</strong>Innenkontakt<br />
• Warenübernahme <strong>und</strong> Kontrolle<br />
• Erstellen von Serienbriefen <strong>und</strong> Umgang mit Datenverwaltung<br />
• Alleinige Durchführung von komplexen (fehleranfälligen) Druckaufträgen<br />
• Auftragsüberwachung, Qualitätskontrolle<br />
• Durchführen von (Gefahrengut-)Transporten<br />
• Evidenz der Tagesarbeitskräfte<br />
• Liefer- <strong>und</strong> Botenfahrten<br />
• KFZ-Wartung<br />
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VWS/<strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong>/Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
• Beschaffung von Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffen, Büromaterial<br />
• Lagerstandverwaltung<br />
• Logistik für Broschürenmanagement<br />
Das Lernfeld für die Transitarbeitskräfte im Versand umfasst vor allem Teamfähigkeit, selbständiges<br />
Arbeiten unter realitätsnahen Bedingungen, das Übernehmen von Verantwortung<br />
<strong>und</strong> die Anleitungsfunktion für die Tagesarbeitskräfte, mit der auch eine Vorbildfunktion<br />
verb<strong>und</strong>en ist.<br />
Bereichsübergreifende interne EDV- Qualifizierung<br />
Da der Umgang mit dem PC bereits in nahezu jeder beruflichen Sparte eine Rolle spielt <strong>und</strong><br />
auch von vielen ArbeitgeberInnen verlangt wird, haben wir auch <strong>2009</strong> wieder bereichsübergreifend<br />
allen Transitarbeitskräften die Möglichkeit einer EDV-Basisqualifizierung geboten.<br />
Zu diesem Zweck sind fünf PC-Arbeitsplätze speziell für unsere KlientInnen eingerichtet.<br />
Selbstlernprogramme (Lern-CD-Roms) zu den Themen Briefverkehr, Rechtschreibung,<br />
Gr<strong>und</strong>rechenarten sowie Englisch stehen unseren KlientInnen zur Verfügung. Die Arbeitsplätze<br />
können gleichzeitig auch für Bewerbungsaktivitäten genutzt werden: Die KlientInnen<br />
haben so die Möglichkeit, sich mit Internet <strong>und</strong> E-Mail vertraut zu machen <strong>und</strong> diese Mittel<br />
selbständig zur Jobsuche einzusetzen (Stellensuche auf Internetportalen, Bewerbungen über<br />
E-Mail etc.).<br />
Darüber hinaus qualifizieren sich alle Transitarbeitskräfte hinsichtlich<br />
• des Funktionierens von allgemeinen Betriebs- <strong>und</strong> Arbeitsstrukturen<br />
• Ausdauer<br />
• Eigenverantwortung<br />
• Selbständigkeit<br />
• Leistungsfähigkeit<br />
• sozialer Kompetenz in der Zusammenarbeit mit KollegInnen <strong>und</strong> Vorgesetzten<br />
2.3 Outplacement<br />
Die Auseinandersetzung mit zukünftigen Berufszielen <strong>und</strong> der weiteren beruflichen Karriere<br />
beginnt bereits beim Eintritt des/der KlientIn. Um die Chancen der Transitarbeitskräfte auf<br />
einen Job am ersten Arbeitsmarkt zu erhöhen, wurde ein dreistufiges Outplacementmodell<br />
entwickelt. Die drei Phasen beinhalten das Berufsorientierungstraining, die Trainingsphase<br />
<strong>und</strong> das spezielle Bewerbungs-Einzelcoaching. Ziel des Modells ist zum einen die umfassende<br />
Qualifizierung der KlientInnen hinsichtlich der Entwicklung eines realistischen Berufsziels,<br />
der Erarbeitung eines Qualifizierungsplans <strong>und</strong> der Bewerbungsfähigkeit, zum anderen die<br />
aktive Arbeitssuche mit Unterstützung der Sozialarbeiterinnen.<br />
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Tab. 3: Leistungen Outplacement<br />
Methoden/ Instrumente <strong>2009</strong><br />
Berufsorientierungsmaßnahmen 6<br />
Bewerbungs-Einzelcoaching 104<br />
Betriebskontakte 5<br />
Bewerbungstraining<br />
Das Bewerbungstraining fand <strong>2009</strong> ausschließlich im Einzelcoaching statt, da die Vorkenntnisse<br />
der TAK sehr unterschiedlich sind <strong>und</strong> Kenntnisse für die aktive Arbeitssuche <strong>und</strong> Bewerbungen<br />
abrufbar sein müssen.<br />
Bewerbungs-Einzelcoaching<br />
Die Phase der aktiven Arbeitssuche mit der Outplacerin beginnt spätestens drei Monate vor<br />
Austritt der TAK, in vielen Fällen jedoch schon nach der Berufsorientierung bzw. nach dem<br />
Bewerbungstraining, insbesondere, wenn Praktika angestrebt werden, die eine zeitintensive<br />
Organisation benötigen. Dauer <strong>und</strong> Anzahl der Termine mit der jeweiligen KlientIn sind individuell;<br />
die Frequenz kann sich auch im Laufe der Outplacementberatung je nach Bedarf<br />
verändern.<br />
Betriebskontakte<br />
Der Kontakt zu Betrieben blieb <strong>2009</strong> auf Einzelfälle beschränkt, bei denen wir auf direkten<br />
Wunsch einzelner TAK mit potentiellen Dienstgebern Kontakt aufnahmen.<br />
Die einen sehen die Gefahr, damit von vornherein mit einem Stigma in einer Firma zu beginnen<br />
<strong>und</strong> wollen daher auf herkömmlichem Weg eine Stelle suchen. Andere KlientInnen<br />
dagegen sehen es positiv, auf diese Weise offen auf einen Arbeitgeber zugehen zu können.<br />
Selbstverständlich stellen wir es jeder Person frei, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen.<br />
Nachbetreuung im Outplacement<br />
Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass es vielen Transitarbeitskräften nicht gelingt, vor<br />
Ablauf ihres Dienstverhältnisses eine andere Arbeitsstelle zu finden. Damit nach diesem<br />
Zeitablauf nicht abrupt alle Unterstützungsmöglichkeiten wegfallen, stand den ehemaligen<br />
TAK auch <strong>2009</strong> wieder die Möglichkeit einer Nachbetreuung offen.<br />
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3 ERGEBNISSE TAGESARBEITSKRÄFTE<br />
In Summe haben wir 5.766 Tagesarbeitsplätze vergeben (Schnitt pro Arbeitstag: 23,2).<br />
Dies ist ein Rückgang gegenüber dem Rekordjahr 2008, ist aber immer noch das zweitbeste<br />
Ergebnis in der Geschichte von <strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong> (Abb.2).<br />
Abb.2: Tagesarbeitsplätze <strong>und</strong> Bewerbungen pro Arbeitstag<br />
Schnitt pro Arbeitstag 2005-<strong>2009</strong><br />
50<br />
45<br />
Gesamtzahl <strong>2009</strong>:<br />
5.766 Arbeitsplätze<br />
9.964 Bewerbungen<br />
Arbeitsplätze<br />
Bewerbungen<br />
45,0<br />
40<br />
40,0<br />
35<br />
33,4 33,4 32,7<br />
30<br />
26,6<br />
25<br />
20<br />
21,4 21,3<br />
19,1<br />
23,2<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
263 verschiedene Personen haben im Berichtsjahr als Tagesarbeitskraft gearbeitet. Im<br />
Schnitt sind sie 33 Jahre alt, die mittleren 50 Prozent liegen zwischen 25 <strong>und</strong> 39 Jahren. Der<br />
Frauenanteil beträgt 18 Prozent.<br />
Nach wie vor liegt die Zahl der BewerberInnen deutlich über der Zahl der angebotenen Arbeitsplätze:<br />
Auch <strong>2009</strong> mussten pro Tag im Schnitt 40 Prozent der BewerberInnen abgewiesen<br />
werden.<br />
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4 WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG UND ORGANISATION<br />
4.1 Gesamtergebnis<br />
Umsatzmäßig konnte <strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong> trotz der Wirtschaftskrise in allen Bereichen die angestrebten<br />
Sollwerte erreichen. Die Gesamterlöse von knapp 495.000 Euro sind das zweitbeste<br />
Ergebnis in der Geschichte von <strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong> (Abb.3).<br />
Abb.3: Entwicklung der Leistungserlöse 2005 – <strong>2009</strong> in €<br />
600.000<br />
500.000<br />
Renovierung<br />
Siebdruck<br />
Versand<br />
453.025<br />
531.899<br />
494.768<br />
400.000<br />
363.045<br />
357.478<br />
203.533<br />
264.966<br />
233.515<br />
300.000<br />
149.040 126.886<br />
200.000<br />
81.445<br />
80.338<br />
85.283<br />
75.777 68.230<br />
100.000<br />
132.560<br />
150.254<br />
164.209<br />
191.156 193.023<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
4.2 Ergebnisse der Bereiche<br />
Versand<br />
Der Versand weist die kontinuierlichste Umsatzentwicklung aller Bereiche auf. Das schon<br />
sehr beachtliche Vorjahresergebnis wurde neuerlich übertroffen.<br />
Siebdruck<br />
Im Siebdruck ist eine Tendenz festzustellen, die unsere Erlöserwartungen auch in Zukunft<br />
beeinflussen wird. Der Wertschöpfungsanteil am Erlösfaktor Arbeit unterliegt in dieser Produktionssparte<br />
einem sehr hohen Wettbewerbsdruck <strong>und</strong> sinkt kontinuierlich. Anders gesagt,<br />
müssen wir im Verhältnis immer größere Stückzahlen produzieren, um eine leichte<br />
Umsatzsteigerung zu erreichen. Der Rückgang der Erlöse gegenüber 2008 ist auf Umstrukturierungen<br />
bei den Schlüsselkräften zurückzuführen. Diese Entwicklung hatten wir auch<br />
voraus geplant <strong>und</strong> die Erlösziele niedriger als 2008 angesetzt.<br />
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VWS/<strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong>/Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Renovierung<br />
Auch der Renovierungsbereich hat die geplanten Erlösziele leicht überschritten. Gesondert<br />
positiv ist anzumerken, dass der prozentuelle Anteil des Wareneinsatzes an den Erlösen<br />
deutlich von 55 auf 36 Prozent gesenkt werden konnte.<br />
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VWS/<strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong>/Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Rotenmühlgasse 26<br />
1120 <strong>Wien</strong><br />
Tel.: ++43/1/8101303<br />
Fax: ++43/1/8101303-333<br />
E-Mail: <strong>fix</strong>.<strong>fertig</strong>@vws.or.at<br />
Web: www.<strong>fix</strong><strong>und</strong><strong>fertig</strong>.at, www.vws.or.at<br />
Betriebsleitung<br />
Walter Wojcik, MAS<br />
Gefördert aus Mitteln des Arbeitsmarktservice <strong>Wien</strong> <strong>und</strong> der Sucht- <strong>und</strong> Drogenkoordination <strong>Wien</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber, Medieninhaber <strong>und</strong> Redaktion:<br />
Verein <strong>Wien</strong>er Sozialprojekte, Rotenmühlgasse 26/1, A-1120 <strong>Wien</strong><br />
Tel. : 01/8101301, E-Mail: vws@vws.or.at, Homepage: www.vws.or.at<br />
Für den Inhalt verantwortlich:<br />
DSA Roland Reithofer, MBA – Geschäftsführer Verein <strong>Wien</strong>er Sozialprojekte<br />
DSA Walter Wojcik – Betriebsleitung <strong>fix</strong> <strong>und</strong> <strong>fertig</strong><br />
Berichtserstellung:<br />
Walter Wojcik, Paul Neubauer<br />
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