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«neuen Allmend» - United Supporters Luzern

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16. Ausgabe Magazin der <strong>United</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Luzern</strong> 22. Mai 2011<br />

Noch zweimal alles geben!<br />

Alles zur<br />

Der heutige Tag ist für den FC <strong>Luzern</strong> und seine<br />

Fans ein spezieller. Einerseits braucht unsere<br />

Mannschaft heute unbedingt drei Punkte, um<br />

die Chance auf die Europa League zu bewahren.<br />

Andererseits ist es das letzte Heimspiel vor<br />

dem Umzug ins neue Stadion. Dieses wird uns<br />

Fans viele neue Möglichkeiten der Blockgestaltung<br />

bieten, aber auch die negativen Aspekte<br />

des kommerziellen Fussballsgeschäfts mit sich<br />

bringen: Verkauf des Stadionnamens, Cash<br />

Card, eine optische und akustische Werbeflut,<br />

etc. Auch deswegen werden wir versuchen unsere<br />

neue Heimkurve so zu gestalten, dass wir<br />

mit lautem Support und einer blau-weissen<br />

Fanwand unsere Mannschaft anfeuern können<br />

und genügend Freiräume für unsere Fankultur<br />

bewahren können. Heute muss jeder Fan aber<br />

zuerst im Gersag nochmals alles geben, damit<br />

wir nächste Saison auch auf europäischer<br />

Ebene wieder mit unserem Verein angreifen<br />

können. Jetzt heisst es nochmals zwei Spiele<br />

singen, schreien, Fahnen schwingen und am<br />

Ende hoffentlich zwei Mal als Sieger vom Platz<br />

gehen.<br />

ab Seite 8<br />

<strong>«neuen</strong> <strong>Allmend»</strong>


2 Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>United</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Luzern</strong><br />

Online: www.us-luzern.ch<br />

Eindrücke zum Saisonende<br />

Bildnachweis<br />

Mit freundlicher Genehmigung<br />

abgedruckt von:<br />

footballislife.ch.vu<br />

amade.ch<br />

fcl.fan-fotos.ch<br />

Druck<br />

Auchli Druck<br />

Romantica<br />

6106 Werthenstein<br />

Tel: 041 490 20 83<br />

auchli-druck@bluemail.ch<br />

Ianu und Yakin auf Bärenjagd in Bern.<br />

Kontakt<br />

Wir freuen uns über jedes<br />

Feedback! Mit einem E-Mail an<br />

unsere Adresse<br />

stelzbock@us-luzern.ch oder in<br />

unserem Fanlokal «Zone 5» am<br />

Bundesplatz kannst du mit uns<br />

Kontakt aufnehmen.<br />

Spenden<br />

Das Magazin wird in ehrenamtlicher<br />

Arbeit produziert und<br />

kostenlos verteilt. Beiträge zur<br />

Deckung unserer Aufwendungen<br />

sind jederzeit herzlich<br />

willkommen.<br />

Spenden nehmen wir gerne<br />

per Überweisung mit Stichwort<br />

«Stelzbock» an<br />

<strong>United</strong> <strong>Supporters</strong> 6000<br />

<strong>Luzern</strong>, Raiffeisenbank Region<br />

Stans, Kontonummer<br />

94453.59, Clearing 81223,<br />

Postkonto 60-7178-4,<br />

IBAN CH61 8122 3000 0094<br />

4535 9 entgegen.<br />

<strong>Luzern</strong> zu Gast im Letzigrund bei GC.<br />

In St. Gallen: Trotz strömendem Regen Feuer und Flamme für <strong>Luzern</strong>.


Inhaltsverzeichnis<br />

3<br />

Goodbye Gersag<br />

Nach zwei Jahren im Emmenbrücker<br />

Exil kehrt der FCL nach<br />

<strong>Luzern</strong>-City zurück Ein Rückblick<br />

auf die besten Momente im Gersag<br />

bringen wir auf den Seiten 4–7.<br />

Allmend für immer<br />

Nach dem Verkauf der Namensrechte<br />

spielt der FC <strong>Luzern</strong><br />

zukünftig in der Swissporarena.<br />

Warum aber weiterhin von der<br />

Allmend gesprochen werden soll<br />

erfahrt ihr auf den Seiten 8–10.<br />

Cash Card<br />

Im neuen Stadion kann nur<br />

noch bargeldos mit der Cash<br />

Card an den Verpflegungsständen<br />

eingekauft werden.<br />

Einen satirischen Beitrag zur<br />

neuen Bezahlkarte gibt es auf<br />

den Seiten 12 und 13.<br />

Im Interview: «Cordon-Bleu-Heinz»<br />

Ob zu Hause oder auswärts:<br />

Wenn der FCL-Fan das Stadion<br />

betritt steht dort bereits seit<br />

vielen Jahren Betreuer Heinz in<br />

seiner gelben Weste. Wr haben<br />

zum Interview geladen und<br />

berichten auf den Seiten 18–21.<br />

Stadionfresko: Werde ein Teil des neuen Stadions, Seite 11<br />

Capos Wort: Der Grappa-Capo tritt ab, Seite 14<br />

Oldschool mit Maré: Der Flaschenwurf ’89, Seite 15<br />

Klartext am Donnschtig: «(k)ein Spielball» Seiten 16 u. 17<br />

Postkarte aus Como: Auswärts in Salerno, Seite 22<br />

Zone 5 und USL-News, Seiten 23 u. 24<br />

Editorial<br />

Liebe FCL-Fans,<br />

Mit der heutigen Partie endet das<br />

zweijährige Gastspiel des FCL in Emmenbrücke.<br />

Es war eine aufregende<br />

und meistens erfolgreiche Zeit für unsere<br />

Mannschaft und unsere Kurve. Es<br />

gab grosse Siege, wunderbare Choreos<br />

und einige skurrile Geschichten.<br />

Wir wollen in der heutigen Ausgabe<br />

einen Blick zurück auf diese Zeit, vor<br />

allem aber auch einen Blick nach<br />

vorne, zu unserem neuen Stadion in<br />

der Allmend werfen. Teilweise ganz<br />

ernst, teilweise mit einer Prise Ironie.<br />

Dies tun wir mit zwei vielversprechenden<br />

Neuzugängen in der Stelzbock-<br />

Redaktion, die wir ablösefrei für unser<br />

Heft verpflichten konnten. Herzlich<br />

willkommen in Team, Jungs.<br />

Für uns Fans heisst es in den letzten<br />

zwei Saisonspielen nochmals alles geben<br />

für die mögliche Europa-League<br />

Qualifikation. Wir wollen uns heute<br />

zudem würdig aus dem Gersag verabschieden<br />

und müssen darum nochmals<br />

voll aufdrehen und unsere<br />

Mannschaft nach vorne treiben.<br />

Die heutige Partie ist auch das letzte<br />

Heimspiel für João Paiva. Ohne seine<br />

Tore hätten wir vor zwei Jahren den<br />

Klassenerhalt wohl nicht geschafft. Im<br />

Namen der USL danken wir dem portugiesischen<br />

Goalgetter für seinen<br />

Einsatz für unseren Verein und wünschen<br />

ihm alles Gute für die Zukunft.<br />

Obrigado, João!<br />

Ebenso geht unser Dank an Rolf Fringer<br />

und Petar Aleksandrov, Elsad<br />

Zverotic und, falls sein Vertrag tatsächlich<br />

nicht verlängert wird, an Christophe<br />

Lambert.<br />

Und nun wünsche ich euch viel Spass<br />

beim Lesen.<br />

René Schwarzentruber<br />

Präsident USL


4 Gersag-Rückblick<br />

Ein Stück FCL-Geschichte<br />

Zum letzten Heimspiel im Exil bringen wir eine Zusammenfasung<br />

der besten Gersag-Momente. Ironie nicht ausgeschlossen.<br />

Tag 1 nach Allmend<br />

Am 26. Juli 2009 trat der FC <strong>Luzern</strong> zum ersten<br />

Mal im Exil-Stadion an und gewann das<br />

Spiel gegen die Grasshoppers vor 7’145 Zuschauern<br />

mit 2:1. Erst in der letzten Spielminute<br />

gelang es Renggli per Foulelfmeter<br />

den entscheidenden<br />

Treffer zu erzielen. Ein Sieg der<br />

allerdings von einer groben Unsportlichkeit<br />

überschattet<br />

wurde... Zum Ereignisablauf: Um<br />

14.30 Uhr öffnen sich die Tore<br />

zum Stadioninnern. Noch ahnt<br />

niemand etwas von der sich anbahnenden<br />

Katastrophe. Gleichzeitig<br />

werden an den Verpflegungsständen<br />

bereits die ersten<br />

Getränke ausgeschenkt. Womöglich<br />

ist der Täter bereits vor Spielbeginn<br />

im Besitz der Tatwaffe, einem Plastikbecher.<br />

Als Vallori in der 81. Minute den Ausgleich für<br />

die Zürcher erzielt überstürzen sich die Ereignisse:<br />

Nach einem Angriff der Hoppers über<br />

die Hüetli-Club-Seite (!) hat es der Täter auf<br />

GC-Debütant Enzo Ruiz abgesehen. Aus dem<br />

Hinterhalt wirft er präzise einen halbvollen<br />

Plastikbecher auf den Uru und trifft diesem<br />

wuchtig am Kopf. Ruiz fällt augenblicklich zu<br />

Boden. Die Szene erinnert an einen blutigen<br />

Enzo Ruiz<br />

vom Bierbecher<br />

niedergestreckt.<br />

Bud Spencer & Terence Hill Film. (Genauso<br />

filmreif waren übrigens auch die diversen<br />

Nachahmer-Videos, welche in den Folgewochen<br />

auf Youtube hochgeladen wurden) Der<br />

Zürcher muss anschliessend vom Platz getragen<br />

werden. GC-Trainer Sforza legt umgehend<br />

Protest ein. Dieser wird vom Verband<br />

später aber unglaublicherweise nicht gutgeheissen.<br />

Der Schütze muss seinen Angriff von<br />

langer Hand geplant und den Wurf zuhause<br />

perfektioniert haben. Ein unglücklicher Start<br />

für die Sicherheitsverantwortlichen<br />

Für weiteren Gesprächsstoff sorgten die Gitter<br />

zur Sektorenbegrenzung. Die Fans im Gästebereich<br />

erkletterten während des Spiels die<br />

Zäune, woraufhin sich der FCL nachträglich


Gersag-Rückblick<br />

5<br />

überlegte jene, entgegen der Reglemente der<br />

Liga, mit Stacheldraht abzuschirmen. Der Verein<br />

entschied sich nach Kritik schlussendlich<br />

die Zäune lediglich zu erhöhen.<br />

Das erste Spiel blieb glücklicherweise eine<br />

Ausnahme an Gewaltexzessen. Die Zeit in<br />

Emmenbrücke verlief insgesamt, innerhalb<br />

und auch ausserhalb des Stadions, ruhig.<br />

Wohl auch deshalb, weil selbst am Mittwochsspiel<br />

gegen den FC Thun ein Wasserwerfer<br />

bereitstand...<br />

«Hügeli»<br />

Bereits nach den ersten beiden Heimspielen<br />

wurde die Wiese neben dem Mooshüsliwald<br />

von nicht wenigen liebevoll mit «Hügeli» bezeichnet.<br />

Es lud auch diejenigen ein das Spielgeschehen<br />

live mitzuverfolgen, die sich kein<br />

Ticket mehr ergattern konnten oder deren<br />

Sonntagsspaziergang zufällig am Stadion vorbeiführte.<br />

Gegen die Young Boys versperrte<br />

Freie Sicht aufs Spielfeld vom «Hügeli»<br />

neben dem Stadion.<br />

zuerst ein Provisorium und einige Spiele später<br />

riesige Fahnen des neuen Stadion-Sponsors<br />

die Sicht aufs Spielfeld. Für diese Massnahme<br />

waren natürlich «Ordnungs- und Sicherheitsgründe»<br />

verantwortlich und keine<br />

Trotz-Reaktion des FCL aus Missgunst gegenüber<br />

der nicht zahlenden Kundschaft, wie<br />

man meinen könnte.<br />

Von noch kürzerer Dauer (nämlich einmalig)<br />

war das fürs Public-Viewing errichtete Zelt unmittelbar<br />

neben dem Restaurant<br />

«s’Rossmoos». Die Verantwortlichen rechneten<br />

für das YB-Spiel mit einem Zuschaueransturm,<br />

welcher das Fassungsvermögen des<br />

Stadions sprengen würde.<br />

Gerade der Gästesektor war damals für Liga-<br />

Verhältnisse zu klein. So wurde er im Hinblick<br />

auf das Basel-Heimspiel von 410 auf 640<br />

Plätze ausgebaut. Im gleichen Schritt wurden<br />

auch im Heimsektor weitere 270 Plätze zur<br />

Verfügung gestellt, womit das Stadion Gersag<br />

neu eine Kapazität von 8’700 Zuschauern<br />

erhielt; rechtzeitig zum dramatischsten und<br />

torreichsten Spiel in der Ära Gersag!<br />

Tore für 3 Spiele<br />

Vor der Begegnung herrschten wohl in beiden<br />

Fan-Kreisen ähnliche Erwartungen gegenüber<br />

der bevorstehenden Partie. Als FCL-<br />

Anhänger geht man generell mit gewissen<br />

Sorgen an Spiele, an denen der Gegner FC<br />

Basel heisst. Und nachdem letzterer nach sieben<br />

Minuten bereits das zweite Mal in Führung<br />

lag wurde diese ungute Gefühl weiter<br />

bestärkt. Auch auf den erneuten Ausgleich<br />

von Renggli antwortete der FC Basel mit dem<br />

dritten Führungstreffer. Nach 79 Minuten<br />

stand es deshalb 3:2 gegen <strong>Luzern</strong>. Und obwohl<br />

der bisherige Spielverlauf zu hoffen<br />

liess, glaubte niemand mehr ernsthaft an einen<br />

Ausgleich oder gar die Wende. Genau in<br />

der Phase als der Stimmungspegel des Heimpublikums<br />

Richtung Ernüchterung zeigte,<br />

brachten Yakin und Ianu mit ihren beiden<br />

Treffern <strong>Luzern</strong> erstmals in Führung. Auf den<br />

Rängen gab es kein Halten mehr und der Torjubel<br />

war wohl noch ins tiefste Entlebuch hörbar.<br />

Der <strong>Luzern</strong>er Anhang lag sich in den Armen<br />

und einige wohl sogar dann noch, als


6 Gersag-Rückblick<br />

Alex Frei mit dem 4:4 das Freudenfest zu zerstören<br />

schien. In der Nachspielzeit wagte es<br />

Streller gar noch den entscheidenden 5:4-Siegestreffer<br />

für den FC Basel zu erzielen. Selten<br />

waren Frust und Freude so nahe bei einander.<br />

Schlechtes Pflaster<br />

Ähnlich torreich waren die beiden Partien gegen<br />

die Aarauer Adler. Keine Mannschaft sah<br />

in Emmenbrücke schlechter aus als sie. Mit<br />

6:0 und 4:0 wurden Benito & Co. regelrecht<br />

zurück ins Rüebliland geschossen. Böse Zungen<br />

behaupten noch immer, dass der steile<br />

Fall des FC Aarau auf die Partien im Gersag<br />

zurückzuführen sei. Doch auch in den meisten<br />

anderen Exil-Spielen hagelte es Tore. Genauer:<br />

126 in nur 36 Pflichtspielen (79:47).<br />

Ein überdurchschnittlicher Wert für die Anzahl<br />

Tore pro Partie, sogar für Schweizer Verhältnisse.<br />

Gewinnt <strong>Luzern</strong> die heutige Partie<br />

gegen Zürich wäre dies der 21. Sieg<br />

(6 Remis, 10 Niederlagen). Eine<br />

durchaus positive Heimbilanz die<br />

massgeblich am Wintermeister-Titel<br />

beteiligt war und im neuen Stadion<br />

hoffentlich noch besser aussieht.<br />

Product Placement<br />

Weniger spektakulär, aber dennoch<br />

für Aufmerksamkeit sorgte Dave Zibung<br />

im Spiel gegen den FC St. Gallen.<br />

Stolz präsentierte er bereits im<br />

Frühling 2010 den heimischen Fans<br />

den neuen Hauptsponsor für die<br />

Saison 2011/2012. Ihm sei verziehen,<br />

dass er den Zuschauern<br />

im Eifer des Gefechts<br />

den falschen Finger entgegenstreckte<br />

und die Medien<br />

mit einem Mini-Skandal<br />

versorgte.<br />

Intensive Gartenarbeit<br />

Obwohl das Stadion Gersag während zweier<br />

Jahren Heimstätte des FC <strong>Luzern</strong>s war, stand<br />

die Allmend-Baustelle stets im Fokus aller Interessierten.<br />

So traf die Vereinsführung, die<br />

für viele Fans unpopuläre Entscheidung im<br />

neuen Stadion auf Kunstrasen zu spielen. Ob<br />

der Gersag-Rasen, welcher jeweils mit grösster<br />

Anstrengung von «katastrophal» zu «katastrophal,<br />

aber bespielbar» präpariert wurde,<br />

Einfluss auf die vorläufige Wahl hatte, wurde<br />

allerdings nie bekannt. Die Wetterbedingungen<br />

zu Beginn der Rückrunde 2010 kamen<br />

dem sonst schon lädierten Grün auch nicht<br />

wirklich entgegen. Um den Rückrundenstart<br />

nicht zu verzögern musste das Spielfeld vom<br />

Schnee befreit werden und ein tarnfarbener<br />

Acker als Unterlage dienen.<br />

Hinausgezögert hatte sich allerdings der<br />

Spielbeginn beim Spiel gegen den FC Basel.<br />

Weil die Partie aufgrund der Programmgestaltung<br />

des Schweizer Fernsehens zu einer<br />

ungewohn- ten und unfreundlichen<br />

Zeit (12.45 Uhr) angesetzt<br />

wurde, damit Fussball und<br />

Tender<br />

nis nicht miteinan-<br />

kollidierten, protestierten<br />

die Basler<br />

Fans mit Hunderten<br />

aufs Feld geworfenen<br />

Tennisbällen. Die meisten<br />

Zuschauer amüsierten<br />

sich ab dem Treiben auf und neben<br />

dem Platz und nach einigen Minuten<br />

wurde dann auch diese Partie<br />

angepfiffen.<br />

Zibungs Finger zeigt<br />

den Weg.


Gersag-Rückblick<br />

7<br />

Basler Protestaktion mit Tennisbällen gegen den frühen Spielanpfiff.<br />

Europapokal<br />

Im Gersag gar nicht stattfinden konnte hingegen<br />

das Europapokal-Heimspiel gegen den<br />

FC Utrecht. Es genügte den internationalen<br />

Standards leider nicht. Leider auch deswegen,<br />

weil die grandiose Stimmung im entscheidenden<br />

letzten Heimspiel gegen YB (5:1) und das<br />

Auswärtsspiel in Holland einiges hätten erwarten<br />

lassen.<br />

Eine interessante und unvergessliche Zeit endet<br />

heute. Hoffentlich mit einer erneuten Europacup-Qualifikation.<br />

Zwar können sich Zuschauer<br />

und Spieler über die moderne Arena<br />

in <strong>Luzern</strong> freuen, allerdings werden sie sich<br />

wohl nie wieder so nahe wie im Gersag sein.<br />

In keinem Schweizer Stadion konnte man das<br />

Geschehen in den letzten beiden<br />

Spielzeiten näher mitverfolgen.<br />

Wo andernorts Leichtathletikbahnen<br />

den Zuschauer<br />

vom Spielfeld trennen setzte<br />

man im Gersag auf ein (an einigen<br />

Stellen sehr) weitmaschiges<br />

Netz. Wir sagen<br />

Danke und verabschieden<br />

uns vor einem ehrlichen<br />

und schlichten Fussballstadion!<br />

Zahlen und Fakten der Ära<br />

Gersag<br />

(ohne das heutige Spiel gegen den FCZ)<br />

• 36 Spiele<br />

• 126 Tore (79:47)<br />

• 3.50 Tore/Spiel<br />

• 276’843 Zuschauer<br />

• 89.3% Auslastung<br />

• Der höchste Sieg: 6:0 gegen Aarau<br />

• Die meisten Tore: 4:5 gegen Basel<br />

Auch die Europa-League-Quali wurde im Gersag erreicht.


8 «Allmend für immer»<br />

«<strong>Allmend»</strong> vs. «Swissporarena»<br />

Nach dem Verkauf des Stadionnamens<br />

spielt der FC <strong>Luzern</strong> für<br />

mindestens zehn Jahre in der<br />

Swissporarena. Es gibt aber gute<br />

Gründe, weiterhin von der Allmend<br />

zu sprechen.<br />

Nach 75 Jahren in der altehrwürdigen Allmend<br />

und zwei Jahre Gastspiel im Gersag, wird der<br />

FC <strong>Luzern</strong> auf die kommende Saison hin nun<br />

seine neue Heimat beziehen. Und obwohl der<br />

Neubau an der exakt gleichen Stelle stehen<br />

wird wie die alte Kultstätte, hat der Name Allmend<br />

(vorerst) ausgedient. Neu wird der FCL<br />

nicht mal mehr in einem Stadion, sondern in<br />

einer Arena auflaufen: In der Swissporarena.<br />

Denn auch in <strong>Luzern</strong> hat die Kommerzialisierung<br />

mit allen ihren hässlichen Seiten Einzug<br />

gehalten. Um es gleich vorweg zu nehmen:<br />

Natürlich bedeutet die eine Million Franken,<br />

die der Namensverkauf des Stadions dem FCL<br />

jede Saison über zehn Jahre hinweg in die Tasche<br />

spült, einen beträchtlichen Anteil am Gesamtbudget<br />

des Vereins. Und natürlich gibt es<br />

mittlerweile weit schlimmere Arten des Sponsorings,<br />

die ein Fussballfan heute zu erleiden<br />

hat (von Werbedurchsagen bei Eckbällen bis<br />

zum Verkauf des Vereinsnamens). Und dennoch<br />

geht mit dem Verlust des Stadionnamens<br />

Allmend auch ein Stück Tradition verloren.<br />

Einige Fans würden an dieser Stelle einwenden,<br />

dass die alte Allmend, die Allmend mit der<br />

„Meischter-Scheffi“ und der Stehrampe auf<br />

der Gegengerade, die Allmend mit all ihren<br />

Fussballschlachten und Feierstunden nun ohnehin<br />

Geschichte sei. Dass der Neubau mit seinen<br />

VIP-Logen und Cash Card-Bezahlsystem<br />

nichts mehr mit der Tradition des alten Stadions<br />

zu tun hat und der Name Allmend nur der<br />

mittlerweile abgerissenen Heimstätte des FC<br />

<strong>Luzern</strong> gelten soll. Diese Argumente haben<br />

durchaus ihre Richtigkeit. Doch bedeutet die<br />

Erhaltung des Namens Allmend auch gerade<br />

die Erhaltung der Tradition und der Geschichte<br />

des alten <strong>Luzern</strong>er Stadions.<br />

Fan-Proteste gegen Namensverkauf<br />

Bereits früh war klar, dass der FCL dem Beispiel<br />

von St. Gallen folgen und den Namen des<br />

neuen Stadions verscherbeln würde. Am 14.<br />

Dezember 2008 meldeten sich deswegen bereits<br />

die <strong>Luzern</strong>er Fans zu Wort und taten per<br />

Fan-Protest der <strong>Luzern</strong>er gegen den Verkauf des Stadionnamens.


«Allmend für immer»<br />

9<br />

Auch die Basler<br />

Anhänger<br />

zeigten ihren<br />

Widerstand<br />

gegen den<br />

Kommerz.<br />

Spruchband ihre Meinung kund (Allmend: Traditionen<br />

sind wichtiger als alles Geld der Welt).<br />

Und sogar die Basler Kurve zeigte sich per<br />

Spruchband bei ihrem ersten Gastspiel im Gersag<br />

solidarisch (Dr Name verkauft - d`Allmänd<br />

begrabe, ihr diend nur em Fuessball schade).<br />

Dass diese Unmutsbekundungen den Namen<br />

Allmend nicht erhalten konnten war indes klar.<br />

Nun spielt der FCL zukünftig also in einer<br />

Arena, die nach einem Dämmstoff-Hersteller<br />

benannt ist. Doch unterscheidet sich die Geschichte<br />

hinter dem Namen Swissporarena<br />

doch zentral zu anderen Namenverkäufen,<br />

beispielsweise in Deutschland, wo der Stadionname<br />

bei vielen Vereinen alle paar Jahre neu an<br />

die meistbietende Firma verhökert wird. So<br />

hiess das Hamburger Volksparkstadion ab Juni<br />

2001 zuerst AOL Arena, dann HSH Nordbank<br />

Arena und mittlerweile spielt der HSV in der<br />

Imtech Arena. In Frankfurt ist der Name sogar<br />

soweit Programm, dass die Fans seit 2005 in<br />

die Commerzbank-Arena pilgern müssen um<br />

die SG Eintracht spielen zu sehen. In der<br />

Schweiz hatte in den obersten beiden Spielklassen<br />

bisher erst St. Gallen die Namensrechte<br />

verkauft und spielt seit 2008 in der AFG Arena.<br />

Im Vergleich zu <strong>Luzern</strong> steht dort das neue Stadion<br />

aber nicht an der gleichen Stelle wie das<br />

ruhmreiche Espenmoos. Zwar ohne Firmennamen,<br />

aber dennoch dem seit dem Wunder von<br />

Bern 1954 europaweit bekannten Namen<br />

Wankdorf entrissen, steht das Stade de Suisse<br />

in der Landeshauptstadt. In Basel, Genf, Zürich<br />

und Neuenburg wurden die Namensrechte der<br />

Neubauten ebenso wenig an Sponsoren verkauft<br />

wie beim FC Thun, der nächste Saison<br />

ebenfalls in ein neues Stadion einziehen wird.<br />

Der Mann hinter Swisspor<br />

In <strong>Luzern</strong> steht hinter dem Namen Swisspor-<br />

Arena zumindest ein Mann, dessen jahrelange<br />

Verbundenheit mit dem FCL hinreichend bekannt<br />

ist. Bernhard Alpstäg gründete vor bald<br />

vierzig Jahren in Steinhausen seine erste Fabrik,<br />

heute ist das Unternehmen europaweiter<br />

Branchenleader. Als langjähriger Geschäftspartner<br />

von FCL-Präsident Walter Stierli entstand<br />

vor allem durch die Fussballbegeisterung<br />

Bernhard<br />

Alpstäg,<br />

Inhaber Swisspor.<br />

seiner Tochter das Interesse Alpstägs für den<br />

Leuchtenstädter Fussballclub. (Eine ausführliche<br />

Story über Alpstäg und die Swissporarena<br />

gibt es in Ausgabe 22 des Fussballmagazins<br />

ZWÖLF.) Walter Stierli erkannte die Chance auf<br />

einen hohen Geldsegen und konnte seinem<br />

Freund Alpstäg den Einstieg in den <strong>Luzern</strong>er<br />

Fussballclub schmackhaft machen. Es gäbe aus<br />

Fansicht sicherlich schlimmere Varianten. Man


10 «Allmend für immer»<br />

stelle sich nur vor Stierli wäre mit dem im Kanton<br />

Zug wohnenden Daniel Vasella befreundet<br />

und wir würden ab nächster Saison in der Novartis-Arena<br />

spielen.<br />

Nennt es weiterhin<br />

«<strong>Allmend»</strong>!<br />

Dass Fussballstadien besonders<br />

im deutschsprachigen Raum<br />

auf dem Papier zunehmend ihren<br />

ursprünglichen Namen beraubt<br />

werden ist die eine Seite.<br />

Die viel schlimmere ist aber, dass in<br />

einigen Städten die neuen Namen in den<br />

Alltagssprachgebrauch der unkritischen<br />

Stadiongänger Einzug gehalten haben. So<br />

hört man beispielsweise in München bereits<br />

Menschen in die „Double-A“ gehen,<br />

wenn sie ein Spiel in der Allianz-Arena besuchen.<br />

Die Umbenennung eines Stadions,<br />

besonders wenn es eine solange Geschichte<br />

und so viel Tradition besitzt wie<br />

die Allmend, ist im Grundbuch verkraftbar.<br />

Dass heisst aber noch lange nicht, dass<br />

dies auch in der Alltagssprache stattfinden<br />

soll. Es soll deshalb weiterhin von der Allmend<br />

die Rede sein und nicht von einer<br />

Arena, die in zehn Jahren<br />

eventuell bereits einen<br />

neuen Namen trägt. Denn<br />

schliesslich steht das Stadion<br />

immer noch auf dem<br />

Gebiet der <strong>Luzern</strong>er Allmend.<br />

Wenn ihr also ab nächster Saison<br />

gefragt werdet, was ihr am<br />

Wochenende so macht, dann antwortet,<br />

ihr geht «zum Fussball», «in die<br />

neue <strong>Allmend»</strong>, «ans FCL-Spiel», «ins<br />

Stadion», aber sagt bitte nicht, ihr<br />

geht «in die Swissporarena». Denn an<br />

diesem Ort steht in unseren Herzen für<br />

immer die Allmend.<br />

Alli Uf Basel!<br />

– Basel den Meistertitel versauen –<br />

Mittwoch, 25. Mai 2011<br />

FC Basel – FC <strong>Luzern</strong><br />

Extrazug Abfahrtszeiten:<br />

<strong>Luzern</strong> ab 17.41<br />

Sursee ab 17.59<br />

Basel St. Jakob an 18.56<br />

Basel St. Jakob ab 22.25<br />

Sursee an 23.10<br />

<strong>Luzern</strong> an 23.29


Stadion-Graffiti<br />

11<br />

Stadion-Fresko:<br />

Werde ein Teil des neuen Stadions!<br />

Verewige Dich auf dem überdimensionalen<br />

Stadion-Fresko der <strong>United</strong><br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Luzern</strong>. Mit 100 Franken<br />

bist Du dabei.<br />

Als sichtbares Zeichen unserer Fankultur gestalten<br />

die USL im Innenraum des neuen Stadions<br />

die hintere Wand der gesamten Nordkurve.<br />

Auf einem überdimensionalen Stadion-Fresko,<br />

das sich von Block B1 bis Block<br />

B4 erstreckt, wird die Geschichte des<br />

FC <strong>Luzern</strong> und unserer Fanszene dargestellt.<br />

Auch Du kannst ein Teil dieses riesigen<br />

Graffitis werden!<br />

Wer die Aktion mit einer Spende von 100<br />

Franken unterstützt, wird mit seinem Namen<br />

für immer ein Teil des neuen Stadions werden.<br />

Besonders attraktiv: Vor- und Nachnamen<br />

aller Spender werden in edle Metallschilder<br />

eingraviert, welche ins Stadion-<br />

Wandbild integriert werden.<br />

Mehr Infos über die Aktion,<br />

sowie die Bestellmöglichkeit für Dein persönliches<br />

Namensschild findest Du auf<br />

www.us-luzern.ch<br />

Hinter der neuen Heimkurve wird das Stadion-Graffiti platziert.


12 Cash Card<br />

Kartenglück für FCL-Fans<br />

Die Cash Card bringt NUR<br />

Vorteile und zwar für ALLE.<br />

Alles andere ist billige<br />

Polemik!<br />

Nachdem es der sandige Allmend-<br />

Boden dem FC <strong>Luzern</strong> leider verunmöglicht<br />

hat, einen Plastikrasen in<br />

die neue Swissporarena einzubauen,<br />

gelingt es dem FCL nun umso eindrucksvoller,<br />

mit der Einführung von<br />

Plastikgeld europaweit Massstäbe in<br />

Sachen Modernität, Professionalität und<br />

Fanfreundlichkeit zu setzen.<br />

Die Migros-Cash Card muss europaweit –<br />

nein: weltweit! – als einzigartig angesehen<br />

werden, weil ihrem Konzept nicht wirtschaftliche<br />

Interessen zugrunde liegen, sondern<br />

einzig der Wunsch des FCL-Verwaltungsrats,<br />

den Fans etwas Gutes zu tun.<br />

Vorbei sind die Zeiten, als man als FCL-Fan vor<br />

den Verpflegungsständen (neu: Foodboxen!)<br />

in kilometerlangen Staus feststeckte, das<br />

halbe Spiel verpasste und sich beim Bezahlen<br />

grün und blau ärgerte, dass das flink gezapfte<br />

Bier schal und die in Sekundenbruchteilen bereitgestellte<br />

Wurst kalt wurde, weil es der<br />

gichtgeplagten Kassendame wieder einmal<br />

partout nicht gelingen wollte, das Rückgeld<br />

aus dem selbstgehäkelten Portemonnaie zu<br />

klauben. Völlig zu Recht jubiliert VFFC-Präsident<br />

Stefan Wermelinger im Blick: „Endlich<br />

nicht mehr anstehen, das ist doch super!“<br />

Nicht genug loben kann man die Tatsache,<br />

dass FCL und Migros keine Mühen gescheut<br />

haben, Kinderkrankheiten, die bargeldlose<br />

Bezahlsysteme in anderen europäischen Stadien<br />

noch teilweise aufweisen, mit konsequentem<br />

Blick auf die Bedürfnisse der Fans<br />

auszumerzen. Während andernorts den Fans<br />

die Auszahlung der Kartenrestbeträge unnötig<br />

schwer gemacht wird, indem die Rückverwandlung<br />

von virtuellem Kartengeld in reale<br />

Scheine im Stadion nur an wenigen Orten<br />

unter Inkaufnahme langer Wartezeiten möglich<br />

ist, wird es diesen Ärger in <strong>Luzern</strong> nicht<br />

geben: Denn den Catering-Verantwortlichen<br />

gelang es auf wegweisende Art, unkomplizierten<br />

Pragmatismus mit dem selbstlosen<br />

Dienst am Kunden zu verbinden. Sie entschieden<br />

kühn, dass die Auszahlung von Restbeträgen<br />

in <strong>Luzern</strong> grundsätzlich nicht möglich<br />

sein wird. Keine Auszahlung von Restbeträgen<br />

= keine lästigen Wartezeiten. Eine simple<br />

aber wahrhaft geniale Gleichung!<br />

Und überhaupt: Restbeträge wird es auf der<br />

Migros-Cash Card sowieso kaum geben. Dafür<br />

wurde mit einer fairen und fanfreundlichen<br />

Preisgestaltung gesorgt. Da man auf<br />

die Cash Card nur jeweils 10 Franken oder


Cash Card<br />

13<br />

ein Mehrfaches davon laden kann, und das<br />

Bier neu Fr. 5.50 kosten wird, hat man bereits<br />

nach der Konsumation von zwanzig Bieren<br />

(Kostenpunkt: lächerliche 110 Franken)<br />

sein Kartenguthaben erstmals voll ausgeschöpft.<br />

Nur unwesentlich komplizierter<br />

wird der Fall, wenn man zum Bier auch noch<br />

etwas essen will. Laut Ernst Bischofsberger,<br />

Mathematikprofessor an der ETH Zürich,<br />

wird man in diesem Fall mindestens 440<br />

Franken auf die Cash Card laden müssen,<br />

um nach der Konsumation von 35 Bieren à<br />

Fr. 5.50, 20 Bratwürsten à Fr. 6.50, 16 Schüblig<br />

à Fr. 7.00 und einem Hotdog à Fr. 5.50<br />

sein Guthaben zum ersten möglichen Mal<br />

restlos aufbrauchen zu können.<br />

So sieht die neue Cash Card aus.<br />

Hell begeistert von der Cash Card zeigt sich<br />

auch Beat Hensler. Vor allem die Tatsache,<br />

dass man sich die Pre-Paid-Karte in einer<br />

Migros-Filiale aufladen muss, wenn man im<br />

Stadion lange Wartezeiten vermeiden will,<br />

freut den obersten <strong>Luzern</strong>er Polizisten:<br />

„Mir ist es lieber, wenn sich die FCL-Fans<br />

Die Innenansicht der neuen Allmend.<br />

vor dem Match in einer Migros aufhalten,<br />

als wenn sie sich mit anderen Chaoten auf<br />

der Strasse die Köpfe einschlagen!“<br />

Einen weiteren Vorteil, dem in der bisherigen<br />

Diskussion bedauerlicherweise viel zu<br />

wenig Beachtung geschenkt wurde, strich<br />

FCL-CEO Thomas Schönberger an einer internen<br />

Aussprache mit FCL-Fans heraus:<br />

„Die Cash Card hat auch hygienische Vorteile.<br />

Man denke nur an die Schweinegrippe!“<br />

Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen,<br />

dass man sich als FCL-Fan auch während<br />

der nächsten Pandemie, die bestimmt wieder<br />

zehntausende unschuldige Menschenleben<br />

dahinraffen wird, beruhigt ins Stadion<br />

begeben darf. Ab der Saison 2012/13<br />

sollen die Kosten für die Cash Card denn<br />

auch von der Krankenkasse übernommen<br />

werden.<br />

Einziger Wehrmutstropfen in dieser einzigartigen<br />

Erfolgsgeschichte: Die Auswärtsfans<br />

können nur beschränkt von den unzähligen<br />

Vorteilen dieser phänomenalen<br />

Karte profitieren, weil das rückständige<br />

Bargeld unbegreiflicherweise nicht vollständig<br />

aus dem Auswärtssektor verbannt<br />

werden konnte. Als Entschädigung für<br />

diese Ungerechtigkeit dürfen sich Auswärtsfans<br />

dafür über Eintrittskarten zum<br />

sensationellen Schnäppchenpreis von 33<br />

Franken freuen.


14 Capos Wort<br />

Der dienstälteste Capo tritt ab<br />

Mit dem heutigen Heimspiel und<br />

dem Saisonabschluss in Basel<br />

nächste Woche geht eine Ära zu<br />

Ende. Zum letzten Mal wird in<br />

diesen Spielen der Mann als Capo<br />

für die Kurve agieren, ohne den es<br />

die <strong>Luzern</strong>er Fanszene in ihrer heutigen<br />

Form wahrscheinlich nicht<br />

geben würde.<br />

Nach fast einem Jahrzehnt gibt René das Megaphon<br />

endgültig an seinen Nachfolger weiter und<br />

tritt als dienstältester Capo in <strong>Luzern</strong> ab. Zeit für<br />

eine kurze Würdigung.<br />

René ist zweifellos das, was man im positiven<br />

Sinne als fanatisch bezeichnen kann. Unermüdlich<br />

trieb er jahrelang die <strong>Luzern</strong>er Fankurve mit<br />

dem Megaphon in der Hand an, versuchte auch<br />

in den aussichtlosesten Momenten den Glauben<br />

an den Sieg unserer Mannschaft zu bewahren. Er<br />

motivierte und dirigierte den <strong>Luzern</strong>er Anhang<br />

auf der Stehrampe in der Allmend und in den<br />

Gästesektoren an jedem Ort in der Schweiz. Als<br />

Fan, der bereits in den turbulenten Krisenjahren<br />

des FCL an jedem Spiel dabei war, genoss er bei<br />

jungen und alten Fans, Kutten und Ultras gleichermassen<br />

Respekt. Er trägt grossen Verdienst,<br />

dass die <strong>Luzern</strong>er Fanszene im Stadion als Einheit<br />

auftritt und mit immer neuen und kreativen Liedern<br />

die Mannschaft lautstark zum Sieg treibt.<br />

Für viele junge Fans war und ist er zurecht ein<br />

grosses Vorbild und verkörpert Eigenschaften wie<br />

Enthusiasmus, Respekt und Leidenschaft wie<br />

kaum ein Zweiter in der Leuchtenstadt.<br />

Den alten <strong>Luzern</strong>er Fantraditionen bewusst und<br />

gleichzeitig mit dem Willen der damals kaum<br />

mehr existenten aktiven Fanszene neues Leben<br />

einzuhauchen, schaffte es René wieder einen<br />

lautstarken, singwilligen und innovativen Fanblock<br />

anzukurbeln.<br />

Der Job als Capo ist bestimmt kein einfacher und<br />

oftmals auch undankbar. Schliesslich bedeutet es<br />

auch mal einzelne Kanon-Gesänge zu stoppen,<br />

damit die ganze Kurve wieder laut und gemeinsam<br />

unsere Farben antreiben kann. Auswärts sitzt<br />

er oft auf einem unbequemen, oder wie in Aarau<br />

gar sehr spitzigen Zaun, um den Überblick über<br />

die ganze Kurve zu bewahren. Und nicht selten<br />

ist er nach dem Spiel ausgepowert und heiser.<br />

Umso mehr gebührt René grösster Respekt, dass<br />

er dieses Amt so lange ausübte.<br />

René war mehr als nur ein Vorsänger. Der<br />

„Grappa-Capo“ war Respektsperson, Vorbild, für<br />

viele von uns eine Art Inventar der <strong>Luzern</strong>er Fanszene.<br />

Auch nach persönlichen Schicksalsschlägen<br />

stellte er sich wieder in den Dienst der Kurve.<br />

Er führte neue Lieder ein, die zu Gassenhauern<br />

wurden, konnte im entscheidenden Moment laut<br />

werden oder übermotivierte Gemüter beruhigen<br />

und trat allen <strong>Luzern</strong>er Fans immer mit Respekt<br />

entgegen. Nun gibt er das Megaphon an die<br />

nächste Generation weiter. Wir danken René für<br />

seinen jahrelangen Einsatz als Capo und freuen<br />

uns auf viele weitere gemeinsame Jahre, in der<br />

wir alles für unsere Farben geben werden.


Oldschool<br />

15<br />

Der Flaschenwurf ’89<br />

Das letzte Mal Bier aus der Flasche.<br />

Wir schreiben den Frühling 1989, das<br />

Jahr, welches mit dem Eisernen Vorhang<br />

Schluss machte und den FCL zum ersten<br />

und bisher einzigen Meistertitel führte.<br />

Unser Team hatte bisher eine unglaublich<br />

gute Saison gespielt, einzig die reichen Zürcher<br />

Grasshoppers (ja die waren damals<br />

noch richtig reich) und überraschender<br />

Weise die AC Bellinzona (mit Kubi und Mapuata)<br />

vermochten in der ersten Saisonhälfte<br />

mitzuhalten. Sion war in Lauerstellung, der<br />

FC Basel und der FC Zürich, man stelle sich<br />

das heute vor, waren in der Versenkung der<br />

NLB verschwunden. Der FCL verlor in der<br />

Meistersaison zuhause nur zwei Spiele, den<br />

Cup Achtelfinal gegen GC und das Hinrundenmatch<br />

gegen die Berner Young Boys.<br />

Genau dieses YB war an diesem Tag auf der<br />

Allmend zu Gast. Das Spiel fand unter der<br />

Woche statt, bei besten äusserlichen Bedingungen.<br />

Rund 10‘000 Fans waren im Stadion,<br />

davon bloss ein paar wenige aus Bern - damals<br />

regierte noch der SC Bern in der Hauptstadt.<br />

Mein Onkel genehmigte sich neben<br />

mir ein Bierchen, wie gewohnt aus der Flasche.<br />

Das Spiel begann schwungvoll, YB<br />

hatte in der Finalrunde nichts mehr zu verlieren,<br />

der FCL wollte die hervorragende Ambiance<br />

in der Stehhalle nützen und weiter<br />

vorne weg marschieren. Gesagt getan, der<br />

FCL ging durch Peter Nadig in Führung, etwas<br />

später glichen die Young Boys durch Közle<br />

aus. Zur Halbzeit stand es 1:1. Was danach<br />

folgte war nichts für schwache Nerven.<br />

Die Berner gingen dank einem Doppelschlag<br />

mit 1:3 in Führung. Nichts desto trotz wurde<br />

die Mannschaft von den Rängen weiter frenetisch<br />

nach vorne gepeitscht. Und dies mit<br />

Erfolg: Foul im Strafraum, Wehrli übernimmt<br />

die Verantwortung und verkürzt auf 2:3. Minuten<br />

später der Ausgleich durch Topskorer<br />

Nadig, 3:3! Die Fans aus dem Häuschen,<br />

sollte nun gar noch der Sieg drin liegen Es<br />

blieb beim alles in allem in Ordnung gehenden<br />

3:3. Beklagen wollte sich darüber niemand<br />

im Allmendrund, war doch in der 50.<br />

Minute beim Stand von 1:1 fast das Spiel abgebrochen<br />

worden! Was war passiert<br />

Plötzlich sackte der Linienrichter vor der<br />

Stehhalle zusammen! Ein Flaschenwurf! Das<br />

erscheint heute als unglaublich, aber damals<br />

gab es, notabene zum letzten Mal auf der Allmend,<br />

Bier aus der Glasflasche!<br />

Friedel Rausch, der Meistertrainer, war ausser<br />

sich, wild mit den Händen gestikulierend<br />

zeigte er seinen Unmut über diese Aktion<br />

aus der Fankurve. Für damalige <strong>Luzern</strong>er<br />

Verhältnisse war das etwas ganz Neues.<br />

Fangnetze für Wurfgeschosse waren nur auf<br />

dem Hardturm bekannt. Der Partie drohte<br />

der Spielabbruch, aber der Linienrichter mit<br />

dem Namen Manser erholte sich relativ<br />

schnell vom Schock, es wurde weitergespielt!<br />

Der eigentliche Wurf war später in der<br />

Teilaufzeichnung (unsäglich kommentiert<br />

von Peter Hürzeler, der darf dies auch heute<br />

noch!) nicht zu erkennen.<br />

Die brodelnde Allmend erlebte immer wieder<br />

ein paar zum Teil sehr ausgefallene Wurfgeschosse<br />

(Eimer, Kaugummis, Bierbecher, Böller),<br />

dies sollte die letzte Flasche gewesen<br />

sein. Folgt was Neues im neuen Stadion Wir<br />

hoffen es NICHT!


16<br />

Klartext am Donnschtig<br />

«Wohär hesch dä Schäiss»<br />

Donnerstag, 12. November 2009, gegen 22 Uhr in der Zone 5: Ein<br />

vermummter Nelson Ferreira aka Supernello-Ultrà und der Fischerhüetli-<br />

Träger Paiva alias Hüetli-Club-João rappen sich durchs Sing-Star-Battle.<br />

Die Besucher des gut besuchten Lokals johlen und lachen. Der erste<br />

«Klartext am Donnschtig» geht mit dem traditionellen «Gäste-Game»<br />

dem Ende entgegen. Die anwesenden Fans sind begeistert vom neuen<br />

Format. Unkonventionell, direkt und fannah ist er, der neue FCL-Fantalk.<br />

Zukünftig lädt die Klartext-Crew<br />

«an jedem zweiten Donnerstag<br />

im Monat» zwei Vertreter des<br />

Vereins (Spieler, Trainer, Funktionäre)<br />

zur Plauder-Runde an den<br />

Bundesplatz. Für viele FCL-Fans<br />

wird der Anlass zum festen Bestandteil<br />

des Monatskalenders. In<br />

kurzweiligen, da interessanten<br />

und offenen Gesprächen erhalten<br />

die Zuschauer Einblicke und<br />

Erkenntnisse in und von Spielern<br />

oder Trainern, die sie sonst nirgends<br />

erhalten. Immer wieder<br />

sind die Interview-Gäste gar erstaunt,<br />

von wo die Moderation<br />

die teils ganz privaten Fragen her<br />

hat. Stellvertretend für viele zuerst<br />

baffe Gesichter auf den Fantalk-Sesseln<br />

brachte es Daniel<br />

Gygax bei der 7. Auflage auf den<br />

Punkt: «Wohär hesch dä Schäiss»<br />

seine ver- und bewundernde<br />

Reaktion. Genau diese,<br />

tiefgründig recherchierten, Fragen<br />

und die bemerkenswerte<br />

Vorbereitung des Moderators<br />

kam beim Publikum wie den Gästen<br />

sehr gut an. Da konnte man<br />

auch die, schon fast dazugehörenden,<br />

Technik-Pannen problemlos<br />

verkraften. Sie waren über<br />

11 Abende genauso Bestandteil<br />

des Fantalks, wie die etwas anmächeligen<br />

Fragen des wahrscheinlich<br />

ältesten Stammgastes,<br />

Renggli und Prager zu Gast an einem Fantalk.<br />

die originellen Abschluss-Games<br />

und die fantastischen Videobotschaften<br />

und Strasseninterviews.<br />

Rundum gelungene Anlässe, bei<br />

denen Petar Alexandrov zwar<br />

eine eher unglückliche Europacup-Los-Fee<br />

mimte, Gygax und<br />

Fanger dafür nach höchster<br />

Tisch-Knigge Jogurt verspeisten<br />

und das Duo Hakan Yakin / Alain<br />

Wiss den Fans zeigte, dass sowohl<br />

«Alt» wie «Jung» nicht nur<br />

auf dem Platz, sondern auch auf<br />

der N64-Konsole feinste Fussballtechniker<br />

sind. Doch nicht nur<br />

unterhaltungstechnisch war der<br />

Anlass wegweisend. Er hatte<br />

auch ganz realpolitischen Einfluss:<br />

Der Klartext am Donnschtig<br />

trägt massgeblichen Anteil daran,<br />

dass im neuen Fussballstadion<br />

auf der Allmend nun doch<br />

auf Naturrasen getschuttet wird.<br />

War er es doch, welcher bei Walter<br />

Stierli durch das Pflanzen eines<br />

Stücks Rasen die Liebe zum<br />

natürlichen Grün reanimierte und<br />

den FCL-Präsidenten seine Entscheidung<br />

zur Spielfeldunterlage<br />

korrigieren liess.<br />

Seit dem 11. Klartext am<br />

Donnschtig vom 3. Februar 2011,<br />

mit Rolf Fringer, der als erster Vertreter<br />

ein zweites Mal zu Gast<br />

war, und Heinz Kost, welcher den<br />

Besuchern der überfüllten Zone 5<br />

im Anschluss an den Talk eine<br />

Freibier-Runde spendierte, blieb<br />

es still um das Format. Weder im<br />

März noch im April oder Mai<br />

wurden FCL-Vertreter in der Zone<br />

5 empfangen. Was ist passiert<br />

Über die Schriften und den Äther<br />

des hiesigen Medien-Monopolisten<br />

verbreitete der FC <strong>Luzern</strong> am<br />

Dienstag, 15. März 2011 öffent-


Klartext am Donnschtig<br />

17<br />

lichkeitstauglich die Meldung,<br />

dass er, aufgrund einer «Leuchtpetarden-Aktion»<br />

(Pyroshow<br />

ohne Zwischenfälle) der eigenen<br />

Anhänger beim Heimspiel gegen<br />

GC darauf verzichte, die angekündigten<br />

Spieler für den Fantalk<br />

freizugeben. Der FCL verunmöglichte<br />

somit, dass die 12. Ausgabe<br />

stattfinden konnte.<br />

Die Entrüstung bei den Fans über<br />

diese völlig sinnbefreite Massnahme<br />

war und ist gross. Denn<br />

dieser Entscheid zeugt von keinerlei<br />

Wertschätzung gegenüber<br />

den Initianten. Der Klartext am<br />

Donnschtig wurde missbraucht,<br />

um der Öffentlichkeit vorzugaukeln,<br />

man «tue etwas gegen<br />

diese Chaoten». Einmal mehr hat<br />

unser eigener Verein Fans, die<br />

sich in intensiver und engagierter<br />

Weise für den FCL aufgeopfert<br />

haben gegen eine «Image-Aktion»<br />

bei Leuten, denen der FCL<br />

rein gar nichts bedeutet, ausgespielt.<br />

Doch mit diesem Manöver<br />

hat der FC <strong>Luzern</strong> ein Eigentor<br />

geschossen. Der Fantalk ist, zumindest<br />

vorerst, tot. Den wohl<br />

erstklassigsten aller FCL-Promo-<br />

Anlässe gibt es nicht mehr. Gerade<br />

weil die Fragen kritisch, die<br />

Antworten ehrlich und die Talks<br />

damit authentisch blieben, waren<br />

sie beste Werbung für Spieler wie<br />

Verein. Werbung notabene, die<br />

der FCL für relativ bescheidenen<br />

Eigenaufwand erhielt. Egal, wer<br />

auf den beiden Interview-Stühlen<br />

sass, ihre Sympathiewerte bei<br />

den anwesenden Fans schlugen<br />

durch die Decke. Kein anderer<br />

Anlass hat den Spielern und<br />

Funktionären des FC <strong>Luzern</strong>s so<br />

viel Anerkennung beschert. Man<br />

hat einander kennen und schätzen<br />

gelernt. Das erzeugt Nähe,<br />

das gibt Verbundenheit - das<br />

wichtigste Gut eines Fussballclubs.<br />

Der offizielle FCL hat dieses<br />

PR-Zugpferd stillos und unüberlegt<br />

(wie so oft) abserviert. Jetzt<br />

heisst das Aushängeschild diesbezüglich<br />

halt wieder Dani Frank.<br />

Viel Glück…<br />

Einer der Moderatoren zum Klartext-Ausfall<br />

und seinen ganz persönlichen Konsequenzen<br />

«<br />

Der „Klartext am Donnschtig“ ist im Frühling<br />

2011 zum Bauernopfer geworden. Weil im<br />

Verwaltungsrat Machtlosigkeit herrschte. Weil der<br />

Fantalk zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort<br />

stattfinden sollte. Und weil man sich bewusst dazu<br />

entschieden hat, mehrere Leute zu bestrafen, ohne<br />

dass sie in irgendeinem Zusammenhang zum VR-<br />

Ärgernis stehen. Einmal mehr hat man beim FCL<br />

eine rasche, spektakuläre Massnahme gesucht, anstelle<br />

sachlich und nüchtern eine Differenzierung<br />

vorzunehmen.<br />

Leider verunmöglicht dieses Vorgehen eine seriöse,<br />

umfassende Vorbereitung, wie wir sie schon mehrfach<br />

praktiziert haben, um diesen Anlass in seiner<br />

unnachahmlichen Art durchzuführen.<br />

Dieser Umstand hat mich persönlich dazu bewogen,<br />

die Moderation abzugeben.<br />

Besonders in Fankreisen (weit über die aktive Szene<br />

hinaus) und in meinem persönlichen Umfeld hat das<br />

enorm viele Reaktionen ausgelöst. An dieser Stelle<br />

möchte ich mich dafür bei jedem einzelnen bedanken.<br />

Die aufmunternden Worte, das entgegengebrachte<br />

Verständnis und nicht zuletzt die Komplimente<br />

waren ein echter Aufsteller und eine Bestätigung<br />

für das, was wir in den letzten Monaten aufgebaut<br />

haben.<br />

Ein herzliches Dankeschön gilt allen Zuschauern<br />

(auch wenns kitschig klingen mag: Ihr seid wirklich<br />

das beste Publikum der Welt!), allen Talkgästen (Präsident,<br />

Trainer, Spieler), meinen Kritikern im Hintergrund,<br />

der Filmcrew, dem Zone 5-Team, den „Frageeinschickern“,<br />

den Ideengebern und allen weiteren,<br />

die aktiv zum Gelingen beigetragen haben.<br />

Ganz besonders möchte ich mich bei den Organisatoren,<br />

den Fanarbeitern und meinem Co-Moderator<br />

bedanken. Ohne Eure Hilfe hätten wir das nie zustande<br />

gebracht!<br />

Die gute Nachricht zum Schluss: Der Fantalk ist noch<br />

nicht ad acta gelegt. In naher Zukunft wird bekanntgegeben,<br />

ob und wie die Reihe weitergeführt wird.<br />

Ich hoffe, man trifft Euch alle wieder vor Ort und der<br />

FCL wird dem Anlass die Wertschätzung entgegenbringen,<br />

die er auch wirklich verdient – es wäre in<br />

seinem eigenen Interesse. See you!»


18 Interview<br />

Deutscher Meister in gelber Weste<br />

Die Rede ist nicht von<br />

Borussia Dortmund,<br />

sondern von Heinz<br />

Oppliger, der seit 2003<br />

bei unserem Fussballclub<br />

<strong>Luzern</strong> als Fanbetreuer<br />

im Einsatz ist. Im Interview<br />

erzählt uns der<br />

hauptberufliche Koch<br />

von anfänglicher Skepsis,<br />

unflätigen Jungs und<br />

Hühnerhaut in Utrecht.<br />

Heinz, du bist seit 2003 beim<br />

FCL während der Spiele in<br />

und vor den Fansektoren tätig.<br />

Wie hat das alles angefangen<br />

Heinz Oppliger: Im Jahr 2002<br />

bin ich von Zermatt nach <strong>Luzern</strong><br />

gezogen. Weil Fussball schon immer<br />

meine Leidenschaft war, lag<br />

es nahe, dass ich Spiele des FCL<br />

besuchte. Ein Jahr darauf suchte<br />

der FCL freiwillige Fanbetreuer,<br />

worauf ich mich gemeldet und<br />

beim FCL mit dieser Aufgabe begonnen<br />

habe. Zuerst bin ich<br />

während der Spiele am Spielereingang<br />

gestanden. Als nach einem<br />

halben Jahr von der Liga<br />

vorgeschrieben wurde, dass von<br />

nun an die Klubs auch Leute an<br />

den Auswärtsspielen für diese<br />

Aufgabe bereitstellen müssen,<br />

fragte mich Peter Fleischli an, ob<br />

ich diesen Job übernehmen<br />

würde. Alois Burch und ich haben<br />

dann begonnen, das Auswärtsteam<br />

der Fanbetreuer aufzubauen.<br />

Du benutzt den Begriff<br />

«Fanbetreuer» für die Umschreibung<br />

deiner Tätigkeit.<br />

Ist es also falsch, wenn man<br />

dich aufgrund deiner leuchtgelben<br />

Weste als Ordner<br />

einstuft<br />

Heinz: Ja, wir sind nicht Ordner,<br />

sondern Fanbetreuer.<br />

Mit welchem Auftrag seid<br />

ihr denn als Fanbetreuer vor<br />

Ort<br />

Heinz: Unser Auftrag lautet, zu<br />

den Fans zu schauen. Das<br />

heisst, dass wir ihnen bei Fragen<br />

oder Probleme zur Seite<br />

stehen oder auch bei heissen<br />

Situationen einschreiten, um<br />

durch Kommunikation mit den<br />

betreffenden Fans die Lage zu<br />

entschärfen.<br />

Wie läuft euer Tag ab, wenn<br />

der FCL ein Auswärtsmatch<br />

bestreitet<br />

Heinz: Wir besammeln uns, je<br />

nach Länge des Anfahrtswegs,<br />

mehrere Stunden vor Matchbeginn<br />

und machen uns mit dem<br />

Büssli auf den Weg. Dabei ist<br />

eine Trinkpause mit einberechnet.<br />

Fixpunkt ist jeweils zwei<br />

Stunden vor Matchbeginn, dann<br />

müssen wir vor dem Stadion für<br />

die Instruktionen des heimischen<br />

Sicherheitschefs bereit sein. Danach<br />

teilen wir uns auf: Einige<br />

schauen, dass es vor dem Stadion<br />

ruhig bleibt, andere verteilen<br />

sich im Stadion. Während des<br />

Spiels sind wir dann im Gästebereich<br />

verteilt. Sobald der Abpfiff<br />

erfolgt ist, warten wir, bis sich<br />

der Block geleert hat und<br />

schauen danach, dass die Cars<br />

zügig abfahren können. Manchmal<br />

helfen wir da ein bisschen<br />

nach. Wenn die Fans die Heimreise<br />

angetreten haben, ist unser<br />

Arbeitstag beendet und wir können<br />

ebenfalls mit unserem Büssli<br />

nach <strong>Luzern</strong> zurückreisen.<br />

Du bist hauptberuflich Koch<br />

und übernimmst die Aufgabe<br />

des Fanbetreuers als Freiwilligenarbeit<br />

- der Anreiz dafür<br />

ist folglich nicht ein finanzieller.<br />

Was bewegt dich dazu, in<br />

deiner Freizeit diesen Job zu<br />

machen<br />

Heinz: Für mich ist der FC <strong>Luzern</strong><br />

das Ein und Alles, sonst könnte<br />

ich diese Aufgabe gar nicht


Interview<br />

19<br />

wahrnehmen, schliesslich gibt<br />

man pro Wochenende einige<br />

Stunden seiner Freizeit dafür her.<br />

Ich mag meine Aufgabe sehr,<br />

deshalb will ich sie auch weiterhin<br />

machen.<br />

Bekommt ihr als Fanbetreuer<br />

überhaupt etwas mit vom<br />

Match<br />

Heinz: Ja, wir bekommen relativ<br />

viel mit vom Spiel selber. Aber<br />

was mindestens genau so schön<br />

ist, ist die Stadionatmosphäre.<br />

Blicken wir ein paar Jahre zurück.<br />

Anfänglich war über<br />

alle Fankreise hinweg die<br />

Skepsis gegenüber den neuen<br />

Fanbetreuern recht gross.<br />

Wie hast du das in Erinnerung<br />

Heinz: Als Alois und ich damit<br />

begonnen hatten, hatten wir einen<br />

sehr schweren Stand, das<br />

stimmt. Wir wurden nicht ernst<br />

genommen, wenn wir etwas<br />

sagten, und die Fans entgegneten<br />

uns oft, dass wir ihnen gar<br />

nichts vorzuschreiben hätten.<br />

Mit der Zeit aber lernten wir uns<br />

gegenseitig kennen. Den Fans<br />

wurde bald klar, dass die zwei<br />

Typen am Spielfeldrand, die die<br />

ganze Zeit in den Block anstatt<br />

aufs Feld schauten, nicht dafür<br />

da sind, sie zu überwachen, sondern<br />

für sie da zu sein. Im Laufe<br />

der Zeit hat sich dies verbessert,<br />

weil durch viele gemeinsame Gespräche<br />

an den Spielen ein gegenseitiges<br />

Vertrauen entstehen<br />

konnte.<br />

Wie hat sich eure Tätigkeit bis<br />

heute verändert<br />

Heinz: Vor allem nach dem Aufstieg<br />

in die NLA 2006 wurde das<br />

Fanbetreuer-Team aufgestockt.<br />

Zu NLB-Zeiten reisten wir praktisch<br />

immer mit Privatautos an<br />

die Auswärtsspiele, heute hat<br />

das Auswärtsteam sein eigenes<br />

Büssli, um geschlossen anzureisen.<br />

Obwohl wir damals schon<br />

viele Fans an den Spielen hatten,<br />

spielte man in viel kleineren Stadien.<br />

Mit den steigenden Zuschauerzahlen<br />

ging auch eine<br />

grössere Verantwortung unsererseits<br />

einher.<br />

«Für mich ist der<br />

FC <strong>Luzern</strong> das<br />

Ein und Alles»<br />

Dein erster Vorgesetzter<br />

war Peter Fleischli. Heute<br />

ist Marcel Hodel Sicherheitschef,<br />

der Daniel Ryter<br />

in dieser Funktion abgelöst<br />

hat. Wie hast du die<br />

Zusammenarbeit mit ihnen<br />

erlebt<br />

Heinz: Wir hatten und haben<br />

immer ein gutes Verhältnis zu<br />

allen drei Sicherheitschefs,<br />

weil man in jedem Fall miteinander<br />

reden konnte. Dasselbe<br />

gilt auch für den Vorstand<br />

Mike Hauser, den höchsten Sicherheitsverantwortlichen.<br />

Färbte das zwischenzeitlich<br />

doch sehr angespannte Verhältnis<br />

der Fans zu Daniel Ryter<br />

auch auf euch ab<br />

Heinz: Wir haben schon gemerkt,<br />

dass die Fans teilweise auf<br />

ihn nicht gut zu sprechen waren.<br />

Die Fans kamen jeweils zu uns,<br />

so dass wir die Vermittlerrolle<br />

übernahmen. Allfällige Entscheide<br />

haben aber unsere Vorgesetzten<br />

getroffen, weil das in<br />

ihrer und nicht in unserer Verantwortung<br />

lag.<br />

Es war zu vernehmen, dass<br />

du von Mike Hauser als<br />

hauptverantwortlicher Fanbetreuer<br />

abgesetzt wurdest,<br />

weil «die Fans dir auf der<br />

Nase herumtanzen konnten».<br />

Ist dir das zu gute Verhältnis<br />

zu den Fans zum Verhängnis<br />

geworden<br />

Heinz: Nein, das stimmt nicht.<br />

Dass ich ein gutes Verhältnis zu<br />

den Fans habe, ist wahr, das soll<br />

auch so sein. Allerdings hatte ich<br />

schon länger Knieprobleme, was<br />

dazu führte, dass ich mich in gewissen<br />

Situationen zurückhalten<br />

musste. Das ging so nicht - im<br />

Notfall musst du den Kopf hinhalten<br />

können. Wir haben uns<br />

deshalb auf diesen Schritt geeinigt<br />

und festgelegt, dass ich weiterhin<br />

meine Aufgabe im Fanbetreuungsteam<br />

wahrnehme.<br />

Was hast du für Erinnerungen<br />

an deine ersten Auswärtsspiele<br />

mit dem FCL


20 Interview<br />

Heinz: Besonders schön war immer<br />

die Reise nach Baulmes. Da<br />

gab es ein geniales, kleines Restaurant,<br />

wo wir jeweils sensationell<br />

gegessen haben. Auch Fans<br />

schauten in diesem Restaurant<br />

vorbei und fragten: «Was esst ihr<br />

denn da» - «Wir essen Pferde-<br />

Entrecôte.», antworteten wir.<br />

Darüber lachen Alois und ich<br />

auch heute noch, wenn wir in<br />

Erinnerung an die Fahrten nach<br />

Baulmes schwelgen.<br />

Dein Spitzname lautet<br />

«Cordon-Bleu-Heinz». Woher<br />

rührt das<br />

Heinz: (schmunzelt) Wir kehrten<br />

halt auf Auswärtsfahrten<br />

immer ein und haben oft Cordon<br />

Bleu gegessen. Weil dies<br />

demzufolge meist die Antwort<br />

auf die Frage war, was wir gegessen<br />

hätten, entstand dieser<br />

Spitzname und auch das Lied<br />

«De Heinz wott es Cordon<br />

Bleu». Wenn du dann auf dem<br />

Rasen stehst und hundert Leute<br />

dieses Lied singen, ist das schon<br />

sehr eindrücklich. Das sind wirklich<br />

schöne Momente.<br />

Dass du im Gästeblock auch<br />

schon zu erzieherischen<br />

Massnahmen gegriffen hast,<br />

ist bekannt. Kannst du uns<br />

die Geschichte vom geklauten<br />

Sandwich erzählen<br />

und habe ihm gesagt, dass er<br />

mit mir zum Kiosk kommen und<br />

das Sandwich bezahlen solle<br />

oder ich ihn andernfalls aus dem<br />

Stadion schicken würde. Er bezahlte<br />

das Sandwich und die<br />

Sache war abgehakt, ohne dass<br />

andere davon erfahren mussten.<br />

Zu ihm hatte ich in der Folge ein<br />

gutes Verhältnis, er hat sich<br />

auch für diese Tat bei mir entschuldigt.<br />

War die Kommunikation<br />

stets deine bevorzugte Methode,<br />

um Probleme mit den<br />

Fans anzugehen<br />

Heinz: Ja, dadurch habe ich<br />

und auch meine Kollegen viel<br />

erreicht. In gewissen Situationen<br />

haben Fans auch erkannt,<br />

wenn sie vielleicht einmal falsch<br />

reagiert haben. Reden war und<br />

ist ein geeignetes Mittel, um<br />

Dinge zu klären.<br />

Im Vorfeld zum vom Schweizer<br />

Fernsehen übertragenen<br />

Heimspiel gegen Basel im<br />

letzten November warfen die<br />

Basler zweimal eine ordentliche<br />

Anzahl an Tennisbällen<br />

aufs Spielfeld, die unter anderem<br />

von den Fanbetreuern<br />

weggeräumt wurden. Wart<br />

ihr über die Basler Absichten<br />

informiert und darauf vorbereitet<br />

Heinz: Ja, da ist schon durchgesickert,<br />

dass etwas in der Art passieren<br />

könnte, zumal die Basler<br />

eine solche Aktion bereits zuvor<br />

einmal in Bern geboten hatten.<br />

Wir waren jedenfalls mit Kehrichtsäcken<br />

und Kübeln vorbereitet,<br />

um möglichst rasch darauf<br />

reagieren zu können. Es wurden<br />

auch zusätzlich Leute auf den<br />

Rasen beordert, um schneller<br />

fürs Zusammenlesen bereit zu<br />

sein.<br />

Heinz: Ja, das war an einem<br />

saukalten Tag in Meyrin. Ich war<br />

wie immer im Gästeblock und<br />

habe gesehen, dass einer ein<br />

Sandwich vom Essstand hatte<br />

mitgehen lassen und sich damit<br />

zurück in den Block stellte. Darauf<br />

bin ich zu ihm hingegangen<br />

Heinz markiert Präsenz am Spielfeldrand.


Interview<br />

21<br />

In der Ausgabe 3 des Stelzbocks<br />

hast du den<br />

«Undercover»-Award für eine<br />

heikle Mission erhalten.<br />

Weisst du noch, wie es dazu<br />

kam<br />

Heinz: Daniel Ryter, der damalige<br />

Sicherheitschef, beauftragte<br />

mich damit, bei einem informellen<br />

Treffen einer USL-Delegation<br />

mit der FCL-Vereinsleitung in der<br />

Nähe zu sein, quasi als Absicherung,<br />

weil ich die Fans kannte<br />

und ein gutes Verhältnis zu ihnen<br />

hatte.<br />

Wenn du zurückblickst, was<br />

sind spontan die schönsten<br />

Erlebnisse, die du mit dem<br />

FCL gehabt hast<br />

Heinz: Als wir im Frühling 2006<br />

bei YF Juventus kurz vor dem<br />

NLA-Wiederaufstieg standen,<br />

bekamen wir vom Sicherheitschef<br />

die Anweisung, dass sich<br />

die Polonaise der Fans nur bis zu<br />

einer gewissen Grenze bewegen<br />

durfte. So sind wir also wie die<br />

Verrückten mit der Polonaise auf<br />

und ab gegangen, stets bemüht,<br />

dass sie den Punkt X nicht überschreitet.<br />

Das war wirklich köstlich,<br />

wie wir eine Halbzeit lang<br />

mit den Fans auf und ab gerannt<br />

sind.<br />

Was für brenzlige Situationen<br />

fallen dir aus deiner FCL-Zeit<br />

ein<br />

Heinz: In Sion wurden einmal<br />

Flaschen und andere Gegenstände<br />

als Wurfgeschosse benutzt,<br />

als ich mitten im Getümmel<br />

stand. Ein von einem FCL-<br />

Fan geworfenes Gitter traf mich<br />

und brachte mir ein paar blaue<br />

Flecken ein. Am schlimmsten<br />

kassiert habe ich jedoch in Sankt<br />

Gallen, als ich von der Polizei<br />

eine Ladung Pfeffer einstecken<br />

musste. Dies kam, weil ich zwei,<br />

drei Fans zurückgehalten hatte,<br />

Am schlimmsten<br />

kassiert habe ich in<br />

Sankt Gallen.<br />

die auf ein Gitter klettern wollten.<br />

Trotz meiner leuchtgelben<br />

Weste zückte ein Polizist übereifrig<br />

den Pfefferspray und deckte<br />

meine beiden Augen mit ordentlich<br />

Pfeffer ein. Das war schon<br />

relativ schlimm, nur dank der<br />

Sanität konnte ich bald die Heimreise<br />

antreten.<br />

Als Mann mit gelber Weste<br />

im Stadion ist es ein seltener<br />

Fall, einen eigenen Fangesang<br />

zu haben. Weisst du<br />

noch, wie und warum das<br />

Lied «Heinz wird deutscher<br />

Meister» entstanden ist<br />

Heinz: Bei einem Gespräch mit<br />

Fans war einmal meine Fussballzeit<br />

als Senior in Deutschland das<br />

Thema. Ich bin dort mit dem<br />

Hamburger SV Deutscher Meister<br />

geworden, was einige zur<br />

Kreierung dieses Gesangs inspirierte.<br />

Als wir bei der Blocksperre<br />

nach dem Europacup-Spiel in<br />

Utrecht auf den Auslass warteten<br />

und 800 Leute dieses Lied<br />

anstimmten, hat es mich nur<br />

noch gefroren. Das geht einem<br />

wirklich durch Mark und Bein,<br />

wenn dein Song da ertönt. Die<br />

Stimmung, die die Fans in diesem<br />

Stadion verbreiteten, war<br />

eins A. Die Momente nach dem<br />

Abpfiff des Spiels waren etwas<br />

vom Schönsten, was ich in meiner<br />

FCL-Zeit erleben durfte.<br />

Im Sommer steht der Umzug<br />

in die neu gebaute Allmend<br />

an. Wie sieht deine Zukunft<br />

im neuen Stadion aus<br />

Heinz: Das ist zum jetzigen Zeitpunkt<br />

noch nicht vollständig geklärt.<br />

Zurzeit haben wir wöchentlich<br />

Sitzungen, an denen<br />

die zukünftige Funktion der aktuellen<br />

Fanbetreuer bestimmt<br />

wird.<br />

Als 800 Leute dieses<br />

Lied anstimmten, hat<br />

es mich nur noch<br />

gefroren.<br />

Klar ist, dass es neu Leute geben<br />

wird, die wie in den grossen Stadien<br />

in Basel oder Bern über das<br />

ganze Spiel hinweg am Spielfeldrand<br />

stehen und den Fanblock<br />

beäugen.<br />

Ich selber werde sicher weiterhin<br />

in einer Art Fanbetreuung im Stadion<br />

tätig sein, damit ich und<br />

auch meine Kollegen den Fans<br />

erhalten bleiben und sie weiterhin<br />

zu uns kommen können, wenn es<br />

ein Problem gibt. Weil mich Marcel<br />

Hodel im Heimteam der Fanbetreuer<br />

haben will, werde ich<br />

zukünftig am Wochenende etwas<br />

häufiger meinem Beruf als<br />

Koch nachgehen. Was genau<br />

meine Aufgabe im neuen Stadion<br />

sein wird, sollte in nächster Zeit<br />

kommuniziert werden. Auf jeden<br />

Fall aber bleibe ich dem FCL und<br />

seinen Fans treu.


22 Postkarte aus Como<br />

Trotz Verbot auf Auswärtsfahrt<br />

Unsere Freunde aus Como berichten<br />

von ihren Erlebnissen in der zu<br />

Ende gegangenen Saison.<br />

Die Fussballsaison für Como ist bereits<br />

abgeschlossen. Ein Jahr ruiniert durch<br />

den Fanpass, welcher leider die Leidenschaft<br />

für den Fussball tötet und dem bereits<br />

angeschlagenen Fussball in Italien<br />

noch mehr schadet. Aber wir Como-Fans<br />

haben nicht aufgegeben und werden nie<br />

aufgeben. Zum Beispiel wurde uns der<br />

Transfer zum letzten Auswärtsspiel nach Salerno<br />

ohne Grund verboten (1. Mai 2011),<br />

wir haben aber trotzdem die Auswärtsfahrt<br />

auf uns genommen und konnten trotz der<br />

Sperrung ins Stadion gelangen (siehe Foto).<br />

Die Fussballsaison in Como verlief genau<br />

umgekehrt wie die des FC <strong>Luzern</strong>. Nach einer<br />

schlechten ersten Saisonhälfte, in der<br />

wir auf dem letzten Platz standen, konnten<br />

wir uns noch auffangen und erreichten in<br />

der Rückrunde die Playoffs.<br />

Wir Fans aus Como werden auch diesen<br />

Sommer wieder Proteste gegen den Fanpass<br />

machen und hoffen diesen abzuschaffen.<br />

Wir werden auch in der nächsten Saison<br />

alles geben und für Como kämpfen<br />

damit wir es in die Serie B schaffen.<br />

Ich grüsse alle lieben Freunde aus <strong>Luzern</strong><br />

und ich kann es kaum erwarten und bin<br />

stolz bald die neue Allmend besuchen zu<br />

können. Ich freue mich jetzt schon auf unvergessliche<br />

Erlebnisse wie ich sie schon in<br />

der alten Allmend erleben durfte.<br />

Hopp <strong>Luzern</strong> & Como<br />

Comaschi in Salerno trotz Hindernissen.


SaiSonabSchlUSS<br />

Sa, 28. Mai 2011<br />

ab 15 Uhr Grill &<br />

champions league Final live<br />

auf Grossleinwand und<br />

TV im Gartli<br />

Freibier ab 15 Uhr<br />

(ein Fass - es hed solangs hed)<br />

Verlangerung bis 02.30 Uhr<br />

mit DJ Matula<br />

am bundesplatz

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