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4. Deskriptive Bedeutung

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Semantik: Einleitung<br />

Bm1d: Einführung in die Semantik<br />

M. Zimmermann<br />

Uni Potsdam, SoSe 2009


Semantik:<br />

1. Semantik<br />

Teilgebiet der Sprachwissenschaft, welches sich<br />

mit der <strong>Bedeutung</strong> sprachlicher Ausdrücke (d.h.<br />

Morphemen, Wörtern, Phrasen, Sätzen, Texten/<br />

Diskursen) befasst.


1. Semantik<br />

Teilgebiete<br />

lexikalische Semantik:<br />

<strong>Bedeutung</strong> von Morphemen & Wörtern<br />

formale kompositionelle Semantik:<br />

<strong>Bedeutung</strong> von Phrasen & Sätzen<br />

Diskursemantik:<br />

<strong>Bedeutung</strong> von Texten/ Diskursen


S 1<br />

1. Semantik<br />

Teilgebiete<br />

D Diskurssemantik<br />

3<br />

S 2<br />

2 2 kompos. Semantik<br />

P 1 Q 1 P 2 Q 2<br />

1 1 1 1<br />

α 1 β 1 χ 1 δ 1 α 2 β 2 χ 2 δ 2 Lex. Semantik


Semantik:<br />

1. Semantik<br />

das Teilgebiet der Sprachwissenschaft, welches<br />

sich mit der <strong>Bedeutung</strong> sprachlicher Ausdrücke<br />

(d.h. Morphemen, Wörtern, Phrasen, Sätzen,<br />

Texten/ Diskursen) befasst.<br />

ABER ...


Was ist <strong>Bedeutung</strong>?<br />

1. Semantik<br />

Was wissen wir, wenn wir die <strong>Bedeutung</strong><br />

sprachlicher Ausdrücke kennen?


Was ist <strong>Bedeutung</strong>?<br />

1. Semantik<br />

Was wissen wir, wenn wir die <strong>Bedeutung</strong><br />

sprachlicher Ausdrücke kennen?<br />

� Das Wissen um die <strong>Bedeutung</strong> sprachlicher<br />

Ausdrücke äußert sich in unserer<br />

Semantischen Kompentenz


2. Semantische Kompetenz<br />

Semantische Kompetenz:<br />

abstraktes und unbewusstes Wissenssystem, das es<br />

Sprechern einer Sprache ermöglicht, sich über ihre<br />

Vorstellung von der Welt zu verständigen<br />

(Informationstransfer: z.B. Fragen, Aussagen)<br />

bzw. direkt auf den Verlauf der Welt Einfluss zu<br />

nehmen (Imperative).


2. Semantische Kompetenz<br />

Manifestationen der semantischen Kompetenz:<br />

i. Kreativität/ Produktivität & Kompositionalität<br />

ii. inhaltliche Beziehungen zwischen<br />

Ausdrücken und Sätzen<br />

iii. Strukturabhängigkeit von <strong>Bedeutung</strong><br />

iv. Erkennen von Mehrdeutigkeiten<br />

(= Ambiguitäten)


2. Semantische Kompetenz<br />

i. Kreativität/Produktivität & Kompositionalität<br />

(1) a. Zu Ostern bekam die Kanzlerin Besuch vom<br />

Papst.<br />

b. Der hinterindische Fluss Irawadi ist länger<br />

als 3000 km.


2. Semantische Kompetenz<br />

i. Kreativität/Produktivität & Kompositionalität<br />

(1) a. Zu Ostern bekam die Kanzlerin Besuch vom<br />

Papst.<br />

b. Der hinterindische Fluss Irawadi ist länger<br />

als 3000 km.<br />

� Wir können beliebige Sätze verstehen, auch<br />

wenn wir sie vorher noch nie gehört/gelesen<br />

haben.


2. Semantische Kompetenz<br />

i. Kreativität/Produktivität & Kompositionalität<br />

(1) a. Zu Ostern bekam die Kanzlerin Besuch vom<br />

Papst.<br />

b. Der hinterindische Fluss Irawadi ist länger<br />

als 3000 km.<br />

� Die <strong>Bedeutung</strong> komplexer Ausdrücke ergibt<br />

sich systematisch aus der <strong>Bedeutung</strong> der<br />

Bestandteile.


2. Semantische Kompetenz<br />

i. Kreativität/Produktivität & Kompositionalität<br />

Q: Was wissen wir, wenn wir die Sätze in (1)<br />

verstehen?<br />

� Wir kennen die <strong>Bedeutung</strong> eines Satzes, wenn<br />

wir seine Wahrheitsbedingungen kennen.<br />

(wahrheitsfunktionale Semantik)


2. Semantische Kompetenz<br />

i. Kreativität/Produktivität & Kompositionalität<br />

(1) a. Zu Ostern bekam die Kanzlerin Besuch vom<br />

Papst.<br />

� (1a) ist wahr genau dann wenn ein weibliches<br />

Individuum mit der Eigenschaft ‚Kanzlerin‘<br />

an den Ostertagen 2009 Besuch von einem<br />

männlichen Individuum mit der Eigenschaft<br />

‚Papst‘ bekommen hat.


2. Semantische Kompetenz<br />

i. Kreativität/Produktivität & Kompositionalität<br />

(2) The cat is on the mat.<br />

� Ist wahr gdw. es in der Äußerungssituation<br />

genau eine saliente Katze und eine saliente<br />

Matte gibt, und erstere sich auf letzterer<br />

befindet.


2. Semantische Kompetenz


2. Semantische Kompetenz<br />

i. Kreativität/Produktivität & Kompositionalität<br />

� Sätze sind immer nur wahr oder falsch<br />

hinsichtlich bestimmter (Vorstellungen von)<br />

Äußerungssituationen (Modelle):


2. Semantische Kompetenz<br />

i. Kreativität/Produktivität & Kompositionalität<br />

� Sätze sind immer nur wahr oder falsch<br />

hinsichtlich bestimmter (Vorstellungen von)<br />

Äußerungssituationen (Modelle):<br />

(3) a. Die Sonne kreist um die Erde.<br />

b. Die Erde kreist um die Sonne.


2. Semantische Kompetenz<br />

ii. inhaltliche Beziehungen zwischen Sätzen<br />

� aufgrund der semantische Kompetenz können<br />

wir bestimmte inhaltliche Beziehungen<br />

zwischen Sätzen (oder Wörtern) erkennen.


2. Semantische Kompetenz<br />

ii. inhaltliche Beziehungen zwischen Sätzen<br />

(4) a. Rudi hat den Ball dreimal geküsst<br />

b. Rudi hat den Ball geküsst<br />

c. Rudi hat den Ball 3x mit den Lippen berührt


2. Semantische Kompetenz<br />

ii. inhaltliche Beziehungen zwischen Sätzen<br />

(4) a. Rudi hat den Ball dreimal geküsst<br />

b. Rudi hat den Ball geküsst<br />

c. Rudi hat den Ball 3x mit den Lippen berührt<br />

� (4a) impliziert (4b) und (4c) aber nicht<br />

umgekehrt.


2. Semantische Kompetenz<br />

ii. inhaltliche Beziehungen zwischen Sätzen<br />

Implikation A → B:<br />

Satz A impliziert Satz B semantisch wenn gilt:<br />

Wenn A wahr ist, ist automatisch auch B wahr


2. Semantische Kompetenz<br />

ii. inhaltliche Beziehungen zwischen Sätzen<br />

(5) a. Rudi hat den Ball geküsst<br />

b. Rudi hat den Ball nicht mit den Lippen<br />

berührt.<br />

� (5a) und (5b) können nicht beide zugleich<br />

wahr sein.


2. Semantische Kompetenz<br />

ii. inhaltliche Beziehungen zwischen Sätzen<br />

Kontradiktion:<br />

Wenn Satz A wahr ist, muss Satz B falsch<br />

sein, oder umgekehrt.


2. Semantische Kompetenz<br />

ii. inhaltliche Beziehungen zwischen Sätzen<br />

wichtig:<br />

Wir können Implikatur- und Kontradiktionsbeziehungen<br />

zwischen Sätzen erkennen, ohne<br />

die wirklichen Zustände in der Welt zu<br />

kennen.


2. Semantische Kompetenz<br />

iii. Strukturabhängigkeit von <strong>Bedeutung</strong><br />

(6) a. Nur Peter hat Maria eingeladen.<br />

b. Peter hat nur Maria eingeladen.


2. Semantische Kompetenz<br />

iii. Strukturabhängigkeit von <strong>Bedeutung</strong><br />

(6) a. Nur Peter hat Maria eingeladen.<br />

b. Peter hat nur Maria eingeladen.<br />

� Die <strong>Bedeutung</strong> von komplexen sprachlichen<br />

Ausdrücken (Sätzen, Phrasen) hängt von der<br />

<strong>Bedeutung</strong> der lexikalischen Bestandteile<br />

und von deren syntaktischer Verknüpfung ab.


2. Semantische Kompetenz<br />

iv. Erkennen von Ambiguitäten<br />

� Die semantische Kompetenz ermöglicht uns<br />

das Erkennen von Mehrdeutigkeiten:


2. Semantische Kompetenz<br />

iv. Erkennen von Ambiguitäten<br />

� Die semantische Kompetenz ermöglicht uns<br />

das Erkennen von Mehrdeutigkeiten:<br />

(7) Der Trainer sieht dass ich trainiere, obwohl es<br />

neblig ist.<br />

(8) Eine Aufgabe hat jeder Student gelöst.


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Semantische Kompetenz ist auf mehreren<br />

<strong>Bedeutung</strong>sebenen lokalisierbar<br />

(Löbner 2003):<br />

� Dekriptive <strong>Bedeutung</strong><br />

� Soziale <strong>Bedeutung</strong><br />

� Expressive <strong>Bedeutung</strong>


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Dekriptive <strong>Bedeutung</strong>:<br />

<strong>Bedeutung</strong> im engeren Sinne, mit der<br />

beschreibend auf Individuen und Zustände in<br />

der Welt verwiesen wird.<br />

� Thema des Seminars, s.u.


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Soziale <strong>Bedeutung</strong>:<br />

<strong>Bedeutung</strong>sebene, welche die sozial<br />

angemessene Verwendung von sprachlichen<br />

Ausdrücken regelt und soziale Beziehungen<br />

zwischen Diskursteilnehmern anzeigt.


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Soziale <strong>Bedeutung</strong>:<br />

<strong>Bedeutung</strong>sebene, welche die sozial<br />

angemessene Verwendung von sprachlichen<br />

Ausdrücken regelt und soziale Beziehungen<br />

zwischen Diskursteilnehmern anzeigt.<br />

(9) a. Ich lade dich ein.<br />

b. Ich lade Sie ein.


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Expressive <strong>Bedeutung</strong>:<br />

<strong>Bedeutung</strong>sebene, welche die Einstellung des<br />

Sprecher (Hörers) zu den durch die deskriptive<br />

<strong>Bedeutung</strong> des Satzes angezeigten Sachverhalten<br />

ausdrückt:


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Expressive <strong>Bedeutung</strong>:<br />

<strong>Bedeutung</strong>sebene, welche die Einstellung des<br />

Sprecher (Hörers) zu den durch die deskriptive<br />

<strong>Bedeutung</strong> des Satzes angezeigten Sachverhalten<br />

ausdrückt:<br />

(10) a. Leider ist Paul nach Rom gefahren.<br />

b. Ich habe das blöde Buch jetzt gelesen.


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Grammatische Arbeitsteilung:<br />

<strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong> wird durch die offene<br />

Kategorie der Inhaltswörter (N, A, V, P, Adv)<br />

und einige Funktionswörter (Konjunktionen,<br />

etc.) ausgedrückt.


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Grammatische Arbeitsteilung:<br />

Soziale/Expressive <strong>Bedeutung</strong> wird<br />

überwiegend durch ‚Randkategorien‘<br />

(Ausrufe, Pronomina, Partikeln,Adverbien,<br />

Epithete, Kraftausdrücke etc.) ausgedrückt.


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

� Auf der deskriptiven <strong>Bedeutung</strong>sebene<br />

ist eine weitere Unterscheidung nötig, welche<br />

durch die inhärente Kontextabhängigkeit<br />

vieler sprachlicher Ausdrücke bedingt ist.


(11) Ich bin krank.<br />

3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

(12) Dann ist Peter nach Hamburg gefahren.<br />

(13) Jeder Student nimmt an der Klausur teil.<br />

Q: Was ist die <strong>Bedeutung</strong> von (11) – (13)?


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Ausdrucksbedeutung:<br />

allgemeine (inhärente) <strong>Bedeutung</strong> eines<br />

sprachlichen Ausdrucks, welche nur durch ihre<br />

sprachliche Form bedingt und unabhängig von<br />

konkreten Äußerungssituationen ist.


3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Äußerungsbedeutung:<br />

spezielle <strong>Bedeutung</strong> eines sprachlichen Ausdrucks<br />

in einer konkreten Äußerungssituation.


(11) Ich bin krank.<br />

3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Ausdrucksbedeutung<br />

Kontextuelle Anreicherung<br />

Äußerungsbedeutung


(11) Ich bin krank.<br />

3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Sprecher von (11) ist krank.<br />

Kontextuelle Anreicherung<br />

Äußerungsbedeutung


(11) Ich bin krank.<br />

3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Sprecher von (11) ist krank.<br />

Sprecher von (11): Peter<br />

Äußerungsbedeutung


(11) Ich bin krank.<br />

3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Sprecher von (11) ist krank.<br />

Sprecher von (11): Peter<br />

(11) ist wahr gdw. Peter krank ist.


<strong>Bedeutung</strong><br />

<strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong><br />

Ausdrucksbedeutung<br />

Extension Intension<br />

3. Arten von <strong>Bedeutung</strong><br />

Äußerungsbedeutung<br />

Soziale &<br />

expressive<br />

<strong>Bedeutung</strong>


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Die deskriptive <strong>Bedeutung</strong> umfasst zwei<br />

Komponenten:<br />

� Extension/ Referenz<br />

� Intension/ Begriffsinhalt


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Sprachliche Ausdrücke nehmen immer Bezug<br />

auf Personen, Dinge und Sachverhalte in der<br />

Welt (bzw. unsere Vorstellungen von dieser)<br />

� Verweisfunktion von Sprache


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Sprachliche Ausdrücke nehmen immer Bezug<br />

auf Personen, Dinge und Sachverhalte in der<br />

Welt (bzw. unsere Vorstellungen von dieser)<br />

� Verweisfunktion von Sprache<br />

Extension = Referenz eines sprachlichen<br />

Ausdrucks


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Sprachliche Ausdrücke haben einen<br />

Begriffsinhalt oder Sinn, welcher den Bezug<br />

zwischen sprachlichem Ausdruck und seiner<br />

Extension herstellt.<br />

� Der Begriffsinhalt legt die Art des Bezugs auf<br />

Objekte in der Welt fest.


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Sprachliche Ausdrücke haben einen<br />

Begriffsinhalt oder Sinn, welcher den Bezug<br />

zwischen sprachlichem Ausdruck und seiner<br />

Extension herstellt.<br />

� Der Begriffsinhalt legt die Art des Bezugs auf<br />

Objekte in der Welt fest. = Intension


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Semiotisches Dreieck:<br />

HAND (Intension)<br />

/hant/ ����<br />

sprachlicher Ausdruck (Extension)


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Die Intension geht der Extension voran.<br />

� Die Intension liefert die notwendigen<br />

Informationen zur Bestimmung der Extension.


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Die Intension geht der Extension voran.<br />

� Die Intension liefert die notwendigen<br />

Informationen zur Bestimmung der Extension.<br />

HAND: Körperteil von Menschen und Affen,<br />

5 Finger + Handfläche, Greiffunktion,<br />

...


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

i. Ausdrücke derselben Extension lassen sich<br />

nicht ohne weiteres füreinander ersetzen.


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(12) Die Bundeskanzlerin ist CDU-Vorsitzende.


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(12) Die Bundeskanzlerin ist CDU-Vorsitzende.<br />

EXT: Angie Angie


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(12) Die Bundeskanzlerin ist CDU-Vorsitzende.<br />

EXT: Angie Angie<br />

� (12) ist informativ


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(13) Die Bundeskanzlerin ist die Bundeskanzlerin.


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(13) Die Bundeskanzlerin ist die Bundeskanzlerin.<br />

EXT: Angie Angie


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(13) Die Bundeskanzlerin ist die Bundeskanzlerin.<br />

EXT: Angie Angie<br />

� (13) ist nicht-informativ


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

bei Frege:<br />

(14) a. Der Abendstern ist der Morgenstern.<br />

b. Venus ist Venus


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

ii. Sprachliche Ausdrücke können auch bei leerer<br />

Extension sinnvoll verwendet werden<br />

(d.h., wenn sie auf nichts in der Äußerungswelt<br />

verweisen)


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(15) Peter möchte so gern ein Einhorn finden<br />

(aber es ist vergeblich).


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(15) Peter möchte so gern ein Einhorn finden<br />

(aber es ist vergeblich).<br />

� Bei Ermittlung der Satzbedeutung nur über die<br />

Extension wäre die <strong>Bedeutung</strong> von (15) nicht<br />

adäquat erfasst.


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

iii. In bestimmten Kontexten beeinflusst die<br />

intensionale <strong>Bedeutung</strong> einer Konstituente die<br />

<strong>Bedeutung</strong> des Gesamtsatzes.


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(16) a. Peter weiß, dass AM Bundeskanzlerin ist.<br />

b. Peter weiß, dass AM CDU-Vorsitzende ist.


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(16) a. Peter weiß, dass AM Bundeskanzlerin ist.<br />

b. Peter weiß, dass AM CDU-Vorsitzende ist.<br />

� (16a) und (16b) sind nicht äquivalent !


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

iv. Ambiguitäten in bestimmten Kontexten


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(17) Clemens will eine Norwegerin heiraten...


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(17) Clemens will eine Norwegerin heiraten.<br />

i. Er weiß noch nicht welche, aber charmant<br />

muss sie sein. (unspezifisch)


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(17) Clemens will eine Norwegerin heiraten.<br />

i. Er weiß noch nicht welche, aber charmant<br />

muss sie sein. (unspezifisch)<br />

� intensional


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(17) Clemens will eine Norwegerin heiraten.<br />

ii. Sie ist charmant. (spezifisch)


<strong>4.</strong> <strong>Deskriptive</strong> <strong>Bedeutung</strong>: Extension & Intension<br />

Beide <strong>Bedeutung</strong>skomponenten sind wichtig:<br />

(17) Clemens will eine Norwegerin heiraten.<br />

ii. Sie ist charmant. (spezifisch)<br />

� extensional


5. Fazit<br />

� Die semantische Interpretation sprachlicher<br />

Ausdrücke wird durch ein unbewusstes<br />

Wissenssystem geleistet.


5. Fazit<br />

� Dieses Wissenssystem umfasst mindestens<br />

Informationen über:<br />

- Die <strong>Bedeutung</strong> von einzelnen Wörtern.<br />

- Die <strong>Bedeutung</strong> von Sätzen<br />

- Die Verknüpfung von Wortbedeutungen zur<br />

<strong>Bedeutung</strong> komplexerer Einheiten<br />

- Auflösung von Kontextabhängigkeiten


5. Fazit<br />

Aufgabe der Semantik:<br />

Erstellung eines semantischen Modells mit<br />

genau definierten Eigenschaften, welches die<br />

<strong>Bedeutung</strong> von Wörtern und komplexen<br />

Ausdrücken adäquat erfasst und eine<br />

Erklärung für die Phänomene in §2 liefert.<br />

(vgl. Lohnstein 1996: 2-8)


6. Der Plan<br />

� Wortbedeutung (lexikalische Semantik)<br />

� Satzbedeutung (Satzsemantik, Wahrheitsbedingungen,<br />

Aussagenlogik)<br />

� Die Komposition von Wortbedeutungen zur<br />

<strong>Bedeutung</strong> komplexerer Einheiten<br />

(funktionale Applikation, λ-Kalkül, Typentheorie)


7. Lektüre & Aufgaben<br />

� Lesen Sie Kap. 5.1 in Steinbach (2002)<br />

(Kopie im Seminarordner)<br />

� Steinbach (2002: 166): Aufgabe 1


8. Informationen<br />

Kurshomepage:<br />

http://amor.rz.hu-berlin.de/~zimmermy/<br />

index.php?page=formalsem09<br />

Email: malte@ling.uni-potsdam.de<br />

Sprechstunde:<br />

Mo. 11.30-12.30 Uhr, oder nach Vereinbarung

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