Kompetenznetz Vorhofflimmern
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Blick ins Herzkatheterlabor:<br />
Durch eine Katheterablation isoliert der<br />
Kardiologe die Lungenvenen, damit sich die<br />
schädlichen Impulse nicht weiter ausbreiten<br />
können.<br />
Komplikationen und Risiken<br />
Grundsätzlich ist die Katheterablation<br />
ein sehr schonendes Verfahren. Dennoch<br />
kann es, wie bei allen Eingriffen,<br />
in seltenen Fällen zu Komplikationen<br />
kommen. Den folgenden drei Komplikationen<br />
kommt eine besondere<br />
Bedeutung zu, da sie mit langfristigen<br />
gesundheitlichen Folgen verbunden<br />
sind:<br />
An der erhitzten Katheterspitze können<br />
sich theoretisch Blutgerinnsel bilden,<br />
die schließlich einen Schlaganfall auslösen<br />
könnten. Gleich nach der Punktion<br />
der Vorhofscheidewand wird das Blut<br />
durch die Gabe gerinnungshemmender<br />
Mittel (Heparin) jedoch verdünnt und<br />
alle 30 Minuten der Gerinnungswert<br />
kontrolliert. Das Risiko für einen Schlaganfall<br />
beträgt etwa ein Prozent.<br />
Insbesondere wenn unbeabsichtigt<br />
innerhalb der Lungenvenen Hochfrequenzstrom<br />
abgegeben wird, kann<br />
sich über die nächsten Wochen und<br />
Monate eine Verengung oder gar ein<br />
Verschluss dieser Lungenvene ausbilden<br />
(Risiko kleiner als 1 Prozent).<br />
Typische Beschwerden sind Atemnot<br />
bei Belastung, Husten, Anfälligkeit für<br />
Lungenentzündungen und Bluthusten.<br />
Wichtig ist hier die schnelle<br />
Information an die behandelnde<br />
Klinik, denn eine solche Verengung<br />
muss umgehend behandelt werden,<br />
entweder durch Aufdehnung oder<br />
Implantation eines Stents.<br />
Hinter der Rückwand des linken Vorhofes<br />
verläuft die Speiseröhre. Bei<br />
einzelnen Patienten ist es zu einer Fistel<br />
gekommen, das heißt, es hat sich ein<br />
Gang zwischen Speiseröhre und Vorhof<br />
gebildet, durch den Luft in das Herz<br />
eindringen kann. Dies kann zu schwerwiegenden<br />
Komplikationen führen.<br />
Das Risiko für eine Fistel liegt im<br />
Bereich 0,01-0,02 Prozent.<br />
Nachbehandlung<br />
notwendig<br />
Zunächst wird über eine Zeitraum von<br />
2-3 Monaten die Blutverdünnung<br />
fortgesetzt. Anschließend erfolgt die<br />
Entscheidung über eine weitere gerringshemmende<br />
Therapie in Abhängigkeit<br />
der individuellen Risikofaktoren, wie<br />
z.B. früherer Schlaganfall, Bluthochdruck,<br />
Alter. Ausserdem sollte in der<br />
Nachbeobachtungszeit nachgewiesen<br />
werden, dass die Ablation Erfolg hatte<br />
und zur Beseitigung des <strong>Vorhofflimmern</strong>s<br />
geführt hat. Gelegentlich werden<br />
die Patienten dazu mit einem Tele-EKG<br />
oder einem Eventrekorder ausgestattet.<br />
Meist sind im Verlauf Langzeit-EKGs und<br />
Herzultraschall-Untersuchungen notwendig.<br />
Katheterablation<br />
Das dreidimensionale Mapping-Bild zeigt den linken Vorhof nach der Ablation: Dicht aneinander<br />
gereihte Verödungspunkte bilden eine isolierende Linie um die Lungenvenenöffnungen<br />
herum.<br />
Sollte das <strong>Vorhofflimmern</strong> wieder<br />
auftreten, setzen Sie sich bitte mit Ihrem<br />
Ablationszentrum in Verbindung. Die<br />
Ärzte werden Sie beraten, welche<br />
Behandlung dann erforderlich ist.<br />
Insbesondere bei Beschwerden, die<br />
vielleicht auf eine Verengung der Lun-<br />
genvenen (z.B. Luftnot, Bluthusten) oder<br />
Verletzung der Speiseröhre (z.B. Fieber<br />
und neurologische Ausfälle) hinweisen,<br />
sollten Sie sich unverzüglich in Ihrer<br />
Klinik melden, die die Ablation durchgeführt<br />
hat!<br />
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