Lizenzmodelle aus Metall im Maßstab 1:10 (bis zu 27 ... - Harley-News
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available from september 2006<br />
Manufactured by Wolverine World Wide, Inc. under license from <strong>Harley</strong>-Davidson Motor Company.<br />
©2006 Wolverine World Wide, Inc.<br />
www.harley-davidson.de / schutzgebühr 3,50 eur / 7. jahrgang / <strong>aus</strong>g. 2/2006<br />
HARLEY-DAVIDSON<br />
MAGAZIN<br />
Rock ’n’ Roll is back<br />
Interview mit Peter Kr<strong>aus</strong><br />
lifestyle:<br />
Music was my<br />
first love – die<br />
Geschichte der<br />
Musikwiedergabe<br />
inhouse:<br />
Don’t dream –<br />
do it: die<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson<br />
Academy of<br />
Motorcycling
Sobald ein DATOGRAPH einwandfrei läuft, montieren wir ihn wieder<br />
<strong>aus</strong>einander. Denn erst jetzt dürfen die Finisseure und Meistergraveure<br />
ihm den letzten Feinschliff geben. Indem sie jedes einzelne Teil des<br />
Uhrwerks sorgfältig von Hand dekorieren, vollenden sie die Uhr <strong>zu</strong><br />
Damit sie einmalig wird,<br />
montieren wir sie zwe<strong>im</strong>al.<br />
Der DATOGRAPH. Erhältlich bei:<br />
einem unverwechselbaren Unikat. Nach der endgültigen Zweitmontage<br />
und einer strengen Testphase gelangt der exklusive Zeitmesser von<br />
A. Lange & Söhne schließlich <strong>zu</strong> einem der <strong>aus</strong>gewähltesten Uhrenfachhändler<br />
der Welt – wie <strong>zu</strong> Juwelier Rüschenbeck. www.lange-soehne.de.<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Nigel Villiers<br />
es freut mich, dass ich Sie heute <strong>im</strong> Editorial<br />
<strong>zu</strong> einer neuen Ausgabe des <strong>Harley</strong>-Davidson<br />
Magazins begrüßen darf.<br />
Als <strong>Harley</strong>-Davidson Director, H.O.G. Europe,<br />
komme ich viel herum – ich fahre <strong>zu</strong> Rallys,<br />
besuche Händler und H.O.G. Events. Ein Acht-<br />
Stunden-Tag ist bei mir nicht drin. Klar, dass<br />
Stress, Hektik und der kleine Alltagsärger <strong>zu</strong><br />
meinem Job da<strong>zu</strong>gehören. Da geht es Ihnen sicher<br />
wie mir. Wie kann man in Zeiten wie diesen<br />
<strong>zu</strong> Gelassenheit und Ausgeglichenheit finden?<br />
Ich habe vor vielen Jahren die Lösung für<br />
mich entdeckt: Ich fahre Motorrad. Nicht irgendeins,<br />
sondern natürlich eine <strong>Harley</strong>-Davidson.<br />
Eine wunderschöne blaue Street Glide, die für<br />
stundenlangen relaxten Fahrspaß bürgt.<br />
Wenn ich nach einem anstrengenden Tag auf meine <strong>Harley</strong> steige, fallen Ärger und<br />
Anspannung von mir ab, und schon auf den ersten Metern kehrt so etwas wie Harmonie<br />
und Seelenruhe ein – ein neues Abenteuer beginnt. Einerlei, ob es zehn Minuten,<br />
einen Tag oder eine Woche dauert. Genussvoll lasse ich die Natur an mir vorüberziehen.<br />
Stille Achtsamkeit ersetzt die rastlose Reizüberflutung, die den Tag best<strong>im</strong>mte.<br />
Die Straße diktiert den Rhythmus der Gedanken, und ich werde mir der Tatsache bewusst,<br />
dass man nichts, das man gern macht, auf „später“ verschieben sollte.<br />
Ähnlich erlebe ich auch die <strong>Harley</strong>-Davidson Events, die ich als Repräsentant von<br />
H.O.G. in ganz Europa besuchen darf. In der Tat glaube ich, der glücklichste Typ auf<br />
der ganzen Welt <strong>zu</strong> sein. Klar, die Events machen eine Menge Arbeit, doch sie sind<br />
jede Stunde wert, die man in sie investierte – dank der großartigen Menschen, die ich<br />
treffe, dank ihrer Passion und dank ihres Enthusiasmus. <strong>Harley</strong>-Davidson steht nicht<br />
nur für Freiheit, Individualität und Nonkonformismus, <strong>Harley</strong>-Davidson steht auch<br />
für Lebensfreude, Vitalität, Vielfalt und Opt<strong>im</strong>ismus – mehr als jede andere Motorradmarke.<br />
Dar<strong>aus</strong> spricht die positive Lebenseinstellung der <strong>Harley</strong>-Davidson Fahrerinnen<br />
und Fahrer. Eine Einstellung <strong>zu</strong>m Leben, die – da bin ich überzeugt – Menschen seelisch<br />
wie körperlich fit hält, denn sie n<strong>im</strong>mt so manchem negativen Ereignis den Stachel.<br />
Es sind just diese „good vibrations“, die <strong>im</strong> Zeichen des Bar and Shield verbreitet<br />
werden, und sie sind auf jedem unserer Events spürbar.<br />
Geht es Ihnen wie mir? Ich bin mir sicher! Und so würde es mich nicht wundern,<br />
wenn wir uns in diesem Jahr irgendwo begegnen würden. Zum Beispiel auf der European<br />
Bike Week, die vom 6. <strong>bis</strong> <strong>10</strong>. September in Faak steigt, oder auf einem der vielen<br />
anderen <strong>Harley</strong> Events und H.O.G. Rallys. Werfen Sie einfach einen Blick auf den<br />
Eventkalender. Sie finden ihn auf Seite 13 in diesem Heft. Und dann zögern Sie nicht.<br />
Steigen Sie auf Ihr Bike, und starten Sie durch. Verschieben Sie es nicht auf morgen!<br />
Es grüßt Sie Ihr<br />
editorial<br />
Nigel Villiers<br />
Director <strong>Harley</strong>-Davidson Motor Company, H.O.G. Europe<br />
3
www.multivan.de<br />
Freiheit auf zwei und vier Rädern.<br />
Der Multivan für Biker.<br />
Der Traum von Freiheit be<strong>im</strong> Transport Ihres Motorrads: Das spezielle Haltesystem „Easy-in“ sorgt<br />
dafür, dass Motorräder mit <strong>bis</strong> <strong>zu</strong> 300 kg Gewicht <strong>zu</strong>verlässig <strong>im</strong> Fahrzeug untergebracht werden<br />
können. Die Seilwinde macht das Einladen bequem und schnell. Auf einen starken Auftritt müssen<br />
Sie dabei nicht verzichten: Der Multivan Comfortline mit dem Ausstattungspaket „Easy-in-black“<br />
verfügt unter anderem über ein Sportfahrwerk sowie geschwärzte 18"-Leichtmetallräder mit Chromfassung.<br />
Er bietet jede Menge Fahrspaß – und einen attraktiven Preisvorteil von 1.038,– Euro*. Auf<br />
Wunsch vermitteln wir auch den passenden Beifahrer: eine <strong>Harley</strong>-Davidson Night Rod; erhältlich<br />
bei den deutschen <strong>Harley</strong>-Davidson Vertragshändlern. Mehr Informationen gibt es bei Ihrem<br />
Volkswagen Nutzfahrzeuge Partner oder unter www.multivan.de.<br />
In Kooperation mit:<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson Deutschland GmbH<br />
www.<strong>Harley</strong>-Davidson.de<br />
*Gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers für einen vergleichbar <strong>aus</strong>gestatteten Multivan Comfortline.<br />
Abbildung zeigt Sonder<strong>aus</strong>stattung gegen Mehrpreis.<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006 inhalt<br />
inhalt<br />
6 titelstory<br />
12 events<br />
13 events<br />
14 reise<br />
18 newsticker<br />
19 p & a<br />
20 inhouse<br />
24 fashion<br />
26 regionalporträt<br />
28 lifestyle<br />
32 extrem<br />
33 film<br />
34 history<br />
36 buell<br />
37 h.o.g.<br />
38 leserbriefe / <strong>im</strong>pressum<br />
39 last words<br />
Rock ’n’ Roll is back<br />
Peter Kr<strong>aus</strong> über Musik, sein Leben und seine Vorlieben<br />
Mainz bebte!<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson feierte in Mainz – und T<strong>aus</strong>ende kamen<br />
Eventkalender 2006<br />
Die wichtigsten Termine des Jahres<br />
Federico Secondo<br />
Unwiderstehliches Apulien: auf den Spuren Friedrichs II.<br />
Die Meldungen in Kürze<br />
<strong>News</strong>letter / Electra Glide <strong>im</strong> Stunt-Einsatz<br />
Schwarz wie die Nacht<br />
Von der <strong>Harley</strong> Lackfarbe „Black Den<strong>im</strong>“<br />
Don’t dream – do it!<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson Academy of Motorcycling<br />
Don’t stop me now<br />
Die neue MotorClothes Race Collection<br />
Zwischen Römern, Nibelungen und Vater Rhein<br />
Am Westrand der Republik: der Niederrhein<br />
Music was my first love<br />
The American way of sound<br />
The fast side of life<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson’s „1st German V-Rod Destroyer Cup“<br />
Voll normal<br />
Neu <strong>im</strong> Kino: X-Men 3<br />
Rikuo, die Japan <strong>Harley</strong><br />
Von Technologietransfer und Kopier-Geräten<br />
Asphalt- und Alpenglühen<br />
Ulysses Alpentouren mit „Let’s bike together“<br />
H.O.G. Member des Heftes<br />
Christian Steininger<br />
Meinungen und Kritik<br />
Der Leser hat das Wort<br />
Von der Droge <strong>Harley</strong> fahren<br />
06<br />
32<br />
Mehr <strong>News</strong> <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.harley-davidson.de<br />
14<br />
24<br />
5
Das Herz eines Boxers: Doro ist eine starke Kämpfernatur<br />
mit großer St<strong>im</strong>me und sanftem Wesen<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
titelstory<br />
Rock ’n’ Roll is back<br />
A<br />
m 18. März 1939 wird Peter<br />
Kr<strong>aus</strong> als Sohn des österreichischen<br />
Regisseurs und<br />
Kabarettisten Fred Kr<strong>aus</strong> geboren.<br />
Seine Jugend verbringt er in München<br />
und Salzburg. Schon während<br />
der Schulzeit n<strong>im</strong>mt Peter Gesangsund<br />
Sch<strong>aus</strong>pielunterricht. Seine<br />
erste Filmrolle erhält er 1954 <strong>im</strong><br />
„Fliegenden Klassenz<strong>im</strong>mer“. Zwei<br />
Jahre später erscheint mit „Tutti<br />
Frutti“ seine erste Single und 1957<br />
landet er mit „Susi Rock“ den ersten<br />
Top-Ten-Hit; fortan ist er Dauergast<br />
in den deutschen Charts. Sein Mega-Hit<br />
„Sugar Baby“ datiert auf<br />
1958. Gemeinsam mit Cornelia Froboess<br />
avanciert er <strong>zu</strong>m Film- und<br />
Musik-Teenageridol der Fünfzigerjahre.<br />
Internationale Tourneen führen<br />
ihn quer durch Europa. Derweil<br />
ist er weiter als Sch<strong>aus</strong>pieler aktiv,<br />
etwa in „Die Frühreifen“ (1957) und<br />
„Der Pauker“ (1958). Mit Songs wie<br />
„Schwarze Rose Rosemarie“ wandelt<br />
er sich <strong>im</strong> folgenden Jahrzehnt<br />
<strong>zu</strong> „Deutschlands Kuschelsänger<br />
Nummer 1“. 1969 heiratet er Ingrid,<br />
die eine kleine Tochter in die Beziehung<br />
bringt. Wenige Jahre später<br />
wird der gemeinsame Sohn geboren.<br />
In jener Zeit ist Peter als Plattenproduzent,<br />
Drehbuchautor und<br />
Entertainer aktiv. Zu seinen unvergessenen<br />
Fernsehshows zählen<br />
„Bäng Bäng“ und „8x1 nach Noten“.<br />
In den Neunzigerjahren veröffentlicht<br />
er seine Memoiren und beginnt<br />
erfolgreich <strong>zu</strong> malen. 2006 wird<br />
Peter Kr<strong>aus</strong>, der inzwischen unzählige<br />
Goldene Schallplatten, Auszeichnungen<br />
und Ehrungen erhielt,<br />
der „Echo“ für sein Lebenswerk verliehen.<br />
Peter Kr<strong>aus</strong> über Musik, sein Leben und seine Vorlieben<br />
Ikone einer ganzen Generation: Peter Kr<strong>aus</strong><br />
h-d magazin: Hallo Peter, erzähl<br />
uns doch mal, woran Du <strong>zu</strong>rzeit arbeitest.<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Ich mache jetzt genau<br />
das, was ich eigentlich schon mit<br />
sechzehn Jahren machen wollte: „echten“<br />
Rock ’n’ Roll singen. Diese Musikrichtung<br />
galt damals als <strong>zu</strong> wild, sie<br />
wurde als „schreckliche Negermusik“<br />
bezeichnet und mit wenigen Ausnahmen<br />
von den Radiostationen nicht<br />
gespielt. Deshalb entstand auch in<br />
den USA ein „braver“ Rock ’n’ Roll,<br />
oder wie die amerikanischen Erfinder<br />
dieser Musik es nannten: „Milky<br />
Rock ’n’ Roll“. Auch ich musste mich<br />
dem beugen, um Erfolg <strong>zu</strong> haben.<br />
Den hatte ich, und es war eine tolle<br />
Zeit. Heute sind Chuck Berry, Little<br />
Richard und Co. gesellschaftsfähig<br />
und werden nicht nur von den alten<br />
Fans geliebt, sondern auch von der<br />
Jugend. Deshalb freut es mich, dass<br />
ich mich trotz meines reifen Alters<br />
doch noch mit dieser Musik auf CD,<br />
MIT PETER KRAUS SPRACHEN<br />
ASTRID SCHÖN UND RUDI HERZIG<br />
FOTOS: STEFAN RUPPERTI<br />
DVD und auf der Tournee <strong>aus</strong>toben<br />
kann. Die aktuelle CD „I love<br />
Rock ’n’ Roll“ läuft gut, die DVD<br />
„Rock ’n’ Roll is back“, ein Konzert-<br />
Mitschnitt der letzten, gleichnamigen<br />
Tour, läuft sogar super und die Herbsttour<br />
„I love R & R“ hat einen sagenhaften<br />
Vorverkauf. Was will man<br />
mehr?!<br />
h-d magazin: Hast Du eigentlich<br />
je mit dem Gedanken gespielt, etwas<br />
anderes <strong>zu</strong> werden als Musiker oder<br />
Sch<strong>aus</strong>pieler?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Natürlich. Ich habe<br />
als Kind sehr gut gezeichnet, mein<br />
Großvater, bei dem ich oft „abgegeben“<br />
wurde, war Kunstmaler. Ich<br />
wollte Autodesigner werden, bei Pininfarina<br />
arbeiten. Meine Mutter hätte<br />
gerne einen Innenarchitekten <strong>aus</strong> mir<br />
gemacht, konnte sich aber nicht<br />
durchsetzen.<br />
h-d magazin: „Amazon.de“ sagt<br />
über Dich, Du hättest das Publikum<br />
in Deutschland „von der herrschenden<br />
Prüderie befreit“ und seiest in den<br />
1950ern „für die ältere Generation<br />
mindestens so verdächtig ... wie (heute)<br />
ein Punk“ gewesen. Wie denkst Du<br />
darüber?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Zumindest habe ich<br />
damals vielen Jugendlichen den Mut<br />
eingeflößt, ihren Eltern <strong>zu</strong> sagen, dass<br />
wir jetzt unsere eigene Musik haben,<br />
ein eigenes junges Leben leben wollen,<br />
selbst denken können und das<br />
jetzt Schluss ist mit der Bevormundung.<br />
Diesem Aufruf <strong>zu</strong> folgen war<br />
damals sehr mutig – man konnte<br />
enterbt werden!<br />
h-d magazin: Was war das für ein<br />
Gefühl, der erste männliche<br />
„Starschnitt“ in der Zeitschrift „Bravo“<br />
<strong>zu</strong> sein?<br />
7
peter kr<strong>aus</strong>: Ein starkes und da<br />
die Bardot, die mir natürlich irrsinnig<br />
gefiel, der erste weibliche Starschnitt<br />
war, auch ein erhebendes Gefühl. Lebensgroß<br />
neben einem Sex-Symbol!<br />
h-d magazin: Sänger, Entertainer,<br />
Showmaster, Drehbuchautor, Produzent<br />
und Maler – welcher dieser Berufe<br />
war eigentlich der schönste für Dich?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Alle hatten ihre<br />
Reize. Es war mein Ziel, mich in allen<br />
Sparten der Unterhaltung <strong>zu</strong> tummeln,<br />
was sehr schwierig ist, weil man<br />
bei uns sehr schnell abgestempelt<br />
wird – so auch ich. Aber gerade das<br />
war für mich eine Her<strong>aus</strong>forderung:<br />
trotzdem Erfolg <strong>zu</strong> haben, <strong>zu</strong> überraschen.<br />
Außerdem halten Abwechslung<br />
und neue Ziele fit.<br />
h-d magazin: „Zum Sunny Boy<br />
verurteilt“ lautet ein Zitat von Deiner<br />
Homepage. Geht Dir dieses Image <strong>zu</strong>weilen<br />
auf die Nerven?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Natürlich ist das<br />
manchmal schwierig. Auf der anderen<br />
Seite gibt es unangenehmere<br />
Images! Ich bin gerne Sunny Boy.<br />
h-d magazin: Gefällt Dir auch aktuelle<br />
Rockmusik, oder bevor<strong>zu</strong>gst Du<br />
die „Klassiker“?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Aktuelle Rockmusik<br />
höre ich, um informiert <strong>zu</strong> bleiben,<br />
und vieles finde ich sehr gut. Privat<br />
höre ich gerne Big Band Swing-Klassiker.<br />
Das ist die Musik, mit der ich<br />
mich als Junge beschäftigt habe, bevor<br />
8<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006 titelstory<br />
der Rock ’n’ Roll kam. Ich möchte<br />
auch gerne noch mal ein Classic-<br />
Swing-Album machen. Wieder ein<br />
Traum – aber ich glaube, ein kleiner.<br />
h-d magazin: Viele konnten es<br />
kaum glauben: Du hast 2004 Deinen<br />
65. Geburtstag gefeiert. Wie hältst Du<br />
Dich so jung und fit?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Ist das schon wieder<br />
so lange her? Ich gehe allem, was ich<br />
nicht mag, so gut es geht <strong>aus</strong> dem<br />
Weg. Ich lebe, dank meiner Frau, Geliebten,<br />
Ernährungsberaterin, H<strong>aus</strong>ärztin<br />
und Beraterin und der Dankbarkeit,<br />
dass ich meine wilde Jugend<br />
heil überstanden habe, eigentlich gesund<br />
und vernünftig. Ich habe keiner-<br />
lei Nachholbedürfnisse, bin rundherum<br />
glücklich und genieße das Älterwerden<br />
– obwohl es mir auch stinkt!<br />
h-d magazin: Wie kam es denn <strong>zu</strong><br />
der Leidenschaft für Oldt<strong>im</strong>er?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: „Handgemachte“<br />
Oldt<strong>im</strong>er sind Kunstwerke. Schon als<br />
ich mir mit 17 meinen ersten Sportwagen,<br />
einen MG, kaufen wollte, begeisterte<br />
mich das alte Modell, der MG TF,<br />
mehr und ich machte mich auf die Suche<br />
nach einem Fahrzeug mit wenigen<br />
Kilometern. Außerdem hatten wir in<br />
unserer Kindheit noch keine elektronischen<br />
Spielzeuge. Wir hatten Holz-<br />
und <strong>Metall</strong>baukästen, und ich bastelte<br />
Segel- und Motorflugzeuge, Boote und<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
so weiter. Heute ist mein Baukasten<br />
nur größer und teurer geworden.<br />
h-d magazin: Du hast 1955 ein<br />
kleines Auto gekauft – mit 800 Mark von<br />
der Mutter, der Du angedroht hattest,<br />
ansonsten ein Motorrad <strong>zu</strong> kaufen ...<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Genau so war es.<br />
Meine Freunde hatten Motorroller<br />
und fielen p<strong>aus</strong>enlos auf die Fresse.<br />
Das gefiel mir nicht, ich wollte mein<br />
Gesicht heil behalten, um ein Teenager-Idol<br />
<strong>zu</strong> werden! Dann wendete ich<br />
diesen kleinen Trick an und hatte meinen<br />
Führerschein mit 16 Jahren, noch<br />
mit dem Vermerk „Nur für berufsnotwendige<br />
Fahrten“ und eine „Knutschkugel“<br />
– also eine BMW Isetta.<br />
h-d magazin: Wie hast Du denn<br />
über Motorräder gedacht?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Ich war seinerzeit<br />
kein hundertprozentiger Motorrad-<br />
Fan, schon weil ich Sturzhelme nicht<br />
mag. Außerdem wollte ich doch Autodesigner<br />
werden, weil ich kreative<br />
Formen liebte, Rundungen, Schnittigkeit.<br />
Motoren und Technik waren für<br />
mich <strong>im</strong>mer zweitrangig.<br />
h-d magazin: Wie kamst Du dann<br />
mit 19 <strong>zu</strong> Deiner ersten <strong>Harley</strong>?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Wahrscheinlich,<br />
weil ich alles, was <strong>aus</strong> Amerika kam,<br />
liebte. Die <strong>Harley</strong> war Baujahr ’39, wie<br />
ich, hatte eine Fußkupplung, eine<br />
Handschaltung, die Vorzündung am<br />
Lenker, keine Hinterradfederung,<br />
aber einen mit Nieten beschlagenen<br />
titelstory<br />
Peter Kr<strong>aus</strong> on tour<br />
Mi 18.<strong>10</strong>.2006 München, Circus Krone<br />
Do 19.<strong>10</strong>.2006 München, Circus Krone<br />
Fr 20.<strong>10</strong>.2006 Wien, Stadthalle F<br />
So 22.<strong>10</strong>.2006 Würzburg, CCW<br />
Mo 23.<strong>10</strong>.2006 Karlsruhe, Brahmssaal<br />
Di 24.<strong>10</strong>.2006 Nürnberg, Meistersingerhalle<br />
Mi 25.<strong>10</strong>.2006 Bamberg, Konzerthalle<br />
Fr <strong>27</strong>.<strong>10</strong>.2006 Stuttgart, Liederhalle<br />
Sa 28.<strong>10</strong>.2006 Frankfurt, Jahrhunderthalle<br />
So 29.<strong>10</strong>.2006 Hamburg, CCH Saal 2<br />
Mo 30.<strong>10</strong>.2006 Berlin, Tempodrom<br />
Di 31.<strong>10</strong>.2006 Dresden, Kulturpalast<br />
Mi 01.11.2006 Cottbus, Stadthalle<br />
Do 02.11.2006 Chemnitz, Stadthalle<br />
So 05.11.2006 Bielefeld, Oetkerhalle<br />
Di 07.11.2006 Bremerhaven, Stadthalle<br />
Mi 08.11.2006 Dortmund, Westfalenhalle 1<br />
Do 09.11.2006 Düsseldorf, Philipshalle<br />
Fr <strong>10</strong>.11.2006 Saarbrücken, Saarlandhalle<br />
Sa 11.11.2006 Leipzig, Gewandh<strong>aus</strong><br />
Di 28.11.2006 Zürich, Kongressh<strong>aus</strong><br />
Do 30.11.2006 Teningen, Stadthalle<br />
Tickethotline: 0621 - 150 47 20<br />
Änderungen vorbehalten!<br />
Peter Kr<strong>aus</strong> <strong>im</strong> stylischen <strong>Harley</strong> Outfit Rock around the Block Relaxte Kaffeep<strong>aus</strong>e Peter Kr<strong>aus</strong> lebt seinen amerikanischen Traum<br />
Westernsattel. Die Wiener Polizei<br />
fuhr solche Dinger und sattelte auf<br />
neuere Modelle – ich denke, es waren<br />
NSUs – um. Da schlug ich <strong>zu</strong>. Der<br />
Bremsweg auf Kopfsteinpflaster war<br />
unendlich lang!<br />
h-d magazin: Wohin <strong>bis</strong>t Du mit<br />
dem Bike gefahren?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Meistens in Schwabing<br />
<strong>zu</strong>m Eissalon! Ein <strong>bis</strong>schen angeben.<br />
Oder über die Landstraßen<br />
um München. Aber <strong>im</strong>mer alleine ...<br />
<strong>im</strong> One-Man-Cowboy-Sattel! Ich liebe<br />
an <strong>Harley</strong>-Davidson, dass man als<br />
Fahrer <strong>zu</strong>r Abwechslung in ein anderes<br />
„Ich“ schlüpfen kann, dahingleitet,<br />
dem einzigartigen, unverwech-<br />
selbaren Sound des Motors l<strong>aus</strong>cht<br />
und den Wind genießt. Für mich ist<br />
das die einzige Art, Motorrad <strong>zu</strong> fahren.<br />
h-d magazin: Klingt ja genau<br />
nach dem ur-amerikanischen Traum<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson.<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Ja. Genau den hatte<br />
ich 2000. Zehn Tage lang waren wir<br />
damals mit acht Mann auf unterschiedlichen<br />
<strong>Harley</strong>s, die wir <strong>im</strong>mer<br />
durchget<strong>aus</strong>cht haben, quer durchs<br />
Land unterwegs: Um vier Uhr morgens<br />
aufstehen, rauf aufs Bike, die<br />
aufgehende Sonne <strong>im</strong> Rücken, meterlange<br />
Schatten vor Dir auf der Straße<br />
und diese endlose Weite – da gabs nur<br />
die Sorge, rechtzeitig die nächste<br />
Tankstelle anfahren <strong>zu</strong> können ...<br />
h-d magazin: Dann gehören<br />
<strong>Harley</strong> und Amerika für Dich wohl<br />
untrennbar <strong>zu</strong>sammen.<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Unbedingt. Als Motorradfahrer<br />
ist man dort auch viel<br />
akzeptierter als hier. Wir sind damals<br />
<strong>im</strong>mer in unserer Bikerkluft mit Boots<br />
und Lederjacke unterwegs gewesen<br />
und waren überall salonfähig!<br />
h-d magazin: Welche Musik passt<br />
<strong>zu</strong> <strong>Harley</strong>-Davidson?<br />
peter kr<strong>aus</strong>: Meine aktuellen<br />
zwei CDs!<br />
h-d magazin: Vielen Dank fürs<br />
Gespräch.<br />
Herzlichen Dank natürlich auch an die Bar Cabane<br />
in München und an Fierek’s <strong>Harley</strong>-Davidson Munich für<br />
die freundliche Unterstüt<strong>zu</strong>ng.<br />
9
harley-davidson magazin 1 / 2006 events<br />
harley-davidson magazin 1 / 2006 events<br />
IM BÜRO: CHEF.<br />
AUF DER STRASSE: COMMANDER.<br />
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Jeep ®– eine eingetragene Marke von Da<strong>im</strong>lerChrysler<br />
065.004 Co.
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
events<br />
Mainz bebte!<br />
E<br />
s ist das Ambiente, das Mainz<br />
mit seiner schönen Uferansicht,<br />
dem Schloss an der<br />
Rheinallee und der bezaubernden<br />
Altstadt samt Dom so attraktiv<br />
macht. Motorradfahrer begründen<br />
die Attraktivität der rheinland-pfälzischen<br />
Landeshauptstadt jedoch noch<br />
ein wenig anders. Klar, die Rede ist<br />
vom <strong>Harley</strong> Festival Mainz!<br />
Stilecht eröffnete Mainz den Reigen<br />
der deutschen Großveranstaltungen<br />
<strong>im</strong> Zeichen des Bar & Shield<br />
Logos. Vom 19. <strong>bis</strong> <strong>zu</strong>m 21. Mai erwartete<br />
die Gäste <strong>im</strong> Herzen der City<br />
auf dem Gelände des Zollhafens ein<br />
breites Spektrum an Unterhaltung,<br />
Fun und Action rund um die Milwaukee-Kultmarke.<br />
Die Kräne, Container<br />
und Hallen des <strong>aus</strong>gedehnten<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson feierte in Mainz — und T<strong>aus</strong>ende kamen<br />
Gelungener Auftakt: das erste <strong>Harley</strong> Festival Mainz<br />
Hafenareals eigneten sich ideal als<br />
Kulisse für die Mega-Fete, und die<br />
Veranstalter hatten sich wahrlich jede<br />
Menge einfallen lassen, um bei<br />
freiem Eintritt alle Fans des US-Lifestyle<br />
<strong>zu</strong> begeistern. Von zwei Bühnen<br />
<strong>aus</strong> wurde mächtig abgerockt.<br />
Nicht weniger als 14 starke Bands<br />
sorgten für den richtigen Groove.<br />
Auf der großen Händler-Meile blieb<br />
vom coolen Zubehör <strong>bis</strong> <strong>zu</strong>r schmucken<br />
Bekleidung kein Wunsch offen,<br />
und natürlich war auch für das<br />
leibliche Wohl bestens gesorgt. Nervenkitzel<br />
und Adrenalinschübe garantierten<br />
derweil heiße Stuntshows<br />
von Rainer Schwarz und die rasante<br />
Dragstershow von G&R <strong>aus</strong> Walshe<strong>im</strong>.<br />
Am Biker’s Beach unmittelbar<br />
am Rheinufer kamen gar erste Ur-<br />
laubsgefühle auf. Und wer das Feeling<br />
<strong>im</strong> Sattel einer <strong>Harley</strong>-Davidson<br />
oder BUELL erleben wollte, nahm<br />
an einer der kostenlosen Probefahrten<br />
teil.<br />
Leider spielte das Wetter den Bikern<br />
am dritten Mai-Wochenende<br />
<strong>zu</strong>weilen übel mit. Zwischen einzelnen<br />
sonnigen Abschnitten sorgte Petrus<br />
für die unterschiedlichsten Varianten<br />
von Regen und Sturm, die<br />
durchweichtes Leder sowie verschmutzten<br />
Lack und Chrom <strong>zu</strong>r Folge<br />
hatten. Den Spaß ließ sich jedoch<br />
keiner verderben. Bis <strong>zu</strong> 35.000<br />
Freunde des US-V-Twins zählte man<br />
jeweils an den einzelnen Event-Tagen.<br />
Rund 4.500 Motorräder säumten<br />
derweil die Straßen am Zollhafen<br />
– mehr als 300 von ihnen trotzten am<br />
Samstag Kälte und Nässe und brachen<br />
<strong>zu</strong>r großen Parade durch Mainz<br />
auf. Unter der Führung von Wolfgang<br />
Fierek startete schließlich am Sonntagmorgen<br />
bei strahlendem Sonnenschein<br />
eine stattliche Anzahl von Bikern<br />
<strong>zu</strong>m ZDF Sendezentrum auf<br />
dem Lerchenberg: <strong>Harley</strong>-Davidson<br />
stattete der Sonntag-Morgen-Gute-<br />
Laune-Sendung „Fernsehgarten“ einen<br />
Besuch ab.<br />
Fazit: eine tolle Location und jede<br />
Menge Begeisterung, die selbst<br />
Wind und Wetter nicht <strong>zu</strong> trüben<br />
vermochten. So steht eines bereits<br />
jetzt fest: <strong>Harley</strong>-Davidson wird wiederkommen.<br />
See you next year in<br />
Mainz!<br />
TEXT: HEIN HERZ<br />
FOTO: FRANK RATERING<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
Eventkalender 2006<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson Events<br />
H.O.G. Events<br />
Messen / Sonstiges<br />
Hinweis: Diese Aufl istung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die <strong>Harley</strong>-Davidson GmbH und der <strong>Harley</strong>-Davidson Presse-Service übernehmen keine Verantwortung für die Richtigkeit der oben stehenden<br />
Angaben. Fragen <strong>zu</strong> den einzelnen Events beantworten die jeweiligen Veranstalter (siehe „Kontakt“-Informationen).<br />
12 13<br />
events<br />
September Kontakt<br />
2.9. <strong>Harley</strong>-Davidson und BUELL Open House bei den Vertragshändlern<br />
Deutschland und Österreich<br />
www.harley-davidson.de<br />
6.9.–<strong>10</strong>.9. 9. European Bike Week, Faaker See, Österreich www.harley-davidson.de; www.hog.com<br />
November<br />
6.11.–12.11. 1st Mallorca Bike Week, Spanien www.harley-davidson.de<br />
August<br />
18.8.–20.8. <strong>10</strong> Jahre Weser-Ems-Chapter, Augustfehn, Deutschland www.weser-ems-chapter.de<br />
18.8.–20.8. 7. Dänemark-Nordsee H.O.G. Rally, Jesperhus, Dänemark www.members.hog.com<br />
25.8.–<strong>27</strong>.8. Welfen-Rally 2006, Wittingen, Deutschland www.welfen-chapter.de<br />
31.8.–3.9. 12. L.O.H. Rally, Allgäu, Deutschland www.mary-moelder.de<br />
August<br />
18.8.–20.8. Destroyer Cup, Drachten, Niederlande www.destroyer-cup.de<br />
25.8.–<strong>27</strong>.8. Destroyer Cup Finale <strong>im</strong> Rahmen der „NitrolympX“ Hockenhe<strong>im</strong>, D www.destroyer-cup.de<br />
September<br />
9.9. BUELL Track Day Baden Air Park 2006, Deutschland www.buell-bonn.de<br />
Oktober<br />
2.<strong>10</strong>. BUELL und <strong>Harley</strong>-Davidson Track Day Oschersleben 2006, D www.buell-hannover.de<br />
11.<strong>10</strong>.–15.<strong>10</strong>. Intermot, Köln, Deutschland www.intermot.de<br />
19.<strong>10</strong>.–22.<strong>10</strong>.<br />
Dezember<br />
Biketoberfest, Daytona Beach, Florida, USA www.biketoberfest.org<br />
1.12.-3.12. Custombike 2006, Bad Sal<strong>zu</strong>fl en, Deutschland www.h-d-bielefeld.de<br />
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Sie sogar Ihre <strong>Harley</strong>.<br />
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Reiselust spürbar nah.
Monte Sant’ Angelo:<br />
die ersten Reihenhäuser<br />
der Geschichte<br />
114<br />
harley-davidson magazin 1 / 2006<br />
reise<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
E<br />
s war ein deutscher Kaiser,<br />
der meinen Plan reifen ließ,<br />
mit der Street Glide den Süden<br />
Italiens <strong>zu</strong> erkunden. Kaiser<br />
Friedrich II., in dessen Adern normannisches<br />
und schwä<strong>bis</strong>ches Blut<br />
floss, dem aber der Lebensstil der<br />
Sizilianer und Sarazenen näher<br />
stand als der des nordischen Rittertums,<br />
hat mich nach Apulien gelockt,<br />
wo der weitgereiste Monarch<br />
am liebsten weilte.<br />
reise<br />
Federico Secondo<br />
Ungewöhnliche Architektur, unberührte Natur: unwiderstehliches Apulien<br />
Auf den Spuren des Stauferkaisers Friedrich II.<br />
Peschici: touristisches Zentrum des Gargano, aber dank der exponierten Lage eine Stadt, die ihren traditionellen Charakter bewahrt hat<br />
Meine Erkundungstour beginnt<br />
am Sporn des italienischen Stiefels,<br />
auf der Halbinsel Gargano, und es<br />
könnte gut sein, dass sich Federico<br />
Secondo, wie die Italiener den Stauferkaiser<br />
nennen, hier an seine deutsche<br />
He<strong>im</strong>at erinnert gefühlt hat.<br />
Statt der kargen, wüstengleichen<br />
Landschaft, die man <strong>im</strong> heißen Süden<br />
erwarten mag, tauchen die<br />
<strong>Harley</strong> und ich in fruchtbares Grün.<br />
Die Straße schlängelt sich durch Pi-<br />
nienwälder, Orangen- und Olivenhaine,<br />
um schließlich der zerklüfteten<br />
Steilküste <strong>zu</strong> folgen, an der in<br />
regelmäßigen Abständen hübsche<br />
kleine Städte kleben: Rodi, Peschici,<br />
Vieste. Traumhafte Buchten mit<br />
weißen Sandstränden werden umrahmt<br />
von pinienbewachsenen Höhenzügen<br />
und <strong>bis</strong>weilen bizarren<br />
Felsformationen, nicht selten gekrönt<br />
von einem steinernen Turm<br />
oder einem Trabucco, einem Holz-<br />
15
harley-davidson magazin 2 / 2006 harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
Castel del Monte: angeblich von Friedrich II. höchstpersönlich entworfenes Kastell auf einem Hügel bei Andria – die „Krone Apuliens“ genannt<br />
gestell mit langen, auf das<br />
Meer hin<strong>aus</strong>ragenden Auslegern<br />
<strong>zu</strong>m Ausbringen der<br />
Fischnetze. Auch <strong>im</strong> Innern<br />
der Halbinsel findet die Kurvenorgie<br />
ihre Fortset<strong>zu</strong>ng in<br />
der kühlen Foresta Umbra,<br />
einem Naturschutzgebiet mit<br />
unberührten Wäldern <strong>aus</strong><br />
Ahorn, Buchen, Kastanien,<br />
Pinien und Zedern – ein Paradies<br />
<strong>zu</strong>m Motorradfahren<br />
und <strong>zu</strong>m Wandern.<br />
Südlich des Gargano erwartet<br />
mich in Monte Sant’<br />
Angelo die Grotte San Michele,<br />
in der Anno 491 einem<br />
Bauern der Erzengel Michael<br />
erschienen sein soll. Die<br />
Grotte gilt als einer der wichtigsten<br />
Wallfahrtsorte Süditaliens,<br />
entsprechend überlaufen<br />
ist die Stadt. Gemütlicher<br />
geht es <strong>im</strong> Stadtteil Junno <strong>zu</strong>,<br />
wo ich die vermutlich ersten<br />
Reihenhäuser der Geschichte<br />
bestaune, die eng aneinander<br />
gedrängt in langen Reihen<br />
dem hügeligen Bodenverlauf<br />
folgen.<br />
Im Tavoliere, einer Ebene,<br />
die von sanften Ausläufern<br />
des Apennin eingerahmt<br />
Vieste: eine der schönsten und verwinkeltsten Altstädte Apuliens<br />
an der Spornspitze des italienischen Stiefels<br />
wird, gleitet die <strong>Harley</strong> durch<br />
ein Blütenmeer <strong>aus</strong> rotem<br />
Mohn und weißen Margeriten,<br />
als in der Gegend von<br />
San Severo Schilder <strong>zu</strong>m Castel<br />
Fiorentino auftauchen. Es<br />
sind nur spärliche Ruinen geblieben<br />
von dem Ort, an dem<br />
<strong>im</strong> Jahr 1250 das Leben Friedrichs<br />
II. und mit ihm auch das<br />
mittelalterliche Kaisertum <strong>zu</strong><br />
Ende ging. Umso mächtiger<br />
ragt wenige Kilometer südlich<br />
das in weiten Teilen wieder<br />
aufgebaute Castel Lucera<br />
<strong>aus</strong> der Ebene, mit seiner fast<br />
1.000 Meter langen Wehrmauer<br />
und einstmals 24 Türmen<br />
die gewaltigste Festung<br />
in Friedrichs Reich. Am meisten<br />
beeindruckt mich allerdings<br />
das wesentlich kleinere,<br />
aber trotz seines Alters von<br />
mehr als 700 Jahren <strong>im</strong> Mauerwerk<br />
vollständig erhaltene<br />
Castel del Monte. Schon <strong>aus</strong><br />
einer Distanz von vielen Kilometern<br />
ist die „Krone Apuliens“<br />
auf einem vereinzelten<br />
Hügel <strong>aus</strong><strong>zu</strong>machen, und der<br />
Tuffsteinbau, dessen Farbe je<br />
nach Sonnenlicht von grau<br />
über beige <strong>zu</strong> rot wechselt,<br />
Trani: entspannter Zwischenstopp an der Hafenmole<br />
Trabucco: traditionelles Netz-Fischen an der Steilküste<br />
gibt tatsächlich das Bild einer steinernen Krone ab.<br />
Äußerlich wehrhaft, <strong>im</strong> Innern aber als Lust- und Jagdschloss<br />
<strong>aus</strong>gelegt, galt Castel del Monte als Friedrichs<br />
Lieblings-Schloss. Der Kaiser soll die Pläne für das Kastell<br />
höchstpersönlich entworfen haben, dessen Grundriss<br />
in allen Elementen auf Achtecken aufbaut.<br />
Ganz benommen von architektonischen und historischen<br />
Eindrücken wende ich mich schließlich den leib-<br />
reise<br />
DOKUMENTATION APULIEN<br />
ANREISE / EINREISE<br />
Die Anreise nach Apulien erfolgt <strong>aus</strong> Westdeutschland über<br />
die Schweiz (Gotthard) und Mailand nach Bologna, <strong>aus</strong> dem<br />
östlichen Deutschland über Österreich (Brenner) nach Bologna.<br />
Von Bologna geht’s weiter über die Autobahn via Ancona und<br />
Pescara Richtung Bari / Taranto. Wer sich die lange Autobahnfahrt<br />
ersparen will und seine <strong>Harley</strong> (<strong>zu</strong>m Beispiel mit SKS)<br />
transportieren lässt, der kann mit HLX von Köln, München oder<br />
Stuttgart <strong>zu</strong>m Billigtarif nach Bari fliegen.<br />
WÄHRUNG / PREISE<br />
Italien ist Mitglied der Währungsunion, Zahlungsmittel ist der<br />
Euro. Das Preisniveau liegt etwa 5 % über dem in Deutschland,<br />
Hotels sind <strong>im</strong> Schnitt spürbar teurer, Restaurants etwas<br />
preiswerter — dort wird meist das Gedeck (coperto) separat<br />
berechnet. Man gibt <strong>im</strong> Hotel, Restaurant und Taxi etwa 5 <strong>bis</strong><br />
<strong>10</strong> % des Rechnungsbetrages als Trinkgeld. Man soll <strong>im</strong>mer<br />
(auch be<strong>im</strong> Einkaufen und Tanken) eine quittierte Rechnung<br />
(ricevuta fiscale) verlangen und aufbewahren — sonst kann es<br />
Probleme mit der Finanzpolizei geben. Kreditkarten sind in Süditalien<br />
noch nicht so verbreitet wie <strong>im</strong> Norden, Geldautomaten<br />
für ec-Karten sind dagegen recht häufig.<br />
WETTER / REISEZEIT<br />
Im Hochsommer kann es in Apulien vor allem <strong>im</strong> Tavoliere unerträglich<br />
heiß werden, der Winter ist vergleichsweise warm,<br />
aber oft auch von längeren Regenperioden geprägt. Beste Reisezeiten<br />
sind Frühjahr und Herbst.<br />
VERKEHR / DIVERSES<br />
Die Höchstgeschwindigkeit in Italien beträgt innerorts 50 km/h,<br />
auf Landstraßen 90 km/h, auf Autobahnen 130 km/h, Promillegrenze:<br />
0,5. An Ampeln wird das Rechtsabbiegen bei Rot<br />
geduldet. Das Mitführen einer fluoreszierenden Warnweste<br />
ist auch für Motorradfahrer Pflicht. Vorsicht: In Italien werden<br />
Bußgelder <strong>bis</strong> <strong>zu</strong> 1.000 Euro erhoben; wer alkoholisiert in einen<br />
Unfall verwickelt wird, wer ohne Helm Motorrad fährt und wer<br />
Wheelies oder Stoppies macht, muss mit der Beschlagnahmung<br />
seiner Maschine rechnen! Notrufnummer: 112. Die Stromnetz-<br />
Spannung beträgt 220 V, Eurostecker passen aber oft nicht<br />
— Adapter besorgen!<br />
INFOS / REISELEKTÜRE<br />
An gedruckten Reiseführern (z. B. von Baedeker, DuMont, dtv,<br />
ADAC, Michael Müller) und Landkarten (z. B. von RV und Kümmerly<br />
+ Frey) mangelt es gen<strong>aus</strong>o wenig wie an Infos <strong>im</strong> Internet<br />
(z. B. www.italien.de, www.emmeti.it und www.enit.it).<br />
Als Lektüre eignen sich <strong>zu</strong>m Einst<strong>im</strong>men auf Federico Secondo<br />
besonders „Friedrich II. von Hohenstaufen“ von Jacques Benoist-<br />
Méchin und „Das Staunen der Welt“ von Georgina Masson.<br />
lichen Genüssen <strong>zu</strong>: Während die Street Glide <strong>im</strong> Schatten<br />
einer Pinie wartet, lasse ich mir in einer Trattoria am<br />
Wegesrand ein Gläschen Aleato <strong>zu</strong> h<strong>aus</strong>gemachten Orechiette<br />
schmecken und freue mich auf die vielen Eindrücke,<br />
die uns beide in Apulien noch erwarten. Auf Federico!<br />
TEXT: JOHN CROCE<br />
FOTOS: FRANK RATERING, KNUT BRIEL<br />
16 17
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
newsticker<br />
+++ news +++ news +++ news +++ news +++<br />
+++ Facts und <strong>News</strong> <strong>im</strong> <strong>News</strong>letter +++<br />
Sie wollen stets mit brandaktuellen<br />
Facts und <strong>News</strong> <strong>zu</strong><br />
<strong>Harley</strong>-Davidson und BUELL versorgt<br />
werden? Kein Problem, dafür<br />
gibt es seit nunmehr vier Jahren<br />
monatlich den E-Mail-<strong>News</strong>letter<br />
der <strong>Harley</strong>-Davidson GmbH. Alle<br />
vier Wochen wird er von rund<br />
35.000 V-Twin-Fans gelesen.<br />
Hier findet man sie, die heißesten<br />
Infos über neue Modelle, neue<br />
MotorClothes, neues Original<strong>zu</strong>behör<br />
und alle <strong>News</strong> <strong>zu</strong> Events,<br />
Aktionen und Vertragshändlern.<br />
Ein Gewinnspiel mit tollen Preisen<br />
rundet das Angebot ab. Wer<br />
den <strong>News</strong>letter beziehen will oder <strong>im</strong> Archiv stöbern möchte, wählt <strong>im</strong><br />
Internet www.<strong>Harley</strong>-Davidson-Informationen.de an.<br />
+++ „Electra Glide“ <strong>im</strong> Stunt-Einsatz +++<br />
Dass Rainer Schwarz, der offizielle Stuntman der <strong>Harley</strong>-Davidson<br />
GmbH, auf BUELL Bikes zügig und spektakulär unterwegs ist, hat sich inzwischen<br />
herumgesprochen. Dass er seine Aufsehen erregenden Stunts<br />
auch auf <strong>Harley</strong>s fährt, weiß dagegen nicht jeder. Wheelies, Stoppies und<br />
Burnouts bringen Asphalt und Krümmer <strong>zu</strong>m Glühen! Unlängst hat Rainer<br />
seinen Stuntbike-Fuhrpark um eine Ultra Classic Electra Glide erweitert. Ja,<br />
Sie haben richtig gelesen. 385 Kilogramm. Tour Pak und Koffer. <strong>Harley</strong>s<br />
größter Tourer. Welch eine Show, wenn dieses Bike <strong>im</strong> Wheely-Modus an<br />
Ihnen vorbeidonnert! Das darf sich kein echter Milwaukee-Iron-Fan entgehen<br />
lassen. Zu sehen in jeder aktuellen Rainer Schwarz Stuntshow. Alle<br />
aktuellen Termine <strong>im</strong> Internet unter www.stunt-s.de.<br />
18<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
p & a<br />
Schwarz wie die Nacht<br />
B<br />
ereits bei der Night Train<br />
fragte sich mancher <strong>Harley</strong><br />
Fan, ob die Motor Company<br />
den Weg <strong>zu</strong>r dunklen Seite der Macht<br />
dereinst noch konsequenter beschreiten<br />
könnte. Und es geschah: Street<br />
Bob und Night Rod schwören dem<br />
Hochglanz ab. „Black Den<strong>im</strong>“ heißt<br />
der mattschwarze Farbton mit der eingebauten<br />
Lässigkeit einer gut eingetragenen<br />
Jeansjacke.<br />
Und genau wie bei solch einem<br />
Kleidungsstück kommt der wahre<br />
Charakter dieses Finishs erst nach<br />
Jahren der Benut<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>m Vorschein:<br />
Der Lack „lebt“, er bleicht <strong>aus</strong> und verändert<br />
sich <strong>im</strong> Laufe der Zeit. Man<br />
sieht dem Bike an, was es erlebt hat.<br />
Die ult<strong>im</strong>ative Custom-Lackierung:<br />
Auf jedem Kilometer n<strong>im</strong>mt der Fahrer<br />
unmittelbar an der Gestaltung teil.<br />
Auch Kratzer sind hier kein Ärgernis,<br />
sie gehören da<strong>zu</strong>: Repariert werden<br />
kann diese Oberfläche nicht. „Black<br />
Den<strong>im</strong>“ steht <strong>zu</strong> seinen Narben. Das<br />
Von der <strong>Harley</strong> Lackfarbe „Black Den<strong>im</strong>”<br />
TEXT: RADBERT GRIMMIG<br />
FOTO: HARLEY- DAVIDSON<br />
liegt in der Natur der Sache. Denn hier<br />
gibt es keine transparente Schicht<br />
Klarlack, die als krönender Abschluss<br />
einer Hochglanz-Lackierung <strong>zu</strong>gleich<br />
eine Schutzfunktion übern<strong>im</strong>mt. Entsprechend<br />
sind es in der Regel die<br />
Tankflanken und andere direkter Berührung<br />
<strong>aus</strong>gesetzte Partien, die als<br />
erste einen „speckigen“ Glanz annehmen.<br />
Der geht darauf <strong>zu</strong>rück, dass die<br />
<strong>zu</strong>nächst raue Oberfläche des Mattlacks<br />
durch den ständigen Kontakt<br />
eingeebnet wird.<br />
Ähnliches tritt auch be<strong>im</strong> Reinigen<br />
des Motorrads ein. Selbst wer<br />
lediglich mit Wasser und mildem<br />
Reiniger wie <strong>Harley</strong>-Davidson Sunwash<br />
Konzentrat oder Bug Remover<br />
<strong>zu</strong> Werke geht, verändert damit die<br />
Lackoberfläche. Beinahe unmerklich,<br />
aber bei jeder Pflege etwas mehr. Wobei<br />
nicht wenige Fans meinen, dass<br />
man dieses Finish ohnehin nicht so<br />
oft waschen muss. Schärfere Pflegemittel<br />
jedoch führen unweigerlich <strong>zu</strong><br />
einer drastischen Umgestaltung. Die<br />
Anwendung von Lackpolituren wie<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson Swirl & Scratch oder<br />
<strong>Harley</strong> Glaze sollte man sich daher<br />
sehr gründlich überlegen, rät Stefan<br />
Hohmann, Werkstattleiter bei der<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson GmbH. Denn sie<br />
sind in erster Linie für Flächen gedacht,<br />
die ab Werk in sattem Hochglanz erstrahlen.<br />
Ihre Wirkung beruht unter<br />
anderem auf mikroskopischen Schleifkörpern,<br />
mit denen kleinere Kratzer<br />
eingeebnet werden und die <strong>im</strong> Laufe<br />
der Zeit rauer gewordene Oberfläche<br />
wieder mehr oder weniger stark glatt<br />
poliert wird. Klarlack dankt dies mit einer<br />
stärkeren Lichtreflexion. An „Black<br />
Den<strong>im</strong>“ Oberflächen dagegen erreicht<br />
man den speckigen Abnut<strong>zu</strong>ngs-Look<br />
damit <strong>im</strong> Zeitraffer-Tempo. Und ob<br />
erwünscht oder nicht: Danach wird der<br />
Lack nie wieder <strong>aus</strong>sehen wie <strong>zu</strong>vor.<br />
Mega-cool: „Black Den<strong>im</strong>“<br />
Finish der VRSCD Night Rod<br />
19
harley-davidson magazin 2 / 2006 inhalt harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
Don’t dream –<br />
do it!<br />
Wiedereinstieg leicht gemacht – mit der <strong>Harley</strong>-Davidson Academy of Motorcycling<br />
I<br />
n den USA ist sie bereits seit geraumer Zeit aktiv,<br />
in Europa wurde sie unlängst <strong>aus</strong> der Taufe gehoben:<br />
Die Rede ist von der „<strong>Harley</strong>-Davidson Academy<br />
of Motorcycling“ oder auch „Rider’s Edge“, wie man<br />
das Programm in den Staaten nennt. Im He<strong>im</strong>atland<br />
von <strong>Harley</strong> erleichtert „Rider’s Edge“ Novizen die „first<br />
steps“ auf dem Bike, bringt alte Hasen, die seit langem<br />
nicht mehr auf der Maschine saßen, <strong>zu</strong>m Motorrad <strong>zu</strong>rück<br />
und führt in die Kunst des Gruppen-Fahrens ein.<br />
Hier<strong>zu</strong>lande konzentriert sich die <strong>Harley</strong>-Davidson<br />
20<br />
inhouse<br />
GmbH <strong>zu</strong>nächst auf die große Gemeinde der „Wiedereinsteiger“<br />
– und das mit gutem Grund: Etwa 800.000<br />
Menschen in Deutschland sind über 40 Jahre alt, haben<br />
vor mehr oder minder langer Zeit einen Motorradführerschein<br />
erworben – und nutzen ihn nicht oder nicht<br />
mehr. Die Familie und der Job drängten das einstmals<br />
so geliebte Bike ins Abseits. Doch nach harten Jahren<br />
der Abstinenz und des Ent<strong>zu</strong>gs juckt es ihnen Jahr für<br />
Jahr <strong>im</strong> Frühling in den Fingern. Jahr für Jahr umrunden<br />
sie fasziniert die Bikes auf dem Gehsteig. Und Jahr<br />
für Jahr leuchten ihre Augen, wenn<br />
sie dem Sound eines vorbeifahrenden<br />
V-Twins l<strong>aus</strong>chen. Diesen Menschen<br />
kann jetzt geholfen werden:<br />
Mit der „<strong>Harley</strong>-Davidson Academy<br />
of Motorcycling“ macht ihnen<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson den Wiedereinstieg<br />
ins Hobby leicht.<br />
Die Idee ist so einfach wie effektiv:<br />
In entspannter Urlaubsatmosphäre<br />
frischt man seine Fahrkenntnisse<br />
wieder auf, denn schließlich<br />
ist Motorradfahren ein klein<br />
wenig wie Schw<strong>im</strong>men: Wer es einst<br />
konnte, hat es keineswegs verlernt,<br />
er muss nur üben. Darüber hin<strong>aus</strong><br />
spricht die „<strong>Harley</strong>-Davidson Acade-<br />
my of Motorcycling“ auch aktive Motorradfreunde<br />
an, die einfach „nur“<br />
das spezielle Fahr-Feeling auf einem<br />
echten Milwaukee-Iron kennen lernen<br />
wollen. Ihnen allen garantiert<br />
die Motorradakademie in Kooperation<br />
mit dem ADAC und dem ROBIN-<br />
SON Club Fleesensee ein Erlebnis<br />
der besonderen Art. Ort des Geschehens<br />
ist eine 4-Sterne-Clubanlage<br />
inhouse<br />
Kurvenfahren leicht gemacht: Wiedereinsteiger in Fleesensee … und dann die Praxis: on the road again!<br />
am Rande des Müritz Nationalparks<br />
<strong>im</strong> deutschen Mecklenburg-Vorpommern<br />
– 150 Kilometer von Berlin<br />
und 200 Kilometer von Hamburg.<br />
In nahe<strong>zu</strong> unberührter Natur<br />
gelegen wartet sie mit einer Vielzahl<br />
von „WellFit-“ sowie mit attraktiven<br />
Sport-Angeboten wie Golf, Jogging,<br />
Segeln, Surfen, Schw<strong>im</strong>men, Kanu-<br />
und Radfahren auf. Kinder finden<br />
Zunächst ein wenig Theorie …<br />
derweil <strong>im</strong> Roby Club neue Freunde<br />
sowie ein spannendes Programm.<br />
Abends genießt man das Spektakel<br />
<strong>im</strong> clubeigenen Theater, die vielseitigen<br />
Lecker<strong>bis</strong>sen des Restaurants<br />
oder die gute St<strong>im</strong>mung in Bar und<br />
Discothek. Wer sich selbst ganz dem<br />
Motorradfahren widmen will und<br />
mit der Familie anreist, kann also<br />
sicher sein, dass weder der Partner<br />
21
noch die Kids und Teens an<br />
Langeweile leiden werden.<br />
„Dies ist der erste ROBIN-<br />
SON Club Deutschlands“,<br />
freut sich Club Direktor Stefan<br />
Mangold, „und bei uns ist man<br />
wirklich ‚ganz nah, weit weg‘<br />
– gerade so, wie es der Werbespruch<br />
für das ‚Land Fleesensee‘<br />
verspricht!“ Es ist nicht<br />
<strong>zu</strong>letzt Mangolds Leidenschaft<br />
für US-Bikes <strong>zu</strong> verdanken,<br />
dass seine Gäste seit dem Jahr<br />
2000 <strong>Harley</strong>-Davidson Motorräder<br />
<strong>im</strong> Club mieten können<br />
– ein Angebot, das großen<br />
Anklang findet und die<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson GmbH darin<br />
bestärkte, die erste deutsche<br />
„Academy of Motorcycling“<br />
nirgendwo anders als<br />
<strong>im</strong> ROBINSON Club Fleesensee<br />
ins Leben <strong>zu</strong> rufen.<br />
Mit einer Größe von<br />
66.000 Quadratmetern bietet<br />
das weitläufige Club-Gelände<br />
ideale Vor<strong>aus</strong>set<strong>zu</strong>ngen für<br />
die ersten Wiedereinstiegs-<br />
22<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
inhouse<br />
Stillleben mit <strong>Harley</strong>s: die Bike-Station des ROBINSON Clubs Fleesensee<br />
Imposant: das nahegelegene Schloss Klink<br />
Trainingsschritte der Biker.<br />
Doch <strong>zu</strong>nächst wird die Motorrad-Theorie<br />
wieder aufgefrischt,<br />
schließlich hat das<br />
Kraftrad in den vergangenen<br />
Jahren und Jahrzehnten in<br />
technischer Hinsicht einen<br />
großen Schritt nach vorn getan.<br />
„In den ‚Back to biking‘-<br />
Kursen erfahren unsere Gäste<br />
aber nicht nur etwas über Einspritzanlagen<br />
und Vierkolbenbremsen“,<br />
erläutert Günther<br />
Kanz, Course Director<br />
der Academy, „sondern wir<br />
vermitteln ihnen natürlich<br />
auch das spezielle <strong>Harley</strong> Feeling,<br />
das bei uns einfach da<strong>zu</strong>gehört.“<br />
Im Anschluss daran heißt<br />
es „Ladies and Gentlemen,<br />
start your engines!“ Dabei haben<br />
die Gäste die Qual der<br />
Wahl: Zwanzig nagelneue<br />
<strong>Harley</strong>s – von der Sportster<br />
<strong>bis</strong> <strong>zu</strong>r Electra Glide – stehen<br />
ihnen <strong>im</strong> Club <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Da ist garantiert für jeden Ge-<br />
schmack die richtige dabei. Damit<br />
die Sicherheit nicht <strong>zu</strong> kurz kommt,<br />
wird der praktische Teil der „Back to<br />
biking“-Kurse von erfahrenen<br />
ADAC-Instruktoren geleitet. Handlingübungen,<br />
Anfahren, Bremsen,<br />
Kurven fahren, Ausweichen, Stabilitätsübungen<br />
und Schrittgeschwindigkeit<br />
fahren stehen auf der Agenda.<br />
Sobald es sich der Gast wieder<br />
<strong>zu</strong>traut – und das dauert in der Regel<br />
nur wenige Stunden – wird er die<br />
wenig befahrenen Straßen und<br />
Alleen inmitten der idyllischen<br />
Landschaft der mecklenburgischen<br />
Seenplatte erkunden. Das größte <strong>zu</strong>sammenhängende<br />
Seengebiet Mitteleuropas<br />
bietet viel Raum für<br />
besondere Erlebnisse und unvergessliche<br />
Motorradtouren! Weit<br />
schweift der Blick über sanft geschwungene<br />
Hügel, grüne Wiesen<br />
und weite Felder sowie über die<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006 inhouse inhalt<br />
zahllosen Seen, die der Landschaft<br />
ihren Namen gaben. Kein Wunder,<br />
dass es be<strong>im</strong> gemeinsamen Abendessen<br />
<strong>im</strong> Club jede Menge <strong>zu</strong> erzählen<br />
gibt. Und danach ist Party-T<strong>im</strong>e<br />
angesagt, denn schließlich steht<br />
keine Marke mehr für Lebensfreude<br />
als <strong>Harley</strong>-Davidson.<br />
Max<strong>im</strong>al 16 Gäste werden pro<br />
Kurs betreut, und jeder Kurs umfasst<br />
zwei beziehungsweise drei<br />
Fahrtage. Ab 663 Euro ist das Paket<br />
in allen TUI Reisebüros buchbar.<br />
Der Preis beinhaltet Motorradmiete,<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson Leihbekleidung,<br />
Instruktorenbetreuung sowie Übernachtung<br />
und Vollpension. Wer seinen<br />
Aufenthalt <strong>im</strong> Club bereits gebucht<br />
hat und den Kurs nachträglich<br />
oder vor Ort <strong>zu</strong>buchen möchte, zahlt<br />
ab 399 Euro – V-Twin-Experience in<br />
einer der wohl schön sten Landschaften<br />
Deutschlands inklusive.<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson<br />
Academy of Motorcycling<br />
„Back to Biking”-Kurse 2006<br />
August<br />
SO 20.08. — MI 23.08.<br />
FR 25.08. — SO <strong>27</strong>.08.<br />
SO <strong>27</strong>.08. — MI 30.08.<br />
September<br />
FR 01.09. — SO 03.09.<br />
SO 24.09. — MI <strong>27</strong>.09.<br />
FR 29.09. — SO 01.<strong>10</strong>.<br />
Oktober<br />
SO 01.<strong>10</strong>. — MI 04.<strong>10</strong>.<br />
FR 06.<strong>10</strong>. — SO 08.<strong>10</strong>.<br />
Buchungen direkt über:<br />
www.riding-academy.de sowie in allen<br />
TUI Reisebüros und direkt vor Ort <strong>im</strong><br />
ROBINSON Club Fleesensee<br />
TEXT: RUDI HERZIG; FOTOS: FRANK<br />
RATERING UND GERHARD RUDOLPH<br />
Anzeige<br />
HARLEY-DAVIDSON Bielefeld<br />
Vertragshändler Stegemann & Reibchen GmbH<br />
Feldstr.93 | 33609 Bielefeld<br />
Tel. 0521-34051 | Fax 0521-34053<br />
info@hd-bielefeld.de | www.hd-bielefeld.de<br />
HARLEY-DAVIDSON Osnabrück<br />
Vertragshändler Stegemann & Reibchen GmbH<br />
Hannoversche Str.99a | 49084 Osnabrück<br />
Tel.0541-6003236 | Fax 0541-6003238<br />
info@hd-osnabrueck.de | www.hd-osnabrueck.de
Starker Auftritt: Screamin’ Eagle Twill Jacket (links)<br />
und Raceway Leather Jacket (Mitte und rechts)<br />
24<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
fashion<br />
Don’t stop<br />
me now<br />
Die <strong>Harley</strong>-Davidson MotorClothes Race Collection<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
D<br />
ass <strong>Harley</strong>-Davidson eine beachtliche Tradition<br />
vor<strong>zu</strong>weisen hat, wenn es um Rennsport<br />
geht, ist den geneigten Lesern<br />
dieses Magazins sicher nicht verborgen geblieben.<br />
Dass diese <strong>im</strong> Jahr fünf nach der<br />
Unternehmensgründung ihren Anfang<br />
nahm, wird jedoch den Wenigsten bekannt<br />
sein.<br />
Werfen wir also einen Blick in<br />
den Rückspiegel: Man schreibt das<br />
Jahr 1908, als Walter Davidson mit<br />
seinem <strong>Harley</strong>-Davidson Einzylinder<br />
das Langstreckenrennen von<br />
New York für sich entscheidet.<br />
Die Firma, die er mit seinen Brüdern<br />
Arthur und William sowie<br />
mit William S. <strong>Harley</strong> gegründet<br />
hat, wächst und gedeiht, und der<br />
Triumph des Newcomers bei der<br />
gnadenlosen Materialschlacht an<br />
der Ostküste sorgt dafür, dass die Marke<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson auf einen Schlag in aller Munde ist.<br />
Und er sorgt für jede Menge Begeisterung bei allen Beteiligten.<br />
Schließlich hat man bei <strong>Harley</strong>-Davidson von<br />
Beginn an Benzin <strong>im</strong> Blut.<br />
So verwundert es nicht, dass man in Milwaukee <strong>bis</strong><br />
heute dem Rennsport treu geblieben ist – sei es auf dem<br />
Drag Strip, be<strong>im</strong> Hillcl<strong>im</strong>b, auf dem Superbike-Racetrack<br />
und natürlich be<strong>im</strong> Flat Track. Und seit vielen Jahren<br />
ziert ein schreiender Adler – das US-Wappentier – jene<br />
Parts and Accessories, die eine <strong>Harley</strong> noch schneller<br />
machen. Jetzt ist das berühmte „Screamin’ Eagle“<br />
Motiv auch auf einer neuen Bekleidungslinie <strong>zu</strong><br />
finden, die sich der rennsportlichen Tradition der<br />
Marke <strong>aus</strong> Wisconsin verschrieben hat: Die Rede<br />
ist von der Race Collection. Sie umfasst neben<br />
hochwertigen Leder- und Textiljacken, Handschuhen<br />
und einem Helm schicke Shirts,<br />
T-Shirts und Race-Caps, mit denen sich der<br />
dynamisch orientierte V-Twin-Freund als<br />
echter Race-Freak outet.<br />
Neben dem stilisierten Adler zieren feurige Flames,<br />
schicke Rennlogos und markante Race Stripes die neue<br />
Bekleidungslinie. Außer Schwarz und Weiß sowie dem<br />
berühmten <strong>Harley</strong> Orange dominieren ein kräftiges Rot<br />
und ein klassischer Creme-Ton die Farbskala, während<br />
ein dezentes Grau bei Streifen und Flames edle Akzente<br />
setzt.<br />
Zu den Highlights der Kollektion zählt zweifellos<br />
das Raceway Leather Jacket – für Herren in Schwarz<br />
und für Damen in Creme/Schwarz. Es ist <strong>aus</strong> mittelschwerem,<br />
wärmeabweisendem Leder gefertigt und verfügt<br />
über verschließbare perforierte Front Panels sowie<br />
Belüftungsreißverschlüsse <strong>im</strong> Rückenbereich. Dehnfalten<br />
<strong>im</strong> Rücken sowie vorgekrümmte Ärmel steigern<br />
fashion<br />
Unverzichtbar: Burnout 3/4 Helmet<br />
und Screamin’ Eagle Drag Gloves<br />
den Komfort, während CE-geprüfte<br />
Protektoren für die Sicherheit sorgen.<br />
Die unverbindliche Preisempfehlung in<br />
Deutschland: 593 Euro für die Damen- beziehungsweise<br />
667 Euro für die Herrenversion (unverbindliche<br />
Preisempfehlung in Österreich: 613 beziehungsweise<br />
690 Euro, unverbindliche Preisempfehlung in der<br />
Schweiz: 841 Franken beziehungsweise 946 Franken).<br />
Die Race Collection ist ab sofort bei <strong>Harley</strong>-Davidson<br />
Vertragshändlern erhältlich – nichts wie hin, es lohnt<br />
sich!<br />
TEXT: HEIN HERZ; FOTOS: HARLEY- DAVIDSON<br />
25
Zwischen Römern,<br />
Nibelungen und<br />
Vater Rhein<br />
Ganz am Westrand der Republik liegt eine geschichtsträchtige und sagenumwobene,<br />
W<br />
ir starten unsere Reise<br />
mit einer kurzen Wanderung<br />
durch den Landschaftspark<br />
Duisburg-Nord, eine<br />
Stahlindustriebrache mit drei stillgelegten<br />
Hochöfen, einem Gasometer<br />
und vielen weiteren baulichen<br />
Überbleibseln der Schwerindustrie,<br />
eingebettet in üppige Grüngürtel.<br />
Heute erstrahlt das Gelände in neuem<br />
Glanz: Der begehbare Hochofen<br />
Nr. 5 bietet in etwa 70 Metern Höhe<br />
eine Aussicht der Extraklasse. Und<br />
26<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
regionalporträt<br />
doch weitgehend unbekannte Region: der Niederrhein<br />
Schloss Moyland beherbergt die Grinten-Sammlung Hundertt<strong>aus</strong>ende Wildgänse überwintern bei Kleve<br />
am Wochenende beeindruckt der<br />
Park nachts mit einem faszinierenden<br />
Beleuchtungsensemble.<br />
Wir verlassen das Hüttenwerk<br />
und besteigen unsere stählernen Monumente.<br />
Das Auspuffgrollen der<br />
beiden Softails erinnert noch einmal<br />
an das lange verstummte Dröhnen<br />
des Stahlwerks. Moers und Kamp-<br />
Lintfort liegen schnell hinter uns,<br />
und wir verlassen den mancherorts<br />
recht grauen Ruhrpott. Die <strong>Harley</strong>s<br />
blubbern sonor und wir erreichen<br />
die alte Römersiedlung Xanten, die<br />
uns mit prächtigen Bauten begrüßt.<br />
Ab dem ersten Jahrhundert v. Chr.<br />
diente hier ein Römerlager, die spätere<br />
Stadt „Colonia Ulpia Traiana“,<br />
als Stützpunkt für die Feldzüge gegen<br />
das rechtsrheinische Germanien.<br />
Im Archäologischen Park können<br />
Besucher den Wissenschaftlern<br />
bei ihren Ausgrabungen über die<br />
Schulter blicken. Die Säule des Hafen<br />
tempels ist heute als eines der<br />
Wahrzeichen Xantens weltbekannt.<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
HARLEY-DAVIDSON HÄNDLER IN DER REGION:<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson und BUELL<br />
Niederrhein<br />
Güterstr. 5<br />
46499 Hamminkeln<br />
Tel. 02852-677722<br />
www.thunderbike.de<br />
Inhaber Andreas Bergerforth ist bereits seit 1984 <strong>im</strong> Motorradgeschäft<br />
tätig. Schon drei Jahre später bekam er den ersten Händlervertrag für<br />
die Marke Su<strong>zu</strong>ki. Kein Wunder, denn dank seiner großen Schraubererfahrung<br />
und seines Steckenpferds, dem Motorradsport, ist er firm in der<br />
Materie. Bald entwarf Andreas eigene Tuning- und Custom-Parts. Vor<br />
fünf Jahren schließlich nahm er die Produktion der Teile in die eigene<br />
Hand. Seitdem zählt der 1.200 m 2 Betrieb, der auch unter dem Namen<br />
„Thunderbike“ firmiert, <strong>zu</strong> den Größen in der Customizer-Szene. Und<br />
seit 2006 fungiert Andreas als offizieller <strong>Harley</strong>-Davidson und BUELL<br />
Vertragshändler. Bei Thunderbike findet jeder ein offenes Ohr, ganz<br />
egal, ob er auf der Suche nach seiner Traum <strong>Harley</strong> ist, sich für Zubehör<br />
oder Bekleidung interessiert oder seinen eigenen individuellen Umbau<br />
planen möchte. Und für jede Menge Spaß ist ebenfalls gesorgt: Alljährlich<br />
<strong>im</strong> Juni feiert Thunderbike sein „Jokerfest“ mit viel Live-Musik,<br />
Action und der Verlosung eines nagelneuen Bikes.<br />
Imposant: Diese Tempelanlage zierte den römischen Rheinhafen von Xanten<br />
Um Xanten ranken sich vielerlei Mythen – nicht nur<br />
römische. In der Nibelungensage liegt der Hof des<br />
Helden Siegfried in der Stadt. Nach einem Bummel<br />
durch die Altstadt und <strong>zu</strong>r Kriemhildmühle, einem <strong>zu</strong>r<br />
Windmühle umgebauten Wehrturm, lassen wir wieder<br />
den Asphalt erbeben. Der Duft von frisch gemähtem<br />
Gras begleitet uns, als wir die <strong>Harley</strong>s <strong>zu</strong> Schloss Moyland<br />
lenken. Die Architektur des Schlosses ist ganz an<br />
typisch britischen Stil angelehnt, und der idyllische Park<br />
lädt <strong>zu</strong> herrlichen Spaziergängen ein. Zudem beherbergt<br />
das Gebäude die Sammlung der Gebrüder van der Grinten,<br />
eine Sammlung moderner Kunst sowie deren Joseph<br />
Beuys Archiv.<br />
regionalporträt<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson Steel Factory<br />
Düsseldorf<br />
Höher Weg 230<br />
40231 Düsseldorf<br />
Tel. 0211-93804<strong>10</strong><br />
www.steelfactory.de<br />
Seit seinem 15. Lebensjahr fährt Inhaber Markus Schachtschneider Motocross<br />
und Enduro. Sogar an WMs hat er schon teilgenommen. Seine<br />
Liebe <strong>zu</strong> <strong>Harley</strong>-Davidson entdeckte er Anfang der Neunziger. Im Mai<br />
1997 gründete er in Bochum die <strong>Harley</strong>-Davidson Steel Factory in<br />
einem alten Stahlwerk. Genau acht Jahre später entstand in Düsseldorf<br />
ein Ableger des Betriebs. Auch die Steel Factory Düsseldorf logiert <strong>im</strong><br />
Gebäude eines ehemaligen Stahlverarbeitungsbetriebs. Die 1.500 m 2<br />
große Halle mit Lastenkränen verleiht dem Betrieb eine kultige Atmosphäre.<br />
An den Wänden finden sich historische <strong>Harley</strong>-Davidson Modelle,<br />
schließlich ist neben dem Customizing die Restaurierung eines<br />
der Standbeine der Steel Factory und ihrer insgesamt 16-köpfigen Crew.<br />
Wer sein Traumbike erwerben will oder Zubehör und Merchandise<br />
sucht, ist bei der Steel Factory ebenfalls bestens aufgehoben. „In unserem<br />
Megastore auf der Düsseldorfer Automeile werden alle Wünsche<br />
erfüllt“, betont Markus Schachtschneider.<br />
Im Genießertempo gleiten wir am Rhein entlang<br />
nach Südosten und goutieren die letzten Sonnenstrahlen<br />
des Tages. Wir passieren zahllose Seen und Altrheinarme<br />
und erhaschen <strong>im</strong>mer wieder fesselnde Blicke auf<br />
den Fluss.<br />
Zwischen Hünxe und Gladbeck erwartet uns Kurvenspaß<br />
pur und wir reiten noch einmal auf der Drehmomentwelle<br />
unserer Big Twin Motoren, bevor wir bei<br />
Gladbeck wieder in das Dickicht der Städte <strong>im</strong> Ruhrgebiet<br />
eintauchen. Mit dem Niederrhein-Gebiet haben<br />
wir einen fast vergessenen, aber mythenumrankten<br />
und historisch sehr bedeutenden Landstrich erkundet,<br />
der von seinem Fluss entscheidend geprägt wird: von<br />
Vater Rhein.<br />
!<br />
TIPP:<br />
TOURENFÜHRER<br />
Das Buch „Nord rhein-Westfalen“<br />
von Steffen Rothmann und<br />
Michael Rott ist in der Reihe<br />
„Fun-Tours: Motorrad-Touren<br />
regional“ des Motorbuch Verlags<br />
erschienen. Auf 96 Seiten<br />
beschreibt das Werk<br />
sieben Touren zwischen<br />
L<strong>im</strong>burg/Lahn und<br />
Xanten und enthält<br />
sieben entnehmbare,<br />
wasserfeste<br />
Karten. Neben<br />
Daten <strong>zu</strong>r Tour<br />
runden Infos <strong>zu</strong> Sehenswürdigkeiten,<br />
regionalen<br />
Besonderheiten und Gastronomie<br />
den Band ab. Zu haben für<br />
€ 19,95 <strong>im</strong> Buchhandel. ISBN-<br />
Nr. 3-613-02483-7.<br />
TEXT: THOMAS MENDLE; FOTOS: NIEDERRHEIN TOURISTIK<br />
<strong>27</strong>
28<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
lifestyle<br />
Music was my<br />
first love<br />
Leistung? Jederzeit <strong>aus</strong>reichend!<br />
McIntosh MC 402<br />
W<br />
ir sind auf John, Paul, George und Ringo abgefahren,<br />
auf Janis und J<strong>im</strong>. O.K., manche<br />
von uns sollen sogar auf Agnetha, Björn,<br />
Benny und Anni-Frid gestanden haben ... Unsere Füße<br />
wippten <strong>zu</strong>m Sound des „Beat-Club“ und der „Formel<br />
Eins“. Bewaffnet mit dem Philips Cassettenrekorder saßen<br />
wir vor dem Lautsprecher unseres „Transistors“ und<br />
l<strong>aus</strong>chten gebannt Wolfgang Neumanns „Schlager-<br />
Rally“. Und Abend für Abend rotierten die Singles auf<br />
unserem roten Telefunken Mister Hit. Ja, wir investierten<br />
mindestens so viel Kohle in Vinylscheiben wie in<br />
Moped-Sprit. Später sparten wir uns eine Kompaktanlage<br />
<strong>zu</strong>sammen oder vielleicht sogar schon die ersten<br />
„richtigen“ Hi-Fi-Komponenten. Und bei einigen von<br />
uns ist eine Leidenschaft fürs Leben dar<strong>aus</strong> geworden.<br />
The American way of sound<br />
Lassen Sie uns ein wenig von Musikwiedergabe<br />
schwärmen. Genau, die Rede ist von High Fidelity –<br />
nicht von Wegwerf-Mini-Anlagen, nicht von neumodischen<br />
Surround-Systemen und nicht von jugendlichem<br />
„Portable Audio“. In der Ära der iPods und Mehrkanalprodukte<br />
sind wertvolle Zweikanal-Hi-Fi-Geräte<br />
rar geworden ...<br />
Das war nicht <strong>im</strong>mer so. Mit deutscher Gründlichkeit<br />
best<strong>im</strong>mte das Deutsche Institut für Normung in<br />
den 1960er Jahren, was sich fortan Hi-Fi nennen durfte<br />
und was nicht. DIN 45.500 nannte man das damals –<br />
„Stereo“ war gerade erfunden und „Hi-Fi“ war en vogue.<br />
Den Begriff selbst haben wir aber keineswegs dem Land<br />
der Dichter und Denker <strong>zu</strong> verdanken, sondern vielmehr<br />
jenem der unbegrenzten Möglichkeiten. Bereits in den<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
1930er Jahren sprach man in den USA von „High Fidelity“<br />
oder kurz „Hi-Fi“, wenn man „hohe (Klang-) Treue“<br />
von Wiedergabegeräten meinte. Dabei war die Wiedergabetechnik<br />
seinerzeit erst ein gutes halbes Jahrhundert<br />
alt. Werfen wir einen Blick <strong>zu</strong>rück: Am 18. Juli 1877 soll<br />
Thomas Alva Edison erstmals dem Sound seiner eigenen<br />
St<strong>im</strong>me gel<strong>aus</strong>cht haben. „Hello“ ist das erste, auf<br />
einer rotierenden Wachswalze gespeicherte Wort. 1878<br />
erhält der „Phonograph“ das Patent. Eine<br />
Revolution n<strong>im</strong>mt ihren Lauf: Musik und<br />
Sprache sind reproduzierbar geworden.<br />
Doch Walzen sind für Normalverbraucher<br />
unerschwinglich, da jede einzeln bespielt<br />
werden muss. 1887 ersinnt der deutsche<br />
Einwanderer Emil Berliner in Washington<br />
D.C. Abhilfe in Form der Schallplatte, und<br />
fortan rotieren in Massenfertigung hergestellte<br />
Schellack-Platten auf „Grammophonen“.<br />
Millionen von Lackschildläusen<br />
rackern sich für sie ab, denn Schellack ist<br />
eine harzige Substanz <strong>aus</strong> Gummilack,<br />
der wiederum <strong>aus</strong> Pflanzen<strong>aus</strong>scheidungen<br />
infolge eines Stichs besagter L<strong>aus</strong> gewonnen<br />
wird. Berliner erweist sich als guter Marketing-Mann, als<br />
er ein dereinst von Edison abgelehntes Ölgemälde kauft,<br />
das einen Hund namens Nipper vor einem Phonographen<br />
zeigt. Letzterer wird flugs mit einem Grammo-<br />
lifestyle<br />
Zum Preis von rund 40.000 Euro: die vielleicht besten Verstärker der Welt<br />
1.093 Erfindungen: Mr. T. A. Edison<br />
phon übermalt, und das Bild avanciert <strong>zu</strong>sammen mit<br />
dem Werbespruch „His Master’s Voice“ <strong>zu</strong>m Synonym<br />
von Berliners American Gramophone Company. Zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts erweist sich das neue Massenmedium<br />
als Riesenerfolg, die Technik wird weiter perfektioniert,<br />
und in der Ära der Nylonstrümpfe und des<br />
Film Noir entsteht in den USA ein gewaltiger Markt für<br />
Audiogeräte.<br />
Zu den technikbegeisterten Pionieren<br />
jener Zeit zählt James Bullough Lansing.<br />
1946 gründet er in Northridge, Kalifornien,<br />
eine Lautsprecherfirma, der er seine<br />
Initialen „JBL“ verleiht. Zu den ersten Produkten<br />
zählt der Lautsprecher D130, der<br />
auch heute <strong>im</strong>mer noch von Toningenieuren<br />
eingesetzt wird. Im folgenden Jahrzehnt<br />
erobert der Rock ’n’ Roll das Publikum,<br />
und das Magazin „Life“ kürt den JBL<br />
Hartsfield <strong>zu</strong>m „ult<strong>im</strong>ativen Traumlautsprecher“<br />
für die aufregende neue Hi-Fi-<br />
Welt. So verwundert es nicht, dass Lansings<br />
Produkte 1969 sogar Woodstock beschallen.<br />
Bis heute ist JBL <strong>im</strong> Profi- und He<strong>im</strong>bereich<br />
aktiv, und mit dem aktuellen Spitzenmodell Project K2<br />
S9800SE schufen die US-Entwickler ein veritables Referenzsystem<br />
für das 21. Jahrhundert. 1946 – <strong>im</strong> gleichen<br />
Jahr wie Lansing – gründet Paul W. Klipsch in Hope,<br />
29
30<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
US-Klassiker: das Klipschorn<br />
Jahrzehnte vor dem Internet<br />
Arkansas, seine Lautsprechermanufaktur.<br />
Von Beginn an setzt der Entwickler<br />
auf das Horn: Vor den eigentlichen Lautsprecher installiert<br />
er einen <strong>im</strong> Querschnitt ständig <strong>zu</strong>nehmenden<br />
Schallkanal, der für einen hohen Wirkungsgrad sorgt.<br />
Unter dem Namen „Klipschorn“ schreiben diese Kreationen<br />
<strong>bis</strong> heute Hi-Fi-Geschichte.<br />
lifestyle<br />
Derartige Traumlautsprecher fordern die Entwickler<br />
von da<strong>zu</strong> passender Elektronik her<strong>aus</strong> – <strong>zu</strong>mal die Ansprüche<br />
an Klangqualität in den 1950er Jahren dramatisch<br />
ansteigen. Schellack hat <strong>aus</strong>gedient, Platten sind<br />
jetzt wesentlich r<strong>aus</strong>chärmer, da sie <strong>aus</strong> Vinyl gefertigt<br />
werden. Zu den ewig Un<strong>zu</strong>friedenen jener Zeit zählt<br />
Saul Marantz. Seit seinen Kindertagen in Brooklyn ist<br />
der Gitarrist und Fotograf fasziniert von Elektronik. Seine<br />
Passion für Musik treibt ihn 1945 da<strong>zu</strong>, das Radio <strong>aus</strong><br />
seinem 1940er Mercury <strong>aus</strong><strong>zu</strong>bauen und mit einem<br />
selbstgebauten Vorverstärker, der „Consolette“, <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen<br />
Wohnz<strong>im</strong>mer <strong>zu</strong> betreiben. Das funktioniert so<br />
gut, dass Marantz beginnt, sein Hobby <strong>zu</strong>m Beruf <strong>zu</strong><br />
machen. 1951 gründet er die Marantz Co. und stellt legendäre<br />
Röhrenverstärker und Tuner her, die Standards<br />
setzen. Die Fünfziger bilden auch den Nährboden für<br />
Harman/Kardon. 1953 entwickeln Dr. Sidney Harman<br />
und sein Partner Bernard Kardon „Festival“, den ersten<br />
Receiver, eine Kombination <strong>aus</strong> einem Radioempfänger<br />
und einem nicht minder hochwertigen Verstärker – die<br />
Geburt eines Hi-Fi-Imperiums, das die Zeiten überdauern<br />
soll. Ein weiteres „Kind der Fifties“ ist die Fisher<br />
Radio Corporation. Dem New Yorker Philantropen Avery<br />
Fisher verdanken wir neben dem ersten Hi-Fi-Transistor-Verstärker<br />
(1957) zahlreiche andere hochwertige<br />
Komponenten, die „The Fisher“ den Ruf des Rolls Royce<br />
unter den US-Hi-Fi-Geräten einbringen. Doch weder für<br />
Marantz noch für Harman und Fisher währt das Glück<br />
der Eigenständigkeit lange.<br />
Anders ergeht es Frank McIntosh. Seiner Marke<br />
soll es vergönnt sein, stets ihre Unabhängigkeit<br />
gegenüber den <strong>zu</strong>meist<br />
asiatischen<br />
Investoren <strong>zu</strong> bewahren.<br />
Bis heute<br />
fertigt man in den<br />
USA – vieles in<br />
Handarbeit und alles<br />
nach höchsten Qualitätsstandards.<br />
1947<br />
startet McIntosh mit einer<br />
kleinen Manufaktur<br />
in Washington D.C. In<br />
den 1950ern übersiedelt<br />
die Firma nach New York,<br />
und um 1960 bildet sich<br />
schließlich das spezielle<br />
McIntosh Design mit gläsernen<br />
Frontplatten her<strong>aus</strong>, das<br />
die exklusiven Geräte <strong>bis</strong> heute so unverwechselbar<br />
macht wie ihr einzigartiger Klang. Deutlich jünger, doch<br />
nicht minder anspruchsvoll ist Mark Levinson. Das nach<br />
seinem Gründer benannte Unternehmen <strong>aus</strong> Middeltown,<br />
Connecticut, beweist seit 1972, dass der Transistor<br />
der Röhre in Sachen Klangtreue ebenbürtig ist. Gestalte-<br />
Meilensteine der Musikwiedergabe<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
1877 Phonograph (T. A. Edison)<br />
1888 Schallplatte (E. Berliner)<br />
1935 Tonbandgerät (AEG)<br />
1948 Vinylschallplatte (Dr. P. C. Goldmark)<br />
1948 30-cm-Langspielplatte mit 33 1/3 U/min (Columbia Records)<br />
1949 Single mit 45 U/min (R.C.A.)<br />
1958 Stereo-Schallplatte (Mercury)<br />
1963 Kompakt-Cassette (Philips)<br />
1979 Walkman (Sony)<br />
1982 CD-Player (Philips)<br />
1983 Erste CD (Billy Joel „52nd Street“)<br />
rische, konzeptionelle und klangliche Perfektion kennzeichnen<br />
alle „Levinsons“. „Die besten Verstärker, die es<br />
gibt“, urteilt das Fachmagazin „Stereo“ 2002 über „No.<br />
32“ und „No. 436“, eine der aktuellen „ML“ Top-Kombinationen.<br />
Musikliebhaber, Tüftler und Querdenker prägen<br />
zahlreiche US-Hi-Fi-Stories – so auch jene von Bose.<br />
Intensive Akustikforschung veranlasst Dr. Amar Bose,<br />
Professor am Massachusetts<br />
Traumhaft: Revel Ult<strong>im</strong>a Salon<br />
In stitute of Technology, 1964<br />
<strong>zu</strong>r Gründung des nach<br />
ihm benannten Unternehmens.<br />
1968 stellt er die<br />
legendäre „901“ vor, einen<br />
Lautsprecher, bei<br />
dem 89 Prozent des<br />
Klanges reflektiert über<br />
die Wände wiedergegeben<br />
werden. Der<br />
Erfolg gibt ihm<br />
Recht: 2005 gehört<br />
Bose <strong>zu</strong> den 400<br />
reichsten Amerikanern,<br />
und die legendäre<br />
„901“ ist natürlich<br />
nach wie vor<br />
<strong>im</strong> Handel. Vier<br />
Jahre jünger als<br />
Bose ist Infinity.<br />
Die Geschichte der<br />
Lautsprecherbauer<br />
<strong>aus</strong> Woodland<br />
Hills, Kalifornien,<br />
beginnt <strong>im</strong> Jahr<br />
1968 in einer Garage.<br />
Aus der Hobby-<br />
Bastelei einiger Flugzeugingenieureentsteht<br />
ein renommier-<br />
lifestyle<br />
tes Unternehmen, das 1980 mit<br />
der Reference Standard das <strong>bis</strong><br />
dato aufwändigste und teuerste<br />
Schallwandlersystem der Welt<br />
präsentiert. Doch nichts ist so<br />
gut, dass es nicht noch besser<br />
ginge. Das beweisen Firmen<br />
wie die Thiel Audio Products<br />
Company, 1977 gegründet<br />
von dem klavierbegeisterten<br />
Physiker und Mathematiker<br />
J<strong>im</strong> Thiel. „Ich wollte nicht<br />
einfach nur ein gutes Produkt<br />
bauen, sondern eines,<br />
von dem ich hoffte, dass es<br />
besser sein würde als alle anderen“,<br />
erläutert J<strong>im</strong>. „Speaker<br />
of the Millennium“ urteilt<br />
das Fachmagazin<br />
„Image Hi-Fi“ 1999 über<br />
Thiels aktuelles Spitzenmodell<br />
CS 7.2 – einer von<br />
zahlreichen Preisen und<br />
Auszeichnungen für die<br />
ambitionierte Manufaktur<br />
<strong>aus</strong> Lexington, Kentucky. „Gut<br />
Kompromisslos: Thiel CS 7.2<br />
genug“ ist erst der Ausgangspunkt<br />
– das gilt gleichermaßen<br />
für die Produkte von Revel, einem „Youngster“ <strong>im</strong><br />
US-Lautsprecherbau. Die erfolgreiche Marke, die Yale-<br />
Professor, Gemälde- und Weinliebhaber Sandy Berlin<br />
1996 gründet, ist in der Branche für ihre außergewöhnlichen<br />
Fabrikations- und Testverfahren berühmt. Fundierte<br />
Ingenieursarbeit, verschwenderische Material<strong>aus</strong>wahl,<br />
mustergültige Verarbeitung und überragender<br />
Klang kennzeichnen die High-Performance-Schallwandler,<br />
die inzwischen als einer der heißesten Tipps made<br />
in USA zählen.<br />
Haben wir Ihnen ein wenig den Mund wässrig gemacht?<br />
Vielleicht zählen ja auch Sie <strong>zu</strong> den Genießern<br />
– <strong>zu</strong> jenen, die längst des Sounds winziger PC-Boxen<br />
überdrüssig sind, die John, Paul, George, Ringo, Janis<br />
und J<strong>im</strong> auf Vinyl wiederentdecken wollen und die bei<br />
alledem die wahrhaft guten Dinge des Lebens <strong>zu</strong> schätzen<br />
wissen. Dass Gutes seinen Preis hat, akzeptieren Sie.<br />
Dass Gutes die Zeiten überdauert, brauchen wir Ihnen<br />
nicht <strong>zu</strong> vermitteln. Und dass Gutes sich schwerlich in<br />
Zahlen und Fakten <strong>aus</strong>drücken, sondern nur als Gesamtkunstwerk<br />
begreifen lässt ... nun, Sie wissen es<br />
längst. Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie Ihre Musik<br />
auf einer Hi-Fi-Anlage, die diesen Namen verdient.<br />
Warum sollten Sie sich mit weniger <strong>zu</strong>frieden geben?<br />
TEXT: RUDI HERZIG<br />
FOTOS: SUN AUDIO, AUDIO COMPONENTS, KLIPSCH<br />
31
32<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
extrem<br />
The fast side of life<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson’s „1st German V-Rod Destroyer Cup“<br />
Einziger Factory Dragster der Welt: VRXSE Screamin’ Eagle Destroyer, weitere Infos unter www.destroyer-cup.de<br />
S<br />
ie sind ein Benzin-Junkie? Sie lieben es hochoktanig?<br />
Sie sind mehr an Full-Speed als an<br />
Speed-L<strong>im</strong>its interessiert? Dann ist der 1st<br />
German V-Rod Destroyer Cup 2006, <strong>aus</strong>geschrieben<br />
von der <strong>Harley</strong>-Davidson GmbH, exakt Ihr Ding! Mit<br />
diesem Rennereignis betritt die Marke, die <strong>im</strong> vergangenen<br />
Jahr erneut souverän die US-amerikanische<br />
NHRA Drag Race Championships in der POWERade<br />
Pro Stock Klasse dominierte, erstmals werksseitig europäische<br />
Drag-Race-Tracks.<br />
Keine Frage – die Zeit ist reif dafür, schließlich rollte<br />
<strong>im</strong> vergangenen Jahr der erste von einem Motorradhersteller<br />
angebotene „Factory Dragster“, die VRXSE<br />
Screamin’ Eagle V-Rod Destroyer, <strong>aus</strong> den <strong>Harley</strong><br />
Werkshallen – for race use only! Wenig mehr als neun<br />
Sekunden vergehen bei diesem Wettbewerbsgerät für<br />
den Viertelmeilen-Sprint – 402,34 Meter. Befeuert wird<br />
das Bike von einem auf 1.300 cm3 aufgebohrten, flüssigkeitsgekühlten<br />
Revolution V-Twin mit feinsten Screamin’<br />
Eagle Racing-Zutaten.<br />
Nun zeigt sich endlich, was sie kann – in der ersten<br />
reinen Werksklasse des Dragster-Sports! Rund zwanzig<br />
Teams sind angetreten, und Speed-Freaks haben sich<br />
längst auf einen heißen Sommer eingestellt. Nachdem<br />
die ersten Rennen <strong>im</strong> Juni und Juli <strong>im</strong> tschechischen<br />
Hoskovice, <strong>im</strong> deutschen Luckau und <strong>im</strong> schweizerischen<br />
Turtmann gelaufen sind, steht der August-Lauf vom 18.<br />
<strong>bis</strong> 20. August <strong>im</strong> niederländischen Drachten auf dem<br />
Programm. Das Finale steigt schließlich <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Mega-Dragracing-Events „NitrolympX“ (www.nitrolympics.de)<br />
vom 25. <strong>bis</strong> <strong>27</strong>. August in Hockenhe<strong>im</strong>. Hier trifft<br />
sich die europäische Elite des schnellsten Motorsports der<br />
Welt. Zudem bieten die NitrolympX in diesem Jahr Fahrzeug-Klassiker<br />
<strong>aus</strong> 20 Jahren Dragster-Geschichte.<br />
Dramatische Action, heißer Nervenkitzel und pures<br />
Adrenalin sind also in jedem Fall garantiert! Aber Achtung:<br />
Wenn Sie das Dragster-Fieber erst einmal erwischt<br />
hat, lässt es Sie so rasch nicht wieder los!<br />
TEXT: OCTANE; FOTOS: THE CRANK<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
D<br />
on’t fix it if it ain’t broke:<br />
Die X-Men sind wieder da.<br />
Ein drittes Mal nehmen die<br />
Mutanten mit den übermenschlichen<br />
Fähigkeiten den Kampf auf.<br />
Wieder formieren sich die Guten<br />
um Professor Xavier (Patrick Stewart)<br />
gegen die Bösen, angeführt<br />
vom Superschurken Magneto (Ian<br />
McKellen). Und die Menschheit sitzt<br />
wieder mal zwischen den Stühlen,<br />
derweil sich eiskalte Machthaber in<br />
Ab sofort auch in Deutschland erhältlich,<br />
sowie eine umfangreiche Collection hochwertiger<br />
1:24 Model Cars von Franklin Mint.<br />
Ein Ein Muss Muss<br />
für für jeden jeden<br />
<strong>Harley</strong> <strong>Harley</strong><br />
Biker. Biker.<br />
film<br />
Voll normal<br />
Neu <strong>im</strong> Kino: X-Men 3 — Der letzte Widerstand<br />
Szene setzen. Alles wie gehabt,<br />
könnte man meinen. Popcorn-Kino<br />
<strong>zu</strong>m Abschalten, das neueste CGI-<br />
Feuerwerk <strong>aus</strong> Hollywoods Special-<br />
Effects-Studios. Wäre da nicht eine<br />
andere X-Men-Tradition: die Frage<br />
nach der Toleranz. Sie wird zwar<br />
auch diesmal nicht abschließend beantwortet,<br />
aber in unbequemerer<br />
Deutlichkeit gestellt als in diesem<br />
Genre üblich: Wer ist schon „normal“?<br />
Und will/muss/soll/kann/<br />
<strong>Lizenzmodelle</strong> <strong>aus</strong> <strong>Metall</strong><br />
<strong>im</strong> Maßstab 1:<strong>10</strong> (<strong>bis</strong> <strong>zu</strong> <strong>27</strong> cm lang)<br />
Perfekte Detailtreue, präziseste Verarbeitung in perfekter<br />
Qualität des renommierten Hersteller Franklin Mint USA,<br />
erlauben jeden Vergleich mit dem Vorbild.<br />
Über 25 Modelltypen von dem Urtyp von 1903, über die<br />
Knucklehead Modelle von 1936, die 1942 WLA Military,<br />
die 1948 Panhead Police, das legendäre Billy Bike, sowie<br />
den Ult<strong>im</strong>ate Chopper (Foto) <strong>aus</strong> dem Easy Rider Movie<br />
<strong>bis</strong> hin <strong>zu</strong>r Duo Glide, der Fat Boy oder den brandaktuellen<br />
Modelltypen Road Rally und V-Rod.<br />
Aktueller Franklin Mint/<br />
<strong>Harley</strong> Davidson-Katalog 2006<br />
darf das wirklich<br />
jeder sein?<br />
<strong>Harley</strong> Fahrer<br />
haben die Antwort<br />
natürlich<br />
längst parat –<br />
wie die Mutanten Wolverine (Hugh<br />
Jackman) und Cyclops (James Marsden)<br />
schon <strong>im</strong> ersten Teil. Diesmal<br />
greifen die übrigens statt <strong>zu</strong>m luftgekühlten<br />
Big Twin <strong>zu</strong>r V-Rod. Prädikat:<br />
Überdurchschnittlich!<br />
ab sofort für 5,– € inkl. Versand über:<br />
Anzeige<br />
NEU! NEU!<br />
<strong>Harley</strong> <strong>Harley</strong> Davidson Davidson<br />
Sammler-Uhren<br />
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Franklin Mint Importeur Deutschland<br />
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34<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
history<br />
Rikuo, die<br />
Japan <strong>Harley</strong><br />
W<br />
ährend Politiker<br />
und Lobbyisten<br />
noch<br />
darüber streiten, wie viel<br />
deutscher Transrapid in<br />
der chinesischen Magnetschwebebahn<br />
steckt und<br />
wie viel Airbus High-Tech<br />
in <strong>zu</strong>künftige Fernost-<br />
Flieger wandern darf, hat<br />
die Motorrad-Branche<br />
schon fast verdrängt, dass<br />
sich westliche Hersteller<br />
bereits vor über 70 Jahren<br />
schon einmal beinahe den<br />
Ast abgesägt hätten, auf<br />
dem sie saßen. Ganz vorn<br />
an der Säge: Alfred „Rich“<br />
Child, eine der wohl schillerndsten<br />
Figuren der an<br />
Charakteren nicht eben<br />
armen Geschichte der<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson Motor<br />
Company.<br />
Der Sohn eines britischen<br />
Marineoffiziers<br />
und Zögling einer Kadettenanstalt<br />
war 1907 vor<br />
der rigiden Strenge der<br />
englischen „upper class society“<br />
in die neue Welt geflüchtet – und<br />
hatte sich wenig später als erfolgreicher<br />
Übersee-Troubleshooter für<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson <strong>im</strong> weltweiten Exportgeschäft<br />
profiliert. Wo <strong>im</strong>mer<br />
die Sache nicht rund lief, wo <strong>im</strong>mer<br />
windige ImpEx-Kaufleute in die ei-<br />
Von Technologietransfer und Kopier-Geräten<br />
Im Land des Lächelns: Werbung für die Japan <strong>Harley</strong><br />
gene Tasche wirtschafteten, brachte<br />
Child Zug auf die Kette – ob in den<br />
frühen Zwanzigern in Südafrika<br />
oder am Ende jenes Jahrzehnts in<br />
Japan. Dank seines Engagements<br />
waren dort bald Angehörige zahlreicher<br />
Behörden und des Militärs<br />
auf US Big Twins unterwegs. Nicht<br />
einmal von der globalen<br />
Wirtschaftskrise, die <strong>im</strong><br />
Gefolge des „schwarzen<br />
Freitags“ von 1929 über<br />
die Welt hereinbrach, ließ<br />
Child sich unterkriegen.<br />
Der Dollar hatte dramatisch<br />
an Kaufkraft eingebüßt,<br />
die Preise amerikanischer<br />
Waren <strong>im</strong> Ausland<br />
explodierten. Dem Export<br />
amerikanischer Motorräder<br />
drohte <strong>im</strong> Land der<br />
aufgehenden Sonne das<br />
Aus – und damit womöglich<br />
in ganz Asien.<br />
Child glaubte, die Lösung<br />
parat <strong>zu</strong> haben, und<br />
es gelang ihm, die Motor<br />
Company von den Vorzügen<br />
einer Motorrad-Lizenzfertigung<br />
in Kooperation<br />
mit dem japanischen<br />
Pharma-Unternehmen<br />
Sankyo <strong>zu</strong> überzeugen.<br />
Dieses kannte man bereits<br />
als verlässlichen Vertriebspartner.<br />
Doch bereits damals<br />
beäugte die US-Chefetage<br />
derlei Ansinnen mit einem gewissen<br />
gesunden Misstrauen: Wer<br />
konnte garantieren, dass das Joint<br />
Venture noch Bestand haben würde,<br />
nachdem man erst einmal die<br />
<strong>zu</strong>r Produktion nötigen Blaup<strong>aus</strong>en,<br />
Werkzeugmaschinen und Materiallisten<br />
<strong>aus</strong> der Hand gegeben hat-<br />
Japans erstes Big Bike war eigentlich eine<br />
Amerikanerin: die Rikuo<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006<br />
te? Die japanische<br />
Schwerindustrie<br />
hatte spätestens <strong>im</strong><br />
Krieg gegen Russland<br />
<strong>zu</strong> Anfang des<br />
20. Jahrhunderts<br />
eindrucksvoll ihre<br />
Leistungsfähigkeit<br />
unter Beweis<br />
gestellt. Entsprechend<br />
streng waren<br />
die Auflagen. Insbesondere<br />
bestand<br />
<strong>Harley</strong> auf einem<br />
strikten Exportverbot<br />
der Japan<br />
<strong>Harley</strong>s. Sankyo akzeptierte.<br />
Es sollte dennoch<br />
weitere sechs Jahre dauern, <strong>bis</strong><br />
das erste in Japan produzierte Motorrad<br />
vom Band rollte – der lizensierte<br />
1:1-Nachbau einer seitengesteuerten<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson. Doch schon ein<br />
Jahr später war es bereits vorbei mit<br />
der Partnerschaft zwischen Milwaukee<br />
und Tokio, und es kam <strong>zu</strong>m<br />
Bruch. Fortan exportierte die Motor<br />
Company wieder in den USA gefertigte<br />
Modelle nach Japan. Die Japaner<br />
hingegen produzierten munter<br />
weiter – jetzt unter dem Markennamen<br />
„Rikuo“, frei übersetzt „König<br />
der Straße“. Und sie brachten <strong>bis</strong><br />
<strong>zu</strong>m Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
<strong>im</strong>merhin fast 1.500 kopierte Bikes<br />
mit SV-Motor auf die Straßen und<br />
history<br />
Business-Man <strong>im</strong> Einsatz: Rich Child mit Kunden<br />
Feldwege des Fernen Ostens sowie<br />
nach Australien und Neuseeland.<br />
Kurz vor Kriegs<strong>aus</strong>bruch mutierte<br />
die Rikuo <strong>zu</strong>r Militärmaschine Model<br />
97, von dem <strong>bis</strong> 1945 fast 18.000<br />
Stück entstanden. Ab 1937 mischte<br />
<strong>zu</strong>dem die Kurugane Company <strong>im</strong><br />
Kopier-Geschäft mit: Ihrer Produktion<br />
nicht lizensierter Nachbauten<br />
der 1.200er <strong>Harley</strong> VL Modelle in<br />
Hirosh<strong>im</strong>a setzte die Atombombe<br />
ein Ende.<br />
In der Nachkriegszeit verließ<br />
auch die <strong>Harley</strong> Kopierer von Rikuo<br />
das Glück: Der unerlaubte Nachbau<br />
der 750er und 1.200er Panhead<br />
fand <strong>zu</strong> wenige Käufer. 1959 musste<br />
Rikuo endgültig die Tore schlie-<br />
ßen – angesichts<br />
der inländischen<br />
Übermacht: Kopien<br />
sportlicher<br />
britischer Paralleltwins<br />
und ehemals<br />
deutscher Zweitakter<br />
waren nun en<br />
vogue.<br />
Auch Mister<br />
Childs Geschäfte<br />
liefen jetzt nicht<br />
mehr rund: Zurück<br />
in den Staaten<br />
wurde er nicht<br />
in den Dienst von<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson<br />
über nommen. Nach<br />
einem Job als Fernost-Exportleiter<br />
bei Lockheed/Bendix<br />
fand er sich als BSA Händler in<br />
New York wieder. Erst seinem Sohn<br />
Richard gelang es, ein versöhnliches<br />
Ende ein<strong>zu</strong>leiten: Als Importeur von<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson und BMW legte er<br />
<strong>im</strong> Nachkriegs-Japan den Grundstein<br />
für jene unbändige Begeisterung,<br />
mit welcher die dortige Motorrad-<br />
Gemeinde der Neuzeit seither amerikanischen<br />
Motorrädern huldigt. Den<br />
echten – <strong>aus</strong> Milwaukee.<br />
Wir danken dem Huber Verlag / Dream Machines<br />
für die freundliche Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
TEXT: RADBERT GRIMMIG<br />
FOTOS: HUBER VERLAG<br />
BUCH UND REGIE: OLUF ZIERL (R.I.P)<br />
35
36<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006 buell<br />
harley-davidson magazin 3 / 2005 regionalporträt<br />
Asphalt- und Alpenglühn<br />
Ulysses Alpentouren mit „Let’s bike together“<br />
Kurven ohne Ende: Die Alpen sind das ideale Revier für die Ulysses<br />
D<br />
er Jahresurlaub: Zeit, die Perspektive <strong>zu</strong> wechseln.<br />
Nirgends lässt sich das unmittelbarer erfahren<br />
als auf einer Alpentour. Wo man die<br />
Kurven nicht zählen kann und hinter jedem Pass ein<br />
neues atemberaubendes Panorama wartet, da ist man<br />
seit geraumer Zeit auch als Motorradfahrer hoch willkommen.<br />
Etwa in den fünf Partnerhotels von „Let’s bike<br />
together“, inmitten der schönsten Kurvenparadiese der<br />
Alpen gelegen, deren umfassendes Paket <strong>aus</strong> Ausstattung<br />
und Service genau auf die Bedürfnisse von Motorradreisenden<br />
<strong>zu</strong>geschnitten ist: Vom Trockenraum<br />
<strong>bis</strong> <strong>zu</strong>r Schrauberecke, vom Roadbook <strong>bis</strong> <strong>zu</strong>r Internetcorner<br />
bieten sie alles, was einem unterwegs das Leben<br />
versüßt.<br />
Auch Mietmotorräder und hochwertige Fahr<strong>aus</strong>stattung<br />
gehören <strong>zu</strong> den Annehmlichkeiten, die nicht <strong>zu</strong>letzt<br />
Neu- und Wiedereinsteigern den unbeschwerten<br />
Weg <strong>zu</strong>m Motorrad leichter machen. Und wer auch motorradtechnisch<br />
schon <strong>im</strong>mer einmal völlig neue Wege<br />
betreten wollte, dem kommt das jüngste Angebot der<br />
Partnerinitiative gerade recht: In der Saison 2006 kön-<br />
Die „Let‘s bike together“ Hotels<br />
Sporthotel Weisseespitze<br />
Platz 30, 6524 Feichten,<br />
Österreich, Tel. +43-(0)5475-316,<br />
www.weisseespitze.com<br />
Hotel Enzian<br />
Adanhofgasse 6, 6500 Landeck,<br />
Österreich, Tel. +43-(0)5442-62066,<br />
www.hotel-enzian.com<br />
Hotel S<strong>im</strong>onhof<br />
Hinterthal 71, 5761 Maria Alm,<br />
Österreich, Tel. +43-(0)6584-23423,<br />
www.s<strong>im</strong>onhof.at<br />
Biker-Pension Maria-Theresia<br />
Dorfbahnstraße 11, 6534 Serf<strong>aus</strong>,<br />
Österreich, Tel. +43-(0)5476-6888,<br />
www.motorrad-hotel.com<br />
Hotel Mondschein<br />
Stenk 4, 39050 Eggen, Italien<br />
Tel. +39 (0)471-6<strong>10</strong>123,<br />
www.hotel-mondschein.it<br />
Infos: www.motorrad-hotel.com<br />
nen Gäste der „Let’s bike together“ Hotels auf traumhaften<br />
Straßen einen ganzen Tag lang die BUELL Ulysses<br />
XB12X Probe fahren.<br />
Das Adventure Sports Bike BUELL Ulysses XB12X<br />
vereint die legendären BUELL Handling-Qualitäten mit<br />
müheloser Beherrschbarkeit auch abseits präparierter<br />
Pisten <strong>zu</strong> einem urigen Motorradspaß einer völlig neuen<br />
D<strong>im</strong>ension. Und wohl in keinem anderen Revier Europas<br />
kommt der ganz spezielle Charakter der Ulysses intensiver<br />
<strong>zu</strong>r Geltung als in den Alpen mit ihren endlosen<br />
Pässen, Bergstraßen und Schotterwegen.<br />
Dank der „Let’s bike together“ Hotels liegt der Spaß<br />
diesen Sommer <strong>zu</strong>m Greifen nah: Ein Ulysses „Demo-<br />
Bike“ samt einer hochwertigen kompletten Fahrer<strong>aus</strong>rüstung<br />
kann man sich hier gegen eine Handling-Gebühr<br />
von nur 25,00 Euro für einen ganzen Tag <strong>aus</strong>leihen,<br />
Vor<strong>aus</strong>set<strong>zu</strong>ng ist lediglich ein gültiger Führerschein.<br />
Doch Vorsicht: BUELL fahren macht süchtig!<br />
TEXT: ALFRIED FERUS; FOTO: GERHARD RUDOLPH<br />
H.O.G. Member des Heftes<br />
Sein Einstand war schon recht ungewöhnlich:<br />
Im zarten Alter von 15 (!)<br />
Jahren ratterte Christian Steininger<br />
mit einer roten 125er Yamaha <strong>zu</strong>r<br />
Chapter-Ausfahrt am 1. Mai 2000 an.<br />
Was hat ein 15-Jähriger mit einer<br />
125er unter all den 1340ern <strong>zu</strong> suchen?<br />
Die Lösung ist ebenso s<strong>im</strong>pel<br />
wie nicht alltäglich: Boogie-Hans,<br />
Fahrlehrer und Christians Vater,<br />
nutzte die Ausfahrt, um seinem<br />
Sprössling die erste Fahrstunde für<br />
den A1-Führerschein „<strong>im</strong> Tross“ <strong>zu</strong><br />
geben.<br />
Von da an ging es bergauf. Seit<br />
Juni 2004 steht – wenn auch selten –<br />
eine BUELL Lightning XB12S in der<br />
Familien-Garage. Im Juni 2005 wurde<br />
Christian H.O.G. Member und<br />
seit Dezember 2005 ist er vollwertiges<br />
Member des Rothsee-Chapters.<br />
CHRISTIAN STEININGER<br />
Wieso er eine BUELL fährt? „Von ‚Joghurtbechern‘<br />
und ‚Kreissägen‘ bin<br />
ich halt nicht begeistert“, antwortet<br />
Christian. Wen wundert’s? Sein Vater<br />
fährt seit 1993 einen Langgabel-Chopper,<br />
und seine Mutter ist 2005 von<br />
einer Sporty auf eine Heritage umgestiegen.<br />
Christian selbst schraubt<br />
gern und macht seit September 2003<br />
sein Hobby <strong>zu</strong>m Beruf: Er wird auf<br />
dem Flughafen Nürnberg <strong>zu</strong>m Fluggerätmechaniker<br />
<strong>aus</strong>gebildet. So wie<br />
er seine BUELL fährt, ist übrigens die<br />
Bezeichnung ‚Fluggerät‘ auch durch<strong>aus</strong><br />
auf jene <strong>zu</strong> übertragen …<br />
Im Januar 2005 schrieb der Vorstand<br />
des Rothsee-Chapters unter<br />
den Members und Prospects einen<br />
kleinen Wettbewerb <strong>aus</strong>: Wer in der<br />
Zeit vom 1. Mai <strong>bis</strong> 30. November die<br />
meisten Kilometer fährt, muss ‚<strong>zu</strong>r<br />
Strafe‘ mit dem Präsi auf die Chapter<br />
Director Party nach Mallorca fliegen.<br />
Ludwig Dotzer, Sponsoring Dealer<br />
von H-D Rothsee, übernahm die Kosten<br />
für den Hin- und Rückflug. Wer<br />
hätte etwas anderes erwartet: Christian<br />
fuhr allen alten Hasen davon, flog<br />
mit Präsi Roman Frank nach Mallorca,<br />
hatte Spaß und vertrat sein Chapter<br />
würdig.<br />
Das Rothsee-Chapter ist stolz auf<br />
seinen jüngsten Member. Auch wenn<br />
wir nicht ‚as fast as Lightning‘ sind: Er<br />
n<strong>im</strong>mt Rücksicht auf die älteren<br />
Herren – und selbstverständlich auf<br />
die jüngeren Damen, er fährt ordentlich<br />
(na ja, ein <strong>bis</strong>schen gelogen!) in<br />
der Gruppe und ist der fliegende Beweis<br />
dafür, dass der Begriff ‚Generationenkonflikt‘<br />
mit einem V2 unterm<br />
Hintern ein Fremdwort ist.
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe H.O.G. Mitglieder,<br />
wenn Ihr Anregungen, Lob oder Tadel<br />
<strong>zu</strong>m <strong>Harley</strong>-Davidson Magazin loswerden<br />
wollt, oder wenn Euch sonstige<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson Themen am Herzen<br />
liegen, schreibt uns Eure Meinung per<br />
Post an:<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson GmbH<br />
H.O.G. Magazin, Starkenburgstraße 12,<br />
64546 Mörfelden<br />
oder per E-Mail an:<br />
evelyne.doering@harley-davidson.com<br />
oder schickt uns ein Fax an:<br />
+49 (0) 6<strong>10</strong>5-284-199<br />
Die Redaktion behält sich das Recht vor,<br />
Leser<strong>zu</strong>schriften <strong>zu</strong> kürzen.<br />
Liebe Redaktion,<br />
Freunde von mir haben <strong>im</strong> Mai diesen Jahres be<strong>im</strong> Track<br />
Day in Oschersleben teilgenommen und waren so begeistert,<br />
auf der Rennstrecke <strong>zu</strong> fahren, dass sie bereits<br />
den nächsten Track Day <strong>im</strong> Oktober gebucht haben. Da<br />
ich <strong>aus</strong> Ulm komme und leider keinen Anhänger habe,<br />
ist mir der Weg nach Oschersleben <strong>zu</strong> weit. Gibt es einen<br />
solchen Track Day nicht auch südlicher in Deutschland?<br />
Sportliche Grüße<br />
Rainer Feige<br />
Hallo Rainer,<br />
kein Problem: Am 9. September wird BUELL Bonn einen<br />
Track Day auf der neuen Rennstrecke des Baden Air Parks<br />
veranstalten. Für Dich sind das dann noch knappe 200 km<br />
<strong>bis</strong> Rheinmünster – die kann man auch mal auf dem Bike<br />
abspulen. Die Teilnahme kostet 149,00 Euro, anmelden<br />
kannst Du Dich unter www.buell-bonn.de. Aber warte nicht<br />
<strong>zu</strong> lange: Die Plätze sind heiß begehrt und die Teilnehmerzahl<br />
begrenzt.<br />
Viel Spaß und nicht vergessen – das Gas ist rechts!<br />
Die Redaktion<br />
<strong>im</strong>pressum<br />
Her<strong>aus</strong>geber:<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson GmbH<br />
Starkenburgstr. 12<br />
D-64546 Mörfelden<br />
Grafik/Layout:<br />
Sassenbach Advertising,<br />
München<br />
Erscheinungsweise:<br />
Drei Ausgaben pro Jahr<br />
38<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006 leserbriefe<br />
harley-davidson magazin 2 / 2006 last words<br />
Editors:<br />
Arnd Dickel, Evelyne Döring, H.O.G.,<br />
Bernhard Gneithing, Mörfelden<br />
Redaktion:<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson Presse-Service/Knut Briel GmbH, Köln;<br />
Sassenbach Advertising, München<br />
Fotografie:<br />
Audio Components, Knut Briel, The Crank,<br />
<strong>Harley</strong>-Davidson, Huber Verlag, Klipsch, Lixi Laufer,<br />
Niederrhein Touristik, Frank Ratering, Gerhard Rudolph,<br />
Stefan Rupperti, Christian Steininger, Sun Audio,<br />
Nigel Villiers<br />
Anzeigenmarketing:<br />
Advertising & More Werbeagentur, München<br />
www.intermot-koeln.de<br />
KÖLN, 11.–15.<strong>10</strong>.2006<br />
COOL! HOT!<br />
5. Internationale Motorradund<br />
Rollermesse<br />
Koelnmesse GmbH<br />
Messeplatz 1, 50679 Köln<br />
Hotline: 0180-50 22522*<br />
Telefax: 0221 821-991200<br />
intermot@visitor.koelnmesse.de<br />
www.koelnmesse.de<br />
*(0,12 € pro Min. <strong>aus</strong> dem dt. Festnetz)<br />
Das letzte Wort<br />
S<br />
eptember 1979: Mit knapp 20 Jahren saß ich das<br />
erste Mal auf einer <strong>Harley</strong> – es war eine FLH<br />
1200. Ich befand mich in Mississippi, dem Ausgangspunkt<br />
für eine abenteuerliche Reise: Der mittlerweile<br />
verstorbene Buchautor und <strong>Harley</strong> Fan Oluf Zierl<br />
arbeitete an dem Buch „Highway-Melodie – Mit dem<br />
Motorrad 20.000 km quer durch die USA“ und ich durfte<br />
mitfahren. El Paso, San Diego, San Francisco und<br />
Denver standen unter anderem auf dem Reiseplan. Während<br />
des fast zwei Monate dauernden Motorradtrips<br />
wurden mir damals zwei Dinge klar: Ich will selbst Reisereportagen<br />
produzieren und mir so bald wie möglich<br />
eine eigene <strong>Harley</strong> kaufen.<br />
Es sollte noch ein paar Jahre dauern, <strong>bis</strong> ich Mitte der<br />
1980er Jahre endlich stolze Besitzerin einer Electra Glide<br />
in Midnight Blue war. Wir gaben ein sehr glückliches<br />
Paar ab und fuhren viele Kilometer kreuz und quer durch<br />
Europa, <strong>bis</strong> ich mich auf der IFMA 1992 in Köln neu<br />
verliebte. Auf dem <strong>Harley</strong>-Davidson Stand wurde die erste<br />
Heritage Softail in Türkis Creme mit vielen chromglänzenden<br />
Nieten präsentiert. Partnerwechsel war angesagt.<br />
1993 packte ich meine „Heri“ ins Flugzeug, um<br />
die Route 66 von Chicago nach Los Angeles <strong>zu</strong> fahren.<br />
Meine <strong>Harley</strong> Kumpels Toni und Atze waren – wie so<br />
häufig, wenn es in die USA ging – mit von der Partie.<br />
Wir organisierten noch zwei Miet <strong>Harley</strong>s und drehten<br />
den 66 Minuten dauernden Film „Route 66“. Es folgten<br />
weitere <strong>Harley</strong> Movies wie „Pacific Coast“, „Death Valley“<br />
oder „Biker’s Dream“ – die alle in den USA gedreht<br />
wurden.<br />
Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass <strong>zu</strong> viele Heritage<br />
Softails auf den Highways unterwegs waren. Eine Beziehung<br />
ging <strong>zu</strong> Ende und eine gut erhaltene Fat Boy, Baujahr<br />
1989, in Silber mit Scheibenrädern und gelben<br />
Streifen an den beiden Zylinderköpfen sollte mich durch<br />
die folgenden Jahre begleiten. Arizona, New Mexico, Nevada<br />
– viele unvergessliche Reiseerlebnisse folgten.<br />
Nach einer mehrjährigen P<strong>aus</strong>e packte mich wieder<br />
das Fernweh und das <strong>Harley</strong> Fieber. Der Besuch der<br />
Arizona Bike Week 2006, die jährlich Anfang April stattfindet,<br />
war ein willkommener Anlass, nach Phoenix <strong>zu</strong><br />
fliegen und meine sechsjährige Tochter Luna mit dem<br />
Von der Droge <strong>Harley</strong> fahren<br />
Lixi Laufer<br />
Chefredakteurin und Her<strong>aus</strong>geberin der Zeitschrift REISE MOTORRAD<br />
Mythos <strong>Harley</strong> <strong>zu</strong> konfrontieren: Meine kleine Sozia war<br />
begeistert. Im Schatten riesiger Kakteen entdeckten wir<br />
gemeinsam auf einer Heritage Softail Arizona von seiner<br />
sonnigen Seite und genossen den warmen Wüstensand<br />
<strong>im</strong> Gesicht. Das war sicher nicht die letzte Mutter/Tochter<br />
<strong>Harley</strong> Tour. <strong>Harley</strong> fahren ist eben eine besondere<br />
Art des Motorradfahrens. Es ist wie eine Droge, die bei<br />
mir am besten auf amerikanischen Highways wirkt.<br />
Die Beiträge der Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
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