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Betriebliche Anwendungssysteme<br />

Prof. Dr. W. Riggert<br />

ANS01<br />

Studienmodul der AKAD


Unternehmen im Wandel<br />

Der Innovationsschub der Informationstechnik ermöglicht:<br />

neue Möglichkeiten des Ablaufs von Geschäftsprozessen<br />

stellt aber<br />

konventionelle Unternehmensabläufe und Aufbaustrukturen in Frage


Unternehmensziele<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft langfristig sichern<br />

kürzere Entwicklungszeiten für neue Produkte und Dienstleitungen<br />

kürzere Durchlaufzeiten und Prozessbeschleunigung<br />

Kostensenkung<br />

Wege zur Zielerreichung<br />

Verbesserte Integration betrieblicher Funktionen<br />

Überbetriebliche Funktionsketten<br />

Wandel in Management und Organisation


Funktionale Organisation<br />

Geschäftsführung<br />

Beschaffung Produktion Verwaltung<br />

Tätigkeitsorientierte <strong>Gliederung</strong><br />

Arbeitsteilung nach Funktionen<br />

Zentralisierung und hierarchische Einordnung


Divisionale Organisation<br />

Geschäftsführung<br />

Produkt A Produkt B Produkt C<br />

Unternehmensgliederung nach Objekten, z.B. Produkten, Märkten<br />

Ausrichtung auf verschiedene Kunden- und Marktsegmente


Matrixorganisation<br />

Geschäftsführung<br />

Beschaffung Produktion Verwaltung<br />

Produkt A<br />

Produkt B<br />

Produkt C<br />

Mehrlinienorganisation


Betriebliche Geschäftsprozesse<br />

Finanzund<br />

Rechnungswesen<br />

Auftragsabwicklung<br />

Produktentwicklung<br />

Kundenservice<br />

Finanzreporting<br />

Personal<br />

Marketing/<br />

Forschung/ Vertrieb<br />

Service<br />

Produktion<br />

Entwicklung<br />

Funktionsbereiche


Organisatorische Veränderungen<br />

Auslöser: hohe Grad der Arbeitsteilung = Taylorismus schafft<br />

Probleme<br />

Neugestaltung der Abläufe, Teamarbeit, Abbau von Hierarchien


Veränderung des Arbeitsumfeldes<br />

Informationsnetzwerk<br />

Projektbezogene Teambildung<br />

Lernende Organisation<br />

durch<br />

Technischen Wandel<br />

Prozessorientierung<br />

Fokussierung auf Kernkompetenzen<br />

Verlagerung der Verantwortlichkeiten auf niedrigere<br />

Ebenen


Definition – Informations- und Kommunikationssystem<br />

Das Informations- und Kommunikationssystem (IKS) einer Organisation<br />

unterstützt die Leistungsprozesse und Austauschbeziehungen innerhalb<br />

der Organisation und zwischen der Organisation und der Umwelt


Komponenten der IKS<br />

Technik<br />

Rechner<br />

Peripherie<br />

Netzwerke<br />

Systemsoftware<br />

Betriebssysteme<br />

Datenbanken<br />

Anwendungsprogramme


Anwendungssoftware<br />

Anwendungssoftware umfasst alle Programme, mit denen die<br />

eigentliche Geschäftstätigkeit unterstützt wird.<br />

Beispiele: Programme für das Rechnungswesen, das Controlling,<br />

den Vertrieb, die Lagerhaltung


ERP-System (Enterprise Ressource Planning)<br />

– Integriertes Gesamtsystem für alle wesentlichen<br />

Funktionen der Administration, Disposition und Führung<br />

– Basissystem und funktionsbezogene Komponenten wie<br />

- Externes Rechnungswesen<br />

- Controlling<br />

- Beschaffung<br />

- Produktionsplanung und -steuerung<br />

-Vertrieb<br />

- Projektmanagement


Geschäftsprozesse<br />

Die Geschäftstätigkeit von Unternehmen wird heutzutage über<br />

Geschäftsprozesse betrachtet<br />

Die Aufgabe der Anwendungssoftware besteht darin, die internen<br />

und unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse zu<br />

unterstützen


Aufgaben nach Funktionsbereichen<br />

Lagerhaltung<br />

Beschaffung<br />

Produktion<br />

Versand<br />

Vertrieb<br />

Marketing<br />

ausgewählte<br />

Funktionsbereiche<br />

Rechnungswesen<br />

Personalwesen<br />

Kundendienst


Aufgaben nach Art der betriebswirtschaftlichen Belange<br />

Operative Systeme mit den Teilsystemen<br />

Administration<br />

Disposition<br />

Wertorientierte Abrechnungssysteme<br />

Berichts- und Kontrollsysteme<br />

Analyse- und Informationssysteme<br />

Entscheidungssysteme<br />

Führungssysteme


Anwendungssysteme - Übersicht


Einordnung von Administrations- und Dispositionssystemen


Operative Systeme<br />

Unterstützung der betrieblichen Leistungsprozesse,<br />

d.h. der Prozesse, die eng mit der Leistungserstellung<br />

verbunden sind.


Administrationssysteme<br />

Rationalisierung vorhandener Abläufe und der<br />

Massendatenverarbeitung sowie Bewältigung der<br />

Routinearbeiten<br />

Berechnung der Monats- und Jahresabschlüsse<br />

Lagerbestandsführung des Handels<br />

Buchführung<br />

Lohnberechnung im Personalwesen


Beispiel - Personalwesen<br />

Wichtigste Administrationssysteme<br />

• Personalabrechnung<br />

• Zeitwirtschaft<br />

Informationstechnisches Grundschema<br />

• Verwaltung (von Stamm- und Bestandsdaten),<br />

• Verarbeitung (von Bewegungsdaten),<br />

• Auskünfte und<br />

• Auswertungen.


Beispiel – Personalwesen: Abrechnungen<br />

Lohn-/Gehaltsabrechnung<br />

– Bruttoabrechnung<br />

– Nettoabrechnung<br />

– Nachweise<br />

– Zahlungsdienst<br />

Weitere Abrechnungen:<br />

– Provisionsabrechnung<br />

– Reisekostenabrechnung<br />

– Telefonabrechnung<br />

– Mietabrechnung<br />

– Belegschaftsverkauf<br />

– Optionen


Beispiel – Personalwesen : Planung<br />

Personalbedarf<br />

Personaleinsatz<br />

Personalentwicklung<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Bewerbungsabwicklung


Dispositionssysteme<br />

Vorbereitung von Entscheidungen und automatische Ausführung einfacher<br />

Aufgaben<br />

Außendienststeuerung im Vertreib<br />

Tourenplanung<br />

Bestellwesen<br />

Kalkulationen in der Kostenrechnung


Branchenspezifisch vs. -neutral<br />

Je nach Verwendung unterscheiden sich branchenspezifische<br />

und branchenneutrale Administrations- und Dispositionssysteme<br />

branchenneutral: Finanzbuchhaltung, Personalabrechnung,<br />

Fakturierung<br />

branchenspezifisch: Geschäftstätigkeiten innerhalb einer<br />

Branche ähneln sich, differieren aber stark von anderen<br />

Branchen: Produktion, Materialwirtschaft


Wertorientierte Abrechnungssysteme<br />

Diese Systeme nehmen betriebswirtschaftliche Auswertungen der<br />

mengenorientierten Daten der operativen System vor<br />

Beispiel Personalwesen: die operativen Systeme liefern Einzeldaten<br />

Arbeitsbeginn, Arbeitsende, Überstunden, Nachschichten -> daraus<br />

berechnen wertorientierte Abrechnungssysteme das Monatsgehalt


Berichts- Planungs- und Kontrollsysteme<br />

Berichtssysteme decken den Informationsbedarf für operative<br />

Entscheidungen in Form periodischer Berichte oder Soll-Ist-Abweichungen<br />

Planungssysteme unterstützen die betriebliche Leitungsebene bei schlecht<br />

strukturierten Problemen, z.B. Absatzplanung, globale Unternehmensplanung<br />

Kontrollsysteme überwachen die Einhaltung von Vorgaben : Kontrolle des<br />

Risikoportfolios einer Versicherung


Analysesysteme<br />

Diese Anwendungen verdichten die Daten aus operativen Systemen<br />

und werten sie aus. Auch externe Quellen werden oft einbezogen<br />

Beispiele: Nutzung eines Data Warehouses und Business Intelligence<br />

Lösungen


Entscheidungssysteme<br />

Diese Systeme haben die Aufgabe unternehmerische Planungen und<br />

Entscheidungen zu fundieren. Hier erreichen die Unternehmensdaten<br />

die höchste Verdichtungsstufe. Schwerpunkt ist eine kompakte<br />

Darstellung der betrieblichen Situation und der kritischen Erfolgsfaktoren


Führungsinformationssysteme: Anforderungen<br />

Informationsversorgung und Entscheidungsunterstützung bei regelmäßig<br />

wiederkehrenden und bei unvorhergesehenen Fragestellungen<br />

Fähigkeit zur Berücksichtigung betriebsindividueller Strukturen und Abläufe<br />

Rückgriffsmöglichkeiten auf eine zentrale und unternehmensweit gültige Datenbasis<br />

schnelle, flexible, unabhängige und einfache Handhabung


Verdichtungsarchitektur<br />

Entscheidungssysteme<br />

Analysesysteme<br />

Kontrollsysteme<br />

wertorientierte<br />

Abrechnungssysteme<br />

operative Systeme


Querschnittssysteme<br />

Hierbei handelt es sich um Anwendungssysteme, die unabhängig<br />

Von den betrieblichen Funktionen und der Managementebene einsetzbar<br />

ist.<br />

Beispiel: Office-Paket, Dokumentenmanagement- und Workflowsysteme


Geschäftsprozesse : Begriff<br />

Die Bedeutung eines einzelnen Geschäftsprozess wird an<br />

seinem Anteil an der Wertschöpfung eines Unternehmens<br />

gemessen<br />

Wertschöpfung = Betriebsertrag – Vorleistungen<br />

Wertschöpfungskette besteht aus den Aktivitäten, die zur<br />

Herstellung und Wertsteigerung eines Produktes beitragen<br />

Arten: primäre und sekundäre = unterstützende<br />

Geschäftsprozesse


Geschäftsprozessarten : Beispiele


Geschäftsprozesse und Erfolgsfaktoren<br />

Quelle: Diplomarbeit Niewrzella


Kernprozess<br />

Ein Kernprozess erbringt die Hauptleistung und verbraucht dazu<br />

die meisten Ressourcen. Er gehört zu den primären<br />

Geschäftsprozessen<br />

Kernprozesse sind immer branchenspezifisch und häufig auch<br />

unternehmensspezifisch<br />

Unterstützende Prozesse sind dagegen nicht wertschöpfend, aber<br />

notwendig


Qualitätsführerschaft und Kernprozesse<br />

Für Kernprozesse wird Individualsoftware verwendet. Erstellung,<br />

Wartung und Weiterentwicklung ist zwar teuer, sichert aber<br />

Qualitätsvorsprung, d.h. die Qualitätsführerschaft kann nur<br />

erhalten bleiben, wenn in den Kernprozessen keine Anpassung an<br />

einen Standard stattfindet -> kein Profilverlust -><br />

Wettbewerbsdifferenzierung<br />

Unterstützende Prozesse werden durch Standardlösungen<br />

abgebildet.


Betriebliche Anwendungssysteme nach Planungsebenen<br />

Leitungsebene 3 strategisch Topmanagement – strategische Ziele<br />

und Pläne des Unternehmens<br />

Leitungsebene 2 taktisch Mittleres Management – Realisierung<br />

der festgelegten Strategie<br />

Leitungsebene 1 operativ Abwicklung des Tagesgeschäftes


Einbeziehung der Problemstruktur<br />

operational taktisch strategisch<br />

wohlstrukturiert<br />

semi-strukturiert<br />

Führungsinformationssysteme<br />

Entscheidungsunterstützungssysteme<br />

unstrukturiert


Klassifikation<br />

Anwendungssysteme lassen sich<br />

nach den Kategorien:<br />

Leitungsebene<br />

Grad der Strukturiertheit des<br />

Problems<br />

einteilen<br />

Aber auch eine Einteilung nach:<br />

Büroinformationssystemen<br />

Betriebliche Kommunikation und<br />

Kooperation<br />

Unterstützung betrieblicher<br />

Leistungsprozesse<br />

Außenwirksame<br />

Informationssysteme<br />

ist denkbar


Aufgaben<br />

Wie ordnen Sie Dokumentenmanagementsysteme in die<br />

Informationspyramide ein Begründen Sie Ihre Ansicht.<br />

„Der Zeitpunkt für die Einführung eines IT-Anwendungssystems<br />

ist immer falsch“. Diskutieren Sie diese Aussage.


Integriertes Anwendungssystem<br />

Merkmale:<br />

Das System vereint Aufgaben mehrerer Funktionsbereiche<br />

Die einzelnen Bereiche werden systemintern zu einem<br />

Gesamtsystem verknüpft<br />

Daten werden möglichst früh erfasst und systemintern<br />

verarbeitet und gespeichert, so dass sie allen<br />

Funktionsbereichen zur Verfügung stehen


Beispiel: Integration von Funktionen und Datenflüssen


Integrationsziele - allgemein<br />

Überwindung von Abteilungs- und Unternehmensgrenzen<br />

Reduzierung des manuellen Eingabeaufwandes<br />

Verringerung von Fehleingaben = konsistenter Datenbestand<br />

hoher Qualität<br />

Automatisierung von Abläufen und Datentransfer (EDI)<br />

Basis für Planungs- und Optimierungsmodelle


Integrationsziele - speziell<br />

Überwindung der Grenzen zwischen Organisationseinheiten<br />

Reduzierung manueller Arbeiten<br />

Realisierung mehrfacher Nutzung vorhandener Informationen<br />

Verringerung von Erfassungsfehlern<br />

Erzielen größerer Vollständigkeit bei der<br />

Geschäftsprozessabwicklung<br />

Geringere Datenredundanz, dadurch geringerer Speicher- und<br />

Dokumentationsaufwand<br />

Schnelle Entdeckung inkorrekter Daten


Integrationsprobleme<br />

Weitreichende Wirkung von Fehlern<br />

Seltene Vorgänge einbeziehen ( Durchdringung)<br />

Seltene Ausnahmen programmieren<br />

Schwierig zu testen<br />

Hohe Anforderungen an Entwickler bzw. hoher<br />

Customizing-Aufwand<br />

Nicht alle Komponenten integrierter Standardsoftware<br />

sind Spitze<br />

Lange Latenzzeit für Vorteile der Lösung


Integrationsrichtung<br />

Integration bestehender Systeme<br />

Einbindung neuer in alte Systeme<br />

Öffnung bestehender Systeme für Kunden und Lieferanten<br />

Teilnahme am eCommerce


Entwicklungsstufen<br />

Insellösungen: einzelne Lösungen isoliert - mainframezentriert – keine<br />

automatische Datenweitergabe, proprietäre Hardware<br />

1:1-Abbildungen: Lösungen, die die bestehenden Abläufe ohne Reorganisation<br />

übernehmen, um Massendaten zu verarbeiten<br />

Geschäftsprozessidee: Integration entlang der Geschäftsabläufe durch<br />

automatischen Datenaustausch oder gemeinsamen Datenpool<br />

Integrierte prozessorientierte Software: betriebsinterne Integration ohne Hardund<br />

Softwareschnittstellen mittels eines einzigen Anwendungssystems, z.B. ERP-<br />

Software


Ausprägungen der Integration


Integrationskomponenten<br />

Datenintegration: logische Zusammenführung der<br />

Datenbestände in Datenbanken -> Vermeidung von Redundanzen<br />

und Inkonsistenzen<br />

Funktionsintegration: informationstechnische Verknüpfung<br />

betrieblicher Funktionen -> Vermeidung inhaltlicher Redundanzen,<br />

Abstimmung der einzelnen Aufgaben aufeinander<br />

Prozessintegration: informationstechnische Verbindung der<br />

einzelnen Geschäftsprozesse, z.B. die Seminaranmeldung mit der<br />

Finanzbuchhaltung, das Bestellwesen mit der Lagerhaltung<br />

Programmintegration: Abstimmung der einzelnen Programmteile<br />

aufeinander als Aufgabe des Softwareengineering im Gegensatz<br />

zum fachlich-inhaltlichen Konzept der Funktions- und<br />

Prozessintegration


Integrationsart 1


Integrationsart 2


Integrationsart 3


Integrationsrichtung<br />

Horizontale Integration<br />

Wertschöpfungsaktivitäten verknüpfen = Teilprozesse aus<br />

unterschiedlichen Funktionsbereichen verbinden, z.B. Datenaustausch<br />

ohne Medienbrüche zwischen Administrationssystemen<br />

Vertikale Integration<br />

Administrationssysteme, Dispositionssysteme,<br />

Planungssysteme, Kontrollsysteme verknüpfen = Teilsysteme desselben<br />

Funktionsbereiches auf verschiedenen Ebenen verbinden<br />

Diese Betrachtung verführt zu rein funktionaler <strong>Gliederung</strong> und<br />

widerspricht damit der Prozessorientierung


Integrationsrichtung – Beispiel 1


Integrationsrichtung – Beispiel 2


Integrationsrichtung – Beispiel 3<br />

Strategische Ebene<br />

Datenverdichtung<br />

Zu Entscheidungsinformationen<br />

Taktische Ebene<br />

Operative Ebene<br />

Integration von isolierten<br />

Informationsquellen


Integrationsaspekt<br />

Innerbetriebliche Integration: Verbindung verschiedener<br />

Anwendungssysteme eines Unternehmens. Bemühungen enden<br />

an der Unternehmensgrenze – Grund: die Zahl der Transaktionen<br />

innerhalb eines Unternehmens ist vielfach höher als zwischen<br />

Unternehmen<br />

Zwischen- oder überbetriebliche Integration:<br />

Unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse = Verbindung<br />

der Informationssysteme zweier oder mehrerer Betriebe, z.B.<br />

SCM, E-Procurement, CRM


Integrationsschema


Aufbau betrieblicher Anwendungssysteme<br />

Die systemtechnische Gestaltung betrieblicher<br />

Anwendungssysteme hängt von der informationstechnischen<br />

Basis ab. Drei Ausprägungen sind denkbar:<br />

Monolithische Systeme<br />

Verteilte Systeme<br />

Webbasierte Systeme


Verteilungsformen - detailliert<br />

Klassische Lösung<br />

(1) einstufig (2) mehrstufig<br />

Zentralrechner<br />

Anwendungen<br />

Daten<br />

Zentralrechner<br />

Anwendungen<br />

Daten<br />

T<br />

...<br />

PC<br />

Arbeitsplätze,<br />

Schalter,<br />

Kassen usw.<br />

Abteilungs-/<br />

Filialrechner<br />

...<br />

Anwendungen<br />

Daten<br />

T<br />

...<br />

PC<br />

Arbeitsplätze,<br />

Schalter,<br />

Kassen usw.<br />

Client/Server-Modell<br />

(3A) einstufig<br />

(3B) mehrstufig (Multi Tier-Architektur)<br />

S<br />

S<br />

Serveranwendungen<br />

Daten<br />

S<br />

Daten<br />

C C C<br />

Clientanwendungen<br />

Daten<br />

S<br />

S<br />

Serveranwendungen<br />

C C C<br />

Clientanwendungen<br />

Daten


Monolithische Systeme<br />

Funktionalität und Datenverwaltung bilden eine<br />

Einheit<br />

Anwendungsprogramme decken den gesamten<br />

Funktionsumfang ab, ohne relevante Schnittstelle<br />

Beispiel: BIBDIA


Monolithische Struktur


Verteilte Systeme: Kooperationsmodell<br />

Das Client-/Servermodell ist die gebräuchlichste Vorstellung<br />

von der Interaktion unterschiedlicher Komponenten miteinander.<br />

Client und Server sind Rollen während des Kooperationsvorganges,<br />

die von den Beteiligten eingenommen werden, die aber keineswegs<br />

als permanent anzusehen sind. Rollen können wechseln.<br />

Client nimmt Dienst in Anspruch<br />

Server bietet Dienst an


Clientsicht<br />

Die Initiative einer Zusammenarbeit geht vom Client aus, indem er Aufträge an<br />

einen Diensteanbieter schickt, der seine Bereitschaft bekundet hat, für<br />

bestimmte Dienste verfügbar zu sein. Dabei gilt eine „1:n-Beziehung“ in beide<br />

Richtungen. Der Client kann im Laufe der Verarbeitung auf mehrere Server<br />

zugreifen und ein Server kann verschiedene Clients bedienen.<br />

Die Dienste, die ein Server anbietet, sind bekannt.


Serversicht<br />

Der Server, der Empfänger einer Anforderung, bietet nur<br />

bestimmte Dienste an, so dass ihn keine beliebigen<br />

überraschenden Nachrichten erreichen können. Auch nimmt er<br />

Anforderungen nur entgegen, wenn er „frei“ ist und nicht zu einem<br />

beliebigen Zeitpunkt. In diesem Sinne impliziert die Client / Server-<br />

Architektur eine herkömmliche sequentielle Modellvorstellung.<br />

Akzeptiert ein Server eine Anforderung, muss er zweierlei klären :<br />

ist der Client wirklich derjenige, der er behauptet zu sein -<br />

Authentifizierung<br />

trifft dies zu, darf er auf den gewünschten Daten die<br />

angestrebten Operationen ausführen.


Alternative : Peer-to-Peer<br />

In einer Peer-to-Peer-Konfiguration gibt es keinen zentralen Server,<br />

sondern es existieren ausschließlich gleichberechtigte Clients,<br />

die entweder Ressourcen (Verzeichnisse, Dateien, Peripherie) zur<br />

Verfügung stellen, oder diese von anderen Rechnern benötigen.


Grundschema<br />

1. Anfrage/Auftrag<br />

2. Bearbeitung<br />

Client<br />

3. Antwort/Ergebnis<br />

Server


Organisationssicht<br />

Die organisatorische Sicht orientiert sich an den hierarchischen Gegebenheiten<br />

eines Unternehmens und unterscheidet das Unternehmen als ganzes,<br />

Abteilungen und die eigentlichen Arbeitsplätze. Diese Dreiteilung folgt der<br />

Vorstellung, dass die oberste Stufe zentrale Dienste anbietet, die Abteilung<br />

fachspezifische Applikationen bereithält und am Arbeitsplatz die vernetzten<br />

Endgeräte stehen, die die Sachbearbeitung erledigen


Hardwaresicht<br />

Die hardwareorientierte Sicht verbindet die Rollenteilung in<br />

Client und Server mit der informationstechnischen Ausstattung.<br />

Der Server stellt vielfältige Rechnerressourcen bereit, wohingegen<br />

der Client als Endstation in erster Linie eine<br />

softwareergonomische Bedienung gewährleistet. Daher rührt das<br />

Bild des Clients als Windows-PC und des Servers als<br />

leistungsfähige Workstation oder zentraler Host


Softwaresicht<br />

Die softwareorientierte Sicht lässt eine Verteilung auf<br />

verschiedene Rechner im Sinne vertikaler Portabilität zu. Dahinter<br />

verbirgt sich die Vorstellung, Software in die Kategorien :<br />

Präsentation : Darstellung der Eingaben und Ergebnisse auf<br />

graphischer oder zeichenorientierter Oberfläche<br />

Anwendung : Logik der Applikation und deren Ablauf<br />

Datenhaltung : Ablage der von der Applikation verwendeten<br />

und erzeugten Daten


3-Tier-Architektur<br />

Quelle: Köster, UNI Oldenburg


Verteilungstypen 1<br />

die verteilte Darstellung (dezentrale Präsentation) geht davon aus, dass nur die<br />

Bilddarstellung selbst auf dem Clientrechner erfolgt, alle anderen Systemleistungen<br />

aber vom Server erbracht werden.<br />

die entfernte Darstellung übergibt die gesamte Bildschirmbehandlung dem Client,<br />

die Verwaltung der Programmlogik aber dem Server.<br />

die kooperative Verarbeitung teilt die Anwendungslogik selbst in einen client- und<br />

einen serverorientierten Teil. Hier liegt das Einsatzgebiet von Werkzeugen zur sog.<br />

Interprozesskommunikation, wie sie insbesondere vom Betriebssystem UNIX<br />

unterstützt wird.


Verteilungstypen 2<br />

bei dezentraler Verarbeitung mit zentraler Datenhaltung läuft die Anwendung<br />

komplett auf dem Clientrechner, der Server stellt nur zentral die Daten für alle<br />

Anwender zur Verfügung.<br />

verteilte Datenbanken als letzte Möglichkeit erlauben die Datenverteilung auf<br />

beliebige Rechner im Netz bei vollständiger Zugriffstransparenz. Der Benutzer der<br />

Anwendung benötigt also keinerlei Kenntnis darüber, wo sich konkret seine Daten<br />

befinden.


Verteilte Datenbanken<br />

Quelle: Köster, UNI Oldenburg


Voraussetzungen<br />

Die Verteilung verlangt leistungsfähige Netzwerke für einen<br />

reibungslosen zuverlässigen Datenfluss zwischen den<br />

Komponenten.<br />

Der Verteilungsaspekt der Software selbst spielt eine<br />

bedeutende Rolle. Geleitet von dem Verlangen nach hoher<br />

Performance und kurzen Antwortzeiten ist die Frage nach der<br />

optimalen Aufteilung der Komponenten auf die drei<br />

Basiskategorien keineswegs trivial, sondern hängt im Gegenteil<br />

von einer Vielzahl von Rahmenbedingungen ab.


SAP R/3<br />

Variante Datenbank Anwendung Präsentation<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D


SAP R/3<br />

A : Zentralsystem mit zentraler Präsentation : keine Verteilung<br />

= herkömmliches Mainframekonzept<br />

B : Zentralsystem mit dezentraler Präsentation : entfernte<br />

Darstellung mit X-Terminals oder PCs als Front-Ends<br />

C : Zweistufiges Client-/Server System : dezentrale<br />

Verarbeitung mit zentraler Datenhaltung; die Datenbank nutzt<br />

eigenen Server, Präsentation und Anwendung laufen auf<br />

Workstations<br />

D : Dreistufiges Client-/Server System : Präsentation,<br />

Anwendung und Datenbank laufen auf eigenen Rechnern


Webbasiertes Client-Server-Modell<br />

Elemente<br />

Zum Austausch zwischen Web-Objekten sind folgende<br />

Komponenten erforderlich<br />

Web-Client: Funktionskomponente, die die Web-Protokolle und<br />

die Darstellung des Web-Contents unterstützt. Seine häufigste<br />

Form ist der Web-Browser<br />

Web-Server: Datenquelle des Kommunikationsmodells mit der<br />

Aufgabe, den Web-Content zu verwalten. Dabei wird zwischen<br />

statischen und dynamisch erzeugtem Content unterschieden.<br />

Web-Protokoll: Kommunikationsprotokoll der<br />

Anwendungsschicht, das auf TCP/IP aufsetzt und vom Web-Client<br />

aktiviert wird. Hauptsächlich handelt es sich hier um HTTP<br />

Web-Adresse: Angabe zur eindeutigen Lokalisierung von Web-<br />

Objekten nach dem URL-Prinzip


Webbasiertes Client-Server-Modell<br />

Grundfunktionen<br />

Im Web hat sich eine schichtenartige Struktur in Form der Tier-<br />

Architektur durchgesetzt. Die Funktionalität wird demgemäß in die<br />

Grundfunktionen unterteilt und auf die Client- und Serverseite<br />

verteilt. Folgende Grundfunktionen sind üblich:<br />

Inhaltsdarstellung: Darstellung der durch die Verarbeitung<br />

erzeugten Ergebnisse in graphischer Form<br />

Inhaltsverarbeitung: Realisierung aller Mechanismen und<br />

Operationen der Anwendungslogik und Verwaltung<br />

Inhaltsspeicherung: Speicherung und Verwaltung der Web-<br />

Objekte in einer Datei oder Datenbank


Grundschema : dynamischer Content<br />

1. Anfrage/<br />

Auftrag<br />

2. Bearbeitung<br />

3. Antwort/<br />

Ergebnis<br />

DB-Server<br />

Browser<br />

Web-Server


Dokumentenmanagement<br />

Stand : Februar 2006


<strong>Gliederung</strong><br />

• Definition – Dokument<br />

• Definition - Dokumentenmanagement<br />

• Funktionen<br />

• Nutzen<br />

• Anbieter und Produkte


Definition - Dokument<br />

Dokumente sind alle Objekte auf Papier oder in elektronischer<br />

Form, die Informationen für die jeweiligen betrieblichen Prozesse<br />

zur Verfügung stellen. Dokumente werden gruppiert und gemäß<br />

ihres Inhaltes kategorisiert, z.B. nach Rechnungen, Verträgen etc.


Daten - Merkmale


Vorteile papiergestützter<br />

Dokumente<br />

• vertrautes Medium<br />

• portabel<br />

• Verfügbarkeit<br />

• technologische Unabhängigkeit<br />

• inhaltliche Flexibilität<br />

• Verständlichkeit und Klarheit<br />

• einmalige Dokumente (Sicherheit)


Nachteile papiergestützter<br />

Dokumente<br />

• Papier hemmt die Automatisierung und bedingt<br />

viele Medienbrüche<br />

• Papier<br />

• geht verloren<br />

• ist unvollständig<br />

• ist im Umlauf<br />

• wird falsch abgelegt<br />

• wird langsam transportiert


Nachteile papiergestützter<br />

Dokumente<br />

Papier heißt<br />

• unvollständige Information<br />

• redundante Information<br />

• Entscheidungshistorie (-prozess) schlecht dokumentiert<br />

• (Gründe für) Entscheidungen nur über Notizen dokumentiert<br />

• keine standardisierte Terminologie<br />

• keine Sicht für kooperative Dokumentation


Nachteile papiergestützter<br />

Dokumente<br />

• fragmentierte Information<br />

• Information nicht geordnet bezüglich Relevanz<br />

• verschiedene Strukturierungsmöglichkeiten<br />

• chronologisch<br />

• problemorientiert<br />

• nach Autoren<br />

• nach Prozessen<br />

• Verfügbarkeit ist problematisch<br />

• teure Informationssuche<br />

• Lesbarkeit von Handschriften


Nachteile papiergestützter<br />

Dokumente<br />

• passives Medium<br />

• keine Plausibilitätskontrolle<br />

• keine Warnungen<br />

• keine Erinnerungen/Wiedervorlage<br />

• keine Links zu externer Information<br />

• keine Kontrolle auf Vollständigkeit<br />

• keine Vorschriften bezüglich Struktur und Einträgen


Elektronische Dokumente<br />

Verwaltung elektronischer Dokumente:<br />

in Dateisystemen<br />

durch Imaging<br />

in Dokumentenmanagementsystemen<br />

durch COLD-Verfahren<br />

in volltextindizierte Systeme<br />

über elektronische Formulare<br />

über Workflows


Dokumentenformate<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bilder (.tif, .bmp, .jpg, .gif)<br />

Office-Dokumente (.doc, .ppt, .xls)<br />

E-Mails<br />

CAD-Zeichnungen<br />

Video-Clips<br />

Audiodateien (.wav)<br />

Electronic Data Interchange (EDI)<br />

Computer Output to Laser Disk (COLD)<br />

Internet Documents (HTML, DHTML, XML)


Strukturierte vs. unstrukturierte<br />

Dokumente<br />

Quelle : SAP


Informationsform - CI<br />

CI-Information (coded information): Informationen, die<br />

bereits in einem EDV-Format vorliegen, sei es, dass sie auf<br />

Datenträgern verfügbar sind oder durch die eigene EDV<br />

produziert wurden. Die Übernahme von CI-Dokumenten<br />

erfolgt daher ohne Medienbrüche; manuelles Sortieren oder<br />

Scanvorbereitungen entfallen, die Indexierung kann<br />

automatisiert werden und Ressourcen in Form von<br />

Speicherkapazität und Rechnerleistung werden sparsam<br />

genutzt.


Informationsform - NCI<br />

NCI-Information (Non-coded information): Informationen,<br />

die nur bildlich in Form von Pixel-/Rastergraphik vorliegen<br />

und sich per EDV inhaltlich nicht erschließen lassen. Hierbei<br />

handelt es sich um Geschäftsbriefe, Kaufverträge u.ä., die das<br />

Unternehmen verlassen, aber es auch über den Posteingang<br />

erreichen. Eine anschließende Konvertierung der Dokumente<br />

per OCR erfolgt zwar in der Mehrzahl der Fälle fehlerfrei, in<br />

der Praxis dürften aber allenfalls 5 – 10 % der Schriftstücke<br />

per OCR bearbeitet werden. Dazu gehören Korrespondenz<br />

und Prospekte, aber nicht Eingangsrechnungen oder<br />

Lieferscheine.


Dokumentenperspektive<br />

• Organisationsperspektive<br />

• Dokumente in Organisation<br />

• Funktionalitäten des Dokumentenmanagement<br />

• Schwerpunkt: Effektivität und Kosteneffizienz<br />

• Geschäftsprozessperspektive<br />

• Dokumente als Ergebnis von Geschäftsprozessen<br />

• Dokumente repräsentieren Geschäftsprozesse<br />

• Schwerpunkt: automatisierte Geschäftsprozess und<br />

Arbeitsabläufe unterstützt durch effizienten<br />

Dokumententransfer


Dokumentenperspektive cont.<br />

• Kommunikationsperspektive<br />

• Dokumente repräsentieren Kommunikationsakte<br />

• Dokumente als Medium (schriftlicher) Kommunikation<br />

• Dokumente zur Koordination und Kooperation<br />

• Schwerpunkt: effektiver Austausch von Kommunikationsakten<br />

mit einem bestimmten Ziel<br />

• Wissensverwaltungsperspektive<br />

• Dokumente repräsentieren Wissen<br />

• Dokumente zum Wissensaustausch<br />

• Schwerpunkt: Wissenstransfer zwischen Beteiligten


Dokumentenperspektive cont.<br />

• Informationsperspektive<br />

• Dokumente als Informationsmedium<br />

• Dokumente als Datenbehälter<br />

• Ablage von Dokumenten<br />

• Zugriff auf Dokumente<br />

• Dokumente zur Datenverarbeitung<br />

• Schwerpunkt: effiziente Speicherungs- und Zugriffsstrukturen<br />

von Daten und Informationen für verschiedene Anwendungen


<strong>Gliederung</strong><br />

• Definition – Dokument<br />

• Definition - Dokumentenmanagement<br />

• Funktionen<br />

• Nutzen<br />

• Anbieter und Produkte


Definition -<br />

Dokumentenmanagement<br />

Ein Dokumentenmanagementsystem dient zur Organisation<br />

und Koordination der Entwicklung, Überarbeitung, Überwachung<br />

und Verteilung von Dokumenten aller Art über ihren gesamten<br />

Lebenszyklus von ihrer Entstehung bis zu ihrer Vernichtung.<br />

Zwischen diesen Etappen liegen Kontroll-, Steuerungs- und<br />

Weiterleitungsfunktionen.


Dokumentenmanagement -<br />

Inhalt<br />

Die Verwaltung von Dokumenten während ihres Lebenszyklus<br />

umfasst :<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Erstellung<br />

Änderung<br />

Zugriffsrechte<br />

Publikation<br />

Verteilung<br />

Löschung


Dokumentenmanagement -<br />

abstrakt<br />

DMS<br />

Eingabe<br />

Ausgabe<br />

Ablage


Dokumentenmanagement -<br />

Kernaufgaben<br />

Erfassung<br />

• digitaler Dokumente<br />

• Scannen von „Papieren“<br />

Ablage<br />

• Sicherung<br />

• Archivierung<br />

• Versionierung<br />

• Wiederherstellung<br />

Verwaltung<br />

• Nutzerrechte<br />

• Metainformationen<br />

• Ablagestruktur<br />

Suche<br />

• Detaillierte Suchanfragen über eine Volltextsuche oder Metainformationen<br />

• Gruppieren von Dokumenten zu Wissenseinheiten über Metainformationen<br />

• Gewichtung der Informationen nach individuellen Schwerpunkten<br />

• Berücksichtigung der Zugriffskontrolle


Dokumentenmanagement -<br />

Bausteine/Architektur<br />

ERFASSEN<br />

Scannen<br />

Dateien-Import<br />

Massenübernahme (COLD)<br />

direkte Fax-Übernahme<br />

BEARBEITEN<br />

Dokumentenretrieval<br />

Integration von<br />

Applikationssoftware<br />

Verteilung (Outlook, Notes)<br />

Dokumentenmanagement<br />

VERWALTEN<br />

Klassifizierung<br />

Status-/Versionsverwaltung<br />

Referenzierung<br />

Historienverfolgung<br />

ARCHIVIEREN<br />

Langzeit-Speicherung<br />

Optische Speichermedien<br />

Hierarchical Storage<br />

Management<br />

Revisionssicherheit


<strong>Gliederung</strong><br />

• Definition – Dokument<br />

• Definition - Dokumentenmanagement<br />

• Funktionen<br />

• Nutzen<br />

• Anbieter und Produkte


DMS-Funktionen - abstrakt<br />

Durch ein Dokumenten-Management-System (DMS) werden<br />

veränderliche, dynamische Informationen flexibel gehandhabt. Die<br />

Möglichkeiten und Funktionen werden durch die sieben „V“s<br />

umschrieben:<br />

Verarbeiten, Verwahren, Verhindern,<br />

Verfügen, Verändern, Verwalten, Vernichten<br />

Eine Information entsteht, wird archiviert, muss vor unbefugtem<br />

Zugriff geschützt werden, soll wiedergefunden werden, kann<br />

bearbeitet oder aktualisiert werden, muss gepflegt und verwaltet<br />

werden und wird zu einem festgelegten Zeitpunkt gezielt gelöscht


DMS-Funktionen - präzise<br />

• Ermöglicht Erzeugen, Bearbeiten, Prüfen, Freigeben,<br />

Verteilen, Anzeigen und Archivieren aller Arten von<br />

Dokumenten<br />

• Bindet Verteilung und Verwaltung der Dokumente in<br />

den unternehmensweiten Informationsfluss ein<br />

• Gewährleistet bedarfsgerechte Bereitstellung von<br />

Dokumenten an allen Arbeitsplätzen mit den<br />

abgestuften Zugriffsrechten der Mitarbeiter<br />

Dokumente erfassen<br />

Dokumente attributieren


DMS-Funktionen - präzise<br />

• Gestattet Zugriff auf das aktuelle Dokument für alle<br />

Berechtigten<br />

• Erlaubt schnelles Dokumentenretrieval durch<br />

leistungsstarke Suchalgorithmen<br />

• Ermöglicht einfache Zuordnung der Dokumente zu<br />

beliebigen Objekten wie Bestellung, Kreditor, Auftrag, ...<br />

• Gewährleistet Verwaltung einer Dokumentenhistorie


DMS-Funktionen - Übersicht<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Erstellung<br />

Ablage<br />

Öffnen und Ansehen<br />

Indexierung<br />

Suchkriterienvergabe<br />

Suche<br />

Check in/out<br />

Versionskontrolle/Historie<br />

Weiterleitung/Wiedervorlage<br />

Zugriffskontrolle<br />

Notizen<br />

Stempelfunktion


Dokumentenerfassung<br />

Manuelle Erfassung<br />

• Scannen von Papierdokumenten<br />

• ohne Nachbearbeitung (nur Image, Non-Coded<br />

Information - NCI)<br />

• mit Nachbearbeitung (z.B. Umwandlung in Text durch<br />

OCR - Optical Character Recognition)<br />

• COLD-Verfahren: Computer Output on Laser Disc<br />

• Umwandlung von Dokumenten in NCI (z.B. TIFF) für<br />

Langzeitarchivierung<br />

• Speicherung


Dokumentenerschließung<br />

• Aus Dokumenten / Daten werden Informationen gewonnen<br />

• Kategorisierung von Dokumenten<br />

• Optional: Schlagwortvergabe<br />

• Volltextindizierung<br />

• Gewichtung von Dokumenten innerhalb von Kategorien<br />

• Gruppierung ähnlicher Dokumente<br />

• Versionisierung und Historie


Dokumentenausgabe<br />

• Ausgabe<br />

• Unterstützung unterschiedlicher Ausgabeformate<br />

• Publikation über verschiedene Kanäle (Mail, PDA, CD)<br />

• System- und benutzergesteuerte Personalisierung<br />

• Zusammenarbeit<br />

• Ergänzung zu Workflow und Wissensmanagement<br />

• Anmerkungen und Notizen zu Dokumenten


DMS-Funktion - Anzeige<br />

Der Nutzen:<br />

Zoom<br />

• Anzeige mehrseitiger<br />

Tiff-Dokumente<br />

• Keine Zusatzsoftware nötig<br />

• Anzeige größter Zeichnungen<br />

auf einen Blick (z.B. 14m x 2m)<br />

• Höchste Darstellungsqualität<br />

• Kein Wechsel zwischen<br />

Applikationen zum Anzeigen<br />

nötig


DMS-Funktion - Zugriffsschutz<br />

Der Nutzen:<br />

C<br />

A<br />

C<br />

D<br />

A<br />

B<br />

D<br />

C<br />

A<br />

• Sichere Zugriffsregelung<br />

• Rechtevergabe bis auf<br />

Feldinhaltsebene möglich (z.B.<br />

„Geheim“-Kennzeichnung)<br />

• Festlegung der Benutzeroberflächenelemente<br />

•Schutz vor unberechtigtem<br />

Zugriff


Dokumentenzugriff - Technik<br />

Suche<br />

Client<br />

Trefferliste<br />

Datenbank<br />

Dokumenten-<br />

ID<br />

Archiv


Dokumentenzugriff - Zeitverlauf<br />

Vorgang Vorgang A<br />

Zugriffshäufigkeit<br />

Bearbeitungszeitraum<br />

Jahresabschluss<br />

Revision<br />

Zeit<br />

Zugriffshäufigkeit<br />

Vorgang Vorgang B<br />

Bearbeitungszeitraum<br />

Jahresabschluss<br />

Revision<br />

Zeit<br />

Reproduktionspflicht 7-10 7-10 Jahre


DMS-Funktion - Indizierung<br />

• Jedes Dokument in einem DMS besteht aus<br />

• Nutzdaten (Dokumentinhalt)<br />

• beschreibenden Metadaten<br />

• Metadaten<br />

• Attribute zur Beschreibung des Dokuments<br />

• ermöglichen ein rasches Wiederauffinden von<br />

Dokumenten<br />

• Voraussetzung: eindeutige Indizierung<br />

• Indizierung<br />

• Festlegung der Metadaten zu einem Dokument


Indizierung – technische Sicht<br />

1. Phase: OCR-Erkennungslauf über das Dokument<br />

2. Phase: Volltext-Indexierung in der DB<br />

Maier<br />

Volltext DB<br />

Maier Dok 1, Dok 2<br />

Maier<br />

~~~ Pointer,.......<br />

~~~ Pointer,.......<br />

der,die,das – Stopworte


Indizierung - Beispiele<br />

Bericht<br />

Angebot


Indizierung - Formen<br />

• Manuelle Indizierung: Eingabemaske<br />

• Automatische Indizierung<br />

• bei strukturierten Informationen z.B. EDIFACT<br />

• bei eindeutiger Kodierung, z.B. Barcode


Manuelle Indizierung - Beispiel<br />

Speichern<br />

Indizieren<br />

Dokument erstellen<br />

Meta-DB


Automatische Indizierung -<br />

Beispiel<br />

Speichern<br />

im EDM<br />

Vorschlag<br />

für Index<br />

Dokument erstellen<br />

Meta-DB<br />

Verifikation<br />

Quelle: Hinkelmann, FH Solothurn


DMS-Funktion - Suche<br />

• Kategorisierung auf der Basis von Metadaten<br />

• Eigene Suchmaschine mit boolschen Operatoren<br />

• Sortierung der Ergebnisse nach Kriterien, Indizierung<br />

verschiedener Datenquellen<br />

• Ranking der Ergebnisse nach Bedeutung


Suche - Gegenstand<br />

• Metadaten: Effizienter Zugriff für Suche<br />

• Metadaten werden in einer Datenbank verwaltet<br />

• Für das eigentliche Dokument wird nur der<br />

Speicherort in der Datenbank abgelegt<br />

• Nutzdaten: Verwaltung großer Datenmengen<br />

• Die eigentlichen Dokumente liegen z.B. auf<br />

optischen Speichermedien (z.B. Jukebox)<br />

• Es gibt DMS, die auch Papierarchive mitverwalten


Suchformen<br />

• Strukturierte Suche<br />

• Suche über Metadaten<br />

• Da unterschiedliche Dokumenttypen verschiedene Attribute<br />

enthalten, gibt es für jeden Dokumenttyp separate<br />

Recherchemaske<br />

• Im Idealfall ist die Recherchemaske je Dokumenttyp und<br />

Anwender(gruppe) frei wählbar<br />

• Volltextsuche<br />

• DMS bieten in der Regel auch Volltextsuche (meist durch<br />

Einbinden einer Fremdkomponten z.B. Verity, Fulcrum, ...)<br />

• Suche kann gleichzeitig über mehrere Dokumenttypen<br />

erfolgen


Kombinierte Suche<br />

Suche in<br />

DMS<br />

Vgl. Hinkelmann, FH Solothurn<br />

Attributbasierte Suche und konzeptbasierte Volltextsuche in Kombination


DMS-Funktion - Zugriffsrechte<br />

• Zugriffsrechte<br />

• Check-In, Check-Out<br />

• Speicherung und Rollback von Dokumentenversionen<br />

• Automatische Zusammenfassung


Dokumentenlebenszyklus<br />

Erstellende Anwendung<br />

Archiv<br />

Speichern<br />

Sichern<br />

Speichern<br />

Verteilen<br />

Dokumentenmanagement


DMS-Funktion - Versionierung<br />

Dokument<br />

Anwendung mit<br />

der Dokument erstellt<br />

Version<br />

1.0<br />

1.1<br />

2.0<br />

Anhänge<br />

nge<br />

Aussehen<br />

Layout<br />

Bild<br />

Text


DMS-Funktion - Versionierung<br />

• Viele Dokumente werden ständig weiterverarbeitet, z.B.<br />

• Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)<br />

• Lizenzvertrag: Der Standardvertrag ändert sich im Laufe der<br />

Zeit<br />

• Produktdokumentation: Wird an die Weiterentwicklungen<br />

eines Produkts angepasst<br />

• Anforderungen:<br />

• Entwicklungszustände müssen zeitbezogen protokolliert werden<br />

• Zugriff auf frühere Versionen ist gezielt möglich, z.B. AGB vom<br />

30.6.1998<br />

• Versionsverwaltung<br />

• Speicherung eines geänderten Dokuments unter<br />

Beibehaltung der vorherigen Version(en)


DMS-Funktion - Check-In/Check-Out<br />

Person 2<br />

Nur Lesezugriff<br />

Lese- und Schreibzugriff<br />

Version 1<br />

Version 2<br />

Archiv<br />

Check-Out<br />

Check-In<br />

Version 1<br />

Version 2<br />

Person 1<br />

Schreibzugriff<br />

(z.B.: in WORD )


DMS-Funktion - Check-In/Check-Out<br />

• Check-In<br />

• Eingehende Dokumente werden entsprechend ihrer<br />

Indizierung abgelegt<br />

• Index wird in einer speziellen Meta-Datenbank verwaltet, er<br />

enthält eine Referenz auf das Dokument<br />

• Wichtig: Nur auf diesem Weg kommen Dokumente in die<br />

Ablage<br />

• Check-Out<br />

• Zur Weiterverarbeitung muss das Dokument für gleichzeitige<br />

Änderungen durch andere Benutzer gesperrt werden<br />

(vgl. Datenbank-Transaktionen)


<strong>Gliederung</strong><br />

• Definition – Dokument<br />

• Definition - Dokumentenmanagement<br />

• Funktionen<br />

• Nutzen<br />

• Anbieter und Produkte


DMS - Importwege


DMS - Exportwege


Traditionelle<br />

Posteingangsbearbeitung<br />

Postkorb<br />

Sachgebiet A: H. Müller<br />

Zentrale<br />

Posteingang<br />

Post-<br />

Verteilung<br />

Postkorb<br />

Sachgebiet B: H. Maier<br />

Postkorb<br />

Sachgebiet C: H.Schulze<br />

Posteingang


Traditionelle<br />

Dokumentenweiterleitung<br />

Postkorb<br />

Sachbearbeiter A<br />

Verfügung/<br />

Dokumentenweiterleitung<br />

Akt.Zeich.<br />

AK0345867<br />

Vorgangsakte<br />

Dokument<br />

Vorlagekorb<br />

Sachbearbeiter D<br />

+<br />

Akt.Zeich.<br />

AK0345867<br />

Vorgangsakte<br />

Postkorb<br />

+<br />

Sachbearbeiter C<br />

Ablage<br />

im Archiv/ Registratur<br />

Akt.Zeich.<br />

AK0345867<br />

Vorgangsakte


ELO-Demo<br />

• Präsentation von ELO (von CD)<br />

• Workshop mit ELO


Nutzendefizite<br />

• Zeitverschwendung im Dokumentenmanagement ohne<br />

Rechnerunterstützung :<br />

• Dokumente sind schwer zu verteilen<br />

• Dokumente zu veröffentlichen ist aufwendig<br />

• Dokumente sind schwer zu finden<br />

• Dokumentenerstellung ist ein Ad-Hoc-Vorgang<br />

• Papierbasierte Archivierung ist teuer und ineffizient


Nutzen - Quantifizierung<br />

• Kosten bei Bearbeitung und Ablage in Papierform :<br />

• Ablagekosten pro Dokument zwischen 0.30 und 1.00 €<br />

• Recherchekosten pro Beleg/Vorgang zwischen 0.35 und 20.00 €<br />

• Tätigkeit Einsparung<br />

• Schnellere Ablage und Recherche 25% - 40%<br />

• Reduzierung der Archivfläche 50% - 80%<br />

• Verkürzung der Durchlaufzeit 30% - 90%<br />

• Reduzierung von Routinearbeiten 30% - 40%


Nutzen - allgemein<br />

Verbesserung der Gewinnsituation<br />

Kostenreduzierung<br />

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Schnellerer Zugriff /<br />

höhere Flexibilität<br />

Qualitätsverbesserung<br />

Effizienterer Ressourceneinsatz<br />

Kürzere Durchlaufzeiten


Nutzen - detailliert<br />

Umfassende Auskunftsbereitschaft<br />

Fortschrittlicher Arbeitsplatz<br />

Freiräume für höherwertige Arbeiten<br />

Bessere Entscheidungen<br />

Sicherheit<br />

Abdeckung rechtlicher<br />

Anforderungen<br />

Verbesserung des Servicegrades, höhere<br />

Kundenbindung<br />

Sachbearbeiter ist Dienstleister nicht<br />

Aktenverwalter<br />

Routinearbeiten werden durch das DMS<br />

abgedeckt<br />

Bereitstellung vorgangsbezogener<br />

Informationen<br />

Keine verlorenen Dokumente oder<br />

unvollständige Akten<br />

GDPdU- und AO-konform


Nutzen - empirisch<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Angaben in %<br />

Quelle: BARC nach CW 23/2004<br />

Sicherheit<br />

ortsunabhängige<br />

Information<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

Prozessbeschleunigung<br />

Auskunftsfähigkeit<br />

Zeitersparnis<br />

Kostenersparnis


<strong>Gliederung</strong><br />

• Definition – Dokument<br />

• Definition - Dokumentenmanagement<br />

• Funktionen<br />

• Nutzen<br />

• Anbieter und Produkte


DMS-Anbieter<br />

Anbieter<br />

Produkt<br />

Schwerpunkt<br />

Ceyoniq Ceyoniq Content Manager 1 und 2<br />

Documentum Documentum 5.0 4<br />

Docuware Docuware 4.5b 1 und 2<br />

Easy Software Easyware 3.3 1 und 4<br />

Elo Digital Office Elo Office 5.0 4<br />

Filenet Filenet P8 3 und 4<br />

Hummingbird Hummingbird DM 5.1 2 und 4<br />

Hyperwave IS/6 6.2 2 und 4<br />

IBM Content Manager 8.1 1 und 4<br />

Saperion Saperion 5.0 1 und 4<br />

Windream Windream 3.6 2<br />

Profil 1: Ablage, Recherche und klassisches Archiv<br />

Profil 2: Elektronisches DM<br />

Profil 3: Content-Management<br />

Profil 4: Prozessorientiertes DM<br />

Quelle: BARC nach Computerwoche 1/2<br />

2004, S. 14-15.


Funktionsübersicht 1<br />

Ceyonic<br />

Documentum<br />

Docuware<br />

Easy<br />

ELO<br />

Erfassung von NCI 3 4.5 3 4.5 4<br />

Erfassung von CI 3 4 3.7 4.5 3.7<br />

Indexierung 3 4 3 4 4<br />

Recherche Desktop 2.5 4.5 2.5 3 3.7<br />

Recherche Web-<br />

Client<br />

1.6 3.7 0.5 3 2<br />

Text Mining 0 2 0 3 0<br />

Mail-Integration 2.5 4.5 3.5 5 3.5<br />

Workflow 0 3.7 1.2 3.7 3.7<br />

Web-Content-<br />

Management<br />

0 2.5 0 4 0


Funktionsübersicht 2<br />

Filenet<br />

Humming-<br />

bird<br />

Hyperwave<br />

IBM<br />

Saperion<br />

Erfassung von NCI 5 3 0 4.5 4<br />

Windream<br />

3<br />

Erfassung von CI 5 3.3 4 4 5<br />

4<br />

Indexierung 5 3.7 3.3 3.3 5<br />

4.5<br />

Recherche<br />

Desktop<br />

Recherche Web-<br />

Client<br />

0 4.5 0 5 5<br />

4<br />

5 4.5 3.3 5 5<br />

4<br />

Text Mining 2 0 2 3 0<br />

0<br />

Mail-Integration 3 4 3 5 5<br />

4<br />

Workflow 5 3.3 5 3.3 5<br />

1.6<br />

Web-Content-<br />

Management<br />

5 0.8 5 5 0.8<br />

3


Literatur und Demos<br />

Info-CD windream<br />

Demo-Version : http://www.windream.de<br />

Info-CD ELO-Office<br />

Informationen : www.elo-digital.de


Geschäftsprozesse<br />

Prof. Dr. W. Riggert<br />

Individual- vs. Standardsoftware<br />

Geschäftsprozesse


Individualsoftware<br />

Individualsoftware wird für eine bestimmte Aufgabe in einem<br />

Unternehmen erstellt. Neben der expliziten Ausrichtung auf die<br />

spezifischen Bedürfnisse des Betriebes gehören diesem auch die<br />

alleinigen Rechte am zugehörigen Quellcode<br />

Geschäftsprozesse


Standardsoftware<br />

Programme, die auf einen gewissen Grad an Allgemeingültigkeit und<br />

mehrfache Nutzung für dieselbe Aufgabe an anderer Stelle konzipiert<br />

sind.<br />

Geschäftsprozesse


Arten von Standardsoftware<br />

Aufgabenorientierte Standardsoftware deckt nur Einzelaufgaben ab,<br />

die in allen Unternehmen vorkommen und nicht firmen- oder<br />

branchenspezifisch sind, z.B. Textverarbeitung<br />

Prozessorientierte Standardsoftware bildet Geschäftsprozesse des<br />

Unternehmens ab, z.B. SAP R/3<br />

Geschäftsprozesse


Vorteile von Standardsoftware<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kostengünstig<br />

Zeitersparnis in der Entwicklung<br />

Kompensation von Personal- und Know-How-Engpässen<br />

Bessere Qualität als bei Eigenentwicklung durch Erfahrung der<br />

Programmierer<br />

Zukunftssicherheit bzw. Pflege und Wartung<br />

Geschäftsprozesse


Nachteile der Standardsoftware<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Eigenschaften stimmen nur teilweise mit den Anforderungen<br />

überein<br />

Die innerbetriebliche Ablauforganisation muss möglicherweise der<br />

Standardsoftware angepasst werden<br />

Schnittstellenprobleme zu anderen Anwendungen<br />

Notwendigkeit individueller Anpassungen<br />

Abhängigkeit von einem Anbieter<br />

Geschäftsprozesse


Prozessorientierte Standardsoftware<br />

<br />

<br />

<br />

Unterstützung aller Geschäftsprozesse des kaufmännischen bzw.<br />

betriebswirtschaftlichen Bereichs<br />

Integration überbetrieblicher Zusammenarbeit z.B. für SCM und<br />

CRM<br />

Geschäftsprozesskonzept verallgemeinerbar, d.h. für viele<br />

Unternehmen zutreffend -> Gefahr<br />

<br />

<br />

<br />

Kernbereich = vorgedachte Prozesse stimmen mit den realen<br />

Abläufen nur bis zu einem bestimmten Grad überein.<br />

Parameterbereich = modifizierte Prozesse durch Customizing,<br />

d.h. begrenzt individualisierbar<br />

Programmierbereich = durch Zusatzprogrammierung, z.B. ABAP,<br />

Wahrung des Profils in den Kernprozessen<br />

Geschäftsprozesse


Einführungsaufwand<br />

<br />

<br />

<br />

Je mehr Anpassungsaufwand zu leisten ist, desto komplexer wird<br />

die Installation = Komplexitätsfalle<br />

Parametrisierung ist für die individuelle Gestaltung notwendig<br />

Zentrale unternehmensweite Datenbank muss auf einem<br />

unternehmensweiten Datenmodell basieren<br />

Geschäftsprozesse


Einführungsstrategie<br />

<br />

<br />

<br />

schrittweise Einführung: Einführung eines Teils des<br />

Anwendungssystems mit nur einem Teil der Daten oder als Pilotlauf<br />

mit nur einem Teil der Stellen<br />

schlagartige Einführung (big-bang): Einführung des gesamten<br />

Anwendungssystems einschließlich sämtlicher Daten zu einem<br />

Stichtag unter gleichzeitiger Beendigung des Altsystems<br />

parallele Einführung: gleichzeitige, begrenzte Fortführung des<br />

Altsystems<br />

Geschäftsprozesse


Begleiterscheinungen<br />

<br />

<br />

<br />

Zunehmende DV-Durchdringung -> Unternehmen gewinnen<br />

Prozess-Kow-How und profitieren von Innovationen in<br />

betriebswirtschaftlichen Methoden, z.B. CRM, Balanced Scorecard<br />

Flexibilität und Zementierung -> Standardsoftware birgt das<br />

Risiko des Verlustes der Flexibilität, die eine Veränderung von<br />

Strukturen behindert<br />

Profilverlust -> Standardsoftware dient nicht der Gewinnung<br />

strategischer Vorteile<br />

Geschäftsprozesse


Deckungsgrad der Prozesse<br />

<br />

<br />

<br />

Anpassung der realen Geschäftsprozesse an die Vorgaben der<br />

Standardsoftware<br />

Anpassung der Prozesse der Standardsoftware an die realen<br />

Gegebenheiten<br />

Kompromiss aus beiden<br />

Entscheidung wird auch durch den Aufwand bei einem<br />

Releasewechsel beeinflusst<br />

Oft: erste Lösung für unterstützende Prozesse eine der anderen<br />

für die Kernprozesse<br />

Geschäftsprozesse


Bestandteile von Geschäftsprozessen<br />

<br />

<br />

<br />

Objekte / Artefakte<br />

<br />

Objekte durchlaufen einen Prozess und ändern Ihren Status durch<br />

Aktivitäten, die auf ihnen ausgeführt werden. Ein Objekt ist das<br />

zentrale Element eines Prozesses, da Prozesse durch sie erst ihre<br />

Existenzberechtigung erhalten und unterschieden werden.<br />

Aktivitäten / Schritte / Aufgaben<br />

<br />

Aktivitäten sind Arbeitseinheiten, die innerhalb eines Prozesses<br />

ausgeführt werden. Die gleiche Aktivität kann in verschiedenen<br />

Prozessen und auf verschiedenen Objekten ausgeführt werden.<br />

Aktivitäten sollten demnach in wiederverwendbarer Form gestaltet<br />

werden.<br />

Ressourcen / Beteiligte<br />

<br />

Ressourcen werden benötigt, um Aktivitäten ausführen zu können und<br />

verhalten sich entweder aktiv (wie z. B. personelle Ressourcen) oder<br />

passiv (wie z. B. Material).<br />

Geschäftsprozesse


Definition Geschäftsprozess<br />

Ein Geschäftsprozess bezeichnet mehrere dynamische,<br />

abteilungsübergreifende aber fachlich zusammenhängenden, arbeitsteilige<br />

Aufgaben, die in logischer und zeitlicher Abhängigkeit zueinander stehen<br />

Geschäftsprozesse


Eigenschaften von Geschäftsprozessen<br />

<br />

Automatisierungsgrad: Anteil an der Aufgabenerfüllung, der ohne<br />

menschlichen Eingriff durch die Informationstechnologie erfolgt.<br />

<br />

Datenintegration: Verbindung der Datenbestände, die für die<br />

einzelnen Aufgaben des Geschäftsprozesses benötigt werden<br />

<br />

Prozessintegration: Durchgängigkeit des Ablaufs über<br />

verschiedene Organisationsbereiche. Die Übergänge werden als<br />

Organisationsbrüche bezeichnet<br />

<br />

Grad der Arbeitsteilung: Zahl der involvierten Personen und<br />

Gradmesser für den Abstimmungs- und Kommunikationsaufwand<br />

Geschäftsprozesse


Funktionale Aspekte<br />

Funktionalität:<br />

Beschreibung der Aktivitäten<br />

Bezug zu konsumierten/produzierten/notwendigen Daten<br />

Strukturierung:<br />

Vorgänge werden aus elementaren Aktivitäten aufgebaut<br />

Geschachtelte Struktur möglich (Subworkflows).<br />

Operationaler Aspekt:<br />

Implementierung / Beschreibung der<br />

Aktivitäten, Werkzeugunterstützung<br />

Geschäftsprozesse


Verhaltensbezogene Aspekte<br />

Kontrollstruktur:<br />

Ereignisse und Bedingungen<br />

Ausführungsreihenfolge<br />

Zeitaspekte:<br />

vorgesehener oder möglicher Ausführungszeitpunkt<br />

zeitliche Limitierung<br />

Verzögerung, Existenzabhängigkeit<br />

Umweltaspekte:<br />

Externe Ereignisse<br />

Interaktion / Kommunikation<br />

Geschäftsprozesse


Organisatorische Aspekte<br />

Organisationsstruktur:<br />

Personen: Auslastung, Stellenbelegung, Krankheit/Urlaub<br />

Rollen: Fähigkeiten, Rechte, Funktionen, usw.<br />

Beziehungen: Stellvertreter, Vorgesetzter<br />

Aufgaben: statisch vs. flexible/dynamische Zuordnung<br />

Topologie:<br />

Standorte, Abteilungen, Teams<br />

Netzwerke, Ressourcen, Kommunikation<br />

Business Rules:<br />

Gründe der (nicht) Ausführung von Prozessen<br />

Abhängigkeiten von anderen Prozessen<br />

<br />

Geschäftsprozesse


Informationsbezogene Aspekte<br />

Datenstruktur:<br />

Datentypen / Objekte<br />

Datenfluss / Datenabhängigkeiten<br />

Integritätsbedingungen für Daten<br />

Speicherstruktur:<br />

Ablagen, Ordner, Datenbanken<br />

Verfügbarkeit, Zugriffsrechte<br />

Datenschutzes/Schutz sensibler Unternehmensdaten<br />

Geschäftsprozesse


Allgemeine Rahmenbedingungen<br />

Sicherheitsbezogene Aspekte:<br />

Einhaltung des Datenschutzes<br />

Verschlüsselungsverfahren und Kommunikationsprotokolle<br />

Anpassungsaspekte:<br />

Bedingungen für Änderungen: wann und von wem<br />

Art der Propagation der Änderungen, Geltungsbereich<br />

Qualitätsaspekte:<br />

Vorgehensmodelle, Meilensteine, Begehungen<br />

Geschäftsprozesse


Komponenten - Beispiele<br />

- Ereignisse aktivieren Funktionen<br />

Das Ereignis: „Rechnung ist eingegangen“<br />

aktiviert die Funktion „Rechnung prüfen“.<br />

– Funktionen erzeugen Ereignisse<br />

Die Funktion „Wareneingang prüfen“ erzeugt z. B.<br />

u. U. das Ereignis „Ware ist fehlerhaft“.<br />

– Organisationseinheiten sind verantwortlich für Funktionen<br />

„Einkauf“ ist verantwortlich für die Funktion<br />

„Lieferant auswählen“.<br />

– Daten sind Input für Funktionen<br />

Das Datenobjekt „Rechnung“ ist Input für die Funktion<br />

„Rechnung prüfen“<br />

Geschäftsprozesse


Geschäftsprozessarten<br />

Geschäftsprozesse


Geschäftsprozessklassifikation<br />

Geschäftsprozesse


Funktionen quer zur Organisation<br />

Geschäftsprozesse


Entwicklung<br />

Neben der Betrachtung der internen Geschäftsprozesse gewinnen<br />

unternehmensübergreifende Vorgänge an Bedeutung<br />

Daraus entsteht Potenzial zur Reduzierung der kostenintensiven<br />

Medienbrüche an den Unternehmensgrenzen<br />

Geschäftsprozesse


Reorganisation<br />

<br />

Ziel ist es folgende Schwachstellen zu beseitigen:<br />

Abläufe transparenter machen<br />

Durchlaufzeiten verkürzen<br />

Auslastung der Ressourcen optimieren<br />

Kosten minimieren<br />

Flexibilität erhöhen<br />

Motivation der Mitarbeiter steigern<br />

Geschäftsprozesse


Modellierungsvoraussetzungen<br />

<br />

Um Geschäftsprozesse darzustellen, ist ein Wahrnehmen ihrer<br />

Abläufe und Bestandteile notwendig. Dies betrifft<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die beteiligten Personen,<br />

die Einzelaufgaben,<br />

die involvierten Abteilungen,<br />

den Wiederholungsgrad,<br />

den Strukturierungsgrad,<br />

die Bedürfnisse der externen Kunden<br />

Geschäftsprozesse


Modellierungsfreiheit<br />

<br />

Detaillierungsgrad: Feinheit der Erfassung und Abbildung der<br />

Geschäftsprozesseinzelheiten<br />

<br />

Länge: Einteilung in Ereignisse und Funktionen ist individuell, z.B.<br />

Personalbeschaffung – wann gilt dieser Prozess als beendet<br />

<br />

Methode: Zur graphischen Darstellung existieren unterschiedliche<br />

Konzepte, z.B. KERN und EPK.<br />

Geschäftsprozesse


Spannungsfeld geschäftlicher<br />

Aktivitäten<br />

Geschäftsprozesse


Aufgaben<br />

<br />

Beantworten Sie bitte kurz die beiden folgenden Fragen:<br />

Was verstehen Sie unter Insellösungen<br />

Wo traten diese historisch gesehen überwiegend auf<br />

<br />

Geschäftsprozesse liegen quer zur klassischen Aufbauorganisation.<br />

Diskutieren Sie diese Aussage<br />

Geschäftsprozesse


KERN – Beispiel Prozessmanagement<br />

Geschäftsprozesse


KERN – Beispiel Buchungsmanagement<br />

Geschäftsprozesse


ARIS - Haus<br />

Geschäftsprozesse


ARIS-Ziel<br />

ARIS ist ein Architekturmodell für eine integrierte Betrachtung von<br />

Anwendungssystemen, die auf Geschäftsprozessen beruhen<br />

Geschäftsprozesse


Aris-Sichten<br />

Organisationssicht<br />

Welche Organisationseinheiten existieren<br />

(z.B. Einkauf, Vertrieb, Rechnungswesen)<br />

Datensicht<br />

Welche Informationen sind relevant<br />

(z.B. Kunden, Lieferanten, Artikel, Stücklisten)<br />

Funktionssicht<br />

Welche Funktionen werden durchgeführt<br />

(z.B. Anfragen erstellen, Rechnung prüfen)<br />

Steuerungssicht<br />

Zusammenhang zwischen Daten,<br />

Funktionen und Organisations-Einheiten<br />

Geschäftsprozesse


3 Ebenen der Aris-Sichten<br />

Delfmann, Rieke: UNI Münster<br />

Geschäftsprozesse


Beschreibungsebenen<br />

fachliche Sprachwelt<br />

halbformale Beschreibungsmethoden<br />

(„Lieferant produziert Artikel“)<br />

Modellhafte Abbildung der betrieblichen<br />

Realität unter Berücksichtigung einer<br />

formalisierten Beschreibungsmethode<br />

(„ERM“ bzw. „EPK“)<br />

Einbezug von DV-Spezifika<br />

(„Relationen“ bzw. „Kontrollflüsse“)<br />

Übertragung auf die konkreten<br />

DV-Komponenten<br />

(„SQL-Code“ bzw. „Smalltalk-Code“)<br />

Geschäftsprozesse


Ausgewählte Methoden<br />

Geschäftsprozesse


Funktionssicht<br />

Die Vorgänge, die Leistungen transformieren, und die zwischen<br />

ihnen bestehenden statischen Beziehungen werden in der<br />

Funktionssicht beschrieben. Die Begriffe Funktion, Vorgang und<br />

Tätigkeit werden hierbei synonym verwendet<br />

Geschäftsprozesse


Funktionsbaum<br />

Fertigung<br />

Arbeitsvorbereitung<br />

Bearbeitung<br />

Werkzeug<br />

montieren<br />

Werkzeug<br />

messen<br />

Werkzeug<br />

bereitstellen<br />

Geschäftsprozesse<br />

Rüsten<br />

Bauteile<br />

bereitstellen<br />

Spanende<br />

Bearbeitung<br />

Bauteile<br />

entnehmen<br />

ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />

Marke der IDS Scheer AG


Organisationssicht<br />

Bildet die die Funktionen ausführenden Mitarbeiter, die<br />

Organisationseinheiten sowie deren Struktur untereinander ab<br />

Geschäftsprozesse


Organigramm<br />

Fertigungsplaner<br />

Produktentwicklung<br />

Typ: ist fachlich<br />

vorgesetzt<br />

Leiter<br />

Entwicklung<br />

Konstrukteur<br />

Produktion<br />

Fertigung<br />

wird gebildet<br />

durch<br />

Montage<br />

Leiter<br />

Fertigung<br />

Versand<br />

Geschäftsleitung<br />

Geschäftsprozesse<br />

ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />

Marke der IDS Scheer AG


Datensicht<br />

Die Informationsobjekte und deren Attribute sowie die Beziehungen<br />

zwischen den Informationsobjekten werden in der Datensicht beschrieben.<br />

Da Ereignisse den Status des Prozesses zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

darstellen, werden sie ebenfalls der Datensicht zugeordnet<br />

Geschäftsprozesse


Steuerungssicht<br />

In der Prozess- oder Steuerungssicht werden<br />

– einerseits die statischen Verbindungen zwischen<br />

den Objekten der Daten-, Funktions-, Leistungs-,<br />

und Organisationssicht und andererseits<br />

– die zeitlich-logischen Abläufe der Prozesse<br />

dargestellt<br />

Geschäftsprozesse


Aris Gesamtmodell<br />

Geschäftsprozesse


Geschäftsprozesse


Geschäftsprozesse - EPK<br />

Prof. Dr. W. Riggert<br />

Darstellung von<br />

Geschäftsprozessen – EPK


Was muss modelliert werden<br />

Funktionen<br />

Werkzeug messen,<br />

Bauteil bearbeiten,<br />

Baugruppe montieren, ...<br />

Daten<br />

Artikel, Kunden,<br />

Material, Lieferanten, ...<br />

Organisations- Vertrieb, Produktion,<br />

einheiten Lager, Rechnungswesen, ...<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Was muss modelliert werden<br />

Ereignisse<br />

Ware ist eingetroffen,<br />

Rechnung ist storniert, ...<br />

Ressourcen PC, Papier, Messgerät, ...<br />

Leistungen<br />

GPO-Beratung, Beamer,<br />

Wartung, ...<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Wie können Abläufe dargestellt<br />

werden<br />

• textuell<br />

„Für die Messung der Bauteile ist die Abteilung<br />

Qualitätssicherung fachlich verantwortlich.”<br />

• tabellarisch<br />

Funktion Organisationseinheit Beziehung<br />

Messung Qualitätssicherung ist fachlich<br />

verantwortlich<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Wie können Abläufe dargestellt<br />

werden<br />

• grafisch<br />

Bauteil<br />

messen<br />

ist fachlich<br />

verantwortlich<br />

Qualitätssicherung<br />

Informationsobjekt<br />

Verrichtung<br />

Betriebliche Anwendungssysteme<br />

ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />

Marke der IDS Scheer AG


EPK-Sichten 1<br />

Leistungssicht<br />

– Die Leistungssicht strukturiert alle materiellen und<br />

immateriellen Input- und Outputleistungen, die in den GP<br />

eingebracht bzw. in ihm erbracht werden.<br />

Datensicht<br />

– Die Informationsobjekte und deren Attribute sowie die<br />

Beziehungen zwischen den Informationsobjekten werden in<br />

der Datensicht beschrieben. Da Ereignisse den Status des<br />

Prozesses zu einem bestimmten Zeitpunkt darstellen, werden<br />

sie ebenfalls der Datensicht zugeordnet.<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


EPK-Sichten 2<br />

Funktionssicht<br />

– Die Vorgänge, die Leistungen transformieren, und die<br />

zwischen ihnen bestehenden statischen Beziehungen werden<br />

in der Funktionssicht beschrieben. Die Begriffe Funktion,<br />

Vorgang und Tätigkeit werden hierbei synonym verwendet<br />

Organisationssicht<br />

– Die Organisationselemente und deren Beziehungen bilden<br />

die Aufbauorganisation und werden in der Organisationssicht<br />

beschreiben.<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Funktionsbaum<br />

Fertigung<br />

Arbeitsvorbereitung<br />

Bearbeitung<br />

Werkzeug<br />

montieren<br />

Werkzeug<br />

messen<br />

Werkzeug<br />

bereitstellen<br />

Rüsten<br />

Bauteile<br />

bereitstellen<br />

Betriebliche Anwendungssysteme<br />

Spanende<br />

Bearbeitung<br />

Bauteile<br />

entnehmen<br />

ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />

Marke der IDS Scheer AG


Organigramm<br />

Fertigungsplaner<br />

Produktentwicklung<br />

Typ: ist fachlich<br />

vorgesetzt<br />

Leiter<br />

Entwicklung<br />

Konstrukteur<br />

Produktion<br />

Fertigung<br />

wird gebildet<br />

durch<br />

Montage<br />

Leiter<br />

Fertigung<br />

Versand<br />

Geschäftsleitung<br />

Betriebliche Anwendungssysteme<br />

ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />

Marke der IDS Scheer AG


EPK-Sichten 3<br />

In der Prozess- oder Steuerungssicht werden<br />

– einerseits die statischen Verbindungen zwischen<br />

den Objekten der Daten-, Funktions-, Leistungs-,<br />

und Organisationssicht und andererseits<br />

– die zeitlich-logischen Abläufe der Prozesse<br />

dargestellt<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Grundelemente<br />

Die grundlegenden Elemente einer eEPK sind Funktionen,<br />

Ereignisse und Verknüpfungsoperatoren (Konnektoren).<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Ereignis<br />

Ein Ereignis ist ein eingetretener Zustand im<br />

Informationssystem, der den weiteren Ablauf im<br />

Informationssystem determiniert. Es bildet einen<br />

Zeitpunkt bezogenen Sachverhalt ab, und stellt die<br />

passive Komponente im Anwendungssystem dar.<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Funktion<br />

Eine Funktion beschreibt die Durchführung<br />

eines betrieblichen Vorgangs, der zur Erfüllung<br />

eines Unternehmensziels beiträgt. Sie ist somit<br />

eine semantische Verarbeitungsregel, die einen<br />

Eingangszustand in einen Zielzustand (Output)<br />

umwandelt. Eine Funktion ist eine aktive<br />

Komponente in einem Anwendungssystem.<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Beispiel - Bestellanforderung<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Konnektoren<br />

Wenn einer der Pfade noch nicht vollständig durchlaufen wurde, so<br />

kommt der Prozess an diesem Punkt so lange zum Erliegen bis alle<br />

eingehenden Prozesspfade durchlaufen wurden.<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Verwendung der Konnektoren<br />

Konnektoren werden zum einen dazu benutzt, um den logischen<br />

Charakter der Verzweigungen im Prozessablauf darzustellen<br />

– Dabei entspricht der UND-Operator einer Parallelisierung des<br />

Ablaufs, während der<br />

– XOR-Operator zur Modellierung von Alternativen im<br />

Prozessablauf verwendet wird.<br />

– Der ODER-Operator lässt sowohl einen parallelen Ablauf des<br />

Prozesses als auch eine Entscheidung für eine zweiten Pfad zu.<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Beispiele logischer Konnektoren<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Bedingungen an Konnektoren<br />

Entweder darf immer nur genau eine Kante in einem<br />

logischen Verknüpfungsoperator eingehen und mehrere<br />

Kanten austreten oder<br />

Es dürfen mehrere Kanten in einem logischen<br />

Verknüpfungsoperator eingehen und genau 1 Kante aus<br />

dem logischen Verknüpfungsoperator hinausführen<br />

Die Kombination mehrerer ein- und ausgehender Kanten<br />

an einem Operator ist nicht erlaubt, da sie zu keiner<br />

eindeutigen Aussage führt.<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


UND<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


XOR<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Offenes OR<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Ereignisgesteuerte Prozesskette<br />

Bauteil<br />

bereitgestellt<br />

Prüfprogramm<br />

geladen<br />

Messtaster<br />

eingespannt<br />

Bauteil<br />

aufspannen<br />

Protokoll<br />

ausdrucken<br />

Qualitätskontrolle<br />

XOR<br />

Bauteil<br />

aufgespannt<br />

Bauteil<br />

messen<br />

Keine Toleranzabweichungen<br />

Toleranzabweichungen<br />

Ausschuss<br />

Bauteil<br />

vermessen<br />

Nacharbeit<br />

prüfen<br />

Betriebliche Anwendungssysteme<br />

ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />

Marke der IDS Scheer AG


Beispiel einer Prozessmodellierung<br />

Messprogramm<br />

FB<br />

Prüfergebnis<br />

FB<br />

Bauteil<br />

aufgespannt<br />

Bauteil<br />

messen<br />

Bauteil<br />

vermessen<br />

Qualitätsdaten<br />

3D-Messmaschine<br />

Mitarbeiter<br />

QS<br />

EX<br />

Protokoll<br />

Protokoll<br />

ausdrucken<br />

XOR<br />

Keine Toleranzabweichungen<br />

Toleranzabweichungen<br />

Betriebliche Anwendungssysteme<br />

Ausschuss<br />

ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />

Marke der IDS Scheer AG


Geschäftsprozess - Wiederholung<br />

Kunden Artikel Lieferanten<br />

Lager<br />

Touren Kunden Artikel<br />

Kundenauftrag<br />

geschlossen<br />

Auftragsannahme<br />

Beschaffung<br />

Auftrag angenommen<br />

Beschaffung<br />

abgeschlossen<br />

Versand<br />

Versand ab-<br />

Vertrieb<br />

Beschaffung<br />

Vertrieb<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Geschäftsprozess - Freiheiten<br />

Prozesse dienen nicht nur der Herstellung von Produkten, sondern die<br />

Prozessform bestimmt auch umgekehrt die Produktart.<br />

(Evt. eine Quelle für Produktinnovationen)<br />

Bestellen Servieren Essen Bezahlen<br />

Prozess bei einem Essen in einem gehobenen Restaurant<br />

Bestellen<br />

Bezahlen<br />

Selbstservieren<br />

Essen<br />

Prozess bei einem Essen in einem Fast-Food-Restaurant<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Aufgabe<br />

<br />

<br />

<br />

Ereignis: Berechtigung zum Reisekostenantrag ist vorhanden, Reise<br />

ist Inlandsreise, Reise ist Auslandsreise, Reisedaten sind erfasst,<br />

Reiseantrag ist genehmigt, Reiseantrag ist nicht genehmigt,<br />

Reiseantrag ist storniert<br />

Funktion: Eigenschaften der Reise bestimmen, Reisezeit erfassen,<br />

Reiseziel erfassen, Text zur Reise erfassen, Reisekosten simulieren<br />

Prozesswegweiser: Reisegenehmigungsverfahren<br />

Betriebliche Anwendungssysteme


Lösung 1<br />

Berechtigung<br />

ist vorhanden<br />

Eigenschaften der<br />

Reise bestimmen<br />

Reise ist<br />

Inlandsreise<br />

XOR<br />

XOR<br />

Reise ist<br />

Auslanssreise<br />

Text zur Reise<br />

erfassen<br />

Reisezeit<br />

erfassen<br />

Betriebliche Anwendungssysteme<br />

Reiseziel<br />

erfassen


Lösung 2<br />

Text zur Reise<br />

erfassen<br />

Reisezeit<br />

erfassen<br />

Reiseziel<br />

erfassen<br />

Reisedaten<br />

sind erfasst<br />

Reisekosten<br />

simulieren<br />

Reiseantrag ist<br />

genehmigt<br />

XOR<br />

Reiseantrag ist<br />

nicht genehm.<br />

Betriebliche Anwendungssysteme<br />

Reiseantrag ist<br />

storniert


Betriebliche Anwendungssysteme


Customer Relation Management<br />

Prof. Dr. W. Riggert<br />

CRM<br />

Studienmodul der AKAD


<strong>Gliederung</strong><br />

<br />

Entstehung des CRM-Gedankens<br />

<br />

Begriffsdefinition CRM<br />

<br />

Zielsetzung CRM<br />

<br />

Methoden und Werkzeuge


Der Erfolgsfaktor<br />

Kundennähe<br />

Peters und Waterman<br />

stellen 1982 in ihrem<br />

Bestseller<br />

„In Search of Excellence“<br />

folgendes fest:<br />

„Nähe zum Kunden“ ist<br />

eine von acht<br />

Erfolgsdimensionen, die<br />

für den Erfolg eines<br />

Unternehmens<br />

entscheidend sind.


Historie des Kundenmanagements<br />

CRM, CRM, diensteintegrierende Kunden- Kunden-<br />

Interaktions-Systeme mit mit vollständiger<br />

vollständiger<br />

Systemsteuerung, Systemsteuerung, und und Kontrolle Kontrolle der<br />

Multiservice-customer-interaction der<br />

Kundeninteraktion mit<br />

Kundeninteraktion vom vom Erstkontakt mit<br />

Erstkontakt über<br />

computer-telephony über<br />

Lieferung/Leistung und<br />

Lieferung/Leistung bis und web-enabled<br />

bis zur web-enabled<br />

zur Gewährleistung<br />

call Gewährleistung<br />

CTI CTI mit mit PC-client/server und callcenters centersmit PC-client/server und Nachverkauf, mit Fax- Fax-und Nachverkauf, für egal E-mailfür<br />

inbound egal über E-mailinbound<br />

über welches<br />

Integration, welches CC mit web, e-mail...<br />

und und outbound, Medium Integration, self-service-<br />

self-serviceoutbound,<br />

Komponenten, Medium Kombination Kombination von von Komponenten, workflow-integration,<br />

und und out, out, E-commerce-Systeme Vernetzbarkeit, Vernetzbarkeit, remoteagentsagents,<br />

Standards, Standards, Middleware,<br />

Middleware, Virtuelle erstmalig erstmalig CC von von Siemens Siemens mit CTI im im Herbst Herbst 93 93<br />

Call-Center: Call-Center: In In Deutschland<br />

remote-<br />

mit mit CC-Support<br />

CC-Support<br />

Deutschland<br />

Telemarketing-Anwendungen<br />

als als Begriff Begriff in in Umlauf Umlauf gebracht. gebracht. Erst Erst<br />

Datenbankgestütztes seit arbeiten,<br />

seit 97 97 arbeiten, allgemein allgemein branchengängig.<br />

verbesserte branchengängig.<br />

verbesserte Vorgangskenntnis<br />

Vorgangskenntnis Client-Server, Client-Server, Leistungsmerkmale<br />

ACD, Call Anfangs Anfangs Center nur nur high-end high-end Lösungen Lösungen als als<br />

skill-based Traditionelle Traditionelle<br />

digitaler digitaler Arbeitsweise Arbeitsweise<br />

TK-Anlagen<br />

TK-Anlagen mit mit reine Akte, Akte, Kartei,<br />

skill-basedrouting<br />

reine ACD-Funktionen ACD-Funktionen Kartei, oder oder Dialler- Dialler-<br />

Formular, Formular, Stempel, Stempel,<br />

(Sammelnummer, (Sammelnummer, Unterschrift, Unterschrift, Systeme. Rufweiterleitung<br />

Rufweiterleitung<br />

Anruf,<br />

Back-office-integration<br />

Systeme. Anruf,<br />

Rückruf.<br />

Digitale Rückruf. Seit Seit<br />

etc.), über<br />

LM, etc.), über<br />

Anrufbeantworter, Anrufbeantworter, 100<br />

DB, 100 Jahren Jahren gängig.<br />

PC gängig.<br />

Fax, Fax, Seit Seit<br />

den den 60ern 60ern Hostsysteme, Hostsysteme,<br />

Kopierer. Kopierer. Telefonischer Telefonischer ab ab den<br />

•Deutlich<br />

den<br />

•Deutlich 70ern 70ern<br />

Kontakt: verbesserte<br />

Kontakt: verbesserte Erreichbarkeit<br />

Erreichbarkeit<br />

online online mit mit Terminals. Terminals. Kundenkontakt:<br />

•verbesserte Kundenkontakt:<br />

•verbesserte Erreichbarkeit •deutlich<br />

Erreichbarkeit •deutlich effizienteres effizienteres outbound outbound<br />

•meist •meist nur nur passiv passiv oder oder reaktiv<br />

•verbesserte reaktiv<br />

•verbesserte Vorgangskenntnis<br />

•Statistik,<br />

Vorgangskenntnis<br />

•Statistik, Kennzahlen<br />

Kennzahlen<br />

•geringe •geringe Erreichbarkeit,<br />

Erreichbarkeit,<br />

•geringe •geringe Aktionsmöglichkeit<br />

•geringe Vorgangskenntnis<br />

Telefon, Akte, Host<br />

1985<br />

CRM, Contact Cente<br />

1990<br />

•geringe Vorgangskenntnis<br />

1995 2000 2005<br />

•geringe •geringe Aktionsmöglichkeit


Potenziale und Treiber<br />

<br />

<br />

Das amerikanische Data Warehouse Institut schätzt, dass der USamerikanischen<br />

Wirtschaft durch schlechte Daten jährliche Kosten<br />

in Höhe von 600 Milliarden Euro entstehen.<br />

Die Marktforscher der Meta Group sind der Ansicht, dass<br />

90 Prozent aller Geschäftsentscheidungen aufgrund mangelhafter<br />

Datenqualität suboptimal ausfallen.<br />

Quelle: Computerwoche 41/2003, S. 40


Der Paradigmen-<br />

/Perspektivenwechsel<br />

<br />

eine kunden- und beziehungsorientierte Sichtweise mit zwei<br />

zentralen Denkkonzepten:<br />

<br />

<br />

Denken im Kundenbeziehungslebenszyklus (Kundenakquisition,<br />

Kundenbindung, Kundenrückgewinnung)<br />

Denken in der Erfolgskette<br />

Quelle: Bruhn, Kundenorientierung, 2. Aufl., Beck-Wirtschaftsberater, 2003


Änderung der Sichtweise<br />

Motivation<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Abnehmer wird in den Mittelpunkt gerückt<br />

Individualisierung der Kundenbeziehung<br />

Interaktion mit dem Kunden<br />

Identifizierung von Wünschen und Bedürfnissen<br />

Innovative Maßnahmen:<br />

Customer Relationship Management<br />

Verbesserung der Kundenloyalität


<strong>Gliederung</strong><br />

<br />

Entstehung des CRM-Gedankens<br />

<br />

Begriffsdefinition CRM<br />

<br />

Zielsetzung CRM<br />

<br />

Methoden und Werkzeuge


Definition (nach Gabler: Marketing<br />

Lexikon)<br />

<br />

CRM übernimmt die Planung, Durchführung, Kontrolle und<br />

Anpassung aller Unternehmensaktivitäten, die unter Nutzung von<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien zu einer Steigerung<br />

der Profitabilität von Geschäftsbeziehungen (Kundenbeziehungen)<br />

beitragen sollen


Definition 2<br />

<br />

„CRM ist eine kundenorientierte Unternehmensstrategie, die mit<br />

Hilfe moderner Informationstechnologie versucht, auf lange Sicht<br />

profitable Kundenbeziehungen durch ganzheitliche und individuelle<br />

Marketing-, Vertriebs- und Servicekonzepte aufzubauen und zu<br />

festigen.“<br />

Hippner/Wilde 2002


CRM-Definition allgemein<br />

Oberbegriff für alle Maßnahmen, die dazu<br />

dienen,<br />

finden<br />

<br />

den profitablen Kunden<br />

gewinnen<br />

<br />

zu finden,<br />

<br />

<br />

zu gewinnen,<br />

ihn zu binden<br />

binden


Was heißt CRM im Unternehmen<br />

CRM integriert und optimiert auf der<br />

Grundlage einer Datenbank und Software zur Markbearbeitung<br />

abteilungsübergreifend<br />

alle kundenbezogenen Prozesse in<br />

Marketing, Vertrieb, Kundendienst und F&E.<br />

CRM ist ein<br />

ganzheitlicher Ansatz zur Unternehmensführung.


CRM ist Individualisierung im<br />

Massenmarkt<br />

Ansatz „Tante Emma – Prinzip“<br />

eine langfristige, individuelle<br />

Kundenbeziehung wird durch<br />

Nutzung von<br />

Informationstechnologie wird nun<br />

auch auf Massenmärkten möglich.


<strong>Gliederung</strong><br />

<br />

Entstehung des CRM-Gedankens<br />

<br />

Begriffsdefinition CRM<br />

<br />

Zielsetzung CRM<br />

<br />

Methoden und Werkzeuge


Langfristigkeit<br />

<br />

Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen ist lohnend, weil:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Preisprämien: mit steigender Kundenbindung nimmt die<br />

Preiselastizität ab, d.h. Kunden zahlen für vertraute Leistung<br />

höhere Preise<br />

Weiterempfehlung: Loyale Kunden empfehlen Unternehmen<br />

weiter<br />

Kosteneinsparung: Mit zunehmender Dauer gewinnt das<br />

unternehmen ein genaues Kundenprofil -> Reduzierung von<br />

Streuverlusten bei Marketingaktionen<br />

Umsatzwachstum: Je zufriedener ein Kunde, desto eher wird er<br />

Cross-Selling-Angebote annehmen


Integration<br />

<br />

Integration von Marketing, Service und Vertrieb ermöglicht genaue<br />

Abbildung des Kunden und einheitliches Auftraten gegenüber dem<br />

Kunden


CRM-Ziele im Detail (1)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Integration der Kommunikations-, Distributions- und Angebotspolitik<br />

Akquisition: Gewinnung und Aufbau profitabler Kunden (Customer<br />

Lifetime Value)<br />

Langfristige Bindung der Kunden<br />

Umfassende Nutzung von Wissen über Kunden und deren Verhalten<br />

& Konzentration auf hochwertige Kunden<br />

Segmentierung von Zielgruppen<br />

Personalisierung von Verkaufsprozessen<br />

Quelle: Ralph Sonntag, ralph@Sonntag.net


CRM-Ziele im Detail (2)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Erkennen von Korrelationen zwischen Produkten<br />

Optimierung der Marketing-Maßnahmen, Vorausberechnungen<br />

Erkennen von Trendwechseln und Verhaltensänderungen<br />

Erkennen von Anomalien und Abwanderungen/Ausreißern<br />

Früherkennung von Kündigungen (Churn Prevention)<br />

Aufdeckung von Betrugsversuchen (Fraud Detection)<br />

Quelle: Ralph Sonntag, ralph@Sonntag.net


<strong>Gliederung</strong><br />

<br />

Entstehung des CRM-Gedankens<br />

<br />

Begriffsdefinition CRM<br />

<br />

Zielsetzung CRM<br />

<br />

Methoden und Werkzeuge


Formen des CRM<br />

Kollaboratives CRM<br />

Steuerung, Unterstützung und Synchronisation aller<br />

Kommunikationsinstrumente<br />

Operatives CRM<br />

Aktivitäten bzw. Anwendungen zur Optimierung des direkten<br />

Kundenkontakts<br />

Analytisches CRM<br />

Gewinnung und Auswertung kundenbezogener Daten (Herzstück)


CRM-Architekturansätze<br />

(technologisch)


CRM – IT-Gesamtsicht


Operatives und analytisches CRM


Operationales CRM<br />

<br />

<br />

<br />

Back-Office<br />

Dazu zählen das ERP-Kunden-Auftrags-Management, die<br />

Auftragsbearbeitung als Teil der Logistikkettenverwaltung (SCM)<br />

und Sonderanwendungen des Unternehmens (z.B.<br />

Provisionssysteme).<br />

Front-Office<br />

Dies sind hier die direkten Kundeninteraktionssysteme wie<br />

Service-, Marketing- und Vertriebsautomatisationsmanagement.<br />

Mobile-Office<br />

Dies sind die mobilen, den Außendienst unterstützenden<br />

Systeme für den Vertriebs- und den Service-Außendienst, die<br />

durch ausgefeilte Replikationsmechanismen den Austausch und<br />

Abgleich mit den stationären Front-Office-Anwendungen<br />

erlauben.<br />

Quelle: Aufbau und Rolle der Software von internetbasierten CRM-Systemen<br />

von Dieter Roskoni, Symposion Publishing)


Operatives CRM - administrativ<br />

Administrative Aufgaben<br />

dem richtigen Kunden<br />

das richtige Angebot<br />

im richtigen Kommunikationsstil<br />

über den richtigen Kommunikationskanal<br />

zum richtigen Zeitpunkt<br />

übermitteln


Operatives CRM – Sales Automation<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Termin- und Routenplanung<br />

Spesenabrechnung<br />

Besuchsberichterfassung<br />

Unterstützung der Angebotserstellung<br />

Unterstützung der Zielplanung und Budgetierung<br />

Verkaufsübersichten<br />

Kundendatenvermittlung


Operatives CRM – analytische<br />

Aufgaben<br />

<br />

<br />

<br />

Lost Order Analyse: alle Angebote, die zu keinem Auftrag geführt<br />

haben, analysieren<br />

Sales Cycle Analyse: Hinweise auf Wiederbeschaffungszeitpunkte<br />

Opportunity Management: Ermittlung von Verkaufschancen vom<br />

ersten Kundenkontakt bis zum Vertragsabschluss


Kollaboratives CRM (1)<br />

Sprachkanal<br />

Beim Telefon erfolgt dies im Rahmen der Computer-Telefon-<br />

Integration (CTI ) z.B. über ein Spracherkennungs- und –<br />

steuerungssystem (IVR) zur Unterstützung des Agenten und/oder über<br />

eine automatische Anrufverteilung (ACD-Automatic Call Distribution)<br />

zur Verwaltung und Verteilung der Anrufe über die<br />

Agentenarbeitsplätze hinweg (auch über räumlich verschiedene Orte<br />

verteilt).<br />

Web<br />

Über Web-Konferenzen, d.h. Chat oder geführte Web-Recherchen und<br />

Internet-Shops führt der Agent den Benutzer durch das Angebot am<br />

Browser.


Kollaboratives CRM (2)<br />

E-Mail<br />

Ein automatisches E-Mail-Antwort-System z.B. filtert die eingehenden<br />

E-Mails und beantwortet sie teilweise, während der Agent nur noch<br />

diejenigen E-Mails bearbeitet, die nicht automatisiert werden können.<br />

Fax, Brief<br />

Sie können eingescannt und dem Agenten damit elektronisch am<br />

Arbeitsplatz zur Bearbeitung zur Verfügung gestellt werden.<br />

Direkte Kommunikation<br />

Sie erfolgt z.B. am Verkaufsstand oder im Geschäft bzw. der Filiale.<br />

Zusammenarbeit mit anderen Systemen<br />

Dabei kann es sich z.B. um die automatische Ermittlung der<br />

Versandkosten über einen Paketdienst mittels Abfrage im Web und<br />

Integration im eigenen Auftragsabwicklungssystem handeln.


Vorgehensweise<br />

Kommunikationswege<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Briefpost, Telefon und Faxverkehr<br />

Persönlicher Kundenkontakt<br />

One-to-One Marketing<br />

Email und Website<br />

Newsletter, Diskussionsforen<br />

Aktuelle Kataloge, Services<br />

Elektronischer Datenaustausch (B2B)<br />

Einfache Bestellvorgänge<br />

Kosten- und Zeitreduktion<br />

Elektronische Points of Sale


Analytisches CRM (Business<br />

Intelligence)<br />

<br />

Das analytische CRM unterstützt die Wissensextraktion aus<br />

Daten.<br />

<br />

Um dieses Wissen aus Daten zu gewinnen, werden spezielle<br />

Analysetechniken eingesetzt<br />

<br />

Ein werkzeuggestützter Prozess, der vielfach Verfahren<br />

aus der Statistik und der künstlichen Intelligenz anwendet,<br />

um unerwartete, relevante Strukturen im „Datenchaos“ zu<br />

entdecken und für Vorhersagezwecke zu modellieren.


Analytisches CRM - Informationen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Stammdaten der Kunden<br />

Kaufhistorie<br />

Aktionsdaten: Wer wurde wann und wie kontaktiert<br />

Reaktionsdaten: Wer hat auf einen Kontakt reagiert<br />

Hat sich der Kunde beschwert


Data Mining Methode: Segmentierung<br />

<br />

Eine Menge von Elementen wird in Gruppen mit ähnlichen<br />

Elementeigenschaften (Cluster) eingeteilt.<br />

<br />

Jedes Cluster zeichnet sich durch eine charakteristische Verteilung<br />

der Eigenschaften aus. Da die Anzahl der Cluster sowie die<br />

einzelnen Clusterelemente a priori unbekannt sind, handelt es sich<br />

hier um einen nicht-überwachten Lernprozess, der durch die<br />

Bestimmung der Ähnlichkeit zwischen den Elementen gesteuert<br />

wird.<br />

<br />

Beispiel: Modell, mit dem die Kunden eines Internetproviders auf<br />

der Basis ihres Surfverhaltens in fünf charakteristische<br />

Kundengruppen eingeteilt werden können.


Data Mining Methode: Assoziation<br />

<br />

Aus einer Menge von Elementen werden Korrelationen zwischen<br />

einzelnen Elementen und deren Eigenschaften abgeleitet.<br />

<br />

Jede Korrelation wird durch eine Assoziationsregel repräsentiert.<br />

Wie bei der Segmentierung handelt es sich um einen nichtüberwachten<br />

Lernprozess.<br />

<br />

Beispiel: Modell, mit dem sich beschreiben lässt, welche Produkte<br />

eines Supermarkts mit großer Wahrscheinlichkeit in Verbindung mit<br />

bestimmten anderen Produkten gekauft werden<br />

(Warenkorbanalyse).


Data Mining Methode: Beispiele<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Sortimentsanalyse: Untersuchung von Warenkörben<br />

Kundenanalyse: Isolierung von Merkmalen abwanderungswilliger<br />

Kunden<br />

Marktreaktionsanalyse: Reaktion einzelner Kundensegmente auf<br />

Marketingaktionen<br />

Bonitätsanalyse: Neukunden hinsichtlich ihrer Bonität bewerten<br />

Prognose: Voraussage von Absatzreihen zur Optimierung der<br />

Lagerhaltung


Nutzung des analytischen CRM<br />

Nutzung und Verknüpfung der vorhanden Kundendaten/-<br />

aktivitäten vorrangig zum<br />

Profilmanagement = Kundenprofile zu erstellen (z.B.<br />

Umsatzklasse, Potenzialklasse, Cross-Selling-Potential etc.), um<br />

darauf basierend die Serviceprioritäten bzw. Rabatte und<br />

Incentives profilbezogen zu steuern. Damit können<br />

beispielsweise bestimmte Kunden einen bevorzugten Service<br />

erhalten, selektierte Sonderangebote nutzen oder<br />

vertriebstechnisch eine spezielle Behandlung erfahren.<br />

Kampagnenmanagement = Kundendaten analysiert, um über<br />

Data-Mining-Kundengruppen mit ähnlichen Spezifika zu<br />

definieren und sie über spezielle Kampagnen anzusprechen.<br />

Handynutzern mit hohem Gesprächsaufkommen z.B. werden<br />

Zweithandys für den Partner offeriert.


Vorgehensweise<br />

Differenzieren der Kunden<br />

<br />

<br />

<br />

Ziel: Aufwendungen konzentrieren auf wertvolle Kunden<br />

Ranking der Käufer über:<br />

Umsatz / Gewinn pro Kunde<br />

Loyalitätsentwicklung<br />

Cross- und Up-Selling Möglichkeiten<br />

Interaktionsbereitschaft<br />

Zahlungsmoral<br />

Übergang zur individualisierten Behandlung


Differenzieren der Bedürfnisse<br />

Vorgehensweise<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Beratung in der Vorkaufphase<br />

Individualisierung durch Varianten / Ausstattung<br />

Erleichtern der Kaufphase<br />

Enger Kontakt über den Life-Cycle<br />

Betreuung bis Wiederkauf


Vorgehensweise<br />

Interaktion mit dem Kunden<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ziel: Kommunikationskosten senken,<br />

Informationsqualität steigern<br />

Kontinuität der Kommunikation gewährleisten<br />

Feedback respektieren<br />

Dialog individualisieren<br />

Innovativen Service bieten


Ereignisorientierung und Lauerkampagnen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Information wird nicht länger als Holschuld betrachtet, sondern ist<br />

eine Bringschuld.<br />

Eine Information entsteht und wird in „Echtzeit“ an alle relevanten<br />

Akteure weitergeleitet.<br />

Beispiel Lauerkampagne:<br />

<br />

<br />

Eine Kampagne wird entwickelt und erst dann aktiviert, wenn<br />

ein Kunde mit dem passenden Profil erscheint:<br />

Anwendungsbereiche sind Up- und Cross-Selling,<br />

Serviceanfragen, Beschwerdefälle etc.<br />

Beispiel: Verspätungsmeldungen für „beste“ Kunden über SMS (Lufthansa)


CRM-Beispiel


CRM-Systemarchitektur nach<br />

McKinsey<br />

Kundenkontaktpunkte: Telefon, Fax, Brief,<br />

Email, Chat, Partner, Filiale etc.,<br />

Kampagnenmanagement-Tool<br />

Kundeninteraktion<br />

Datenanalyse-Tool<br />

Data Marts<br />

Kundenanalyse<br />

Data Warehouse<br />

Datenextraktion und -bereinigung<br />

Datenbeschaffung<br />

Externe Daten<br />

Operative Systeme


Was bieten CRM-Systeme<br />

<br />

Die Systeme bieten eine unternehmensübergreifende Integration<br />

von Sales-, Marketing- und Servicelösungen.<br />

<br />

Schnittstellen oder Integrationslösungen gewähren das<br />

Zusammenspiel mit anderen Systemen im Unternehmen (z.B. ERP,<br />

SCM, Legacy Systeme etc.)<br />

<br />

Kundendaten können ohne Redundanzen und konsistent verwaltet<br />

und gepflegt werden.


Potentiale von CRM<br />

Quintessenz<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Steigerung der Cross-Selling Rate<br />

(Umsatz pro Kunde)<br />

Reduktion der Bearbeitungskosten<br />

(Kosten der Transaktionen)<br />

Erhöhung der Kundenbindung<br />

(Verhältnis Neukunden : Altkunden)<br />

Schnellere Auftragsabwicklung<br />

(Zeit pro Auftrag)<br />

Bessere Planungsbedingungen<br />

(Floprate)


Integration eines CRM-Systems:<br />

Ausgangssituation<br />

ERP-System<br />

Vertriebsmodul<br />

SCM-System<br />

System<br />

POINT-TO<br />

TO-POINT-IntegrationIntegration<br />

Controlling-System<br />

Provisionsabrechnung<br />

Buchhaltungssystem<br />

Typische Situation einer IT-Landschaft<br />

Point-to-Point-Verbindungen erschweren CRM-Integration


Integration eines CRM-Systems<br />

über EAI<br />

<br />

EAI (Enterprise Application Integration): eine Integrationsplattform, die<br />

die Infrastruktur-Architektur bereitstellt, um interne und externe<br />

Geschäftsprozesse quer über verschiedene Applikationssysteme zu<br />

automatisieren und zu integrieren.<br />

ERP-System<br />

Vertriebsmodul<br />

SCM-System<br />

System<br />

CRM-System<br />

EAI-<br />

Informationsdrehscheibe<br />

Controlling-System<br />

Provisionsabrechnung<br />

Buchhaltungssystem


Aufgabe<br />

Aufgabenstellung:<br />

<br />

Ein Kunde eines Weinhauses möchte für ein Essen am Wochenende<br />

einen passenden Wein kaufen. Er betritt den Laden und überreicht<br />

seine Kundenkarte einem Verkäufer, den er persönlich nicht kennt.<br />

Das Weinhaus verfügt über ein modernes IT-gestütztes CRM-<br />

System.<br />

<br />

<br />

Wie verläuft die Verkaufssituation im Idealfall<br />

Welche Methoden und Werkzeuge kommen zum Einsatz


Lösung<br />

Verkaufssituation und Methoden und Werkzeuge<br />

<br />

Begrüßung : zielgerichtete, personalisierte Ansprache auf Basis der aktuellen<br />

Kundendaten und Kundenhistorie<br />

<br />

Bedarfsanalyse : Kundensegmentierung<br />

<br />

Beratung : Assoziation<br />

<br />

Angebote : Lauerkampagne<br />

<br />

Abschluss : Cross-Selling (andere Produktgruppen) Kundenbindungsaktionen<br />

<br />

Nachbearbeitung : Aktualisierung des Kundenprofils


Demos und Links<br />

<br />

<br />

SAP und Microsoft CDs<br />

Microsoft CRM auch unter:<br />

http://www.awisto.de/awisto/cont<br />

ent/products/mscrm/videos/.aspx<br />

<br />

<br />

<br />

http://www.crm-systeme.de<br />

http://www.mass-customization.de<br />

http://www.crm-forum.com


Literaturhinweise<br />

M. Bruhn: Kundenorientierung, Bausteine für ein exzellentes<br />

Customer Relationship Management, 2. Aufl., Beck-<br />

Wirtschaftsberater im dtv, 2003<br />

G. Raab, N. Lorbacher: Customer Relationship Management,<br />

Sauer-Verlag, 2002<br />

M. Stadelmann u.a.: Customer Relationship Management, Orell<br />

Füssli, 2003<br />

http://www.schwetz.de/gfelder/index.html - CRM-Marktstudien<br />

http://www.crm-expert-site.de www.it-research.net und<br />

wolfgang.martin@noos.fr:<br />

Strategic Bulletin: CRM 2004, Analyse von IT-Research<br />

M. Schachtner: EAI-Skript SS 2003, Katholische Universität<br />

Eichstätt-Ingolstadt


EDI = Electronic Data Interchange<br />

Prof. Dr. W. Riggert<br />

Studienmodul der AKAD


<strong>Gliederung</strong><br />

Entwicklung - Probleme<br />

Struktur – Aufbau<br />

Nutzen –Kosten<br />

WEB-EDI und EDI/XML


Zwischenbetriebliche Zusammenarbeit<br />

Phase 1 : elektronischer Datenaustausch um<br />

Rechnungen oder Bestellungen zu versenden – EDI<br />

Phase 2 : Partner gestatten den gegenseitigen Zugriff<br />

auf Informationen über das Internet<br />

Phase 3 : Unternehmen stimmen ihre Prozesse und<br />

sogar Geschäftspläne aufeinander ab


Electronic Data Interchange<br />

DATEX P<br />

ISDN<br />

Internet<br />

Modem<br />

Magnetband<br />

Lochkarte<br />

Ab 1960 Ab 1970 Ab 1980 Ab 1990 Ab 1995<br />

Entwicklung der Übertragung von<br />

Geschäftsdaten


Entwicklung von EDI<br />

<br />

<br />

Erste EDI-Implementierungen benutzten Formate, die<br />

für die Anforderungen einzelner Unternehmen<br />

entwickelt wurden<br />

Damit entstanden Insellösungen, die ihre Grenzen<br />

schnell zeigten, wenn weitere Geschäftspartner<br />

aufgenommen werden sollen oder wenn ein<br />

Unternehmen branchenübergreifend arbeitet


Standardisierungsverlauf<br />

<br />

<br />

<br />

1985 gab es zunächst zwei Standards, die weit<br />

verbreitet waren ANSI X.12 (Nordamerika) und GTDI<br />

(Europa)<br />

Die parallele Existenz führte zu Problemen im<br />

internationalen Handel<br />

1986 wurde ein internationaler / branchenübergreifender<br />

Standard geschaffen<br />

UN/EDIFACT


Nachrichtenstandards<br />

Da nicht alle Unternehmen international und<br />

branchenübergreifend tätig sind, haben sich auch<br />

branchenabhängige und nationale Standards<br />

durchgesetzt:<br />

branchenabhängig<br />

Branchenunabhängig<br />

national VDA ANSI X.12<br />

international ODETTE UN/EDIFACT


klassischer vs. EDI-Ablauf<br />

Klassische Wertschöpfungskette<br />

Hersteller Exporteur Importeur Großhandel<br />

Einzelhandel<br />

Kunde<br />

„Moderne“ Wertschöpfungskette mit EDI<br />

Hersteller<br />

Kunde


traditionell vs. elektronisch


Einsatz von EDI im Unternehmen<br />

Unternehmen “A”<br />

Anwendung<br />

S<br />

EDI-<br />

Kommunikation<br />

(Minuten)<br />

Unternehmen “B”<br />

S<br />

Anwendung<br />

drucken<br />

adressieren<br />

kuvertieren<br />

prüfen<br />

eingeben<br />

verteilen<br />

versenden<br />

versenden<br />

(Tage)<br />

transportieren<br />

POST<br />

versenden<br />

empfangen


<strong>Gliederung</strong><br />

Entwicklung - Probleme<br />

Struktur – Aufbau<br />

Nutzen –Kosten<br />

WEB-EDI und EDI/XML


Säulen von EDI


Directories<br />

Komponente<br />

Verzeichnis<br />

Datenelement EDED – UN/EDIFACT Data Element<br />

Directory<br />

Datenelementgruppe<br />

Segment<br />

Nachricht<br />

EDCD – UN/EDIFACT Composite<br />

Dataelement Directory<br />

EDSD – UN/EDIFACT Segment Directory<br />

EDMD – UN/EDIFACT Standard Message<br />

Directory


Syntax einer EDIFACT Nachricht<br />

Unternehmen B<br />

Straße 21 - 12345 B-Ort<br />

Unternehmen A<br />

Straße 3<br />

98765 A-Ort<br />

2<br />

Lief.-Nr.: A234<br />

2<br />

3<br />

Bestellung<br />

B<br />

Bestell-Nr. Bestell-Datum<br />

4 1234<br />

5 18.12.1999<br />

1 764 Tisch 1 Stück<br />

6 7 8 9<br />

Telefon Telefax Konto<br />

046123 91231 046123 91230 1234567 Bank<br />

10 (BLZ 31242) 11<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Nutzdatenliste<br />

Absender der Bestellung<br />

(Käufer)<br />

Empfänger der Bestellung<br />

(Verkäufer, Liefrant)<br />

Dokumentenart<br />

Dokumentennummer<br />

Dokumentendatum<br />

Positionsnummer<br />

Artikelnummer<br />

8 Artikelbezeichnung<br />

UNA:+.’<br />

UNB+UNOA:3+123500+446570+991218:1410+1’<br />

9 Menge<br />

UNH+1+ORDERS:D:93A:UN:SUB1’<br />

BGM+220+1234’<br />

10 Kontaktangaben<br />

DTM+4:19991218:102’<br />

NAD+BY+++UNTERNEHMEN<br />

11 Bankverbindung des B+STRASSE 21+B-ORT++12345’<br />

NAD+SE+A234::92’ Bestellers<br />

LIN+1++764:BP’<br />

QTY+21:1:1:PCE’<br />

UNS+S’<br />

UNT+9+1’<br />

UNZ+1+1’


Strukturierung der Daten<br />

<br />

<br />

<br />

Aufgabe der EDI Anwendung ist nun, die Daten so zu<br />

strukturieren, dass eine EDIFACT Nachricht entsteht<br />

UN/EDIFACT Syntaxrichtlinien sind spezifiziert in der<br />

ISO Norm 9735<br />

Daten, Segmente und Nachrichten stehen im<br />

Zusammenhang und bilden die Struktur einer<br />

Übertragungsdatei


Struktur einer Übertragungsdatei<br />

bestehende<br />

Verbindung<br />

UNA<br />

UNB<br />

UNG ‘ Nachricht Nachricht Nachricht UNE ‘<br />

UNH<br />

‘ Segment Segment Segment UNT ‘<br />

Verbindungsaufbau<br />

Verbindungsabbau<br />

Übertragungsdatei<br />

Übertragungsdatei<br />

Übertragungsdatei<br />

‘ Nachrichtengruppe<br />

oder einzelne UNZ ‘<br />

Nachrichten<br />

Segm.-<br />

Bezeichner<br />

+ einfaches + Datenelementgruppe<br />

‘<br />

Datenelement<br />

Kennung<br />

:<br />

Zähler<br />

GD : GD<br />

bedeutet<br />

alternativ zum<br />

Wert<br />

G D = G ruppendatenelem ent<br />

Wert<br />

Wert


Merkmale der Syntax<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Hierarchische Strukturierung<br />

Implizite Datenelementidentifikation<br />

Trennzeichensyntax<br />

Datenfelder mit flexibler Länge<br />

‘Mandatory’ und ‘Conditional’ Status von Datenelementen und<br />

Segmenten


Standard Message Directory<br />

...........<br />

IFTMBP Provisional booking message D 6<br />

ORDCHG Purchase order change request message D 9<br />

ORDERS Purchase order message D 9<br />

ORDRSP Purchase order response message D 9<br />

QALITY Quality data message D 3<br />

............<br />

Version (D=4)<br />

Revision


Nachrichtentyp ORDERS<br />

Pos Tag Name<br />

S R<br />

HEADER SECTION<br />

0010 UNH Message header M 1<br />

0020 BGM Beginning of message M 1<br />

0030 DTM Date/time/period M 35<br />

0040 PAI Payment instructions C 1<br />

0050 ALI Additional information C 5<br />

0060 IMD Item description C 999<br />

0070 FTX Free text C 99<br />

0080 Segment group 1 C 9999<br />

0090 RFF Reference M 1<br />

0100 DTM Date/time/period C 5<br />

0110 Segment group 2 C 99<br />

0120 NAD Name and address M 1<br />

0130 LOC Place/location identification C 25<br />

0140 FII Financial institution information C 5<br />

0150 Segment group 3 C 99<br />

0160 RFF Reference M 1<br />

0170 DTM Date/time/period C 5<br />

0180 Segment group 4 C 5<br />

0190 DOC Document/message details M 1<br />

0200 DTM Date/time/period C 5<br />

0210 Segment group 5 C 5<br />

0220 CTA Contact information M 1<br />

0230 COM Communication contact C 5<br />

Message Type: ORDERS<br />

Version: D<br />

Release: 98B<br />

Contr. Agency: UN<br />

Revison: 9<br />

Date: 98-08-25<br />

............


EDI-Nachricht Online<br />

<br />

<br />

Allgemeiner Aufbau einer Nachricht<br />

Beispiel eines Nachrichtenaufbaus


Austausch einer EDIFACT Nachricht<br />

Unternehmen “B”<br />

Unternehmen “A”<br />

Kommunikation<br />

Kommunikator<br />

Konverter<br />

Kommunikator<br />

Konverter<br />

Bestellung<br />

Unternehmen B<br />

Lief.-Nr.:A234<br />

Artikelnr.:764<br />

Stück 1<br />

UNH+1+ORDERS<br />

NAD+BY+++UN<br />

NAD+SE+A2..<br />

LIN+1++764:BP’<br />

QTY+21:1:1:PCE’<br />

UNH+1+ORDERS<br />

NAD+BY+++UN<br />

NAD+SE+A2..<br />

LIN+1++764:BP’<br />

QTY+21:1:1:PCE’<br />

Bestellung<br />

Unternehmen B<br />

Lief.-Nr.:A234<br />

Artikelnr.:764<br />

Stück 1<br />

Datenbank<br />

Datenbank<br />

Anwendung<br />

Anwendung


Kommunikation<br />

Unternehmen “B”<br />

Kommunikat or<br />

Cisco Router<br />

Standleitung<br />

Unternehmen “A”<br />

Kommunikat or<br />

Cisco Router<br />

Konverter<br />

Ethernet<br />

Token<br />

Ring<br />

Konverter<br />

Datenbank<br />

Datenbank<br />

Point-to-Point Übertragung


VAN-Kommunikation<br />

Mailbox-System<br />

Unternehmen “X”<br />

Unternehmen “Y”<br />

legt ab<br />

holt ab<br />

Unternehmen “B”<br />

Kommunikat or<br />

Unternehmen “A”<br />

Kommunikat or<br />

Cisco Router<br />

Cisco Router<br />

Konverter<br />

Ethernet<br />

Token<br />

Ring<br />

Konverter<br />

Datenbank<br />

Datenbank


<strong>Gliederung</strong><br />

Entwicklung - Probleme<br />

Struktur – Aufbau<br />

Nutzen –Kosten<br />

WEB-EDI und EDI/XML


Nutzen des EDI-Einsatzes 1<br />

Allgemein<br />

Wegfall manueller Tätigkeiten wie<br />

(adressieren, kuvertieren, versenden erfassen,<br />

abgleichen, korrigieren ...)<br />

Festigung der Marktposition, da „EDI-Fähigkeit“<br />

bereits ein wichtiges Kriterium bei der<br />

Lieferantenauswahl sein kann<br />

<br />

Schnelle und interventionsfreie Kommunikation


Nutzen des EDI-Einsatzes 2<br />

<br />

<br />

<br />

Kosteneffekte<br />

Keine Mehrerfassung von Daten<br />

Reduktion der Übermittlungskosten (Porto)<br />

Kostenreduktion für Verteilen und Archivieren von Papier<br />

Kosteneinsparungen bei Papier<br />

Zeiteffekte<br />

Beschleunigung der zwischenbetrieblichen Übertragung<br />

Beschleunigung interner Abläufe durch direkte Datenübernahme<br />

24-stündige Erreichbarkeit<br />

Qualitätseffekte<br />

Keine manuellen Erfassungsfehler<br />

Aktuelle Datenbasis<br />

<br />

Keine Sprachbarrieren da internationaler Standard


Nutzen des EDI-Einsatzes 3<br />

Innerbetrieblich<br />

Reduktion der Lagerbestände – geringere Kapitalbindung<br />

Entlastung des Personals von monotonen Routinearbeiten<br />

Schnellere Auftragsabwicklung – geringere Durchlaufzeit<br />

Zwischenbetrieblich<br />

Ausgleich von Standortnachteilen<br />

Beschleunigung des Informationsflusses<br />

Voraussetzung für Just-In-Time-Produktion<br />

Auswahlkriterium für Geschäftsbeziehungen


Nachteile des EDI-Einsatzes<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Anwendungen müssen angepasst werden<br />

Neugestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation durch<br />

Änderung der mit EDI abgewickelten Geschäftsvorfälle<br />

Kosten die durch die Einführung / Einarbeitung / Wartung<br />

/ Schulung entstehen<br />

Standardisierung bedeutet auch Verzögerung


Kosten des EDI-Einsatzes<br />

Einführungsphase<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Informationsbeschaffung inklusive Beratung<br />

Entwicklung einer EDI-Strategie<br />

Beschaffung von Hard- und Software<br />

Anpassung der eigenen Warenwirtschaftssoftware und der<br />

Kommunikation<br />

Abstimmung mit Partnern<br />

Schulung der Mitarbeiter


Kosten des EDI-Einsatzes<br />

Laufender Betrieb<br />

Pflege der Software (Versionsmanagement)<br />

Personalkosten<br />

Kommunikationskosten<br />

Parallelbetrieb während der Umstellungsphase


Point-to-Point vs. VAN<br />

Kriterium Point-to-Point VAN<br />

Übertragungszeitpunkt<br />

Sende- und<br />

Empfangszeit<br />

Verpflichtung des<br />

Partners<br />

sofort<br />

in Absprache mit<br />

Partnern<br />

Bring- und Holschuld<br />

Protokolle branchenspezifisch alle<br />

zeitversetzt<br />

selbstbe-stimmend<br />

Holschuld<br />

Bestätigung sofort zeitversetzt<br />

Kosten<br />

nur reine Übertragungszeit<br />

Übertragungskosten<br />

und Zusatzdienste<br />

Zusatzdienste in Eigenregie werden angeboten


<strong>Gliederung</strong><br />

Entwicklung - Probleme<br />

Struktur – Aufbau<br />

Nutzen –Kosten<br />

WEB-EDI und EDI/XML


Neue EDI-Technologien<br />

<br />

<br />

<br />

EDI im Internet<br />

- E-Mail basiertes EDI im Internet<br />

- FTP-basiertes EDI im Internet<br />

Web EDI<br />

XML / EDI


FTP / E-Maill<br />

FTP / E-Maill<br />

EDI im Internet<br />

Int er net<br />

E-Mail basierend<br />

Unternehmen “B”<br />

Unternehmen “A”<br />

-Store-and-Forward<br />

FTP / E-Maill<br />

Firewall<br />

Firewall<br />

FTP / E-Maill<br />

- Datenaustausch auf Basis von<br />

SMTP<br />

Konverter<br />

Konverter<br />

- EDI-Daten werden als Anhang<br />

oder als Inhalt einer Mail<br />

übertragen<br />

Anwendung<br />

Anwendung<br />

FTP basierend<br />

- Point-to-Point<br />

- Datenaustausch auf Basis von<br />

FTP oder HTTP<br />

- EDI-Daten werden als Datei<br />

übertragen


Web EDI<br />

Unternehmen “X”<br />

Unternehmen “B”<br />

Int er net<br />

Unternehmen “A”<br />

Firewall Internet-Server<br />

Konverter<br />

Anwendung<br />

Medienbruchbehaftetes<br />

Verfahren<br />

Geschäftspartner<br />

brauchen keine EDI-<br />

Infrastruktur<br />

Unternehmen “Y”<br />

Besonders geeignet für<br />

klein- und mittelständische<br />

Unternehmen


XML / EDI<br />

Unternehmen “B”<br />

Anwendungssystem<br />

XML-Server<br />

XML-Daten<br />

XML-Daten<br />

Unternehmen “A”<br />

XML-fähiges<br />

Anwendungssystem<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Unternehmen B<br />

Strasse 21<br />

12345<br />

B-Ort<br />

1234<br />

18.12.1999<br />

<br />

<br />

<br />

Tisch<br />

764<br />

1<br />

<br />

<br />


Literatur/Demos<br />

Helios-Projekt der UNI Würzburg<br />

EDIfactory<br />

Demo: Gefeg-CD


Data Warehouse<br />

Prof. Dr. W. Riggert<br />

Studienmodul der AKAD


<strong>Gliederung</strong><br />

Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />

Definition<br />

Operative Systeme vs Data Warehouse<br />

OLAP-Beispiel<br />

Data Warehouse-Architektur<br />

Realisierung<br />

Data Mining


Motiv 1<br />

Marktentwicklungen<br />

und Wettbewerb<br />

zwingen zu<br />

- kürzeren Entscheidungsprozessen<br />

- besserer Entscheidungsunterstützung<br />

durch<br />

Information<br />

- flacheren Strukturen<br />

- Business Process<br />

Reengineering<br />

Data Warehouse<br />

Technische<br />

Entwicklungen<br />

ermöglichen bessere<br />

Lösungen<br />

- starke<br />

Endbenutzerwerkzeuge<br />

- Client-Server Technologie<br />

- preisgünstige Hard- und<br />

Software<br />

Quelle : Software AG


Motiv 2<br />

Könnten Sie mir schnell das<br />

wichtigste auf einer Seite<br />

zusammenfassen


Hintergrund<br />

Hinter den Daten transaktionsorientierter Anwendungen verbergen<br />

sich wichtige Informationen, z.B. Aussagen über :<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kaufverhalten<br />

Kundenwünsche<br />

Markttrends<br />

Qualitätssituation<br />

Geschäftsperformance<br />

Wettbewerber


Ist-Situation<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Daten sind in zu vielen Datenbanken verstreut und nicht<br />

vergleichbar. (Datumsformate, Währungen, etc.)<br />

Es gibt keinen zentralen Ort zur Speicherung externer Zahlen<br />

(z.B. Marktforschungen oder Daten über Konkurrenten.)<br />

Auf die vorhandenen Datenbanken ist Zugriff nur bedingt<br />

möglich.<br />

Es fällt schwer, aus den vorhandenen Systemen geeignete Daten<br />

zu extrahieren.<br />

Extraktion liegt in der Hand der SQL-Kenner.


<strong>Gliederung</strong><br />

Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />

Definition<br />

Operative Systeme vs Data Warehouse<br />

OLAP-Beispiel<br />

Data Warehouse-Architektur<br />

Realisierung<br />

Data Mining


Ziele<br />

Zusammenführung (Integration) und Verdichtung<br />

(Aggregation) von Daten aus mehreren heterogenen<br />

Quellen in einer zentralen Datenbank


Definition : Annäherung<br />

<br />

<br />

Nicht jede Datensammlung ist ein Data Warehouse!<br />

Ein Data Warehouse (DW) ist ein „Datenlager“, das nach einem<br />

bestimmten Konzept strukturiert ist, um flexible und schnelle<br />

Auswertungen zu ermöglichen


Definition - exakt 1<br />

"Ein Data Warehouse ist eine<br />

themenorientierte Die Daten werden nach dem<br />

betriebswirtschaftlichen Umfeld des Unternehmens organisiert. "Alles<br />

über Kunden, Produkte oder ..."<br />

zeitorientierte Daten eines Data Warehouses werden<br />

langfristig gespeichert. Jedes Data Warehouse beinhaltet auch die<br />

Dimension Zeit. Periodische Ergänzung um aktuelle Daten, u.U.<br />

Verdichtung älterer Informationen


Definition - exakt 2<br />

integrierte Das Data Warehouse wird aus einer Vielzahl<br />

interner wie externer Datenquellen bewirtschaftet. Dabei spielt die<br />

Datenqualität eine wesentliche Rolle. Zusammenführung und<br />

Konsolidierung verteilter Daten<br />

unveränderliche Die Daten werden persistent gespeichert.<br />

Daten sind nur lesbar.<br />

Datensammlung für Managemententscheidungen."<br />

(W.H. Inmon, "Building the Data Warehouse")


Data Warehouse Architektur<br />

Data Marts (DM)<br />

ASCII<br />

Endbenutzeranalysen<br />

Staging Area<br />

Core DWH<br />

Clients<br />

Host<br />

Relat.<br />

DB<br />

[…]<br />

Extraktion<br />

Transformation<br />

Aggregation<br />

Metadaten-Management<br />

Analyse<br />

Quelle : Diplomarbeit Herrera


Data Warehouse Anforderungen 1<br />

<br />

<br />

<br />

Das Data Warehouse bietet einen Zugang zu allen<br />

relevanten Daten des Unternehmens.<br />

Die Daten eines Data Warehouses sind konsistent,<br />

d.h. frei von logischen Widersprüchen<br />

Daten im Data Warehouse können nach jeder<br />

beliebigen und möglichen betrieblichen Kennzahl<br />

getrennt und kombiniert werden


Data Warehouse Anforderungen 2<br />

<br />

<br />

<br />

Das Data Warehouse besteht nicht nur aus Daten.<br />

Zum Gesamtsystem gehören auch verschiedene Tools<br />

um die Daten abzufragen, analysieren und<br />

darzustellen<br />

Das Veröffentlichen der Daten ist die Kernaufgabe<br />

des Data Warehouses. Die Daten werden an einem<br />

zentralen Ort gesammelt, sorgfältig transformiert und,<br />

qualitätsgesichert<br />

Das Data Warehouse kann keine mangelhafte<br />

Datenqualität beheben.


Data Mart<br />

Ein Data Mart ist eine logische und physikalische<br />

Teilmenge eines Data Warehouse.<br />

Dabei ist es nicht erforderlich, die Daten<br />

unmittelbar aus dem Data Warehouse zu<br />

laden, sondern eine Übernahme direkt aus<br />

den operativen Daten ist möglich.


Data Mart Eigenschaften<br />

<br />

<br />

Data Marts sind abteilungs- oder themenbezogene Datenbanken,<br />

die eine Untermenge der im zentralen Data Warehouse<br />

gespeicherten operativen Daten enthalten<br />

Data Marts werden eingeführt, um die Systemleistung bei<br />

Datenabfragen zu verbessern und die Abhängigkeit von<br />

unternehmensweiten Warehouse-Daten zu verringern.


Data-Mart Architektur<br />

Data Marts (DM)<br />

ASCII<br />

Endbenutzer-<br />

Analysen<br />

Staging Area<br />

Clients<br />

Host<br />

Relat.DB<br />

[…]<br />

Extraktion<br />

Transformation<br />

Aggregation<br />

Metadaten-Management<br />

Analyse<br />

Quelle : Diplomarbeit Herrera


<strong>Gliederung</strong><br />

Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />

Definition<br />

Operative Systeme vs Data Warehouse<br />

OLAP-Beispiel<br />

Data Warehouse-Architektur<br />

Realisierung<br />

Data Mining


Vergleich : operativ vs. Data<br />

Warehouse 1<br />

Operative Systeme<br />

Data Warehouse<br />

Die Struktur operativer Systeme<br />

ist an der Abwicklung von<br />

Geschäftsprozessen orientiert.<br />

Sie enthält keine Redundanzen<br />

Datenstruktur<br />

Detaillierungsgrad<br />

Ein Data Warehouse enthält<br />

managementrelevante Objekte<br />

als Dimension ohne in dritter<br />

Normalform vorzuliegen.<br />

Operative Systeme enthalten Data Warehouses enthalten<br />

detaillierte Daten<br />

verdichtete Daten<br />

Zeitraumbezug<br />

Operative Systeme enthalten<br />

aktuelle Daten<br />

Data Warehouses bestehen aus<br />

historischen, aktuellen und<br />

prognostizierten Daten


Vergleich : operativ vs. Data<br />

Warehouse 2<br />

Operative Systeme<br />

Data Warehouse<br />

Aktualisierungszeitraum<br />

Die Daten in einer operativen Die Daten eines Data Warehouses<br />

Datenbank sind einer permanenten werden zu vordefinierten<br />

Änderung unterlegen<br />

Zeitpunkten durch die<br />

Extraktionsprogramme aktualisiert<br />

Systemlast<br />

Die Auslastung operativer Systeme Die Systemlast bei Data Warehouseist<br />

bekannt, insbesondere wann Nutzung schwankt stark. Allerdings<br />

Spitzenzeiten mit einer Vielzahl von werden nur wenig Transaktionen<br />

Transaktionen existieren<br />

durchgeführt.<br />

Verfügbarkeit<br />

Operative Systeme haben einen<br />

hohen Anspruch an die<br />

Verfügbarkeit<br />

Geringe Anforderungen an die<br />

Verfügbarkeit.


Vergleich : operativ vs. Data<br />

Warehouse 3<br />

Einfügen<br />

Laden<br />

Operative Datenbank<br />

Data Warehouse<br />

Änderung<br />

Ersetzung<br />

Löschung<br />

Zugreifen<br />

Daten werden auf Record-Basis<br />

bearbeitet<br />

Daten werden ins Warehouse<br />

geladen und dort zugegriffen.<br />

Wenn ein „Snapshot“ gemacht<br />

wird, verändern sich die Daten<br />

anschließend nicht mehr.


Vergleich : operative vs.<br />

Managementunterstützung<br />

Merkmal<br />

Datenstruktur<br />

Identifikationskriterium<br />

Operative DV-<br />

Systeme<br />

flache, nicht<br />

hierarchische Tabellen<br />

eindimensional<br />

Managementunterstützende<br />

Systeme<br />

multidimensionale<br />

Strukturen<br />

mehrdimensional<br />

Datenmanipulation zeilenbezogen sichtspezifisch<br />

Datenmenge/<br />

Transaktion<br />

klein<br />

umfangreich<br />

Betrachtungsebene detailliert aggregiert<br />

Zeithorizont gegenwärtig historisch,gegenwärtig,<br />

zukünftig


<strong>Gliederung</strong><br />

Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />

Definition<br />

Operative Systeme vs Data Warehouse<br />

OLAP-Beispiel<br />

Data Warehouse-Architektur<br />

Realisierung<br />

Data Mining


Begriffe<br />

OLAP = Online Analytical Processing<br />

= “Analyse und Auswertung von multidimensional<br />

aufbereiteten Daten, um Informationen für<br />

Unternehmensentscheidungen zu gewinnen”<br />

OLTP = Online Transaction Processing<br />

“Die operativen Geschäftsprozesse und<br />

IT-Systeme eines Unternehmens“<br />

MOLAP = Multidimensional OLAP auf Basis einer<br />

proprietären, multidimensionalen Datenbank<br />

ROLAP = Relational OLAP auf Basis einer relationalen<br />

Datenbank<br />

Data Mart = spezielle Teildatenmenge eines DW, z.B. für<br />

eine bestimmte Abteilung des Unternehmens,<br />

ist aufgebaut wie das DW selbst und wird<br />

auch mit den gleichen Methoden und Tools<br />

ausgewertet.


OLAP-Werkzeuge<br />

<br />

<br />

Würfel (Cube) als Synonym für OLAP-Datenbanken - 3 Dimensionen<br />

(bei 4 oder mehr Dimensionen spricht man von sog. Hybercubes)<br />

Individuelle Sicht auf die Daten des Würfels durch<br />

<br />

<br />

<br />

Pivotisierung: Daten aus verschiedenen Perspektiven nach<br />

verschiedenen Kriterien analysieren<br />

Rotation: Vertauschen der Dimensionen<br />

Slice and Dice: herausschneiden einzelner Scheiben bzw.<br />

Betrachtung kleinerer Teilwürfel


OLAP-Grundfunktionen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Slice (Schneiden): Einschränkung der Anzahl der Dimensionen eines<br />

Würfels<br />

Dice (Drehen): Vertauschen der Dimensionen eines Würfels und<br />

dadurch Drehung<br />

Drill-Down (Herunterbrechen): Verfeinerung der Dimesionen des<br />

Würfels<br />

Drill Through: Durchgriff auf die Daten des Ursprungssystems


Dimensionen und Fakten<br />

1/3<br />

<br />

Fakten entsprechen Kennzahlen, die für eine bestimmte<br />

Kombination von Dimensionswerten Gültigkeit haben. Beispiel:<br />

„Erlös der Produktgruppe Kühlschränke im Monat Dezember 2000 in<br />

München“<br />

<br />

Eine typische Abfrage auf einem Data Warehouse-Datenbestand<br />

besteht darin, eine oder mehrere Kennzahlen bezüglich einer<br />

bestimmten Dimensionskombination darzustellen, wobei bzgl.<br />

<br />

<br />

<br />

einiger Dimensionen eingeschränkt wird<br />

anderer Dimensionen aufgerissen wird (Zeilen oder Spalten)<br />

der restlichen Dimensionen aggregiert wird<br />

Quelle : sd&m


Dimensionen und Fakten<br />

2/3<br />

Dimensionen sind endliche Wertebereiche<br />

<br />

typische Dimensionen sind<br />

<br />

<br />

„Zeit“, einzelne Monate oder auch Kalendertage eines definierten<br />

Zeitraums<br />

„Ort“, z.B. eine Postadresse<br />

aber auch Kategorien, z.B.<br />

Produktgruppe: Kühlgeräte, Fernseher, ...<br />

<br />

Werttyp: Plan, Ist, Soll<br />

Dimensionen sind häufig hierarchisch organisiert (Tag -> Monat -><br />

Quartal -> Jahr) und können auch noch weitere Merkmale haben<br />

(Kalenderwoche, Wochentag, Feiertag)<br />

Quelle : sd&m


Dimensionen und Fakten<br />

3/3<br />

<br />

<br />

<br />

Eine Kennzahl ist aggregierbar bezüglich einer Dimension, wenn<br />

es eine fachlich sinnvolle (kommutative und assoziative)<br />

Aggregationsfunktion gibt (zumeist Summe, gelegentlich auch<br />

Mittelwertbildung).<br />

Beispiel:<br />

<br />

<br />

Der Umsatz einer Firma ist bezüglich der Dimensionen Zeit,<br />

Verkaufsorganisation und Verkaufsort sinnvoll aggregierbar durch<br />

Summenbildung.<br />

Der Kundenbestand ist durch Summierung zwar bezüglich der<br />

Verkaufsorganisation aggregierbar, nicht jedoch bezüglich der<br />

Zeitdimension; hier ist eine Mittelwertbildung sinnvoll<br />

Entsprechend „verdichtete“ Ergebnisse heißen Aggregate. Die<br />

Abbildung der Aggregationsfunktionen werden bei einem<br />

relationalen Data Warehouse in SQL-Statements formuliert, die<br />

Berechnung leistet die Datenbank.<br />

Quelle : sd&m


Beispiel<br />

Produkt<br />

Region<br />

Branche<br />

Dimensions-Relation<br />

Produkt-Nr Filial-Nr Kunden-Nr Datum Anzahl Umsatz<br />

Ost West Nord<br />

Region<br />

PKW<br />

PC<br />

Kaffee<br />

Fahrzeuge<br />

Elektronik<br />

Lebensmittel<br />

Produktgruppe<br />

Branche<br />

Quelle für folgende Beispiele : Prof. E. Rahm


Mehrdimensionale Datensicht<br />

Hierarchische Dimensionierung<br />

PKW<br />

Region<br />

Zeit<br />

PC<br />

Jahr<br />

Kaffee<br />

Bundesland<br />

1Q 2Q 3Q<br />

Fahrzeuge<br />

Elektronik<br />

Lebensmittel<br />

Branche<br />

Ort<br />

Quartal<br />

Monat<br />

Woche<br />

Zeit<br />

Tag


Multidimensionale Daten<br />

Fakt/Kennzahl<br />

(z.B. Absatz)<br />

Region<br />

Produkt<br />

Quartal<br />

Dimensionen<br />

Produkt Region Quartal Absatz<br />

Radio Hessen 1 12000<br />

Radio Hessen 2 12800<br />

Radio Hessen 3 10400<br />

Radio Hessen 4 9500<br />

Radio Bayern 1 17300<br />

Radio Bayern 2 18200<br />

Radio Bayern 3 17900<br />

Radio Bayern 4 17100


Relational vs. Multidimensional<br />

Bestellnr Region Branche Zeit Menge<br />

1406 Ost Fahrzeug 2Q 5<br />

4123 West Elektronik 1Q 58<br />

7829 Nord Fahrzeug 2Q 30<br />

5327 Ost Lebensmittel 3Q 300<br />

9306 Nord Lebensmittel 1Q 25<br />

2574 Ost Elektronik 3Q 2<br />

1Q 2Q 3Q<br />

Zeit<br />

PKW<br />

PC<br />

Kaffee<br />

Fahrzeuge<br />

Elektronik<br />

Lebensmittel<br />

Branche<br />

Relation : Untermenge des Kreuzproduktes aller Wertebereiche<br />

Multidimensional : Kreuzprodukte aller Wertebereiche mit aggregiertem<br />

Wert pro Kombination


Multidimensionale Strukturen<br />

Zeit<br />

Produkt<br />

Ort<br />

Unterschiedliche Ebenen der Datendarstellung<br />

nach Informationsbedürfnis und organisatorischer Stellung


OLAP am Beispiel: Navigation in<br />

einem 3D-Würfel<br />

Gebietsleiter:<br />

Alle Produkte und Monate<br />

für ein Gebiet<br />

Produktmanager:<br />

Alle Gebiete und Monate<br />

für ein Produkt<br />

Umsatz<br />

Gebiet Gebiet<br />

Umsatz<br />

Umsatz<br />

Produkt Produkt<br />

Finanzmanager:<br />

Alle Produkte und Gebiete<br />

für einen Monat<br />

Monat<br />

Geschäftsleitung:<br />

Alle Produkte und Gebiete<br />

für alle Monate<br />

Umsatz<br />

Umsatz


Navigation in multidimensionalen<br />

Daten<br />

3 Kosten/Erlöse<br />

Erlös<br />

Fracht<br />

Einkaufspreis<br />

2 Plan / Ist<br />

Plan Ist<br />

Süd<br />

Gebiete<br />

West<br />

Nord<br />

46<br />

Jan Feb Mar<br />

Slicing<br />

5 Perioden<br />

Kühlgeräte<br />

Fernseher<br />

Videorecorder<br />

Drill Down,<br />

Roll up<br />

Kühlschrank<br />

Gefrierschr.<br />

Minibar<br />

Dicing<br />

1<br />

Produktgruppen<br />

14<br />

Produkte<br />

Quelle : sd&m


12 OLAP-Regeln<br />

(nach Codd) – Basisregeln 1<br />

Mehrdimensionale<br />

Perspektive<br />

Intuitive<br />

Datenmanipulation<br />

Zugriffsmöglichkeiten<br />

Datenintegration<br />

Client/Server Architektur<br />

Ein Bericht sollte durch „Slice und Dice“ per<br />

Mausklick veränderbar sein<br />

Einfache Navigation durch „Drill-up“, „Drilldown“<br />

oder „Drill-through“<br />

Ein Benutzer soll nicht wissen müssen, wo<br />

die gerade verwendeten Daten herkommen<br />

Ein OLAP-System soll Daten in einem<br />

eigenständigen Prozess übernehmen und<br />

ein „Drill-through“ gestatten<br />

OLAP-Anwendungen werden über ein<br />

Netzwerk nach diesem Verteilungsprinzip<br />

betrieben, um ressourcenintensive Prozesse<br />

auf einem Server auszuführen


Basisregeln 2<br />

Unterstützung verschiedener<br />

Analysemodelle<br />

Mehrbenutzerfähigkeit<br />

Transparenz<br />

Categorical = historische Daten,<br />

Exegetical = interaktive Analyse,<br />

Contemplativ = „Wenn/dann“-Anaylse<br />

Formulatic = formelbasierte Analyse<br />

Es ist ein gleichzeitiger Zugriff<br />

mehrerer Benutzer gestattet<br />

Daten stammen aus integriertem<br />

Datenbestand oder aus heterogenen<br />

externen Quellen


Spezielle Regeln<br />

Trennung<br />

denormalisierter Daten<br />

Trennung<br />

Uneingeschränkte Anzahl<br />

von Dimensionen<br />

Null- und Fehlwerte<br />

Daten in OLAP-Datenbanken werden<br />

denormalisiert gespeichert<br />

OLAP-Daten sind von Produktivdaten<br />

getrennt abzulegen<br />

OLAP-Datenbanken geben keine<br />

Einschränkung bezüglich der Dimension<br />

vor<br />

Da in einem Datenwürfel nicht jede Zelle<br />

gefüllt ist, müssen leere Zellen einen<br />

Fehlwert tragen, der nicht den Wert Null<br />

besitzt


Multidimensionale OLAP (MOLAP)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Speicherung in multidimensionaler Datenbank (genauer Aufbau ist<br />

Geheimnis des Herstellers) auf einem speziellen Server<br />

Alle möglichen Aggregate sind vorberechnet!<br />

Aufbau der multidimensionalen Datenbank (also Einladen der<br />

Grunddaten und Berechnung der Aggregate) kann mehrere<br />

Stunden in Anspruch nehmen<br />

insgesamt derzeit geringere Datenmengen speicherbar als beim<br />

ROLAP-Ansatz<br />

Zugriff auf den „Würfel“ ist extrem schnell, da keine Berechnungen<br />

mehr nötig. Dafür muss der Würfel regelmäßig berechnet werden.<br />

Werkzeuge (Server): Oracle-Express-Server, Hyperion-Essbase,<br />

Cognos PowerPlay, u.a.<br />

Quelle : sd&m


Relationales OLAP (ROLAP)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Speicherung in relationaler Datenbank (Stern-Schema oder<br />

Varianten)<br />

Die Ergebnismenge wird in der Datenbank berechnet und zum<br />

Client bzw. Server übertragen.<br />

Größe ist beschränkt, Würfel aber schnell modifiziert und neu<br />

erstellt<br />

Anwender stellt die Abfragen mit grafischer Oberfläche<br />

zusammen, Tools generieren die SQL-Zugriffe auf die<br />

Datenbank<br />

Berechnung der Ergebnisse bei jedem Zugriff auf die<br />

Datenbank, kann je nach Datenmenge mehrere Minuten in<br />

Anspruch nehmen<br />

Werkzeuge (Clients): Business Objects, inSight, Crystal Info u.a<br />

Quelle : sd&m


MOLAP oder ROLAP <br />

<br />

<br />

MOLAP / Multidimensionale DB<br />

+ Optimiert für den OLAP-Analyse (Zugriff auf Schichten im<br />

multidimensionalen Würfel.)<br />

+ Sehr schnell und Benutzerfreundlich<br />

– Keine standardisierten Zugriffsmethoden (proprietäre Datenhaltung)<br />

und Programmierschnittstellen<br />

– i.A. komplexere Architektur als bei ROLAP<br />

– Würfel müssen vorberechnet werden<br />

ROLAP / Relationale DB<br />

(Abbildung des mehrdimensionalen Würfels durch "Stern-Schema“)<br />

+ Große Datenmengen möglich ( > 100 GB)<br />

+ Gut für Standardreporting<br />

+ offenes System<br />

– langsam bei uneingeschränkten OLAP-Analysen<br />

Quelle : sd&m


<strong>Gliederung</strong><br />

Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />

Definition<br />

Operative Systeme vs Data Warehouse<br />

OLAP-Beispiel<br />

Data Warehouse-Architektur<br />

Realisierung<br />

Data Mining


Sternschema - Beispiel 1<br />

Denormalisierte Dimensionstabellen<br />

Kunde<br />

Kunden-Nr<br />

Kundenname<br />

Beruf<br />

Alter<br />

Verkauf<br />

Zeit<br />

Datum<br />

Tag<br />

Monat<br />

Quartal<br />

Jahr<br />

Produkt<br />

Produkt-Nr<br />

Produktname<br />

Produktgruppe<br />

Branche<br />

Hersteller<br />

Farbe<br />

Preis<br />

Kunden-Nr<br />

Produkt-Nr<br />

Datum<br />

Filiale<br />

Anzahl<br />

Umsatz<br />

Zentrale Tabelle und eine Tabelle pro Dimension<br />

Filialen<br />

Filialname<br />

Ort<br />

Land<br />

Region


Sternschema - Beispiel 2<br />

Zeit<br />

Zeit-Nr.<br />

Quartal-Nr.<br />

Quartalsname<br />

Datum<br />

Monat-Nr.<br />

Monatsname<br />

Tag-Nr.<br />

Wochentag<br />

Saison<br />

Kunde<br />

Kunden-Nr.<br />

Key Account-Nr.<br />

Key Account-Name<br />

Kundenname<br />

Kundentyp<br />

Branche<br />

Verkauf<br />

Orts-ID<br />

Zeit-Nr.<br />

Kunden-Nr.<br />

Produkt-Nr.<br />

Umsatz<br />

Menge<br />

Sitz<br />

Orts-ID<br />

Region-Nr.<br />

Regionalleiter<br />

Länder-Nr.<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Produkt<br />

Produkt-Nr.<br />

Produktname<br />

Spartename<br />

Spartenleiter<br />

Produktlinien-Nr.<br />

Produktlinie<br />

Produktlinienleiter<br />

Farbe<br />

Modell-Nr.


Sternschema - Aufbau<br />

<br />

Hauptkomponenten des Star-Schemas sind so<br />

genannten Fakttabellen und Dimensionstabellen,<br />

wobei die Dimensionstabellen sternförmig um die<br />

Fakttabellen mittels Primary-Key / Foreign-Key<br />

Beziehungen angeordnet sind


Schneeflockenschema – Beispiel 1<br />

Kunde<br />

Kunden-Nr<br />

Kundenname<br />

Beruf<br />

Alter<br />

Normalisierte Dimensionstabellen<br />

Verkauf<br />

Zeit<br />

Datum<br />

Tag<br />

Monat<br />

Jahr<br />

MonatQ<br />

Monat<br />

Quartal<br />

PGruppe<br />

Produktgruppe<br />

Branche<br />

Produkt<br />

Produkt-Nr<br />

Produktname<br />

Produktgruppe<br />

Hersteller<br />

Farbe<br />

Preis<br />

Kunden-Nr<br />

Produkt-Nr<br />

Datum<br />

Filiale<br />

Anzahl<br />

Umsatz<br />

Filialen<br />

Filialname<br />

Ort<br />

Explizite Darstellung der Dimensionshierarchie<br />

OrtL<br />

Ort<br />

Land<br />

LandR<br />

Land<br />

Region


Schneeflockenschema – Beispiel 2<br />

Region<br />

Region-Nr.<br />

Regionalleiter<br />

Land<br />

Länder-Nr.<br />

Länder-Name<br />

Lager<br />

PLZ<br />

Lagerort<br />

Lagerleiter<br />

Kundenattribute<br />

Kunden-Nr.<br />

Kundenname<br />

Kundentyp<br />

Branche<br />

Sitz<br />

Orts-ID<br />

Region-Nr.<br />

Länder-Nr.<br />

PLZ<br />

Produkt<br />

Produkt-Nr.<br />

Farbe<br />

Modell-Nr.<br />

Kunde<br />

Kunden-Nr.<br />

Key Account-Nr.<br />

Verkauf<br />

Orts-ID<br />

Zeit-Nr.<br />

Kunden-Nr.<br />

Produkt-Nr.<br />

Umsatz<br />

Menge<br />

Produkt<br />

Produkt-Nr.<br />

Produktlinien-Nr.<br />

Sparten-Nr.<br />

Sparte<br />

Sparten-Nr.<br />

Spartename<br />

Spartenleiter<br />

Key Account<br />

Key Account-Nr.<br />

Key Account-Name<br />

Zeit<br />

Zeit-Nr.<br />

Jahr-Nr.<br />

Quartal-Nr.<br />

Monat-Nr.<br />

Tag-Nr.<br />

Produktlinie<br />

Produktlinien-Nr.<br />

Produktlinienleiter<br />

Quartal<br />

Quartal-Nr.<br />

Quartalsname<br />

Monat<br />

Monat-Nr.<br />

Monatsname<br />

Tag<br />

Tag-Nr.<br />

Wochentag<br />

Saison


Schneeflockenschema - Aufbau<br />

<br />

<br />

<br />

Das Snowflake-Schema besteht ebenfalls aus den beiden<br />

Komponenten Fakt-Tabelle und Dimensions-Tabelle. Die<br />

Dimensions-Tabellen werden jedoch im Gegensatz zum Star-<br />

Schema normalisiert. Durch die Normalisierung entstehen<br />

zusätzliche Tabellen.<br />

Vorteil dieses Schemas ist die Vermeidung der redundanten<br />

Datenhaltung und somit die Einsparung von Speicherplatz.<br />

Nachteil dagegen ist die komplexere Modellstruktur und<br />

zusätzlich notwendige Tabellen-Joins, die wiederum die Abfrage-<br />

Performance verschlechtern


Beispieltabellen<br />

Datum Filiale Produkt-<br />

Nr<br />

Kunden-<br />

Nr<br />

Anzahl<br />

Umsatz<br />

2.3.2001 Kiel 1847 4711 1 405.49<br />

Verkauf<br />

Filialname Ort Land Region<br />

Kiel Kiel Schleswig-<br />

Holstein<br />

Filiale<br />

Nord<br />

Kunden-<br />

Nr<br />

Name Beruf Alter<br />

4711 Weber Prof 40<br />

Kunde<br />

Datum Tag Monat Jahr Quartal<br />

2.3.2001 25 März 2001 1<br />

Zeit<br />

Produkt-<br />

Nr<br />

Produkt-<br />

Name<br />

Produktgr<br />

uppe<br />

Hersteller Farbe Preis<br />

1847 VW Passat Auto VW Blau 55999<br />

Produkt


Beispielanfragen<br />

<br />

Autoverkäufe nach Hersteller und Jahr<br />

select Jahr, Hersteller, sum(Anzahl)<br />

from Verkauf, Produkt, Zeit<br />

where Verkauf.Produkt-Nr=Produkt.Produkt-Nr and<br />

Verkauf.Datum=Zeit.Datum an Produkt.Produkttyp=‚Auto‘<br />

group by Produkt.Hersteller, Zeit.Jahr<br />

<br />

Autoverkäufe nach Jahr<br />

select Jahr, sum(Anzahl)<br />

from Verkauf, Produkt, Zeit<br />

where Verkauf.Produkt-Nr=Produkt.Produkt-Nr and<br />

Verkauf.Datum=Zeit.Datum and Produkt.Produkttyp=‚Auto‘<br />

group by Zeit.Jahr


Beispielergebnisse<br />

Hersteller Jahr Anzahl<br />

VW 1997 3000<br />

Ford 1997 2000<br />

Ford 1999 2500<br />

BMW 1999 3500<br />

Autoverkäufe nach Hersteller<br />

und Jahr<br />

Jahr Anzahl<br />

1997 5000<br />

1999 6000<br />

Autoverkäufe nach Jahr


Analysen, Trends<br />

Berichte<br />

Interne/Externe Datenquellen<br />

<br />

Einkauf Lager/Bestände Personal Vertrieb Finanzen<br />

Interne Informationsressourcen<br />

Data Warehouse<br />

Externe Informationsressourcen<br />

Kunden Lieferanten Markt Wettbewerb


Online Daten-<br />

Banken / Internet<br />

Datenquellen und -arten<br />

Operative Verfahren<br />

sammeln,<br />

filtern,<br />

bewerten<br />

bereinigen,<br />

strukturieren,<br />

ergänzen<br />

Datenquelle<br />

intern extern<br />

Marktvolumen,<br />

Marktanteile,<br />

Verbrauchs-<br />

Kennzahlen, ...<br />

Auftragseingang,<br />

Umsatz, Kosten<br />

Deckungsbeitrag,<br />

Produktivität, ...<br />

quantitativ<br />

Presse-<br />

Meldungen,<br />

Patente,<br />

Gutachten,...<br />

Kundenbesuchs-<br />

Berichte,<br />

Projektberichte,<br />

...<br />

qualitativ<br />

Datenart<br />

Nach: Meier, M., Fülleborn, A., Integration, externer Führungsinformationen ..., WI 41(1999)5, S 449 ff.


Globale Architektur<br />

Datenquelle Datenquelle Datenquelle<br />

Integrator<br />

Data Warehouse<br />

Client 1<br />

Client n


Architektur<br />

Entscheider<br />

Transformations-<br />

u. Extraktionsprozess<br />

operative<br />

Systeme +<br />

externe Systeme<br />

•verdichten<br />

•integrieren<br />

•filtern<br />

•konvertieren<br />

5-10 Jahre Geschichte<br />

unternehmensweites<br />

Data Warehouse


DW-Architektur im Überblick<br />

∆<br />

LH DB TUI<br />

1993 56 23 16<br />

1994 60 25 15<br />

1995 58 21 12<br />

1993 56 23 16<br />

1994 60 25 15<br />

1995 58 21 12<br />

1993 56 23 16<br />

1994 60 25 15<br />

1995 58 21 12<br />

∆<br />

MOLAP<br />

∆<br />

∆<br />

ROLAP<br />

Datenquellen Extraktion Transformation Warehouse-DB Analyse-Schicht Präsentation<br />

Metadaten<br />

Prozessmanagement<br />

Quelle : sd&m


DW-Architektur im Detail<br />

Metadaten-Subsystem<br />

Speichern, Verteilen,<br />

Scheduling, Job-Control<br />

Benutzer-<br />

Tools<br />

Quelle 1<br />

Quelle 2<br />

Quelle 3<br />

Extrahieren,<br />

Cleansing<br />

Population<br />

Cleansing,<br />

Transformieren,<br />

Veredeln,<br />

Laden,<br />

Aggregieren<br />

RDS<br />

Relational<br />

Data Store<br />

Distribution<br />

Aggregieren,<br />

Transformieren,<br />

Anonymisieren<br />

DM<br />

Data<br />

Mart<br />

DM<br />

Data<br />

Mart<br />

Zugriff, Analyse<br />

Quelle n<br />

Staging Area<br />

Archivierung<br />

Verdichten, Löschen,<br />

Anonymisierung


Eigenschaften<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Subjekt-orientierter Aufbau : Unternehmensdaten<br />

nach dem Informationsbedarf des Managements<br />

Zeitvariante Daten : Datenprotokollierung über<br />

längere Zeiträume<br />

Nicht-flüchtige Sammlung von Daten : Aktualisierung<br />

der Datenbestände in festgelegten Zeitabständen<br />

Integrativer Inhalt : Verbindung<br />

entscheidungsrelevanter Daten aus<br />

unterschiedlichen operativen Anwendungen


Merkmale<br />

Bestimmende Merkmale:<br />

Vereinheitlichung: aus aus verschiedenen Datenbeständen<br />

in in eine eine homogene Datenwelt zusammengeführt<br />

Themenausrichtung: auf auf die die Informationsbedürfnisse<br />

des des Anwenders ausgerichtet<br />

Zeitorientierung: Einbeziehung von von historischen Werten<br />

(aber (aber auch auch von von Planzahlen)<br />

Dauerhaftigkeit: jederzeitige Wiederholbarkeit einer einer<br />

Abfrage


Data Warehouse und<br />

Geschäftsprozess<br />

Data Warehouse<br />

Data Warehouse<br />

wirkt auf<br />

Strategie<br />

und und Taktik<br />

verstärken<br />

verbessert<br />

vorhandene<br />

Daten<br />

erzeugen<br />

Geschäftsprozesse


<strong>Gliederung</strong><br />

Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />

Definition<br />

Operative Systeme vs Data Warehouse<br />

OLAP-Beispiel<br />

Data Warehouse-Architektur<br />

Realisierung<br />

Data Mining


Granularität<br />

Granularität 10<br />

Artikel für die letzten 10 Jahre<br />

auf Jahresebene<br />

Granularität 5<br />

Artikel für das aktuelle Jahr<br />

auf Monatsebene<br />

Granularität 1<br />

Artikel für den aktuellen Monat<br />

auf Tagesebene


Phase 1 : Füllen<br />

• Datenzugriff<br />

• physikalische Zugriffe auf die unterschiedlichen Plattformen<br />

und Datenhaltungssysteme der Quelldaten herstellen<br />

• verschiedene Datenmodelle der Quelldaten in das<br />

unternehmensweite Datenmodell des Data Warehouses<br />

transformieren<br />

• unterschiedliche Segmente des Data Warehouses in<br />

unterschiedlichen zeitlichen Abständen mit neuen Daten<br />

auffrischen


Phase 2 : Bereitstellung 1<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Extraktion und Aggregation relevanter Daten<br />

Laden von großen Datenmengen in die Warehouse<br />

Datenbasis<br />

Transformation operativer Daten in fachbezogene<br />

Strukturen<br />

Unabhängige, flexible Plattformen


Phase 2 : Bereitstellung 2<br />

Datenmodellierung,<br />

Transformation der<br />

Metastrukturen<br />

Data Warehouse<br />

Nutzer<br />

Produktion<br />

Personal<br />

Vertrieb<br />

Clearing,<br />

Extraktion,<br />

Filterung,<br />

Konsolidierung,<br />

Aggregation<br />

Übertragen in<br />

die speziellen<br />

Strukturen der<br />

Data Warehouse<br />

Datenbank<br />

Data<br />

Warehouse<br />

externe<br />

Daten<br />

Operative,<br />

inhomogene<br />

Daten<br />

Schritt 1 Schritt 2<br />

Homogenes<br />

Data Warehouse<br />

Quelle : Software AG


Phase 3 : Nutzung<br />

• Analyse der Daten<br />

• Abfrage- und Berichtsgeneratoren<br />

• OLAP-Werkzeuge (Online Analytical Processing)<br />

• Suche von Hypothesen über die Daten im Data Warehouse


Phase 3 : Nutzung<br />

Wie läuft die<br />

Produktion<br />

Wie entwickelt<br />

sich meine<br />

Abteilung <br />

Wo steht aktuell<br />

VB Maier <br />

Entdecken<br />

Berichten,<br />

veröffentlichen<br />

verteilen &<br />

durchsehen<br />

Leistungsbemessung<br />

Ad-hoc-<br />

Anfragen<br />

Soll ich den Vertrieb<br />

unterstützen <br />

Welche Abhängigkeiten<br />

zwischen<br />

Produkten gibt es <br />

Analyse<br />

Verifizieren<br />

Erkennen von<br />

Zusammenhängen


Transformation/Extraktion<br />

• Selektion und Extraktion : Auslesen der Daten aus<br />

den operativen Datenhaltungssystemen<br />

• Inhaltliche Aufbereitung : Entschlüsselung der nicht<br />

im Klartext lesbaren Daten wie Kunden- und<br />

Produktnummern oder Währungen<br />

• Strukturelle Aufbereitung : Umgestaltung der<br />

operativen Daten auf die Belange der Anwender<br />

• Aggregation : Nicht einzelne Geschäftsvorfälle,<br />

sondern Zusammenfassungen nach Regionen,<br />

Produktgruppen oder Perioden und im Data Warehouse<br />

von Bedeutung


Transformation/Extraktion<br />

• Konsolidierung verschiedener Datenquellen :<br />

Daten können aus verschiedenen Quellen stammen :<br />

operativen Systemen, externen Marktdaten,<br />

Plandaten.Um Vergleichbarkeit herzustellen, müssen sie<br />

in gemeinsame Strukturen übertragen werden<br />

• Aufbau von Zeitreihen : Für die Betrachtung der<br />

Vergangenheit sind keine einzelnen Vorfälle, sondern<br />

Zeitreihen von Interesse.


Konflikte bei der Datenintegration<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Semantische Konflikte: In zwei Datenquellen wird das gleiche<br />

Objekt mit unterschiedlichen Attributen beschrieben<br />

Beschreibungskonflikte: für Attribute der selben Objekte werden<br />

synonyme Bezeichnungen, verschiedenen Datentypen,<br />

Wertebereiche oder unterschiedliche Maßeinheiten verwendet<br />

Falsche Daten: Eingabefehler oder veraltete Daten<br />

Unterschiedliche Repräsentation: gleicher semantischer Sachverhalt<br />

wird unterschiedlich abgebildet: Schulnote als 1 bis 6 oder als sehr<br />

gut bis unzureichend


Konfliktbereinigung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Konvertierungs- und Normalisierungsfunktionen: Zurückführung<br />

unterschiedlicher Einheiten auf einen festgelegten Standard<br />

Domänenspezifische Bereinigung: Korrektur der Daten durch<br />

Hintergrundwissen aus dem Fachgebiet, z.B. Adressdaten<br />

Domänenunabhängige Bereinigung: Zusammenführung<br />

unterschiedlicher Datenmodelle durch Prüfung von Ähnlichkeiten<br />

bezüglich der Objekte, z.B. entspricht die Bestellnummer in Schema<br />

1 derjenigen in Schema 2 mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit<br />

Regelbasierte Bereinigung: automatische, programmgestützte<br />

Anpassung von Objekten


Aktualisierung 1<br />

• Vollständige Aktualisierung - Full Refresh. Der<br />

gesamte Datenbestand der operativen Quellen wird<br />

geladen<br />

• Inkrementelle Aktualisierung - Incremental Refresh<br />

Nur die Änderungen der operativen Daten werden<br />

geladen. Dabei entstehen zwei Probleme :<br />

• Erkennen und Identifizieren der Änderungen<br />

• Einarbeitung der Änderungen in den<br />

Datenbestand unter Berücksichtigung<br />

historischer Bestände.


Aktualisierung 2<br />

• Wie aktuell müssen die bereitgestellten Daten<br />

sein <br />

Daten des Vormonates, der vergangenen Woche oder<br />

von gestern <br />

• In welcher Aggregationsform sollen die Daten<br />

vorliegen <br />

Von Interesse sind keine einzelnen Aktivitäten,<br />

sondern zusammengefasste Vorgänge.


Dimension<br />

Die Die Dimension beschreibt die die Achsen der der Wertedarstellung<br />

in in Tabellen, Histogrammen usw. usw.<br />

Die Die typische Darstellung ist ist zweidimensional, z.B. z.B.<br />

Produktgruppen und und ihre ihre quartalsbezogenen Umsätze.<br />

Sollen die die Umsätze auch auch nach nach Regionen aufgelistet werden,<br />

dann entsteht eine eine dritte Dimension. Diese<br />

Mehrdimensionalität wird wird als als Würfel dargestellt


<strong>Gliederung</strong><br />

Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />

Definition<br />

Operative Systeme vs Data Warehouse<br />

OLAP-Beispiel<br />

Data Warehouse-Architektur<br />

Realisierung<br />

Data Mining


Motiv


Komponenten eines Data-Miningsystems<br />

Quelle: Mertens


Prozessmodell<br />

Ext<br />

Daten<br />

Data<br />

Warehouse<br />

OLTP<br />

Preprocessing<br />

Analyse<br />

Interpretation<br />

Validierung


Data Mining 1<br />

Data Data Mining versucht auf auf der der Basis der der vorhandenen Daten<br />

eine eine Mustererkennung, Segmentierung und und Faktorenanalyse,<br />

um um die die Faktoren zu zu identifizieren, die die signifikanten Einfluß<br />

auf auf die die Kenngrößen des des Unternehmens besitzen.<br />

Für Für Erfolgsindikatoren wie wie Rentabilität, Marktanteil oder oder<br />

Kundenbindung wird wird analysiert, welche Kräfte diese<br />

beeinflussen, so so dass dass ein ein vollständiges Bild Bild der der Ursache-<br />

Wirkung-Beziehungen entsteht.


Data Mining 2<br />

Data Data Mining bezeichnet einen mehrstufigen Prozess, in in dem dem<br />

bisher unbekannte aber aber wichtige Zusammenhänge, Muster<br />

und und Trends durch gezieltes Aufbereiten und und Auswerten<br />

großer Datenmengen entdeckt werden.


Data-Mining-Verfahren<br />

<br />

<br />

Musterkennung<br />

Clusteranalyse<br />

Bayes-Verfahren<br />

Fuzzy-Datenanalyse<br />

Musterbeschreibung<br />

Statistische Verfahren<br />

Maschinelles Lernen (induktives Lernen)


Entdeckung von Wissen<br />

Selektion<br />

Rohdaten<br />

Transformation<br />

Daten<br />

Data Mining<br />

Daten<br />

Interpretation<br />

Muster<br />

Wissen


Zusammenfassung<br />

Problem : Integration heterogener Datenbestände und<br />

Bereinigung der Primärdaten<br />

Anforderungen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Große Datenvolumina<br />

Multidimensionale Auswertung<br />

Temporäre Anfragen<br />

Notwendigkeit neuer Aggregate<br />

Spezielle Indexstrukturen<br />

Parallele Anfrageverarbeitung<br />

<br />

<br />

http://www.dfki.de/~damit/DMC2003/index.html<br />

http://www.cognos1.de/app/841/powerplay.jsp#


Web-Links<br />

http://www.datawarehousing.com/ Data Warehousing on the WWW<br />

http://www.rkimball.com Ralph Kimballs Homepage<br />

http://www.olapcouncil.org OLAP Council<br />

http://www.informationweek.de/ Die Informationweek besitzt einen sehr<br />

interessanten Data Warehousing-Bereich<br />

http://www.dwinfocenter.org/ The Data Warehousing Information<br />

Center<br />

http://www.dw-institute.com/ Data Warehouse Institute: Hier gibt es<br />

eine gute Sammlung von technischen<br />

Whitepapers von verschiedenen Tool-<br />

Anbieter<br />

http://www.olapreport.com/ The OLAP Report: Interessante und<br />

hilfreiche Marktanalysen.<br />

http://www.dmreview.com/ Echte Fundgrube für Whitepapers,<br />

Produktbesprechungen und Auflistung<br />

von Anbietern für Spezialthemen.<br />

http://www.olapinfo.de/index.html Whitepapers und ausführliche Produktbeschreibung<br />

vieler OLAP-Werkzeuge.


Dokumentenmanagement: Idee und<br />

Istzustand<br />

Stand : Februar 2006


Einordnung der einzelnen<br />

Vorlesungsteile<br />

Bestandsaufnahme:<br />

Momentaner Zustand im Büro<br />

Vision:<br />

Technologien der Zukunft<br />

Basistechnologien<br />

Enterprise Content<br />

Management<br />

Information<br />

Retrieval<br />

XML


<strong>Gliederung</strong><br />

• Dokumentenmanagement – Definition, Ziele,<br />

Formen<br />

• Tatort Büro – Situation,<br />

Rationalisierungspotenzial<br />

• Dokumentenmanagement – Istzustand,<br />

Entwicklung


Arbeitsteilung<br />

Aufgaben Studierende:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ziel: Anwendung des Wissens<br />

zur Analyse und kreativen<br />

Gestaltung<br />

Konzepte generalisieren<br />

Üben weiterer Beispiele<br />

Konzepte abstrahieren<br />

Schlüsse ziehen auf dahinter<br />

liegende Konzepte<br />

Beobachten von Beispielen<br />

Ausgangspunkt: Lesen,<br />

anwesend sein, fragen<br />

Aufgaben Professoren :<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ziel: Wissen, Erfahrung<br />

Beratung<br />

Generelle Konzepte zeigen<br />

Konkretisieren aus<br />

generellen Methoden,<br />

fragen, prüfen<br />

Beispiele erlebbar gestalten<br />

Hinweis auf Beispiele<br />

Lehre: Zitieren aus Wissen,<br />

Buch, Erfahrung


Definition<br />

Dokumentenmanagement im weitesten Sinne<br />

umfasst alle Aufgaben (Planen, Führen,<br />

Koordinieren und Kontrollieren) der Beschaffung,<br />

Verarbeitung, Übertragung, Speicherung und<br />

Bereitstellung von Informationen zur Erreichung<br />

der Unternehmensziele.


Ziele des<br />

Dokumentenmanagements<br />

• Strategische Ziele<br />

• Prozessorientierung<br />

• Outsourcing<br />

• Integration<br />

• Operative Ziele<br />

• Kostensenkung<br />

• Durchlaufzeitverkürzung<br />

• Verbesserung der Entscheidungsbasis


Herausforderungen<br />

Globalisierung<br />

eCommerce<br />

Preisdruck<br />

Unternehmen<br />

Neue Formen der<br />

Organisation<br />

Innovationen<br />

Gesetze / Normen<br />

Quelle : COI


Einflussfaktoren<br />

Wettbewerber<br />

Marktentwicklung<br />

Information<br />

über<br />

Kaufverhalten<br />

Gesetze<br />

Zielgruppen<br />

Technologien


Informationsangebot<br />

Die Informationsversorgung soll<br />

• zum richtigen Zeitpunkt<br />

• in angemessener Präsentationsform<br />

• in ausreichender Aktualität<br />

• im notwendigen Kontext<br />

erfolgen.


Informationsformen<br />

Daten auf CD-ROMs<br />

Dateien<br />

Papier<br />

Zeichnungen<br />

E-Mails<br />

Alle Information sind wertlos, wenn sie nicht verfügbar sind!


Informationsabdeckung<br />

Informationsangebot<br />

Informationsnachfrage<br />

Informationsbedarf


Informationsdifferenzierung<br />

Informationsquelle<br />

aggregiert<br />

detailliert<br />

Unternehmen<br />

Informationsform<br />

Umwelt<br />

extern<br />

intern<br />

Informationsobjekt


Informationsweitergabe<br />

Medium<br />

formal<br />

Formalisierung<br />

unstrukturiert<br />

schriftlich<br />

mündlich<br />

elektronisch<br />

regelmäßig<br />

unregelmäßig<br />

Häufigkeit


Informationssystemaufbau<br />

Ereignis<br />

Funktion<br />

Kommunikationssicht<br />

Organisationssicht<br />

Prozessicht<br />

Ressourcen<br />

Datensicht<br />

Hierarchie


Idee „ECM“<br />

• „Enterprise Content Management“ ist als<br />

Erweiterung des Dokumentenmangements zu<br />

interpretieren. Es basiert auf<br />

• Elektronischer Archivierung<br />

• Dokumentenmanagement<br />

• Workflow und Groupware<br />

• Data Warehouse<br />

• und führt zu<br />

• Wissensmanagement<br />

• Content-Management


ECM-Komponenten<br />

Web Content<br />

Management<br />

Wissensmanagement<br />

Groupware<br />

Workflow<br />

Dokumentenmanagement<br />

Elektronische<br />

Archivierung<br />

XML<br />

Dokumentenformate<br />

Information Retrieval


<strong>Gliederung</strong><br />

• Dokumentenmanagementmanagement –<br />

Definition, Ziele, Formen<br />

• Tatort Büro – Situation,<br />

Rationalisierungspotenzial<br />

• Dokumentenmanagement – Istzustand,<br />

Entwicklung


Es war einmal….<br />

• …eine ganze Menge Papier, die sortiert, bearbeitet, kopiert<br />

und abgelegt werden musste<br />

• …kostbare Zeit, die bei der Suche nach dringend benötigten<br />

Dokumenten verloren ging<br />

• …ein gefüllter Aktenschrank, der immer neue Platzprobleme<br />

verursachte<br />

• ….Chaos auf der Festplatte mit überquellenden<br />

Verzeichnissen und einem schwierigen Auffinden von<br />

Dokumenten


Evolution der Anforderungen 1<br />

®<br />

Zu Beginn des EDV-Zeitalters waren<br />

Speicherung und Verarbeitung von<br />

Massendaten das Kernproblem<br />

Unkomfortable Anwendungen mit<br />

ungewöhnlichen Eingaben wurden<br />

akzeptiert<br />

Die Anwendungen wurden von Spezialisten und<br />

nicht von Gelegenheitsbenutzern bedient.<br />

Quelle : SER


Evolution der Anforderungen 2<br />

Mit dem Vordringen der Anwendungen<br />

bis zum Arbeitsplatz wuchsen die Anforderungen<br />

an die Softwareergonomie<br />

Graphische Oberflächen setzten sich durch<br />

Anwendungen machten Daten als<br />

Informationen für jedermann nutzbar


Evolution der Anforderungen 3<br />

Das Problem besteht in<br />

der Selektion relevanter<br />

Informationen<br />

Jedermann hat heutzutage durch das<br />

Internet Zugang zu unendlichen Mengen an<br />

Informationen<br />

Hierzu werden Anwendungen benötigt,<br />

die Daten interpretieren, klassifizieren und<br />

eine assoziative Suche ermöglichen


Situation im Büro heute 1<br />

• Die Produktivität hinkt dem<br />

Produktionssektor weit hinterher<br />

• Rationalisierungsmaßnahmen fruchten<br />

kaum : immer mehr Belege werden in<br />

immer kürzerer Zeit gedruckt und mit<br />

Kopierern reproduziert<br />

• Neue Technologien wie E-Mail und<br />

Internet stehen erst am Anfang


Situation im Büro heute 2<br />

• Maximal 20% der Informationen liegen<br />

in elektronischer Form vor<br />

• Mehr als 80% aller Informationen<br />

werden in Papierform abgelegt und sind<br />

damit nur manuell zugreifbar


Digitaler Dokumentenfluss<br />

W<br />

Workflow<br />

Applikationen<br />

HOST<br />

.doc<br />

COLD<br />

E-Mail<br />

.txt<br />

zu verarbeitende<br />

Datenformate<br />

.tif<br />

Scanner<br />

Report<br />

.tif<br />

pcl<br />

Datenbank<br />

Drucker<br />

Fax


Situation im Büro heute 3<br />

• Mehr als 25% der Arbeitszeit wird mit<br />

Ablegen, Sortieren und Suchen von<br />

Dokumenten verbracht<br />

• Informationsflut führt zu<br />

Informationsstau


Ausgangspunkt - Geschäftsprozess<br />

Untersuchung<br />

Geschäftsprozesse<br />

Untersuchung<br />

Applikation<br />

Untersuchung<br />

Infrastruktur<br />

Zusätzliche<br />

funktionale<br />

Anforderungen<br />

Auswahl einer<br />

angemessenen<br />

Lösung<br />

P<br />

R<br />

O<br />

Z<br />

E<br />

S<br />

S<br />

E<br />

I<br />

N<br />

F<br />

O<br />

R<br />

M<br />

A<br />

T<br />

I<br />

O<br />

N<br />

E<br />

N<br />

•Kritisch<br />

•Wesentlich<br />

•Empfindlich<br />

•Unkritisch<br />

Original<br />

Store<br />

Replicate<br />

Kopie<br />

Manage<br />

Integrate<br />

Untersuchung<br />

Informationsmanagement<br />

Wie wichtig sind<br />

Informationen<br />

Ursprung der<br />

Daten<br />

Alter der Daten<br />

und Zugriffe<br />

Entwurf einer<br />

funktionalen<br />

Lösung


Handlungsfelder<br />

Rechtliche Anforderungen<br />

Geschäftsprozesse<br />

IAS<br />

GDPdU<br />

Healthcare<br />

Basel II<br />

SOX<br />

Mittelstandsrating<br />

Straight-Through-Processing<br />

Applikationen<br />

Risiko-Management-Systeme<br />

Onlinehandel<br />

Business Intelligence<br />

Data Warehouse<br />

IT Optimierung<br />

Konsolidierung<br />

Business Continuity<br />

Disaster Recovery<br />

Outsourcing / Outtasking


Rationalisierungsdefizit<br />

Quelle: SER


Durchlaufzeit eines Vorganges<br />

3-5% Bearbeitungszeit<br />

6-9% Transportzeit<br />

88-91% Liegezeit durch :<br />

Mitzeichner, Urlaub,<br />

Krankheit, Verfügbarkeit<br />

von Informationen,<br />

Kopieren<br />

Quelle : Dialogika


Beispiel : Vorgangszeiten<br />

Quelle: SER


Rationalisierungspotential<br />

Senkung des<br />

Papierverbrauch<br />

Reduzierung<br />

der<br />

Bearbeitungszeiten<br />

Verkürzung<br />

der<br />

Durchlaufzeiten<br />

Reduzierung<br />

der<br />

Raumkosten,<br />

Liege- und<br />

Wartezeiten<br />

Verringerung<br />

der Transportzeiten<br />

bis zu<br />

40%<br />

bis zu<br />

60%<br />

bis zu<br />

70%<br />

bis zu<br />

70%<br />

bis zu<br />

99%<br />

Quelle: COI


<strong>Gliederung</strong><br />

• Informationsmanagement – Definition, Ziele,<br />

Formen<br />

• Tatort Büro – Situation,<br />

Rationalisierungspotenzial<br />

• Dokumentenmanagement – Istzustand,<br />

Entwicklung


Aktuelle Probleme des<br />

Dokumentenmanagements<br />

überquellendes<br />

Papierarchiv<br />

träges System durch<br />

hohen Online-Datenbestand<br />

Informationen<br />

schwer auffindbar<br />

Dokumente nur<br />

einmal zugänglich


Dokumente in einer<br />

„elektronischen Welt“<br />

Das Kommunikationsaufkommen wächst rasant !<br />

Rasches autonomes<br />

Rasches autonomes<br />

Wachstum Wachstum elektronischer<br />

elektronischer<br />

Kommunikation.<br />

Elektronische<br />

Kommunikation<br />

Moderate Substitution<br />

von Papier.<br />

Papiergebundene<br />

Kommunikation<br />

2000 2001 2002 2004<br />

Papier als Medium wird<br />

seine Relevanz auch noch<br />

in Jahren behalten.


Istzustand des<br />

Dokumentenmanagements<br />

Dokumente...<br />

...bleiben liegen<br />

...gehen verloren<br />

...müssen kopiert werden<br />

Informationen sind<br />

nicht verfügbar<br />

Papier bleibt das dominierende<br />

Organisationsmittel


Probleme


Entwicklung des Dokumentenmanagements<br />

1<br />

gestern<br />

heute<br />

morgen<br />

• Elektronische Massenarchivierung<br />

codierter und nicht-codierter<br />

Informationen (Ablösung von<br />

Papierarchiven)<br />

• Dokumentenverwaltung<br />

formatunabhängiger Akten in<br />

unterschiedlichen Versionen und<br />

Integration in Standardsoftware.<br />

Anbindung unternehmensweiter<br />

Workflows<br />

• Automatische inhaltliche Erschließung<br />

von Daten und Dokumenten für ein<br />

Wissensmanagement


Entwicklung des Dokumentenmanagements<br />

2<br />

Technische Entwicklung<br />

Vorteile:<br />

+ Einfache Korrekturen<br />

+ Einbindung von Bildern und Grafiken<br />

+ Speichermöglichkeit<br />

Nachteile:<br />

- Medienbrüche bei Vorgangsbearbeitung<br />

- Lange Transport-/Liegezeiten<br />

- Keine Übersicht über aktuelle Vorgänge<br />

Zeit<br />

Quelle : Dialogika


Entwicklung des Dokumentenmanagements<br />

3<br />

Technische Entwicklung<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1st Qtr 2nd Qtr 3rd Qtr 4th Qtr<br />

Vorteile:<br />

+ Möglichkeit der Weiterleitung<br />

von Nachrichten (E-Mail)<br />

+ Möglichkeit der Weiterleitung<br />

von Dokumenten<br />

Aber:<br />

- Bisher keine Weiterleitung der<br />

Dokumente<br />

- Keine Übersicht über aktuelle Vorgänge<br />

Quelle : Dialogika<br />

Zeit


Einsparpotenziale<br />

• 50-90 % Reduzierung der Bearbeitungszeit<br />

• 10-35 % Reduzierung des Sacharbeiterpersonals<br />

• 10-75 % Steigerung der Produktivität<br />

• 20-40 % Reduzierung der Verarbeitungskosten pro<br />

Einheit, z.B. je Beleg<br />

• 30-50 % Einsparung von Büro- und<br />

Archivierungsflächen<br />

Quelle : AWV Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung


Online-Literatur<br />

www.zoeller.de<br />

www.project-consult.de


Projektmanagement<br />

Prof. Dr. W. Riggert<br />

Studienmodul der AKAD


Praxisschock<br />

<br />

25% der Projekte werden vor Fertigstellung eingestellt<br />

<br />

Weniger als 1% der Projekte sind terminund<br />

budgettreu<br />

<br />

75% aller Projekte haben Qualitäts- oder<br />

Akzeptanzprobleme<br />

nach<br />

nach<br />

James<br />

James<br />

Martin<br />

Martin


Projekterfolg<br />

Sache<br />

• wird benötigt<br />

• Qualitätsziele erfüllt<br />

Management<br />

• motivierte Mitarbeiter<br />

• gute Kommunikation<br />

• effizienter Ressourceneinsatz<br />

• iterative Zielausrichtung<br />

erfolgreiches Produkt<br />

erfolgreicher Prozess<br />

erfolgreiches<br />

Projekt


Einflussfaktoren<br />

Termine<br />

Termine<br />

Kosten<br />

Kosten<br />

Erfolg<br />

Qualitätsziele<br />

Qualitätsziele<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter


Definitionen<br />

I<br />

DEFINITION Projektmanagement<br />

Projektmanagement ist die Summe aller steuernden Aktivitäten zur<br />

• Planung,<br />

• Organisation,<br />

• Durchführung und<br />

• Einführung<br />

eines Softwareentwicklungsprojektes, so dass die gegebenen Projektziele<br />

erreicht werden.<br />

• zeitgerecht,<br />

• budgetgerecht und<br />

• qualitätsgerecht


Definitionen<br />

II<br />

Projektmanager<br />

• Der Projektmanager hat die Gesamtverantwortung für das Projekt.<br />

• Er stellt dem Projekt die nötigen Ressourcen zur Verfügung:<br />

Mitarbeiter, Budget, Räume, etc.<br />

• Er vergibt die Projektrollen an die Mitarbeiter.<br />

• Er kontrolliert, ob das Budget eingehalten wird.<br />

• Er hält den Kontakt zu den Entscheidungsträgern des Kunden, mit<br />

denen er den Projektfortschritt bewertet und sowie Termin- und<br />

Budgetänderungen verhandelt ("Projekt-Außenminister").


Definitionen<br />

III<br />

Projektleiter<br />

• Der Projektleiter trägt die Ergebnisverantwortung für das Projekt und<br />

damit auch die Verantwortung für die Qualität der Ergebnisse.<br />

• Er leitet das Team bzw. die Projektmitglieder.<br />

Projektmanager<br />

Terminplanung<br />

Budgetüberwachung<br />

Aufwandsverfolgung<br />

Projektleiter<br />

Großwetterlage<br />

Vertragsverhandlung<br />

Ergebnisse definieren<br />

Aufgabenverteilung<br />

Projektpräsentation<br />

Qualitätssicherung<br />

Teamrekrutierung<br />

Projektwetterlage<br />

Projektmeetings leiten<br />

Werkzeugeinsatz<br />

Abweichung v. Kundenstandard


Beispiel Projektorganisation


Netzplan<br />

Teammanagement<br />

Schätzung<br />

Planung<br />

Juli<br />

August<br />

28.6 5.7 12.7 19.7 26.7 2.8 9.8<br />

100 %<br />

100 %<br />

40 %<br />

Steuerung<br />

Kontrolle


Übersicht<br />

• Projektdefinition<br />

• Projektinitialisierung<br />

• Planung<br />

•Schätzung<br />

• Qualitätsmanagement<br />

• Projektdurchführung<br />

• Projektabschluss


Übersicht<br />

Projektdefinition<br />

Projektdefinition<br />

-beim Kunden<br />

•Projektantrag<br />

- beim Dienstleister<br />

•Angebot<br />

•Vertrag<br />

• Risiko<br />

• Projektantrag<br />

•Angebot


Übersicht<br />

Projektinitialisierung<br />

Projektinitialisierung<br />

- Projektorganisation<br />

- Teamzusammensetzung<br />

- Kick-off<br />

• Projekt - Initialisierung<br />

• Projekt - Organisation<br />

• Prozess - Organisation<br />

• Kick -off-Meeting


Jetzt geht‘s los!<br />

DEFINITION Projektorganisation<br />

Die Gesamtheit der Organisationseinheiten und der aufbau- und<br />

ablauforganisatorischen Regelungen zur Abwicklung eines<br />

Projekts. [DIN 69901].<br />

In der Projektorganisation wird<br />

• die Festlegung der Arbeitsteilung und<br />

• die Festlegung der Koordinationsinstrumente<br />

definiert.<br />

• Es werden Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und<br />

Kompetenzen bestimmt und<br />

• die Regelung der Weisungsbefugnisse, Kontrollrechte<br />

und Aufsichtspflichten initialisiert.


Projekt initialisieren<br />

Es werden die Voraussetzungen für die Projektdurchführung<br />

geschaffen:<br />

• Bildung des Projekt-Teams<br />

• Definition der Rollen im Projekt:<br />

Projektleiter, Teilprojektleiter, Chef-Designer,<br />

Qualitätsbeauftragter<br />

• Erstellung der ersten Fassung des Projekthandbuchs<br />

• Erstellung des Projekt- und des QM-Plans<br />

• Information des Qualitätsberaters über das Projekt<br />

• Prüfung, ob und wie das Projekt von anderen Projekten<br />

profitieren kann (z.B. Werkzeuge, Verfahren).


Kick-off-Meeting<br />

Mit dem Kick-off-Meeting erfolgt der Übergang in die<br />

Projektdurchführung.<br />

• Es dient dem Kennenlernen der Projektbeteiligten<br />

(Dienstleister und Kunde)<br />

• Klärt die Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Rollen,<br />

Eskalationswege, Unterlagen, Zulieferer, Gremien, Methoden und<br />

Vorgehensmodelle<br />

• Klärt die Organisations- und Kommunikationsformen


Übersicht<br />

Zentrale Aufgabe: Planung<br />

• Prinzipien der Projektplanung<br />

• Strukturplanung<br />

• Der Projektplan<br />

• Termin-<br />

• Ressourcen- und<br />

• Kostenplanung<br />

• Netzplantechnik


Prinzipien der Projektplanung<br />

I<br />

• WARUM<br />

• WAS<br />

• WANN<br />

• DURCH WEN<br />

• WOMIT<br />

• WIE<br />

Veranlassung und Projektziele<br />

die zu liefernden Resultate (Produktziele)<br />

die geplanten Termine<br />

Personen und ihre Verantwortlichkeiten<br />

die zur Verfügung stehenden Mittel (Geld, Geräte, Software...)<br />

die Vorgehensweise und die Maßnahmen zur Sicherstellung des<br />

Projekterfolgs<br />

Prinzipien der Projektplanung<br />

Top-Down und von Anfang an<br />

Der Projektplan wird zu Projektbeginn erstellt und im Laufe der<br />

Projektdurchführung permanent verfeinert.<br />

Was man plant, muss man kennen<br />

Erst wenn der Gegenstand des Projekts in seinen wesentlichen Zügen<br />

verstanden ist und strukturiert werden kann, wird ein Projektplan erstellt.


Prinzipien der Projektplanung<br />

II<br />

Divide et impera<br />

Projekte in beherrschbare Teile zerlegen<br />

Definition von Meilensteinen<br />

Festlegung der Stellen im Projekt, an denen Zwischenzeiten für eine zurückgelegte<br />

Wegstrecke gestoppt werden.<br />

Für jeden Meilenstein definieren wir<br />

• Inhalte,<br />

• Termine und<br />

• QS-Maßnahmen.<br />

Stufenplanung<br />

Unsere Projekte sind häufig sehr komplex. Eine geschickte Stufenplanung liefert dem<br />

Kunden frühzeitig erste Ergebnisse.<br />

Phasenübersicht<br />

Bei umfangreichen Projekten sollte es eine Phasenübersicht geben, aus der<br />

insbesondere die in der aktuellen Phase zu erledigenden Restaktivitäten aus den<br />

Vorphasen hervorgehen.


Prinzipien der Projektplanung<br />

III<br />

Zu viel Nebenläufigkeit vermeiden<br />

Nicht an zu vielen Stellen gleichzeitig arbeiten!<br />

Konzentration auf das Wesentliche<br />

Die zentralen Aufgaben des Projekts haben höchste Priorität<br />

Lücken haben hohe Priorität<br />

Neben dem Wesentlichen konzentrieren wir uns auch auf das (noch)<br />

Unbekannte.<br />

Menschen machen Projekte<br />

Bei der Personalplanung werden die Fertigkeiten (Qualifikationen) und<br />

Fähigkeiten (Entwicklungspotenziale) der Teammitglieder berücksichtigt.<br />

Qualitätsmanagement:<br />

Arbeitsergebnisse werden mit definierter Qualität produziert.<br />

Zu diesem Zweck werden die dazu notwendigen Aktivitäten, das benötigte<br />

Personal, die erforderlichen Ressourcen sowie Termine geplant.


Strukturplanung<br />

Die Strukturplanung bildet die Grundlage für die<br />

Projektplanung und die Projektkontrolle.<br />

• Die Strukturplanung ermöglicht die sach-, termin- und<br />

kostengerechte Abwicklung eines Projekts.<br />

• Die Strukturkomponenten<br />

Produktstruktur, Kontenstruktur und Projektstruktur<br />

müssen aufeinander abgestimmt sein!<br />

Die Produktstruktur<br />

beschreibt die technische <strong>Gliederung</strong> des zu entwickelnden Produkts<br />

Die Projektstruktur<br />

beschreibt die aufgabenbezogene <strong>Gliederung</strong> des Projekts.<br />

Die Kontenstruktur<br />

dient der Schaffung der Kostentransparenz


Der Projektplan<br />

Abhängig von der Art und Größe eines Projekts werden<br />

unterschiedliche, unterschiedlich viele und unterschiedlich<br />

komplexe Projektpläne erstellt:<br />

Bezeichnung Plangrößen Darstellung Beschreibung<br />

Aufgabenplan Aufgaben<br />

Mitarbeiter<br />

Aufwände<br />

Termine<br />

Abhängigkeiten<br />

Liste<br />

Balkenplan /<br />

-diagramm<br />

Berichtsplan<br />

Integrationsplan<br />

Kommunikationsplan<br />

Mitarbeiter<br />

Arbeitspakete<br />

Zeitangaben<br />

Projektberichte<br />

Verteiler<br />

Termine<br />

Integrationsobjekte<br />

Termine<br />

Teilnehmer<br />

Projektbeteiligte<br />

Kommunikationsarten<br />

Intensitäten<br />

Diagramm<br />

Liste<br />

Liste<br />

Balken<br />

Liste<br />

Relationsgitter<br />

Graph<br />

Zählt alle Aufgaben mit den vorläufigen<br />

Projektdaten auf<br />

Enthält über die Zeit aufgetragen die einzelnen<br />

Mitarbeiter oder Arbeitspakete<br />

Legt die Informationswege der<br />

Projektberichterstattung fest<br />

Enthält mit Angabe der Termine und der<br />

Teilnehmer alle zu integrierenden Objekte<br />

Zeigt die Kommunikationsbeziehungen der am<br />

Projekt beteiligten auf


Der Projektplan<br />

Bezeichnung Plangrößen Darstellung Beschreibung<br />

Kontenplan Konten<br />

Unterkonten<br />

Verantwortliche<br />

Liste<br />

Baum<br />

Meilensteinplan<br />

Netzplan<br />

Phasenplan<br />

Meilensteine<br />

Termine<br />

Verantwortliche<br />

Vorgänge<br />

Abhängigkeiten<br />

Termine<br />

Liste<br />

Balken<br />

Netz<br />

Liste<br />

Netz<br />

Produktstrukturplan Produktteile Liste<br />

Baum<br />

Projektstrukturplan Arbeitspakete Liste<br />

Baum<br />

Prozessorganisationsplan<br />

Phase<br />

Liste<br />

Meilensteine<br />

Graph<br />

Tätigkeiten<br />

Baselines<br />

Zäsuren<br />

QM-Plan<br />

Aufgabe,Risiko Liste<br />

Maßnahme<br />

Termin<br />

Verantwortlicher<br />

Risiko-Liste Risiko<br />

Liste<br />

Maßnahme,<br />

Termin,<br />

Testplan<br />

Verantwortlicher<br />

Testfall<br />

Termine<br />

Liste<br />

Balken<br />

Enthält in geordneter Form alle Konten und<br />

Unterkonten eines Projekts<br />

Enthält die Projektmeilensteine und deren<br />

Termine<br />

Enthält alle Vorgänge und deren<br />

Abhängigkeiten im zeitlichen Verlauf<br />

Überbegriff für alle Planungsinformationen, die<br />

zu einer bestimmten Phase vorliegen<br />

Enthält alle Teile des geplanten Produkts in<br />

einer hierarchischen Anordnung<br />

Enthält alle Arbeitspakete eines Projekts in einer<br />

hierarchischen Anordnung<br />

Gliedert den Entwicklungsablauf in einzelne<br />

Phasen und Prozessschritte<br />

Alle analytische und konstruktiven QS-<br />

Maßnahmen, die für das Projekt geplant sind<br />

Alle Projekt-Risiken<br />

Enthält mit Angabe der Termine alle geplanten<br />

Testfälle


Netzplan<br />

I<br />

DEFINITION Netzplan<br />

Der Netzplan ist die graphische Darstellung von Ablaufstrukturen,<br />

welche die logische und zeitliche Aufeinanderfolge von Vorgängen<br />

veranschaulichen. [DIN 69900].<br />

DEFINITION Vorgang<br />

Ein Vorgang ist eine Zeit beanspruchende Tätigkeit, die über<br />

einen definierten Anfang und ein definiertes Ende verfügt.<br />

DEFINITION Ereignis<br />

Ein Ereignis signalisiert das Eintreten eines definierten und<br />

beschreibbaren Zustands im Projektablauf (z.B. Meilenstein).


Netzplan<br />

II<br />

Vorgänge werden als Pfeile oder als Knoten dargestellt.<br />

Die Beschreibung des Projekts ist<br />

• vorgangsorientiert (das Wie steht im Vordergrund) oder<br />

• ereignisorientiert (das Was steht im Vordergrund).<br />

Netzplanarten<br />

Vorgangsknoten-Netzplan<br />

Vorgänge: Knoten<br />

Abhängigkeiten: Pfeile<br />

Ereignisse: entfallen<br />

Abhängigkeit<br />

Vorgangspfeil-Netzplan<br />

Vorgänge: Pfeile<br />

Abhängigkeiten: entfallen<br />

Ereignisse: Knoten<br />

Vorgang<br />

Ereignisknoten -Netzplan<br />

Vorgänge: entfallen<br />

Abhängigkeiten: Pfeile<br />

Ereignisse: Knoten<br />

Vorgang Vorgang<br />

Ereignis Ereignis<br />

Standard<br />

Ereignis Ereignis


Netzplan<br />

III<br />

DEFINITION Frühester Anfangstermin<br />

Der früheste Anfangstermin (FAT) ist der<br />

Zeitpunkt, zu dem der Vorgang frühestens<br />

beginnen kann.<br />

DEFINITION Frühester Endtermin<br />

Der Früheste Endtermin (FET) ist der<br />

Zeitpunkt, zu dem der Vorgang frühestens<br />

beendet werden kann. FET = FAT + Dauer.<br />

DEFINITION Spätester Endtermin<br />

Der späteste Endtermin (SET) ist der Zeitpunkt, zu dem der Vorgang<br />

spätestens beendet sein muss.<br />

DEFINITION Spätester Anfangstermin<br />

Der späteste Anfangstermin (SAT) ist der Zeitpunkt, zu dem der Vorgang<br />

spätestens beginnen muss. SAT = SET - Dauer.


Netzplan<br />

IV<br />

DEFINITION Pufferzeit<br />

Die Pufferzeit ist die Zeit, um die ein Vorgang zeitlich verschoben<br />

werden kann.<br />

DEFINITION Gesamtpufferzeit<br />

Die Gesamtpufferzeit ist die Zeit, um die ein Vorgang zeitlich verschoben<br />

werden kann, ohne dass das Projektende verschoben werden muss.<br />

DEFINITION Freie Pufferzeit<br />

Die freie Pufferzeit ist die Zeit, um die ein Vorgang verschoben werden kann,<br />

ohne dass ein nachfolgender Vorgang verschoben werden muss.


Netzplan<br />

V<br />

DEFINITION Kritischer Pfad<br />

Der kritische Pfad ist der Pfad vom Projektstart bis zum Projektende<br />

auf dem ausschließlich Vorgänge ohne Pufferzeit liegen.<br />

DEFINITION Kritischer Vorgang<br />

Ein Vorgang heißt kritischer Vorgang, wenn es sich um einen Vorgang auf<br />

dem kritischen Pfad handelt.


Projektplanung<br />

Aktivitätenplan<br />

Ingenieurmäßiges Aufbrechen<br />

in überschaubare Einheiten<br />

Aktivitäten<br />

Ergebnis<br />

Mitarbeiter<br />

Ressourcen


Übersicht<br />

Zentrale Aufgabe: Schätzung<br />

• Allgemeines<br />

• Basismethoden<br />

• Aufwandsschätzung<br />

• Rest-Aufwandsschätzung


Allgemeines<br />

O<br />

„Prognosen sind besonders dann schwierig, wenn<br />

sie sich auf die Zukunft beziehen.“


Allgemeines<br />

I<br />

Aufwandsschätzungen bilden die Grundlage für die<br />

• Terminplanung,<br />

• Kapazitätsplanung und<br />

• Die Entscheidung über die Auswahl von Alternativen.<br />

Jeder Mitarbeiter<br />

• kennt seine Aufgaben,<br />

• den kalkulierten Fertigstellungstermin und<br />

• den geplanten zeitlichen Aufwand.<br />

Zeitverzug relativ zur Restlaufzeit beachten:<br />

Wird ein Zeitverzug erkannt, darf der zu erwartende Verzug gegenüber dem<br />

ursprünglichen Termin niemals größer sein, als die derzeit verbleibende Restlaufzeit<br />

bis zum ursprünglichen Termin, d.h. Verzug < Restlaufzeit!<br />

maximaler Verzug<br />

heute<br />

Termin<br />

t


Allgemeines<br />

II<br />

Quantität<br />

Größe (LOC), Umfang, Komplexität<br />

Fast alle Schätzmodelle basieren auf einer linearen oder<br />

überproportionalen Beziehung zwischen der Programmierung<br />

in LOC und dem Aufwand.<br />

Qualität<br />

Die geforderten Qualitätsziele beeinflussen ganz wesentlich<br />

den Entwicklungsaufwand.<br />

Produktivität<br />

Ganz wesentlich wirken sich Lernfähigkeit und die Motivation<br />

der Mitarbeiter sowie die Firmenkultur aus.<br />

Stark produktivitätsmindernd wirkt die Arbeit in zwei oder<br />

mehreren Projekten gleichzeitig!


Allgemeines<br />

III<br />

Entwicklungsdauer<br />

Soll die Zeit verkürzt werden, dann werden mehr Mitarbeiter benötigt. Mehr<br />

Mitarbeiter erhöhen den Kommunikationsaufwand. Der höhere<br />

Kommunikationsanteil jedes Mitarbeiters reduziert seine Produktivität.<br />

Kann dagegen die Entwicklungsdauer verlängert werden, dann werden<br />

weniger Mitarbeiter benötigt und der Kommunikationsanteil sinkt. Die<br />

Produktivität jedes Mitarbeiters steigt.<br />

Faustregel:<br />

Anzahl<br />

Mitarbeiter =<br />

Aufwand in<br />

Mannmonaten


Aufwandsschätzung<br />

I<br />

Schätzung für ein gesamtes Projekt<br />

1. Aufgaben identifizieren<br />

Alles was sich zählen und bewerten lässt wird gesammelt:<br />

Geschäftsvorfälle, Masken, Dialoge, Schnittstellen, Berichte, Datenbanktabellen,<br />

Funktionen, Aufgaben.<br />

2. Aufgaben klassifizieren<br />

Alle Funktionen und Aufgaben werden in drei bis vier Kategorien eingeteilt:<br />

"leicht", "mittel", "schwer" und eventuell "besonders schwer".<br />

3. Netto Aufwände schätzen<br />

Für jede Kategorie wird der benötigte Netto-Aufwand für die Realisierung in<br />

Bearbeitertagen (BT) geschätzt.<br />

Beispiel:<br />

"leicht" = 4 BT<br />

"mittel" = 8 BT<br />

"schwer" = 15 BT<br />

"besonders schwer" = 22 BT


Aufwandsschätzung<br />

II<br />

4. Aufwände kumulieren<br />

Die geschätzten Netto-Aufwände der Kategorien werden mit der<br />

Anzahl der Aufgaben pro Kategorie multipliziert = Netto-Schätzung<br />

für die Realisierung der Aufgaben.<br />

Den Brutto-Aufwand für die Realisierung erhält man über pauschale<br />

Zuschläge auf den Nettoaufwand:<br />

Projektleitung bis zu 5 Mitarbeiter: 5%<br />

6 - 15 Mitarbeiter: 15% und<br />

über 15 Mitarbeiter: 20-25%<br />

Chef-Design 10 - 20%<br />

Qualitätssicherung 10 - 20%<br />

Technische Infrastruktur 5%<br />

Pauschale Bewertung von<br />

Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter<br />

ist stark kontextabhängig<br />

Pauschale Berücksichtigung von<br />

Leerzeiten (z.B. notwendige<br />

Reisezeiten)<br />

Mindestens jedoch 4 Bearbeiterwochen pro<br />

Mitarbeiter<br />

Je nach Situation


7. Mitarbeitergebirge erstellen<br />

• Planung der parallel ausführbaren Aufgaben<br />

• Auftragen der Aufgaben auf der Zeitachse<br />

• Mitarbeitergebirge ableiten:<br />

• Anstieg nicht zu steil<br />

• Abstieg nicht zu steil<br />

Aufwandsschätzung<br />

III<br />

5. Aufschläge nach dem Prozentmodell berücksichtigen<br />

Aus der Brutto-Schätzung für die Realisierung wird nach dem<br />

Prozentmodell der Aufwand für die restlichen Projektphasen berechnet.<br />

Dabei können Erfahrungswerte zur Plausibilisierung herausgezogen<br />

werden. Der Gesamtaufwand eines Projekts gliedert sich in:<br />

30% Spezifikation<br />

15% Konstruktion<br />

40% Realisierung und<br />

15% Systemintegration<br />

6. Plausibilität prüfen<br />

• Andere Aufgaben schätzen (z.B. Phase der Spezifikation)<br />

• Andere Mitarbeiter schätzen lassen<br />

• Vergleich der Aufwandszahlen mit den Aschätzungen ähnlicher Projekte


Vorgehenskonzept<br />

Zugehörige Phasen<br />

Produktion<br />

Fachlicher<br />

Entwurf<br />

Anforderungsanalyse<br />

Projektdefinition<br />

Einführung<br />

Technischer<br />

Entwurf<br />

Realisierung<br />

Abnahme


Software-Lifecycle<br />

neue Anforderungen<br />

Verbessern<br />

,erweitern<br />

Daten-<br />

bank<br />

Standardsoftware<br />

Spezifische<br />

Systeme<br />

analysieren,<br />

entwerfen<br />

Anwendungs-<br />

system<br />

Integriertes<br />

Design<br />

Konstruieren,<br />

implementieren<br />

Prototyp<br />

validieren<br />

Rapid Application<br />

Development (RAD)

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