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Betriebliche Anwendungssysteme<br />
Prof. Dr. W. Riggert<br />
ANS01<br />
Studienmodul der AKAD
Unternehmen im Wandel<br />
Der Innovationsschub der Informationstechnik ermöglicht:<br />
neue Möglichkeiten des Ablaufs von Geschäftsprozessen<br />
stellt aber<br />
konventionelle Unternehmensabläufe und Aufbaustrukturen in Frage
Unternehmensziele<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft langfristig sichern<br />
kürzere Entwicklungszeiten für neue Produkte und Dienstleitungen<br />
kürzere Durchlaufzeiten und Prozessbeschleunigung<br />
Kostensenkung<br />
Wege zur Zielerreichung<br />
Verbesserte Integration betrieblicher Funktionen<br />
Überbetriebliche Funktionsketten<br />
Wandel in Management und Organisation
Funktionale Organisation<br />
Geschäftsführung<br />
Beschaffung Produktion Verwaltung<br />
Tätigkeitsorientierte <strong>Gliederung</strong><br />
Arbeitsteilung nach Funktionen<br />
Zentralisierung und hierarchische Einordnung
Divisionale Organisation<br />
Geschäftsführung<br />
Produkt A Produkt B Produkt C<br />
Unternehmensgliederung nach Objekten, z.B. Produkten, Märkten<br />
Ausrichtung auf verschiedene Kunden- und Marktsegmente
Matrixorganisation<br />
Geschäftsführung<br />
Beschaffung Produktion Verwaltung<br />
Produkt A<br />
Produkt B<br />
Produkt C<br />
Mehrlinienorganisation
Betriebliche Geschäftsprozesse<br />
Finanzund<br />
Rechnungswesen<br />
Auftragsabwicklung<br />
Produktentwicklung<br />
Kundenservice<br />
Finanzreporting<br />
Personal<br />
Marketing/<br />
Forschung/ Vertrieb<br />
Service<br />
Produktion<br />
Entwicklung<br />
Funktionsbereiche
Organisatorische Veränderungen<br />
Auslöser: hohe Grad der Arbeitsteilung = Taylorismus schafft<br />
Probleme<br />
Neugestaltung der Abläufe, Teamarbeit, Abbau von Hierarchien
Veränderung des Arbeitsumfeldes<br />
Informationsnetzwerk<br />
Projektbezogene Teambildung<br />
Lernende Organisation<br />
durch<br />
Technischen Wandel<br />
Prozessorientierung<br />
Fokussierung auf Kernkompetenzen<br />
Verlagerung der Verantwortlichkeiten auf niedrigere<br />
Ebenen
Definition – Informations- und Kommunikationssystem<br />
Das Informations- und Kommunikationssystem (IKS) einer Organisation<br />
unterstützt die Leistungsprozesse und Austauschbeziehungen innerhalb<br />
der Organisation und zwischen der Organisation und der Umwelt
Komponenten der IKS<br />
Technik<br />
Rechner<br />
Peripherie<br />
Netzwerke<br />
Systemsoftware<br />
Betriebssysteme<br />
Datenbanken<br />
Anwendungsprogramme
Anwendungssoftware<br />
Anwendungssoftware umfasst alle Programme, mit denen die<br />
eigentliche Geschäftstätigkeit unterstützt wird.<br />
Beispiele: Programme für das Rechnungswesen, das Controlling,<br />
den Vertrieb, die Lagerhaltung
ERP-System (Enterprise Ressource Planning)<br />
– Integriertes Gesamtsystem für alle wesentlichen<br />
Funktionen der Administration, Disposition und Führung<br />
– Basissystem und funktionsbezogene Komponenten wie<br />
- Externes Rechnungswesen<br />
- Controlling<br />
- Beschaffung<br />
- Produktionsplanung und -steuerung<br />
-Vertrieb<br />
- Projektmanagement
Geschäftsprozesse<br />
Die Geschäftstätigkeit von Unternehmen wird heutzutage über<br />
Geschäftsprozesse betrachtet<br />
Die Aufgabe der Anwendungssoftware besteht darin, die internen<br />
und unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse zu<br />
unterstützen
Aufgaben nach Funktionsbereichen<br />
Lagerhaltung<br />
Beschaffung<br />
Produktion<br />
Versand<br />
Vertrieb<br />
Marketing<br />
ausgewählte<br />
Funktionsbereiche<br />
Rechnungswesen<br />
Personalwesen<br />
Kundendienst
Aufgaben nach Art der betriebswirtschaftlichen Belange<br />
Operative Systeme mit den Teilsystemen<br />
Administration<br />
Disposition<br />
Wertorientierte Abrechnungssysteme<br />
Berichts- und Kontrollsysteme<br />
Analyse- und Informationssysteme<br />
Entscheidungssysteme<br />
Führungssysteme
Anwendungssysteme - Übersicht
Einordnung von Administrations- und Dispositionssystemen
Operative Systeme<br />
Unterstützung der betrieblichen Leistungsprozesse,<br />
d.h. der Prozesse, die eng mit der Leistungserstellung<br />
verbunden sind.
Administrationssysteme<br />
Rationalisierung vorhandener Abläufe und der<br />
Massendatenverarbeitung sowie Bewältigung der<br />
Routinearbeiten<br />
Berechnung der Monats- und Jahresabschlüsse<br />
Lagerbestandsführung des Handels<br />
Buchführung<br />
Lohnberechnung im Personalwesen
Beispiel - Personalwesen<br />
Wichtigste Administrationssysteme<br />
• Personalabrechnung<br />
• Zeitwirtschaft<br />
Informationstechnisches Grundschema<br />
• Verwaltung (von Stamm- und Bestandsdaten),<br />
• Verarbeitung (von Bewegungsdaten),<br />
• Auskünfte und<br />
• Auswertungen.
Beispiel – Personalwesen: Abrechnungen<br />
Lohn-/Gehaltsabrechnung<br />
– Bruttoabrechnung<br />
– Nettoabrechnung<br />
– Nachweise<br />
– Zahlungsdienst<br />
Weitere Abrechnungen:<br />
– Provisionsabrechnung<br />
– Reisekostenabrechnung<br />
– Telefonabrechnung<br />
– Mietabrechnung<br />
– Belegschaftsverkauf<br />
– Optionen
Beispiel – Personalwesen : Planung<br />
Personalbedarf<br />
Personaleinsatz<br />
Personalentwicklung<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Bewerbungsabwicklung
Dispositionssysteme<br />
Vorbereitung von Entscheidungen und automatische Ausführung einfacher<br />
Aufgaben<br />
Außendienststeuerung im Vertreib<br />
Tourenplanung<br />
Bestellwesen<br />
Kalkulationen in der Kostenrechnung
Branchenspezifisch vs. -neutral<br />
Je nach Verwendung unterscheiden sich branchenspezifische<br />
und branchenneutrale Administrations- und Dispositionssysteme<br />
branchenneutral: Finanzbuchhaltung, Personalabrechnung,<br />
Fakturierung<br />
branchenspezifisch: Geschäftstätigkeiten innerhalb einer<br />
Branche ähneln sich, differieren aber stark von anderen<br />
Branchen: Produktion, Materialwirtschaft
Wertorientierte Abrechnungssysteme<br />
Diese Systeme nehmen betriebswirtschaftliche Auswertungen der<br />
mengenorientierten Daten der operativen System vor<br />
Beispiel Personalwesen: die operativen Systeme liefern Einzeldaten<br />
Arbeitsbeginn, Arbeitsende, Überstunden, Nachschichten -> daraus<br />
berechnen wertorientierte Abrechnungssysteme das Monatsgehalt
Berichts- Planungs- und Kontrollsysteme<br />
Berichtssysteme decken den Informationsbedarf für operative<br />
Entscheidungen in Form periodischer Berichte oder Soll-Ist-Abweichungen<br />
Planungssysteme unterstützen die betriebliche Leitungsebene bei schlecht<br />
strukturierten Problemen, z.B. Absatzplanung, globale Unternehmensplanung<br />
Kontrollsysteme überwachen die Einhaltung von Vorgaben : Kontrolle des<br />
Risikoportfolios einer Versicherung
Analysesysteme<br />
Diese Anwendungen verdichten die Daten aus operativen Systemen<br />
und werten sie aus. Auch externe Quellen werden oft einbezogen<br />
Beispiele: Nutzung eines Data Warehouses und Business Intelligence<br />
Lösungen
Entscheidungssysteme<br />
Diese Systeme haben die Aufgabe unternehmerische Planungen und<br />
Entscheidungen zu fundieren. Hier erreichen die Unternehmensdaten<br />
die höchste Verdichtungsstufe. Schwerpunkt ist eine kompakte<br />
Darstellung der betrieblichen Situation und der kritischen Erfolgsfaktoren
Führungsinformationssysteme: Anforderungen<br />
Informationsversorgung und Entscheidungsunterstützung bei regelmäßig<br />
wiederkehrenden und bei unvorhergesehenen Fragestellungen<br />
Fähigkeit zur Berücksichtigung betriebsindividueller Strukturen und Abläufe<br />
Rückgriffsmöglichkeiten auf eine zentrale und unternehmensweit gültige Datenbasis<br />
schnelle, flexible, unabhängige und einfache Handhabung
Verdichtungsarchitektur<br />
Entscheidungssysteme<br />
Analysesysteme<br />
Kontrollsysteme<br />
wertorientierte<br />
Abrechnungssysteme<br />
operative Systeme
Querschnittssysteme<br />
Hierbei handelt es sich um Anwendungssysteme, die unabhängig<br />
Von den betrieblichen Funktionen und der Managementebene einsetzbar<br />
ist.<br />
Beispiel: Office-Paket, Dokumentenmanagement- und Workflowsysteme
Geschäftsprozesse : Begriff<br />
Die Bedeutung eines einzelnen Geschäftsprozess wird an<br />
seinem Anteil an der Wertschöpfung eines Unternehmens<br />
gemessen<br />
Wertschöpfung = Betriebsertrag – Vorleistungen<br />
Wertschöpfungskette besteht aus den Aktivitäten, die zur<br />
Herstellung und Wertsteigerung eines Produktes beitragen<br />
Arten: primäre und sekundäre = unterstützende<br />
Geschäftsprozesse
Geschäftsprozessarten : Beispiele
Geschäftsprozesse und Erfolgsfaktoren<br />
Quelle: Diplomarbeit Niewrzella
Kernprozess<br />
Ein Kernprozess erbringt die Hauptleistung und verbraucht dazu<br />
die meisten Ressourcen. Er gehört zu den primären<br />
Geschäftsprozessen<br />
Kernprozesse sind immer branchenspezifisch und häufig auch<br />
unternehmensspezifisch<br />
Unterstützende Prozesse sind dagegen nicht wertschöpfend, aber<br />
notwendig
Qualitätsführerschaft und Kernprozesse<br />
Für Kernprozesse wird Individualsoftware verwendet. Erstellung,<br />
Wartung und Weiterentwicklung ist zwar teuer, sichert aber<br />
Qualitätsvorsprung, d.h. die Qualitätsführerschaft kann nur<br />
erhalten bleiben, wenn in den Kernprozessen keine Anpassung an<br />
einen Standard stattfindet -> kein Profilverlust -><br />
Wettbewerbsdifferenzierung<br />
Unterstützende Prozesse werden durch Standardlösungen<br />
abgebildet.
Betriebliche Anwendungssysteme nach Planungsebenen<br />
Leitungsebene 3 strategisch Topmanagement – strategische Ziele<br />
und Pläne des Unternehmens<br />
Leitungsebene 2 taktisch Mittleres Management – Realisierung<br />
der festgelegten Strategie<br />
Leitungsebene 1 operativ Abwicklung des Tagesgeschäftes
Einbeziehung der Problemstruktur<br />
operational taktisch strategisch<br />
wohlstrukturiert<br />
semi-strukturiert<br />
Führungsinformationssysteme<br />
Entscheidungsunterstützungssysteme<br />
unstrukturiert
Klassifikation<br />
Anwendungssysteme lassen sich<br />
nach den Kategorien:<br />
Leitungsebene<br />
Grad der Strukturiertheit des<br />
Problems<br />
einteilen<br />
Aber auch eine Einteilung nach:<br />
Büroinformationssystemen<br />
Betriebliche Kommunikation und<br />
Kooperation<br />
Unterstützung betrieblicher<br />
Leistungsprozesse<br />
Außenwirksame<br />
Informationssysteme<br />
ist denkbar
Aufgaben<br />
Wie ordnen Sie Dokumentenmanagementsysteme in die<br />
Informationspyramide ein Begründen Sie Ihre Ansicht.<br />
„Der Zeitpunkt für die Einführung eines IT-Anwendungssystems<br />
ist immer falsch“. Diskutieren Sie diese Aussage.
Integriertes Anwendungssystem<br />
Merkmale:<br />
Das System vereint Aufgaben mehrerer Funktionsbereiche<br />
Die einzelnen Bereiche werden systemintern zu einem<br />
Gesamtsystem verknüpft<br />
Daten werden möglichst früh erfasst und systemintern<br />
verarbeitet und gespeichert, so dass sie allen<br />
Funktionsbereichen zur Verfügung stehen
Beispiel: Integration von Funktionen und Datenflüssen
Integrationsziele - allgemein<br />
Überwindung von Abteilungs- und Unternehmensgrenzen<br />
Reduzierung des manuellen Eingabeaufwandes<br />
Verringerung von Fehleingaben = konsistenter Datenbestand<br />
hoher Qualität<br />
Automatisierung von Abläufen und Datentransfer (EDI)<br />
Basis für Planungs- und Optimierungsmodelle
Integrationsziele - speziell<br />
Überwindung der Grenzen zwischen Organisationseinheiten<br />
Reduzierung manueller Arbeiten<br />
Realisierung mehrfacher Nutzung vorhandener Informationen<br />
Verringerung von Erfassungsfehlern<br />
Erzielen größerer Vollständigkeit bei der<br />
Geschäftsprozessabwicklung<br />
Geringere Datenredundanz, dadurch geringerer Speicher- und<br />
Dokumentationsaufwand<br />
Schnelle Entdeckung inkorrekter Daten
Integrationsprobleme<br />
Weitreichende Wirkung von Fehlern<br />
Seltene Vorgänge einbeziehen ( Durchdringung)<br />
Seltene Ausnahmen programmieren<br />
Schwierig zu testen<br />
Hohe Anforderungen an Entwickler bzw. hoher<br />
Customizing-Aufwand<br />
Nicht alle Komponenten integrierter Standardsoftware<br />
sind Spitze<br />
Lange Latenzzeit für Vorteile der Lösung
Integrationsrichtung<br />
Integration bestehender Systeme<br />
Einbindung neuer in alte Systeme<br />
Öffnung bestehender Systeme für Kunden und Lieferanten<br />
Teilnahme am eCommerce
Entwicklungsstufen<br />
Insellösungen: einzelne Lösungen isoliert - mainframezentriert – keine<br />
automatische Datenweitergabe, proprietäre Hardware<br />
1:1-Abbildungen: Lösungen, die die bestehenden Abläufe ohne Reorganisation<br />
übernehmen, um Massendaten zu verarbeiten<br />
Geschäftsprozessidee: Integration entlang der Geschäftsabläufe durch<br />
automatischen Datenaustausch oder gemeinsamen Datenpool<br />
Integrierte prozessorientierte Software: betriebsinterne Integration ohne Hardund<br />
Softwareschnittstellen mittels eines einzigen Anwendungssystems, z.B. ERP-<br />
Software
Ausprägungen der Integration
Integrationskomponenten<br />
Datenintegration: logische Zusammenführung der<br />
Datenbestände in Datenbanken -> Vermeidung von Redundanzen<br />
und Inkonsistenzen<br />
Funktionsintegration: informationstechnische Verknüpfung<br />
betrieblicher Funktionen -> Vermeidung inhaltlicher Redundanzen,<br />
Abstimmung der einzelnen Aufgaben aufeinander<br />
Prozessintegration: informationstechnische Verbindung der<br />
einzelnen Geschäftsprozesse, z.B. die Seminaranmeldung mit der<br />
Finanzbuchhaltung, das Bestellwesen mit der Lagerhaltung<br />
Programmintegration: Abstimmung der einzelnen Programmteile<br />
aufeinander als Aufgabe des Softwareengineering im Gegensatz<br />
zum fachlich-inhaltlichen Konzept der Funktions- und<br />
Prozessintegration
Integrationsart 1
Integrationsart 2
Integrationsart 3
Integrationsrichtung<br />
Horizontale Integration<br />
Wertschöpfungsaktivitäten verknüpfen = Teilprozesse aus<br />
unterschiedlichen Funktionsbereichen verbinden, z.B. Datenaustausch<br />
ohne Medienbrüche zwischen Administrationssystemen<br />
Vertikale Integration<br />
Administrationssysteme, Dispositionssysteme,<br />
Planungssysteme, Kontrollsysteme verknüpfen = Teilsysteme desselben<br />
Funktionsbereiches auf verschiedenen Ebenen verbinden<br />
Diese Betrachtung verführt zu rein funktionaler <strong>Gliederung</strong> und<br />
widerspricht damit der Prozessorientierung
Integrationsrichtung – Beispiel 1
Integrationsrichtung – Beispiel 2
Integrationsrichtung – Beispiel 3<br />
Strategische Ebene<br />
Datenverdichtung<br />
Zu Entscheidungsinformationen<br />
Taktische Ebene<br />
Operative Ebene<br />
Integration von isolierten<br />
Informationsquellen
Integrationsaspekt<br />
Innerbetriebliche Integration: Verbindung verschiedener<br />
Anwendungssysteme eines Unternehmens. Bemühungen enden<br />
an der Unternehmensgrenze – Grund: die Zahl der Transaktionen<br />
innerhalb eines Unternehmens ist vielfach höher als zwischen<br />
Unternehmen<br />
Zwischen- oder überbetriebliche Integration:<br />
Unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse = Verbindung<br />
der Informationssysteme zweier oder mehrerer Betriebe, z.B.<br />
SCM, E-Procurement, CRM
Integrationsschema
Aufbau betrieblicher Anwendungssysteme<br />
Die systemtechnische Gestaltung betrieblicher<br />
Anwendungssysteme hängt von der informationstechnischen<br />
Basis ab. Drei Ausprägungen sind denkbar:<br />
Monolithische Systeme<br />
Verteilte Systeme<br />
Webbasierte Systeme
Verteilungsformen - detailliert<br />
Klassische Lösung<br />
(1) einstufig (2) mehrstufig<br />
Zentralrechner<br />
Anwendungen<br />
Daten<br />
Zentralrechner<br />
Anwendungen<br />
Daten<br />
T<br />
...<br />
PC<br />
Arbeitsplätze,<br />
Schalter,<br />
Kassen usw.<br />
Abteilungs-/<br />
Filialrechner<br />
...<br />
Anwendungen<br />
Daten<br />
T<br />
...<br />
PC<br />
Arbeitsplätze,<br />
Schalter,<br />
Kassen usw.<br />
Client/Server-Modell<br />
(3A) einstufig<br />
(3B) mehrstufig (Multi Tier-Architektur)<br />
S<br />
S<br />
Serveranwendungen<br />
Daten<br />
S<br />
Daten<br />
C C C<br />
Clientanwendungen<br />
Daten<br />
S<br />
S<br />
Serveranwendungen<br />
C C C<br />
Clientanwendungen<br />
Daten
Monolithische Systeme<br />
Funktionalität und Datenverwaltung bilden eine<br />
Einheit<br />
Anwendungsprogramme decken den gesamten<br />
Funktionsumfang ab, ohne relevante Schnittstelle<br />
Beispiel: BIBDIA
Monolithische Struktur
Verteilte Systeme: Kooperationsmodell<br />
Das Client-/Servermodell ist die gebräuchlichste Vorstellung<br />
von der Interaktion unterschiedlicher Komponenten miteinander.<br />
Client und Server sind Rollen während des Kooperationsvorganges,<br />
die von den Beteiligten eingenommen werden, die aber keineswegs<br />
als permanent anzusehen sind. Rollen können wechseln.<br />
Client nimmt Dienst in Anspruch<br />
Server bietet Dienst an
Clientsicht<br />
Die Initiative einer Zusammenarbeit geht vom Client aus, indem er Aufträge an<br />
einen Diensteanbieter schickt, der seine Bereitschaft bekundet hat, für<br />
bestimmte Dienste verfügbar zu sein. Dabei gilt eine „1:n-Beziehung“ in beide<br />
Richtungen. Der Client kann im Laufe der Verarbeitung auf mehrere Server<br />
zugreifen und ein Server kann verschiedene Clients bedienen.<br />
Die Dienste, die ein Server anbietet, sind bekannt.
Serversicht<br />
Der Server, der Empfänger einer Anforderung, bietet nur<br />
bestimmte Dienste an, so dass ihn keine beliebigen<br />
überraschenden Nachrichten erreichen können. Auch nimmt er<br />
Anforderungen nur entgegen, wenn er „frei“ ist und nicht zu einem<br />
beliebigen Zeitpunkt. In diesem Sinne impliziert die Client / Server-<br />
Architektur eine herkömmliche sequentielle Modellvorstellung.<br />
Akzeptiert ein Server eine Anforderung, muss er zweierlei klären :<br />
ist der Client wirklich derjenige, der er behauptet zu sein -<br />
Authentifizierung<br />
trifft dies zu, darf er auf den gewünschten Daten die<br />
angestrebten Operationen ausführen.
Alternative : Peer-to-Peer<br />
In einer Peer-to-Peer-Konfiguration gibt es keinen zentralen Server,<br />
sondern es existieren ausschließlich gleichberechtigte Clients,<br />
die entweder Ressourcen (Verzeichnisse, Dateien, Peripherie) zur<br />
Verfügung stellen, oder diese von anderen Rechnern benötigen.
Grundschema<br />
1. Anfrage/Auftrag<br />
2. Bearbeitung<br />
Client<br />
3. Antwort/Ergebnis<br />
Server
Organisationssicht<br />
Die organisatorische Sicht orientiert sich an den hierarchischen Gegebenheiten<br />
eines Unternehmens und unterscheidet das Unternehmen als ganzes,<br />
Abteilungen und die eigentlichen Arbeitsplätze. Diese Dreiteilung folgt der<br />
Vorstellung, dass die oberste Stufe zentrale Dienste anbietet, die Abteilung<br />
fachspezifische Applikationen bereithält und am Arbeitsplatz die vernetzten<br />
Endgeräte stehen, die die Sachbearbeitung erledigen
Hardwaresicht<br />
Die hardwareorientierte Sicht verbindet die Rollenteilung in<br />
Client und Server mit der informationstechnischen Ausstattung.<br />
Der Server stellt vielfältige Rechnerressourcen bereit, wohingegen<br />
der Client als Endstation in erster Linie eine<br />
softwareergonomische Bedienung gewährleistet. Daher rührt das<br />
Bild des Clients als Windows-PC und des Servers als<br />
leistungsfähige Workstation oder zentraler Host
Softwaresicht<br />
Die softwareorientierte Sicht lässt eine Verteilung auf<br />
verschiedene Rechner im Sinne vertikaler Portabilität zu. Dahinter<br />
verbirgt sich die Vorstellung, Software in die Kategorien :<br />
Präsentation : Darstellung der Eingaben und Ergebnisse auf<br />
graphischer oder zeichenorientierter Oberfläche<br />
Anwendung : Logik der Applikation und deren Ablauf<br />
Datenhaltung : Ablage der von der Applikation verwendeten<br />
und erzeugten Daten
3-Tier-Architektur<br />
Quelle: Köster, UNI Oldenburg
Verteilungstypen 1<br />
die verteilte Darstellung (dezentrale Präsentation) geht davon aus, dass nur die<br />
Bilddarstellung selbst auf dem Clientrechner erfolgt, alle anderen Systemleistungen<br />
aber vom Server erbracht werden.<br />
die entfernte Darstellung übergibt die gesamte Bildschirmbehandlung dem Client,<br />
die Verwaltung der Programmlogik aber dem Server.<br />
die kooperative Verarbeitung teilt die Anwendungslogik selbst in einen client- und<br />
einen serverorientierten Teil. Hier liegt das Einsatzgebiet von Werkzeugen zur sog.<br />
Interprozesskommunikation, wie sie insbesondere vom Betriebssystem UNIX<br />
unterstützt wird.
Verteilungstypen 2<br />
bei dezentraler Verarbeitung mit zentraler Datenhaltung läuft die Anwendung<br />
komplett auf dem Clientrechner, der Server stellt nur zentral die Daten für alle<br />
Anwender zur Verfügung.<br />
verteilte Datenbanken als letzte Möglichkeit erlauben die Datenverteilung auf<br />
beliebige Rechner im Netz bei vollständiger Zugriffstransparenz. Der Benutzer der<br />
Anwendung benötigt also keinerlei Kenntnis darüber, wo sich konkret seine Daten<br />
befinden.
Verteilte Datenbanken<br />
Quelle: Köster, UNI Oldenburg
Voraussetzungen<br />
Die Verteilung verlangt leistungsfähige Netzwerke für einen<br />
reibungslosen zuverlässigen Datenfluss zwischen den<br />
Komponenten.<br />
Der Verteilungsaspekt der Software selbst spielt eine<br />
bedeutende Rolle. Geleitet von dem Verlangen nach hoher<br />
Performance und kurzen Antwortzeiten ist die Frage nach der<br />
optimalen Aufteilung der Komponenten auf die drei<br />
Basiskategorien keineswegs trivial, sondern hängt im Gegenteil<br />
von einer Vielzahl von Rahmenbedingungen ab.
SAP R/3<br />
Variante Datenbank Anwendung Präsentation<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D
SAP R/3<br />
A : Zentralsystem mit zentraler Präsentation : keine Verteilung<br />
= herkömmliches Mainframekonzept<br />
B : Zentralsystem mit dezentraler Präsentation : entfernte<br />
Darstellung mit X-Terminals oder PCs als Front-Ends<br />
C : Zweistufiges Client-/Server System : dezentrale<br />
Verarbeitung mit zentraler Datenhaltung; die Datenbank nutzt<br />
eigenen Server, Präsentation und Anwendung laufen auf<br />
Workstations<br />
D : Dreistufiges Client-/Server System : Präsentation,<br />
Anwendung und Datenbank laufen auf eigenen Rechnern
Webbasiertes Client-Server-Modell<br />
Elemente<br />
Zum Austausch zwischen Web-Objekten sind folgende<br />
Komponenten erforderlich<br />
Web-Client: Funktionskomponente, die die Web-Protokolle und<br />
die Darstellung des Web-Contents unterstützt. Seine häufigste<br />
Form ist der Web-Browser<br />
Web-Server: Datenquelle des Kommunikationsmodells mit der<br />
Aufgabe, den Web-Content zu verwalten. Dabei wird zwischen<br />
statischen und dynamisch erzeugtem Content unterschieden.<br />
Web-Protokoll: Kommunikationsprotokoll der<br />
Anwendungsschicht, das auf TCP/IP aufsetzt und vom Web-Client<br />
aktiviert wird. Hauptsächlich handelt es sich hier um HTTP<br />
Web-Adresse: Angabe zur eindeutigen Lokalisierung von Web-<br />
Objekten nach dem URL-Prinzip
Webbasiertes Client-Server-Modell<br />
Grundfunktionen<br />
Im Web hat sich eine schichtenartige Struktur in Form der Tier-<br />
Architektur durchgesetzt. Die Funktionalität wird demgemäß in die<br />
Grundfunktionen unterteilt und auf die Client- und Serverseite<br />
verteilt. Folgende Grundfunktionen sind üblich:<br />
Inhaltsdarstellung: Darstellung der durch die Verarbeitung<br />
erzeugten Ergebnisse in graphischer Form<br />
Inhaltsverarbeitung: Realisierung aller Mechanismen und<br />
Operationen der Anwendungslogik und Verwaltung<br />
Inhaltsspeicherung: Speicherung und Verwaltung der Web-<br />
Objekte in einer Datei oder Datenbank
Grundschema : dynamischer Content<br />
1. Anfrage/<br />
Auftrag<br />
2. Bearbeitung<br />
3. Antwort/<br />
Ergebnis<br />
DB-Server<br />
Browser<br />
Web-Server
Dokumentenmanagement<br />
Stand : Februar 2006
<strong>Gliederung</strong><br />
• Definition – Dokument<br />
• Definition - Dokumentenmanagement<br />
• Funktionen<br />
• Nutzen<br />
• Anbieter und Produkte
Definition - Dokument<br />
Dokumente sind alle Objekte auf Papier oder in elektronischer<br />
Form, die Informationen für die jeweiligen betrieblichen Prozesse<br />
zur Verfügung stellen. Dokumente werden gruppiert und gemäß<br />
ihres Inhaltes kategorisiert, z.B. nach Rechnungen, Verträgen etc.
Daten - Merkmale
Vorteile papiergestützter<br />
Dokumente<br />
• vertrautes Medium<br />
• portabel<br />
• Verfügbarkeit<br />
• technologische Unabhängigkeit<br />
• inhaltliche Flexibilität<br />
• Verständlichkeit und Klarheit<br />
• einmalige Dokumente (Sicherheit)
Nachteile papiergestützter<br />
Dokumente<br />
• Papier hemmt die Automatisierung und bedingt<br />
viele Medienbrüche<br />
• Papier<br />
• geht verloren<br />
• ist unvollständig<br />
• ist im Umlauf<br />
• wird falsch abgelegt<br />
• wird langsam transportiert
Nachteile papiergestützter<br />
Dokumente<br />
Papier heißt<br />
• unvollständige Information<br />
• redundante Information<br />
• Entscheidungshistorie (-prozess) schlecht dokumentiert<br />
• (Gründe für) Entscheidungen nur über Notizen dokumentiert<br />
• keine standardisierte Terminologie<br />
• keine Sicht für kooperative Dokumentation
Nachteile papiergestützter<br />
Dokumente<br />
• fragmentierte Information<br />
• Information nicht geordnet bezüglich Relevanz<br />
• verschiedene Strukturierungsmöglichkeiten<br />
• chronologisch<br />
• problemorientiert<br />
• nach Autoren<br />
• nach Prozessen<br />
• Verfügbarkeit ist problematisch<br />
• teure Informationssuche<br />
• Lesbarkeit von Handschriften
Nachteile papiergestützter<br />
Dokumente<br />
• passives Medium<br />
• keine Plausibilitätskontrolle<br />
• keine Warnungen<br />
• keine Erinnerungen/Wiedervorlage<br />
• keine Links zu externer Information<br />
• keine Kontrolle auf Vollständigkeit<br />
• keine Vorschriften bezüglich Struktur und Einträgen
Elektronische Dokumente<br />
Verwaltung elektronischer Dokumente:<br />
in Dateisystemen<br />
durch Imaging<br />
in Dokumentenmanagementsystemen<br />
durch COLD-Verfahren<br />
in volltextindizierte Systeme<br />
über elektronische Formulare<br />
über Workflows
Dokumentenformate<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bilder (.tif, .bmp, .jpg, .gif)<br />
Office-Dokumente (.doc, .ppt, .xls)<br />
E-Mails<br />
CAD-Zeichnungen<br />
Video-Clips<br />
Audiodateien (.wav)<br />
Electronic Data Interchange (EDI)<br />
Computer Output to Laser Disk (COLD)<br />
Internet Documents (HTML, DHTML, XML)
Strukturierte vs. unstrukturierte<br />
Dokumente<br />
Quelle : SAP
Informationsform - CI<br />
CI-Information (coded information): Informationen, die<br />
bereits in einem EDV-Format vorliegen, sei es, dass sie auf<br />
Datenträgern verfügbar sind oder durch die eigene EDV<br />
produziert wurden. Die Übernahme von CI-Dokumenten<br />
erfolgt daher ohne Medienbrüche; manuelles Sortieren oder<br />
Scanvorbereitungen entfallen, die Indexierung kann<br />
automatisiert werden und Ressourcen in Form von<br />
Speicherkapazität und Rechnerleistung werden sparsam<br />
genutzt.
Informationsform - NCI<br />
NCI-Information (Non-coded information): Informationen,<br />
die nur bildlich in Form von Pixel-/Rastergraphik vorliegen<br />
und sich per EDV inhaltlich nicht erschließen lassen. Hierbei<br />
handelt es sich um Geschäftsbriefe, Kaufverträge u.ä., die das<br />
Unternehmen verlassen, aber es auch über den Posteingang<br />
erreichen. Eine anschließende Konvertierung der Dokumente<br />
per OCR erfolgt zwar in der Mehrzahl der Fälle fehlerfrei, in<br />
der Praxis dürften aber allenfalls 5 – 10 % der Schriftstücke<br />
per OCR bearbeitet werden. Dazu gehören Korrespondenz<br />
und Prospekte, aber nicht Eingangsrechnungen oder<br />
Lieferscheine.
Dokumentenperspektive<br />
• Organisationsperspektive<br />
• Dokumente in Organisation<br />
• Funktionalitäten des Dokumentenmanagement<br />
• Schwerpunkt: Effektivität und Kosteneffizienz<br />
• Geschäftsprozessperspektive<br />
• Dokumente als Ergebnis von Geschäftsprozessen<br />
• Dokumente repräsentieren Geschäftsprozesse<br />
• Schwerpunkt: automatisierte Geschäftsprozess und<br />
Arbeitsabläufe unterstützt durch effizienten<br />
Dokumententransfer
Dokumentenperspektive cont.<br />
• Kommunikationsperspektive<br />
• Dokumente repräsentieren Kommunikationsakte<br />
• Dokumente als Medium (schriftlicher) Kommunikation<br />
• Dokumente zur Koordination und Kooperation<br />
• Schwerpunkt: effektiver Austausch von Kommunikationsakten<br />
mit einem bestimmten Ziel<br />
• Wissensverwaltungsperspektive<br />
• Dokumente repräsentieren Wissen<br />
• Dokumente zum Wissensaustausch<br />
• Schwerpunkt: Wissenstransfer zwischen Beteiligten
Dokumentenperspektive cont.<br />
• Informationsperspektive<br />
• Dokumente als Informationsmedium<br />
• Dokumente als Datenbehälter<br />
• Ablage von Dokumenten<br />
• Zugriff auf Dokumente<br />
• Dokumente zur Datenverarbeitung<br />
• Schwerpunkt: effiziente Speicherungs- und Zugriffsstrukturen<br />
von Daten und Informationen für verschiedene Anwendungen
<strong>Gliederung</strong><br />
• Definition – Dokument<br />
• Definition - Dokumentenmanagement<br />
• Funktionen<br />
• Nutzen<br />
• Anbieter und Produkte
Definition -<br />
Dokumentenmanagement<br />
Ein Dokumentenmanagementsystem dient zur Organisation<br />
und Koordination der Entwicklung, Überarbeitung, Überwachung<br />
und Verteilung von Dokumenten aller Art über ihren gesamten<br />
Lebenszyklus von ihrer Entstehung bis zu ihrer Vernichtung.<br />
Zwischen diesen Etappen liegen Kontroll-, Steuerungs- und<br />
Weiterleitungsfunktionen.
Dokumentenmanagement -<br />
Inhalt<br />
Die Verwaltung von Dokumenten während ihres Lebenszyklus<br />
umfasst :<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Erstellung<br />
Änderung<br />
Zugriffsrechte<br />
Publikation<br />
Verteilung<br />
Löschung
Dokumentenmanagement -<br />
abstrakt<br />
DMS<br />
Eingabe<br />
Ausgabe<br />
Ablage
Dokumentenmanagement -<br />
Kernaufgaben<br />
Erfassung<br />
• digitaler Dokumente<br />
• Scannen von „Papieren“<br />
Ablage<br />
• Sicherung<br />
• Archivierung<br />
• Versionierung<br />
• Wiederherstellung<br />
Verwaltung<br />
• Nutzerrechte<br />
• Metainformationen<br />
• Ablagestruktur<br />
Suche<br />
• Detaillierte Suchanfragen über eine Volltextsuche oder Metainformationen<br />
• Gruppieren von Dokumenten zu Wissenseinheiten über Metainformationen<br />
• Gewichtung der Informationen nach individuellen Schwerpunkten<br />
• Berücksichtigung der Zugriffskontrolle
Dokumentenmanagement -<br />
Bausteine/Architektur<br />
ERFASSEN<br />
Scannen<br />
Dateien-Import<br />
Massenübernahme (COLD)<br />
direkte Fax-Übernahme<br />
BEARBEITEN<br />
Dokumentenretrieval<br />
Integration von<br />
Applikationssoftware<br />
Verteilung (Outlook, Notes)<br />
Dokumentenmanagement<br />
VERWALTEN<br />
Klassifizierung<br />
Status-/Versionsverwaltung<br />
Referenzierung<br />
Historienverfolgung<br />
ARCHIVIEREN<br />
Langzeit-Speicherung<br />
Optische Speichermedien<br />
Hierarchical Storage<br />
Management<br />
Revisionssicherheit
<strong>Gliederung</strong><br />
• Definition – Dokument<br />
• Definition - Dokumentenmanagement<br />
• Funktionen<br />
• Nutzen<br />
• Anbieter und Produkte
DMS-Funktionen - abstrakt<br />
Durch ein Dokumenten-Management-System (DMS) werden<br />
veränderliche, dynamische Informationen flexibel gehandhabt. Die<br />
Möglichkeiten und Funktionen werden durch die sieben „V“s<br />
umschrieben:<br />
Verarbeiten, Verwahren, Verhindern,<br />
Verfügen, Verändern, Verwalten, Vernichten<br />
Eine Information entsteht, wird archiviert, muss vor unbefugtem<br />
Zugriff geschützt werden, soll wiedergefunden werden, kann<br />
bearbeitet oder aktualisiert werden, muss gepflegt und verwaltet<br />
werden und wird zu einem festgelegten Zeitpunkt gezielt gelöscht
DMS-Funktionen - präzise<br />
• Ermöglicht Erzeugen, Bearbeiten, Prüfen, Freigeben,<br />
Verteilen, Anzeigen und Archivieren aller Arten von<br />
Dokumenten<br />
• Bindet Verteilung und Verwaltung der Dokumente in<br />
den unternehmensweiten Informationsfluss ein<br />
• Gewährleistet bedarfsgerechte Bereitstellung von<br />
Dokumenten an allen Arbeitsplätzen mit den<br />
abgestuften Zugriffsrechten der Mitarbeiter<br />
Dokumente erfassen<br />
Dokumente attributieren
DMS-Funktionen - präzise<br />
• Gestattet Zugriff auf das aktuelle Dokument für alle<br />
Berechtigten<br />
• Erlaubt schnelles Dokumentenretrieval durch<br />
leistungsstarke Suchalgorithmen<br />
• Ermöglicht einfache Zuordnung der Dokumente zu<br />
beliebigen Objekten wie Bestellung, Kreditor, Auftrag, ...<br />
• Gewährleistet Verwaltung einer Dokumentenhistorie
DMS-Funktionen - Übersicht<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Erstellung<br />
Ablage<br />
Öffnen und Ansehen<br />
Indexierung<br />
Suchkriterienvergabe<br />
Suche<br />
Check in/out<br />
Versionskontrolle/Historie<br />
Weiterleitung/Wiedervorlage<br />
Zugriffskontrolle<br />
Notizen<br />
Stempelfunktion
Dokumentenerfassung<br />
Manuelle Erfassung<br />
• Scannen von Papierdokumenten<br />
• ohne Nachbearbeitung (nur Image, Non-Coded<br />
Information - NCI)<br />
• mit Nachbearbeitung (z.B. Umwandlung in Text durch<br />
OCR - Optical Character Recognition)<br />
• COLD-Verfahren: Computer Output on Laser Disc<br />
• Umwandlung von Dokumenten in NCI (z.B. TIFF) für<br />
Langzeitarchivierung<br />
• Speicherung
Dokumentenerschließung<br />
• Aus Dokumenten / Daten werden Informationen gewonnen<br />
• Kategorisierung von Dokumenten<br />
• Optional: Schlagwortvergabe<br />
• Volltextindizierung<br />
• Gewichtung von Dokumenten innerhalb von Kategorien<br />
• Gruppierung ähnlicher Dokumente<br />
• Versionisierung und Historie
Dokumentenausgabe<br />
• Ausgabe<br />
• Unterstützung unterschiedlicher Ausgabeformate<br />
• Publikation über verschiedene Kanäle (Mail, PDA, CD)<br />
• System- und benutzergesteuerte Personalisierung<br />
• Zusammenarbeit<br />
• Ergänzung zu Workflow und Wissensmanagement<br />
• Anmerkungen und Notizen zu Dokumenten
DMS-Funktion - Anzeige<br />
Der Nutzen:<br />
Zoom<br />
• Anzeige mehrseitiger<br />
Tiff-Dokumente<br />
• Keine Zusatzsoftware nötig<br />
• Anzeige größter Zeichnungen<br />
auf einen Blick (z.B. 14m x 2m)<br />
• Höchste Darstellungsqualität<br />
• Kein Wechsel zwischen<br />
Applikationen zum Anzeigen<br />
nötig
DMS-Funktion - Zugriffsschutz<br />
Der Nutzen:<br />
C<br />
A<br />
C<br />
D<br />
A<br />
B<br />
D<br />
C<br />
A<br />
• Sichere Zugriffsregelung<br />
• Rechtevergabe bis auf<br />
Feldinhaltsebene möglich (z.B.<br />
„Geheim“-Kennzeichnung)<br />
• Festlegung der Benutzeroberflächenelemente<br />
•Schutz vor unberechtigtem<br />
Zugriff
Dokumentenzugriff - Technik<br />
Suche<br />
Client<br />
Trefferliste<br />
Datenbank<br />
Dokumenten-<br />
ID<br />
Archiv
Dokumentenzugriff - Zeitverlauf<br />
Vorgang Vorgang A<br />
Zugriffshäufigkeit<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
Jahresabschluss<br />
Revision<br />
Zeit<br />
Zugriffshäufigkeit<br />
Vorgang Vorgang B<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
Jahresabschluss<br />
Revision<br />
Zeit<br />
Reproduktionspflicht 7-10 7-10 Jahre
DMS-Funktion - Indizierung<br />
• Jedes Dokument in einem DMS besteht aus<br />
• Nutzdaten (Dokumentinhalt)<br />
• beschreibenden Metadaten<br />
• Metadaten<br />
• Attribute zur Beschreibung des Dokuments<br />
• ermöglichen ein rasches Wiederauffinden von<br />
Dokumenten<br />
• Voraussetzung: eindeutige Indizierung<br />
• Indizierung<br />
• Festlegung der Metadaten zu einem Dokument
Indizierung – technische Sicht<br />
1. Phase: OCR-Erkennungslauf über das Dokument<br />
2. Phase: Volltext-Indexierung in der DB<br />
Maier<br />
Volltext DB<br />
Maier Dok 1, Dok 2<br />
Maier<br />
~~~ Pointer,.......<br />
~~~ Pointer,.......<br />
der,die,das – Stopworte
Indizierung - Beispiele<br />
Bericht<br />
Angebot
Indizierung - Formen<br />
• Manuelle Indizierung: Eingabemaske<br />
• Automatische Indizierung<br />
• bei strukturierten Informationen z.B. EDIFACT<br />
• bei eindeutiger Kodierung, z.B. Barcode
Manuelle Indizierung - Beispiel<br />
Speichern<br />
Indizieren<br />
Dokument erstellen<br />
Meta-DB
Automatische Indizierung -<br />
Beispiel<br />
Speichern<br />
im EDM<br />
Vorschlag<br />
für Index<br />
Dokument erstellen<br />
Meta-DB<br />
Verifikation<br />
Quelle: Hinkelmann, FH Solothurn
DMS-Funktion - Suche<br />
• Kategorisierung auf der Basis von Metadaten<br />
• Eigene Suchmaschine mit boolschen Operatoren<br />
• Sortierung der Ergebnisse nach Kriterien, Indizierung<br />
verschiedener Datenquellen<br />
• Ranking der Ergebnisse nach Bedeutung
Suche - Gegenstand<br />
• Metadaten: Effizienter Zugriff für Suche<br />
• Metadaten werden in einer Datenbank verwaltet<br />
• Für das eigentliche Dokument wird nur der<br />
Speicherort in der Datenbank abgelegt<br />
• Nutzdaten: Verwaltung großer Datenmengen<br />
• Die eigentlichen Dokumente liegen z.B. auf<br />
optischen Speichermedien (z.B. Jukebox)<br />
• Es gibt DMS, die auch Papierarchive mitverwalten
Suchformen<br />
• Strukturierte Suche<br />
• Suche über Metadaten<br />
• Da unterschiedliche Dokumenttypen verschiedene Attribute<br />
enthalten, gibt es für jeden Dokumenttyp separate<br />
Recherchemaske<br />
• Im Idealfall ist die Recherchemaske je Dokumenttyp und<br />
Anwender(gruppe) frei wählbar<br />
• Volltextsuche<br />
• DMS bieten in der Regel auch Volltextsuche (meist durch<br />
Einbinden einer Fremdkomponten z.B. Verity, Fulcrum, ...)<br />
• Suche kann gleichzeitig über mehrere Dokumenttypen<br />
erfolgen
Kombinierte Suche<br />
Suche in<br />
DMS<br />
Vgl. Hinkelmann, FH Solothurn<br />
Attributbasierte Suche und konzeptbasierte Volltextsuche in Kombination
DMS-Funktion - Zugriffsrechte<br />
• Zugriffsrechte<br />
• Check-In, Check-Out<br />
• Speicherung und Rollback von Dokumentenversionen<br />
• Automatische Zusammenfassung
Dokumentenlebenszyklus<br />
Erstellende Anwendung<br />
Archiv<br />
Speichern<br />
Sichern<br />
Speichern<br />
Verteilen<br />
Dokumentenmanagement
DMS-Funktion - Versionierung<br />
Dokument<br />
Anwendung mit<br />
der Dokument erstellt<br />
Version<br />
1.0<br />
1.1<br />
2.0<br />
Anhänge<br />
nge<br />
Aussehen<br />
Layout<br />
Bild<br />
Text
DMS-Funktion - Versionierung<br />
• Viele Dokumente werden ständig weiterverarbeitet, z.B.<br />
• Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)<br />
• Lizenzvertrag: Der Standardvertrag ändert sich im Laufe der<br />
Zeit<br />
• Produktdokumentation: Wird an die Weiterentwicklungen<br />
eines Produkts angepasst<br />
• Anforderungen:<br />
• Entwicklungszustände müssen zeitbezogen protokolliert werden<br />
• Zugriff auf frühere Versionen ist gezielt möglich, z.B. AGB vom<br />
30.6.1998<br />
• Versionsverwaltung<br />
• Speicherung eines geänderten Dokuments unter<br />
Beibehaltung der vorherigen Version(en)
DMS-Funktion - Check-In/Check-Out<br />
Person 2<br />
Nur Lesezugriff<br />
Lese- und Schreibzugriff<br />
Version 1<br />
Version 2<br />
Archiv<br />
Check-Out<br />
Check-In<br />
Version 1<br />
Version 2<br />
Person 1<br />
Schreibzugriff<br />
(z.B.: in WORD )
DMS-Funktion - Check-In/Check-Out<br />
• Check-In<br />
• Eingehende Dokumente werden entsprechend ihrer<br />
Indizierung abgelegt<br />
• Index wird in einer speziellen Meta-Datenbank verwaltet, er<br />
enthält eine Referenz auf das Dokument<br />
• Wichtig: Nur auf diesem Weg kommen Dokumente in die<br />
Ablage<br />
• Check-Out<br />
• Zur Weiterverarbeitung muss das Dokument für gleichzeitige<br />
Änderungen durch andere Benutzer gesperrt werden<br />
(vgl. Datenbank-Transaktionen)
<strong>Gliederung</strong><br />
• Definition – Dokument<br />
• Definition - Dokumentenmanagement<br />
• Funktionen<br />
• Nutzen<br />
• Anbieter und Produkte
DMS - Importwege
DMS - Exportwege
Traditionelle<br />
Posteingangsbearbeitung<br />
Postkorb<br />
Sachgebiet A: H. Müller<br />
Zentrale<br />
Posteingang<br />
Post-<br />
Verteilung<br />
Postkorb<br />
Sachgebiet B: H. Maier<br />
Postkorb<br />
Sachgebiet C: H.Schulze<br />
Posteingang
Traditionelle<br />
Dokumentenweiterleitung<br />
Postkorb<br />
Sachbearbeiter A<br />
Verfügung/<br />
Dokumentenweiterleitung<br />
Akt.Zeich.<br />
AK0345867<br />
Vorgangsakte<br />
Dokument<br />
Vorlagekorb<br />
Sachbearbeiter D<br />
+<br />
Akt.Zeich.<br />
AK0345867<br />
Vorgangsakte<br />
Postkorb<br />
+<br />
Sachbearbeiter C<br />
Ablage<br />
im Archiv/ Registratur<br />
Akt.Zeich.<br />
AK0345867<br />
Vorgangsakte
ELO-Demo<br />
• Präsentation von ELO (von CD)<br />
• Workshop mit ELO
Nutzendefizite<br />
• Zeitverschwendung im Dokumentenmanagement ohne<br />
Rechnerunterstützung :<br />
• Dokumente sind schwer zu verteilen<br />
• Dokumente zu veröffentlichen ist aufwendig<br />
• Dokumente sind schwer zu finden<br />
• Dokumentenerstellung ist ein Ad-Hoc-Vorgang<br />
• Papierbasierte Archivierung ist teuer und ineffizient
Nutzen - Quantifizierung<br />
• Kosten bei Bearbeitung und Ablage in Papierform :<br />
• Ablagekosten pro Dokument zwischen 0.30 und 1.00 €<br />
• Recherchekosten pro Beleg/Vorgang zwischen 0.35 und 20.00 €<br />
• Tätigkeit Einsparung<br />
• Schnellere Ablage und Recherche 25% - 40%<br />
• Reduzierung der Archivfläche 50% - 80%<br />
• Verkürzung der Durchlaufzeit 30% - 90%<br />
• Reduzierung von Routinearbeiten 30% - 40%
Nutzen - allgemein<br />
Verbesserung der Gewinnsituation<br />
Kostenreduzierung<br />
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
Schnellerer Zugriff /<br />
höhere Flexibilität<br />
Qualitätsverbesserung<br />
Effizienterer Ressourceneinsatz<br />
Kürzere Durchlaufzeiten
Nutzen - detailliert<br />
Umfassende Auskunftsbereitschaft<br />
Fortschrittlicher Arbeitsplatz<br />
Freiräume für höherwertige Arbeiten<br />
Bessere Entscheidungen<br />
Sicherheit<br />
Abdeckung rechtlicher<br />
Anforderungen<br />
Verbesserung des Servicegrades, höhere<br />
Kundenbindung<br />
Sachbearbeiter ist Dienstleister nicht<br />
Aktenverwalter<br />
Routinearbeiten werden durch das DMS<br />
abgedeckt<br />
Bereitstellung vorgangsbezogener<br />
Informationen<br />
Keine verlorenen Dokumente oder<br />
unvollständige Akten<br />
GDPdU- und AO-konform
Nutzen - empirisch<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Angaben in %<br />
Quelle: BARC nach CW 23/2004<br />
Sicherheit<br />
ortsunabhängige<br />
Information<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
Prozessbeschleunigung<br />
Auskunftsfähigkeit<br />
Zeitersparnis<br />
Kostenersparnis
<strong>Gliederung</strong><br />
• Definition – Dokument<br />
• Definition - Dokumentenmanagement<br />
• Funktionen<br />
• Nutzen<br />
• Anbieter und Produkte
DMS-Anbieter<br />
Anbieter<br />
Produkt<br />
Schwerpunkt<br />
Ceyoniq Ceyoniq Content Manager 1 und 2<br />
Documentum Documentum 5.0 4<br />
Docuware Docuware 4.5b 1 und 2<br />
Easy Software Easyware 3.3 1 und 4<br />
Elo Digital Office Elo Office 5.0 4<br />
Filenet Filenet P8 3 und 4<br />
Hummingbird Hummingbird DM 5.1 2 und 4<br />
Hyperwave IS/6 6.2 2 und 4<br />
IBM Content Manager 8.1 1 und 4<br />
Saperion Saperion 5.0 1 und 4<br />
Windream Windream 3.6 2<br />
Profil 1: Ablage, Recherche und klassisches Archiv<br />
Profil 2: Elektronisches DM<br />
Profil 3: Content-Management<br />
Profil 4: Prozessorientiertes DM<br />
Quelle: BARC nach Computerwoche 1/2<br />
2004, S. 14-15.
Funktionsübersicht 1<br />
Ceyonic<br />
Documentum<br />
Docuware<br />
Easy<br />
ELO<br />
Erfassung von NCI 3 4.5 3 4.5 4<br />
Erfassung von CI 3 4 3.7 4.5 3.7<br />
Indexierung 3 4 3 4 4<br />
Recherche Desktop 2.5 4.5 2.5 3 3.7<br />
Recherche Web-<br />
Client<br />
1.6 3.7 0.5 3 2<br />
Text Mining 0 2 0 3 0<br />
Mail-Integration 2.5 4.5 3.5 5 3.5<br />
Workflow 0 3.7 1.2 3.7 3.7<br />
Web-Content-<br />
Management<br />
0 2.5 0 4 0
Funktionsübersicht 2<br />
Filenet<br />
Humming-<br />
bird<br />
Hyperwave<br />
IBM<br />
Saperion<br />
Erfassung von NCI 5 3 0 4.5 4<br />
Windream<br />
3<br />
Erfassung von CI 5 3.3 4 4 5<br />
4<br />
Indexierung 5 3.7 3.3 3.3 5<br />
4.5<br />
Recherche<br />
Desktop<br />
Recherche Web-<br />
Client<br />
0 4.5 0 5 5<br />
4<br />
5 4.5 3.3 5 5<br />
4<br />
Text Mining 2 0 2 3 0<br />
0<br />
Mail-Integration 3 4 3 5 5<br />
4<br />
Workflow 5 3.3 5 3.3 5<br />
1.6<br />
Web-Content-<br />
Management<br />
5 0.8 5 5 0.8<br />
3
Literatur und Demos<br />
Info-CD windream<br />
Demo-Version : http://www.windream.de<br />
Info-CD ELO-Office<br />
Informationen : www.elo-digital.de
Geschäftsprozesse<br />
Prof. Dr. W. Riggert<br />
Individual- vs. Standardsoftware<br />
Geschäftsprozesse
Individualsoftware<br />
Individualsoftware wird für eine bestimmte Aufgabe in einem<br />
Unternehmen erstellt. Neben der expliziten Ausrichtung auf die<br />
spezifischen Bedürfnisse des Betriebes gehören diesem auch die<br />
alleinigen Rechte am zugehörigen Quellcode<br />
Geschäftsprozesse
Standardsoftware<br />
Programme, die auf einen gewissen Grad an Allgemeingültigkeit und<br />
mehrfache Nutzung für dieselbe Aufgabe an anderer Stelle konzipiert<br />
sind.<br />
Geschäftsprozesse
Arten von Standardsoftware<br />
Aufgabenorientierte Standardsoftware deckt nur Einzelaufgaben ab,<br />
die in allen Unternehmen vorkommen und nicht firmen- oder<br />
branchenspezifisch sind, z.B. Textverarbeitung<br />
Prozessorientierte Standardsoftware bildet Geschäftsprozesse des<br />
Unternehmens ab, z.B. SAP R/3<br />
Geschäftsprozesse
Vorteile von Standardsoftware<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kostengünstig<br />
Zeitersparnis in der Entwicklung<br />
Kompensation von Personal- und Know-How-Engpässen<br />
Bessere Qualität als bei Eigenentwicklung durch Erfahrung der<br />
Programmierer<br />
Zukunftssicherheit bzw. Pflege und Wartung<br />
Geschäftsprozesse
Nachteile der Standardsoftware<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Eigenschaften stimmen nur teilweise mit den Anforderungen<br />
überein<br />
Die innerbetriebliche Ablauforganisation muss möglicherweise der<br />
Standardsoftware angepasst werden<br />
Schnittstellenprobleme zu anderen Anwendungen<br />
Notwendigkeit individueller Anpassungen<br />
Abhängigkeit von einem Anbieter<br />
Geschäftsprozesse
Prozessorientierte Standardsoftware<br />
<br />
<br />
<br />
Unterstützung aller Geschäftsprozesse des kaufmännischen bzw.<br />
betriebswirtschaftlichen Bereichs<br />
Integration überbetrieblicher Zusammenarbeit z.B. für SCM und<br />
CRM<br />
Geschäftsprozesskonzept verallgemeinerbar, d.h. für viele<br />
Unternehmen zutreffend -> Gefahr<br />
<br />
<br />
<br />
Kernbereich = vorgedachte Prozesse stimmen mit den realen<br />
Abläufen nur bis zu einem bestimmten Grad überein.<br />
Parameterbereich = modifizierte Prozesse durch Customizing,<br />
d.h. begrenzt individualisierbar<br />
Programmierbereich = durch Zusatzprogrammierung, z.B. ABAP,<br />
Wahrung des Profils in den Kernprozessen<br />
Geschäftsprozesse
Einführungsaufwand<br />
<br />
<br />
<br />
Je mehr Anpassungsaufwand zu leisten ist, desto komplexer wird<br />
die Installation = Komplexitätsfalle<br />
Parametrisierung ist für die individuelle Gestaltung notwendig<br />
Zentrale unternehmensweite Datenbank muss auf einem<br />
unternehmensweiten Datenmodell basieren<br />
Geschäftsprozesse
Einführungsstrategie<br />
<br />
<br />
<br />
schrittweise Einführung: Einführung eines Teils des<br />
Anwendungssystems mit nur einem Teil der Daten oder als Pilotlauf<br />
mit nur einem Teil der Stellen<br />
schlagartige Einführung (big-bang): Einführung des gesamten<br />
Anwendungssystems einschließlich sämtlicher Daten zu einem<br />
Stichtag unter gleichzeitiger Beendigung des Altsystems<br />
parallele Einführung: gleichzeitige, begrenzte Fortführung des<br />
Altsystems<br />
Geschäftsprozesse
Begleiterscheinungen<br />
<br />
<br />
<br />
Zunehmende DV-Durchdringung -> Unternehmen gewinnen<br />
Prozess-Kow-How und profitieren von Innovationen in<br />
betriebswirtschaftlichen Methoden, z.B. CRM, Balanced Scorecard<br />
Flexibilität und Zementierung -> Standardsoftware birgt das<br />
Risiko des Verlustes der Flexibilität, die eine Veränderung von<br />
Strukturen behindert<br />
Profilverlust -> Standardsoftware dient nicht der Gewinnung<br />
strategischer Vorteile<br />
Geschäftsprozesse
Deckungsgrad der Prozesse<br />
<br />
<br />
<br />
Anpassung der realen Geschäftsprozesse an die Vorgaben der<br />
Standardsoftware<br />
Anpassung der Prozesse der Standardsoftware an die realen<br />
Gegebenheiten<br />
Kompromiss aus beiden<br />
Entscheidung wird auch durch den Aufwand bei einem<br />
Releasewechsel beeinflusst<br />
Oft: erste Lösung für unterstützende Prozesse eine der anderen<br />
für die Kernprozesse<br />
Geschäftsprozesse
Bestandteile von Geschäftsprozessen<br />
<br />
<br />
<br />
Objekte / Artefakte<br />
<br />
Objekte durchlaufen einen Prozess und ändern Ihren Status durch<br />
Aktivitäten, die auf ihnen ausgeführt werden. Ein Objekt ist das<br />
zentrale Element eines Prozesses, da Prozesse durch sie erst ihre<br />
Existenzberechtigung erhalten und unterschieden werden.<br />
Aktivitäten / Schritte / Aufgaben<br />
<br />
Aktivitäten sind Arbeitseinheiten, die innerhalb eines Prozesses<br />
ausgeführt werden. Die gleiche Aktivität kann in verschiedenen<br />
Prozessen und auf verschiedenen Objekten ausgeführt werden.<br />
Aktivitäten sollten demnach in wiederverwendbarer Form gestaltet<br />
werden.<br />
Ressourcen / Beteiligte<br />
<br />
Ressourcen werden benötigt, um Aktivitäten ausführen zu können und<br />
verhalten sich entweder aktiv (wie z. B. personelle Ressourcen) oder<br />
passiv (wie z. B. Material).<br />
Geschäftsprozesse
Definition Geschäftsprozess<br />
Ein Geschäftsprozess bezeichnet mehrere dynamische,<br />
abteilungsübergreifende aber fachlich zusammenhängenden, arbeitsteilige<br />
Aufgaben, die in logischer und zeitlicher Abhängigkeit zueinander stehen<br />
Geschäftsprozesse
Eigenschaften von Geschäftsprozessen<br />
<br />
Automatisierungsgrad: Anteil an der Aufgabenerfüllung, der ohne<br />
menschlichen Eingriff durch die Informationstechnologie erfolgt.<br />
<br />
Datenintegration: Verbindung der Datenbestände, die für die<br />
einzelnen Aufgaben des Geschäftsprozesses benötigt werden<br />
<br />
Prozessintegration: Durchgängigkeit des Ablaufs über<br />
verschiedene Organisationsbereiche. Die Übergänge werden als<br />
Organisationsbrüche bezeichnet<br />
<br />
Grad der Arbeitsteilung: Zahl der involvierten Personen und<br />
Gradmesser für den Abstimmungs- und Kommunikationsaufwand<br />
Geschäftsprozesse
Funktionale Aspekte<br />
Funktionalität:<br />
Beschreibung der Aktivitäten<br />
Bezug zu konsumierten/produzierten/notwendigen Daten<br />
Strukturierung:<br />
Vorgänge werden aus elementaren Aktivitäten aufgebaut<br />
Geschachtelte Struktur möglich (Subworkflows).<br />
Operationaler Aspekt:<br />
Implementierung / Beschreibung der<br />
Aktivitäten, Werkzeugunterstützung<br />
Geschäftsprozesse
Verhaltensbezogene Aspekte<br />
Kontrollstruktur:<br />
Ereignisse und Bedingungen<br />
Ausführungsreihenfolge<br />
Zeitaspekte:<br />
vorgesehener oder möglicher Ausführungszeitpunkt<br />
zeitliche Limitierung<br />
Verzögerung, Existenzabhängigkeit<br />
Umweltaspekte:<br />
Externe Ereignisse<br />
Interaktion / Kommunikation<br />
Geschäftsprozesse
Organisatorische Aspekte<br />
Organisationsstruktur:<br />
Personen: Auslastung, Stellenbelegung, Krankheit/Urlaub<br />
Rollen: Fähigkeiten, Rechte, Funktionen, usw.<br />
Beziehungen: Stellvertreter, Vorgesetzter<br />
Aufgaben: statisch vs. flexible/dynamische Zuordnung<br />
Topologie:<br />
Standorte, Abteilungen, Teams<br />
Netzwerke, Ressourcen, Kommunikation<br />
Business Rules:<br />
Gründe der (nicht) Ausführung von Prozessen<br />
Abhängigkeiten von anderen Prozessen<br />
<br />
Geschäftsprozesse
Informationsbezogene Aspekte<br />
Datenstruktur:<br />
Datentypen / Objekte<br />
Datenfluss / Datenabhängigkeiten<br />
Integritätsbedingungen für Daten<br />
Speicherstruktur:<br />
Ablagen, Ordner, Datenbanken<br />
Verfügbarkeit, Zugriffsrechte<br />
Datenschutzes/Schutz sensibler Unternehmensdaten<br />
Geschäftsprozesse
Allgemeine Rahmenbedingungen<br />
Sicherheitsbezogene Aspekte:<br />
Einhaltung des Datenschutzes<br />
Verschlüsselungsverfahren und Kommunikationsprotokolle<br />
Anpassungsaspekte:<br />
Bedingungen für Änderungen: wann und von wem<br />
Art der Propagation der Änderungen, Geltungsbereich<br />
Qualitätsaspekte:<br />
Vorgehensmodelle, Meilensteine, Begehungen<br />
Geschäftsprozesse
Komponenten - Beispiele<br />
- Ereignisse aktivieren Funktionen<br />
Das Ereignis: „Rechnung ist eingegangen“<br />
aktiviert die Funktion „Rechnung prüfen“.<br />
– Funktionen erzeugen Ereignisse<br />
Die Funktion „Wareneingang prüfen“ erzeugt z. B.<br />
u. U. das Ereignis „Ware ist fehlerhaft“.<br />
– Organisationseinheiten sind verantwortlich für Funktionen<br />
„Einkauf“ ist verantwortlich für die Funktion<br />
„Lieferant auswählen“.<br />
– Daten sind Input für Funktionen<br />
Das Datenobjekt „Rechnung“ ist Input für die Funktion<br />
„Rechnung prüfen“<br />
Geschäftsprozesse
Geschäftsprozessarten<br />
Geschäftsprozesse
Geschäftsprozessklassifikation<br />
Geschäftsprozesse
Funktionen quer zur Organisation<br />
Geschäftsprozesse
Entwicklung<br />
Neben der Betrachtung der internen Geschäftsprozesse gewinnen<br />
unternehmensübergreifende Vorgänge an Bedeutung<br />
Daraus entsteht Potenzial zur Reduzierung der kostenintensiven<br />
Medienbrüche an den Unternehmensgrenzen<br />
Geschäftsprozesse
Reorganisation<br />
<br />
Ziel ist es folgende Schwachstellen zu beseitigen:<br />
Abläufe transparenter machen<br />
Durchlaufzeiten verkürzen<br />
Auslastung der Ressourcen optimieren<br />
Kosten minimieren<br />
Flexibilität erhöhen<br />
Motivation der Mitarbeiter steigern<br />
Geschäftsprozesse
Modellierungsvoraussetzungen<br />
<br />
Um Geschäftsprozesse darzustellen, ist ein Wahrnehmen ihrer<br />
Abläufe und Bestandteile notwendig. Dies betrifft<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
die beteiligten Personen,<br />
die Einzelaufgaben,<br />
die involvierten Abteilungen,<br />
den Wiederholungsgrad,<br />
den Strukturierungsgrad,<br />
die Bedürfnisse der externen Kunden<br />
Geschäftsprozesse
Modellierungsfreiheit<br />
<br />
Detaillierungsgrad: Feinheit der Erfassung und Abbildung der<br />
Geschäftsprozesseinzelheiten<br />
<br />
Länge: Einteilung in Ereignisse und Funktionen ist individuell, z.B.<br />
Personalbeschaffung – wann gilt dieser Prozess als beendet<br />
<br />
Methode: Zur graphischen Darstellung existieren unterschiedliche<br />
Konzepte, z.B. KERN und EPK.<br />
Geschäftsprozesse
Spannungsfeld geschäftlicher<br />
Aktivitäten<br />
Geschäftsprozesse
Aufgaben<br />
<br />
Beantworten Sie bitte kurz die beiden folgenden Fragen:<br />
Was verstehen Sie unter Insellösungen<br />
Wo traten diese historisch gesehen überwiegend auf<br />
<br />
Geschäftsprozesse liegen quer zur klassischen Aufbauorganisation.<br />
Diskutieren Sie diese Aussage<br />
Geschäftsprozesse
KERN – Beispiel Prozessmanagement<br />
Geschäftsprozesse
KERN – Beispiel Buchungsmanagement<br />
Geschäftsprozesse
ARIS - Haus<br />
Geschäftsprozesse
ARIS-Ziel<br />
ARIS ist ein Architekturmodell für eine integrierte Betrachtung von<br />
Anwendungssystemen, die auf Geschäftsprozessen beruhen<br />
Geschäftsprozesse
Aris-Sichten<br />
Organisationssicht<br />
Welche Organisationseinheiten existieren<br />
(z.B. Einkauf, Vertrieb, Rechnungswesen)<br />
Datensicht<br />
Welche Informationen sind relevant<br />
(z.B. Kunden, Lieferanten, Artikel, Stücklisten)<br />
Funktionssicht<br />
Welche Funktionen werden durchgeführt<br />
(z.B. Anfragen erstellen, Rechnung prüfen)<br />
Steuerungssicht<br />
Zusammenhang zwischen Daten,<br />
Funktionen und Organisations-Einheiten<br />
Geschäftsprozesse
3 Ebenen der Aris-Sichten<br />
Delfmann, Rieke: UNI Münster<br />
Geschäftsprozesse
Beschreibungsebenen<br />
fachliche Sprachwelt<br />
halbformale Beschreibungsmethoden<br />
(„Lieferant produziert Artikel“)<br />
Modellhafte Abbildung der betrieblichen<br />
Realität unter Berücksichtigung einer<br />
formalisierten Beschreibungsmethode<br />
(„ERM“ bzw. „EPK“)<br />
Einbezug von DV-Spezifika<br />
(„Relationen“ bzw. „Kontrollflüsse“)<br />
Übertragung auf die konkreten<br />
DV-Komponenten<br />
(„SQL-Code“ bzw. „Smalltalk-Code“)<br />
Geschäftsprozesse
Ausgewählte Methoden<br />
Geschäftsprozesse
Funktionssicht<br />
Die Vorgänge, die Leistungen transformieren, und die zwischen<br />
ihnen bestehenden statischen Beziehungen werden in der<br />
Funktionssicht beschrieben. Die Begriffe Funktion, Vorgang und<br />
Tätigkeit werden hierbei synonym verwendet<br />
Geschäftsprozesse
Funktionsbaum<br />
Fertigung<br />
Arbeitsvorbereitung<br />
Bearbeitung<br />
Werkzeug<br />
montieren<br />
Werkzeug<br />
messen<br />
Werkzeug<br />
bereitstellen<br />
Geschäftsprozesse<br />
Rüsten<br />
Bauteile<br />
bereitstellen<br />
Spanende<br />
Bearbeitung<br />
Bauteile<br />
entnehmen<br />
ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />
Marke der IDS Scheer AG
Organisationssicht<br />
Bildet die die Funktionen ausführenden Mitarbeiter, die<br />
Organisationseinheiten sowie deren Struktur untereinander ab<br />
Geschäftsprozesse
Organigramm<br />
Fertigungsplaner<br />
Produktentwicklung<br />
Typ: ist fachlich<br />
vorgesetzt<br />
Leiter<br />
Entwicklung<br />
Konstrukteur<br />
Produktion<br />
Fertigung<br />
wird gebildet<br />
durch<br />
Montage<br />
Leiter<br />
Fertigung<br />
Versand<br />
Geschäftsleitung<br />
Geschäftsprozesse<br />
ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />
Marke der IDS Scheer AG
Datensicht<br />
Die Informationsobjekte und deren Attribute sowie die Beziehungen<br />
zwischen den Informationsobjekten werden in der Datensicht beschrieben.<br />
Da Ereignisse den Status des Prozesses zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
darstellen, werden sie ebenfalls der Datensicht zugeordnet<br />
Geschäftsprozesse
Steuerungssicht<br />
In der Prozess- oder Steuerungssicht werden<br />
– einerseits die statischen Verbindungen zwischen<br />
den Objekten der Daten-, Funktions-, Leistungs-,<br />
und Organisationssicht und andererseits<br />
– die zeitlich-logischen Abläufe der Prozesse<br />
dargestellt<br />
Geschäftsprozesse
Aris Gesamtmodell<br />
Geschäftsprozesse
Geschäftsprozesse
Geschäftsprozesse - EPK<br />
Prof. Dr. W. Riggert<br />
Darstellung von<br />
Geschäftsprozessen – EPK
Was muss modelliert werden<br />
Funktionen<br />
Werkzeug messen,<br />
Bauteil bearbeiten,<br />
Baugruppe montieren, ...<br />
Daten<br />
Artikel, Kunden,<br />
Material, Lieferanten, ...<br />
Organisations- Vertrieb, Produktion,<br />
einheiten Lager, Rechnungswesen, ...<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Was muss modelliert werden<br />
Ereignisse<br />
Ware ist eingetroffen,<br />
Rechnung ist storniert, ...<br />
Ressourcen PC, Papier, Messgerät, ...<br />
Leistungen<br />
GPO-Beratung, Beamer,<br />
Wartung, ...<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Wie können Abläufe dargestellt<br />
werden<br />
• textuell<br />
„Für die Messung der Bauteile ist die Abteilung<br />
Qualitätssicherung fachlich verantwortlich.”<br />
• tabellarisch<br />
Funktion Organisationseinheit Beziehung<br />
Messung Qualitätssicherung ist fachlich<br />
verantwortlich<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Wie können Abläufe dargestellt<br />
werden<br />
• grafisch<br />
Bauteil<br />
messen<br />
ist fachlich<br />
verantwortlich<br />
Qualitätssicherung<br />
Informationsobjekt<br />
Verrichtung<br />
Betriebliche Anwendungssysteme<br />
ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />
Marke der IDS Scheer AG
EPK-Sichten 1<br />
Leistungssicht<br />
– Die Leistungssicht strukturiert alle materiellen und<br />
immateriellen Input- und Outputleistungen, die in den GP<br />
eingebracht bzw. in ihm erbracht werden.<br />
Datensicht<br />
– Die Informationsobjekte und deren Attribute sowie die<br />
Beziehungen zwischen den Informationsobjekten werden in<br />
der Datensicht beschrieben. Da Ereignisse den Status des<br />
Prozesses zu einem bestimmten Zeitpunkt darstellen, werden<br />
sie ebenfalls der Datensicht zugeordnet.<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
EPK-Sichten 2<br />
Funktionssicht<br />
– Die Vorgänge, die Leistungen transformieren, und die<br />
zwischen ihnen bestehenden statischen Beziehungen werden<br />
in der Funktionssicht beschrieben. Die Begriffe Funktion,<br />
Vorgang und Tätigkeit werden hierbei synonym verwendet<br />
Organisationssicht<br />
– Die Organisationselemente und deren Beziehungen bilden<br />
die Aufbauorganisation und werden in der Organisationssicht<br />
beschreiben.<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Funktionsbaum<br />
Fertigung<br />
Arbeitsvorbereitung<br />
Bearbeitung<br />
Werkzeug<br />
montieren<br />
Werkzeug<br />
messen<br />
Werkzeug<br />
bereitstellen<br />
Rüsten<br />
Bauteile<br />
bereitstellen<br />
Betriebliche Anwendungssysteme<br />
Spanende<br />
Bearbeitung<br />
Bauteile<br />
entnehmen<br />
ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />
Marke der IDS Scheer AG
Organigramm<br />
Fertigungsplaner<br />
Produktentwicklung<br />
Typ: ist fachlich<br />
vorgesetzt<br />
Leiter<br />
Entwicklung<br />
Konstrukteur<br />
Produktion<br />
Fertigung<br />
wird gebildet<br />
durch<br />
Montage<br />
Leiter<br />
Fertigung<br />
Versand<br />
Geschäftsleitung<br />
Betriebliche Anwendungssysteme<br />
ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />
Marke der IDS Scheer AG
EPK-Sichten 3<br />
In der Prozess- oder Steuerungssicht werden<br />
– einerseits die statischen Verbindungen zwischen<br />
den Objekten der Daten-, Funktions-, Leistungs-,<br />
und Organisationssicht und andererseits<br />
– die zeitlich-logischen Abläufe der Prozesse<br />
dargestellt<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Grundelemente<br />
Die grundlegenden Elemente einer eEPK sind Funktionen,<br />
Ereignisse und Verknüpfungsoperatoren (Konnektoren).<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Ereignis<br />
Ein Ereignis ist ein eingetretener Zustand im<br />
Informationssystem, der den weiteren Ablauf im<br />
Informationssystem determiniert. Es bildet einen<br />
Zeitpunkt bezogenen Sachverhalt ab, und stellt die<br />
passive Komponente im Anwendungssystem dar.<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Funktion<br />
Eine Funktion beschreibt die Durchführung<br />
eines betrieblichen Vorgangs, der zur Erfüllung<br />
eines Unternehmensziels beiträgt. Sie ist somit<br />
eine semantische Verarbeitungsregel, die einen<br />
Eingangszustand in einen Zielzustand (Output)<br />
umwandelt. Eine Funktion ist eine aktive<br />
Komponente in einem Anwendungssystem.<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Beispiel - Bestellanforderung<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Konnektoren<br />
Wenn einer der Pfade noch nicht vollständig durchlaufen wurde, so<br />
kommt der Prozess an diesem Punkt so lange zum Erliegen bis alle<br />
eingehenden Prozesspfade durchlaufen wurden.<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Verwendung der Konnektoren<br />
Konnektoren werden zum einen dazu benutzt, um den logischen<br />
Charakter der Verzweigungen im Prozessablauf darzustellen<br />
– Dabei entspricht der UND-Operator einer Parallelisierung des<br />
Ablaufs, während der<br />
– XOR-Operator zur Modellierung von Alternativen im<br />
Prozessablauf verwendet wird.<br />
– Der ODER-Operator lässt sowohl einen parallelen Ablauf des<br />
Prozesses als auch eine Entscheidung für eine zweiten Pfad zu.<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Beispiele logischer Konnektoren<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Bedingungen an Konnektoren<br />
Entweder darf immer nur genau eine Kante in einem<br />
logischen Verknüpfungsoperator eingehen und mehrere<br />
Kanten austreten oder<br />
Es dürfen mehrere Kanten in einem logischen<br />
Verknüpfungsoperator eingehen und genau 1 Kante aus<br />
dem logischen Verknüpfungsoperator hinausführen<br />
Die Kombination mehrerer ein- und ausgehender Kanten<br />
an einem Operator ist nicht erlaubt, da sie zu keiner<br />
eindeutigen Aussage führt.<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
UND<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
XOR<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Offenes OR<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Ereignisgesteuerte Prozesskette<br />
Bauteil<br />
bereitgestellt<br />
Prüfprogramm<br />
geladen<br />
Messtaster<br />
eingespannt<br />
Bauteil<br />
aufspannen<br />
Protokoll<br />
ausdrucken<br />
Qualitätskontrolle<br />
XOR<br />
Bauteil<br />
aufgespannt<br />
Bauteil<br />
messen<br />
Keine Toleranzabweichungen<br />
Toleranzabweichungen<br />
Ausschuss<br />
Bauteil<br />
vermessen<br />
Nacharbeit<br />
prüfen<br />
Betriebliche Anwendungssysteme<br />
ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />
Marke der IDS Scheer AG
Beispiel einer Prozessmodellierung<br />
Messprogramm<br />
FB<br />
Prüfergebnis<br />
FB<br />
Bauteil<br />
aufgespannt<br />
Bauteil<br />
messen<br />
Bauteil<br />
vermessen<br />
Qualitätsdaten<br />
3D-Messmaschine<br />
Mitarbeiter<br />
QS<br />
EX<br />
Protokoll<br />
Protokoll<br />
ausdrucken<br />
XOR<br />
Keine Toleranzabweichungen<br />
Toleranzabweichungen<br />
Betriebliche Anwendungssysteme<br />
Ausschuss<br />
ARIS Toolset ® ist eine eingetragene<br />
Marke der IDS Scheer AG
Geschäftsprozess - Wiederholung<br />
Kunden Artikel Lieferanten<br />
Lager<br />
Touren Kunden Artikel<br />
Kundenauftrag<br />
geschlossen<br />
Auftragsannahme<br />
Beschaffung<br />
Auftrag angenommen<br />
Beschaffung<br />
abgeschlossen<br />
Versand<br />
Versand ab-<br />
Vertrieb<br />
Beschaffung<br />
Vertrieb<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Geschäftsprozess - Freiheiten<br />
Prozesse dienen nicht nur der Herstellung von Produkten, sondern die<br />
Prozessform bestimmt auch umgekehrt die Produktart.<br />
(Evt. eine Quelle für Produktinnovationen)<br />
Bestellen Servieren Essen Bezahlen<br />
Prozess bei einem Essen in einem gehobenen Restaurant<br />
Bestellen<br />
Bezahlen<br />
Selbstservieren<br />
Essen<br />
Prozess bei einem Essen in einem Fast-Food-Restaurant<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Aufgabe<br />
<br />
<br />
<br />
Ereignis: Berechtigung zum Reisekostenantrag ist vorhanden, Reise<br />
ist Inlandsreise, Reise ist Auslandsreise, Reisedaten sind erfasst,<br />
Reiseantrag ist genehmigt, Reiseantrag ist nicht genehmigt,<br />
Reiseantrag ist storniert<br />
Funktion: Eigenschaften der Reise bestimmen, Reisezeit erfassen,<br />
Reiseziel erfassen, Text zur Reise erfassen, Reisekosten simulieren<br />
Prozesswegweiser: Reisegenehmigungsverfahren<br />
Betriebliche Anwendungssysteme
Lösung 1<br />
Berechtigung<br />
ist vorhanden<br />
Eigenschaften der<br />
Reise bestimmen<br />
Reise ist<br />
Inlandsreise<br />
XOR<br />
XOR<br />
Reise ist<br />
Auslanssreise<br />
Text zur Reise<br />
erfassen<br />
Reisezeit<br />
erfassen<br />
Betriebliche Anwendungssysteme<br />
Reiseziel<br />
erfassen
Lösung 2<br />
Text zur Reise<br />
erfassen<br />
Reisezeit<br />
erfassen<br />
Reiseziel<br />
erfassen<br />
Reisedaten<br />
sind erfasst<br />
Reisekosten<br />
simulieren<br />
Reiseantrag ist<br />
genehmigt<br />
XOR<br />
Reiseantrag ist<br />
nicht genehm.<br />
Betriebliche Anwendungssysteme<br />
Reiseantrag ist<br />
storniert
Betriebliche Anwendungssysteme
Customer Relation Management<br />
Prof. Dr. W. Riggert<br />
CRM<br />
Studienmodul der AKAD
<strong>Gliederung</strong><br />
<br />
Entstehung des CRM-Gedankens<br />
<br />
Begriffsdefinition CRM<br />
<br />
Zielsetzung CRM<br />
<br />
Methoden und Werkzeuge
Der Erfolgsfaktor<br />
Kundennähe<br />
Peters und Waterman<br />
stellen 1982 in ihrem<br />
Bestseller<br />
„In Search of Excellence“<br />
folgendes fest:<br />
„Nähe zum Kunden“ ist<br />
eine von acht<br />
Erfolgsdimensionen, die<br />
für den Erfolg eines<br />
Unternehmens<br />
entscheidend sind.
Historie des Kundenmanagements<br />
CRM, CRM, diensteintegrierende Kunden- Kunden-<br />
Interaktions-Systeme mit mit vollständiger<br />
vollständiger<br />
Systemsteuerung, Systemsteuerung, und und Kontrolle Kontrolle der<br />
Multiservice-customer-interaction der<br />
Kundeninteraktion mit<br />
Kundeninteraktion vom vom Erstkontakt mit<br />
Erstkontakt über<br />
computer-telephony über<br />
Lieferung/Leistung und<br />
Lieferung/Leistung bis und web-enabled<br />
bis zur web-enabled<br />
zur Gewährleistung<br />
call Gewährleistung<br />
CTI CTI mit mit PC-client/server und callcenters centersmit PC-client/server und Nachverkauf, mit Fax- Fax-und Nachverkauf, für egal E-mailfür<br />
inbound egal über E-mailinbound<br />
über welches<br />
Integration, welches CC mit web, e-mail...<br />
und und outbound, Medium Integration, self-service-<br />
self-serviceoutbound,<br />
Komponenten, Medium Kombination Kombination von von Komponenten, workflow-integration,<br />
und und out, out, E-commerce-Systeme Vernetzbarkeit, Vernetzbarkeit, remoteagentsagents,<br />
Standards, Standards, Middleware,<br />
Middleware, Virtuelle erstmalig erstmalig CC von von Siemens Siemens mit CTI im im Herbst Herbst 93 93<br />
Call-Center: Call-Center: In In Deutschland<br />
remote-<br />
mit mit CC-Support<br />
CC-Support<br />
Deutschland<br />
Telemarketing-Anwendungen<br />
als als Begriff Begriff in in Umlauf Umlauf gebracht. gebracht. Erst Erst<br />
Datenbankgestütztes seit arbeiten,<br />
seit 97 97 arbeiten, allgemein allgemein branchengängig.<br />
verbesserte branchengängig.<br />
verbesserte Vorgangskenntnis<br />
Vorgangskenntnis Client-Server, Client-Server, Leistungsmerkmale<br />
ACD, Call Anfangs Anfangs Center nur nur high-end high-end Lösungen Lösungen als als<br />
skill-based Traditionelle Traditionelle<br />
digitaler digitaler Arbeitsweise Arbeitsweise<br />
TK-Anlagen<br />
TK-Anlagen mit mit reine Akte, Akte, Kartei,<br />
skill-basedrouting<br />
reine ACD-Funktionen ACD-Funktionen Kartei, oder oder Dialler- Dialler-<br />
Formular, Formular, Stempel, Stempel,<br />
(Sammelnummer, (Sammelnummer, Unterschrift, Unterschrift, Systeme. Rufweiterleitung<br />
Rufweiterleitung<br />
Anruf,<br />
Back-office-integration<br />
Systeme. Anruf,<br />
Rückruf.<br />
Digitale Rückruf. Seit Seit<br />
etc.), über<br />
LM, etc.), über<br />
Anrufbeantworter, Anrufbeantworter, 100<br />
DB, 100 Jahren Jahren gängig.<br />
PC gängig.<br />
Fax, Fax, Seit Seit<br />
den den 60ern 60ern Hostsysteme, Hostsysteme,<br />
Kopierer. Kopierer. Telefonischer Telefonischer ab ab den<br />
•Deutlich<br />
den<br />
•Deutlich 70ern 70ern<br />
Kontakt: verbesserte<br />
Kontakt: verbesserte Erreichbarkeit<br />
Erreichbarkeit<br />
online online mit mit Terminals. Terminals. Kundenkontakt:<br />
•verbesserte Kundenkontakt:<br />
•verbesserte Erreichbarkeit •deutlich<br />
Erreichbarkeit •deutlich effizienteres effizienteres outbound outbound<br />
•meist •meist nur nur passiv passiv oder oder reaktiv<br />
•verbesserte reaktiv<br />
•verbesserte Vorgangskenntnis<br />
•Statistik,<br />
Vorgangskenntnis<br />
•Statistik, Kennzahlen<br />
Kennzahlen<br />
•geringe •geringe Erreichbarkeit,<br />
Erreichbarkeit,<br />
•geringe •geringe Aktionsmöglichkeit<br />
•geringe Vorgangskenntnis<br />
Telefon, Akte, Host<br />
1985<br />
CRM, Contact Cente<br />
1990<br />
•geringe Vorgangskenntnis<br />
1995 2000 2005<br />
•geringe •geringe Aktionsmöglichkeit
Potenziale und Treiber<br />
<br />
<br />
Das amerikanische Data Warehouse Institut schätzt, dass der USamerikanischen<br />
Wirtschaft durch schlechte Daten jährliche Kosten<br />
in Höhe von 600 Milliarden Euro entstehen.<br />
Die Marktforscher der Meta Group sind der Ansicht, dass<br />
90 Prozent aller Geschäftsentscheidungen aufgrund mangelhafter<br />
Datenqualität suboptimal ausfallen.<br />
Quelle: Computerwoche 41/2003, S. 40
Der Paradigmen-<br />
/Perspektivenwechsel<br />
<br />
eine kunden- und beziehungsorientierte Sichtweise mit zwei<br />
zentralen Denkkonzepten:<br />
<br />
<br />
Denken im Kundenbeziehungslebenszyklus (Kundenakquisition,<br />
Kundenbindung, Kundenrückgewinnung)<br />
Denken in der Erfolgskette<br />
Quelle: Bruhn, Kundenorientierung, 2. Aufl., Beck-Wirtschaftsberater, 2003
Änderung der Sichtweise<br />
Motivation<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Abnehmer wird in den Mittelpunkt gerückt<br />
Individualisierung der Kundenbeziehung<br />
Interaktion mit dem Kunden<br />
Identifizierung von Wünschen und Bedürfnissen<br />
Innovative Maßnahmen:<br />
Customer Relationship Management<br />
Verbesserung der Kundenloyalität
<strong>Gliederung</strong><br />
<br />
Entstehung des CRM-Gedankens<br />
<br />
Begriffsdefinition CRM<br />
<br />
Zielsetzung CRM<br />
<br />
Methoden und Werkzeuge
Definition (nach Gabler: Marketing<br />
Lexikon)<br />
<br />
CRM übernimmt die Planung, Durchführung, Kontrolle und<br />
Anpassung aller Unternehmensaktivitäten, die unter Nutzung von<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien zu einer Steigerung<br />
der Profitabilität von Geschäftsbeziehungen (Kundenbeziehungen)<br />
beitragen sollen
Definition 2<br />
<br />
„CRM ist eine kundenorientierte Unternehmensstrategie, die mit<br />
Hilfe moderner Informationstechnologie versucht, auf lange Sicht<br />
profitable Kundenbeziehungen durch ganzheitliche und individuelle<br />
Marketing-, Vertriebs- und Servicekonzepte aufzubauen und zu<br />
festigen.“<br />
Hippner/Wilde 2002
CRM-Definition allgemein<br />
Oberbegriff für alle Maßnahmen, die dazu<br />
dienen,<br />
finden<br />
<br />
den profitablen Kunden<br />
gewinnen<br />
<br />
zu finden,<br />
<br />
<br />
zu gewinnen,<br />
ihn zu binden<br />
binden
Was heißt CRM im Unternehmen<br />
CRM integriert und optimiert auf der<br />
Grundlage einer Datenbank und Software zur Markbearbeitung<br />
abteilungsübergreifend<br />
alle kundenbezogenen Prozesse in<br />
Marketing, Vertrieb, Kundendienst und F&E.<br />
CRM ist ein<br />
ganzheitlicher Ansatz zur Unternehmensführung.
CRM ist Individualisierung im<br />
Massenmarkt<br />
Ansatz „Tante Emma – Prinzip“<br />
eine langfristige, individuelle<br />
Kundenbeziehung wird durch<br />
Nutzung von<br />
Informationstechnologie wird nun<br />
auch auf Massenmärkten möglich.
<strong>Gliederung</strong><br />
<br />
Entstehung des CRM-Gedankens<br />
<br />
Begriffsdefinition CRM<br />
<br />
Zielsetzung CRM<br />
<br />
Methoden und Werkzeuge
Langfristigkeit<br />
<br />
Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen ist lohnend, weil:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Preisprämien: mit steigender Kundenbindung nimmt die<br />
Preiselastizität ab, d.h. Kunden zahlen für vertraute Leistung<br />
höhere Preise<br />
Weiterempfehlung: Loyale Kunden empfehlen Unternehmen<br />
weiter<br />
Kosteneinsparung: Mit zunehmender Dauer gewinnt das<br />
unternehmen ein genaues Kundenprofil -> Reduzierung von<br />
Streuverlusten bei Marketingaktionen<br />
Umsatzwachstum: Je zufriedener ein Kunde, desto eher wird er<br />
Cross-Selling-Angebote annehmen
Integration<br />
<br />
Integration von Marketing, Service und Vertrieb ermöglicht genaue<br />
Abbildung des Kunden und einheitliches Auftraten gegenüber dem<br />
Kunden
CRM-Ziele im Detail (1)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Integration der Kommunikations-, Distributions- und Angebotspolitik<br />
Akquisition: Gewinnung und Aufbau profitabler Kunden (Customer<br />
Lifetime Value)<br />
Langfristige Bindung der Kunden<br />
Umfassende Nutzung von Wissen über Kunden und deren Verhalten<br />
& Konzentration auf hochwertige Kunden<br />
Segmentierung von Zielgruppen<br />
Personalisierung von Verkaufsprozessen<br />
Quelle: Ralph Sonntag, ralph@Sonntag.net
CRM-Ziele im Detail (2)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Erkennen von Korrelationen zwischen Produkten<br />
Optimierung der Marketing-Maßnahmen, Vorausberechnungen<br />
Erkennen von Trendwechseln und Verhaltensänderungen<br />
Erkennen von Anomalien und Abwanderungen/Ausreißern<br />
Früherkennung von Kündigungen (Churn Prevention)<br />
Aufdeckung von Betrugsversuchen (Fraud Detection)<br />
Quelle: Ralph Sonntag, ralph@Sonntag.net
<strong>Gliederung</strong><br />
<br />
Entstehung des CRM-Gedankens<br />
<br />
Begriffsdefinition CRM<br />
<br />
Zielsetzung CRM<br />
<br />
Methoden und Werkzeuge
Formen des CRM<br />
Kollaboratives CRM<br />
Steuerung, Unterstützung und Synchronisation aller<br />
Kommunikationsinstrumente<br />
Operatives CRM<br />
Aktivitäten bzw. Anwendungen zur Optimierung des direkten<br />
Kundenkontakts<br />
Analytisches CRM<br />
Gewinnung und Auswertung kundenbezogener Daten (Herzstück)
CRM-Architekturansätze<br />
(technologisch)
CRM – IT-Gesamtsicht
Operatives und analytisches CRM
Operationales CRM<br />
<br />
<br />
<br />
Back-Office<br />
Dazu zählen das ERP-Kunden-Auftrags-Management, die<br />
Auftragsbearbeitung als Teil der Logistikkettenverwaltung (SCM)<br />
und Sonderanwendungen des Unternehmens (z.B.<br />
Provisionssysteme).<br />
Front-Office<br />
Dies sind hier die direkten Kundeninteraktionssysteme wie<br />
Service-, Marketing- und Vertriebsautomatisationsmanagement.<br />
Mobile-Office<br />
Dies sind die mobilen, den Außendienst unterstützenden<br />
Systeme für den Vertriebs- und den Service-Außendienst, die<br />
durch ausgefeilte Replikationsmechanismen den Austausch und<br />
Abgleich mit den stationären Front-Office-Anwendungen<br />
erlauben.<br />
Quelle: Aufbau und Rolle der Software von internetbasierten CRM-Systemen<br />
von Dieter Roskoni, Symposion Publishing)
Operatives CRM - administrativ<br />
Administrative Aufgaben<br />
dem richtigen Kunden<br />
das richtige Angebot<br />
im richtigen Kommunikationsstil<br />
über den richtigen Kommunikationskanal<br />
zum richtigen Zeitpunkt<br />
übermitteln
Operatives CRM – Sales Automation<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Termin- und Routenplanung<br />
Spesenabrechnung<br />
Besuchsberichterfassung<br />
Unterstützung der Angebotserstellung<br />
Unterstützung der Zielplanung und Budgetierung<br />
Verkaufsübersichten<br />
Kundendatenvermittlung
Operatives CRM – analytische<br />
Aufgaben<br />
<br />
<br />
<br />
Lost Order Analyse: alle Angebote, die zu keinem Auftrag geführt<br />
haben, analysieren<br />
Sales Cycle Analyse: Hinweise auf Wiederbeschaffungszeitpunkte<br />
Opportunity Management: Ermittlung von Verkaufschancen vom<br />
ersten Kundenkontakt bis zum Vertragsabschluss
Kollaboratives CRM (1)<br />
Sprachkanal<br />
Beim Telefon erfolgt dies im Rahmen der Computer-Telefon-<br />
Integration (CTI ) z.B. über ein Spracherkennungs- und –<br />
steuerungssystem (IVR) zur Unterstützung des Agenten und/oder über<br />
eine automatische Anrufverteilung (ACD-Automatic Call Distribution)<br />
zur Verwaltung und Verteilung der Anrufe über die<br />
Agentenarbeitsplätze hinweg (auch über räumlich verschiedene Orte<br />
verteilt).<br />
Web<br />
Über Web-Konferenzen, d.h. Chat oder geführte Web-Recherchen und<br />
Internet-Shops führt der Agent den Benutzer durch das Angebot am<br />
Browser.
Kollaboratives CRM (2)<br />
E-Mail<br />
Ein automatisches E-Mail-Antwort-System z.B. filtert die eingehenden<br />
E-Mails und beantwortet sie teilweise, während der Agent nur noch<br />
diejenigen E-Mails bearbeitet, die nicht automatisiert werden können.<br />
Fax, Brief<br />
Sie können eingescannt und dem Agenten damit elektronisch am<br />
Arbeitsplatz zur Bearbeitung zur Verfügung gestellt werden.<br />
Direkte Kommunikation<br />
Sie erfolgt z.B. am Verkaufsstand oder im Geschäft bzw. der Filiale.<br />
Zusammenarbeit mit anderen Systemen<br />
Dabei kann es sich z.B. um die automatische Ermittlung der<br />
Versandkosten über einen Paketdienst mittels Abfrage im Web und<br />
Integration im eigenen Auftragsabwicklungssystem handeln.
Vorgehensweise<br />
Kommunikationswege<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Briefpost, Telefon und Faxverkehr<br />
Persönlicher Kundenkontakt<br />
One-to-One Marketing<br />
Email und Website<br />
Newsletter, Diskussionsforen<br />
Aktuelle Kataloge, Services<br />
Elektronischer Datenaustausch (B2B)<br />
Einfache Bestellvorgänge<br />
Kosten- und Zeitreduktion<br />
Elektronische Points of Sale
Analytisches CRM (Business<br />
Intelligence)<br />
<br />
Das analytische CRM unterstützt die Wissensextraktion aus<br />
Daten.<br />
<br />
Um dieses Wissen aus Daten zu gewinnen, werden spezielle<br />
Analysetechniken eingesetzt<br />
<br />
Ein werkzeuggestützter Prozess, der vielfach Verfahren<br />
aus der Statistik und der künstlichen Intelligenz anwendet,<br />
um unerwartete, relevante Strukturen im „Datenchaos“ zu<br />
entdecken und für Vorhersagezwecke zu modellieren.
Analytisches CRM - Informationen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Stammdaten der Kunden<br />
Kaufhistorie<br />
Aktionsdaten: Wer wurde wann und wie kontaktiert<br />
Reaktionsdaten: Wer hat auf einen Kontakt reagiert<br />
Hat sich der Kunde beschwert
Data Mining Methode: Segmentierung<br />
<br />
Eine Menge von Elementen wird in Gruppen mit ähnlichen<br />
Elementeigenschaften (Cluster) eingeteilt.<br />
<br />
Jedes Cluster zeichnet sich durch eine charakteristische Verteilung<br />
der Eigenschaften aus. Da die Anzahl der Cluster sowie die<br />
einzelnen Clusterelemente a priori unbekannt sind, handelt es sich<br />
hier um einen nicht-überwachten Lernprozess, der durch die<br />
Bestimmung der Ähnlichkeit zwischen den Elementen gesteuert<br />
wird.<br />
<br />
Beispiel: Modell, mit dem die Kunden eines Internetproviders auf<br />
der Basis ihres Surfverhaltens in fünf charakteristische<br />
Kundengruppen eingeteilt werden können.
Data Mining Methode: Assoziation<br />
<br />
Aus einer Menge von Elementen werden Korrelationen zwischen<br />
einzelnen Elementen und deren Eigenschaften abgeleitet.<br />
<br />
Jede Korrelation wird durch eine Assoziationsregel repräsentiert.<br />
Wie bei der Segmentierung handelt es sich um einen nichtüberwachten<br />
Lernprozess.<br />
<br />
Beispiel: Modell, mit dem sich beschreiben lässt, welche Produkte<br />
eines Supermarkts mit großer Wahrscheinlichkeit in Verbindung mit<br />
bestimmten anderen Produkten gekauft werden<br />
(Warenkorbanalyse).
Data Mining Methode: Beispiele<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Sortimentsanalyse: Untersuchung von Warenkörben<br />
Kundenanalyse: Isolierung von Merkmalen abwanderungswilliger<br />
Kunden<br />
Marktreaktionsanalyse: Reaktion einzelner Kundensegmente auf<br />
Marketingaktionen<br />
Bonitätsanalyse: Neukunden hinsichtlich ihrer Bonität bewerten<br />
Prognose: Voraussage von Absatzreihen zur Optimierung der<br />
Lagerhaltung
Nutzung des analytischen CRM<br />
Nutzung und Verknüpfung der vorhanden Kundendaten/-<br />
aktivitäten vorrangig zum<br />
Profilmanagement = Kundenprofile zu erstellen (z.B.<br />
Umsatzklasse, Potenzialklasse, Cross-Selling-Potential etc.), um<br />
darauf basierend die Serviceprioritäten bzw. Rabatte und<br />
Incentives profilbezogen zu steuern. Damit können<br />
beispielsweise bestimmte Kunden einen bevorzugten Service<br />
erhalten, selektierte Sonderangebote nutzen oder<br />
vertriebstechnisch eine spezielle Behandlung erfahren.<br />
Kampagnenmanagement = Kundendaten analysiert, um über<br />
Data-Mining-Kundengruppen mit ähnlichen Spezifika zu<br />
definieren und sie über spezielle Kampagnen anzusprechen.<br />
Handynutzern mit hohem Gesprächsaufkommen z.B. werden<br />
Zweithandys für den Partner offeriert.
Vorgehensweise<br />
Differenzieren der Kunden<br />
<br />
<br />
<br />
Ziel: Aufwendungen konzentrieren auf wertvolle Kunden<br />
Ranking der Käufer über:<br />
Umsatz / Gewinn pro Kunde<br />
Loyalitätsentwicklung<br />
Cross- und Up-Selling Möglichkeiten<br />
Interaktionsbereitschaft<br />
Zahlungsmoral<br />
Übergang zur individualisierten Behandlung
Differenzieren der Bedürfnisse<br />
Vorgehensweise<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Beratung in der Vorkaufphase<br />
Individualisierung durch Varianten / Ausstattung<br />
Erleichtern der Kaufphase<br />
Enger Kontakt über den Life-Cycle<br />
Betreuung bis Wiederkauf
Vorgehensweise<br />
Interaktion mit dem Kunden<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ziel: Kommunikationskosten senken,<br />
Informationsqualität steigern<br />
Kontinuität der Kommunikation gewährleisten<br />
Feedback respektieren<br />
Dialog individualisieren<br />
Innovativen Service bieten
Ereignisorientierung und Lauerkampagnen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Information wird nicht länger als Holschuld betrachtet, sondern ist<br />
eine Bringschuld.<br />
Eine Information entsteht und wird in „Echtzeit“ an alle relevanten<br />
Akteure weitergeleitet.<br />
Beispiel Lauerkampagne:<br />
<br />
<br />
Eine Kampagne wird entwickelt und erst dann aktiviert, wenn<br />
ein Kunde mit dem passenden Profil erscheint:<br />
Anwendungsbereiche sind Up- und Cross-Selling,<br />
Serviceanfragen, Beschwerdefälle etc.<br />
Beispiel: Verspätungsmeldungen für „beste“ Kunden über SMS (Lufthansa)
CRM-Beispiel
CRM-Systemarchitektur nach<br />
McKinsey<br />
Kundenkontaktpunkte: Telefon, Fax, Brief,<br />
Email, Chat, Partner, Filiale etc.,<br />
Kampagnenmanagement-Tool<br />
Kundeninteraktion<br />
Datenanalyse-Tool<br />
Data Marts<br />
Kundenanalyse<br />
Data Warehouse<br />
Datenextraktion und -bereinigung<br />
Datenbeschaffung<br />
Externe Daten<br />
Operative Systeme
Was bieten CRM-Systeme<br />
<br />
Die Systeme bieten eine unternehmensübergreifende Integration<br />
von Sales-, Marketing- und Servicelösungen.<br />
<br />
Schnittstellen oder Integrationslösungen gewähren das<br />
Zusammenspiel mit anderen Systemen im Unternehmen (z.B. ERP,<br />
SCM, Legacy Systeme etc.)<br />
<br />
Kundendaten können ohne Redundanzen und konsistent verwaltet<br />
und gepflegt werden.
Potentiale von CRM<br />
Quintessenz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Steigerung der Cross-Selling Rate<br />
(Umsatz pro Kunde)<br />
Reduktion der Bearbeitungskosten<br />
(Kosten der Transaktionen)<br />
Erhöhung der Kundenbindung<br />
(Verhältnis Neukunden : Altkunden)<br />
Schnellere Auftragsabwicklung<br />
(Zeit pro Auftrag)<br />
Bessere Planungsbedingungen<br />
(Floprate)
Integration eines CRM-Systems:<br />
Ausgangssituation<br />
ERP-System<br />
Vertriebsmodul<br />
SCM-System<br />
System<br />
POINT-TO<br />
TO-POINT-IntegrationIntegration<br />
Controlling-System<br />
Provisionsabrechnung<br />
Buchhaltungssystem<br />
Typische Situation einer IT-Landschaft<br />
Point-to-Point-Verbindungen erschweren CRM-Integration
Integration eines CRM-Systems<br />
über EAI<br />
<br />
EAI (Enterprise Application Integration): eine Integrationsplattform, die<br />
die Infrastruktur-Architektur bereitstellt, um interne und externe<br />
Geschäftsprozesse quer über verschiedene Applikationssysteme zu<br />
automatisieren und zu integrieren.<br />
ERP-System<br />
Vertriebsmodul<br />
SCM-System<br />
System<br />
CRM-System<br />
EAI-<br />
Informationsdrehscheibe<br />
Controlling-System<br />
Provisionsabrechnung<br />
Buchhaltungssystem
Aufgabe<br />
Aufgabenstellung:<br />
<br />
Ein Kunde eines Weinhauses möchte für ein Essen am Wochenende<br />
einen passenden Wein kaufen. Er betritt den Laden und überreicht<br />
seine Kundenkarte einem Verkäufer, den er persönlich nicht kennt.<br />
Das Weinhaus verfügt über ein modernes IT-gestütztes CRM-<br />
System.<br />
<br />
<br />
Wie verläuft die Verkaufssituation im Idealfall<br />
Welche Methoden und Werkzeuge kommen zum Einsatz
Lösung<br />
Verkaufssituation und Methoden und Werkzeuge<br />
<br />
Begrüßung : zielgerichtete, personalisierte Ansprache auf Basis der aktuellen<br />
Kundendaten und Kundenhistorie<br />
<br />
Bedarfsanalyse : Kundensegmentierung<br />
<br />
Beratung : Assoziation<br />
<br />
Angebote : Lauerkampagne<br />
<br />
Abschluss : Cross-Selling (andere Produktgruppen) Kundenbindungsaktionen<br />
<br />
Nachbearbeitung : Aktualisierung des Kundenprofils
Demos und Links<br />
<br />
<br />
SAP und Microsoft CDs<br />
Microsoft CRM auch unter:<br />
http://www.awisto.de/awisto/cont<br />
ent/products/mscrm/videos/.aspx<br />
<br />
<br />
<br />
http://www.crm-systeme.de<br />
http://www.mass-customization.de<br />
http://www.crm-forum.com
Literaturhinweise<br />
M. Bruhn: Kundenorientierung, Bausteine für ein exzellentes<br />
Customer Relationship Management, 2. Aufl., Beck-<br />
Wirtschaftsberater im dtv, 2003<br />
G. Raab, N. Lorbacher: Customer Relationship Management,<br />
Sauer-Verlag, 2002<br />
M. Stadelmann u.a.: Customer Relationship Management, Orell<br />
Füssli, 2003<br />
http://www.schwetz.de/gfelder/index.html - CRM-Marktstudien<br />
http://www.crm-expert-site.de www.it-research.net und<br />
wolfgang.martin@noos.fr:<br />
Strategic Bulletin: CRM 2004, Analyse von IT-Research<br />
M. Schachtner: EAI-Skript SS 2003, Katholische Universität<br />
Eichstätt-Ingolstadt
EDI = Electronic Data Interchange<br />
Prof. Dr. W. Riggert<br />
Studienmodul der AKAD
<strong>Gliederung</strong><br />
Entwicklung - Probleme<br />
Struktur – Aufbau<br />
Nutzen –Kosten<br />
WEB-EDI und EDI/XML
Zwischenbetriebliche Zusammenarbeit<br />
Phase 1 : elektronischer Datenaustausch um<br />
Rechnungen oder Bestellungen zu versenden – EDI<br />
Phase 2 : Partner gestatten den gegenseitigen Zugriff<br />
auf Informationen über das Internet<br />
Phase 3 : Unternehmen stimmen ihre Prozesse und<br />
sogar Geschäftspläne aufeinander ab
Electronic Data Interchange<br />
DATEX P<br />
ISDN<br />
Internet<br />
Modem<br />
Magnetband<br />
Lochkarte<br />
Ab 1960 Ab 1970 Ab 1980 Ab 1990 Ab 1995<br />
Entwicklung der Übertragung von<br />
Geschäftsdaten
Entwicklung von EDI<br />
<br />
<br />
Erste EDI-Implementierungen benutzten Formate, die<br />
für die Anforderungen einzelner Unternehmen<br />
entwickelt wurden<br />
Damit entstanden Insellösungen, die ihre Grenzen<br />
schnell zeigten, wenn weitere Geschäftspartner<br />
aufgenommen werden sollen oder wenn ein<br />
Unternehmen branchenübergreifend arbeitet
Standardisierungsverlauf<br />
<br />
<br />
<br />
1985 gab es zunächst zwei Standards, die weit<br />
verbreitet waren ANSI X.12 (Nordamerika) und GTDI<br />
(Europa)<br />
Die parallele Existenz führte zu Problemen im<br />
internationalen Handel<br />
1986 wurde ein internationaler / branchenübergreifender<br />
Standard geschaffen<br />
UN/EDIFACT
Nachrichtenstandards<br />
Da nicht alle Unternehmen international und<br />
branchenübergreifend tätig sind, haben sich auch<br />
branchenabhängige und nationale Standards<br />
durchgesetzt:<br />
branchenabhängig<br />
Branchenunabhängig<br />
national VDA ANSI X.12<br />
international ODETTE UN/EDIFACT
klassischer vs. EDI-Ablauf<br />
Klassische Wertschöpfungskette<br />
Hersteller Exporteur Importeur Großhandel<br />
Einzelhandel<br />
Kunde<br />
„Moderne“ Wertschöpfungskette mit EDI<br />
Hersteller<br />
Kunde
traditionell vs. elektronisch
Einsatz von EDI im Unternehmen<br />
Unternehmen “A”<br />
Anwendung<br />
S<br />
EDI-<br />
Kommunikation<br />
(Minuten)<br />
Unternehmen “B”<br />
S<br />
Anwendung<br />
drucken<br />
adressieren<br />
kuvertieren<br />
prüfen<br />
eingeben<br />
verteilen<br />
versenden<br />
versenden<br />
(Tage)<br />
transportieren<br />
POST<br />
versenden<br />
empfangen
<strong>Gliederung</strong><br />
Entwicklung - Probleme<br />
Struktur – Aufbau<br />
Nutzen –Kosten<br />
WEB-EDI und EDI/XML
Säulen von EDI
Directories<br />
Komponente<br />
Verzeichnis<br />
Datenelement EDED – UN/EDIFACT Data Element<br />
Directory<br />
Datenelementgruppe<br />
Segment<br />
Nachricht<br />
EDCD – UN/EDIFACT Composite<br />
Dataelement Directory<br />
EDSD – UN/EDIFACT Segment Directory<br />
EDMD – UN/EDIFACT Standard Message<br />
Directory
Syntax einer EDIFACT Nachricht<br />
Unternehmen B<br />
Straße 21 - 12345 B-Ort<br />
Unternehmen A<br />
Straße 3<br />
98765 A-Ort<br />
2<br />
Lief.-Nr.: A234<br />
2<br />
3<br />
Bestellung<br />
B<br />
Bestell-Nr. Bestell-Datum<br />
4 1234<br />
5 18.12.1999<br />
1 764 Tisch 1 Stück<br />
6 7 8 9<br />
Telefon Telefax Konto<br />
046123 91231 046123 91230 1234567 Bank<br />
10 (BLZ 31242) 11<br />
1<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Nutzdatenliste<br />
Absender der Bestellung<br />
(Käufer)<br />
Empfänger der Bestellung<br />
(Verkäufer, Liefrant)<br />
Dokumentenart<br />
Dokumentennummer<br />
Dokumentendatum<br />
Positionsnummer<br />
Artikelnummer<br />
8 Artikelbezeichnung<br />
UNA:+.’<br />
UNB+UNOA:3+123500+446570+991218:1410+1’<br />
9 Menge<br />
UNH+1+ORDERS:D:93A:UN:SUB1’<br />
BGM+220+1234’<br />
10 Kontaktangaben<br />
DTM+4:19991218:102’<br />
NAD+BY+++UNTERNEHMEN<br />
11 Bankverbindung des B+STRASSE 21+B-ORT++12345’<br />
NAD+SE+A234::92’ Bestellers<br />
LIN+1++764:BP’<br />
QTY+21:1:1:PCE’<br />
UNS+S’<br />
UNT+9+1’<br />
UNZ+1+1’
Strukturierung der Daten<br />
<br />
<br />
<br />
Aufgabe der EDI Anwendung ist nun, die Daten so zu<br />
strukturieren, dass eine EDIFACT Nachricht entsteht<br />
UN/EDIFACT Syntaxrichtlinien sind spezifiziert in der<br />
ISO Norm 9735<br />
Daten, Segmente und Nachrichten stehen im<br />
Zusammenhang und bilden die Struktur einer<br />
Übertragungsdatei
Struktur einer Übertragungsdatei<br />
bestehende<br />
Verbindung<br />
UNA<br />
UNB<br />
UNG ‘ Nachricht Nachricht Nachricht UNE ‘<br />
UNH<br />
‘ Segment Segment Segment UNT ‘<br />
Verbindungsaufbau<br />
Verbindungsabbau<br />
Übertragungsdatei<br />
Übertragungsdatei<br />
Übertragungsdatei<br />
‘ Nachrichtengruppe<br />
oder einzelne UNZ ‘<br />
Nachrichten<br />
Segm.-<br />
Bezeichner<br />
+ einfaches + Datenelementgruppe<br />
‘<br />
Datenelement<br />
Kennung<br />
:<br />
Zähler<br />
GD : GD<br />
bedeutet<br />
alternativ zum<br />
Wert<br />
G D = G ruppendatenelem ent<br />
Wert<br />
Wert
Merkmale der Syntax<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Hierarchische Strukturierung<br />
Implizite Datenelementidentifikation<br />
Trennzeichensyntax<br />
Datenfelder mit flexibler Länge<br />
‘Mandatory’ und ‘Conditional’ Status von Datenelementen und<br />
Segmenten
Standard Message Directory<br />
...........<br />
IFTMBP Provisional booking message D 6<br />
ORDCHG Purchase order change request message D 9<br />
ORDERS Purchase order message D 9<br />
ORDRSP Purchase order response message D 9<br />
QALITY Quality data message D 3<br />
............<br />
Version (D=4)<br />
Revision
Nachrichtentyp ORDERS<br />
Pos Tag Name<br />
S R<br />
HEADER SECTION<br />
0010 UNH Message header M 1<br />
0020 BGM Beginning of message M 1<br />
0030 DTM Date/time/period M 35<br />
0040 PAI Payment instructions C 1<br />
0050 ALI Additional information C 5<br />
0060 IMD Item description C 999<br />
0070 FTX Free text C 99<br />
0080 Segment group 1 C 9999<br />
0090 RFF Reference M 1<br />
0100 DTM Date/time/period C 5<br />
0110 Segment group 2 C 99<br />
0120 NAD Name and address M 1<br />
0130 LOC Place/location identification C 25<br />
0140 FII Financial institution information C 5<br />
0150 Segment group 3 C 99<br />
0160 RFF Reference M 1<br />
0170 DTM Date/time/period C 5<br />
0180 Segment group 4 C 5<br />
0190 DOC Document/message details M 1<br />
0200 DTM Date/time/period C 5<br />
0210 Segment group 5 C 5<br />
0220 CTA Contact information M 1<br />
0230 COM Communication contact C 5<br />
Message Type: ORDERS<br />
Version: D<br />
Release: 98B<br />
Contr. Agency: UN<br />
Revison: 9<br />
Date: 98-08-25<br />
............
EDI-Nachricht Online<br />
<br />
<br />
Allgemeiner Aufbau einer Nachricht<br />
Beispiel eines Nachrichtenaufbaus
Austausch einer EDIFACT Nachricht<br />
Unternehmen “B”<br />
Unternehmen “A”<br />
Kommunikation<br />
Kommunikator<br />
Konverter<br />
Kommunikator<br />
Konverter<br />
Bestellung<br />
Unternehmen B<br />
Lief.-Nr.:A234<br />
Artikelnr.:764<br />
Stück 1<br />
UNH+1+ORDERS<br />
NAD+BY+++UN<br />
NAD+SE+A2..<br />
LIN+1++764:BP’<br />
QTY+21:1:1:PCE’<br />
UNH+1+ORDERS<br />
NAD+BY+++UN<br />
NAD+SE+A2..<br />
LIN+1++764:BP’<br />
QTY+21:1:1:PCE’<br />
Bestellung<br />
Unternehmen B<br />
Lief.-Nr.:A234<br />
Artikelnr.:764<br />
Stück 1<br />
Datenbank<br />
Datenbank<br />
Anwendung<br />
Anwendung
Kommunikation<br />
Unternehmen “B”<br />
Kommunikat or<br />
Cisco Router<br />
Standleitung<br />
Unternehmen “A”<br />
Kommunikat or<br />
Cisco Router<br />
Konverter<br />
Ethernet<br />
Token<br />
Ring<br />
Konverter<br />
Datenbank<br />
Datenbank<br />
Point-to-Point Übertragung
VAN-Kommunikation<br />
Mailbox-System<br />
Unternehmen “X”<br />
Unternehmen “Y”<br />
legt ab<br />
holt ab<br />
Unternehmen “B”<br />
Kommunikat or<br />
Unternehmen “A”<br />
Kommunikat or<br />
Cisco Router<br />
Cisco Router<br />
Konverter<br />
Ethernet<br />
Token<br />
Ring<br />
Konverter<br />
Datenbank<br />
Datenbank
<strong>Gliederung</strong><br />
Entwicklung - Probleme<br />
Struktur – Aufbau<br />
Nutzen –Kosten<br />
WEB-EDI und EDI/XML
Nutzen des EDI-Einsatzes 1<br />
Allgemein<br />
Wegfall manueller Tätigkeiten wie<br />
(adressieren, kuvertieren, versenden erfassen,<br />
abgleichen, korrigieren ...)<br />
Festigung der Marktposition, da „EDI-Fähigkeit“<br />
bereits ein wichtiges Kriterium bei der<br />
Lieferantenauswahl sein kann<br />
<br />
Schnelle und interventionsfreie Kommunikation
Nutzen des EDI-Einsatzes 2<br />
<br />
<br />
<br />
Kosteneffekte<br />
Keine Mehrerfassung von Daten<br />
Reduktion der Übermittlungskosten (Porto)<br />
Kostenreduktion für Verteilen und Archivieren von Papier<br />
Kosteneinsparungen bei Papier<br />
Zeiteffekte<br />
Beschleunigung der zwischenbetrieblichen Übertragung<br />
Beschleunigung interner Abläufe durch direkte Datenübernahme<br />
24-stündige Erreichbarkeit<br />
Qualitätseffekte<br />
Keine manuellen Erfassungsfehler<br />
Aktuelle Datenbasis<br />
<br />
Keine Sprachbarrieren da internationaler Standard
Nutzen des EDI-Einsatzes 3<br />
Innerbetrieblich<br />
Reduktion der Lagerbestände – geringere Kapitalbindung<br />
Entlastung des Personals von monotonen Routinearbeiten<br />
Schnellere Auftragsabwicklung – geringere Durchlaufzeit<br />
Zwischenbetrieblich<br />
Ausgleich von Standortnachteilen<br />
Beschleunigung des Informationsflusses<br />
Voraussetzung für Just-In-Time-Produktion<br />
Auswahlkriterium für Geschäftsbeziehungen
Nachteile des EDI-Einsatzes<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Anwendungen müssen angepasst werden<br />
Neugestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation durch<br />
Änderung der mit EDI abgewickelten Geschäftsvorfälle<br />
Kosten die durch die Einführung / Einarbeitung / Wartung<br />
/ Schulung entstehen<br />
Standardisierung bedeutet auch Verzögerung
Kosten des EDI-Einsatzes<br />
Einführungsphase<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Informationsbeschaffung inklusive Beratung<br />
Entwicklung einer EDI-Strategie<br />
Beschaffung von Hard- und Software<br />
Anpassung der eigenen Warenwirtschaftssoftware und der<br />
Kommunikation<br />
Abstimmung mit Partnern<br />
Schulung der Mitarbeiter
Kosten des EDI-Einsatzes<br />
Laufender Betrieb<br />
Pflege der Software (Versionsmanagement)<br />
Personalkosten<br />
Kommunikationskosten<br />
Parallelbetrieb während der Umstellungsphase
Point-to-Point vs. VAN<br />
Kriterium Point-to-Point VAN<br />
Übertragungszeitpunkt<br />
Sende- und<br />
Empfangszeit<br />
Verpflichtung des<br />
Partners<br />
sofort<br />
in Absprache mit<br />
Partnern<br />
Bring- und Holschuld<br />
Protokolle branchenspezifisch alle<br />
zeitversetzt<br />
selbstbe-stimmend<br />
Holschuld<br />
Bestätigung sofort zeitversetzt<br />
Kosten<br />
nur reine Übertragungszeit<br />
Übertragungskosten<br />
und Zusatzdienste<br />
Zusatzdienste in Eigenregie werden angeboten
<strong>Gliederung</strong><br />
Entwicklung - Probleme<br />
Struktur – Aufbau<br />
Nutzen –Kosten<br />
WEB-EDI und EDI/XML
Neue EDI-Technologien<br />
<br />
<br />
<br />
EDI im Internet<br />
- E-Mail basiertes EDI im Internet<br />
- FTP-basiertes EDI im Internet<br />
Web EDI<br />
XML / EDI
FTP / E-Maill<br />
FTP / E-Maill<br />
EDI im Internet<br />
Int er net<br />
E-Mail basierend<br />
Unternehmen “B”<br />
Unternehmen “A”<br />
-Store-and-Forward<br />
FTP / E-Maill<br />
Firewall<br />
Firewall<br />
FTP / E-Maill<br />
- Datenaustausch auf Basis von<br />
SMTP<br />
Konverter<br />
Konverter<br />
- EDI-Daten werden als Anhang<br />
oder als Inhalt einer Mail<br />
übertragen<br />
Anwendung<br />
Anwendung<br />
FTP basierend<br />
- Point-to-Point<br />
- Datenaustausch auf Basis von<br />
FTP oder HTTP<br />
- EDI-Daten werden als Datei<br />
übertragen
Web EDI<br />
Unternehmen “X”<br />
Unternehmen “B”<br />
Int er net<br />
Unternehmen “A”<br />
Firewall Internet-Server<br />
Konverter<br />
Anwendung<br />
Medienbruchbehaftetes<br />
Verfahren<br />
Geschäftspartner<br />
brauchen keine EDI-<br />
Infrastruktur<br />
Unternehmen “Y”<br />
Besonders geeignet für<br />
klein- und mittelständische<br />
Unternehmen
XML / EDI<br />
Unternehmen “B”<br />
Anwendungssystem<br />
XML-Server<br />
XML-Daten<br />
XML-Daten<br />
Unternehmen “A”<br />
XML-fähiges<br />
Anwendungssystem<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Unternehmen B<br />
Strasse 21<br />
12345<br />
B-Ort<br />
1234<br />
18.12.1999<br />
<br />
<br />
<br />
Tisch<br />
764<br />
1<br />
<br />
<br />
Literatur/Demos<br />
Helios-Projekt der UNI Würzburg<br />
EDIfactory<br />
Demo: Gefeg-CD
Data Warehouse<br />
Prof. Dr. W. Riggert<br />
Studienmodul der AKAD
<strong>Gliederung</strong><br />
Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />
Definition<br />
Operative Systeme vs Data Warehouse<br />
OLAP-Beispiel<br />
Data Warehouse-Architektur<br />
Realisierung<br />
Data Mining
Motiv 1<br />
Marktentwicklungen<br />
und Wettbewerb<br />
zwingen zu<br />
- kürzeren Entscheidungsprozessen<br />
- besserer Entscheidungsunterstützung<br />
durch<br />
Information<br />
- flacheren Strukturen<br />
- Business Process<br />
Reengineering<br />
Data Warehouse<br />
Technische<br />
Entwicklungen<br />
ermöglichen bessere<br />
Lösungen<br />
- starke<br />
Endbenutzerwerkzeuge<br />
- Client-Server Technologie<br />
- preisgünstige Hard- und<br />
Software<br />
Quelle : Software AG
Motiv 2<br />
Könnten Sie mir schnell das<br />
wichtigste auf einer Seite<br />
zusammenfassen
Hintergrund<br />
Hinter den Daten transaktionsorientierter Anwendungen verbergen<br />
sich wichtige Informationen, z.B. Aussagen über :<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kaufverhalten<br />
Kundenwünsche<br />
Markttrends<br />
Qualitätssituation<br />
Geschäftsperformance<br />
Wettbewerber
Ist-Situation<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Daten sind in zu vielen Datenbanken verstreut und nicht<br />
vergleichbar. (Datumsformate, Währungen, etc.)<br />
Es gibt keinen zentralen Ort zur Speicherung externer Zahlen<br />
(z.B. Marktforschungen oder Daten über Konkurrenten.)<br />
Auf die vorhandenen Datenbanken ist Zugriff nur bedingt<br />
möglich.<br />
Es fällt schwer, aus den vorhandenen Systemen geeignete Daten<br />
zu extrahieren.<br />
Extraktion liegt in der Hand der SQL-Kenner.
<strong>Gliederung</strong><br />
Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />
Definition<br />
Operative Systeme vs Data Warehouse<br />
OLAP-Beispiel<br />
Data Warehouse-Architektur<br />
Realisierung<br />
Data Mining
Ziele<br />
Zusammenführung (Integration) und Verdichtung<br />
(Aggregation) von Daten aus mehreren heterogenen<br />
Quellen in einer zentralen Datenbank
Definition : Annäherung<br />
<br />
<br />
Nicht jede Datensammlung ist ein Data Warehouse!<br />
Ein Data Warehouse (DW) ist ein „Datenlager“, das nach einem<br />
bestimmten Konzept strukturiert ist, um flexible und schnelle<br />
Auswertungen zu ermöglichen
Definition - exakt 1<br />
"Ein Data Warehouse ist eine<br />
themenorientierte Die Daten werden nach dem<br />
betriebswirtschaftlichen Umfeld des Unternehmens organisiert. "Alles<br />
über Kunden, Produkte oder ..."<br />
zeitorientierte Daten eines Data Warehouses werden<br />
langfristig gespeichert. Jedes Data Warehouse beinhaltet auch die<br />
Dimension Zeit. Periodische Ergänzung um aktuelle Daten, u.U.<br />
Verdichtung älterer Informationen
Definition - exakt 2<br />
integrierte Das Data Warehouse wird aus einer Vielzahl<br />
interner wie externer Datenquellen bewirtschaftet. Dabei spielt die<br />
Datenqualität eine wesentliche Rolle. Zusammenführung und<br />
Konsolidierung verteilter Daten<br />
unveränderliche Die Daten werden persistent gespeichert.<br />
Daten sind nur lesbar.<br />
Datensammlung für Managemententscheidungen."<br />
(W.H. Inmon, "Building the Data Warehouse")
Data Warehouse Architektur<br />
Data Marts (DM)<br />
ASCII<br />
Endbenutzeranalysen<br />
Staging Area<br />
Core DWH<br />
Clients<br />
Host<br />
Relat.<br />
DB<br />
[…]<br />
Extraktion<br />
Transformation<br />
Aggregation<br />
Metadaten-Management<br />
Analyse<br />
Quelle : Diplomarbeit Herrera
Data Warehouse Anforderungen 1<br />
<br />
<br />
<br />
Das Data Warehouse bietet einen Zugang zu allen<br />
relevanten Daten des Unternehmens.<br />
Die Daten eines Data Warehouses sind konsistent,<br />
d.h. frei von logischen Widersprüchen<br />
Daten im Data Warehouse können nach jeder<br />
beliebigen und möglichen betrieblichen Kennzahl<br />
getrennt und kombiniert werden
Data Warehouse Anforderungen 2<br />
<br />
<br />
<br />
Das Data Warehouse besteht nicht nur aus Daten.<br />
Zum Gesamtsystem gehören auch verschiedene Tools<br />
um die Daten abzufragen, analysieren und<br />
darzustellen<br />
Das Veröffentlichen der Daten ist die Kernaufgabe<br />
des Data Warehouses. Die Daten werden an einem<br />
zentralen Ort gesammelt, sorgfältig transformiert und,<br />
qualitätsgesichert<br />
Das Data Warehouse kann keine mangelhafte<br />
Datenqualität beheben.
Data Mart<br />
Ein Data Mart ist eine logische und physikalische<br />
Teilmenge eines Data Warehouse.<br />
Dabei ist es nicht erforderlich, die Daten<br />
unmittelbar aus dem Data Warehouse zu<br />
laden, sondern eine Übernahme direkt aus<br />
den operativen Daten ist möglich.
Data Mart Eigenschaften<br />
<br />
<br />
Data Marts sind abteilungs- oder themenbezogene Datenbanken,<br />
die eine Untermenge der im zentralen Data Warehouse<br />
gespeicherten operativen Daten enthalten<br />
Data Marts werden eingeführt, um die Systemleistung bei<br />
Datenabfragen zu verbessern und die Abhängigkeit von<br />
unternehmensweiten Warehouse-Daten zu verringern.
Data-Mart Architektur<br />
Data Marts (DM)<br />
ASCII<br />
Endbenutzer-<br />
Analysen<br />
Staging Area<br />
Clients<br />
Host<br />
Relat.DB<br />
[…]<br />
Extraktion<br />
Transformation<br />
Aggregation<br />
Metadaten-Management<br />
Analyse<br />
Quelle : Diplomarbeit Herrera
<strong>Gliederung</strong><br />
Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />
Definition<br />
Operative Systeme vs Data Warehouse<br />
OLAP-Beispiel<br />
Data Warehouse-Architektur<br />
Realisierung<br />
Data Mining
Vergleich : operativ vs. Data<br />
Warehouse 1<br />
Operative Systeme<br />
Data Warehouse<br />
Die Struktur operativer Systeme<br />
ist an der Abwicklung von<br />
Geschäftsprozessen orientiert.<br />
Sie enthält keine Redundanzen<br />
Datenstruktur<br />
Detaillierungsgrad<br />
Ein Data Warehouse enthält<br />
managementrelevante Objekte<br />
als Dimension ohne in dritter<br />
Normalform vorzuliegen.<br />
Operative Systeme enthalten Data Warehouses enthalten<br />
detaillierte Daten<br />
verdichtete Daten<br />
Zeitraumbezug<br />
Operative Systeme enthalten<br />
aktuelle Daten<br />
Data Warehouses bestehen aus<br />
historischen, aktuellen und<br />
prognostizierten Daten
Vergleich : operativ vs. Data<br />
Warehouse 2<br />
Operative Systeme<br />
Data Warehouse<br />
Aktualisierungszeitraum<br />
Die Daten in einer operativen Die Daten eines Data Warehouses<br />
Datenbank sind einer permanenten werden zu vordefinierten<br />
Änderung unterlegen<br />
Zeitpunkten durch die<br />
Extraktionsprogramme aktualisiert<br />
Systemlast<br />
Die Auslastung operativer Systeme Die Systemlast bei Data Warehouseist<br />
bekannt, insbesondere wann Nutzung schwankt stark. Allerdings<br />
Spitzenzeiten mit einer Vielzahl von werden nur wenig Transaktionen<br />
Transaktionen existieren<br />
durchgeführt.<br />
Verfügbarkeit<br />
Operative Systeme haben einen<br />
hohen Anspruch an die<br />
Verfügbarkeit<br />
Geringe Anforderungen an die<br />
Verfügbarkeit.
Vergleich : operativ vs. Data<br />
Warehouse 3<br />
Einfügen<br />
Laden<br />
Operative Datenbank<br />
Data Warehouse<br />
Änderung<br />
Ersetzung<br />
Löschung<br />
Zugreifen<br />
Daten werden auf Record-Basis<br />
bearbeitet<br />
Daten werden ins Warehouse<br />
geladen und dort zugegriffen.<br />
Wenn ein „Snapshot“ gemacht<br />
wird, verändern sich die Daten<br />
anschließend nicht mehr.
Vergleich : operative vs.<br />
Managementunterstützung<br />
Merkmal<br />
Datenstruktur<br />
Identifikationskriterium<br />
Operative DV-<br />
Systeme<br />
flache, nicht<br />
hierarchische Tabellen<br />
eindimensional<br />
Managementunterstützende<br />
Systeme<br />
multidimensionale<br />
Strukturen<br />
mehrdimensional<br />
Datenmanipulation zeilenbezogen sichtspezifisch<br />
Datenmenge/<br />
Transaktion<br />
klein<br />
umfangreich<br />
Betrachtungsebene detailliert aggregiert<br />
Zeithorizont gegenwärtig historisch,gegenwärtig,<br />
zukünftig
<strong>Gliederung</strong><br />
Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />
Definition<br />
Operative Systeme vs Data Warehouse<br />
OLAP-Beispiel<br />
Data Warehouse-Architektur<br />
Realisierung<br />
Data Mining
Begriffe<br />
OLAP = Online Analytical Processing<br />
= “Analyse und Auswertung von multidimensional<br />
aufbereiteten Daten, um Informationen für<br />
Unternehmensentscheidungen zu gewinnen”<br />
OLTP = Online Transaction Processing<br />
“Die operativen Geschäftsprozesse und<br />
IT-Systeme eines Unternehmens“<br />
MOLAP = Multidimensional OLAP auf Basis einer<br />
proprietären, multidimensionalen Datenbank<br />
ROLAP = Relational OLAP auf Basis einer relationalen<br />
Datenbank<br />
Data Mart = spezielle Teildatenmenge eines DW, z.B. für<br />
eine bestimmte Abteilung des Unternehmens,<br />
ist aufgebaut wie das DW selbst und wird<br />
auch mit den gleichen Methoden und Tools<br />
ausgewertet.
OLAP-Werkzeuge<br />
<br />
<br />
Würfel (Cube) als Synonym für OLAP-Datenbanken - 3 Dimensionen<br />
(bei 4 oder mehr Dimensionen spricht man von sog. Hybercubes)<br />
Individuelle Sicht auf die Daten des Würfels durch<br />
<br />
<br />
<br />
Pivotisierung: Daten aus verschiedenen Perspektiven nach<br />
verschiedenen Kriterien analysieren<br />
Rotation: Vertauschen der Dimensionen<br />
Slice and Dice: herausschneiden einzelner Scheiben bzw.<br />
Betrachtung kleinerer Teilwürfel
OLAP-Grundfunktionen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Slice (Schneiden): Einschränkung der Anzahl der Dimensionen eines<br />
Würfels<br />
Dice (Drehen): Vertauschen der Dimensionen eines Würfels und<br />
dadurch Drehung<br />
Drill-Down (Herunterbrechen): Verfeinerung der Dimesionen des<br />
Würfels<br />
Drill Through: Durchgriff auf die Daten des Ursprungssystems
Dimensionen und Fakten<br />
1/3<br />
<br />
Fakten entsprechen Kennzahlen, die für eine bestimmte<br />
Kombination von Dimensionswerten Gültigkeit haben. Beispiel:<br />
„Erlös der Produktgruppe Kühlschränke im Monat Dezember 2000 in<br />
München“<br />
<br />
Eine typische Abfrage auf einem Data Warehouse-Datenbestand<br />
besteht darin, eine oder mehrere Kennzahlen bezüglich einer<br />
bestimmten Dimensionskombination darzustellen, wobei bzgl.<br />
<br />
<br />
<br />
einiger Dimensionen eingeschränkt wird<br />
anderer Dimensionen aufgerissen wird (Zeilen oder Spalten)<br />
der restlichen Dimensionen aggregiert wird<br />
Quelle : sd&m
Dimensionen und Fakten<br />
2/3<br />
Dimensionen sind endliche Wertebereiche<br />
<br />
typische Dimensionen sind<br />
<br />
<br />
„Zeit“, einzelne Monate oder auch Kalendertage eines definierten<br />
Zeitraums<br />
„Ort“, z.B. eine Postadresse<br />
aber auch Kategorien, z.B.<br />
Produktgruppe: Kühlgeräte, Fernseher, ...<br />
<br />
Werttyp: Plan, Ist, Soll<br />
Dimensionen sind häufig hierarchisch organisiert (Tag -> Monat -><br />
Quartal -> Jahr) und können auch noch weitere Merkmale haben<br />
(Kalenderwoche, Wochentag, Feiertag)<br />
Quelle : sd&m
Dimensionen und Fakten<br />
3/3<br />
<br />
<br />
<br />
Eine Kennzahl ist aggregierbar bezüglich einer Dimension, wenn<br />
es eine fachlich sinnvolle (kommutative und assoziative)<br />
Aggregationsfunktion gibt (zumeist Summe, gelegentlich auch<br />
Mittelwertbildung).<br />
Beispiel:<br />
<br />
<br />
Der Umsatz einer Firma ist bezüglich der Dimensionen Zeit,<br />
Verkaufsorganisation und Verkaufsort sinnvoll aggregierbar durch<br />
Summenbildung.<br />
Der Kundenbestand ist durch Summierung zwar bezüglich der<br />
Verkaufsorganisation aggregierbar, nicht jedoch bezüglich der<br />
Zeitdimension; hier ist eine Mittelwertbildung sinnvoll<br />
Entsprechend „verdichtete“ Ergebnisse heißen Aggregate. Die<br />
Abbildung der Aggregationsfunktionen werden bei einem<br />
relationalen Data Warehouse in SQL-Statements formuliert, die<br />
Berechnung leistet die Datenbank.<br />
Quelle : sd&m
Beispiel<br />
Produkt<br />
Region<br />
Branche<br />
Dimensions-Relation<br />
Produkt-Nr Filial-Nr Kunden-Nr Datum Anzahl Umsatz<br />
Ost West Nord<br />
Region<br />
PKW<br />
PC<br />
Kaffee<br />
Fahrzeuge<br />
Elektronik<br />
Lebensmittel<br />
Produktgruppe<br />
Branche<br />
Quelle für folgende Beispiele : Prof. E. Rahm
Mehrdimensionale Datensicht<br />
Hierarchische Dimensionierung<br />
PKW<br />
Region<br />
Zeit<br />
PC<br />
Jahr<br />
Kaffee<br />
Bundesland<br />
1Q 2Q 3Q<br />
Fahrzeuge<br />
Elektronik<br />
Lebensmittel<br />
Branche<br />
Ort<br />
Quartal<br />
Monat<br />
Woche<br />
Zeit<br />
Tag
Multidimensionale Daten<br />
Fakt/Kennzahl<br />
(z.B. Absatz)<br />
Region<br />
Produkt<br />
Quartal<br />
Dimensionen<br />
Produkt Region Quartal Absatz<br />
Radio Hessen 1 12000<br />
Radio Hessen 2 12800<br />
Radio Hessen 3 10400<br />
Radio Hessen 4 9500<br />
Radio Bayern 1 17300<br />
Radio Bayern 2 18200<br />
Radio Bayern 3 17900<br />
Radio Bayern 4 17100
Relational vs. Multidimensional<br />
Bestellnr Region Branche Zeit Menge<br />
1406 Ost Fahrzeug 2Q 5<br />
4123 West Elektronik 1Q 58<br />
7829 Nord Fahrzeug 2Q 30<br />
5327 Ost Lebensmittel 3Q 300<br />
9306 Nord Lebensmittel 1Q 25<br />
2574 Ost Elektronik 3Q 2<br />
1Q 2Q 3Q<br />
Zeit<br />
PKW<br />
PC<br />
Kaffee<br />
Fahrzeuge<br />
Elektronik<br />
Lebensmittel<br />
Branche<br />
Relation : Untermenge des Kreuzproduktes aller Wertebereiche<br />
Multidimensional : Kreuzprodukte aller Wertebereiche mit aggregiertem<br />
Wert pro Kombination
Multidimensionale Strukturen<br />
Zeit<br />
Produkt<br />
Ort<br />
Unterschiedliche Ebenen der Datendarstellung<br />
nach Informationsbedürfnis und organisatorischer Stellung
OLAP am Beispiel: Navigation in<br />
einem 3D-Würfel<br />
Gebietsleiter:<br />
Alle Produkte und Monate<br />
für ein Gebiet<br />
Produktmanager:<br />
Alle Gebiete und Monate<br />
für ein Produkt<br />
Umsatz<br />
Gebiet Gebiet<br />
Umsatz<br />
Umsatz<br />
Produkt Produkt<br />
Finanzmanager:<br />
Alle Produkte und Gebiete<br />
für einen Monat<br />
Monat<br />
Geschäftsleitung:<br />
Alle Produkte und Gebiete<br />
für alle Monate<br />
Umsatz<br />
Umsatz
Navigation in multidimensionalen<br />
Daten<br />
3 Kosten/Erlöse<br />
Erlös<br />
Fracht<br />
Einkaufspreis<br />
2 Plan / Ist<br />
Plan Ist<br />
Süd<br />
Gebiete<br />
West<br />
Nord<br />
46<br />
Jan Feb Mar<br />
Slicing<br />
5 Perioden<br />
Kühlgeräte<br />
Fernseher<br />
Videorecorder<br />
Drill Down,<br />
Roll up<br />
Kühlschrank<br />
Gefrierschr.<br />
Minibar<br />
Dicing<br />
1<br />
Produktgruppen<br />
14<br />
Produkte<br />
Quelle : sd&m
12 OLAP-Regeln<br />
(nach Codd) – Basisregeln 1<br />
Mehrdimensionale<br />
Perspektive<br />
Intuitive<br />
Datenmanipulation<br />
Zugriffsmöglichkeiten<br />
Datenintegration<br />
Client/Server Architektur<br />
Ein Bericht sollte durch „Slice und Dice“ per<br />
Mausklick veränderbar sein<br />
Einfache Navigation durch „Drill-up“, „Drilldown“<br />
oder „Drill-through“<br />
Ein Benutzer soll nicht wissen müssen, wo<br />
die gerade verwendeten Daten herkommen<br />
Ein OLAP-System soll Daten in einem<br />
eigenständigen Prozess übernehmen und<br />
ein „Drill-through“ gestatten<br />
OLAP-Anwendungen werden über ein<br />
Netzwerk nach diesem Verteilungsprinzip<br />
betrieben, um ressourcenintensive Prozesse<br />
auf einem Server auszuführen
Basisregeln 2<br />
Unterstützung verschiedener<br />
Analysemodelle<br />
Mehrbenutzerfähigkeit<br />
Transparenz<br />
Categorical = historische Daten,<br />
Exegetical = interaktive Analyse,<br />
Contemplativ = „Wenn/dann“-Anaylse<br />
Formulatic = formelbasierte Analyse<br />
Es ist ein gleichzeitiger Zugriff<br />
mehrerer Benutzer gestattet<br />
Daten stammen aus integriertem<br />
Datenbestand oder aus heterogenen<br />
externen Quellen
Spezielle Regeln<br />
Trennung<br />
denormalisierter Daten<br />
Trennung<br />
Uneingeschränkte Anzahl<br />
von Dimensionen<br />
Null- und Fehlwerte<br />
Daten in OLAP-Datenbanken werden<br />
denormalisiert gespeichert<br />
OLAP-Daten sind von Produktivdaten<br />
getrennt abzulegen<br />
OLAP-Datenbanken geben keine<br />
Einschränkung bezüglich der Dimension<br />
vor<br />
Da in einem Datenwürfel nicht jede Zelle<br />
gefüllt ist, müssen leere Zellen einen<br />
Fehlwert tragen, der nicht den Wert Null<br />
besitzt
Multidimensionale OLAP (MOLAP)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Speicherung in multidimensionaler Datenbank (genauer Aufbau ist<br />
Geheimnis des Herstellers) auf einem speziellen Server<br />
Alle möglichen Aggregate sind vorberechnet!<br />
Aufbau der multidimensionalen Datenbank (also Einladen der<br />
Grunddaten und Berechnung der Aggregate) kann mehrere<br />
Stunden in Anspruch nehmen<br />
insgesamt derzeit geringere Datenmengen speicherbar als beim<br />
ROLAP-Ansatz<br />
Zugriff auf den „Würfel“ ist extrem schnell, da keine Berechnungen<br />
mehr nötig. Dafür muss der Würfel regelmäßig berechnet werden.<br />
Werkzeuge (Server): Oracle-Express-Server, Hyperion-Essbase,<br />
Cognos PowerPlay, u.a.<br />
Quelle : sd&m
Relationales OLAP (ROLAP)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Speicherung in relationaler Datenbank (Stern-Schema oder<br />
Varianten)<br />
Die Ergebnismenge wird in der Datenbank berechnet und zum<br />
Client bzw. Server übertragen.<br />
Größe ist beschränkt, Würfel aber schnell modifiziert und neu<br />
erstellt<br />
Anwender stellt die Abfragen mit grafischer Oberfläche<br />
zusammen, Tools generieren die SQL-Zugriffe auf die<br />
Datenbank<br />
Berechnung der Ergebnisse bei jedem Zugriff auf die<br />
Datenbank, kann je nach Datenmenge mehrere Minuten in<br />
Anspruch nehmen<br />
Werkzeuge (Clients): Business Objects, inSight, Crystal Info u.a<br />
Quelle : sd&m
MOLAP oder ROLAP <br />
<br />
<br />
MOLAP / Multidimensionale DB<br />
+ Optimiert für den OLAP-Analyse (Zugriff auf Schichten im<br />
multidimensionalen Würfel.)<br />
+ Sehr schnell und Benutzerfreundlich<br />
– Keine standardisierten Zugriffsmethoden (proprietäre Datenhaltung)<br />
und Programmierschnittstellen<br />
– i.A. komplexere Architektur als bei ROLAP<br />
– Würfel müssen vorberechnet werden<br />
ROLAP / Relationale DB<br />
(Abbildung des mehrdimensionalen Würfels durch "Stern-Schema“)<br />
+ Große Datenmengen möglich ( > 100 GB)<br />
+ Gut für Standardreporting<br />
+ offenes System<br />
– langsam bei uneingeschränkten OLAP-Analysen<br />
Quelle : sd&m
<strong>Gliederung</strong><br />
Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />
Definition<br />
Operative Systeme vs Data Warehouse<br />
OLAP-Beispiel<br />
Data Warehouse-Architektur<br />
Realisierung<br />
Data Mining
Sternschema - Beispiel 1<br />
Denormalisierte Dimensionstabellen<br />
Kunde<br />
Kunden-Nr<br />
Kundenname<br />
Beruf<br />
Alter<br />
Verkauf<br />
Zeit<br />
Datum<br />
Tag<br />
Monat<br />
Quartal<br />
Jahr<br />
Produkt<br />
Produkt-Nr<br />
Produktname<br />
Produktgruppe<br />
Branche<br />
Hersteller<br />
Farbe<br />
Preis<br />
Kunden-Nr<br />
Produkt-Nr<br />
Datum<br />
Filiale<br />
Anzahl<br />
Umsatz<br />
Zentrale Tabelle und eine Tabelle pro Dimension<br />
Filialen<br />
Filialname<br />
Ort<br />
Land<br />
Region
Sternschema - Beispiel 2<br />
Zeit<br />
Zeit-Nr.<br />
Quartal-Nr.<br />
Quartalsname<br />
Datum<br />
Monat-Nr.<br />
Monatsname<br />
Tag-Nr.<br />
Wochentag<br />
Saison<br />
Kunde<br />
Kunden-Nr.<br />
Key Account-Nr.<br />
Key Account-Name<br />
Kundenname<br />
Kundentyp<br />
Branche<br />
Verkauf<br />
Orts-ID<br />
Zeit-Nr.<br />
Kunden-Nr.<br />
Produkt-Nr.<br />
Umsatz<br />
Menge<br />
Sitz<br />
Orts-ID<br />
Region-Nr.<br />
Regionalleiter<br />
Länder-Nr.<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Produkt<br />
Produkt-Nr.<br />
Produktname<br />
Spartename<br />
Spartenleiter<br />
Produktlinien-Nr.<br />
Produktlinie<br />
Produktlinienleiter<br />
Farbe<br />
Modell-Nr.
Sternschema - Aufbau<br />
<br />
Hauptkomponenten des Star-Schemas sind so<br />
genannten Fakttabellen und Dimensionstabellen,<br />
wobei die Dimensionstabellen sternförmig um die<br />
Fakttabellen mittels Primary-Key / Foreign-Key<br />
Beziehungen angeordnet sind
Schneeflockenschema – Beispiel 1<br />
Kunde<br />
Kunden-Nr<br />
Kundenname<br />
Beruf<br />
Alter<br />
Normalisierte Dimensionstabellen<br />
Verkauf<br />
Zeit<br />
Datum<br />
Tag<br />
Monat<br />
Jahr<br />
MonatQ<br />
Monat<br />
Quartal<br />
PGruppe<br />
Produktgruppe<br />
Branche<br />
Produkt<br />
Produkt-Nr<br />
Produktname<br />
Produktgruppe<br />
Hersteller<br />
Farbe<br />
Preis<br />
Kunden-Nr<br />
Produkt-Nr<br />
Datum<br />
Filiale<br />
Anzahl<br />
Umsatz<br />
Filialen<br />
Filialname<br />
Ort<br />
Explizite Darstellung der Dimensionshierarchie<br />
OrtL<br />
Ort<br />
Land<br />
LandR<br />
Land<br />
Region
Schneeflockenschema – Beispiel 2<br />
Region<br />
Region-Nr.<br />
Regionalleiter<br />
Land<br />
Länder-Nr.<br />
Länder-Name<br />
Lager<br />
PLZ<br />
Lagerort<br />
Lagerleiter<br />
Kundenattribute<br />
Kunden-Nr.<br />
Kundenname<br />
Kundentyp<br />
Branche<br />
Sitz<br />
Orts-ID<br />
Region-Nr.<br />
Länder-Nr.<br />
PLZ<br />
Produkt<br />
Produkt-Nr.<br />
Farbe<br />
Modell-Nr.<br />
Kunde<br />
Kunden-Nr.<br />
Key Account-Nr.<br />
Verkauf<br />
Orts-ID<br />
Zeit-Nr.<br />
Kunden-Nr.<br />
Produkt-Nr.<br />
Umsatz<br />
Menge<br />
Produkt<br />
Produkt-Nr.<br />
Produktlinien-Nr.<br />
Sparten-Nr.<br />
Sparte<br />
Sparten-Nr.<br />
Spartename<br />
Spartenleiter<br />
Key Account<br />
Key Account-Nr.<br />
Key Account-Name<br />
Zeit<br />
Zeit-Nr.<br />
Jahr-Nr.<br />
Quartal-Nr.<br />
Monat-Nr.<br />
Tag-Nr.<br />
Produktlinie<br />
Produktlinien-Nr.<br />
Produktlinienleiter<br />
Quartal<br />
Quartal-Nr.<br />
Quartalsname<br />
Monat<br />
Monat-Nr.<br />
Monatsname<br />
Tag<br />
Tag-Nr.<br />
Wochentag<br />
Saison
Schneeflockenschema - Aufbau<br />
<br />
<br />
<br />
Das Snowflake-Schema besteht ebenfalls aus den beiden<br />
Komponenten Fakt-Tabelle und Dimensions-Tabelle. Die<br />
Dimensions-Tabellen werden jedoch im Gegensatz zum Star-<br />
Schema normalisiert. Durch die Normalisierung entstehen<br />
zusätzliche Tabellen.<br />
Vorteil dieses Schemas ist die Vermeidung der redundanten<br />
Datenhaltung und somit die Einsparung von Speicherplatz.<br />
Nachteil dagegen ist die komplexere Modellstruktur und<br />
zusätzlich notwendige Tabellen-Joins, die wiederum die Abfrage-<br />
Performance verschlechtern
Beispieltabellen<br />
Datum Filiale Produkt-<br />
Nr<br />
Kunden-<br />
Nr<br />
Anzahl<br />
Umsatz<br />
2.3.2001 Kiel 1847 4711 1 405.49<br />
Verkauf<br />
Filialname Ort Land Region<br />
Kiel Kiel Schleswig-<br />
Holstein<br />
Filiale<br />
Nord<br />
Kunden-<br />
Nr<br />
Name Beruf Alter<br />
4711 Weber Prof 40<br />
Kunde<br />
Datum Tag Monat Jahr Quartal<br />
2.3.2001 25 März 2001 1<br />
Zeit<br />
Produkt-<br />
Nr<br />
Produkt-<br />
Name<br />
Produktgr<br />
uppe<br />
Hersteller Farbe Preis<br />
1847 VW Passat Auto VW Blau 55999<br />
Produkt
Beispielanfragen<br />
<br />
Autoverkäufe nach Hersteller und Jahr<br />
select Jahr, Hersteller, sum(Anzahl)<br />
from Verkauf, Produkt, Zeit<br />
where Verkauf.Produkt-Nr=Produkt.Produkt-Nr and<br />
Verkauf.Datum=Zeit.Datum an Produkt.Produkttyp=‚Auto‘<br />
group by Produkt.Hersteller, Zeit.Jahr<br />
<br />
Autoverkäufe nach Jahr<br />
select Jahr, sum(Anzahl)<br />
from Verkauf, Produkt, Zeit<br />
where Verkauf.Produkt-Nr=Produkt.Produkt-Nr and<br />
Verkauf.Datum=Zeit.Datum and Produkt.Produkttyp=‚Auto‘<br />
group by Zeit.Jahr
Beispielergebnisse<br />
Hersteller Jahr Anzahl<br />
VW 1997 3000<br />
Ford 1997 2000<br />
Ford 1999 2500<br />
BMW 1999 3500<br />
Autoverkäufe nach Hersteller<br />
und Jahr<br />
Jahr Anzahl<br />
1997 5000<br />
1999 6000<br />
Autoverkäufe nach Jahr
Analysen, Trends<br />
Berichte<br />
Interne/Externe Datenquellen<br />
<br />
Einkauf Lager/Bestände Personal Vertrieb Finanzen<br />
Interne Informationsressourcen<br />
Data Warehouse<br />
Externe Informationsressourcen<br />
Kunden Lieferanten Markt Wettbewerb
Online Daten-<br />
Banken / Internet<br />
Datenquellen und -arten<br />
Operative Verfahren<br />
sammeln,<br />
filtern,<br />
bewerten<br />
bereinigen,<br />
strukturieren,<br />
ergänzen<br />
Datenquelle<br />
intern extern<br />
Marktvolumen,<br />
Marktanteile,<br />
Verbrauchs-<br />
Kennzahlen, ...<br />
Auftragseingang,<br />
Umsatz, Kosten<br />
Deckungsbeitrag,<br />
Produktivität, ...<br />
quantitativ<br />
Presse-<br />
Meldungen,<br />
Patente,<br />
Gutachten,...<br />
Kundenbesuchs-<br />
Berichte,<br />
Projektberichte,<br />
...<br />
qualitativ<br />
Datenart<br />
Nach: Meier, M., Fülleborn, A., Integration, externer Führungsinformationen ..., WI 41(1999)5, S 449 ff.
Globale Architektur<br />
Datenquelle Datenquelle Datenquelle<br />
Integrator<br />
Data Warehouse<br />
Client 1<br />
Client n
Architektur<br />
Entscheider<br />
Transformations-<br />
u. Extraktionsprozess<br />
operative<br />
Systeme +<br />
externe Systeme<br />
•verdichten<br />
•integrieren<br />
•filtern<br />
•konvertieren<br />
5-10 Jahre Geschichte<br />
unternehmensweites<br />
Data Warehouse
DW-Architektur im Überblick<br />
∆<br />
LH DB TUI<br />
1993 56 23 16<br />
1994 60 25 15<br />
1995 58 21 12<br />
1993 56 23 16<br />
1994 60 25 15<br />
1995 58 21 12<br />
1993 56 23 16<br />
1994 60 25 15<br />
1995 58 21 12<br />
∆<br />
MOLAP<br />
∆<br />
∆<br />
ROLAP<br />
Datenquellen Extraktion Transformation Warehouse-DB Analyse-Schicht Präsentation<br />
Metadaten<br />
Prozessmanagement<br />
Quelle : sd&m
DW-Architektur im Detail<br />
Metadaten-Subsystem<br />
Speichern, Verteilen,<br />
Scheduling, Job-Control<br />
Benutzer-<br />
Tools<br />
Quelle 1<br />
Quelle 2<br />
Quelle 3<br />
Extrahieren,<br />
Cleansing<br />
Population<br />
Cleansing,<br />
Transformieren,<br />
Veredeln,<br />
Laden,<br />
Aggregieren<br />
RDS<br />
Relational<br />
Data Store<br />
Distribution<br />
Aggregieren,<br />
Transformieren,<br />
Anonymisieren<br />
DM<br />
Data<br />
Mart<br />
DM<br />
Data<br />
Mart<br />
Zugriff, Analyse<br />
Quelle n<br />
Staging Area<br />
Archivierung<br />
Verdichten, Löschen,<br />
Anonymisierung
Eigenschaften<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Subjekt-orientierter Aufbau : Unternehmensdaten<br />
nach dem Informationsbedarf des Managements<br />
Zeitvariante Daten : Datenprotokollierung über<br />
längere Zeiträume<br />
Nicht-flüchtige Sammlung von Daten : Aktualisierung<br />
der Datenbestände in festgelegten Zeitabständen<br />
Integrativer Inhalt : Verbindung<br />
entscheidungsrelevanter Daten aus<br />
unterschiedlichen operativen Anwendungen
Merkmale<br />
Bestimmende Merkmale:<br />
Vereinheitlichung: aus aus verschiedenen Datenbeständen<br />
in in eine eine homogene Datenwelt zusammengeführt<br />
Themenausrichtung: auf auf die die Informationsbedürfnisse<br />
des des Anwenders ausgerichtet<br />
Zeitorientierung: Einbeziehung von von historischen Werten<br />
(aber (aber auch auch von von Planzahlen)<br />
Dauerhaftigkeit: jederzeitige Wiederholbarkeit einer einer<br />
Abfrage
Data Warehouse und<br />
Geschäftsprozess<br />
Data Warehouse<br />
Data Warehouse<br />
wirkt auf<br />
Strategie<br />
und und Taktik<br />
verstärken<br />
verbessert<br />
vorhandene<br />
Daten<br />
erzeugen<br />
Geschäftsprozesse
<strong>Gliederung</strong><br />
Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />
Definition<br />
Operative Systeme vs Data Warehouse<br />
OLAP-Beispiel<br />
Data Warehouse-Architektur<br />
Realisierung<br />
Data Mining
Granularität<br />
Granularität 10<br />
Artikel für die letzten 10 Jahre<br />
auf Jahresebene<br />
Granularität 5<br />
Artikel für das aktuelle Jahr<br />
auf Monatsebene<br />
Granularität 1<br />
Artikel für den aktuellen Monat<br />
auf Tagesebene
Phase 1 : Füllen<br />
• Datenzugriff<br />
• physikalische Zugriffe auf die unterschiedlichen Plattformen<br />
und Datenhaltungssysteme der Quelldaten herstellen<br />
• verschiedene Datenmodelle der Quelldaten in das<br />
unternehmensweite Datenmodell des Data Warehouses<br />
transformieren<br />
• unterschiedliche Segmente des Data Warehouses in<br />
unterschiedlichen zeitlichen Abständen mit neuen Daten<br />
auffrischen
Phase 2 : Bereitstellung 1<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Extraktion und Aggregation relevanter Daten<br />
Laden von großen Datenmengen in die Warehouse<br />
Datenbasis<br />
Transformation operativer Daten in fachbezogene<br />
Strukturen<br />
Unabhängige, flexible Plattformen
Phase 2 : Bereitstellung 2<br />
Datenmodellierung,<br />
Transformation der<br />
Metastrukturen<br />
Data Warehouse<br />
Nutzer<br />
Produktion<br />
Personal<br />
Vertrieb<br />
Clearing,<br />
Extraktion,<br />
Filterung,<br />
Konsolidierung,<br />
Aggregation<br />
Übertragen in<br />
die speziellen<br />
Strukturen der<br />
Data Warehouse<br />
Datenbank<br />
Data<br />
Warehouse<br />
externe<br />
Daten<br />
Operative,<br />
inhomogene<br />
Daten<br />
Schritt 1 Schritt 2<br />
Homogenes<br />
Data Warehouse<br />
Quelle : Software AG
Phase 3 : Nutzung<br />
• Analyse der Daten<br />
• Abfrage- und Berichtsgeneratoren<br />
• OLAP-Werkzeuge (Online Analytical Processing)<br />
• Suche von Hypothesen über die Daten im Data Warehouse
Phase 3 : Nutzung<br />
Wie läuft die<br />
Produktion<br />
Wie entwickelt<br />
sich meine<br />
Abteilung <br />
Wo steht aktuell<br />
VB Maier <br />
Entdecken<br />
Berichten,<br />
veröffentlichen<br />
verteilen &<br />
durchsehen<br />
Leistungsbemessung<br />
Ad-hoc-<br />
Anfragen<br />
Soll ich den Vertrieb<br />
unterstützen <br />
Welche Abhängigkeiten<br />
zwischen<br />
Produkten gibt es <br />
Analyse<br />
Verifizieren<br />
Erkennen von<br />
Zusammenhängen
Transformation/Extraktion<br />
• Selektion und Extraktion : Auslesen der Daten aus<br />
den operativen Datenhaltungssystemen<br />
• Inhaltliche Aufbereitung : Entschlüsselung der nicht<br />
im Klartext lesbaren Daten wie Kunden- und<br />
Produktnummern oder Währungen<br />
• Strukturelle Aufbereitung : Umgestaltung der<br />
operativen Daten auf die Belange der Anwender<br />
• Aggregation : Nicht einzelne Geschäftsvorfälle,<br />
sondern Zusammenfassungen nach Regionen,<br />
Produktgruppen oder Perioden und im Data Warehouse<br />
von Bedeutung
Transformation/Extraktion<br />
• Konsolidierung verschiedener Datenquellen :<br />
Daten können aus verschiedenen Quellen stammen :<br />
operativen Systemen, externen Marktdaten,<br />
Plandaten.Um Vergleichbarkeit herzustellen, müssen sie<br />
in gemeinsame Strukturen übertragen werden<br />
• Aufbau von Zeitreihen : Für die Betrachtung der<br />
Vergangenheit sind keine einzelnen Vorfälle, sondern<br />
Zeitreihen von Interesse.
Konflikte bei der Datenintegration<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Semantische Konflikte: In zwei Datenquellen wird das gleiche<br />
Objekt mit unterschiedlichen Attributen beschrieben<br />
Beschreibungskonflikte: für Attribute der selben Objekte werden<br />
synonyme Bezeichnungen, verschiedenen Datentypen,<br />
Wertebereiche oder unterschiedliche Maßeinheiten verwendet<br />
Falsche Daten: Eingabefehler oder veraltete Daten<br />
Unterschiedliche Repräsentation: gleicher semantischer Sachverhalt<br />
wird unterschiedlich abgebildet: Schulnote als 1 bis 6 oder als sehr<br />
gut bis unzureichend
Konfliktbereinigung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Konvertierungs- und Normalisierungsfunktionen: Zurückführung<br />
unterschiedlicher Einheiten auf einen festgelegten Standard<br />
Domänenspezifische Bereinigung: Korrektur der Daten durch<br />
Hintergrundwissen aus dem Fachgebiet, z.B. Adressdaten<br />
Domänenunabhängige Bereinigung: Zusammenführung<br />
unterschiedlicher Datenmodelle durch Prüfung von Ähnlichkeiten<br />
bezüglich der Objekte, z.B. entspricht die Bestellnummer in Schema<br />
1 derjenigen in Schema 2 mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit<br />
Regelbasierte Bereinigung: automatische, programmgestützte<br />
Anpassung von Objekten
Aktualisierung 1<br />
• Vollständige Aktualisierung - Full Refresh. Der<br />
gesamte Datenbestand der operativen Quellen wird<br />
geladen<br />
• Inkrementelle Aktualisierung - Incremental Refresh<br />
Nur die Änderungen der operativen Daten werden<br />
geladen. Dabei entstehen zwei Probleme :<br />
• Erkennen und Identifizieren der Änderungen<br />
• Einarbeitung der Änderungen in den<br />
Datenbestand unter Berücksichtigung<br />
historischer Bestände.
Aktualisierung 2<br />
• Wie aktuell müssen die bereitgestellten Daten<br />
sein <br />
Daten des Vormonates, der vergangenen Woche oder<br />
von gestern <br />
• In welcher Aggregationsform sollen die Daten<br />
vorliegen <br />
Von Interesse sind keine einzelnen Aktivitäten,<br />
sondern zusammengefasste Vorgänge.
Dimension<br />
Die Die Dimension beschreibt die die Achsen der der Wertedarstellung<br />
in in Tabellen, Histogrammen usw. usw.<br />
Die Die typische Darstellung ist ist zweidimensional, z.B. z.B.<br />
Produktgruppen und und ihre ihre quartalsbezogenen Umsätze.<br />
Sollen die die Umsätze auch auch nach nach Regionen aufgelistet werden,<br />
dann entsteht eine eine dritte Dimension. Diese<br />
Mehrdimensionalität wird wird als als Würfel dargestellt
<strong>Gliederung</strong><br />
Ausgangssituation : Motiv und Hintergrund<br />
Definition<br />
Operative Systeme vs Data Warehouse<br />
OLAP-Beispiel<br />
Data Warehouse-Architektur<br />
Realisierung<br />
Data Mining
Motiv
Komponenten eines Data-Miningsystems<br />
Quelle: Mertens
Prozessmodell<br />
Ext<br />
Daten<br />
Data<br />
Warehouse<br />
OLTP<br />
Preprocessing<br />
Analyse<br />
Interpretation<br />
Validierung
Data Mining 1<br />
Data Data Mining versucht auf auf der der Basis der der vorhandenen Daten<br />
eine eine Mustererkennung, Segmentierung und und Faktorenanalyse,<br />
um um die die Faktoren zu zu identifizieren, die die signifikanten Einfluß<br />
auf auf die die Kenngrößen des des Unternehmens besitzen.<br />
Für Für Erfolgsindikatoren wie wie Rentabilität, Marktanteil oder oder<br />
Kundenbindung wird wird analysiert, welche Kräfte diese<br />
beeinflussen, so so dass dass ein ein vollständiges Bild Bild der der Ursache-<br />
Wirkung-Beziehungen entsteht.
Data Mining 2<br />
Data Data Mining bezeichnet einen mehrstufigen Prozess, in in dem dem<br />
bisher unbekannte aber aber wichtige Zusammenhänge, Muster<br />
und und Trends durch gezieltes Aufbereiten und und Auswerten<br />
großer Datenmengen entdeckt werden.
Data-Mining-Verfahren<br />
<br />
<br />
Musterkennung<br />
Clusteranalyse<br />
Bayes-Verfahren<br />
Fuzzy-Datenanalyse<br />
Musterbeschreibung<br />
Statistische Verfahren<br />
Maschinelles Lernen (induktives Lernen)
Entdeckung von Wissen<br />
Selektion<br />
Rohdaten<br />
Transformation<br />
Daten<br />
Data Mining<br />
Daten<br />
Interpretation<br />
Muster<br />
Wissen
Zusammenfassung<br />
Problem : Integration heterogener Datenbestände und<br />
Bereinigung der Primärdaten<br />
Anforderungen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Große Datenvolumina<br />
Multidimensionale Auswertung<br />
Temporäre Anfragen<br />
Notwendigkeit neuer Aggregate<br />
Spezielle Indexstrukturen<br />
Parallele Anfrageverarbeitung<br />
<br />
<br />
http://www.dfki.de/~damit/DMC2003/index.html<br />
http://www.cognos1.de/app/841/powerplay.jsp#
Web-Links<br />
http://www.datawarehousing.com/ Data Warehousing on the WWW<br />
http://www.rkimball.com Ralph Kimballs Homepage<br />
http://www.olapcouncil.org OLAP Council<br />
http://www.informationweek.de/ Die Informationweek besitzt einen sehr<br />
interessanten Data Warehousing-Bereich<br />
http://www.dwinfocenter.org/ The Data Warehousing Information<br />
Center<br />
http://www.dw-institute.com/ Data Warehouse Institute: Hier gibt es<br />
eine gute Sammlung von technischen<br />
Whitepapers von verschiedenen Tool-<br />
Anbieter<br />
http://www.olapreport.com/ The OLAP Report: Interessante und<br />
hilfreiche Marktanalysen.<br />
http://www.dmreview.com/ Echte Fundgrube für Whitepapers,<br />
Produktbesprechungen und Auflistung<br />
von Anbietern für Spezialthemen.<br />
http://www.olapinfo.de/index.html Whitepapers und ausführliche Produktbeschreibung<br />
vieler OLAP-Werkzeuge.
Dokumentenmanagement: Idee und<br />
Istzustand<br />
Stand : Februar 2006
Einordnung der einzelnen<br />
Vorlesungsteile<br />
Bestandsaufnahme:<br />
Momentaner Zustand im Büro<br />
Vision:<br />
Technologien der Zukunft<br />
Basistechnologien<br />
Enterprise Content<br />
Management<br />
Information<br />
Retrieval<br />
XML
<strong>Gliederung</strong><br />
• Dokumentenmanagement – Definition, Ziele,<br />
Formen<br />
• Tatort Büro – Situation,<br />
Rationalisierungspotenzial<br />
• Dokumentenmanagement – Istzustand,<br />
Entwicklung
Arbeitsteilung<br />
Aufgaben Studierende:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ziel: Anwendung des Wissens<br />
zur Analyse und kreativen<br />
Gestaltung<br />
Konzepte generalisieren<br />
Üben weiterer Beispiele<br />
Konzepte abstrahieren<br />
Schlüsse ziehen auf dahinter<br />
liegende Konzepte<br />
Beobachten von Beispielen<br />
Ausgangspunkt: Lesen,<br />
anwesend sein, fragen<br />
Aufgaben Professoren :<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ziel: Wissen, Erfahrung<br />
Beratung<br />
Generelle Konzepte zeigen<br />
Konkretisieren aus<br />
generellen Methoden,<br />
fragen, prüfen<br />
Beispiele erlebbar gestalten<br />
Hinweis auf Beispiele<br />
Lehre: Zitieren aus Wissen,<br />
Buch, Erfahrung
Definition<br />
Dokumentenmanagement im weitesten Sinne<br />
umfasst alle Aufgaben (Planen, Führen,<br />
Koordinieren und Kontrollieren) der Beschaffung,<br />
Verarbeitung, Übertragung, Speicherung und<br />
Bereitstellung von Informationen zur Erreichung<br />
der Unternehmensziele.
Ziele des<br />
Dokumentenmanagements<br />
• Strategische Ziele<br />
• Prozessorientierung<br />
• Outsourcing<br />
• Integration<br />
• Operative Ziele<br />
• Kostensenkung<br />
• Durchlaufzeitverkürzung<br />
• Verbesserung der Entscheidungsbasis
Herausforderungen<br />
Globalisierung<br />
eCommerce<br />
Preisdruck<br />
Unternehmen<br />
Neue Formen der<br />
Organisation<br />
Innovationen<br />
Gesetze / Normen<br />
Quelle : COI
Einflussfaktoren<br />
Wettbewerber<br />
Marktentwicklung<br />
Information<br />
über<br />
Kaufverhalten<br />
Gesetze<br />
Zielgruppen<br />
Technologien
Informationsangebot<br />
Die Informationsversorgung soll<br />
• zum richtigen Zeitpunkt<br />
• in angemessener Präsentationsform<br />
• in ausreichender Aktualität<br />
• im notwendigen Kontext<br />
erfolgen.
Informationsformen<br />
Daten auf CD-ROMs<br />
Dateien<br />
Papier<br />
Zeichnungen<br />
E-Mails<br />
Alle Information sind wertlos, wenn sie nicht verfügbar sind!
Informationsabdeckung<br />
Informationsangebot<br />
Informationsnachfrage<br />
Informationsbedarf
Informationsdifferenzierung<br />
Informationsquelle<br />
aggregiert<br />
detailliert<br />
Unternehmen<br />
Informationsform<br />
Umwelt<br />
extern<br />
intern<br />
Informationsobjekt
Informationsweitergabe<br />
Medium<br />
formal<br />
Formalisierung<br />
unstrukturiert<br />
schriftlich<br />
mündlich<br />
elektronisch<br />
regelmäßig<br />
unregelmäßig<br />
Häufigkeit
Informationssystemaufbau<br />
Ereignis<br />
Funktion<br />
Kommunikationssicht<br />
Organisationssicht<br />
Prozessicht<br />
Ressourcen<br />
Datensicht<br />
Hierarchie
Idee „ECM“<br />
• „Enterprise Content Management“ ist als<br />
Erweiterung des Dokumentenmangements zu<br />
interpretieren. Es basiert auf<br />
• Elektronischer Archivierung<br />
• Dokumentenmanagement<br />
• Workflow und Groupware<br />
• Data Warehouse<br />
• und führt zu<br />
• Wissensmanagement<br />
• Content-Management
ECM-Komponenten<br />
Web Content<br />
Management<br />
Wissensmanagement<br />
Groupware<br />
Workflow<br />
Dokumentenmanagement<br />
Elektronische<br />
Archivierung<br />
XML<br />
Dokumentenformate<br />
Information Retrieval
<strong>Gliederung</strong><br />
• Dokumentenmanagementmanagement –<br />
Definition, Ziele, Formen<br />
• Tatort Büro – Situation,<br />
Rationalisierungspotenzial<br />
• Dokumentenmanagement – Istzustand,<br />
Entwicklung
Es war einmal….<br />
• …eine ganze Menge Papier, die sortiert, bearbeitet, kopiert<br />
und abgelegt werden musste<br />
• …kostbare Zeit, die bei der Suche nach dringend benötigten<br />
Dokumenten verloren ging<br />
• …ein gefüllter Aktenschrank, der immer neue Platzprobleme<br />
verursachte<br />
• ….Chaos auf der Festplatte mit überquellenden<br />
Verzeichnissen und einem schwierigen Auffinden von<br />
Dokumenten
Evolution der Anforderungen 1<br />
®<br />
Zu Beginn des EDV-Zeitalters waren<br />
Speicherung und Verarbeitung von<br />
Massendaten das Kernproblem<br />
Unkomfortable Anwendungen mit<br />
ungewöhnlichen Eingaben wurden<br />
akzeptiert<br />
Die Anwendungen wurden von Spezialisten und<br />
nicht von Gelegenheitsbenutzern bedient.<br />
Quelle : SER
Evolution der Anforderungen 2<br />
Mit dem Vordringen der Anwendungen<br />
bis zum Arbeitsplatz wuchsen die Anforderungen<br />
an die Softwareergonomie<br />
Graphische Oberflächen setzten sich durch<br />
Anwendungen machten Daten als<br />
Informationen für jedermann nutzbar
Evolution der Anforderungen 3<br />
Das Problem besteht in<br />
der Selektion relevanter<br />
Informationen<br />
Jedermann hat heutzutage durch das<br />
Internet Zugang zu unendlichen Mengen an<br />
Informationen<br />
Hierzu werden Anwendungen benötigt,<br />
die Daten interpretieren, klassifizieren und<br />
eine assoziative Suche ermöglichen
Situation im Büro heute 1<br />
• Die Produktivität hinkt dem<br />
Produktionssektor weit hinterher<br />
• Rationalisierungsmaßnahmen fruchten<br />
kaum : immer mehr Belege werden in<br />
immer kürzerer Zeit gedruckt und mit<br />
Kopierern reproduziert<br />
• Neue Technologien wie E-Mail und<br />
Internet stehen erst am Anfang
Situation im Büro heute 2<br />
• Maximal 20% der Informationen liegen<br />
in elektronischer Form vor<br />
• Mehr als 80% aller Informationen<br />
werden in Papierform abgelegt und sind<br />
damit nur manuell zugreifbar
Digitaler Dokumentenfluss<br />
W<br />
Workflow<br />
Applikationen<br />
HOST<br />
.doc<br />
COLD<br />
E-Mail<br />
.txt<br />
zu verarbeitende<br />
Datenformate<br />
.tif<br />
Scanner<br />
Report<br />
.tif<br />
pcl<br />
Datenbank<br />
Drucker<br />
Fax
Situation im Büro heute 3<br />
• Mehr als 25% der Arbeitszeit wird mit<br />
Ablegen, Sortieren und Suchen von<br />
Dokumenten verbracht<br />
• Informationsflut führt zu<br />
Informationsstau
Ausgangspunkt - Geschäftsprozess<br />
Untersuchung<br />
Geschäftsprozesse<br />
Untersuchung<br />
Applikation<br />
Untersuchung<br />
Infrastruktur<br />
Zusätzliche<br />
funktionale<br />
Anforderungen<br />
Auswahl einer<br />
angemessenen<br />
Lösung<br />
P<br />
R<br />
O<br />
Z<br />
E<br />
S<br />
S<br />
E<br />
I<br />
N<br />
F<br />
O<br />
R<br />
M<br />
A<br />
T<br />
I<br />
O<br />
N<br />
E<br />
N<br />
•Kritisch<br />
•Wesentlich<br />
•Empfindlich<br />
•Unkritisch<br />
Original<br />
Store<br />
Replicate<br />
Kopie<br />
Manage<br />
Integrate<br />
Untersuchung<br />
Informationsmanagement<br />
Wie wichtig sind<br />
Informationen<br />
Ursprung der<br />
Daten<br />
Alter der Daten<br />
und Zugriffe<br />
Entwurf einer<br />
funktionalen<br />
Lösung
Handlungsfelder<br />
Rechtliche Anforderungen<br />
Geschäftsprozesse<br />
IAS<br />
GDPdU<br />
Healthcare<br />
Basel II<br />
SOX<br />
Mittelstandsrating<br />
Straight-Through-Processing<br />
Applikationen<br />
Risiko-Management-Systeme<br />
Onlinehandel<br />
Business Intelligence<br />
Data Warehouse<br />
IT Optimierung<br />
Konsolidierung<br />
Business Continuity<br />
Disaster Recovery<br />
Outsourcing / Outtasking
Rationalisierungsdefizit<br />
Quelle: SER
Durchlaufzeit eines Vorganges<br />
3-5% Bearbeitungszeit<br />
6-9% Transportzeit<br />
88-91% Liegezeit durch :<br />
Mitzeichner, Urlaub,<br />
Krankheit, Verfügbarkeit<br />
von Informationen,<br />
Kopieren<br />
Quelle : Dialogika
Beispiel : Vorgangszeiten<br />
Quelle: SER
Rationalisierungspotential<br />
Senkung des<br />
Papierverbrauch<br />
Reduzierung<br />
der<br />
Bearbeitungszeiten<br />
Verkürzung<br />
der<br />
Durchlaufzeiten<br />
Reduzierung<br />
der<br />
Raumkosten,<br />
Liege- und<br />
Wartezeiten<br />
Verringerung<br />
der Transportzeiten<br />
bis zu<br />
40%<br />
bis zu<br />
60%<br />
bis zu<br />
70%<br />
bis zu<br />
70%<br />
bis zu<br />
99%<br />
Quelle: COI
<strong>Gliederung</strong><br />
• Informationsmanagement – Definition, Ziele,<br />
Formen<br />
• Tatort Büro – Situation,<br />
Rationalisierungspotenzial<br />
• Dokumentenmanagement – Istzustand,<br />
Entwicklung
Aktuelle Probleme des<br />
Dokumentenmanagements<br />
überquellendes<br />
Papierarchiv<br />
träges System durch<br />
hohen Online-Datenbestand<br />
Informationen<br />
schwer auffindbar<br />
Dokumente nur<br />
einmal zugänglich
Dokumente in einer<br />
„elektronischen Welt“<br />
Das Kommunikationsaufkommen wächst rasant !<br />
Rasches autonomes<br />
Rasches autonomes<br />
Wachstum Wachstum elektronischer<br />
elektronischer<br />
Kommunikation.<br />
Elektronische<br />
Kommunikation<br />
Moderate Substitution<br />
von Papier.<br />
Papiergebundene<br />
Kommunikation<br />
2000 2001 2002 2004<br />
Papier als Medium wird<br />
seine Relevanz auch noch<br />
in Jahren behalten.
Istzustand des<br />
Dokumentenmanagements<br />
Dokumente...<br />
...bleiben liegen<br />
...gehen verloren<br />
...müssen kopiert werden<br />
Informationen sind<br />
nicht verfügbar<br />
Papier bleibt das dominierende<br />
Organisationsmittel
Probleme
Entwicklung des Dokumentenmanagements<br />
1<br />
gestern<br />
heute<br />
morgen<br />
• Elektronische Massenarchivierung<br />
codierter und nicht-codierter<br />
Informationen (Ablösung von<br />
Papierarchiven)<br />
• Dokumentenverwaltung<br />
formatunabhängiger Akten in<br />
unterschiedlichen Versionen und<br />
Integration in Standardsoftware.<br />
Anbindung unternehmensweiter<br />
Workflows<br />
• Automatische inhaltliche Erschließung<br />
von Daten und Dokumenten für ein<br />
Wissensmanagement
Entwicklung des Dokumentenmanagements<br />
2<br />
Technische Entwicklung<br />
Vorteile:<br />
+ Einfache Korrekturen<br />
+ Einbindung von Bildern und Grafiken<br />
+ Speichermöglichkeit<br />
Nachteile:<br />
- Medienbrüche bei Vorgangsbearbeitung<br />
- Lange Transport-/Liegezeiten<br />
- Keine Übersicht über aktuelle Vorgänge<br />
Zeit<br />
Quelle : Dialogika
Entwicklung des Dokumentenmanagements<br />
3<br />
Technische Entwicklung<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
1st Qtr 2nd Qtr 3rd Qtr 4th Qtr<br />
Vorteile:<br />
+ Möglichkeit der Weiterleitung<br />
von Nachrichten (E-Mail)<br />
+ Möglichkeit der Weiterleitung<br />
von Dokumenten<br />
Aber:<br />
- Bisher keine Weiterleitung der<br />
Dokumente<br />
- Keine Übersicht über aktuelle Vorgänge<br />
Quelle : Dialogika<br />
Zeit
Einsparpotenziale<br />
• 50-90 % Reduzierung der Bearbeitungszeit<br />
• 10-35 % Reduzierung des Sacharbeiterpersonals<br />
• 10-75 % Steigerung der Produktivität<br />
• 20-40 % Reduzierung der Verarbeitungskosten pro<br />
Einheit, z.B. je Beleg<br />
• 30-50 % Einsparung von Büro- und<br />
Archivierungsflächen<br />
Quelle : AWV Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung
Online-Literatur<br />
www.zoeller.de<br />
www.project-consult.de
Projektmanagement<br />
Prof. Dr. W. Riggert<br />
Studienmodul der AKAD
Praxisschock<br />
<br />
25% der Projekte werden vor Fertigstellung eingestellt<br />
<br />
Weniger als 1% der Projekte sind terminund<br />
budgettreu<br />
<br />
75% aller Projekte haben Qualitäts- oder<br />
Akzeptanzprobleme<br />
nach<br />
nach<br />
James<br />
James<br />
Martin<br />
Martin
Projekterfolg<br />
Sache<br />
• wird benötigt<br />
• Qualitätsziele erfüllt<br />
Management<br />
• motivierte Mitarbeiter<br />
• gute Kommunikation<br />
• effizienter Ressourceneinsatz<br />
• iterative Zielausrichtung<br />
erfolgreiches Produkt<br />
erfolgreicher Prozess<br />
erfolgreiches<br />
Projekt
Einflussfaktoren<br />
Termine<br />
Termine<br />
Kosten<br />
Kosten<br />
Erfolg<br />
Qualitätsziele<br />
Qualitätsziele<br />
Mitarbeiter<br />
Mitarbeiter
Definitionen<br />
I<br />
DEFINITION Projektmanagement<br />
Projektmanagement ist die Summe aller steuernden Aktivitäten zur<br />
• Planung,<br />
• Organisation,<br />
• Durchführung und<br />
• Einführung<br />
eines Softwareentwicklungsprojektes, so dass die gegebenen Projektziele<br />
erreicht werden.<br />
• zeitgerecht,<br />
• budgetgerecht und<br />
• qualitätsgerecht
Definitionen<br />
II<br />
Projektmanager<br />
• Der Projektmanager hat die Gesamtverantwortung für das Projekt.<br />
• Er stellt dem Projekt die nötigen Ressourcen zur Verfügung:<br />
Mitarbeiter, Budget, Räume, etc.<br />
• Er vergibt die Projektrollen an die Mitarbeiter.<br />
• Er kontrolliert, ob das Budget eingehalten wird.<br />
• Er hält den Kontakt zu den Entscheidungsträgern des Kunden, mit<br />
denen er den Projektfortschritt bewertet und sowie Termin- und<br />
Budgetänderungen verhandelt ("Projekt-Außenminister").
Definitionen<br />
III<br />
Projektleiter<br />
• Der Projektleiter trägt die Ergebnisverantwortung für das Projekt und<br />
damit auch die Verantwortung für die Qualität der Ergebnisse.<br />
• Er leitet das Team bzw. die Projektmitglieder.<br />
Projektmanager<br />
Terminplanung<br />
Budgetüberwachung<br />
Aufwandsverfolgung<br />
Projektleiter<br />
Großwetterlage<br />
Vertragsverhandlung<br />
Ergebnisse definieren<br />
Aufgabenverteilung<br />
Projektpräsentation<br />
Qualitätssicherung<br />
Teamrekrutierung<br />
Projektwetterlage<br />
Projektmeetings leiten<br />
Werkzeugeinsatz<br />
Abweichung v. Kundenstandard
Beispiel Projektorganisation
Netzplan<br />
Teammanagement<br />
Schätzung<br />
Planung<br />
Juli<br />
August<br />
28.6 5.7 12.7 19.7 26.7 2.8 9.8<br />
100 %<br />
100 %<br />
40 %<br />
Steuerung<br />
Kontrolle
Übersicht<br />
• Projektdefinition<br />
• Projektinitialisierung<br />
• Planung<br />
•Schätzung<br />
• Qualitätsmanagement<br />
• Projektdurchführung<br />
• Projektabschluss
Übersicht<br />
Projektdefinition<br />
Projektdefinition<br />
-beim Kunden<br />
•Projektantrag<br />
- beim Dienstleister<br />
•Angebot<br />
•Vertrag<br />
• Risiko<br />
• Projektantrag<br />
•Angebot
Übersicht<br />
Projektinitialisierung<br />
Projektinitialisierung<br />
- Projektorganisation<br />
- Teamzusammensetzung<br />
- Kick-off<br />
• Projekt - Initialisierung<br />
• Projekt - Organisation<br />
• Prozess - Organisation<br />
• Kick -off-Meeting
Jetzt geht‘s los!<br />
DEFINITION Projektorganisation<br />
Die Gesamtheit der Organisationseinheiten und der aufbau- und<br />
ablauforganisatorischen Regelungen zur Abwicklung eines<br />
Projekts. [DIN 69901].<br />
In der Projektorganisation wird<br />
• die Festlegung der Arbeitsteilung und<br />
• die Festlegung der Koordinationsinstrumente<br />
definiert.<br />
• Es werden Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und<br />
Kompetenzen bestimmt und<br />
• die Regelung der Weisungsbefugnisse, Kontrollrechte<br />
und Aufsichtspflichten initialisiert.
Projekt initialisieren<br />
Es werden die Voraussetzungen für die Projektdurchführung<br />
geschaffen:<br />
• Bildung des Projekt-Teams<br />
• Definition der Rollen im Projekt:<br />
Projektleiter, Teilprojektleiter, Chef-Designer,<br />
Qualitätsbeauftragter<br />
• Erstellung der ersten Fassung des Projekthandbuchs<br />
• Erstellung des Projekt- und des QM-Plans<br />
• Information des Qualitätsberaters über das Projekt<br />
• Prüfung, ob und wie das Projekt von anderen Projekten<br />
profitieren kann (z.B. Werkzeuge, Verfahren).
Kick-off-Meeting<br />
Mit dem Kick-off-Meeting erfolgt der Übergang in die<br />
Projektdurchführung.<br />
• Es dient dem Kennenlernen der Projektbeteiligten<br />
(Dienstleister und Kunde)<br />
• Klärt die Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Rollen,<br />
Eskalationswege, Unterlagen, Zulieferer, Gremien, Methoden und<br />
Vorgehensmodelle<br />
• Klärt die Organisations- und Kommunikationsformen
Übersicht<br />
Zentrale Aufgabe: Planung<br />
• Prinzipien der Projektplanung<br />
• Strukturplanung<br />
• Der Projektplan<br />
• Termin-<br />
• Ressourcen- und<br />
• Kostenplanung<br />
• Netzplantechnik
Prinzipien der Projektplanung<br />
I<br />
• WARUM<br />
• WAS<br />
• WANN<br />
• DURCH WEN<br />
• WOMIT<br />
• WIE<br />
Veranlassung und Projektziele<br />
die zu liefernden Resultate (Produktziele)<br />
die geplanten Termine<br />
Personen und ihre Verantwortlichkeiten<br />
die zur Verfügung stehenden Mittel (Geld, Geräte, Software...)<br />
die Vorgehensweise und die Maßnahmen zur Sicherstellung des<br />
Projekterfolgs<br />
Prinzipien der Projektplanung<br />
Top-Down und von Anfang an<br />
Der Projektplan wird zu Projektbeginn erstellt und im Laufe der<br />
Projektdurchführung permanent verfeinert.<br />
Was man plant, muss man kennen<br />
Erst wenn der Gegenstand des Projekts in seinen wesentlichen Zügen<br />
verstanden ist und strukturiert werden kann, wird ein Projektplan erstellt.
Prinzipien der Projektplanung<br />
II<br />
Divide et impera<br />
Projekte in beherrschbare Teile zerlegen<br />
Definition von Meilensteinen<br />
Festlegung der Stellen im Projekt, an denen Zwischenzeiten für eine zurückgelegte<br />
Wegstrecke gestoppt werden.<br />
Für jeden Meilenstein definieren wir<br />
• Inhalte,<br />
• Termine und<br />
• QS-Maßnahmen.<br />
Stufenplanung<br />
Unsere Projekte sind häufig sehr komplex. Eine geschickte Stufenplanung liefert dem<br />
Kunden frühzeitig erste Ergebnisse.<br />
Phasenübersicht<br />
Bei umfangreichen Projekten sollte es eine Phasenübersicht geben, aus der<br />
insbesondere die in der aktuellen Phase zu erledigenden Restaktivitäten aus den<br />
Vorphasen hervorgehen.
Prinzipien der Projektplanung<br />
III<br />
Zu viel Nebenläufigkeit vermeiden<br />
Nicht an zu vielen Stellen gleichzeitig arbeiten!<br />
Konzentration auf das Wesentliche<br />
Die zentralen Aufgaben des Projekts haben höchste Priorität<br />
Lücken haben hohe Priorität<br />
Neben dem Wesentlichen konzentrieren wir uns auch auf das (noch)<br />
Unbekannte.<br />
Menschen machen Projekte<br />
Bei der Personalplanung werden die Fertigkeiten (Qualifikationen) und<br />
Fähigkeiten (Entwicklungspotenziale) der Teammitglieder berücksichtigt.<br />
Qualitätsmanagement:<br />
Arbeitsergebnisse werden mit definierter Qualität produziert.<br />
Zu diesem Zweck werden die dazu notwendigen Aktivitäten, das benötigte<br />
Personal, die erforderlichen Ressourcen sowie Termine geplant.
Strukturplanung<br />
Die Strukturplanung bildet die Grundlage für die<br />
Projektplanung und die Projektkontrolle.<br />
• Die Strukturplanung ermöglicht die sach-, termin- und<br />
kostengerechte Abwicklung eines Projekts.<br />
• Die Strukturkomponenten<br />
Produktstruktur, Kontenstruktur und Projektstruktur<br />
müssen aufeinander abgestimmt sein!<br />
Die Produktstruktur<br />
beschreibt die technische <strong>Gliederung</strong> des zu entwickelnden Produkts<br />
Die Projektstruktur<br />
beschreibt die aufgabenbezogene <strong>Gliederung</strong> des Projekts.<br />
Die Kontenstruktur<br />
dient der Schaffung der Kostentransparenz
Der Projektplan<br />
Abhängig von der Art und Größe eines Projekts werden<br />
unterschiedliche, unterschiedlich viele und unterschiedlich<br />
komplexe Projektpläne erstellt:<br />
Bezeichnung Plangrößen Darstellung Beschreibung<br />
Aufgabenplan Aufgaben<br />
Mitarbeiter<br />
Aufwände<br />
Termine<br />
Abhängigkeiten<br />
Liste<br />
Balkenplan /<br />
-diagramm<br />
Berichtsplan<br />
Integrationsplan<br />
Kommunikationsplan<br />
Mitarbeiter<br />
Arbeitspakete<br />
Zeitangaben<br />
Projektberichte<br />
Verteiler<br />
Termine<br />
Integrationsobjekte<br />
Termine<br />
Teilnehmer<br />
Projektbeteiligte<br />
Kommunikationsarten<br />
Intensitäten<br />
Diagramm<br />
Liste<br />
Liste<br />
Balken<br />
Liste<br />
Relationsgitter<br />
Graph<br />
Zählt alle Aufgaben mit den vorläufigen<br />
Projektdaten auf<br />
Enthält über die Zeit aufgetragen die einzelnen<br />
Mitarbeiter oder Arbeitspakete<br />
Legt die Informationswege der<br />
Projektberichterstattung fest<br />
Enthält mit Angabe der Termine und der<br />
Teilnehmer alle zu integrierenden Objekte<br />
Zeigt die Kommunikationsbeziehungen der am<br />
Projekt beteiligten auf
Der Projektplan<br />
Bezeichnung Plangrößen Darstellung Beschreibung<br />
Kontenplan Konten<br />
Unterkonten<br />
Verantwortliche<br />
Liste<br />
Baum<br />
Meilensteinplan<br />
Netzplan<br />
Phasenplan<br />
Meilensteine<br />
Termine<br />
Verantwortliche<br />
Vorgänge<br />
Abhängigkeiten<br />
Termine<br />
Liste<br />
Balken<br />
Netz<br />
Liste<br />
Netz<br />
Produktstrukturplan Produktteile Liste<br />
Baum<br />
Projektstrukturplan Arbeitspakete Liste<br />
Baum<br />
Prozessorganisationsplan<br />
Phase<br />
Liste<br />
Meilensteine<br />
Graph<br />
Tätigkeiten<br />
Baselines<br />
Zäsuren<br />
QM-Plan<br />
Aufgabe,Risiko Liste<br />
Maßnahme<br />
Termin<br />
Verantwortlicher<br />
Risiko-Liste Risiko<br />
Liste<br />
Maßnahme,<br />
Termin,<br />
Testplan<br />
Verantwortlicher<br />
Testfall<br />
Termine<br />
Liste<br />
Balken<br />
Enthält in geordneter Form alle Konten und<br />
Unterkonten eines Projekts<br />
Enthält die Projektmeilensteine und deren<br />
Termine<br />
Enthält alle Vorgänge und deren<br />
Abhängigkeiten im zeitlichen Verlauf<br />
Überbegriff für alle Planungsinformationen, die<br />
zu einer bestimmten Phase vorliegen<br />
Enthält alle Teile des geplanten Produkts in<br />
einer hierarchischen Anordnung<br />
Enthält alle Arbeitspakete eines Projekts in einer<br />
hierarchischen Anordnung<br />
Gliedert den Entwicklungsablauf in einzelne<br />
Phasen und Prozessschritte<br />
Alle analytische und konstruktiven QS-<br />
Maßnahmen, die für das Projekt geplant sind<br />
Alle Projekt-Risiken<br />
Enthält mit Angabe der Termine alle geplanten<br />
Testfälle
Netzplan<br />
I<br />
DEFINITION Netzplan<br />
Der Netzplan ist die graphische Darstellung von Ablaufstrukturen,<br />
welche die logische und zeitliche Aufeinanderfolge von Vorgängen<br />
veranschaulichen. [DIN 69900].<br />
DEFINITION Vorgang<br />
Ein Vorgang ist eine Zeit beanspruchende Tätigkeit, die über<br />
einen definierten Anfang und ein definiertes Ende verfügt.<br />
DEFINITION Ereignis<br />
Ein Ereignis signalisiert das Eintreten eines definierten und<br />
beschreibbaren Zustands im Projektablauf (z.B. Meilenstein).
Netzplan<br />
II<br />
Vorgänge werden als Pfeile oder als Knoten dargestellt.<br />
Die Beschreibung des Projekts ist<br />
• vorgangsorientiert (das Wie steht im Vordergrund) oder<br />
• ereignisorientiert (das Was steht im Vordergrund).<br />
Netzplanarten<br />
Vorgangsknoten-Netzplan<br />
Vorgänge: Knoten<br />
Abhängigkeiten: Pfeile<br />
Ereignisse: entfallen<br />
Abhängigkeit<br />
Vorgangspfeil-Netzplan<br />
Vorgänge: Pfeile<br />
Abhängigkeiten: entfallen<br />
Ereignisse: Knoten<br />
Vorgang<br />
Ereignisknoten -Netzplan<br />
Vorgänge: entfallen<br />
Abhängigkeiten: Pfeile<br />
Ereignisse: Knoten<br />
Vorgang Vorgang<br />
Ereignis Ereignis<br />
Standard<br />
Ereignis Ereignis
Netzplan<br />
III<br />
DEFINITION Frühester Anfangstermin<br />
Der früheste Anfangstermin (FAT) ist der<br />
Zeitpunkt, zu dem der Vorgang frühestens<br />
beginnen kann.<br />
DEFINITION Frühester Endtermin<br />
Der Früheste Endtermin (FET) ist der<br />
Zeitpunkt, zu dem der Vorgang frühestens<br />
beendet werden kann. FET = FAT + Dauer.<br />
DEFINITION Spätester Endtermin<br />
Der späteste Endtermin (SET) ist der Zeitpunkt, zu dem der Vorgang<br />
spätestens beendet sein muss.<br />
DEFINITION Spätester Anfangstermin<br />
Der späteste Anfangstermin (SAT) ist der Zeitpunkt, zu dem der Vorgang<br />
spätestens beginnen muss. SAT = SET - Dauer.
Netzplan<br />
IV<br />
DEFINITION Pufferzeit<br />
Die Pufferzeit ist die Zeit, um die ein Vorgang zeitlich verschoben<br />
werden kann.<br />
DEFINITION Gesamtpufferzeit<br />
Die Gesamtpufferzeit ist die Zeit, um die ein Vorgang zeitlich verschoben<br />
werden kann, ohne dass das Projektende verschoben werden muss.<br />
DEFINITION Freie Pufferzeit<br />
Die freie Pufferzeit ist die Zeit, um die ein Vorgang verschoben werden kann,<br />
ohne dass ein nachfolgender Vorgang verschoben werden muss.
Netzplan<br />
V<br />
DEFINITION Kritischer Pfad<br />
Der kritische Pfad ist der Pfad vom Projektstart bis zum Projektende<br />
auf dem ausschließlich Vorgänge ohne Pufferzeit liegen.<br />
DEFINITION Kritischer Vorgang<br />
Ein Vorgang heißt kritischer Vorgang, wenn es sich um einen Vorgang auf<br />
dem kritischen Pfad handelt.
Projektplanung<br />
Aktivitätenplan<br />
Ingenieurmäßiges Aufbrechen<br />
in überschaubare Einheiten<br />
Aktivitäten<br />
Ergebnis<br />
Mitarbeiter<br />
Ressourcen
Übersicht<br />
Zentrale Aufgabe: Schätzung<br />
• Allgemeines<br />
• Basismethoden<br />
• Aufwandsschätzung<br />
• Rest-Aufwandsschätzung
Allgemeines<br />
O<br />
„Prognosen sind besonders dann schwierig, wenn<br />
sie sich auf die Zukunft beziehen.“
Allgemeines<br />
I<br />
Aufwandsschätzungen bilden die Grundlage für die<br />
• Terminplanung,<br />
• Kapazitätsplanung und<br />
• Die Entscheidung über die Auswahl von Alternativen.<br />
Jeder Mitarbeiter<br />
• kennt seine Aufgaben,<br />
• den kalkulierten Fertigstellungstermin und<br />
• den geplanten zeitlichen Aufwand.<br />
Zeitverzug relativ zur Restlaufzeit beachten:<br />
Wird ein Zeitverzug erkannt, darf der zu erwartende Verzug gegenüber dem<br />
ursprünglichen Termin niemals größer sein, als die derzeit verbleibende Restlaufzeit<br />
bis zum ursprünglichen Termin, d.h. Verzug < Restlaufzeit!<br />
maximaler Verzug<br />
heute<br />
Termin<br />
t
Allgemeines<br />
II<br />
Quantität<br />
Größe (LOC), Umfang, Komplexität<br />
Fast alle Schätzmodelle basieren auf einer linearen oder<br />
überproportionalen Beziehung zwischen der Programmierung<br />
in LOC und dem Aufwand.<br />
Qualität<br />
Die geforderten Qualitätsziele beeinflussen ganz wesentlich<br />
den Entwicklungsaufwand.<br />
Produktivität<br />
Ganz wesentlich wirken sich Lernfähigkeit und die Motivation<br />
der Mitarbeiter sowie die Firmenkultur aus.<br />
Stark produktivitätsmindernd wirkt die Arbeit in zwei oder<br />
mehreren Projekten gleichzeitig!
Allgemeines<br />
III<br />
Entwicklungsdauer<br />
Soll die Zeit verkürzt werden, dann werden mehr Mitarbeiter benötigt. Mehr<br />
Mitarbeiter erhöhen den Kommunikationsaufwand. Der höhere<br />
Kommunikationsanteil jedes Mitarbeiters reduziert seine Produktivität.<br />
Kann dagegen die Entwicklungsdauer verlängert werden, dann werden<br />
weniger Mitarbeiter benötigt und der Kommunikationsanteil sinkt. Die<br />
Produktivität jedes Mitarbeiters steigt.<br />
Faustregel:<br />
Anzahl<br />
Mitarbeiter =<br />
Aufwand in<br />
Mannmonaten
Aufwandsschätzung<br />
I<br />
Schätzung für ein gesamtes Projekt<br />
1. Aufgaben identifizieren<br />
Alles was sich zählen und bewerten lässt wird gesammelt:<br />
Geschäftsvorfälle, Masken, Dialoge, Schnittstellen, Berichte, Datenbanktabellen,<br />
Funktionen, Aufgaben.<br />
2. Aufgaben klassifizieren<br />
Alle Funktionen und Aufgaben werden in drei bis vier Kategorien eingeteilt:<br />
"leicht", "mittel", "schwer" und eventuell "besonders schwer".<br />
3. Netto Aufwände schätzen<br />
Für jede Kategorie wird der benötigte Netto-Aufwand für die Realisierung in<br />
Bearbeitertagen (BT) geschätzt.<br />
Beispiel:<br />
"leicht" = 4 BT<br />
"mittel" = 8 BT<br />
"schwer" = 15 BT<br />
"besonders schwer" = 22 BT
Aufwandsschätzung<br />
II<br />
4. Aufwände kumulieren<br />
Die geschätzten Netto-Aufwände der Kategorien werden mit der<br />
Anzahl der Aufgaben pro Kategorie multipliziert = Netto-Schätzung<br />
für die Realisierung der Aufgaben.<br />
Den Brutto-Aufwand für die Realisierung erhält man über pauschale<br />
Zuschläge auf den Nettoaufwand:<br />
Projektleitung bis zu 5 Mitarbeiter: 5%<br />
6 - 15 Mitarbeiter: 15% und<br />
über 15 Mitarbeiter: 20-25%<br />
Chef-Design 10 - 20%<br />
Qualitätssicherung 10 - 20%<br />
Technische Infrastruktur 5%<br />
Pauschale Bewertung von<br />
Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter<br />
ist stark kontextabhängig<br />
Pauschale Berücksichtigung von<br />
Leerzeiten (z.B. notwendige<br />
Reisezeiten)<br />
Mindestens jedoch 4 Bearbeiterwochen pro<br />
Mitarbeiter<br />
Je nach Situation
7. Mitarbeitergebirge erstellen<br />
• Planung der parallel ausführbaren Aufgaben<br />
• Auftragen der Aufgaben auf der Zeitachse<br />
• Mitarbeitergebirge ableiten:<br />
• Anstieg nicht zu steil<br />
• Abstieg nicht zu steil<br />
Aufwandsschätzung<br />
III<br />
5. Aufschläge nach dem Prozentmodell berücksichtigen<br />
Aus der Brutto-Schätzung für die Realisierung wird nach dem<br />
Prozentmodell der Aufwand für die restlichen Projektphasen berechnet.<br />
Dabei können Erfahrungswerte zur Plausibilisierung herausgezogen<br />
werden. Der Gesamtaufwand eines Projekts gliedert sich in:<br />
30% Spezifikation<br />
15% Konstruktion<br />
40% Realisierung und<br />
15% Systemintegration<br />
6. Plausibilität prüfen<br />
• Andere Aufgaben schätzen (z.B. Phase der Spezifikation)<br />
• Andere Mitarbeiter schätzen lassen<br />
• Vergleich der Aufwandszahlen mit den Aschätzungen ähnlicher Projekte
Vorgehenskonzept<br />
Zugehörige Phasen<br />
Produktion<br />
Fachlicher<br />
Entwurf<br />
Anforderungsanalyse<br />
Projektdefinition<br />
Einführung<br />
Technischer<br />
Entwurf<br />
Realisierung<br />
Abnahme
Software-Lifecycle<br />
neue Anforderungen<br />
Verbessern<br />
,erweitern<br />
Daten-<br />
bank<br />
Standardsoftware<br />
Spezifische<br />
Systeme<br />
analysieren,<br />
entwerfen<br />
Anwendungs-<br />
system<br />
Integriertes<br />
Design<br />
Konstruieren,<br />
implementieren<br />
Prototyp<br />
validieren<br />
Rapid Application<br />
Development (RAD)