Zentrifugenjournal ROTOR 7-2008 - Beckman Coulter
Zentrifugenjournal ROTOR 7-2008 - Beckman Coulter
Zentrifugenjournal ROTOR 7-2008 - Beckman Coulter
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Grundlagen<br />
Einführung in die Ultrazentrifugation (Teil 3)<br />
Nach dem im letzten Rotor<br />
erschienen Artikel über<br />
Gradientenmaterialien,<br />
Arten von Gradienten und<br />
ihrer Herstellung, möchten<br />
wir in diesem Teil der<br />
Einführung die Rotoren für<br />
Gradientenzentrifugation<br />
sowie deren Vor- und<br />
Nachteile vorstellen.<br />
Rotoren für die Gradientenzentrifugation<br />
Grundsätzlich ist die Verwendung<br />
aller Rotorenarten denkbar - und<br />
in der Tat können Gradienten in<br />
Festwinkel-, Vertical-, „Near-<br />
Vertical“- und Ausschwingrotoren<br />
zentrifugiert werden. Und reicht<br />
deren Fassungsvermögen für die<br />
Probenmenge nicht aus, kann ein<br />
„Scale-Up“ auf Zonal- und Durchflussrotoren<br />
erfolgen. In diesen<br />
beiden Rotorentypen kann die<br />
Probe während der Zentrifugation<br />
zugeführt und entnommen werden.<br />
Abhängig vom Experiment<br />
sind die Rotoren entweder als<br />
Ausschwingrotoren oder als Festwinkelrotoren<br />
zu betrachten.<br />
Wichtig ist, dass die Qualität der<br />
Aufreinigung der Proben durch<br />
eine Gradientenzentrifugation<br />
von der Art des verwendeten Rotors<br />
abhängt.<br />
schwingen und dann im Winkel<br />
von 90° zur Rotorachse orientiert<br />
sind (Abb. 1). Die Zentrifugengefäße<br />
sind so immer genau im<br />
jeweiligen Beschleunigungsfeld<br />
ausgerichtet (also im Stillstand im<br />
Schwerefeld und während der<br />
Zentrifugation im Zentrifugalfeld).<br />
Kräfte wirken immer in Richtung<br />
der Röhrchenachse.<br />
1.2 Zonalrotoren<br />
Zonalrotoren werden direkt während<br />
der Zentrifugation befüllt und<br />
geleert. Dies ersetzt im Falle einer<br />
Gradientenzentrifugation das<br />
Ausschwingen von Buckets, so<br />
dass ein Zonalrotor zwar wie ein<br />
Festwinkelrotor aussieht, für die<br />
Gradientenzentrifugation aber<br />
ähnlich wie ein Ausschwingrotor<br />
funktioniert.<br />
Abb. 3: Querschnitt durch einen Festwinkelrotor<br />
Festwinkelrotoren haben gegenüber<br />
den Ausschwingrotoren eine<br />
geringere Trennstrecke, was in einer<br />
verkürzten Trennzeit resultiert.<br />
1.4 Vertical-Rotoren<br />
Entwickelt für eine minimale Trennzeit,<br />
ist bei diesen Rotoren aufgrund<br />
der besonderen Geometrie<br />
die Trennstrecke und damit auch<br />
die Trennzeit so klein wie möglich.<br />
Abb. 4: Querschnitt durch einen Vertical-Rotor<br />
Die Bohrungen für die Zentrifugengefäße<br />
sind genau parallel ausgerichtet,<br />
die Röhrchen stehen also<br />
während der Zentrifugation vertikal<br />
zum Zentrifugalfeld (Abb. 4).<br />
1.5 „Near-Vertical“-Rotoren<br />
„Near-Vertical“-Rotoren sind eigentlich<br />
auch Festwinkelrotoren,<br />
bei ihnen ist der Winkel zur Rotorachse<br />
allerdings deutlich kleiner,<br />
er liegt bei 7°-9°. Damit liegen<br />
diese Rotoren näher an den Vertical-Rotoren<br />
als an den Festwinkelrotoren,<br />
daher ihr Name. „Near-<br />
Vertical“-Rotoren wurden von<br />
<strong>Beckman</strong> <strong>Coulter</strong> entwickelt, um<br />
die Vorteile der Festwinkelrotoren<br />
mit den Vorteilen der Vertical-<br />
Rotoren zu verbinden. Sie sind<br />
ausschließlich über <strong>Beckman</strong><br />
<strong>Coulter</strong> erhältlich.<br />
Die Winkel der Zentrifugegefäße<br />
ist so ausgelegt, dass sich<br />
wie in einem Festwinkelrotor ein<br />
Pellet ausbildet, und andererseits<br />
die Trennstrecke und damit die<br />
Trennzeit ähnlich der von Vertical-<br />
Rotoren ist.<br />
1) Verfügbare<br />
Rotortypen<br />
1.1 Ausschwingrotoren<br />
Bei Ausschwingrotoren befinden<br />
sich die Zentrifugengefäße in<br />
Schwenkbechern (Buckets), die<br />
im Stillstand des Rotors – also<br />
vor der Zentrifugation und nach<br />
der Abbremsung im Schwerefeld<br />
der Erde – nach unten hängen<br />
und bei der Zentrifugation aus-<br />
Abb. 2: Zonalrotor Ti 15<br />
Abb. 1: Querschnitt durch Ausschwingrotor<br />
4<br />
1.3 Festwinkelrotoren:<br />
In Festwinkelrotoren stehen die<br />
Zentrifugengefäße in einen festen<br />
Winkel zur Rotorachse (Abb. 3).<br />
Von Rotor zu Rotor ist der Winkel<br />
unterschiedlich – bei Ultrazentrifugenrotoren<br />
liegen die Winkel<br />
meist im Bereich von 20°-35°.<br />
Abbildung 6: Trennstrecken und Pelletpositionen in Ausschwing-, Festwinkel, Vertical- und „Near-Vertical“-<br />
Rotoren