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Dr. Born.pdf - Lernen auf dem Bauernhof

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Ich freue mich, dass diese Fachtagung „Schule und Landwirtschaft als Partner“ von der<br />

Bundesarbeitgemeinschaft Lernort <strong>Bauernhof</strong> der i.m.a und <strong>dem</strong> DBV gemeinsam durchgeführt<br />

wird.<br />

Es ist auch ein Verdienst unserer Bildungsstätte AHA, integrierend gewirkt zu haben.<br />

Denn der Perspektivworkshop Ende Januar 2006 hier in der Andreas Hermes Aka<strong>dem</strong>ie war<br />

genau wie die anschließende Tagung der BAG Lernort <strong>Bauernhof</strong> in Altenkirchen noch getrennt<br />

durchgeführt worden.<br />

Zugegeben, unser föderaler Staat zeigt, dass es nicht immer schlecht sein muss, getrennt zu<br />

agieren, wenn es ein gemeinsames Ziel zu erreichen gilt.<br />

Gerade in unserem Bildungswesen wird der Föderalismus geschätzt.<br />

Trotz<strong>dem</strong> haben die Kultusminister vergangene Woche entschieden, bundeseinheitliche<br />

Abiturstandards einzuführen.<br />

Dies zeigt, dass wir uns bei allem Föderalismus auch in der Bildung einheitlicher geschlossener<br />

<strong>auf</strong>stellen müssen, um ein gewünschtes Niveaus zu erreichen.<br />

Dies gilt auch für das Angebot des Lernortes <strong>Bauernhof</strong>.<br />

Denn die Landwirtschaft wird von der Schule und Lehrern nur dann wahrgenommen, wenn sie<br />

kein atomisiertes Angebot hat, sondern eine kompetente, professionelle Anl<strong>auf</strong>stelle bietet.<br />

Als Bauernverband haben wir diesem mit der Gründung und Arbeit der i.m.a Rechnung getragen.<br />

Sie koordiniert auch das vielfältige Angebot der Landesbauernverbände.<br />

Deshalb kann ich nur nachdrücklich dazu <strong>auf</strong>fordern, dass die landwirtschaftlichen Organisationen,<br />

wie der aid, die Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort <strong>Bauernhof</strong> oder der Verein Stadt<br />

und Land in NRW gemeinsam mit der i.m.a ihre Angebote den Schulen, Lehrern und Schülern<br />

nahe bringen.<br />

Wir haben als Deutscher Bauernverband ein ganz großes Interesse daran, dass die Jugend<br />

moderne Landwirtschaft in ihren vielseitigen Facetten erfährt.<br />

Aktuell hat die Emnid-Studie 2007 der i.m.a sehr deutlich gemacht, dass gerade bei der Jugend<br />

kritische Beurteilungen oder gar fehlendes Interesse an landwirtschaftlichen Themen stärker<br />

vorherrschen als bei den Altersklassen über 30.<br />

Deshalb passt unser Konzept „<strong>Bauernhof</strong> als Klassenzimmer“.


2<br />

In 2007, in <strong>dem</strong> wir mit den 18 Landesbauernverbänden diese Aktion schwerpunktmäßig<br />

durchgeführt haben, konnten so ca. 8.000 Schulklassen <strong>auf</strong> rund 2.500 Bauernhöfen begrüßt<br />

werden.<br />

Auf der schon angesprochenen Tagung des Jahres 2006 wurde gefordert, als ersten Schritt zur<br />

besseren Koordinierung einen bundesweiten gemeinsamen Internet<strong>auf</strong>tritt <strong>auf</strong>zubauen.<br />

Dies ermöglicht die notwendige Transparenz der vielseitigen Aktionen in den Regionen und vor<br />

allem des Angebotes an Informationsmaterialien.<br />

Für Lehrer und Schüler ist wichtig, eine zentrale Anl<strong>auf</strong>stelle zu schaffen. Dies gilt umso mehr für<br />

das Zukunftsmedium Internet. Hier muss die die deutsche Landwirtschaft als Ganzes ihnen ein<br />

attraktives Angebot liefern.<br />

Dieser Internet<strong>auf</strong>tritt wurde aus Mitteln der i.m.a – und damit allein aus Bauerngeldern –<br />

geschaffen.<br />

Aber diese Internet-Plattform steht unter www.lernen<strong>auf</strong><strong>dem</strong>bauernhof.de für alle Akteure offen<br />

und ich lade Sie ein, dieses Angebot durch Ihre Angebote und Ihre Mitarbeit zu bereichern und zu<br />

erweitern.<br />

Die Vielseitigkeit der unzähligen Mitstreiter – Ackerbau- und Tierhaltungsbetriebe, konventionelle<br />

und Öko-Betriebe, Schulbauernhöfe und Höfe mit zeitweisem Angebot, Lehrer/innen und<br />

Erzieher/innen in den Vorschulen – soll sich hier wiederfinden.<br />

Nur so kann diese Internetplattform Schule und Landwirtschaft als Partner näher zusammen<br />

bringen.<br />

Mit <strong>dem</strong> Forum „Lernort <strong>Bauernhof</strong>“, in<strong>dem</strong> neben <strong>dem</strong> DBV, den Landfrauen, der Landjugend,<br />

ima, der AHA, aid, CMA, BAGLoB, <strong>dem</strong> BMELV und <strong>dem</strong> Verband der Landwirtschaftskammern<br />

auch die Anbieter von Urlaub <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Bauernhof</strong> mitarbeiten, haben wir ja einen Koordinierungszirkel,<br />

der das Lernmodell <strong>Bauernhof</strong> mit neuen Akzenten und Initiativen voranbringen will.<br />

Wir brauchen nicht immer mehr Informationen, sondern wir brauchen Schulangebote, die über die<br />

aktuellen Themen der Zeit <strong>auf</strong>klären und die didaktisch so <strong>auf</strong>bereitet sind, dass der Lehrer sie als<br />

nutzbringendes Material für seinen Schulunterricht anerkennt.<br />

Ohne im Detail <strong>auf</strong> das breite Informationsangebot der einzelnen landwirtschaftlichen Organisationen,<br />

die sich um den Schulunterricht bemühen, eingehen zu wollen, müssen wir uns natürlich<br />

auch fragen, ob wir die so genannten „problematischen“ Themen – hierzu zähle ich zum Beispiel<br />

die Grüne Gentechnik, die Haltung von Schweinen und Geflügel, den Klimaschutz und Klimawandel,<br />

mit Bodendruck durch Landtechnik, den Pflanzenschutz und die Düngung ausreichend<br />

thematisieren.


3<br />

Es gilt auch, Lehrer, Lehrerinnen und Referendare für das Thema Landwirtschaft zu interessieren.<br />

Die Rahmenrichtlinien der Bundesländer sehen zwar für Grundschulklassen fast durchgängig ein<br />

landwirtschaftliches Thema vor, in der Sekundarstufe wird die Landwirtschaft jedoch meist nur als<br />

eine Auswahlmöglichkeit unter verschiedenen Themen <strong>auf</strong>geführt.<br />

Ich bin deshalb sehr dankbar, dass <strong>auf</strong> dieser Fachtagung auch Lehrerinnen und Lehrer<br />

mitarbeiten und bitte Sie, uns <strong>auf</strong>zuzeigen, wo es Möglichkeiten gibt, die Landwirtschaft besser in<br />

den Unterricht zu integrieren und attraktiv für ihre Schulstunde zu machen.<br />

Ihr Rat ist für uns Landwirte ganz wichtig.<br />

Wir haben in der i.m.a Arbeitsblätter und Arbeitsanregungen im Stall und <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Acker<br />

entworfen, mit denen wir nur erfolgreich Wissen vermitteln können, wenn sie von Lehrern und<br />

Schülern begeistert <strong>auf</strong>genommen werden.<br />

Unsere Bauern müssen und wollen dazu beitragen, dass mit unserem Angebot die Qualität des<br />

Unterrichts verbessert wird.<br />

Mit Hofführungen allein ist es heute nicht mehr getan.<br />

Ich hoffe, dass diese Fachtagung entsprechende Ergebnisse liefert, damit wir uns als<br />

Landwirtschaft noch besser in den Schulen <strong>auf</strong>stellen können.<br />

Der <strong>Bauernhof</strong> ist nun mal ein optimaler außerschulischer Lernort.<br />

So urteilen nicht nur Pädagogen und Wissenschaftler, dies erfahren wir auch immer wieder im<br />

Rahmen unseres berufsständischen Schuldialogs „<strong>Bauernhof</strong> als Klassenzimmer“.<br />

Zuletzt hat dies Frau <strong>Dr</strong>. Müller Weichbrodt von der Humboldt-Universität Berlin hervorgehoben,<br />

die ich hier herzlich begrüße.<br />

„<strong>Lernen</strong> mit Kopf, Herz und Hand“ ist ihre Botschaft, um <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Bauernhof</strong> Wissen und Werte zu<br />

vermitteln.<br />

Vom Korn zum Brot oder von der Kuh zum Kühlschrank, sind beliebte Themen, die immer wieder<br />

<strong>auf</strong>gegriffen werden.<br />

Im Vordergrund steht natürlich vielfach noch der Bezug zur Verbrauchersicht.<br />

Dabei bietet der <strong>Bauernhof</strong> als außerschulischer Lernort eigentlich für viele Unterrichtsfächer<br />

ideale Rahmenbedingungen, um inhaltliche und methodische Kenntnisse zu erwerben.


4<br />

„Pädagogisch wertvoll“ wird der Unterricht <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Bauernhof</strong>, wenn Erlerntes durch die Praxis<br />

vertieft werden kann oder gar angewendet werden kann.<br />

Wie kaum ein anderer Lernort ermöglicht der landwirtschaftliche Betrieb das Erleben realer<br />

Situationen, in die sowohl politische, wirtschaftliche, technische wie auch biologische,<br />

geographische, geschichtliche und persönliche Faktoren einfließen.<br />

„<strong>Bauernhof</strong> als Klassenzimmer“ vermittelt die Wirklichkeit des komplexen Alltagslebens.<br />

Wir sollten deshalb unsere Aka<strong>dem</strong>ie nutzen, um unsere Bäuerinnen, Bauern und<br />

Landjugendlichen, die in diesem Schuldialog stehen, aktiv zu unterstützen und zu motivieren<br />

sowie ihnen helfen, sich durch eine gute Weiterbildung zu professionalisieren.<br />

Die Abschlussdiskussion dieser Fachtagung am morgigen Mittwoch soll – so das Programm –<br />

ganz konkret Maßnahmen und Vorschläge ergeben, um handlungsorientiertes <strong>Lernen</strong> <strong>auf</strong><br />

Bauernhöfen voran zu bringen.<br />

Ich bin gespannt, wie ihre zweitätigen Diskussionen über dieses für uns als Deutschen<br />

Bauernverband sehr wichtigen Themas die Schule und Landwirtschaft als eine Partnerschaft zu<br />

sehen und voranzubringen, ergeben wird und wünsche Ihnen eine kreative, einigende Tagung.

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