bullaug - Schifferverein Basel-Kleinhüningen
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tergründe der Fehlbombardierung<br />
sind verschiedene Thesen vertreten<br />
worden. In der neuen Publikation<br />
«Grenzland im 2.Weltkrieg» des Steiner<br />
Verlags wird erneut die Meinung<br />
vertreten, Schaffhausen sei mit dem<br />
200 Kilometer entfernten deutschen<br />
Ludwigshafen verwechselt worden.<br />
Der amerikanische Präsident Franklin<br />
D. Roosevelt hat sich bei Stadtrat und<br />
Bevölkerung von Schaffhausen entschuldigt<br />
und die USA haben schlussendlich<br />
über 40 Millionen Franken<br />
zur Schadensmilderung beigetragen.<br />
Dies war die grösste Grenzverletzung<br />
gegenüber der Schweiz im Zweiten<br />
Weltkrieg.<br />
Für mich war dies eine schlimme Zeit,<br />
ich fühlte mich wie gefangen.<br />
Sommerpalast des chinesischen<br />
Kaisers in Peking Okt.1993 Foto A. Fritz<br />
58<br />
In der Schule gab es eine Bibliothek,<br />
in der wir uns kostenlos Bücher ausleihen<br />
konnten. So hatte ich Gelegenheit,<br />
aus der Umklammerung des<br />
Krieges, mindestens in der Fantasie,<br />
auf abenteuerliche Weise die weite<br />
Welt zu bereisen. Besonders faszinierten<br />
mich die Reisen von Marco Polo.<br />
Seine erste grosse Reise in die Mongolei<br />
und nach China dauerte, bis zu<br />
seiner Rückkehr nach Venedig, neun<br />
Jahre. Alle Länder, die er bereiste, waren<br />
so eindrücklich beschrieben, dass<br />
ich manchmal glaubte, selbst dabei zu<br />
sein. Es war für mich wie ein Ausbrechen<br />
aus der vom Krieg eingeschlossenen<br />
Schweiz.<br />
(1993 machte ich eine grosse Reise auf<br />
den Spuren Marco Polos nach China.)<br />
Die Berufswahl<br />
Der Krieg ging zu Ende und drei Jahre<br />
später auch die obligatorische Schulzeit.<br />
Anschliessend musste ich für ein<br />
Jahr ins Welschland, um die französische<br />
Sprache gründlich zu erlernen.<br />
Im Spätherbst 1948 erhielt ich einen<br />
Brief von meinem Vater, in dem<br />
er mir mitteilte, es wäre an der Zeit,<br />
mich für einen Beruf zu entscheiden.<br />
Ich solle mich mit einem Berufsberater<br />
in Verbindung setzen und ihm<br />
dann mitteilen, für was ich mich entschieden<br />
habe. Bereits eine Woche<br />
später konnte ich beim Berufsberater<br />
vorsprechen. Nach der Begrüssung<br />
übergab mir dieser kurzerhand eine<br />
Liste, auf der so ziemlich alle Berufe,<br />
die es gab, alphabetisch aufgelistet<br />
waren. Er gab mir den Rat, alles in<br />
Ruhe durchzulesen, die Berufe, die<br />
mich interessierten anzukreuzen und<br />
anschliessend mit ihm zu besprechen.