Werken mit Kindern - Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze eV
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__________________________________________________________________<br />
Herausgeber: <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendfarmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Aktivspielplätze</strong> e.V.<br />
Haldenwies 14<br />
70567 Stuttgart<br />
Tel.: 0711-6872302 Fax: 0711-6788569<br />
Email: bdja@bdja.org http://www.bdja.org<br />
Stuttgart im November 2002<br />
Copyright: <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendfarmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Aktivspielplätze</strong> e.V.,<br />
Stuttgart, 2002<br />
Autor: Thomas Lang, Stuttgart<br />
Text <strong>und</strong><br />
Zeichungen: Thomas Lang, Stuttgart<br />
Gestaltung<br />
<strong>und</strong> Fotos: Hans-Jörg Lange, Leinfelden-Echterdingen<br />
_________________________________________________________________________<br />
<strong>Werken</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kin<strong>der</strong>n</strong><br />
Thomas Lang<br />
Arbeitsheft Nr. 18
Inhalt Seite<br />
<strong>Werken</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kin<strong>der</strong>n</strong> - eine Arbeitshilfe<br />
für die Spielplatzarbeit 3<br />
Das Luftballonboot 4<br />
Der Schaufeldampfer 7<br />
Der Schraubflügler 10<br />
Schraubflügler <strong>mit</strong> abhebendem Rotor 12<br />
Doppelrumpfwurfgleiter 13<br />
Ratsche 15<br />
Sistrum o<strong>der</strong> Schellenstock 17<br />
Die Sanitärflöte 20<br />
Literaturhinweise 23<br />
Anmerkung<br />
In <strong>der</strong> Mitte des Heftes sind maßstabsgetreue Schablonen für den Doppelrumpfwurfgleiter<br />
eingeheftet.<br />
Literaturhinweise<br />
Zwei Bücher seien an dieser Stelle noch beson<strong>der</strong>s empfohlen. Zum einen das in<br />
<strong>der</strong> Maßtabelle genannte Buch:<br />
1. Musikinstrumente selberbauen, von J.Botermans, H. Dewit <strong>und</strong> H. Goddefroy<br />
erschienen im Hugendubel Verlag. Es enthält nicht nur gut illustriert <strong>und</strong> beschriebene<br />
Anregungen, son<strong>der</strong>n geht auch auf die kulturelle Herkunft <strong>der</strong> Instrumente<br />
ein. (Das hier beschriebene Sistrum geht auf eine Anregung aus diesem<br />
Buch zurück.)<br />
<strong>und</strong><br />
2. Flugobjekte zum Selberbauen, von Walter Diem, ebenfalls im Hugendubel Verlag<br />
erschienen ist <strong>der</strong>zeit lei<strong>der</strong> vergriffen, soll aber wie<strong>der</strong> aufgelegt werden.<br />
Hier gibt es vom Papierflieger, über Drachen <strong>und</strong> Bumerangs bis zum Heißluftballon<br />
bestens beschriebene Flugobjekte <strong>mit</strong> Schablonen <strong>und</strong> Anleitungen. (Der<br />
in dieser Arbeitshilfe beschriebene Doppelrumpf-Wurfgleiter <strong>und</strong> die beiden<br />
Schraubflügler gehen auf eine Anregung dieses Buches zurück.)<br />
2 23
Körner verwenden) <strong>und</strong> dann vorsichtig <strong>mit</strong> einem 4,5 mm Bohrer gebohrt. Am Schluss<br />
sollten wir alle Löcher von innen <strong>mit</strong> einer passenden R<strong>und</strong>feile versäubern, denn je<br />
scharfkantiger die Löcher innen sind, desto schöner ist <strong>der</strong> Klang <strong>der</strong> Flöte.<br />
Tipps<br />
• Beim Feilen des Labium biegt sich die Innenwand des Rohres nach innen.<br />
Da<strong>mit</strong> wir nicht zuviel wegfeilen, kann <strong>mit</strong> einer Schlüsselfeile das hauchdünne<br />
Metall auf <strong>der</strong> Innenseite weggefeilt werden. Am Schluss sollte das<br />
Labium, wie die Grifflöcher auch, von innen versäubert werden.<br />
• Die "Sanitärflöte" benötigt nur einen sachten Luftstrom. Zu starkes Blasen<br />
lässt die Flöte nicht erklingen o<strong>der</strong> führt zum Überblasen des Tones.<br />
• Alle Arbeiten an <strong>der</strong> Flöte <strong>und</strong> am Kernspalt lassen sich erheblich besser<br />
durchführen, wenn wir Flöte <strong>und</strong> Dübelholz einspannen z.B. in einen<br />
Schraubstock.<br />
• Sorgfältiges <strong>und</strong> sauberes Arbeiten zahlen sich bei diesem Werkstück<br />
beson<strong>der</strong>n aus <strong>und</strong> geben trotzdem keine Garantie...<br />
• Wer einmal „Blut geleckt hat“, kann auch noch an<strong>der</strong>e Sanitärflöten bauen.<br />
die Tabelle gibt dazu einige an<strong>der</strong>e Maße an.<br />
Spielen<br />
Im Gr<strong>und</strong>e wird diese Flöte genauso gespielt wie alle an<strong>der</strong>en "Frontflöten" (also<br />
nicht Querflöten) auch. Die Tonhöhe variiert je nach dem wie viele Löcher offen sind.<br />
Höhere Töne lassen sich durch gezieltes Überblasen erzeugen.<br />
Maßtabelle * * Die Tabelle ist dem Buch "Musikinstrumente selberbauen" Verlag<br />
Hugendubel entnommen.<br />
K 14 13,5 121 12 11.5 10,5<br />
A 22 22 22 22 22 22<br />
B 5,5 5 5 5 4,5 4,5<br />
C 161 141,5 123,5 115 100 94<br />
D 187 163 144 135 118,5 110<br />
E 213 187,5 167 155 137 126<br />
F 241 211,5 189,5 175 155 141,5<br />
G 262 233 207 193 170,5 155<br />
H 295 262 232 215 192,5 174<br />
J 345 307 270 255 226 204<br />
L 9 8 8 7,5 6,5 6,5<br />
M 3 (je kleiner <strong>der</strong> Rohrdurchmesser desto weniger)<br />
Alle Angaben in mm. Die fettgedruckte Tabelle beinhaltet die Maße<br />
unserer Flöte.<br />
WERKEN MIT KINDERN<br />
EINE ARBEITSHILFE FÜR DIE SPIELPLATZARBEIT<br />
Gr<strong>und</strong>lage dieser Arbeitshilfe zum Thema <strong>Werken</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kin<strong>der</strong>n</strong> sind in <strong>der</strong> Praxis<br />
erprobte Beispiele von Werkangeboten, die auch <strong>mit</strong> einer minimalen Ausstattung<br />
an Werkzeugen <strong>und</strong> Räumlichkeiten durchführbar sind. Alle hier beschriebenen<br />
Beispiele sind im Rahmen einer Arbeitsgruppe auf dem Austauschwochenende des<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>es <strong>der</strong> <strong>Jugendfarmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Aktivspielplätze</strong> e.V. im Oktober 2002 in Stuttgart<br />
von den Teilnehmern angefertigt <strong>und</strong> ausgewertet worden. Die dabei gesammelten<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> Anregungen gingen ebenfalls in diese Arbeitshilfe ein.<br />
Warum werken wir in einer Zeit von Computern <strong>und</strong> Multimedia überhaupt noch <strong>mit</strong><br />
<strong>Kin<strong>der</strong>n</strong>? Sind das nicht längst überholte Ansätze in <strong>der</strong> Pädagogik?<br />
Die Erfahrungen bei Fortbildungsveranstaltungen des <strong>B<strong>und</strong></strong>es zeigen, dass es gerade<br />
die ganz praktischen Fortbildungsangebote sind, die sich einer zeitlosen Beliebtheit<br />
erfreuen, auch <strong>und</strong> gerade bei Erwachsenen <strong>und</strong> gestandenen Spielplatzpädagogen<br />
o<strong>der</strong> langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeitern. Woher kommt dieser<br />
"Hunger" nach Handarbeit, nach Konkretem, Durchschaubarem?<br />
Offensichtlich verschafft es auch uns Erwachsenen noch eine tiefe Befriedigung auf<br />
das Werk (<strong>Werken</strong>) unserer Hände Arbeit zu schauen. Eine Befriedigung, die das<br />
Gefühl zurück lässt "ich kann etwas" o<strong>der</strong> "ich habe etwas zustande gebracht" <strong>und</strong><br />
zwar gerade in einer Zeit hochkomplexer Zusammenhänge, in <strong>der</strong> für den Einzelnen<br />
kaum noch erkennbar ist, was er selbst bewirkt <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Arbeitsteilung (<strong>und</strong> da<strong>mit</strong><br />
Entfremdung) ein nie gekanntes Ausmaß erreicht haben.<br />
Unseren <strong>Kin<strong>der</strong>n</strong> wird es wohl ähnlich ergehen: Das Gefühl etwas <strong>mit</strong> eigener Hände<br />
Arbeit geschaffen zu haben, etwas das seinen Zweck <strong>und</strong> Sinn erreicht <strong>und</strong> dessen<br />
Herstellung vollkommen durchschaubar ist, ist unersetzbar. Unersetzbar für unser<br />
Selbstwertgefühl, unser Selbstvertrauen <strong>und</strong> zur Stärkung unseres ICH. Dass dabei<br />
ganz nebenbei handwerkliche Fertigkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten, Konzentrationsvermögen,<br />
Vorstellungsvermögen o<strong>der</strong> sinnliches Wahrnehmungsvermögen geschult <strong>und</strong> entwickelt<br />
werden, sind eigentlich Sek<strong>und</strong>äreffekte, die aber nicht unerwähnt bleiben<br />
sollen <strong>und</strong> letztlich ja auch die Kompetenzen von <strong>Kin<strong>der</strong>n</strong> vergrößern <strong>und</strong> entwikkeln.<br />
Noch ein Wort zum Begriff des "<strong>Werken</strong>s": Oftmals wird diese Arbeit <strong>mit</strong> dem Begriff<br />
des Bastelns bezeichnet <strong>und</strong> darin schwingt so ein bisschen Belächeln <strong>mit</strong>, eben<br />
etwas, das <strong>mit</strong> richtiger Arbeit nicht viel zu tun hat. Dabei wird leicht verkannt, dass<br />
bspw. das Bauen eines Bootes, das nachher richtig schwimmt, echte Arbeit für die<br />
Kin<strong>der</strong> darstellt auch wenn das Produkt das hinten herauskommt ein Spielzeug ist.<br />
Spielen aber, ist die Arbeit des Kindes. Und ein so gestaltetes Werk hat eben kaum<br />
22 3
etwas zu tun <strong>mit</strong> dem oft sinnentleerten Basteln, bei dem womöglich <strong>mit</strong> ebenso<br />
künstlichen, wie fragwürdigen Materialien (Fimo, Moosgummi, Salzteig etc.) ebensolch<br />
fragwürdige Produkte hergestellt werden, <strong>der</strong>en Sinnhaftigkeit <strong>und</strong> Ästhetik<br />
sich einem auch beim zweiten Mal hinsehen kaum erschließen.<br />
Die hier beschriebenen Werkbeispiele folgen drei Themenbereichen, die in <strong>der</strong><br />
Spielplatzarbeit oftmals von gr<strong>und</strong>legen<strong>der</strong> Bedeutung sind: Wasser, Luft <strong>und</strong> Klang/<br />
Rhythmus (Musik). Sie sind nur einige Beispiele für eine Vielzahl von Möglichkeiten,<br />
die diese Themen für das <strong>Werken</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kin<strong>der</strong>n</strong> bieten. Zu jedem Werkbeispiel ist<br />
neben einer Bauanleitung <strong>und</strong> entsprechenden Skizzen angegeben, was an Werkzeug<br />
<strong>und</strong> Material erfor<strong>der</strong>lich ist, für welche Altersstufe es geeignet ist <strong>und</strong> auf was<br />
beson<strong>der</strong>s zu achten ist (Tipps). Auch eine ungefähre Zeitangabe, wie lange Kin<strong>der</strong><br />
für das Werkstück brauchen wird gegeben.<br />
Nun wünschen wir viel Spaß beim Bauen <strong>und</strong> Umsetzen!<br />
DAS LUFTBALLONBOOT<br />
Werkzeug Fuchsschwanzsäge<br />
Schraubzwinge<br />
Bohrmaschine<br />
Bohrer 6mm<br />
Forstnerbohrer o<strong>der</strong> Spiralbohrer <strong>mit</strong> Durchmesser des Besenstiels<br />
Metallsäge<br />
Metallfeile<br />
Material Holzbrettchen ca. 10 x 25 x 1,8 cm<br />
Ca 5 cm eines Besenstieles o<strong>der</strong> größeren R<strong>und</strong>holzes<br />
Metall- bzw. Alurohr (Klister) 6 mm Außendurchmesser<br />
1 Luftballon (nicht zu klein)<br />
Ggf. etwas wasserfesten Leim o<strong>der</strong> eine Heißklebepistole<br />
Alter <strong>und</strong> ab 6 Jahre<br />
Zeitbedarf ca. 1 - 1,5 Std.<br />
Bauanleitung<br />
Zunächst wird das Holzbrettchen in Bootform gebracht, indem vorne eine Spitze<br />
gesägt wird. Am besten wird dazu das Brett an einem stabilen Tisch o<strong>der</strong> einer Bank<br />
<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Schraubzwinge befestigt <strong>und</strong> jeweils links <strong>und</strong> rechts ein Dreieck abgesägt.<br />
Die Bootsgr<strong>und</strong>form kann dann noch geraspelt <strong>und</strong> gefeilt werden ggf. auch <strong>der</strong> Bug<br />
als R<strong>und</strong>ung ausgefeilt werden.<br />
Flötenrohres angepasst. Nun machen wir den ersten Blasversuch. Das Gr<strong>und</strong>prinzip<br />
dieses Flötentyps basiert darauf, dass <strong>der</strong> eingeblasene Luftstrom am Labium<br />
gebrochen <strong>und</strong> dadurch in Schwingung versetzt wird. Durch Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lage<br />
des Kernspaltes (nach oben o<strong>der</strong> unten schieben) <strong>und</strong> durch feilen des Labiums<br />
erfolgt nun die Feinabstimmung bis die Flöte tönt. Auch am Luftkanal des Kernspaltes<br />
kann noch gefeilt werden, allerdings ist es hier wie beim Labium, wir können<br />
durch Wegfeilen nur "Vergrößerungen" vornehmen, die irgendwann auch dazu führen<br />
können, dass die Flöte gar nicht mehr zum Klingen gebracht werden kann: also<br />
sehr behutsam vorgehen!<br />
Ohne die Grifflöcher, die wir ja noch nicht gebohrt haben, entlocken wir <strong>der</strong> Flöte<br />
ihren Gr<strong>und</strong>ton. In <strong>der</strong> angegebenen Länge ist dies ein D. Jetzt, wenn wir die größte<br />
Hürde genommen haben, bohren wir die Grifflöcher wie in <strong>der</strong> Tabelle angegeben.<br />
Zuerst werden sie <strong>mit</strong> einem Bleistift angezeichnet, dann angekörnt (Stahlnagel o<strong>der</strong><br />
4 21
DIE "SANITÄRFLÖTE"<br />
Werkzeug Metallsäge<br />
Metallfeile r<strong>und</strong> <strong>und</strong> halbr<strong>und</strong><br />
Feinsäge (für Holz)<br />
Feine Holzraspel halbr<strong>und</strong><br />
HSS Bohrer 4,5 mm<br />
Schleifpapier<br />
Einspannhilfe wie z.B. ein Schraubstock<br />
Material Kupferheizungsrohr 15 mm Durchmesser 30 cm lang<br />
4 cm Dübelholz, das möglichst genau den Innendurchmesser<br />
des Heizungsrohres haben sollte<br />
Alter ab 10 besser 12 Jahren<br />
Zeitaufwand sehr unterschiedlich 1 - 3 St<strong>und</strong>en<br />
Bauanleitung<br />
Die "Sanitärflöte" hat ihren Namen von ihrem Gr<strong>und</strong>material, einem Heizungsrohr.<br />
Ihr Bau ist nicht beson<strong>der</strong>s schwierig, sie zum Klingen zu bringen aber schon. Das<br />
Problem dabei ist, dass man oft nicht genau weiß, warum die eine Flöte klingt <strong>und</strong><br />
die an<strong>der</strong>e überhaupt nicht tut. Das Scheitern ist beim Bau dieses Instruments also<br />
einzuplanen! Einen Versuch ist sie aber allemal wert, weil wenn man sie zum Spielen<br />
kriegt, es ein wirklich anspruchsvolles Instrument ist <strong>und</strong> weil wir ja bekanntlich<br />
an unseren Herausfor<strong>der</strong>ungen wachsen.<br />
Als erstes sägen wir das Rohr auf die gewünschte Länge ab (siehe Tabelle). Eine<br />
längere Flöte gibt eine tiefere eine kürzere eine höhere Gr<strong>und</strong>stimmung. Dann wenden<br />
wir uns dem Flötenkopf zu <strong>mit</strong> dem Luftkeil (Labium) <strong>und</strong> dem M<strong>und</strong>stück <strong>mit</strong><br />
Kernspalt. Zunächst sägen wir einen Einschnitt <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Metallsäge <strong>und</strong> zwar 22 mm<br />
vom Rohrende senkrecht zur Rohrachse etwa 3mm tief. Danach wird die Schräge<br />
des Labiums gefeilt <strong>und</strong> zwar nicht zu steil (siehe Skizze). Der dabei entstehende<br />
Spalt sollte etwa 5 mm betragen. Die Feinabstimmung erfolgt später. Als nächstes<br />
wird das M<strong>und</strong>stück gefeilt <strong>und</strong> zwar <strong>mit</strong> <strong>der</strong> halbr<strong>und</strong>en Metallfeile. In das M<strong>und</strong>stück<br />
muss nun <strong>der</strong> Dübelstab (Kernspalt) eingepasst werden. Dazu müssen wir<br />
das Holz i.d.R. erst von seinem Durchmesser her anpassen. Es sollte fest im Rohr<br />
sitzen <strong>und</strong> Luft sollte nur durch den dafür vorgesehenen Spalt in die Flöte kommen.<br />
Nun können wir den Kernspalt auf die richtige Länge bringen: er sollte etwas über<br />
den senkrechten Schnitt des Labiums <strong>und</strong> über das M<strong>und</strong>stück herausragen (je 1 -<br />
2 mm). Mit einer feinen Feile wird <strong>der</strong> Kernspalt nun auf voller Länge abgeflacht, so<br />
dass eine leichte Schräge nach oben zum Labium hin entsteht (siehe Skizze). Wenn<br />
wir den Kernspalt nun in das Flötenrohr einsetzen, ist ein Einblaskanal entstanden<br />
dessen max. Höhe 1,5 mm beträgt. Das Dübelholz wird nun an das M<strong>und</strong>stück des<br />
20 5
Danach wird etwa 3 cm vom Heck entfernt ein Loch im Durchmesser des Besens<br />
gebohrt. Das Loch soll <strong>mit</strong>tig platziert werden <strong>und</strong> nur ca. 2/3 tief, also nicht durch<br />
ganze Brett, gebohrt werden.<br />
Von einem Besenstiel o<strong>der</strong> einem an<strong>der</strong>en R<strong>und</strong>holz (Mindestdurchmesser 1,8 cm)<br />
wird eine etwa 5 cm langes Stück abgesägt <strong>und</strong> dann ein 6 mm Loch in Achsrichtung<br />
ganz durch gebohrt. Der so entstandene "Kamin" wird in das Loch im Boot<br />
eingesetzt. Sollte <strong>der</strong> Kamin nicht ganz fest das Loch verschließen sollte <strong>der</strong> Kamin<br />
<strong>mit</strong> wasserfestem Leim o<strong>der</strong> einer Heißklebepistole abgedichtet werden.<br />
Nun benötigen wir noch ein etwa 6-8 cm langes Stück Metallrohr <strong>mit</strong> 6 mm Außendurchmesser.<br />
Am billigsten sind Alurohre (sog. Klister), die in jedem Baumarkt erhältlich<br />
sind. Jetzt bohren wir ein 6 mm-Loch von schräg unten in das Heck des<br />
Bootes <strong>und</strong> in den eingesteckten Kamin, so dass Luftdurchlass durch den Kamin<br />
gegeben ist. Nun wird das Metall- o<strong>der</strong> Aluröhrchen in das Loch im Heck des Bootes<br />
gesteckt. Das Röhrchen muss so lang sein, dass es unter die Wasserlinie reicht.<br />
Fertig ist das Luftballonboot.<br />
Tipps<br />
• Das Loch für das Alurohr unbedingt schräg von unten bohren, sonst tritt<br />
die Luft oberhalb <strong>der</strong> Wasserlinie aus <strong>und</strong> es gibt keine Antriebswirkung.<br />
• Das Kaminloch <strong>und</strong> das Loch für das Alurohr müssen dicht abschließen,<br />
so dass keine Luft seitlich entweichen kann, ggf. <strong>mit</strong> Heißkleber o. ä. abdichten.<br />
• Beim Sägen des Alurohres entstehen scharfe Kanten, die unbedingt <strong>mit</strong><br />
einer Feile abger<strong>und</strong>et werden müssen (Verletzungsgefahr!)<br />
Gebrauchsanweisung zum Fahren lassen<br />
Um das Boot nun schwimmen zu lassen, wird ein <strong>mit</strong>telgroßer Luftballon auf den<br />
Kamin gestülpt. Der Ballon wird durch das Aluröhrchen aufgeblasen. Das Röhrchen<br />
<strong>mit</strong> einem Finger zuhalten <strong>und</strong> das Boot ins Wasser setzen. Sobald <strong>der</strong> Finger das<br />
Röhrchen freigibt, tuckert das Boot von dannen. Um das Boot wie<strong>der</strong> bergen zu<br />
können, sollte das Gewässer nicht zu groß sein (Badewanne, Pferdetränke etc. eignen<br />
sich gut. Für eine kleine Regatta sollte es jedoch ein bisschen größer sein.)<br />
6 19
Tipps<br />
• Die Schellen lassen sich erheblich besser feilen, wenn sie in einen Schraubstock<br />
o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> einer Schraubzwinge eingespannt sind.<br />
• Wenn die Schellenpaare <strong>der</strong> Größe nach von unten nach oben auf dem<br />
Brett befestigt werden (groß unten klein oben) kann das Spielen variiert<br />
werden in dem man die tiefen Töne durch Festhalten ausblendet.<br />
• Die Schellen können auch auf einem schönen Ast o<strong>der</strong> Stock montiert<br />
werden<br />
• Verwenden wir anstelle Kupferblech Messingblech, wird <strong>der</strong> Klang noch<br />
schöner. Mit Weißblech z. B. Dosendeckeln kann das Sistrum auch gebaut<br />
werden. Ihr Klang ist jedoch deutlich "blecherner".<br />
• Haben wir keinen Treibhammer können wir einen normalen Schreinerhammer<br />
am Schleifbock o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Flex (Trennschleifer) zum<br />
Treibhammer umarbeiten.<br />
Spielen<br />
Das Sistrum ist ein Rhythmusinstrument <strong>und</strong> wird durch Schütteln o<strong>der</strong> gegen die<br />
Hand schlagen zum Klingen gebracht.<br />
DER SCHAUFELRADDAMPFER<br />
Werkzeug Fuchsschwanzsäge<br />
Laubsäge, Stechbeitel o<strong>der</strong> Stichsäge<br />
Hammer<br />
Schraubzwinge<br />
Von Vorteil ist auch eine Handgehrungssäge<br />
Material Holzbrettchen ca. 10 X 24 X 1,8 cm<br />
Weich- o<strong>der</strong> Hartholzleiste 4-5 mm stark, 4 cm breit <strong>und</strong> gut 16 cm lang<br />
2 Nägel etwa 35 mm lang<br />
2 gleichlange Haushaltsgummis<br />
Alter ab 7 Jahren<br />
Zeitbedarf ca. 1,5 St<strong>und</strong>en<br />
Bauanleitung<br />
Zunächst sägen wir wie beim Luftballonboot den Bug bzw. die Spitze des Bootes.<br />
Danach wird <strong>mit</strong> dem Fuchsschwanz am Heck jeweils etwa 2 cm vom Rand entfernt<br />
links <strong>und</strong> rechts r<strong>und</strong> 6 cm tief in Längsrichtung eingesägt um den notwendigen<br />
Platz für das Schaufelrad zu schaffen. Das Heckstück zwischen den beiden Sägeeinschnitten<br />
muss nun herausgetrennt werden. Dazu kann entwe<strong>der</strong> eine Laubsäge<br />
ein breiter Stechbeitel (beim Abtrennen bitte unbedingt ein ausreichend großes Brett<br />
unterlegen da<strong>mit</strong> das Boot auf <strong>der</strong> Unterseite nicht ausreißt) o<strong>der</strong> eine Stichsäge<br />
verwendet werden. Wenn Ihr eine Stichsäge verwendet, sollte diese ein sehr schmales<br />
Blatt haben o<strong>der</strong> Ihr müsst am Ende des Einschnittes ein ausreichend großes Loch<br />
bohren, da<strong>mit</strong> die Stichsäge "einfädeln" kann.<br />
Als nächstes bauen wir das Schaufelrad. Dazu sägen wir uns zwei jeweils 8 cm<br />
lange Stücke von <strong>der</strong> Holzleiste herunter. Beide Stücke werden nun exakt an <strong>der</strong><br />
Mitte <strong>der</strong> Längsseite bis zur Mitte <strong>der</strong> Breite eingesägt <strong>und</strong> zwar so, dass ein Spalt<br />
entsteht, <strong>der</strong> genau so breit ist wie die Leiste stark ist. Dies kann sowohl <strong>mit</strong> einer<br />
Laubsäge, einer Feinsäge o<strong>der</strong> einer Handgehrungssäge gemacht werden. Die beiden<br />
so entstandenen Schlitze werden ineinan<strong>der</strong> gesteckt so dass ein gleichschenkliges<br />
Kreuz entsteht.<br />
An den beiden "Heckschenkeln" des Bootes wird nun je ein Nagel <strong>mit</strong>tig <strong>und</strong> 1,5-2<br />
cm vom hinteren Rand entfernt eingeschlagen. Die Nägel sind unsere Aufhängung<br />
für das Schaufelrad. Über das Schaufelrad müsst Ihr nun die Gummis stülpen <strong>und</strong><br />
zwar über Kreuz, so dass in jedem Winkel des Rades ein Gummistrang verläuft. An<br />
den beiden Kreuzungspunkten <strong>der</strong> zwei Gummis werden diese nun über die beiden<br />
Nägel eingehängt: das Schaufelradboot ist nun "seetüchtig".<br />
18 7
Tipps<br />
• Nägel <strong>mit</strong>tig, nicht zu dicht am Rand einschlagen<br />
• Das Schaufelrad muss sowohl links <strong>und</strong> rechts als auch nach vorne ausreichend<br />
Platz haben da<strong>mit</strong> es nicht anstößt<br />
"Inbetriebnahme des Schaufelradbootes" Zum Fahren lassen des Bootes müsst Ihr<br />
das Schaufelrad aufziehen, das heißt Ihr dreht das Schaufelrad in seiner Halterung<br />
so lange, bis die Gummis sich anfangen zu kräuseln. Dann setzt Ihr das Boot ins<br />
Wasser <strong>und</strong> lasst das Rad los. Je nach dem ob Ihr das Rad vorwärts o<strong>der</strong> rückwärts<br />
aufgezogen habt, wird auch das Boot vorwärts o<strong>der</strong> rückwärts fahren. Das<br />
Schaufelradboot liebt die gleichen Gewässer wie sein Vetter das Luftballonboot!<br />
SISTRUM ODER SCHELLENSTOCK<br />
Werkzeug Zirkel, am besten ein Anreißzirkel<br />
Blechschere<br />
Metallfeile<br />
Schraubenzieher<br />
Metalltreibhammer (notfalls geht auch ein normaler Hammer <strong>mit</strong><br />
möglichst kugelförmigem Kopf)<br />
4 mm Bohrer HSS<br />
Raspel/Feile o<strong>der</strong> Stichsäge<br />
Material Holzbrett 25-30 cm lang, 8 cm breit, 1,6 cm stark<br />
Kupferblech 0,5-1mm stark, ca. 1 DIN 5 Seite groß<br />
3 Schrauben 3,5 X 40 mm<br />
1 Stück Diele <strong>mit</strong> einer etwa 2 cm tiefen kreisr<strong>und</strong>en Senke,<br />
Durchmesser etwa 8 cm als Treibhilfe für die Schellen<br />
Alter ab 8 - 9 Jahre<br />
Zeitaufwand 1,5 - 2 St<strong>und</strong>en<br />
Bauanleitung<br />
Das Sistrum ist ein echtes Musikinstrument, das einen schönen Klang hat <strong>und</strong> ähnlich<br />
dem Tamburin eingesetzt wird. Die Schellen werden paarweise auf einem Holzbrett<br />
angeordnet, immer eine etwas größere <strong>mit</strong> einer etwas kleineren. Schon <strong>mit</strong><br />
zwei Paaren klingt das Sistrum ganz gut. Hier bauen wir eines <strong>mit</strong> drei Paaren,<br />
wobei sowohl die Anzahl <strong>der</strong> Schellen als auch <strong>der</strong>en Durchmesser frei wählbar ist.<br />
Zunächst reißen wir auf dem Kupferblech 6 Kreise an <strong>mit</strong> folgenden Durchmessern:<br />
8 cm einmal, 7 cm zweimal, 5,5 cm zweimal <strong>und</strong> 4,5 cm einmal. Dabei sollte die<br />
Mitte <strong>der</strong> Kreise <strong>mit</strong> einem Nagel o<strong>der</strong> Körner markiert werden. Dann werden die<br />
Kreise <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Blechschere ausgeschnitten <strong>und</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Feile abger<strong>und</strong>et. Achtung,<br />
hier entstehen manchmal scharfe Grate, an denen man sich schneiden kann. Sind<br />
alle Kanten gefeilt, werden die Kreise <strong>mit</strong>tels <strong>der</strong> Treibhilfe <strong>und</strong> dem Hammer zu<br />
Schälchen bzw. Schellen ausgetrieben. Danach versehen wir alle sechs Kreise in<br />
<strong>der</strong> Mitte <strong>mit</strong> einem 4 mm Loch.<br />
Nun richten wir das Holzbrett, auf das die Schellen geschraubt werden sollen, indem<br />
wir <strong>mit</strong> einer Stichsäge o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> Raspel <strong>und</strong> Feile einen Griff ausbilden <strong>und</strong> die Ekken<br />
abr<strong>und</strong>en. Jetzt können die Schellen montiert werden: immer paarweise <strong>und</strong><br />
zwei <strong>mit</strong> unterschiedlichem Durchmesser zusammen auf das Brett schrauben. Die<br />
Schellen sollten ausreichend Spiel haben <strong>und</strong> ihre Innenwölbung zueinan<strong>der</strong> liegen.<br />
Fertig ist das Sistrum.<br />
8 17
Tipps<br />
• Der Stern kann auch aus einem Rad <strong>mit</strong> entsprechendem Durchmesser<br />
ausgesägt werden. Um die Einschnitttiefe fest zu legen kann <strong>mit</strong> dem Zirkel<br />
ein Innenkreis gezogen werden. Mittelpunkt markieren!<br />
• Das Anbringen eines Griffes z.B. ein altes Heft von einer Feile erleichtert<br />
das Drehen.<br />
• Die Ratsche kann auch aus Weichholz (Kiefer, Fichte) gebaut werden.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Stern hält aber nicht so lange <strong>und</strong> das Klangblatt (Leiste)<br />
reißt schneller ein.<br />
• Beim Aufleimen des Klangblattes (Leiste) muss auf die Drehrichtung geachtet<br />
werden. Je nach dem ob das Klangblatt auf <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Seite aufgeleimt wird, muss die Ratsche nachher links o<strong>der</strong> recht gedreht<br />
werden: d.h. vorher testen was einem angenehmer ist.<br />
Ratschen<br />
Das Lärminstrument wird in Betrieb genommen indem man den Dübelstab unten<br />
hält <strong>und</strong> durch Kreisbewegungen die Ratsche zum Drehen bringt.<br />
16 9
DER SCHRAUBFLÜGLER<br />
Werkzeug Grobe Feile o<strong>der</strong> feine Raspel<br />
Sandpapier<br />
Schraubzwinge<br />
6 mm Bohrer<br />
Ggf. Feinsäge/Fuchsschwanz <strong>mit</strong> feiner Zahnung, wenn <strong>der</strong> Sperrholzstreifen<br />
noch aus einer Platte ausgesägt werden muss<br />
Material Sperrholz 5 mm stark, 20 cm lang, 2 cm breit<br />
Dübelstab 6 mm <strong>und</strong> 20 cm lang<br />
Holzleim<br />
Alter ab 7 Jahre<br />
Zeitbedarf 30 - 45 min.<br />
Bauanleitung<br />
Zunächst wird <strong>der</strong> Flügel o<strong>der</strong> Rotor des Schraubflüglers angefertigt. Die Form des<br />
Rotors entspricht <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>form nahezu aller Tragflächen, Windrä<strong>der</strong>, Bumerangs<br />
<strong>und</strong> da<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Form eines Vogelflügels. Sie hat eine flach abfallende Seite <strong>und</strong> eine<br />
steilabfallende Seite, die beim Fliegen immer in den Wind gerichtet ist (siehe<br />
Querschnittsskizze). Nachdem wir die Mitte des Holzstreifens markiert haben, befestigen<br />
wir den Sperrholzstreifen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Schraubzwinge an einem Tisch <strong>und</strong> feilen/<br />
raspeln zunächst die flachabfallenden Seiten des Rotors. Dabei sollte jedoch 1-1,5mm<br />
<strong>der</strong> Holzstärke stehen bleiben. Anschließend werden die steilabfallenden Seiten des<br />
Rotors gefeilt. Die so gestalteten Flächen sollten nun <strong>mit</strong> Sandpapier fein geschliffen<br />
werden, denn je glatter die Oberfläche ist, desto besser sind die Flugeigenschaften.<br />
Jetzt wird an <strong>der</strong> markierten Mitte des Rotors ein 6 mm-Loch gebohrt<br />
in das das Dübelholz eingeleimt wird. Wenn <strong>der</strong> Leim fest ist, kann <strong>der</strong> Schraubflügler<br />
zum Jungfernflug starten.<br />
Tipps<br />
• Wenn <strong>der</strong> Dübelstab unten angespitzt wird, dreht sich <strong>der</strong> Schraubflügler<br />
auch noch nach <strong>der</strong> Landung auf dem Boden<br />
• Beim Fliegen lassen Drehrichtung beachten: die steil abfallende Seite muss<br />
immer in den Wind gedreht werden<br />
• Als Rotormaterial eignet sich pappelfurniertes Sperrholz beson<strong>der</strong>s gut.<br />
Es ist zwar etwas schwerer zu bearbeiten weil es u.U. ausreißt aber dafür<br />
schön leicht (bessere Flugeigenschaften)<br />
RATSCHE<br />
Werkzeug Fuchsschwanzsäge<br />
Feinsäge<br />
Stechbeitel <strong>und</strong> Holzhammer<br />
Schraubzwinge<br />
Bohrer <strong>mit</strong> 8mm <strong>und</strong> 8,5 mm<br />
Material Hartholzbrett 27 cm lang, 10 cm breit, ca. 1,8 cm stark<br />
Hartholzleiste 2-3 mm stark, 4 cm breit <strong>und</strong> etwa 12 cm lang<br />
Dübelstab geriffelt 8 mm Durchmesser 25 cm lang<br />
Holzleim o<strong>der</strong> Nagel<br />
Alter 8 Jahre <strong>mit</strong> etwas Hilfe<br />
Zeitbedarf 1,5 St<strong>und</strong>en<br />
Bauanleitung<br />
Bei <strong>der</strong> Ratsche handelt es sich nicht um ein Musikinstrument, son<strong>der</strong>n um ein Lärminstrument,<br />
das sei vorweg gesagt!<br />
Zunächst wird ein 7 cm langes Stück vom Hartholzbrett abgesägt aus dem wir später<br />
einen sechseckigen Stern aussägen. Den verbleibenden Rest sägen wir in <strong>der</strong><br />
Mitte <strong>der</strong> Breitseite zweimal etwa 8 cm tief ein, so dass ein Spalt von etwa 2,5 cm<br />
entsteht, wenn wir das Stück zwischen den beiden Sägeschnitten <strong>mit</strong> dem Stechbeitel<br />
ausstemmen. Dies kann auch <strong>mit</strong> einer Stichsäge o<strong>der</strong> sogar <strong>mit</strong> einer Laubsäge<br />
gemacht werden. Danach nehmen wir das abgesägte 7 cm-Stück <strong>und</strong> konstruieren<br />
einen Sechsstern <strong>mit</strong>tels zweier gleichschenkliger Dreiecke darauf. Der Außendurchmesser<br />
sollte 7 cm betragen <strong>der</strong> Innendurchmesser etwa 4,5 cm. Zeichne,<br />
bevor Du denn Stern <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Feinsäge aussägst, den Mittelpunkt des Sternes ein.<br />
Der Stern sollte möglichst exakt ausgesägt werden, sonst bleibt die Ratsche hängen<br />
o<strong>der</strong> läuft an manchen Stellen leer. Danach wird ein 8 mm-Loch in die Mitte des<br />
Sterns gebohrt. Mit dem 8,5 mm-Bohrer wird nun von oben durch die beiden Schenkel<br />
ein Loch gebohrt, das etwa 3,5 cm vom Rand entfernt <strong>und</strong> <strong>mit</strong>tig sein muss!<br />
Nun stecken wir den Dübelstab durch das Brett bis zum Spalt, stecken den Stern auf<br />
<strong>und</strong> klopfen den Stab durch, bis er oben herauskommt. Der Stern muss <strong>mit</strong> dem<br />
Dübelstab fest verb<strong>und</strong>en werden indem wir ihn entwe<strong>der</strong> einleimen o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> einem<br />
Nagel fixieren (vorbohren!). Als letzter Schritt muss nun die dünne Hartholzleiste,<br />
das Klangblatt, so auf dem Brett befestigt werden, dass <strong>der</strong> Stern sie beim Drehen<br />
hochlupfen kann. Am besten klemmt man die Leiste <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Schraubzwinge fest <strong>und</strong><br />
versucht durch Verschieben <strong>der</strong> Leiste die optimale Position zu finden. An dieser<br />
Stelle wird die Leiste (das Klangblatt) festgeleimt. Um die Ratsche gleich ausprobieren<br />
zu können, kann das Klangblatt zusätzlich auch <strong>mit</strong> ein paar kleinen Schräubchen<br />
fixiert werden (Vorbohren).<br />
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Fliegen lassen des Schraubflüglers<br />
Um den Schraubflügler fliegen zu lassen, drücken wir das Dübelholz <strong>mit</strong> den Fingerspitzen<br />
<strong>der</strong> rechten Hand gegen den Handballen <strong>der</strong> linken Hand (Rotor nach oben,
centstückes nach vorne o<strong>der</strong> hinten dies behoben werden. Die Feinjustierung bzw.<br />
Steuerung erfolgt wie unter Tipps angegeben.<br />
Dübelstab senkrecht). Dann schnellen wir <strong>mit</strong> <strong>der</strong> rechten Hand nach vorne <strong>und</strong><br />
drücken den Dübelstab gleichzeitig gegen die linke Hand. Durch die Handbewegung<br />
beginnt <strong>der</strong> Schraubflügler sich zu drehen. Wenn er sich am schnellsten dreht, lassen<br />
wir ihn los.<br />
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Linkshän<strong>der</strong> sollten den Rotor genau umgekehrt feilen, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> rechten Hand gegenhalten<br />
<strong>und</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> linken nach vorne schnellen. Das gleiche gilt für Rechtshän<strong>der</strong>,<br />
die ihren Rotor verkehrt herum gefeilt haben.<br />
SCHRAUBFLÜGLER MIT ABHEBENDEM ROTOR<br />
Werkzeug Wie beim Schraubflügler, jedoch anstatt des 6 mm Bohrers einen Bohrer<br />
in Stärke <strong>der</strong> Nägel<br />
Material Wie beim Schraubflügler jedoch zusätzlich zwei Nägel (ca. 35 mm lang),<br />
etwas Bindedraht o<strong>der</strong> ein gutes Klebeband <strong>und</strong> einen 8 mm statt eines<br />
6 mm Dübelstabes<br />
Alter ab 7 Jahre<br />
Zeitbedarf ca. 45 min.<br />
Bauanleitung<br />
Das Gr<strong>und</strong>prinzip ist das gleiche wie beim normalen Schraubflügler jedoch fliegt<br />
hier nur <strong>der</strong> Rotor weg ohne den Dübelstab. Der Rotor wird genauso gefeilt wie<br />
vorher (nicht vergessen die Mitte zu markieren). Wenn er fein geschliffen ist legen<br />
wir ihn zur Seite <strong>und</strong> präparieren den Dübelstab, in dem wir am oberen Ende zwei<br />
sich genau gegenüberliegende Nägel parallel zum Dübelholz befestigen. Die Nägel<br />
stehen <strong>mit</strong> ihrer Spitze nach oben <strong>und</strong> überragen den Dübelstab etwa 4-5 mm. Die<br />
Nägelköpfe können so gut es geht in das Dübelholz eingedrückt (Zange) o<strong>der</strong> eingeschlagen<br />
(Hammer) werden. Dann werden sie <strong>mit</strong> Bindedraht o<strong>der</strong> Klebeband fixiert.<br />
Den Rotor versehen wir nun links <strong>und</strong> rechts <strong>der</strong> Mitte <strong>mit</strong> zwei kleinen Löchern,<br />
die groß genug sind um die Nägel durchzustecken <strong>und</strong> den gleichen Abstand<br />
voneinan<strong>der</strong> haben wie die Spitzen <strong>der</strong> Nägel. Der Rotor kann nun auf den Dübelstab<br />
aufgesteckt werden. Er sollte waagerecht d.h. ausballanciert drauf liegen <strong>und</strong> die<br />
Nägel locker in den Löchern liegen.<br />
Fliegen lassen<br />
Dieses Fluggerät wird genauso zum Fliegen gebracht wie <strong>der</strong> normale Schraubflügler,<br />
jedoch hebt sich <strong>der</strong> Rotor bei einer entsprechenden Drehzahl von selbst ab. Oftmals<br />
müssen jedoch hier noch Korrekturen an <strong>der</strong> "Abschussrampe" o<strong>der</strong> am Rotor<br />
vorgenommen werden. Hebt <strong>der</strong> Rotor nicht ab kann dies an <strong>der</strong> Drehrichtung liegen,<br />
an zu langen Nägeln, zu kleinen Löchern o<strong>der</strong> daran, dass <strong>der</strong> Rotor nicht<br />
ausbalanciert ist. Hier müsst Ihr entwe<strong>der</strong> die Drehrichtung än<strong>der</strong>n, die Nägel einkürzen,<br />
die Löcher ausweiten o<strong>der</strong> den zu langen Flügel einkürzen. Der Schraubflügler<br />
<strong>mit</strong> abhebendem Rotor ist etwas anspruchsvoller zu bauen, erfor<strong>der</strong>t mehr Geduld<br />
<strong>und</strong> Geschicklichkeit ist aber dadurch auch eine größere Herausfor<strong>der</strong>ung für den/<br />
die Flugobjektbauer/bauerin.<br />
DOPPELRUMPFWURFGLEITER<br />
Werkzeug Schere<br />
Cutter bzw. Teppichmesser<br />
Material DIN A 4 Bogen Halbkarton (120 g/qm)<br />
1 Eincentstück<br />
kleines Stückchen doppelseitiges Klebeband<br />
Alter ab 7 Jahre<br />
Zeitbedarf ca. 20 min<br />
Bauanleitung<br />
Dieses Flugobjekt wird nur aus Papier gebaut <strong>und</strong> man benötigt fast kein Werkzeug.<br />
Dazu kommt, dass seine Flugeigenschaften ausgesprochen gut sind <strong>und</strong> <strong>der</strong> Flieger<br />
fast immer gelingt. Das zusammen genommen macht ihn beson<strong>der</strong>s geeignet<br />
für unsere Zwecke o<strong>der</strong> für Freizeiten <strong>mit</strong> <strong>Kin<strong>der</strong>n</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen. Der Doppelrumpfgleiter<br />
besteht aus drei Teilen: den Tragflächen, dem Rumpf <strong>und</strong> dem Höhenru<strong>der</strong>.<br />
Die entsprechenden Schablonen findet Ihr maßstabsgetreu in <strong>der</strong> Mitte dieses<br />
Heftes. Ihr könnt sie abpausen o<strong>der</strong> direkt ausschneiden auf den Halbkarton<br />
legen <strong>und</strong> ausschneiden. Achtet darauf, dass Ihr den Karton für den Rumpf an einem<br />
Ende des Bogens ausschneidet, <strong>der</strong> vorher umgefaltet wurde. Nur so bekommt<br />
ihr den "Doppelrumpf", nachdem <strong>der</strong> Flieger seinen Namen hat. Nach dem Ausschneiden,<br />
schneidet ihr an den beiden gekennzeichneten Stellen des Rumpfes <strong>mit</strong><br />
dem Cutter die Schlitze für die Tragflächen <strong>und</strong> das Höhenru<strong>der</strong>. Nun schiebt Ihr<br />
beide Teile von <strong>der</strong> Mitte des Rumpfes zuerst in die eine Rumpfseite dann in die<br />
an<strong>der</strong>e. Am Schluss klebt Ihr ganz in die Spitze des Fliegers von innen links <strong>und</strong><br />
rechts ein Stück beidseitiges Klebeband <strong>und</strong> legt das Eincentstück hinein. Mit <strong>der</strong><br />
Münze kann <strong>der</strong> Flieger austariert werden.<br />
Tipps<br />
• Soll <strong>der</strong> Flieger mehrmals o<strong>der</strong> von vielen gebaut werden, lohnt es sich auf<br />
jeden Fall eine Schablone aus dünnem, festen Sperrholz anzufertigen.<br />
• Für eine Richtungsjustierung des Fliegers nach oben/unten o<strong>der</strong> nach links/<br />
rechts werden die Tragflächen ca. 1,5 cm vom äußeren Rand jeweils 0,5<br />
cm eingeschnitten <strong>und</strong> die eingeschnittenen Flügelenden nach oben o<strong>der</strong><br />
unten gebogen (Links-Rechtssteuerung). Am Höhenru<strong>der</strong> wird das gleiche<br />
ca. 1 cm vom äußeren Rand <strong>und</strong> auch 0,5 cm tief gemacht. Durch nach oben<br />
o<strong>der</strong> unten biegen kann <strong>der</strong> Flieger nach oben o<strong>der</strong> unten gelenkt werden.<br />
Fliegen lassen<br />
Der Flieger wird etwa in <strong>der</strong> Mitte des Rumpfes unten gehalten <strong>und</strong> nach vorne<br />
geworfen. Ist <strong>der</strong> Flieger kopflastig o<strong>der</strong> hecklastig kann durch Versetzen des Ein-<br />
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