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Gesetze und Planungsgrundlagen - Bund der Jugendfarmen und ...

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<strong>Gesetze</strong><br />

Planungsgr<strong>und</strong>lagen<br />

Arbeitsheft Nr. 17<br />

<strong>und</strong>


Inhalt Seite<br />

<strong>Gesetze</strong> <strong>und</strong> Planungsgr<strong>und</strong>lagen<br />

für pädgogisch betreute Spielplätze 1<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Platzgestaltung,<br />

Betreuung <strong>und</strong> Ausstattung 2<br />

1. Orientierungswerte für Flächenaufteilung 2<br />

2. Orientierungswerte für die Aufteilung <strong>der</strong><br />

beheizbaren Räumlichkeiten 3<br />

3. Orientierungswerte für die Arbeitskräftebedarfsberechnung<br />

4<br />

4. Qualitative Ausstattung / Erfahrungsfel<strong>der</strong> 4<br />

5. Behin<strong>der</strong>tengerechte Gestaltung 6<br />

__________________________________________________________________<br />

Herausgeber: B<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendfarmen</strong> <strong>und</strong> Aktivspielplätze e.V.<br />

Haldenwies 14<br />

70567 Stuttgart<br />

Tel.: 0711-6872302 Fax: 0711-6788569<br />

Email: bdja@bdja.org http://www.bdja.org<br />

Stuttgart im September 2002<br />

© B<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendfarmen</strong> <strong>und</strong> Aktivspielplätze e.V.,<br />

Stuttgart<br />

Text: Oliver Ginsberg, Berlin<br />

Gestaltung: Hans-Jörg Lange, Leinfelden-Echterdingen<br />

Illustration: Felix Bremstahler, Stuttgart<br />

_________________________________________________________________________


<strong>Gesetze</strong> <strong>und</strong> Planungsgr<strong>und</strong>lagen für pädagogisch<br />

betreute Spielplätze<br />

Spielen ist die Arbeit des Kindes. Im Spiel setzen sich Kin<strong>der</strong> mit sich, den an<strong>der</strong>en<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Umwelt auseinan<strong>der</strong>. Kin<strong>der</strong> brauchen zu ihrer ges<strong>und</strong>en Entwicklung naturnahe,<br />

gestaltbare Räume <strong>und</strong> die Möglichkeit sich im Spiel zu entfalten. Die b<strong>und</strong>esdeutsche<br />

Gesetzgebung hat dieser Erkenntnis Rechnung getragen, indem sie<br />

<strong>Gesetze</strong>sgr<strong>und</strong>lagen geschaffen hat, die die Errichtung von pädagogisch betreuten<br />

Spielplätzen ermöglicht.<br />

Das Achte Sozialgesetzbuch (SGB VIII - auch bekannt als "Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfegesetz")<br />

verpflichtet die Träger <strong>der</strong> öffentlichen Jugendhilfe, also in <strong>der</strong> Regel die<br />

Kommunen, jungen Menschen, die zur För<strong>der</strong>ung ihrer Entwicklung erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Angebote <strong>der</strong> Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen (§11 in Verbindung mit §3):<br />

Diese "sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen <strong>und</strong> von diesen mitbestimmt<br />

<strong>und</strong> mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen <strong>und</strong> zur gesellschaftlichen<br />

Mitverantwortung <strong>und</strong> zu sozialem Engagement anregen <strong>und</strong> hinführen."<br />

Entgegen landläufigen Annahmen handelt es sich also hier nicht um freiwillige,<br />

son<strong>der</strong>n um - freilich nicht individuell einklagbare - Pflichtleistungen <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand.<br />

Zu diesen im SGB VIII erwähnten Angeboten gehören auch die pädagogisch betreuten<br />

Spielplätze. Einige Kommunen <strong>und</strong> Län<strong>der</strong> haben dies inzwischen in soweit konkretisiert,<br />

dass sie Bedarfswerte für die Einrichtung dieser Plätze formuliert haben.<br />

So sieht <strong>der</strong> Jugendfreizeitstättenplan des Landes Berlin vor, dass für 4.8% <strong>der</strong> Altersgruppe<br />

von 6-25 Jährige, Freizeitplätze auf pädagogisch betreuten Spielplätzen<br />

einzurichten sind.<br />

Freiraumplanerische Bedarfswerte sind darüber hinaus oftmals in Kin<strong>der</strong>spielplatzgesetzen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Spielraumentwicklungsplanung vorgesehen.<br />

Durch die Bauleitplanung sind Möglichkeiten zur Anlage öffentlicher Spielplätze seien<br />

es betreute o<strong>der</strong> unbetreute zu eröffnen. Nach §1(5)3. Baugesetzbuch sind dabei<br />

"insbeson<strong>der</strong>e die Bedürfnisse <strong>der</strong> Familien, <strong>der</strong> jungen <strong>und</strong> alten Menschen <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ten, die Belange des Bildungswesens <strong>und</strong> von Sport, Freizeit <strong>und</strong> Erholung"<br />

zu berücksichtigen,<br />

Bei <strong>der</strong> heutigen Siedlungsstruktur <strong>und</strong> Verkehrsdichte sind für Kin<strong>der</strong> im Interesse<br />

ihrer Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit Kin<strong>der</strong>spielplätze erfor<strong>der</strong>lich. Schon im Flächennutzungsplan<br />

können deshalb Flächen für Spielanlagen dargestellt werden (§5(2)2.<br />

B<strong>und</strong>esbaugesetz). Im Bebauungsplan können Kin<strong>der</strong>spielplätze rechtsverbindlich<br />

als öffentliche Grün- o<strong>der</strong> Gemeinbedarfsflächen o<strong>der</strong> als Flächen für Gemeinbedarfsanlagen,<br />

die für Wohngebiete erfor<strong>der</strong>lich sind, festgesetzt werden (vgl.: BauGB<br />

§9(1) 4.,5.,15. & 22.<br />

8 1


In den Bauordnungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> (Landesbauordnungen) finden sich weitere Aussagen<br />

über die Voraussetzungen <strong>der</strong> Ausweisung von Flächen für Spielplätze. Durch<br />

die Bauordnung wird den Gemeinden auferlegt, Spielflächen auszuweisen. Wie diese<br />

Flächen gestaltet werden o<strong>der</strong> ob gar ein pädagogisch betreuter Spielplatz errichtet<br />

wird, hängt allerdings auch ab vom Engagement betroffener Eltern <strong>und</strong> Bürger<br />

<strong>und</strong> Bürgerinnen.<br />

Einige sinnvolle Hinweise für die Planung bzw. Ausstattung von pädagogisch betreuten<br />

Spielplätzen finden sich auch in Abs 4.3.8. <strong>der</strong> DIN-Norm 18034 "Spielplätze<br />

<strong>und</strong> Freiräume zum Spielen" von 1998. Es handelt sich allerdings lediglich um Empfehlungen<br />

ohne gesetzlich bindenden Charakter. Konkrete Zahlen zum Flächenbedarf<br />

finden sich in <strong>der</strong> DIN-Norm seit <strong>der</strong> letzten Überarbeitung lei<strong>der</strong> nicht mehr.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Platzgestaltung, Betreuung <strong>und</strong> Ausstattung<br />

Es wird sich <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> die an<strong>der</strong>e die Frage gestellt haben, ob <strong>der</strong> Betrieb <strong>und</strong><br />

die Errichtung einer Jugendfarm o<strong>der</strong> eines Aktivspielplatzes nicht sehr aufwendig<br />

ist <strong>und</strong> wie viel an Ausstattung denn notwendig ist. Zunächst ist festzustellen, dass<br />

ein provisorischer Betrieb auch mit sehr geringem Aufwand möglich ist: ein Gelände,<br />

ein alter Bauwagen o<strong>der</strong> eine alte Baracke, ein wenig Werkzeug, ein LKW voll<br />

Holzpaletten, ein paar engagierte Leute <strong>und</strong> vielleicht noch ein paar Schafe, Kaninchen<br />

o<strong>der</strong> ein Esel - damit kann schon viel passieren. Auf Dauer lässt sich mit dieser<br />

"Ausstattung" allerdings nicht vernünftig <strong>und</strong> sinnvoll arbeiten.<br />

Aber auch ein Platz mit hauptamtlichen Kräften, einem festen Haus, Werkstätten,<br />

einem Hüttenbaubereich, Feuer- <strong>und</strong> Wasserstelle, Tieren <strong>und</strong> einer abwechslungsreich<br />

gestalteten Spiellandschaft ist im Vergleich zu den öffentlichen Leistungen, die<br />

für Einzelfallbetreuung vernachlässigter o<strong>der</strong> durch Bewegungsmangel geschädigter<br />

Kin<strong>der</strong> ausgegeben werden muss, geradezu kostengünstig. Im Folgenden stellen<br />

wir Orientierungswerte für die Anlage von pädagogisch betreuten Spielplätzen<br />

dar.<br />

1. Orientierungswerte für Flächenaufteilung<br />

Die nachstehenden Orientierungswerte gelten für einen optimal ausgestatteten Platz<br />

mit etwa 15.000 m² Gr<strong>und</strong>fläche. Die prozentualen Anteile können auch für Einrichtungen<br />

bis r<strong>und</strong> 6.000 m² angewendet werden. Darunter sind qualitative Abstriche<br />

zu machen.<br />

• Schwellen sollten nicht höher als 3 cm sein.<br />

• Im Gartenbereich <strong>und</strong> im Spielbereich sollte ein Teil <strong>der</strong> Anlagen immer auch<br />

die Nutzung vom Rollstuhl aus ermöglichen (z.B. Hochbeete)<br />

• Wegen möglicher Sichtbehin<strong>der</strong>ung ist immer ein Kopffreiraum von 200 cm<br />

Höhe einzuhalten. Gegebenenfalls sind an Hin<strong>der</strong>nissen taktile Orientierungshilfen<br />

anzubringen.<br />

• Längere Wege sollten in Abständen von ca. 15-20 m durch Ruhe- <strong>und</strong> Kontaktzonen<br />

aufgelockert sein.<br />

• Gelän<strong>der</strong> können eine Hilfe für Gehbehin<strong>der</strong>te sein <strong>und</strong> auch die Orientierung<br />

erleichtern. Sie sollten aber eine einheitliche Höhe von 85 cm aufweisen.<br />

Dementsprechend ist darauf zu achten, dass Zäune von Gehegen immer auch<br />

eine Querstrebe in dieser Höhe aufweisen.<br />

• An Böschungen, Rampen, Brücken etc. ist immer ein seitlicher Radabweiser<br />

von mindestens 10 cm Höhe anzubringen.<br />

• Mindestens eine behin<strong>der</strong>tengerechte Toilette sollte immer vorhanden sein<br />

Diese wenigen Punkte können bei einer Neuplanung ohne großen Aufwand berücksichtigt<br />

werden <strong>und</strong> ermöglichen einem Großteil von Körperbehin<strong>der</strong>ten die selbständige<br />

Nutzung <strong>der</strong> Einrichtung.<br />

2 7


zung pflanzlicher <strong>und</strong> tierischer Produkte als Futter- bzw. Nahrungsmittel, für medizinische<br />

Zwecke o<strong>der</strong> im technischen Bereich durch die Verwendung als nachwachsende<br />

Rohstoffe.<br />

• Der kreativ-schöpferische Bereich steht für den kulturpädagogischen Ansatz<br />

im engeren Sinn. Er beinhaltet künstlerische Angebote wie Malen, Theater, Musik,<br />

aber auch zirkuspädagogische Elemente <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Mittel sich selbst auszudrükken<br />

<strong>und</strong> darzustellen. Dabei wird die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit traditionellen Materialien<br />

<strong>und</strong> Techniken genauso geför<strong>der</strong>t wie <strong>der</strong> Umgang mit Neuem o<strong>der</strong> Unüblichem<br />

bzw. die Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung eigener Ideen.<br />

5. Behin<strong>der</strong>tengerechte Gestaltung<br />

Behin<strong>der</strong>te Menschen <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong>n sind von einer Vielzahl<br />

von Aktivitäten in unserer Gesellschaft ausgeschlossen <strong>und</strong> zwar auch dann, wenn<br />

sie sich im Prinzip auch selbstständig bewegen können. Ihnen sollte gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

die Nutzung je<strong>der</strong> öffentlichen Einrichtung ermöglicht werden, also auch die Nutzung<br />

von <strong>Jugendfarmen</strong> <strong>und</strong> Aktivspielplätzen.<br />

Diese For<strong>der</strong>ung führt oftmals zu dem Missverständnis, dass beispielsweise keine<br />

risikoreichen Anlagen <strong>und</strong> Hin<strong>der</strong>nisse mehr vorhanden sein sollten. Tatsächlich<br />

geht es aber vor allem darum, behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong> überhaupt in die Nutzung einzubeziehen<br />

<strong>und</strong> ihnen zumindest die wichtigsten Wege <strong>und</strong> Räumlichkeiten zugänglich<br />

zu machen.<br />

Die Beschäftigung beispielsweise mit Tieren ist für behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong> genauso spannend<br />

wie für nicht behin<strong>der</strong>te <strong>und</strong> über das Medium Tier können auch zwanglose<br />

Kontakte zwischen behin<strong>der</strong>ten <strong>und</strong> nicht behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Erwachsenen<br />

entstehen. Es sollen hier nicht sämtliche Planungsregeln für barrierefreie Gestaltung<br />

wie<strong>der</strong>gegeben werden, son<strong>der</strong>n nur auf ein paar einfache Gr<strong>und</strong>sätze hingewiesen<br />

werden, die aber schon einen Großteil <strong>der</strong> üblichen Nutzungsschwierigkeiten<br />

beseitigen helfen:<br />

• Die Hauptwege sollten gr<strong>und</strong>sätzlich breit genug sein, damit sich zwei Rollstuhlfahrerinnen<br />

aneinan<strong>der</strong> vorbei bewegen können (ca. 150 cm). Sie sollten<br />

außerdem möglichst eben <strong>und</strong> ohne Rillen sein, in denen sich die Rä<strong>der</strong><br />

verkannten können. Das Weggefälle sollte nicht steiler als 6% sein.<br />

• Zum Rangieren <strong>und</strong> Wenden brauchen Rollstuhlfahrer in etwa eine Gr<strong>und</strong>bewegungsfläche<br />

von 150x150 cm bzw. eine Kreisfläche von 150 cm Durchmesser.<br />

Dieser Freiraum ist beson<strong>der</strong>s wichtig im Sanitärbereich, an Ein<strong>und</strong><br />

Ausgängen, bei<strong>der</strong>seits von Rampen <strong>und</strong> Treppen, an Ruhezonen <strong>und</strong><br />

Sitzgelegenheiten etc.<br />

Flächennutzung Flächenanteil<br />

absolut prozentual<br />

Spiel- <strong>und</strong> Sportflächen 3.500 - 4.500 m² 23-30 %<br />

Gebäude <strong>und</strong> Stallungen 500 - 1.000 m² 3-7 %<br />

Gehege <strong>und</strong> Reitflächen 1.000 - 2.000 m² 7-13 %<br />

Wiese <strong>und</strong> Weidefläche 5.000 - 6.000 m² 33-40 %<br />

Obst- <strong>und</strong> Gemüsegärten 1.000 - 1.500 m² 7-10 %<br />

Brachfläche / Gehölze / Naturteich 750- 1.500 m² 5-10 %<br />

Befestigte Wege- <strong>und</strong> Platzflächen 750- 1.000 m² 5-7 %<br />

Gesamtfläche 12.500-17,500 m² 100 %<br />

2. Orientierungswerte für die Aufteilung <strong>der</strong> beheizbaren Räumlichkeiten<br />

Im Folgenden sind Werte für beheizte Räumlichkeiten mit einer Gesamtfläche von<br />

100 bzw. 250m² angegeben. In diesem Bereich bewegt sich die notwendige Gr<strong>und</strong>aus-stattung<br />

für 50 bis 100 Kin<strong>der</strong>. Bei geringerem Raumangebot sind qualitative<br />

Abstriche zu machen. Bei zusätzlichem Raumangebot lassen sich die Angebote<br />

erweitern. Bei einer deutlichen Überdimensionierung besteht allerdings die Gefahr,<br />

dass sich <strong>der</strong> Spielbetrieb vom Freien zu sehr ins Haus verlagert. Sinnvoll kann ein<br />

größeres Raumangebot dann sein, wenn <strong>der</strong> Platz als zentrale Nachbarschaftseinrichtung<br />

sehr stark von unterschiedlichen Altersgruppen genutzt wird.<br />

Nutzungsbereich Gr<strong>und</strong>stufe Ausbaustufe<br />

Aufenthaltsräume / Gruppenräume 40 m² 60 m²<br />

Küchenbereich 15 m² 25 m²<br />

Verpflegungsraum / Café 10 m² 45 m²<br />

Sanitärbereich 10 m² 15 m²<br />

Werkstätten / Lagerräume 15 m² 45 m²<br />

Büro 10 m² 10 m²<br />

separater Veranstaltungsraum - 50 m²<br />

Gesamtfläche 100 m² 250 m²<br />

6 3


3. Orientierungswerte für die Arbeitskräftebedarfsberechnung<br />

Auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage von 6 Öffnungstagen in <strong>der</strong> Woche je 6 St<strong>und</strong>en:<br />

Pädagogische Betreuung Hilfssarbeiten Management<br />

52 Wo/a x 6d/Wo x 2 Betreuer 365d/a<br />

h/a h/a h/a<br />

Vorbereitungszeit * Tierpflege Leitungsaufgaben<br />

0,5h/d x 2 B x 312d 312 2h/d x 365d 730 12h/wo x 52 wo 624<br />

Pädagogische Arbeit* Wartungs- Finanzbuchhaltung/<br />

6,0h/d x 2B x 312d 3.744 arbeiten <strong>und</strong> Verwaltung<br />

Instandhaltung 4h/wo x 52wo 208<br />

Nachbereitung* 2h/d x 365d 730<br />

0,5h/d x 2 B x 312d 312<br />

Teamgespräch Teamgespräch 138<br />

3h/wo x 46 wo/a x 2B 368 3h/wo x 46 Wo/a<br />

Supervision Supervision<br />

11mo x 2h x 2B 44 22<br />

SUMME 4.780 1.598 834<br />

Arbeitskräftebedarf 3,0 1,0 0,5<br />

Abkürzungen: a= Jahr. mo= Monat. wo= Woche. d= Tag. h= St<strong>und</strong>e, B= Betreuer<br />

Das Arbeitsvermögen einer Vollzeitkraft, abzüglich Urlaubszeit <strong>und</strong> Feiertagen, Weiterbildung<br />

<strong>und</strong> Krankheit wird auf ca.1.600h/a veranschlagt<br />

* Vorbereitungszeit beinhaltet: Sicherheitsprüfungen, Einkäufe, Dienstplanung, Tagesabsprachen,<br />

Planung/Organisation v. Festen, Einweisung neuer Mitarbeiter, Arbeitsschutzbelehrung,<br />

Übergabe an an<strong>der</strong>e Betreuer<br />

Pädagogische Arbeit beinhaltet: Betreuung von Ki/Ju auf dem Gelände. bei Ausflügen u.<br />

Fahrten, Gespräche mit Besuchern & Eltern, Aufräumarbeiten, Programmplanung<br />

Nachbereitung beinhaltet: Tagesauswertung/Tagebuch/Berichterstattung & Dokumentation,<br />

Vorbereitung des nächsten Tages, Aufräum- <strong>und</strong> Schließdienste<br />

4. Qualitative Ausstattung / Erfahrungsfel<strong>der</strong><br />

Die Erfahrungsfel<strong>der</strong> stellen einen zentralen Aspekt <strong>der</strong> pädagogisch betreuten Spielplätze<br />

dar. Sie ermöglichen erst die umfangreiche Abdeckung von kindgerechten<br />

Spiel- <strong>und</strong> Erfahrungsbedürfnissen bzw. -interessen <strong>und</strong> unterscheiden pädagogisch<br />

betreute Spielplätze sowohl von konventionellen Spielplätzen als auch von an<strong>der</strong>en<br />

Freizeit- angeboten, Die im folgenden beschriebenen Erfahrungsbereiche lassen<br />

sich in <strong>der</strong> Praxis nicht streng von einan<strong>der</strong> trennen, son<strong>der</strong>n ergänzen <strong>und</strong> bedingen<br />

sich gegenseitig. Sie dienen lediglich <strong>der</strong> Anregung für die qualitative Ausstattung:<br />

• Der soziale Bereich ist geprägt von den Beziehungen zwischen Einzelnen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Gruppe, zwischen Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Betreuerlnnen, zwischen den Generationen<br />

<strong>und</strong> unterschiedlichen Kulturen. Die Plätze sind Übungsfeld für gegenseitige Hilfe<br />

<strong>und</strong> soziale Verantwortung, offenes Ausdrücken von Wünschen <strong>und</strong> Bedürfnissen<br />

<strong>und</strong> angemessenes Austragen von Konflikten. Beim Knüpfen von sozialen Kontakten<br />

spielen Tiere eine wichtige Rolle. Tiergehege <strong>und</strong> Ställe sind deswegen nicht nur<br />

unter tierhalterischen Aspekten anzulegen, son<strong>der</strong>n auch als Treffpunkte zu gestalten.<br />

Offene Platzsituationen schaffen Raum für Gemeinschaftsaktivitäten <strong>und</strong> Feste,<br />

aber auch informelle Treffpunkte, Nischen <strong>und</strong> Rückzugsorte sind wichtig.<br />

• Der sensomotorische - Bereich dient <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung körperlicher Aktivitäten<br />

<strong>und</strong> Sinneswahrnehmungen. Über eine Modellierung <strong>und</strong> abwechslungsreiche Gestaltung<br />

lassen sich Bewegungsaktivitäten (Laufen, Klettern, Springen, Balancieren<br />

etc.) <strong>und</strong> sinnliche Wahrnehmung (Schmecken, Fühlen, Riechen, Tasten, Hören)<br />

anregen. Dazu gehören beispielsweise die Wahrnehmung vom Knistern des Feuers,<br />

seiner Wärme <strong>und</strong> seines Geruches, dem Duft <strong>und</strong> <strong>der</strong> Farbe von Beeren, Blumen<br />

<strong>und</strong> Kräutern <strong>und</strong> <strong>der</strong> Weichheit eines Tierfells o<strong>der</strong> dem Zwitschern eines<br />

Vogels genauso wie die Struktur von Werkstoffen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geruch <strong>und</strong> Geschmack<br />

von selbst zubereiteten Speisen <strong>und</strong> Getränken.<br />

• Im handwerklich-technischen Bereich können sich durch Angebote wie Hüttenbau<br />

<strong>und</strong> die Nutzung verschiedener Werkstattbereiche handwerkliche Fertigkeiten<br />

entfalten. Hier wird bis zu einem gewissen Grad die für das Heranwachsen problematische<br />

Trennung zwischen Spiel <strong>und</strong> Arbeit, zwischen Lebensweit <strong>und</strong> Arbeitsweit<br />

aufgehoben, Die gleichberechtigte Teilhabe von Mädchen <strong>und</strong> Jungen an den<br />

verschiedenen Tätigkeiten trägt zum Abbau von klischeehaften Rollenverständnissen<br />

bei.<br />

• Der Natur- <strong>und</strong> Umweltbereich ermöglicht den Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen durch<br />

direkten Umgang mit den natürlichen Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft. Pflanzen<br />

<strong>und</strong> Tieren Primärerfahrungen, die dazu beitragen, den Kin<strong>der</strong>n Zusammenhänge<br />

<strong>und</strong> Abhängigkeiten zwischen Mensch <strong>und</strong> Natur zu verdeutlichen. Die Kin<strong>der</strong><br />

werden für Umweitthemen sensibilisiert <strong>und</strong> zu verantwortungsvollem Umgang<br />

mit Pflanzen, Tieren <strong>und</strong> <strong>der</strong> natürlichen Umwelt animiert, wobei sie auch angeregt<br />

werden, auf ihre Umwelt ökologisch sinnvoll gestaltend Einfluss zu nehmen.<br />

• Im tierpflegerisch-gärtnerischen Bereich beschäftigen sich die Kin<strong>der</strong> mit Fragen<br />

<strong>der</strong> Tierhaltung <strong>und</strong> -pflege, mit Gartenbau <strong>und</strong> -Gestaltung sowie mit <strong>der</strong> Nut-<br />

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