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Pressespiegel - Ev. Kliniken Gelsenkirchen

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<strong>Pressespiegel</strong><br />

WAZ 24. April 2013<br />

„Die Ambulante Pflege arbeitet am Limit“<br />

Verbände appellieren an die Politik, sie bei den Verhandlungen mit den Kassen über<br />

höhere Vergütungen zu unterstützen<br />

Auch in <strong>Gelsenkirchen</strong> schlagen Wohlfahrtsverbände und ambulante Pfl egedienste wie Caritas,<br />

Diakonie, DRK und APD Alarm. Botschaft: Die Pfl egekräfte haben zu wenig Zeit für Patienten, im<br />

Gegenzug ist die Vergütung zu niedrig.<br />

Die Kostensituation hat sich in den vergangenen zehn Jahren nach Einschätzung von Caritasdirektor<br />

Peter Spannenkrebs stark verschärft: „Kostenentwicklung und Vergütung der Kassen driften<br />

immer weiter auseinander. Die Steigerung durch höhere Löhne und Sachkosten beträgt seit dem<br />

Jahr 2002 etwa 20 Prozent, demgegenüber steht die Anhebung der Vergütung für ambulante Pfl ege<br />

von nur sieben Prozent.“ Weil die Pfl ege zudem ein sehr zeitintensiver Beruf sei, sei eine weitere<br />

Verdichtung der Arbeit für Pfl egekräfte nicht mehr möglich.<br />

Arbeiten im ständigen Eiltempo<br />

Wie der Alltag aussieht, davon hat sich der Stadtverordnete Ernst Majewski (SPD) gestern ein Bild<br />

gemacht. Der Vorsitzende des Seniorenbeirates hat Anke Turek, Fachkraft der Caritas, auf ihrer<br />

Tour zwischen 6 und 10 Uhr zu 16 Patienten begleitet. Sein Eindruck: „Es ist Arbeiten im ständigen<br />

Eiltempo, da bleibt so gut wie keine Zeit für etwas menschliche Wärme.“ Kaum angekommen, sei<br />

man eigentlich auch schon wieder weg.<br />

Die Krankenkassen haben strenge Vorgaben. Je nach Art und Umfang der Dienste steht den Pfl e-<br />

gekräften ein Zeitfenster von wenigen Minuten zur Verfügung. Drei Minuten etwa, um den Patienten<br />

nach seinem Wohlbefi nden zu befragen, Blutzucker zu messen, Medikamente zu verabreichen und<br />

ihm die Kompressionsstrümpfe anzuziehen, dann aufzuschreiben, was gemacht wurde und sich zu<br />

verabschieden – für 9,20€ Vergütung – Staus und Parkplatzsuche nicht mitgerechnet, die Anfahrt<br />

allein wird mit vier Minuten taxiert.<br />

Unzufriedene und überarbeitete Kollegen<br />

Die Hetze hat Folgen. „Unzufriedene und überarbeitete Kollegen“, wie es Kerstin Wegner (DRK)<br />

und Hans Werner Rössing (APD) beschreiben. „Und einen hohen Krankenstand“, fügt Nicola Vogt,<br />

Fachbereichsleiterin der Ambulanten Pfl ege bei der Caritas, hinzu. „Wir registrieren vermehrt Ausfälle<br />

durch Burn-Out.“ Doch die Spirale dreht sich noch weiter, der Beruf verliert – auch durch die<br />

geringere Anerkennung im Vergleich zu Krankenhauspersonal – an Reputation; trotz nahezu identischer<br />

Anforderungen, und dadurch „bleibt der examinierte Nachwuchs weg“.<br />

Caritas, Diakonie, Familien- und Krankenpfl ege, DRK-Schwesternschaften und der freigewerbliche<br />

Ambulante Pfl egedienst fordern die Politik daher auf, die ambulante Pfl ege bei den Vergütungsverhandlungen<br />

zu unterstützen.


120 000 Menschen werden in NRW daheim versorgt<br />

Von 548.000 Pfl egefällen in NRW werden 120.000 von ambulanten Diensten daheim versorgt. Gewerbliche<br />

Dienste betreuen davon 60.000, die anderen 60.000 die Freie Wohlfahrtspfl ege.<br />

In <strong>Gelsenkirchen</strong> gibt es 30 Träger der ambulanten Pfl ege. Wie viele Patienten diese Einrichtungen<br />

betreuen, darüber gibt es derzeit noch keine genauen Zahlen, es dürften mehrere Tausend sein.<br />

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 24. April 2013

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