SC Delbrück - SC Westfalia 04 Herne eV
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EXTRA-GIMMICK: WESTFALIA MEETS UNION SOLINGEN 11<br />
Das nordrheinische Oberliga-<br />
Meisterschaftsspiel gegen den<br />
GFC Düren 09 stand an – und<br />
so machte sich ein blau-weißer<br />
Tross flugs auf den Weg, um<br />
nur 45 Minuten später vor dem<br />
altehrwürdigen Stadion am<br />
„Hermann-Löns-Weg“ zu stehen.<br />
Die Schlachtrufe „West-West-<br />
<strong>Westfalia</strong>“ und „Hurra, hurra,<br />
hurra – die <strong>Herne</strong>r, die sind<br />
da!“, die den Solinger Zuschauern<br />
schon von weitem<br />
entgegenschallten, sorgten<br />
zunächst für Stirnrunzeln – welches<br />
Siebziger-Revival stand<br />
denn hier an Schließlich hatten<br />
beide Clubs zuletzt vier<br />
Jahre lang von 1975 bis 1979<br />
zu Goldbach-Zeiten in der 2.<br />
Bundesliga Nord gegeneinander<br />
gespielt. Nachdem die<br />
Neugierde die Skepsis besiegte,<br />
wurde die <strong>Herne</strong>r Delegation<br />
am Eingang vom Vorsitzenden<br />
des hiesigen Fanclubs „Blau-<br />
Gelbe Invasion Solingen“<br />
freundlich begrüßt und herzlich<br />
in die Fan-Kolonie der Klingenstädter<br />
integriert. „Das war ein<br />
phänomenaler Empfang“, bestätigt<br />
Jörg „Hop Sing“ Horstmann,<br />
Organisator der ungewöhnlichen<br />
Aktion. Ein gemeinsames<br />
Schwenken blau-weißer<br />
und blau-gelber Fahnen folgte,<br />
ein Abgleich des jeweiligen<br />
Liedgutes sowieso – und vor<br />
allem wurden eifrig Geschichte<br />
und Geschichten ausgetauscht.<br />
Die <strong>Herne</strong>r Fans nahmen dabei<br />
mit gewissem Amüsement zur<br />
Kenntnis, wie sehr sich die<br />
Entwicklung der beiden Clubs<br />
doch ähnelt. Glorreiche Tage in<br />
den siebziger Jahren, dann<br />
irgendwann der tiefe Fall bis in<br />
die Landesliga, eine chronisch<br />
klamme Finanzsituation, ein<br />
marodes, aber noch immer<br />
beeindruckendes Stadion, und<br />
dazu eine große und vor allem<br />
treue Fanszene, die all diese<br />
Widrigkeiten wieder ausgleicht.<br />
Potenzial also auf beiden<br />
Seiten, und die Erkenntnis:<br />
Tradition verpflichtet, oder, wie<br />
es ein Anwesender treffend<br />
formulierte – seinen Lebenspartner<br />
kann man wechseln,<br />
seinen Verein nie!<br />
Auch wenn man am<br />
vergangenen Sonntag lieber<br />
die <strong>Westfalia</strong> in Verl spielen<br />
und siegen gesehen hätte –<br />
letztlich war es für die <strong>Herne</strong>r<br />
Fußball-Freaks doch noch ein<br />
gelungener Nachmittag. Das<br />
Spiel Union Solingen gegen<br />
Düren 09 endete vor rund 500<br />
Zuschauern 2:2, und am Ende<br />
stand das Versprechen der<br />
Union-Fans: Wir kommen bald<br />
zum Gegenbesuch!<br />
Na, dann auf ein baldiges<br />
Wiedersehen in einem anderen<br />
Tempel der Tradition – dem<br />
<strong>Westfalia</strong>-Stadion am Schloss<br />
Strünkede.<br />
Ralf Jelitto