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brandschutz-2014-02

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GEBÄUDETECHNISCHER BRANDSCHUTZ<br />

Vollsprinklerung<br />

Gemischte Nutzung<br />

In der Magdeburger Innenstadt hat sich ein Ärgernis zu einem Wahrzeichen<br />

gemausert: Aus dem einstigen „Haus der Lehrer“ im real existierenden<br />

Sozialismus ist der „Katharinenturm“ entstanden, in Erinnerung an die im<br />

Jahr 1230 errichtete Kirche St. Katharinen, welche 1966 diesem Bauvorhaben<br />

weichen musste. Der zehnstöckige Büroturm wurde nach der Wende<br />

zunächst vom Kultusministerium genutzt, stand nach dessen Auszug leer<br />

und drohte dem Verfall anheim zu fallen. Mit der Übernahme durch die<br />

Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (Wobau) wurde ein neues Nutzungskonzept<br />

realisiert, das eine gemischte Nutzung aus Einzelhandel, Dienstleistung<br />

und Wohnen vorsah.<br />

„Wohnen in der Innenstadt“, das ist zu nehmend<br />

die Chance für einen „zweiten Frühling“<br />

ehemaliger Bürotürme. Der Umbau von<br />

Hoch häusern im Bestand gestaltet sich jedoch<br />

mitunter recht aufwändig. Oftmals sind<br />

Treppen häuser und Aufzüge ungünstig platziert,<br />

so dass interessante Grundrisse und<br />

helle Wohnverhältnisse nur sehr schwer zu<br />

ver wirklichen sind. Im Katharinenturm war<br />

es je doch möglich, attraktiven Wohnraum<br />

zu schaffen.<br />

Quelle: ©Isolar Glas<br />

Nach der Sanierung ist der Katharinenturm wieder ein Blickfang in der Innenstadt geworden.<br />

Steigleitungen in getrennten<br />

Schächten<br />

Die gemischte Nutzung erfordert heute eine<br />

zeitgemäße Anpassung des Baukörpers mit<br />

Blick auf den Feuerschutz und nicht zuletzt<br />

durch die Aufstockung des Hauses um zwei<br />

Voll geschosse auf nunmehr 54 m Höhe. Die<br />

vorhandene Tragstruktur des Bauwerkes<br />

unter schreitet allerdings die erforderlichen<br />

Feuerwiderstände zur <strong>brandschutz</strong>technischen<br />

Geschoss trennung und hätte im Rahmen des<br />

Umbaus, wie die gesamte Haustechnik und<br />

die Fassade, komplett neu konstruiert werden<br />

müssen. Um dies zu vermeiden, wurde durch<br />

den Brandschutzgutachter, Ingenieur büro<br />

Brandschutz Firosec GmbH, eine Voll sprinkle<br />

rung mit erhöhten Anforderungen an die<br />

Zu verlässigkeit gefordert, die u.a. durch den<br />

Einbau von zwei Steigleitungen in getrennten<br />

Schächten mit dem versetzten Anschluss der<br />

Geschoss-Verteilerleitungen umgesetzt wurde.<br />

Geschützt werden neben Funktionsräumen<br />

im Kellergeschoss, den ebenerdigen Einzelhan<br />

dels flächen, den Büros somit auch alle<br />

neu entstandenen Wohnräume. Zulässige<br />

Ausnahmen vom Sprinklerschutz gibt es lediglich<br />

gemäß der angewandten VdS-Richtlinie<br />

(VdS CEA 4001) in den Bädern und WCs, sowie<br />

Treppenräumen, Schächten, technischen und<br />

elektrischen Betriebsräumen.<br />

1800 Sprinkler<br />

Insgesamt wurden vom Errichterunternehmen<br />

der Löschanlage, HT Protect Feuerschutz und<br />

Sicherheitstechnik GmbH aus<br />

Hartmannsdorf bei Chemnitz,<br />

1800 Sprinkler in dem ehemaligen<br />

Büroturm installiert.<br />

Im Erdgeschoss sowie<br />

in den Obergeschossen 1 bis<br />

11 erfolgte die Auslegung des<br />

Sprink ler schutzes gemäß der<br />

Brand gefahrenklasse OH3. Die<br />

maximale Schutzfläche pro<br />

Sprink ler beträgt 12 m². In den<br />

71<br />

2/<strong>2014</strong>

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