landshut alpin
landshut alpin
landshut alpin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Tourenberichte<br />
Wandertour im Vorkarwendel – Bericht: Hartmut Schramm<br />
Fleischbank für Otto-Normal-Bergsteiger<br />
Wer „Fleischbank“ hört, denkt spontan an die Wand im Wilden<br />
Kaiser, die nur versierten Kletterern vorbehalten ist. Dem historisch<br />
Interessierten kommen die Fleischbänke in den Sinn, die im<br />
Hoch- und Spätmittelalter meist am Marktplatz einer Stadt dem<br />
Metzger- und Fleischhauerhandwerk dienten.<br />
Unsere Gruppe hatte sich bescheiden, dem nicht unbedeutenden<br />
Altersdurchschnitt entsprechend, den Wandergipfel im Vorkarwendel<br />
zum Ziel gesetzt. Unter Georgs bewährter Führung fanden<br />
wir auch gleich den richtigen Ausgangspunkt: kurz hinter der<br />
Mautstelle auf dem Weg zur Eng zweigt zur Linken der Pfad ab.<br />
Unsere beiden Autos hatten auch Platz in einer kleinen Parkbucht.<br />
Hier starteten wir kurz vor neun Uhr bei idealem Wanderwetter:<br />
bewölkt, unterbrochen von gelegentlichem Sonnenschein, angenehme<br />
Temperatur! Dies ist günstig, wenn man auf der Südseite<br />
aufsteigt. Schon bald zeichnet sich der Pfad deutlich ab, der in vielen<br />
Serpentinen durch lichten Hochwald führt. Ein erster markanter<br />
Punkt ist die Steilegg Jagdhütte (1.520 m), deren Bänke wir nach<br />
anderthalb Stunden zur ersten Rast nutzen, mit Genehmigung des<br />
Jagdaufsehers, der gerade dabei war, den Außenbereich mit einer<br />
Absperrleine zu markieren.<br />
Weiter ging es, die Abzweigung zum Schönalmjoch ignorierend,<br />
durch Latschen hinauf, bis der Grat sichtbar wird, über den man<br />
ohne Schwierigkeiten zum Gipfel gelangt. Pünktlich zur Mittagszeit<br />
konnten wir die schöne Aussicht zum Karwendel-Hauptkamm<br />
ganz für uns allein genießen, denn die Fleischbank (2.026 m)<br />
wird eher selten bestiegen. Die Folgen des greislichen Wetters im<br />
Frühjahr waren auch noch zu besichtigen: einige Schneeflecken<br />
am Gipfel und viel Weiß auf den höheren Bergen der näheren<br />
Umgebung.<br />
Nach einer knappen Stunde ruhenden Rastens blies Georg zum<br />
Aufbruch: Abstieg auf dem Aufstiegsweg, da die mögliche Alternative,<br />
die Gratüberschreitung nach Osten deutlich schwieriger und<br />
zeitaufwendiger ist und auch nicht am Ausgangspunkt endet. So<br />
hatten wir beim Rückweg eine andere Perspektive, neue Eindrücke<br />
des Geistes und der Profilsohlen an einigen Matschpassagen. Und<br />
immer bewegt einen die Gedanken-Reprise: Kaum zu glauben,<br />
dass wir das alles hinaufgestiegen sind!<br />
Zurück im Tal starteten wir zum Einkehrschwung und liesen die<br />
schöne Tour noch mal bei Kaiserschmarrn und Radlermaß o. ä.<br />
Revue passieren. Die bunte Truppe, bei der nicht nur der Berichterstatter<br />
das Mindesthaltbarkeitsdatum (Ruhestandsgrenze) schon<br />
um einiges überschritten hatte und trotzdem noch gut im Saft<br />
stand, konnte deshalb mit dem gemeinsamen Fazit die Heimfahrt<br />
antreten: Georg hatte kein Gammelfleisch zur Fleischbank geführt!<br />
Teilnehmer: Beate, Edith, Elisabeth, Heimke, Monika, Ute,<br />
Gerhard, Josef, Hartmut Leitung: Georg Mair<br />
Datum: 12.6.2013<br />
Landshut Alpin 37