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1917 Schlesischer 1317 im Musenalmanach'«

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'Sllg einmal ber ©renjer Schwär^ eine mit [euerer Bürbe<br />

belabene ©effalt auf ftnfferen Scheidewegen »erfolgte, war biefe<br />

plötjlid) <strong>im</strong> ©arten beg (Sichberger fpurlog »erfdjwunben. *21ber ber<br />

Schwärs war ein pflichtbewußter ‘Beamter, ber fyatte fofort eine<br />

.öauSfudmng »eranlafjt unb bie |>atte ein gangeg (2Barenlager aug<br />

bem Sd>uppen beg (fichberger gu Sage geförbert. Beweife aber<br />

einer, baß bie 2Baren gefchntuggelf feien ! ^iernanb fonnte bieg, unb<br />

<strong>im</strong> ©orfe fam bie Sache aucf> nid)t über bag ©emunfel hinaug; ben<br />

©chberger wählte man fogar in bie ©emeinbeoertrefung, benn er<br />

war ein neunmal kluger unb einen folgen fonnte man <strong>im</strong> ©orfe<br />

<strong>im</strong>mer gut gebrauten.<br />

©er Äemml;übelfct)neiber aber blieb bamalg brei Sage lang<br />

»erfdjwunben; bann war er plöfjltd) wieber <strong>im</strong> ©orfe aufgetaucht,<br />

tftun, wen ge^t’g wag an . . .<br />

©ang oben am ©orfranbe, wo ber 9\üden beg ibemmhübelg an<br />

ben ioodjwalb ffößt, bort hat ber .öemmhübelfchneiber feine ioütfe.<br />

Sie ift bie £efsfe <strong>im</strong> ©orfe, liegt gang broben am Salfchluß . . .<br />

©er Heine ©arten, ber ju bem Ääugchen gehört, grenjt ^>art an<br />

ben gräflichen gorff.<br />

©er Äemm^übelfcE)neiber »erbanft feinen tarnen feinem ‘Berufe,<br />

b. f>. feinem früherenBerufe,benn bie Schneiberei hat er fd>on feif »ielen<br />

3a£ren an benSRagel gelängt. 9ur <strong>im</strong> fpäten‘2Binfer,wenneggar ju un=<br />

gemütlich wirb in ben‘Bergen, wenn ber*5öhn mit feinem warmen .Sauche<br />

burch bieQBälber fährt unb bie Schlittenbahn tauf, bann fudE>f ber-öernm--<br />

hübelfd)neiber wol;l feine Sdmeiberwerfgeuge heraug unb flidt feine<br />

Sachen, baut ftch wohl auch einen neuen 9od; ben Sto ff braucht<br />

er ja nicht gu bejahen, ber iff wohl übrig geblieben »on einem<br />

„OCßege" . . Ober er nufst feine gertigfeit gu allerlei wunberlichen<br />

QIrbeiten. . . . ^unftooEe Schlingen fann er fertigen aug bünnem<br />

^upferbraht, in bie wohl manch -Säglein gufällig gerät; aud) ‘Jifcf)--<br />

ne§e fann er fnüpfen, engmafdng unb feff, benn faufenb Forellen<br />

ffehen in bem ‘JBilbwaffer unb bie ©affwirte jahlen einen guten<br />

‘preig. freilich, bie ‘Jifchereipacht jahlt ba ein ‘Slnberer . . .<br />

©igenflich heißt er ©lumm, ber Äemmhübelfchneiber, aber <strong>im</strong><br />

Bergborfe hat wohl ein jeber feinen ‘Beinamen unb ber Schneiber,<br />

ber ba broben auf bem Äemmhübel ha«ff, muß nofwenbigerweife ber<br />

Äemmhübelf^neiber heißen. . . .<br />

©r iff ein echter ©ebirgler, fo einer mit einer Ceberhauf <strong>im</strong><br />

©eftd^fe, bem man nie anfehen fann, wie alt er iff. . . .<br />

Sct'tcfifrf)ev SW ufenatm ana# <strong>1917</strong>. 2

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