November 2013
November 2013
November 2013
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Interview mit Andrea Wiggert, ehrenamtlich engagiert in St. Katharina von Sien<br />
Frau Wiggert ist in unserer Pfarrei vielfach<br />
aktiv, in einigen Bereichen schon<br />
seit vielen Jahren: im Fairen Welthandel<br />
und MEF-Kreis, bei Band & Singers,<br />
vormals auch im Kirchenchor St. Ursula,<br />
bei der Sommerfreizeit der Kinder,<br />
wöchentlich als Kinderbetreuerin im<br />
Asylnotaufnahmeheim in der Thomas-<br />
Mann-Str. und bei verschiedenen Aktionen<br />
der Pfarrei z.B. mit Messdienern<br />
oder bei Pfarrfesten.<br />
Frau Wiggert, wie und wo haben Sie<br />
Ihre Kindheit und Jugend verbracht<br />
Ich bin in Wilhelmshaven geboren und<br />
aufgewachsen.<br />
Welche wichtigen Stationen gibt es<br />
in Ihrem Leben<br />
Ich hatte eine sehr schöne Kindheit in Wilhelmshaven,<br />
wo mich neben meiner Familie<br />
besonders meine Heimatgemeinde<br />
Christus König und das katholische Gymnasium<br />
geprägt haben. Ich bin ökumenisch<br />
groß geworden, da die mütterliche<br />
Seite meiner Familie (thüringisch / norddeutsch)<br />
evangelisch und die väterliche<br />
Seite (Schwarzwald) katholisch ist. So habe<br />
ich nach dem evangelischen Kindergarten<br />
katholische Schulen besucht und habe in<br />
der katholischen Kinderschola und später<br />
im evangelischen Gospelchor gesungen.<br />
Mir stehen daher beide Kirchen nahe,<br />
so dass ich mich auch in beiden Gottesdiensten<br />
zu Hause fühlen kann.<br />
Eine weitere Station war die Ausbildung<br />
bei der Deutschen Rentenversicherung<br />
Oldenburg-Bremen, die ich in Oldenburg<br />
und Berlin absolviert habe. Danach kam<br />
die berufliche Versetzung nach Bremen<br />
und das Einleben in meiner neuen Heimatgemeinde<br />
St. Ursula.<br />
In verschiedenen Aufgabenfeldern<br />
unserer Pfarrei sind Sie mit engagiert,<br />
so seit Frühjahr dieses Jahres auch in<br />
der Notaufnahmeunterkunft für Asylbewerber<br />
in der Thomas-Mann-Str. Wie<br />
sieht dort Ihr Engagement aus und was<br />
bewegt Sie dazu<br />
Ich gehe nach Möglichkeit einmal in der<br />
Woche von 16 bis 17.30 Uhr in die Notunterkunft<br />
und spiele mit den Kindern.<br />
Am liebsten mögen sie Uno, Halli-Galli<br />
und Jenga. Ab und zu wird auch einfach<br />
getobt oder Fußball gespielt. Ich bin Mitglied<br />
in einer amnesty-international-Gruppe<br />
und lese daher regelmäßig über die<br />
grauenhaften Zustände in vielen Ländern.<br />
Von daher habe ich Verständnis für jeden,<br />
der versucht, diesem Elend zu entgehen.<br />
Die Kinder sollen sich in der Zeit, die sie<br />
in der Notunterkunft verbringen, wohlfühlen<br />
und die vergangenen Schrecken<br />
und Strapazen nach Möglichkeit vergessen<br />
können. Sie sollen spüren, dass es hier<br />
Menschen gibt, bei denen sie willkommen<br />
sind, unabhängig von Hautfarbe, Religion<br />
oder Fluchtgrund. Es ist beeindruckend,<br />
wie schnell sie Deutsch lernen und wie gut<br />
sie mit den neuen Lebensverhältnissen,<br />
die in der Notunterkunft auch nicht immer<br />
einfach sind, zurecht kommen. Die Kinder<br />
begrüßen begeistert jeden, der sich Zeit<br />
für sie nimmt und es ist sehr berührend<br />
zu erfahren, wie viel Vertrauen einem entgegen<br />
gebracht wird, obwohl viele von<br />
ihnen Schlimmes erlebt haben.<br />
Lange Zeit schon arbeiten Sie beim<br />
Verkauf der Waren vom Fairen Welthandel<br />
in St. Ursula mit. Wie sind Sie<br />
zu dieser Aufgabe gekommen und was<br />
hält Sie dabei<br />
Die Eltern meiner besten Freundin in Wilhelmshaven<br />
waren schon zu meiner Kin-