FIT CARE: - Arbeitsmedizinischer Dienst Salzburg
FIT CARE: - Arbeitsmedizinischer Dienst Salzburg
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www.amd-sbg.at<br />
<strong>FIT</strong> <strong>CARE</strong>:<br />
Gesundheit<br />
von Seniorenheim-<br />
Mitarbeitenden<br />
nachhaltig<br />
verbessern.<br />
NO-<br />
VEM-<br />
BER<br />
2008 HYPO SALZBURG: GESUNDHEITSMANAGEMENT I BEHARRLICH<br />
VERFOLGT - STALKING AM ARBEITSPLATZ I NEUE ANGEBOTE<br />
SICHERHEITSTECHNIK I ENTSPANNUNGSTECHNIKEN I TERMINE I<br />
10
<strong>FIT</strong> <strong>CARE</strong><br />
EDITORIAL<br />
Ein Projekt zur nachhaltigen<br />
Verbesserung der<br />
psychischen und<br />
physischen Gesundheit<br />
von Mitarbeitenden in<br />
Seniorenheimen.<br />
Geschätzte Leserinnen<br />
und Leser!<br />
Der AMD <strong>Salzburg</strong> hat sich von einem<br />
arbeitsmedizinischen Zentrum zu einem<br />
Kompetenzzentrum für Gesundheit und Sicherheit<br />
in der Arbeit weiterentwickelt.<br />
Wir stellen den Anspruch, zu allen Fragen<br />
der Gesundheit im Betrieb qualitative<br />
Unterstützungsleistungen anzubieten. Als<br />
Zeichen nach außen führen wir seit einiger<br />
Zeit den Zusatz „Zentrum für gesundes<br />
Arbeiten“.<br />
Als neues Informationsangebot für die <strong>Salzburg</strong>er<br />
Betriebe haben wir unsere Homepage<br />
www.amd-sbg.at neu überarbeitet.<br />
Wir haben versucht, die Vielfalt unserer<br />
Leistungen darzustellen, von Arbeitsmedizin,<br />
Untersuchungen, Sicherheitstechnik,<br />
Arbeitspsychologie bis hin zur Gesundheitsförderung.<br />
Uns besonders wichtige Spezialthemen wie<br />
Bewegung, Burn out, Productive ageing,<br />
Stress und Unterweisungen finden einen<br />
Extraplatz. Sie finden nicht nur Beschreibungen<br />
von Leistungen, sondern auch konkrete<br />
Angebote. Diese praxiserprobten Vorschläge<br />
können Sie direkt bei uns abrufen,<br />
oder - von diesen ausgehend - mit uns ein<br />
für Sie angepasstes Angebot entwickeln.<br />
Unsere ExpertInnen stehen Ihnen dabei<br />
gerne zur Seite.<br />
In der neuen Ausgabe von AMpunkt haben<br />
wir Ihnen wieder Beispiele der Arbeit für<br />
Gesundheit und Sicherheit aus der Praxis<br />
zusammengestellt.<br />
Über Ihr Interesse freut sich<br />
Dr. Thomas Diller, AMD-Geschäftsführer<br />
Die Belastungen für Menschen, die in Gesundheitsberufen<br />
tätig sind, nehmen stetig<br />
zu. Einerseits steigt die Lebenserwartung<br />
und damit einhergehend die Anzahl der<br />
Pflegefälle. Andererseits zeigen aktuelle<br />
Studien eindeutig, wie sehr die Bürden -<br />
insbesondere Zeitdruck, seelisch belastende<br />
Arbeit sowie Hebetätigkeiten - im Ansteigen<br />
begriffen sind.<br />
Hier setzt <strong>FIT</strong> <strong>CARE</strong> an, das die nachhaltige<br />
Verbesserung der psychischen und physischen<br />
Gesundheit der Mitarbeitenden in Seniorenheimen<br />
zum Ziel hat, indem gesundheitsfördernde<br />
Maßnahmen und Strukturen umgesetzt<br />
werden.<br />
Dazu sind sowohl Schritte aus der Verhaltensprävention<br />
(Erhöhung der Kompetenz<br />
einzelner Mitarbeitenden) als auch der Verhältnisprävention<br />
(Optimierung von Organisationsstrukturen)<br />
nötig. Der bio-psycho-soziale<br />
Gesundheitsbegriff wird berücksichtigt<br />
und Vorschläge aus den Bereichen „Bewegung“,<br />
„Arbeitsmedizin“ und „Arbeitspsychologie“<br />
werden angeboten.<br />
BREIT ANGELEGTE BEFRAGUNG<br />
Während der Projektlaufzeit von drei Jahren<br />
sollen rund 200 Mitarbeitende in Seniorenheimen<br />
befragt werden. Noch im heurigen<br />
Jahr werden die Projekt- und Kommunikationsstrukturen<br />
in den Seniorenheimen aufgebaut<br />
(Bildung der Steuerungsgruppe mit<br />
VertreterInnen der Heime und den externen<br />
Beratenden von ASKÖ und AMD) und eine erste<br />
Ist-Stand-Analyse durch eine breit angelegte<br />
Mitarbeitendenbefragung. Dazu hat die FH<br />
Forschung Puch-Urstein einen eigens dafür<br />
konzipierten Fragebogen ausgearbeitet.<br />
Die Ergebnisse werden in einem betriebsinternen<br />
Gesundheitsbericht zusammengefasst<br />
MMag Oliver Jarau, ASKÖ-Projektleiter; Evelyn Müller,<br />
Pflegedienstleitung Seniorenheim Grödig; Gerda<br />
Steger, Heimleitung Seniorenheim Grödig; Manfred<br />
Ellmer, Küchenleitung & Personalvertretung, Seniorenheim<br />
Grödig; Arbeitsmedizinerin Dr. Ingrid Schubert;<br />
Arbeitspsychologin Mag. Sandra Kröll.<br />
und dienen als Grundlage für die Arbeit in den<br />
Gesundheits- und Bewegungszirkeln in den<br />
Seniorenheimen. Dabei werden gemeinsam<br />
mit den Mitarbeitenden der Heime Belastungen<br />
und Ressourcen festgestellt, sowie<br />
Lösungsvorschläge für die Steuerungsgruppe<br />
erarbeitet („Bottom Up“). Die Steuerungsgruppe<br />
wählt in der Folge die umsetzbaren<br />
Maßnahmen in den Bereichen „Bewegung“<br />
(z.B. Testung und Training Rücken-Fit, Nordic<br />
Walking, Pilates, Yoga, etc.), „Arbeitsmedizin“<br />
(z.B. Einzelberatungen, „Trouble shooting“)<br />
und „Arbeitspsychologie“ (z.B. Workshops<br />
Entspannungstraining, Stressmanagement,<br />
etc.), sowohl auf der Verhaltens- als auch auf<br />
der Verhältnisebene aus („Top Down“).<br />
Um die Verhältnisse in den Seniorenheimen<br />
zu optimieren (Organisationsstrukturen, Arbeitsabläufe,<br />
etc.) stehen jedem Haus fünf<br />
Beratungstage mit externen ExpertInnen aus<br />
unterschiedlichsten Bereichen zur Verfügung.<br />
Zum Abschluss erhält jedes teilnehmende<br />
Seniorenheim einen „Wohlfühltag“ am Sportbauernhof<br />
Waldzell des ASKÖ zum Thema<br />
„Wohlbefinden durch Bewegung“.<br />
Das Projekt <strong>FIT</strong> <strong>CARE</strong> wird aus Bundesmitteln<br />
des „Fonds Gesundes Österreich“ und „fit für<br />
Österreich“ finanziert. Die externe Prozess–,<br />
Struktur- und Ergebnisevaluierung erfolgt dabei<br />
über die FH Puch-Urstein.<br />
IMPRESSUM: Herausgeber: AMD <strong>Salzburg</strong>, Elisabethstraße 2, 5020 <strong>Salzburg</strong>,<br />
T: 0662/88 75 88-0, office@amd-sbg.at, www.amd-sbg.at<br />
Fotos, Redaktion und Gestaltung: Friederike Knoll. Druck: LaLinea, <strong>Salzburg</strong><br />
2 I
BEHARRLICH VERFOLGT: STALKING<br />
Der Arbeitswelt entstehen infolge von Stalking<br />
enorme Kosten.<br />
Dr. Jacqueline Klinger<br />
Der Begriff Stalking stammt ursprünglich<br />
aus der Jägersprache und bedeutet „auf<br />
die Pirsch gehen“. Im sozialwissenschaftlichen<br />
Sinn ist damit ein Verhaltensmuster<br />
gemeint, welches durch wiederholte<br />
Kontaktversuche, physische Annäherung,<br />
Belästigung und manchmal sogar Gewalt<br />
charakterisiert ist, das Opfer jedoch unter<br />
keinen Umständen Kontakt wünscht.<br />
Die Betroffenen werden im Durchschnitt an<br />
drei bis vier verschiedenen Orten belästigt,<br />
hierbei ist in zwei Drittel der Fälle auch der<br />
Arbeitsplatz betroffen.<br />
Stalking erfolgt in 50 bis 75 % der Fälle nach<br />
Beendigung einer Beziehung durch zurückgewiesene<br />
PartnerInnen. Meistens geht es um<br />
übertriebene, unerwünschte und inakzeptable<br />
Verfolgung bis hin zur Eskalation von Handlungen.<br />
Mit 75 % ist Telefonterror die am häufigsten<br />
angewandte Methode. Mehr als 60 % der<br />
Stalker versuchen, den Ruf der Betroffenen zu<br />
schädigen, beispielsweise durch Verbreiten<br />
von Verleumdungen an das gesamte soziale<br />
Umfeld, den/die Arbeitgeber/in, KollegInnen<br />
oder auch direkt an die KundInnen.<br />
Frauen sind hauptsächlich Opfer von Stalking,<br />
während die Täterrolle meistens den<br />
Männern zufällt. Die Folgen sind gravierend<br />
und reichen von Beziehungsproblemen, über<br />
Probleme mit Vorgesetzten oder KollegInnen,<br />
Verlust der Kundschaft bis hin zur Aufgabe<br />
der Arbeitsstelle oder sogar Kündigung durch<br />
Arbeitgebende.<br />
Die Opfer klagen zu mehr als 90 % über<br />
Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen,<br />
Reizbarkeit, Angstzustände bis zu panikartigen<br />
Attacken und Teilzustände einer posttraumatischen<br />
Belastungsstörung, wie Flashback-Erlebnisse.<br />
Knapp ein Fünftel war laut<br />
einer deutschen Studie zumindest zeitweise<br />
krank geschrieben, im Durchschnitt betrug<br />
die Krankenstandsdauer 61 Tage. Insgesamt<br />
sind die Kosten, die in Folge von Stalking in<br />
der Arbeitswelt entstehen, enorm.<br />
AMBIVALENTES OPFERVERHALTEN<br />
Forschungsarbeiten über die Typologie des<br />
Stalkings unterscheiden im Wesentlichen zwischen<br />
psychotischen (im Rahmen wahnhafter<br />
Störungen) und nicht psychotischen Tätern<br />
(Persönlichkeitsstörungen, Zwänge, Angst und<br />
Depressionen). Zumeist zeigen Stalker Defizite<br />
bei der Unterscheidung eigener Bedürfnisse<br />
und denen anderer. Verglichen mit den Tätern<br />
ist über Opfer bisher relativ wenig geforscht<br />
worden.<br />
Da es sich häufig um einen ehemaligen Intimpartner<br />
handelt oder um eine liebeswerbende<br />
Person, ist die Reaktion des Opfers zu Beginn<br />
meist ambivalent. Die Opfer schwanken zwischen<br />
Nachgeben, aktivem Widerstand, passivem<br />
Vermeiden oder Hilfesuchen.<br />
Dieses Schwanken bewirkt beim Stalker eine<br />
Verstärkung des Verhaltens. Außerdem liegt<br />
hierin die Basis für zusätzliche Traumatisierungen:<br />
Frauen, die einmal dem Drängen des<br />
Verfolgers nachgegeben haben, werden häufig<br />
von Polizei und Gerichten bei späteren Beschwerden<br />
nicht ernst genommen.<br />
Stalking-Opfer brauchen Hilfe, vordringlich<br />
in Form von Coping- (=Bewältigungs-) Strategien,<br />
Aufklärung über Belastungssymptome<br />
und Techniken zum Stressmanagement.<br />
Auf Arbeitgebendenseite stellt das Bedrohungsmanagement<br />
ein neues Feld in der Wirtschaftswelt<br />
dar. Im Unternehmen sollte als erster<br />
Schritt eine Sensibilität für problematische<br />
Verhaltensweisen geschaffen werden. Stalking,<br />
Drohungen und Ähnliches darf im Unternehmen<br />
nicht geduldet und Vorfälle dieser Art<br />
müssen sofort weitergegeben werden.<br />
Dazu ist es nötig, Ansprechpersonen im Unternehmen<br />
zu definieren. Im konkreten Fall muss<br />
ein gezieltes Fallmanagement mit einem internen<br />
Management-Team eingesetzt werden.<br />
Die Häufigkeit von Stalking, Drohungen und<br />
Gewalt wird in vielen Firmen unterschätzt. Zur<br />
Lösung dieses Problems empfehlen ArbeitsmedizinerInnen<br />
ein Audit im Unternehmen oder<br />
entsprechende anonyme Erhebungen unter<br />
den Mitarbeitenden.<br />
GESETZBUCH<br />
Die beharrliche Verfolgung von Personen,<br />
besser bekannt unter dem Stichwort „Stalking“,<br />
steht unter Strafe. Wer etwa ständig<br />
einer Frau auflauert, sie wiederholt mit unerwünschten<br />
Telefonanrufen belästigt oder<br />
in ihrem Namen Kontaktanzeigen schaltet,<br />
Waren oder <strong>Dienst</strong>leistungen bestellt, kann<br />
mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr<br />
bestraft werden.<br />
Gemäß Strafgesetzbuch § 107 a gilt:<br />
1. Wer eine Person widerrechtlich beharrlich<br />
verfolgt, ist mit einer Freiheitsstrafe bis zu<br />
einem Jahr zu bestrafen.<br />
2. Beharrlich verfolgt eine Person, wer in<br />
einer Weise, die geeignet ist, sie in ihrer Lebensführung<br />
unzumutbar zu beeinträchtigen,<br />
eine längere Zeit hindurch fortgesetzt:<br />
2.1 ihre räumliche Nähe aufsucht,<br />
2.2 im Wege einer Telekommunikation oder<br />
unter Verwendung eines sonstigen Kommunikationsmittels<br />
oder über Dritte Kontakt zu<br />
ihr herstellt,<br />
2.3. unter Verwendung ihrer personenbezogenen<br />
Daten Waren oder <strong>Dienst</strong>leistungen für<br />
sie bestellt oder<br />
2.4. unter Verwendung ihrer personenbezogenen<br />
Daten Dritte veranlasst, mit ihr<br />
Kontakt aufzunehmen.<br />
3. In den Fällen des Abs.2, Z. 2 ist der Täter<br />
nur auf Antrag der beharrlich verfolgten<br />
Person zu verfolgen.<br />
I 3
GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />
Die Hypo-Bank <strong>Salzburg</strong> entwickelt<br />
Schritt für Schritt ein Vorzeigeprojekt der<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />
Physische Gefahrenquellen sind im Bankbetrieb<br />
vergleichsweise selten anzutreffen. „Im<br />
Zunehmen begriffen sind hingegen Stress und<br />
Druck auf die Mitarbeitenden, die psychische<br />
Belastung steigt“, schildert Personalleiter Mag.<br />
Wolfgang Knoll.<br />
Unter seiner Leitung hat die hausinterne „Präventivgruppe“,<br />
bestehend aus dem Betriebsratsvorsitzenden<br />
und seinem Stellvertreter, dem<br />
Personalleiter, dem Leiter Einkauf und Haustechnik<br />
sowie dem Leiter der Bankorganisation,<br />
im Jahr 2000 ihre Arbeit aufgenommen. Als<br />
Arbeitsmediziner ist Landessanitätsdirektor HR<br />
Dr. Christoph König mit eingebunden, sowie<br />
vom AMD <strong>Salzburg</strong> Arbeitspsychologin Mag.<br />
Irene Lanner (Karenzvertretung Mag. Karin Hagenauer)<br />
und Sicherheitstechniker Ing. Franz<br />
Dachs.<br />
Seit 2005 richtet die Präventivgruppe den Fokus<br />
verstärkt auf die steigenden Stressbereiche und<br />
daraus resultierende Belastungen der Belegschaft.<br />
Sie hat sich deshalb darauf verständigt,<br />
eine gewisse Anzahl von Betreuungsstunden<br />
von der Sicherheitstechnik zur Arbeitspsychologie<br />
umzuschichten.<br />
COACHINGS FÜR MITARBEITENDE<br />
In vierteljährlichen Treffen werden sämtliche arbeitsmedizinischen<br />
und sicherheitstechnischen<br />
Belange behandelt. „Im Jahr 2000 waren diese<br />
Listen noch sehr, sehr lang. Bereits nach fünf<br />
Jahren waren gesetzliche Vorgaben durchwegs<br />
erledigt und mittlerweile sind es nur mehr ganz<br />
wenige Tagesordnungspunkte, die wir bei so<br />
einer Zusammenkunft ausarbeiten müssen“, ist<br />
der Personalchef erfreut.<br />
Im Zusammenhang mit psychischen Belastungen<br />
bot die AMD-Arbeitspsychologin Einzelcoachings<br />
für die Hypo-Bediensteten an:<br />
„Eine hochsensible Angelegenheit, sogar der<br />
Personalchef erfuhr nur dann davon, wenn<br />
der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin dem<br />
auch zustimmte. Ansonsten wurden die Gespräche<br />
strengstens vertraulich behandelt“,<br />
so Mag. Knoll.<br />
Er berichtet von zwei Mitarbeitenden, die mit<br />
ihrer Führungskraft wegen gesundheitlicher Probleme<br />
an ihn herangetreten sind. Die genaue<br />
Analyse gemeinsam mit der Arbeitspsychologin<br />
stellte in beiden Fällen „Burn out“ fest. Durch<br />
Arbeitsplatz- und Arbeitszeitänderung, mithilfe<br />
externer Unterstützung durch die Arbeitsassistenz<br />
von „ProMente“, gelang nach und nach die<br />
Wiedereingliederung in den Betriebsablauf. Für<br />
diese intensive Reintegration am Arbeitsplatz<br />
erhielt die Hypo Bank 2007 den Sozialpreis „Promenteus“<br />
als Auszeichnung. „Generell werden<br />
Arbeitspsychologinnen mit Vorbehalt angenommen,<br />
doch mithilfe der Arbeitsassistenz, die sehr<br />
aktiv im Haus tätig war, gelang es ausgezeichnet,<br />
die beiden Mitarbeitenden wieder in den<br />
Betriebsablauf einzugliedern.“<br />
Als zentrale „Drehscheibe“ für die Betreuung<br />
der Hypo-Belegschaft fungiert HR Dr. Christoph<br />
König als Arbeitsmediziner. Mit ihm wurde das<br />
„Alltagsgeschäft“ der Präventivgruppe permanent<br />
erledigt:<br />
- Ergonomie am Arbeitsplatz<br />
- Strahlenmessungen<br />
- Gesetzliche Auflagen<br />
- Evaluierung Bildschirmarbeitsplätze<br />
- Überprüfung Klimaanlagen, Luftfeuchtigkeit,<br />
Luftzug (alle Stadtfilialen adaptiert)<br />
- Rückenschule<br />
- Augenuntersuchungen (Bildschirmbrille)<br />
- Impfaktionen incl. vergünstigter Impfstoff<br />
„Neben der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung<br />
spielen vor allem Stresssituationen<br />
und überdurchschnittliche Belastung durch<br />
Systemänderungen eine wesentliche Rolle. Da-<br />
1. Manfred Kern und Cornelia Klaubinger, Kundenberatung Hypo Residenzplatz.<br />
2. Veronika Reiter, Silvia Mantler und Günther Schörghofer in der Abteilung Treasury.<br />
3. Stefan Reiter, Johann Roithinger und Betriebsrätin Martina Hemetsberger, Passiv-Management.<br />
4. Eine der modern und freundlich ausgestatteten Hypo-Filialen.<br />
Titelbild: Abteilungsdirektor Mag. Wolfgang Knoll, Leiter Personal Management.<br />
4 I
FACTS&FIGURES<br />
her werden in den nächsten Jahren vor allem<br />
Stressbewältigungs-Strategien und Regenerationsmethoden<br />
im Rahmen des betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagements einen Schwerpunkt<br />
bilden“, umreißt Dr. König die bevorstehenden<br />
Herausforderungen aus arbeitsmedizinischer<br />
Sicht.<br />
Die zusätzlichen Angebote des Unternehmens<br />
fördern die gemeinsamen Aktivitäten und den<br />
sozialen Zusammenhalt, wie beispielsweise Lauftraining,<br />
Volleyballturnier, Schimeisterschaften,<br />
Walkinggruppen oder Betriebsausflüge. Die gesunde<br />
Küche (geleitet vom Küchenchef mit<br />
eigens von der Hypo bezahlter Diätausbildung)<br />
findet in der Belegschaft großen Anklang und<br />
nehmen die Beschäftigten gerne in Anspruch.<br />
ZUKUNFTSWEISENDES PROJEKT<br />
Für die bevorstehenden Herausforderungen<br />
konzentriert die Präventivgruppe ihre Arbeit<br />
auf das derzeit anlaufende Gesundheitsförderungsprojekt<br />
„Gesundheitsmanagement“. Der<br />
gemeinsam mit der Arbeitspsychologin entwickelte<br />
Fragebogen an die Mitarbeitenden<br />
stellte gezielte Fragen, um Interesse und Notwendigkeiten<br />
herauszufinden. Mit 67%-iger<br />
Rücklaufquote wurden die Themenbereiche<br />
von der Belegschaft bewertet.<br />
Nach der Auswertung sind derzeit Arbeitsgruppen<br />
dabei, Angebote für Bewegung und körperliche<br />
Aktivitäten (1.), Arbeitsplatz und Arbeitsumgebung<br />
(2.), Regenerationsmethoden<br />
(3.), Bewältigungsstrategien (4.) und Ernährung<br />
(5.) auszuarbeiten, die sie der Steuerungsgruppe<br />
zur Begutachtung vorlegen.<br />
Bis zum Jahresende wird dieser Teil des Projektes<br />
abgeschlossen. Für 2009 wird es entsprechend<br />
mit Budget eingeplant. „Es muss auch von den<br />
Ressourcen her – Zeit, Personen, etc. – Vorsorge<br />
getroffen werden. Denn das Projekt soll kontinuierlich<br />
als Prozess über Jahre laufen, und kein<br />
einmaliges ‚Strohfeuer’ darstellen“, betont der<br />
Hypo-Personalleiter.<br />
„Wir verfolgen eine grundsätzliche Intention<br />
damit: es geht nicht darum, dass die Leute vergünstigt<br />
ins Fitness-Center gehen können, denn<br />
damit erreichen wir die ohnehin aktiven und<br />
engagierten. Es sollen alle einen viel aktiveren<br />
und gesünderen Alltagsstil entwickeln. Es geht<br />
um die Frage ‚Was kann ich persönlich in meinen<br />
acht bis zehn Stunden Arbeitszeit für meine<br />
Gesundheit tun‘ Etwa „Treppe statt Lift“, eine<br />
Busstation früher aussteigen und den Rest zu<br />
Fuß bewältigen, einen Apfel als Zwischenimbiss<br />
anstatt eines Schokoriegels, etc. Es geht uns um<br />
Bewusstseinsbildung. Nicht der Firma zuliebe,<br />
sondern sich selbst zuliebe Eigenverantwortung<br />
zu übernehmen, darum geht es. Und natürlich<br />
hat auch das Unternehmen ein Interesse daran,<br />
denn gesunde Mitarbeitende sind gute,<br />
leistungsfähige und motivierte Mitarbeitende",<br />
schließt Mag. Knoll.<br />
RIEGERSBURGWANDERUNG<br />
BETRIEBSBESICHTIGUNG<br />
WANDERUNG KRIMMLER TAUERN<br />
Dr. Helmut Eizenberger, Betriebsratsvorsitzender<br />
„Die betriebliche Gesundheitsförderung<br />
setzt die Maßnahmen<br />
nicht für die, sondern mit den<br />
MitarbeiterInnen. Die Einbeziehung<br />
aller betrieblichen AkteurInnen<br />
ist daher eine wichtige<br />
Erfolgsvoraussetzung.“<br />
HYPO <strong>Salzburg</strong><br />
Die <strong>Salzburg</strong>er Bank<br />
Seit fast 100 Jahren engagiert sich die HYPO<br />
<strong>Salzburg</strong> als die Bank der <strong>Salzburg</strong>erInnen. Die<br />
Hypo <strong>Salzburg</strong> ist eine Regionalbank mit dem<br />
Kernmarkt Bundesland <strong>Salzburg</strong> und dem angrenzenden<br />
Einzugsbereich.<br />
Aufgrund dieser großen regionalen Verantwortung<br />
sind maßgeschneiderte Lösungen für alle<br />
finanziellen Belange und Wünsche der KundInnen<br />
oberstes Gebot.<br />
KundInnen im Mittelpunkt<br />
Entsprechend lautet die Philosophie der HYPO<br />
<strong>Salzburg</strong>: Der Kunde/die Kundin ist Mittelpunkt<br />
und wird in den Bereichen Finanz-, Versicherungsund<br />
Wirtschaftsdienstleistungen von Beginn an<br />
begleitet und beraten, um gemeinsam langfristige<br />
finanzielle Ziele zu erreichen. Um den verschiedenen<br />
Bedürfnissen der KundInnen gerecht<br />
zu werden, hat sich die Hypo entschieden, den<br />
Markt zu segmentieren und den verschiedensten<br />
KundInnengruppen spezifische <strong>Dienst</strong>leistungen<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Ob Privat- oder Firmenkunde/kundin, Institutionen,<br />
Verein oder Bauträger – die SpezialistInnen<br />
stehen dem jeweiligen Vorhaben mit modernster<br />
Banksoftware, persönlichem Engagement und<br />
viel Erfahrung zur Seite. Unterstützt von Kompetenz-,<br />
Abwicklungs- und Serviceteams erarbeiten<br />
die Berater zusammen mit dem Kunden/der Kundin<br />
individuelle Finanzlösungen.<br />
Mitarbeitende als Kapital<br />
Erstklassige Ausbildung und die ständige Fortbildung<br />
der MitarbeiterInnen, das Arbeiten im Team<br />
und die ganz persönliche Kundenbeziehung sind<br />
Voraussetzungen für den Unternehmenserfolg.<br />
Die Hypo <strong>Salzburg</strong> bekennt sich zu Leistung und<br />
Erfolg. Dies spiegelt sich durch eine leistungsgerechte<br />
Entlohnung und positive Karrierechancen<br />
im Unternehmen wider.<br />
Die Hypo <strong>Salzburg</strong> beschäftigt rund 400 Mitarbeiter/innen<br />
und betreibt 25 Geschäftsstellen<br />
im Bundesland <strong>Salzburg</strong> sowie drei zentrale<br />
Vertriebs-/Verwaltungsgebäude im Zentrum der<br />
Stadt <strong>Salzburg</strong>.<br />
I 5
SICHERHEIT<br />
Krank durch<br />
Schimmelpilze<br />
Die Sporen der Schimmelpilze gehören zu den wichtigsten<br />
Innenraumallergenen. Einige wissenschaftliche<br />
Untersuchungen wiesen nach, dass BewohnerInnen<br />
sowie Arbeitgebende/Arbeitnehmende nach intensivem<br />
und langem Schimmelpilzkontakt ein erhöhtes<br />
Gesundheitsrisiko haben.<br />
Der AMD <strong>Salzburg</strong> hat in jüngster Zeit im Auftrag einiger<br />
KundInnen die Belastung durch Schimmelpilzsporen in<br />
Innenräumen analysiert. Die gesammelten Proben werden<br />
dabei in einem dafür spezialisierten Labor in einem<br />
Brutschrank angezüchtet und die kolonienbildenden<br />
Einheiten (KBE) sowie die Haupttypen der vorkommenden<br />
Schimmelpilze ermittelt. Die Probensammlung<br />
zur Analyse ist vor allem für jene Bereiche geeignet,<br />
wo kein sichtbarer Befall (z.B.: hinter Verkleidungen,<br />
Wandverbauen oder ähnlichem) vermutet wird. Genauere<br />
Informationen gibt Ihr/e Arbeitsmediziner/in<br />
oder Sicherheitstechniker/in.<br />
Unterweisungen<br />
Arbeitgebende sind gesetzlich verpflichtet (§14<br />
ASchG), für eine ausreichende Unterweisung der Arbeitnehmenden<br />
zu sorgen. Bei Arbeitsunfällen können<br />
hier Versäumnisse schwerwiegende rechtliche Folgen<br />
haben. Oft ist es für das eigene Personal, gerade in kleinen<br />
Betrieben, aufwändig, Unterweisungen auszuarbeiten<br />
und durchzuführen. Hier kann der AMD <strong>Salzburg</strong><br />
mit seinen Fachkräften und Erfahrungen helfen.<br />
Der AMD <strong>Salzburg</strong> führt z. B. derzeit die Unterweisung<br />
aller Mitarbeitenden eines <strong>Salzburg</strong>er Kleinbetriebes<br />
durch. Dabei werden auf den Betrieb angepasste<br />
Unterweisungen zu unterschiedlichsten Themen<br />
(Bildschirmarbeitsplatz, manuelle Lastenhandhabung,<br />
Arbeiten mit Aufstiegshilfen (Leitern und Tritte),<br />
Notausschalter, Gefährliche Arbeitsstoffe, Arbeiten<br />
mit Druckluft, mit heißen Flüssigkeiten, Wartung und<br />
Instandhaltung von automatisierten Fertigungsanlagen,<br />
Kühlschmierstoffe, Mechanische Bearbeitung<br />
- Bohren, Fräsen, Sägen,…) geboten.<br />
Absturzsicherungen<br />
Ing. Franz Dachs, Sicherheitstechniker beim AMD<br />
<strong>Salzburg</strong>, hat die Ausbildung und Prüfung zur „Sachkundigen<br />
Person für persönliche Schutzausrüstung<br />
gegen Absturz“ erfolgreich absolviert. Der AMD <strong>Salzburg</strong><br />
ist daher nun in der Lage, die Überprüfung<br />
derartiger Einrichtungen und Geräte anzubieten bzw.<br />
durchzuführen. Weiters kann der AMD <strong>Salzburg</strong> interessierte<br />
Betriebe bei der Auswahl der geeigneten<br />
Absturzsicherungen unterstützen. Anwendern von<br />
Absturzsicherungen in den Betrieben bietet der AMD<br />
<strong>Salzburg</strong> Unterweisung in der richtigen Handhabung,<br />
Wartung und Pflege dieser Arbeitsmittel, aufbereitet<br />
in einfacher, verständlicher Form.<br />
Absturzsicherungen sind: Auffanggurte, Falldämpfer,<br />
Auffanggeräte, Höhensicherungsgeräte, Anschlagpunkte<br />
und dazugehörige Verbindungsmittel.<br />
Der Work-Ability-Index in der Praxis.<br />
WHY WAI<br />
WAI, der Work-Ability-Index (Arbeitsbewältigungs-<br />
Index), ist ein Instrument, mit dem die aktuelle<br />
und die künftige Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten<br />
erfasst und bewertet werden kann.<br />
Immer weniger Erwerbspersonen erreichen das<br />
reguläre Pensionsalter in Beschäftigung. Zum<br />
Teil aus einem arbeitsmarktpolitisch gesteuerten<br />
Übergang in Vorruhestand bzw. Altersteilzeit,<br />
zum anderen aber auch wegen verminderter<br />
Erwerbsfähigkeit. Dafür sind insbesondere die<br />
Muskel-, Skelett- und Herz-Kreislauferkrankungen<br />
sowie Erkrankungen des Nervensystems<br />
verantwortlich. Der Blick in die Statistik zeigt,<br />
dass es sich dabei keineswegs um Einzelfälle<br />
handelt. Es ist nötig, mit verhaltens- und<br />
verhältnispräventiven Maßnahmen die Vorausetzungen<br />
für ein längeres Verbleiben von mehr<br />
Beschäftigten im Arbeitsprozess zu schaffen.<br />
Von zentraler Bedeutung ist dabei der Begriff der<br />
Arbeitsfähigkeit, der von Personalverantwortlichen<br />
und ÄrztInnen, aber auch von Betroffenen selbst oft<br />
sehr eng ausgelegt wird: entweder jemand „schafft“<br />
seine Arbeit oder eben nicht. Die Arbeit selbst wird<br />
aber nur selten hinterfragt, ebenso die mit ihr verbundenen<br />
Anforderungen oder die Bedingungen,<br />
unter denen sie ausgeführt werden muss.<br />
Ausgehend von WAI können konkrete Maßnahmen<br />
zum Erhalt und zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit<br />
eingeleitet werden. Bei diesem Instrument<br />
handelt es sich im Kern um einen Fragebogen,<br />
der von den Beschäftigen selbst oder gemeinsam<br />
mit einer dritten Person (z. B. ArbeitsmedizinerIn)<br />
bearbeitet wird. Der WAI ist seit 2001 in deutscher<br />
Sprache veröffentlicht und für interessierte Betriebe<br />
zugänglich. Das Instrument selbst besteht aus sieben<br />
sogenannten WAI Dimensionen mit insgesamt<br />
zehn Fragen sowie einer Diagnose-Liste.<br />
Das Thema Arbeitsfähigkeit beschäftigt den Finnischen<br />
Wissenschafter Juhani Ilmarinen, Finnish<br />
Institute for Occupational Health, seit den 80er<br />
Jahren. Im interdiszinpliären Team erforscht er<br />
die Frage, wie die Potenziale von Beschäftigten<br />
so erhalten und entwickelt werden können, damit<br />
sie den Betrieben möglichst lange zur Verfügung<br />
stehen und die Beschäftigten möglichst gesund<br />
das Pensionsalter erreichen.<br />
MOTORSÄGENKURS - TEIL 2.<br />
Gesichertes Training am Simulator.<br />
Der AMD <strong>Salzburg</strong> hat heuer<br />
wieder drei Termine für<br />
Motorsägekurse angeboten,<br />
rund 60 Teilnehmende waren<br />
diesmal angemeldet. 2008<br />
standen zwei Kurse „Teil 1“<br />
für Arbeitnehmende, welche<br />
schon mit Motorsägen arbeiten<br />
(keine Anfänger), aber<br />
diese Tätigkeit eher selten<br />
ausführen, am Programm.<br />
Für die praktischen Übungen<br />
stehen bei diesem Kurs Simulatoren für das<br />
gesicherte Trainieren bereit. Dabei kann auch<br />
durch Windwurf verspanntes Holz simuliert und<br />
die Schnitttechniken bei dieser sehr gefährlichen<br />
Arbeit geübt werden. Erstmals wurde heuer<br />
auch noch ein weiterführender Kurs angeboten,<br />
der noch mehr Praxis beinhaltet. Nach der<br />
Übung am Simulator haben die Teilnehmenden<br />
halbtägig das Fällen von Bäumen bis hin zur<br />
Schwachholzbringung in einem Waldstück in<br />
der Praxis geübt.<br />
Die Kurse kommen bei den Teilnehmenden<br />
sehr gut an. Bisher haben in drei Jahren rund<br />
200 Personen den Kurs besucht. Trotz reger<br />
Nachfrage nach den nächsten freien Terminen<br />
stehen noch Plätze zur Verfügung. Anmeldungen<br />
unter Tel. 0662/887588 oder<br />
office@amd-sbg.at<br />
6 I
VENENCHECK<br />
Ein wichtiges Früherkennungs-Instrument.<br />
Erfolgreiche Kurse in Zoll- und Finanzämtern.<br />
Wie wichtig die Früherkennung von Venenerkrankungen<br />
ist, zeigt ein Beispiel aus der<br />
arbeitsmedizinischen Praxis. Eine augenscheinlich<br />
gesunde Verwaltungsdienstmitarbeiterin,<br />
35 Jahre, nahm an der kostenlosen<br />
Venenscreeninguntersuchung des AMD <strong>Salzburg</strong><br />
teil. Die Teilnehmerin berichtete von<br />
gelegentlich müden Beinen, vor allem abends.<br />
Zudem leiden in ihrer Familie Mutter und<br />
Großmutter an Krampfadern.<br />
Beim Venencheck waren die gemessenen<br />
Werte der Beine auffällig. Arbeitsmedizinerin<br />
Dr. Jacqueline Klinger riet aufgrund der<br />
positiven Familienanamnese, gemäß Ergebnis<br />
der Untersuchung und dem klinischen (noch)<br />
unauffälligen Befund zu Prophylaxemaßnahmen.<br />
„Ich verordnete Kompressionsstrümpfe<br />
Kl. II und leitete die Mitarbeiterin zu Venenübungen<br />
und Pausen in Wechselbelastung<br />
zwischendurch an. Dafür haben wir sie mit<br />
einem sogenannten Venentrainer ausgestattet.“<br />
Eine nochmalige Kontrolle in einer folgenden<br />
Sprechstunde vereinbarte die Ärztin<br />
ebenfalls.<br />
Einen Monat später berichtete die Mitarbeiterin<br />
von einer Thrombophlebitis (Venenentzündung)<br />
in den Tagen nach der Untersuchung.<br />
Eine hausärztliche Behandlung und<br />
fachärztliche Abklärung waren die Folge. Die<br />
junge Frau muss nun lebenslang Prophylaxemaßnahmen<br />
betreiben, um gesundheitsgefährdenden<br />
Thrombosen, Lungenembolien<br />
und Krampfadern vorzubeugen.<br />
An den regelmäßig von der Arbeitsmedizinerin<br />
angebotenen Gesundheitschecks nimmt<br />
sie seither ebenfalls stets teil.<br />
ENTSPANNUNGSTECHNIKEN<br />
Die Finanz- und Zollämter im Bundesland <strong>Salzburg</strong><br />
haben auf die vielfältigen neuen Herausforderungen<br />
im Arbeitsleben reagiert und bieten landesweit<br />
für ihre Mitarbeitenden einen Workshop<br />
zum Thema „Stressbewältigung und Entspannungstechniken“<br />
an.<br />
Wissenschaftliche Studien zeigen, wie rasant<br />
sich unsere Arbeitswelt verändert. Die früher<br />
hauptsächlichen Belastungen aus manuellen Tätigkeiten<br />
wurden durch solche, die eine sitzende<br />
Arbeit hervorruft, abgelöst. Mittlerweile sehen<br />
wir, in welch großem Ausmaß psychische Belastungen<br />
unterschiedlicher Natur auf uns treffen<br />
und wir unsere Bewältigungsstrategien dahingehend<br />
weiterentwickeln müssen. Auf diese neuen<br />
Herausforderungen zu reagieren ist Inhalt vieler<br />
moderner Unternehmensstrategien.<br />
Im Workshop der Finanz- und Zollämter zu fünf<br />
mal je zwei Stunden erhielten die Mitarbeitenden<br />
durch erfahrene ArbeitspsychologInnen des AMD<br />
<strong>Salzburg</strong> eine Einführung und ein Training von<br />
erprobten Entspannungstechniken. Sie hatten<br />
Gelegenheit, persönliche stressauslösende Situationen<br />
zu reflektieren und weitere Bewältigungsstrategien<br />
im Umgang mit zu Stress entwickeln.<br />
An Entspannungsmethodiken standen die „Progressive<br />
Muskelentspannung (PME) nach Jacobson“<br />
sowie das Autogene Training am Plan, das<br />
sie üben und kennenlernen konnten.<br />
PME nach Jacobson ist eine der wirkungsvollsten<br />
Methoden, sich innerhalb kurzer Zeit zu<br />
entspannen, an (fast) jedem Ort und zu jeder<br />
Zeit. Ziel dieser Entspannungsübung ist es, muskuläre<br />
Verspannungen, mit welchen unser Körper<br />
in stressreichen Situationen reagiert, zu lösen<br />
bzw. zu mildern und geistige Gelassenheit zu<br />
entwickeln.<br />
Das Autogene Training ist wohl das bekannteste<br />
Entspannungsverfahren und wurde bereits in den<br />
1920er Jahren von Prof. Dr. med. Schultz entwickelt.<br />
Die tiefgreifende Beeinflussbarkeit der<br />
Gesundheit durch das Autogene Training wurde im<br />
Lauf der Jahrzehnte vielfach nachgewiesen.<br />
Die Auseinandersetzung mit persönlich stressfördernden<br />
Situationen, dem Reflektieren von<br />
bereits vorhandenen Bewältigungsstrategien und<br />
dem Entwickeln neuer Möglichkeiten schärften<br />
die Stressbewältigungskompetenz der Mitarbeitenden<br />
zusätzlich.<br />
Die Kurse in den Bezirken Pinzgau, Pongau und<br />
<strong>Salzburg</strong> Land sind abgeschlossen und fanden<br />
großen Anklang. Zwei weitere Workshops für die<br />
Mitarbeitenden der Zollämter und der Region <strong>Salzburg</strong><br />
Stadt stehen demnächst am Programm.<br />
TERMIN<br />
VERNETZUNSGTREFFEN<br />
Unterstützungsleistungen für alternsgerechtes<br />
Arbeiten/Productive Ageing - unter dieses<br />
Motto hat der AMD <strong>Salzburg</strong> sein bevorstehendes<br />
Vernetzungstreffen gestellt. Bereits zum<br />
vierten Mal lädt der AMD seine KundInnen und<br />
Partnerbetriebe dazu ein. Erfahrungsaustausch<br />
und Informationen aus erster Hand stehen<br />
auch dieses Mal an vorderster Stelle. Nützen<br />
Sie die Möglichkeit, besuchen Sie Vorträge<br />
und Workshops, erfahren Sie von Neuerungen<br />
und sammeln Sie Informationen aus anderen<br />
Branchen.<br />
In gewohnt gemütlicher Atmosphäre haben<br />
Sie genügend Zeit für intensiven Erfahrungsaustausch<br />
und persönliche Gespräche. Die Vernetzung<br />
mit Menschen, die sich ebenfalls der<br />
Gesundheitsförderung in <strong>Salzburg</strong>s Betrieben<br />
widmen, steht wie immer im Vordergrund.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />
Datum: Mittwoch, 18. Februar 2009<br />
Uhrzeit: 18:00 Uhr<br />
Ort: AMD <strong>Salzburg</strong>, Elisabethstr. 2,<br />
1. Stock, 5020 <strong>Salzburg</strong><br />
Anmeldung: Tel.: 0662/887588-0, E-mail:<br />
office@amd-sbg.at.<br />
I 7
ANGEBOTE<br />
AMD SALZBURG<br />
Zentrum für gesundes Arbeiten<br />
Präventivdienstliche Leistungen<br />
gemäß ASchG<br />
} Arbeitsmedizinische Betreuung von Arbeitsstätten<br />
} Sicherheitstechnische Betreuung von<br />
Arbeitsstätten<br />
} Arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische<br />
Begehungen von Arbeitsstätten<br />
} Arbeitspsychologische Betreuung und<br />
Beratung<br />
} Bereitstellung sonstiger Fachkräfte<br />
(insbesondere für Bewegung, Ernährung,<br />
Entspannung)<br />
Durchführung von Eignungsuntersuchungen<br />
} Gesundheitsüberwachung für belastete<br />
Arbeitnehmende gemäß ASchG (AMD<br />
übernimmt Abrechnung mit AUVA, Meldung<br />
an Arbeitsinspektorat und Wiedereinladung<br />
zu Folgeuntersuchungen)<br />
} Medizinische und psychologische Eignunsgdiagnostik<br />
für Einstellung oder Entwicklungsplanung<br />
von Mitarbeitenden<br />
Gesundheitsförderung in Betrieben<br />
} Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
} Alternsgerechtes Arbeiten in Betrieben<br />
- productive ageing<br />
} Bewegungsangebote<br />
} Stressbewältigung und Entspannung<br />
} RaucherInnenentwöhnung<br />
} Alkohol im Betrieb<br />
} Gesundheitsaktionen im Betrieb<br />
} Konfliktlösung und Beratung<br />
Begleitung von Projekten in Betrieben<br />
im Zuge von Veränderungsprozessen<br />
Informationen und Kontakt: AMD <strong>Salzburg</strong>,<br />
Elisabethstraße 2, 5020 <strong>Salzburg</strong>; Tel.:<br />
0662/887588-0; office@amd-sbg.at<br />
„E-MAIL-STRESS“<br />
HEMMT PRODUKTIVITÄT<br />
Dauernder Maileingang unterbricht Arbeitsfluss.<br />
Der Kontakt und die Arbeit mit KundInnen<br />
sind für jedes Unternehmen äußerst wichtig.<br />
Für viele Mitarbeitende hingegen ist dieser<br />
KundInnenkontakt oftmals nicht einfach zu<br />
bewältigen. Wissenschaftliche Studien zeigen<br />
sogar, wer beruflich dauernd gute Laune<br />
und Freundlichkeit zeigen soll, kann im<br />
äußersten Fall und unter bestimmten Bedingungen<br />
sogar seine Gesundheit schädigen.<br />
Das Krankheitsspektrum reicht von Depressionen<br />
über Bluthochdruck bis hin zu Burn Out<br />
und Herz-Kreislauf-Problemen. Vorsorgende<br />
Unternehmen sehen nun den KundInnenkontakt<br />
als herausfordernde Möglichkeit zur<br />
institutionellen und fachlichen Weiterentwicklung<br />
und zum persönlichen Wachstum<br />
der einzelnen Mitarbeitenden.<br />
Sie bieten gezielt Schulungen in Zusammenarbeit<br />
mit den ArbeitspsychologInnen des<br />
AMD <strong>Salzburg</strong> in diesem Bereich an.<br />
Lesen Sie dazu mehr in der kommenden<br />
Ausgabe AM'punkt.<br />
Ständig ankommende E-Mails unterbrechen<br />
den Arbeitsprozess häufiger als angenommen.<br />
Ein Wissenschafterteam hat diese Tatsache an<br />
verschiedenen britischen Universitäten bei<br />
177 Studienteilnehmern untersucht.<br />
Ein Drittel der StudentInnen wurden durch die<br />
hohe Anzahl der erhaltenen E-Mails in einen<br />
Stresszustand versetzt. Ein weiteres Drittel<br />
fühlte sich getrieben und nur ein Drittel<br />
zeigte sich entspannt mit dem Umgang der<br />
elektronischen Post.<br />
Auch ist der Aspekt interessant, dass sich<br />
die hohe Frequenz, mit der der Posteingang<br />
kontrolliert wird, negativ auf die Produktivität<br />
und Konzentrationsfähigkeit auswirkt.<br />
Ein/e durchschnittliche/r Büroangestellte/r<br />
wendet laut Studie täglich 49 Minuten für<br />
die Verwaltung der E-Mails auf. Gerade in<br />
Berufen, wo länger andauernde Konzentration<br />
erforderlich ist, ist ein Absinken des IQ<br />
durch die Ablenkung um bis zu 10 Punkte zu<br />
beobachten.<br />
„Bleibt zu überdenken, ob die Schnelligkeit<br />
und permanente Erreichbarkeit im Kommunikationswesen<br />
hinsichtlich Gesundheit und<br />
Wirtschaftlichkeit langfristig den Erwartungen<br />
entspricht“, kommentieren ArbeitsmedizinerInnen<br />
die Untersuchung.<br />
Verordnetes Dauerlächeln kann krank machen.<br />
UMGANG MIT<br />
„SCHWIERIGEN“ KUNDSCHAFTEN<br />
NEU! www.amd-sbg.at<br />
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