Zuwanderungsland Mecklenburg-Vorpommern! - Projektbüro ...
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Zusammenfassung<br />
Im Rahmen des TransferNetzwerks<br />
Community Medicine in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> wurde in der<br />
vorliegenden Studie die Bevölkerungsgruppe<br />
der über 55-jährigen<br />
Zuwanderer / Rückkehrer hinsichtlich<br />
beliebter Zuzugsziele, ihrer Umzugsmotive<br />
und ihrer Erwartungen im<br />
Bezug auf gesundheitsorientierte<br />
Angebote M-Vs untersucht.<br />
Den Ausgangspunkt bildeten dabei Ergebnisse einer ersten Betrachtung der<br />
Wanderungsbewegung, d. h. der Zu- und Abwanderungsströme, der letzten Jahre. Es<br />
zeigte sich, dass in der Altersgruppe der über 55-Jährigen die Zahl der<br />
Zuwanderungen die Anzahl der Abwanderungen pro Jahr überstieg. Im Vergleich zu<br />
den jüngeren Altersgruppen war somit ein positiver Wanderungssaldo zu verzeichnen.<br />
Ziel der Studie war es, wichtige Planungsdaten sowohl für das medizinische<br />
Versorgungssystem als auch für die Gesundheitswirtschaft und die Landespolitik zur<br />
Verfügung zu stellen und Ansatzpunkte für die Verbesserung der gesundheitsbezogenen<br />
Randbedingungen für zukünftige Zuwanderer und Rückkehrer zu liefern.<br />
Die Studie untergliederte sich in zwei Abschnitte: 1) eine umfangreiche Analyse der<br />
Wanderungsbewegungen in den Jahren 1995 bis 2005 und 2) eine postalische<br />
Befragung einer repräsentativen Stichprobe von 3.200 über 55-jährigen Zuwanderern<br />
bzw. Rückkehrern über die Beweggründe für die Wahl des neuen Wohnsitzes, die<br />
Einschätzung ihres gegenwärtigen allgemeinen Gesundheitszustand sowie die<br />
Nutzung medizinischer Vorsorge- und anderer gesundheitsorientierter Angebote.<br />
Die Ergebnisse der Wanderungsanalyse zeigen, dass die Zahl der Zuzüge über die<br />
Jahre 1995 bis 2005 stabil geblieben ist. Beliebte Zuzugsziele sind die städtischen<br />
Regionen sowie küstennahe Landstriche. Die Response in der Befragung lag bei 45 %<br />
(N=1.340). Die Beweggründe für den Umzug nach <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> waren in<br />
erster Linie privater Natur, ergänzt durch die Nennung gesundheitlicher Gründe. Die<br />
sogenannten Best Ager besitzen ein hohes Gesundheitsbewusstsein und finanzielles<br />
Potential, das sie auch bereit sind, in ein gesundes Leben in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> zu investieren.<br />
Die Gruppe der Zuwanderer bzw. Rückkehrer ab 55 Jahre stellen somit eine attraktive<br />
Ressource für das Bundesland dar. Die erhaltenen Hinweise auf fehlende Angebote<br />
bzw. fehlende Angebotsinformationen liefern Politik und Gesundheitswirtschaft des<br />
Landes Ansatzpunkte zur Schaffung maßgeschneiderter Gesundheitsangebote für<br />
diese Zielgruppe sowie für ein gezieltes Marketing zur Attraktivitätssteigerung der<br />
Region „<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> als Gesundheitsland“.<br />
Greifswald, Juni 2008<br />
Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann (MPH), Dipl.-Psych. Janina Krafczyk