aktuelle Heft - Hospital zum Heiligen Geist

Hallo liebe Freunde!
Stellt Euch vor: Ich habe Post bekommen!
Sonst schreibe ich Euch doch immer, und
nun hat mir ein netter Herr aus Haus Hortensie
geschrieben. Hier ist seine Post an mich:
Lieber Willi,
es war richtig toll, dass du mit Deinem Frauchen
zum Hortensie-Grillfest kommen konntest:
ich bin sicher, Du hast Dich gut unterhalten,
weil es ja genug Würstchen gab. Ich
ho�e, dass Du bald eine Gelegenheit haben
wirst, mich mit Deinem Frauchen wieder zu
besuchen. Ich werde mein Frauchen bitten,
Leckerli für Dich mitzubringen. Ich freue mich
schon auf Deinen Besuch!
Liebe Grüße
Dieter Mügge aus Haus Hortensie
Na klar, ich komme gern einmal wieder
vorbei – und nicht nur wegen des Leckerlis!
Hier nun meine Post für Euch für den Monat
Oktober:
Mit Caro ist das gar nicht immer so einfach
für einen jungen Hund wie mich. Also,
was mir da neulich mit ihr passiert ist, das
geht auf keine Kuhhaut mehr! Ich muss es
Euch erzählen:
Rund um den Glockenturm
Eines Tages wollte ich am Nachmittag zu
meinem Dienst bei den Menschen im Haus
Hortensie gehen. Vorher bekomme ich jedesmal
eine halbe Stunde Zeit zum Toben und
Spielen mit meinem Freund Hubert, auf dem
Rasen zwischen Haus Calendula und Haus
Dahlie, wie Ihr auf dem Foto seht.
Also, es war ein heißer Tag, und ich wurde
beim Toben so richtig durstig und auch
ein bisschen hungrig. Als Hubert mit seiner
Besitzerin wegging, lief ich schnell zur
Küche von Haus Mohnblume, wo man mir
aber leider die Tür vor der Nase zuschlug. So
lief ich ein paar Schritte weiter zum Ententeich,
wo ich einen kräftigen Schluck gegen
meinen Riesendurst nahm. Und dann sauste
ich zurück zum Rasen zwischen den Häusern
Calendula und Dahlie – und stellt Euch
vor – Caro war weg! Einfach weg, nicht mehr
da. Ich stand fassungslos: Caro war mir entlaufen!
Ach, du liebe Zeit … ich setzte mich
hin und wartete, lange, mindestens drei
Minuten. Ich ging nicht
woanders hin, um sie zu
suchen, sonst würde sie
vielleicht den Weg zurück
nicht �nden … Ich musste
der bitteren Wahrheit ins
Auge sehen: Caro war mir
abhanden gekommen.
Ich betrachtete kummervoll
die Bäume und
entwarf im Geiste Plakate,
die ich dort aufhängen
würde: »Hundebesitzerin
entlaufen! Wer sie einfängt
und mir zurückbringt,
bekommt eine Belohnung«. Ich zerbrach
mir den Kopf wegen der Belohnung
und kam auf die Lösung: »Wer Caro einfängt
und sie mir zurückbringt, mit dem teile ich
meine Hundekekse.«
16 Oktober 2012