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Ausgabe 2/2005 - Society for Gestalt Theory and its Applications (GTA)

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DAGP/ÖAGP-INFORMATIONEN<br />

<strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2005</strong> – 14. Jahrgang<br />

<strong>Ausgabe</strong> 01/2003<br />

Deutsche Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft für <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie / Österreichische Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft für <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie<br />

Sektion Psychotherapie der <strong>GTA</strong><br />

VORSCHAU<br />

Deutschl<strong>and</strong><br />

DAGP-Treffen, 17. Juni <strong>2005</strong>,<br />

15 Uhr<br />

Thema: Marktwirtschaft – Wohlst<strong>and</strong>sund<br />

Friedensvoraussetzung oder Heuschreckenplage<br />

In der letzten Zeit ist das marktwirtschaftliche<br />

System wieder vermehrt in<br />

eine Generalkritik geraten. Im Sozialen<br />

Bereich steht das Wort der Ökonomisierung<br />

sogar schon seit längerem synonym<br />

für ein Schimpfwort. In unserer Diskussionsrunde<br />

sollen folgende Themen angeregt<br />

werden:<br />

• welche Selbstorganisationsidee steht<br />

hinter dem Wettbewerbsmodell und wie<br />

korrespondiert dies mit gestalttheoretischen<br />

Vorstellungen zur Musterbildung<br />

• welche Rahmenbedingungen sind notwendig,<br />

damit der Wettbewerb ein gesellschaftlich<br />

wünschenswertes Ergebnis<br />

nach sich zieht<br />

• benötigt dieser Wettbewerb eine spezifische<br />

Unternehmensmoral, und wenn ja,<br />

welche ethischen Grundlagen sind zu beachten<br />

• Welche Einkommensverteilung resultiert<br />

aus einem Marktsystem, welche sozialpolitischen<br />

Korrekturen sind möglich<br />

• Wieso kommt es zu sozialpolitischen<br />

Paradoxien, indem die finanzielle Unterstützung<br />

ärmerer Bevölkerungsgruppen deren<br />

sozialen Ausschluss sogar befördert<br />

• Unter welchen Umständen funktioniert<br />

der Markt nicht, und welche staatlichen<br />

Aufgaben erwachsen daraus zwingend<br />

• Wenn der Staat Aufgaben z.B. im Gesundhe<strong>its</strong>wesen,<br />

dem Bildungsbereich<br />

und dem Sozialen Sektor übernimmt:<br />

welche Wettbewerbselemente sind zielführend,<br />

welche eher dysfunktional<br />

• Wieso werden so oft dysfunktionale<br />

Wettbewerbsrahmenbedingungen in<br />

staatlich kontrollierten Bereichen implementiert<br />

• Wieso der Begriff "Ökonomisierung"<br />

analytisch unsinnig ist und die Probleme<br />

auf der politischen Ebene verschleiert.<br />

• Ein Beispiel für das komplexe Wirkungsgefüge<br />

Markt: Arbe<strong>its</strong>markt, Rahmenbedingungen,<br />

Marktversagen, Arbe<strong>its</strong>losigkeit<br />

und Möglichkeiten zum<br />

Abbau von Arbe<strong>its</strong>losigkeit jense<strong>its</strong> von<br />

nutzlosen Eingliederungsmaßnahmen.<br />

Referentin:<br />

Prof. Dr. Gisela Kubon-Gilke<br />

Professorin für Oekonomie und Sozialpolitik<br />

an der EFH Darmstadt, Privatdozentin<br />

für Volkswirtschaftslehre an der TU<br />

München, Vorst<strong>and</strong>smitglied der <strong>GTA</strong>,<br />

Mitveranstalterin einer jährlichen Tagungsreihe<br />

zu normativen und institutionellen<br />

Grundfragen der Ökonomik an der<br />

Ev. Akademie Tutzing und Mitherausgeberin<br />

eines gleichnamigen Jahrbuchs<br />

Ort: Berggasthof Didoll,<br />

Richstein<br />

Österreich<br />

ÖAGP-Theoriearbe<strong>its</strong>kreis,<br />

17. Juni <strong>2005</strong>, 15 Uhr<br />

Thema: „Was hat wie gewirkt“<br />

Eine Reflexion unserer Arbeit in<br />

den Bereichen Pädagogik und<br />

Psychotherapie auf gestalttheoretischer<br />

Grundlage.<br />

In diesem Arbeitkreis befassen wir uns<br />

mit Fragen, die uns in unserer Praxis<br />

ständig begleiten: „Was habe ich da gemacht<br />

Wie hat es gewirkt Was war hinderlich<br />

Was kann mir dabei helfen diese<br />

Fragen zu beantworten“<br />

Der phänomenologische Ansatz und Produktives<br />

Denken stehen im Zentrum der<br />

Reflexion unserer Arbeit. Anh<strong>and</strong> zahlreicher<br />

Beispiele versuchen wir Praxis und<br />

Theorie fruchtbar mitein<strong>and</strong>er zu verbinden.<br />

Referentinnen:<br />

Mag. Odile Vergely<br />

Psychotherapeutin i.A.u.S. in Institution<br />

„Frauen beraten Frauen“ und in freier<br />

Praxis. Psychosoziale Beraterin im<br />

Frauenhaus Mistelbach<br />

Dipl.-Päd. Maria Vösenhuber<br />

Psychotherapeutin i.A.u.S. in freier Praxis<br />

Sonderschul- und Sprachheilpädagogin<br />

in einer Integrationsklasse mit sprachheilpädagogischem<br />

Schwerpunkt in Wien<br />

Ort:<br />

ABC-Zentrum, 1090 Wien,<br />

Mariannengasse 1


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Impressum:<br />

Inhalt<br />

DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen:<br />

In<strong>for</strong>mation für die Mitglieder<br />

der ÖAGP und DAGP<br />

Thementeil zum Herausnehmen<br />

• Gerhard Stemberger Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

im Bereich der Psychotherapie – Eine Spurensuche<br />

I-XVI<br />

ÖAGP-Nationaler Zweig der<br />

Sektion Psychotherapie der <strong>GTA</strong><br />

in Österreich<br />

Staatlich anerkannte psychotherapeutische<br />

Ausbildungseinrichtung<br />

für das Fachspezifikum.<br />

Mitgliedsverein des Österreichischen<br />

Bundesverb<strong>and</strong>es für<br />

Psychotherapie (ÖBVB).<br />

Mitgliedsverein der European Association<br />

<strong>for</strong> Psychotherapy (EAP).<br />

A-1180 Wien, Schopenhauerstraße<br />

48/6, Tel. und Fax<br />

+43/1/406 46 61<br />

(Bürozeit Do 10-12.00 Uhr).<br />

DAGP-Nationaler Zweig der<br />

Sektion Psychotherapie der <strong>GTA</strong><br />

in Deutschl<strong>and</strong><br />

Mitglied der Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft<br />

Psychotherapeutischer Fachverbände<br />

(AGPF).<br />

Mitglied der European Association<br />

<strong>for</strong> Psychotherapie (EAP)<br />

D-88131 Lindau, Lindenhofweg 19,<br />

Tel. +49/8382/259 76,<br />

Fax +49/8382/942 278.<br />

Redaktion und Herstellung:<br />

Irene Agstner, Elisabeth Ripka<br />

Thomas Zusanek<br />

Redaktionsschluss dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong>: 27.5.<strong>2005</strong><br />

Nächste <strong>Ausgabe</strong>: Ende Oktober<br />

(Redaktionsschluss 14.10.<strong>2005</strong>)<br />

Wir freuen uns über Beiträge<br />

jeder Art. Bitte als MS-Word-<br />

Dokument per E-Mail an:<br />

oeagp-red@yahoogroups.de<br />

oder per Post an:<br />

Irene Agstner, A-1170 Wien,<br />

Lacknergasse 6/12<br />

Editorial 2<br />

Aus der <strong>GTA</strong> 3<br />

• Gesellschaft für <strong>Gestalt</strong>theorie und ihre Anwendungen<br />

e.V. Sektion Psychotherapie – Satzung 3<br />

• Literatur zur <strong>Gestalt</strong>theorie 5<br />

Ankündigung<br />

•Bibliodrama-Seminar 8<br />

Berufspolitik Österreich 9<br />

Aus der ÖAGP<br />

•Bericht aus dem ÖAGP-Vorst<strong>and</strong> 10<br />

• Sag wo die <strong>Gestalt</strong>en sind 10<br />

• Bericht der Öffentlichke<strong>its</strong>arbe<strong>its</strong>gruppe 11<br />

• <strong>Gestalt</strong>café 11<br />

Termine und Veranstaltungen 12<br />

Schwarzes Brett 13<br />

Adressen und Telefonnummern 14<br />

Editorial<br />

Beim Erstellen dieser Zeitung habe ich mich gefreut, dass so viel von der<br />

ÖAGP zu berichten ist. Auch wenn sich nicht immer gleich - wie im Artikel:<br />

„Sag wo die <strong>Gestalt</strong>en sind“ - der Mühe Lohn zeigt, so liegt doch viel Hoffnung<br />

und auch Freude im Tun. Im Gegensatz dazu finde ich es schade,<br />

dass von der DAGP so wenig kommt. Wo seid ihr Ich habe Euch aus gemeinsamen<br />

Seminaren immer so aktiv in Erinnerung. Mir ist natürlich die<br />

Situation der <strong>Gestalt</strong>theoretischen Psychotherapie in Deutschl<strong>and</strong> bekannt,<br />

aber es gibt ja noch mehr Möglichkeiten, <strong>Gestalt</strong>theorie anzuwenden.<br />

Ich kann hier nur für mich sprechen, glaube jedoch dass auch <strong>and</strong>ere<br />

an Nachrichten von Euch interessiert sind.<br />

Ich möchte mich auf jeden Fall bei allen bedanken, die uns Artikel liefern<br />

und wünsche Euch einen schönen Sommer.<br />

Elisabeth<br />

– 2 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Aus der <strong>GTA</strong><br />

Gesellschaft für <strong>Gestalt</strong>theorie und ihre Anwendungen<br />

e.V. Sektion Psychotherapie<br />

Bei der letzten Mitgliederversammlung<br />

der Sektion Psychotherapie<br />

der <strong>GTA</strong> im Februar <strong>2005</strong><br />

in Graz wurde die Satzung der<br />

Sektion geändert. Hauptsächlich<br />

ging es bei diesen Änderungen um<br />

eine neue Regelung der ordentlichen<br />

Mitgliedschaft in der Sektion.<br />

Satzung<br />

Die Sektion Psychotherapie der<br />

internationalen Gesellschaft für <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

und ihre Anwendungen<br />

e. V. (<strong>GTA</strong>) ist ein Organ dieser Gesellschaft<br />

mit eigener Geschäftsordnung<br />

und Leitung zum Zwecke<br />

der selbständigen Vertretung ihrer<br />

spezifischen Aufgaben gegenüber<br />

der Öffentlichkeit (gemäß §§ 7 und<br />

9 der <strong>GTA</strong>-Satzung). Ihre spezifische<br />

Aufgabe im Rahmen der <strong>GTA</strong>-<br />

Satzung (vgl. insbesondere §§ 3<br />

und 4) besteht darin, der Weiterentwicklung<br />

und Verbreitung von gestalttheoretischen<br />

Ansätzen und<br />

mit der <strong>Gestalt</strong>theorie vereinbaren<br />

Ansätzen der Psychotherapie unter<br />

verschiedenen Aspekten (z. B. Klinische<br />

Psychologie, Psychosomatik,<br />

Soziotherapie, Heilpädagogik,<br />

Erziehungs-, Ehe-, Familienberatung)<br />

in Forschung und Anwendung<br />

zu dienen.<br />

Dies verlangt die Förderung eines<br />

methoden- und schulenübergreifenden<br />

Verständnisses psychotherapeutischer<br />

Forschungs- und Anwendungspraxis,<br />

das den kritischrealistischen<br />

Ansprüchen der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

als eines erkenntnistheoretischen<br />

Ansatzes genügt; von besonderer<br />

Bedeutung für die<br />

Psychotherapie ist die daraus sich<br />

ableitende Auffassung, dass der<br />

unmittelbar gegebenen Erlebniswelt<br />

des Menschen die gleiche<br />

Würde zukommt wie den mittels<br />

Abstraktion und wissenschaftlicher<br />

Methodik gewonnenen Erkenntnissen<br />

über die physikalischen,<br />

physiologischen, anthropologischen,<br />

psychologischen, soziologischen<br />

und <strong>and</strong>eren Hintergründe<br />

seines Erlebens.<br />

<strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie<br />

ist offen für die Vielfalt von<br />

Methoden und Schulrichtungen,<br />

soweit dies mit den differenzierten<br />

ganzheitlichen Sicht- und Forschungsweisen<br />

der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

vereinbar sind. Dabei wird <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

als ein Ansatz verst<strong>and</strong>en,<br />

der methodologische, psychophysische,<br />

systemtheoretische und<br />

psychologische Sichtweisen integriert.<br />

In diesem Sinne ist es Ziel<br />

der <strong>GTA</strong>-Sektion Psychotherapie,<br />

zur Weiterentwicklung einer integrativen<br />

klinisch-psychologischen<br />

Praxis beizutragen. Auf der theoretischen<br />

Ebene geht es darum, unnötig<br />

Kompliziertes einfach genug<br />

und unzulässig Vereinfachtes differenziert<br />

genug zu sehen.<br />

Um den beschriebenen Sachverhalten,<br />

Auffassungen und Zielen<br />

gerecht zu werden, hat die Sektion<br />

Psychotherapie der <strong>GTA</strong> im Einzelnen<br />

folgende Geschäftsordnung<br />

beschlossen:<br />

Geschäftsordnung<br />

§ 1 Ziele und Aufgaben<br />

1.1 Förderung und Verbreitung gestalttheoretisch<br />

orientierter For-<br />

schungs- und Anwendungspraxis<br />

auf dem Gebiet der Klinischen<br />

Psychologie, der Psychotherapie,<br />

der Beratungsarbeit und verw<strong>and</strong>ten<br />

Gebieten.<br />

1.2 Sammlung und Austausch von<br />

In<strong>for</strong>mationen, die der Erhöhung<br />

des Qualifikationsst<strong>and</strong>ards der<br />

Sektionsmitglieder dienen.<br />

1.3 Planung und Durchführung von<br />

Seminaren, Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen<br />

für Sektionsmitglieder<br />

und Nichtmitglieder.<br />

1.4 Planung und Durchführung von<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildungsgängen,<br />

die zur Ausübung gestalttheoretischer<br />

Psychotherapie qualifizieren.<br />

1.5 Zusammenarbeit mit <strong>and</strong>eren<br />

Sektionen oder Arbe<strong>its</strong>gemeinschaften<br />

der <strong>GTA</strong> und Beteiligung<br />

an Planung und Durchführung von<br />

wissenschaftlichen Arbe<strong>its</strong>tagungen<br />

und <strong>and</strong>eren Vorhaben der<br />

<strong>GTA</strong>.<br />

1.6 Zusammenarbeit mit <strong>and</strong>eren<br />

Organisationen, Institutionen oder<br />

Gruppierungen, sofern sie der Verwirklichung<br />

übergreifender gesellschaftlicher<br />

und politischer Ziele<br />

dient, die aus gestalttheoretischpsychotherapeutischer<br />

Sicht vernünftig<br />

sind.<br />

§ 2 Bedingungen der Mitgliedschaft<br />

2.1 Ordentliche Mitglieder sind:<br />

2.1.1 <strong>GTA</strong>-Mitglieder, welche den<br />

ersten, mindestens dreijährigen<br />

Abschnitt der Aus-/ Weiterbildung<br />

in <strong>Gestalt</strong>theoretischer Psychotherapie<br />

abgeschlossen haben (vgl.<br />

Aus- und Weiterbildungsrichtlinien<br />

der Sektion);<br />

– 3 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

2.1.2 <strong>GTA</strong>-Mitglieder mit abgeschlossener<br />

psychotherapeutischer<br />

Aus-/Weiterbildung (z.B.<br />

Psychoanalyse, Psychodrama),<br />

deren Qualifikation zur Ausübung<br />

gestalttheoretischer Psychotherapie<br />

durch Mitarbeit in der Sektion<br />

belegt ist.<br />

2.2 Außerordentliche Mitglieder<br />

sind:<br />

2.2.1 <strong>GTA</strong>-Mitglieder, die an einer<br />

dreijährigen Aus- oder Weiterbildungsgruppe<br />

der Sektion teilnehmen<br />

oder teilgenommen haben;<br />

2.2.2 <strong>GTA</strong>-Mitglieder, die in ihrem<br />

Verantwortungsbereich gestalttheoretisch-psychotherapeutischen<br />

Prinzipien<br />

in hervorragender Weise zu<br />

Geltung und Anwendung verhelfen.<br />

§ 3 Entstehung der Mitgliedschaft<br />

Die Aufnahme in die Sektion geschieht<br />

durch den Sektionsvorst<strong>and</strong><br />

nach Diskussion der notwendigen<br />

Unterlagen. Folgende Bedingungen<br />

müssen erfüllt sein:<br />

3.1 Für ordentliche Mitglieder:<br />

3.1.1 Die Voraussetzung für ordentliche<br />

Mitgliedschaft nach § 2.1.1<br />

sind in den Weiterbildungsrichtlinien<br />

der Sektion Psychotherapie<br />

der <strong>GTA</strong> beschrieben.<br />

3.1.2 Die Voraussetzung für ordentliche<br />

Mitgliedschaft nach § 2.1.2<br />

sind zwei schriftlich begründete<br />

Empfehlungen von ordentlichen<br />

Mitgliedern der Sektion. Über die<br />

Aufnahme entscheidet der Sektionsvorst<strong>and</strong>.<br />

3.2 Für außerordentliche Mitglieder:<br />

3.2.1 Die Voraussetzung für ordentliche<br />

Mitgliedschaft nach § 2.2.1<br />

sind in den Weiterbildungsrichtlinien<br />

der Sektion Psychotherapie<br />

der <strong>GTA</strong> beschrieben.<br />

3.2.2 Die Voraussetzung für ordentliche<br />

Mitgliedschaft nach § 2.2.2<br />

sind zwei schriftlich begründete<br />

Empfehlungen von ordentlichen<br />

Mitgliedern der Sektion Psychotherapie<br />

der <strong>GTA</strong>.<br />

§ 4 Rechte und Pflichten der Mitglieder<br />

Bei Vorst<strong>and</strong>swahlen und die Geschäftsordnung<br />

betreffenden Abstimmungen<br />

sind nur die ordentlichen<br />

Mitglieder wählbar, wahlund<br />

abstimmungsberechtigt. Bei<br />

<strong>and</strong>eren Wahlen sind auf Mitgliederversammlungen<br />

auch die außerordentlichen<br />

Mitglieder wählbar,<br />

wahl- und abstimmungsberechtigt<br />

(mit einer Einschränkung: vgl. § 7<br />

Ausschüsse). Antragsberechtigt ist<br />

jedes Mitglied der Sektion. Alle Mitglieder<br />

der Sektion sind verpflichtet,<br />

Beschlüsse der Mitgliederversammlung<br />

auszuführen und einzuhalten.<br />

§ 5 Beendigung der Mitgliedschaft<br />

Es gilt § 11 der <strong>GTA</strong>-Satzung. Mit<br />

Beendigung der <strong>GTA</strong>-Mitgliedschaft<br />

erlischt automatisch die<br />

Sektionsmitgliedschaft.<br />

§ 6 Organe der Sektion<br />

Organe der Sektion sind die Mitgliederversammlung<br />

und der Sektionsvorst<strong>and</strong>.<br />

6.1 Die Mitgliederversammlung:<br />

Zur Mitgliederversammlung ist<br />

schriftlich vier Wochen zuvor einzuladen.<br />

Sie findet mindestens alle<br />

zwei Jahre statt. Die Mitgliederversammlung<br />

ist beschlussfähig, wenn<br />

mindestens ein Viertel der ordentlichen<br />

Mitglieder anwesend sind.<br />

Sollte dieser Prozentsatz bei einer<br />

ordentlichen Mitgliederversammlung<br />

nicht erreicht werden, kann<br />

binnen vier Wochen eine außerordentliche<br />

Mitgliederversammlung<br />

einberufen werden, die in jedem<br />

Fall beschlussfähig ist. Beschlüsse<br />

können mit einfacher Mehrheit der<br />

anwesenden Mitglieder (im Falle<br />

von Vorst<strong>and</strong>swahlen: der ordentlichen<br />

Mitglieder) gefasst werden.<br />

Die Beschlüsse sind in einem Protokoll<br />

buchschriftlich niederzulegen<br />

und vom Vorst<strong>and</strong> und dem Proto-<br />

kollführer zu unterzeichnen. In besonderen<br />

Fällen, über die der Sektionsvorst<strong>and</strong><br />

entscheidet, ist eine<br />

schriftliche Beschlussfassung der<br />

Mitgliederversammlung möglich.<br />

6.2 Der Sektionsvorst<strong>and</strong>:<br />

Der Vorst<strong>and</strong> besteht aus fünf Mitgliedern<br />

(höchstens sieben Mitgliedern,<br />

wobei eine solche Erweiterung<br />

allein im Interesse internationaler<br />

Zusammenarbeit erfolgen<br />

darf), die folgende Funktionen und<br />

Aufgaben zu erfüllen haben: Repräsentation<br />

der Sektion, Zusammenarbeit<br />

mit <strong>and</strong>eren Organisationen,<br />

Geschäftsführung, Dokumentation,<br />

Jahresprogramme, Öffentlichke<strong>its</strong>arbeit,<br />

Berufspolitik, interne Publikationen.<br />

Der Vorst<strong>and</strong> hat die Aufgabe, die<br />

Aus-/Weiterbildungsrichtlinien der<br />

Sektion Psychotherapie zu gestalten,<br />

gegebenenfalls weiterzuentwickeln<br />

und auf ihre Einhaltung<br />

beim Qualifikationsnachweis zu<br />

achten. Der Sektionsvorst<strong>and</strong> trifft<br />

Entscheidungen mit einfacher<br />

Mehrheit; er wird für jeweils zwei<br />

Jahre gewählt.<br />

§ 7 Ausschüsse<br />

Ausschüsse können vom Sektionsvorst<strong>and</strong><br />

oder von der Mitgliederversammlung<br />

der Sektion eingesetzt<br />

werden. Sie haben Entscheidungsfunktion<br />

im Rahmen der<br />

ihnen übertragenen Aufgaben. Sie<br />

bestehen aus höchstens fünf Mitgliedern.<br />

Mitglieder der Ausschüsse<br />

können ordentliche und außerordentliche<br />

Mitglieder sein. Die Ausschussleitung<br />

ist von einem ordentlichen<br />

Sektionsmitglied zu übernehmen.<br />

Lediglich die Einsetzung<br />

von Ausschüssen, deren Aufgabe<br />

es ist, sich mit Weiterbildungsfragen<br />

zu befassen, ist dem Sektionsvorst<strong>and</strong><br />

vorbehalten.<br />

§ 8 Regionale und nationale<br />

Arbe<strong>its</strong>gemeinschaften<br />

– 4 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Regionale Arbe<strong>its</strong>gemeinschaften<br />

können <strong>for</strong>mlos gebildet werden.<br />

Treten sie öffentlich in Erscheinung,<br />

bedürfen Form und Inhalt ihrer Aktivitäten<br />

der Zustimmung durch den<br />

Sektionsvorst<strong>and</strong>.<br />

Literatur zur <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

Im vergangenen Jahr ist in der<br />

Ze<strong>its</strong>chrift "<strong>Gestalt</strong>therapie" der<br />

DVG die Rezension von Nancy<br />

Amendt-Lyon zu Gerhard Stembergers<br />

Sammelb<strong>and</strong> "Psychische<br />

Störungen im Ich-Welt-Verhältnis"<br />

erschienen. Interessant ist, wie sie<br />

als <strong>Gestalt</strong>therapeutin das Buch<br />

versteht.<br />

Ausgangspunkt dieses Sammelb<strong>and</strong>s<br />

sind drei historische Aufsätze<br />

zur <strong>Gestalt</strong>theorie, die sich mit<br />

Aspekten der Psychopathologie<br />

ausein<strong>and</strong>ersetzen. Sie wurden von<br />

Heinrich Schulte und Erwin Levy,<br />

zwei von Max Wertheimer beeinflussten<br />

Klinikern und Theoretikern<br />

verfasst. Damit diese noch immer<br />

aktuelle gestalttheoretische Krankhe<strong>its</strong>lehre<br />

nicht länger in Gefahr<br />

schwebt, in Vergessenheit zu geraten,<br />

hat sich Herausgeber Gerhard<br />

Stemberger nicht nur zur Aufgabe<br />

gemacht, die drei Schriften gemeinsam<br />

mit Kommentierungen<br />

von Zeitgenossen zu publizieren,<br />

sondern er besorgte auch die Übersetzung<br />

von zwei Aufsätzen von<br />

dem aus Nazi-Deutschl<strong>and</strong> vertriebenen<br />

Erwin Levy ins Deutsche.<br />

Nach Stembergers Überblicksbeitrag<br />

folgen die drei frühen Arbeiten,<br />

die von Heinrich Schulte „Versuch<br />

einer Theorie der paranoischen Ei-<br />

heit der in der Mitgliederversammlung<br />

anwesenden ordentlichen Mitglieder<br />

erfolgen und bedürfen der<br />

Zustimmung durch den <strong>GTA</strong>-Vorst<strong>and</strong><br />

(vgl. § 9 der <strong>GTA</strong>-Satzung).<br />

Graz, 24.02.<strong>2005</strong><br />

genbeziehung und Wahnbildung“<br />

(1924), ein Beitrag, der vom Leser<br />

erobert werden will, dann „Ein Fall<br />

von Manie und seine sozialen Implikationen“<br />

(1936) und „Einige Aspekte<br />

der schizophrenen <strong>for</strong>malen<br />

Denkstörung“ (1943), beide von<br />

Erwin Levy. Diese sind anregend<br />

und lebendig geschrieben. In<br />

jedem der drei Aufsätze findet der<br />

Leser ein nach gestalttheoretischen<br />

Prinzipien konfiguriertes Modell für<br />

die Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit einer<br />

bestimmten Psychopathologie in<br />

dessen jeweiligen Kontext.<br />

Im gesamten B<strong>and</strong> wird der Zusammenhang<br />

des Einzelnen und<br />

seiner jeweiligen mitmenschlichen<br />

Gemeinschaft in bedeutsamer<br />

Weise jeweils hergestellt. Die Aufsätze<br />

erkunden das „Zuein<strong>and</strong>er-<br />

Passen“ eines Menschen und seines<br />

Umfeldes nach den gestalttheoretischen<br />

Gesetzmäßigkeiten im<br />

Hinblick auf die Bedeutung für das<br />

menschliche Verhalten und Erleben.<br />

Das Individuum und seine Gemeinschaft<br />

werden im Ganz-Teilzusammenhang<br />

nach den Gesetzmäßigkeiten<br />

der „guten <strong>Gestalt</strong>“ betrachtet;<br />

deshalb wird ein bestimmtes<br />

Verhalten immer nur im Gesamtkontext<br />

verständlich und als<br />

gesund oder krank gesehen. Die<br />

drei historischen Aufsätze bieten<br />

§ 9 Änderungen der Geschäftsordnung<br />

Änderungen dieser Geschäftsordnung<br />

müssen mit zwei Drittel Mehrdem<br />

Leser Kernideen und sind eher<br />

als Modelle anwendbar – es sind<br />

allerdings keine detaillierten Gebrauchsanweisungen<br />

oder vollendeten<br />

Theorien zu einer bestimmten<br />

Störung. Sie zeigen sowohl Vorgangsweisen<br />

wie Fragestellungen,<br />

die ein Therapeut an bestimmte<br />

Störungen in deren Kontext arbeiten<br />

lässt.<br />

Eine gestalttheoretische Krankhe<strong>its</strong>lehre,<br />

die diese Bezeichnung<br />

verdient, müßte das Potential der<br />

<strong>Gestalt</strong>theorie im Sinne Wertheimers<br />

ausschöpfen, denn dessen<br />

prägnante Definition der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

lautet: „Es gibt Zusammenhänge,<br />

bei denen nicht, was im<br />

Ganzen geschieht, sich daraus herleitet,<br />

wie die einzelnen Stücke sind<br />

und sich zusammensetzen, sondern<br />

umgekehrt, wo – im prägnanten<br />

Fall – sich das, was an einem<br />

Teil dieses Ganzen geschieht, bestimmt<br />

von inneren Strukturgesetzen<br />

dieses seines Ganzen ... <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

ist dieses, nicht mehr<br />

und nichts weniger“ (Wertheimer,<br />

1925/1985, zitiert nach Stemberger,<br />

2002, S. 11).<br />

Die Fragen nach der Wirksamkeit<br />

für die Praxis der <strong>Gestalt</strong>psychotherapie<br />

müßten daher lauten: Was<br />

bietet uns die Anwendung des gestalttheoretischen<br />

Ansatzes bei<br />

psychopathologischem Verhalten<br />

und Erleben Wie nützlich sind<br />

diese Modelle und fassen sie die<br />

Phänomene, für die sie geschaffen<br />

sind Welche Bedeutung hat die<br />

gestalttheoretische Krankhe<strong>its</strong>lehre<br />

für <strong>Gestalt</strong>therapeuten<br />

Einfache Antworten auf diese Frage<br />

habe ich nicht. Ich bin allerdings<br />

der Meinung, dass die Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />

mit diesem Ansatz<br />

und der Theorie des produktiven<br />

Denkens über psychopathologische<br />

Fragestellungen sich nicht nur<br />

für praktizierende <strong>Gestalt</strong>therapeuten<br />

lohnt. Der gestalttheoretische<br />

– 5 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Ansatz bietet eine Lehre der<br />

Psychopathologie, die nicht vom<br />

medizinischen Modell abgeleitet<br />

ist. Es ist eine Krankhe<strong>its</strong>lehre, in<br />

welchem dem größeren Zusammenhang<br />

von Vordergrund und<br />

Hintergrund - eben von Bedeutung<br />

- einen wesentlichen Platz zugewiesen<br />

wird. Nicht der isolierte<br />

Mensch, sondern der Mensch in<br />

seinem jeweiligen Kontext ist der<br />

Fokus. Es ist vor allem eine interpersonelle<br />

Krankhe<strong>its</strong>lehre, die<br />

unterstreicht, dass der Mensch nur<br />

in Beziehung zu seinen Mitmenschen<br />

erfasst werden kann und<br />

stellt daher einen wichtiger Schritt<br />

weg vom intrapsychischen Modell<br />

dar. Dazu E. Levy: “Der Mensch ist<br />

nicht nur Einzelperson, sondern<br />

auch Wir-Wesen” (S. 81), und M.<br />

Ruh spricht von “Wir-intendierende[n]<br />

Situationen” (S. 92).<br />

Das gestalttheoretische Herangehen<br />

an psychopathologische Fragestellungen<br />

zeigt, dass krankes<br />

und gesundes Erleben und Verhalten<br />

sich nicht grundsätzlich vonein<strong>and</strong>er<br />

unterscheiden, sondern den<br />

gleichen Gesetzmäßigkeiten unterliegen.<br />

Dieser ganzheitliche Ansatz<br />

verlangt auch, dass gestörtes Verhalten,<br />

das den Er<strong>for</strong>dernissen der<br />

Situation nicht zu entsprechen vermag,<br />

immer als Teil einer größeren<br />

Ganzheit betrachtet werden muss.<br />

Störungen werden deshalb im größeren<br />

Kontext anh<strong>and</strong> einer phänomenologischen-beziehungstheoretischen<br />

Betrachtungsweise verständlicher.<br />

Das gestalttheoretische<br />

Menschenbild beschreibt ein<br />

Individuum als offenes dynamisches<br />

System, das Gleichgewichtszuständen<br />

anstrebt, herstellt,<br />

beizubehalten versucht und,<br />

wenn die Feldbedingungen sich<br />

verändern, wieder gewinnen kann.<br />

Der Mensch ist in der Lage, mit<br />

krassen Veränderungen in seinen<br />

Lebensbedingungen durch Neuorganisation<br />

und Umstrukturierung<br />

seiner Persönlichkeit umzugehen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A. Luchins erinnert an “Wertheimers<br />

Anspruch, dass die Aufgabe<br />

des Therapeuten nicht nur in Diagnostizieren<br />

und Theorienbildung<br />

über den Patienten besteht, sondern<br />

vor allem darin, ihm zu helfen.<br />

Es h<strong>and</strong>elt sich um eine Situation<br />

der Problemlösung sowohl für den<br />

Patienten als auch für den Therapeuten,<br />

bei der es darum geht, mit<br />

sozialer Unterstützung Rahmenbedingungen<br />

für Lernprozesse zu<br />

schaffen. Es geht darum, den<br />

Fokus des Patienten zu verändern<br />

und ihm dabei zu helfen, seine<br />

Konzeption von sozialen Beziehungen<br />

neu durch Rollenspiel, Psychodrama<br />

und Aktions<strong>for</strong>schung in seinem<br />

alltäglichen Leben zu zentrieren.<br />

Das Ziel ist, dem Patienten bei<br />

der Neustrukturierung seiner phänomenalen<br />

Welt zu helfen, eine lebbare<br />

Welt zu entwickeln, die mit der<br />

sozialen Realität vereinbar ist”<br />

(S. 135-6).<br />

Den drei Aufsätzen schließt sich<br />

eine Vielfalt von Kommentaren zu<br />

den Wertheimer-Schulte-Thesen<br />

von Theoretikern aus den Vereinigten<br />

Staaten, Deutschl<strong>and</strong> und Österreich<br />

an. Unter <strong>and</strong>erem von A.<br />

Luchins, Tholey, und Ruh. Manche<br />

Autoren unterstützen die Wertheimer-Schulte-Thesen,<br />

<strong>and</strong>ere<br />

wiederum bieten kritische Widerlegungen.<br />

Insgesamt stellt das Buch<br />

eine stimulierende, qualifizierte,<br />

aufein<strong>and</strong>erbezogene Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />

mit der Materie dar.<br />

Abschließend bietet das Buch<br />

Kurzbiographien und Bibliographien<br />

zu Schulte und Levy, damit -<br />

im Sinne vom Ganz-Teilzusammenhang<br />

- der Leser die facettenreichen<br />

Hintergründe<br />

der zwei Figuren<br />

besser erfassen<br />

kann und die<br />

Schwarzweißbilder<br />

der gedruckten<br />

Sprache etwas<br />

mehr von der Farbe<br />

dieser beiden faszinierenden<br />

Menschen<br />

annehmen<br />

mögen.<br />

Es ist der große<br />

Verdienst des Herausgebers,<br />

die frühen<br />

Werke von<br />

deutschen <strong>Gestalt</strong>-<br />

– 6 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

psychologen mit kritischen Kommentaren,<br />

die großteils in <strong>and</strong>eren<br />

Publikationen bere<strong>its</strong> erschienen<br />

sind, zu einem deutschsprachigen<br />

Gesamtwerk zu vereinigen. Bei der<br />

Lektüre bin ich gelegentlich in Gedanken<br />

abgedriftet und habe ich<br />

mich um dreißig Jahre zurückversetzt<br />

gefühlt. Ich war wieder in den<br />

Vorlesungen von Mary Henle in<br />

New Yorks New School <strong>for</strong> Social<br />

Research, und ich hörte vergnügt<br />

ihr Plädoyer für die <strong>Gestalt</strong>theorie.<br />

Nancy Amendt-Lyon<br />

Buchbesprechung: Stemberger,<br />

Gerhard (Hrsg.) Psychische Störungen<br />

im Ich-Welt-Verhältnis. <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

und psychotherapeutische<br />

Krankhe<strong>its</strong>lehre. Wien: Verlag<br />

Krammer, 2002, ISBN 3 901811 09 5<br />

"Die physischen <strong>Gestalt</strong>en<br />

in Ruhe und im<br />

stationären Zust<strong>and</strong>"<br />

Das erstmals 1920 erschienene<br />

Buch von Wolfgang Köhler<br />

wird im Böhlau Verlag, Wien,<br />

mit einem Vorwort von Michell<br />

Ash neu aufgelegt und erscheint<br />

im August <strong>2005</strong>.<br />

"Die Grundlagen der psychischen Entwicklung.<br />

Eine Einführung in die Kinderpsychologie."<br />

Der 1964 bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft,<br />

Darmstadt, erschienene Nachdruck<br />

der 2. Auflage aus dem Jahr 1925 von Kurt<br />

Koffka "Die Grundlagen der psychischen Entwicklung.<br />

Eine Einführung in die Kinderpsychologie."<br />

ist recht leicht in den Internet-Antiquariaten<br />

(z.B. eurobook.com) zu erhalten. Es wird<br />

zu einem Preis von 20 bis 25 EUR angeboten.<br />

Max Wertheimer<br />

„PRODUKTIVES DENKEN“<br />

Der Kramer Verlag, Frankfurt, hat nochmals<br />

20 Exemplare von Max Wertheimer<br />

"Produktives Denken" in alten Beständen<br />

gefunden und der Sektion zu einem Sonderpreis<br />

abgetreten. Das Buch kann bei der Geschäftsstelle<br />

der Sektion in Lindau für EUR 15,– plus Vers<strong>and</strong>spesen<br />

ange<strong>for</strong>dert werden.<br />

– 7 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Bibliodrama-Seminar<br />

Die Erzählungen der Bibel sind voll von existentiellen Themen:<br />

Liebe, Tod, Krankheit, Schuld, soziale Gerechtigkeit,<br />

Abschied, Neubeginn.....<br />

Vorerfahrungen mit Bibliodrama oder „Bibelfestigkeit“<br />

sind für die Teilnahme nicht er<strong>for</strong>derlich.<br />

Termin: 16. 9. <strong>2005</strong> (18 Uhr)<br />

bis 18. 9. <strong>2005</strong> (14 Uhr)<br />

Leitung: Dipl. Theol. Hans-Peter Crone<br />

Ort: A-2270 Gutenstein, Steinapiesting, Waldwirt<br />

Teilnahmegebühr: EUR 210,-<br />

Anmeldeschluss: 22 Juli <strong>2005</strong><br />

Anmeldung bei Ilse Zacher (telefonisch oder per E-Mail)<br />

Tel.: 01/28 031 64 • ilse_zacher@yahoo.de<br />

Anrechenbar auch als Fortbildungsveranstaltung gem. § 14 Abs. 1 PthG.<br />

Zu diesem Kurs sind Menschen eingeladen, die im Rahmen einer Gruppe biblische Geschichten erleben wollen.<br />

Wir werden mitein<strong>and</strong>er ausgewählte Texte aus dem Alten und Neuen Testament mit den Mitteln des Psychodramas<br />

spielen. Durch die Darstellung biblischer Figuren können wir bisher unbekannte Erfahrungen machen und Einsichten<br />

gewinnen, die unser Leben in ein <strong>and</strong>eres Licht tauchen und Weiterentwicklung ermöglichen. Umgekehrt<br />

kann die Begegnung mit uns selbst und unserer Lebenssituation, die wir in unserer Spielart zum Ausdruck bringen,<br />

den alten Erzählungen Farbe verleihen und ihre Botschaft begreifbar machen. Weil biblische Bilder und <strong>Gestalt</strong>en<br />

nicht von unserer individuellen Phantasie erschaffen sind und weil sie unsere Lebenszeit übergreifen,<br />

können sie uns – wenn sie erst einmal lebendig geworden sind – vielleicht auch helfend begleiten.<br />

Vorerfahrungen mit Bibliodrama, Bibelfestigkeit oder religiöse Praxis sind für die Teilnahme nicht er<strong>for</strong>derlich.<br />

(Martin Wögerbauer, ÖAGP-Yahoo-group)<br />

LEITUNG: DIPL. THEOL. HANS-PETER CRONE<br />

Weiterbildung in <strong>Gestalt</strong>theoretischer Psychotherapie. Einzel- und Paarberatung, Gruppenarbeit, Fortbildung,<br />

Supervision in freier Praxis. Kontakt: crone.benn@gmx.de Anmeldung ist gültig ab Einzahlung der Teilnahmegebühr<br />

auf das Konto Nr. 601480304 BA-CA Blz 12000. lautend auf ÖAGP.<br />

– 8 –


Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />

Eine Spurensuche<br />

Gerhard Stemberger 1<br />

Es ist ein nach wie vor weit verbreitetes Vorurteil, dass der Beginn der Geschichte der Anwendung<br />

gestalttheoretischen Gedankenguts auf das Feld der Psychotherapie mit der von Frederick PERLS und<br />

seinen M<strong>its</strong>treitern in den 50er-Jahren begründeten <strong>Gestalt</strong>-Therapie anzusetzen wäre, deren<br />

Beziehung zur <strong>Gestalt</strong>theorie noch dazu nicht unumstritten ist (WALTER 1984, STEMBERGER<br />

1998, KING/WERTHEIMER <strong>2005</strong>). Dieses Bild hält einer Prüfung zwar nicht st<strong>and</strong>, wie die<br />

folgende Spurensuche 2 zeigen wird, doch gibt es für seine Entstehung nachvollziehbare Gründe:<br />

Tatsächlich st<strong>and</strong> in der Entwicklungsgeschichte der <strong>Gestalt</strong>theorie die Beschäftigung mit ihren<br />

Anwendungsmöglichkeiten auf klinisch-psychologischem und psychotherapeutischem Gebiet über<br />

lange Zeit nicht im Mittelpunkt. Die Begründer der <strong>Gestalt</strong>theorie der Berliner Schule<br />

(WERTHEIMER, KÖHLER, KOFFKA) und ihre namhaftesten Schüler wurden hauptsächlich durch<br />

ihre Forschungsarbeiten auf <strong>and</strong>eren Gebieten bekannt, ursprünglich vor allem im Bereich der<br />

Wahrnehmung, des Erinnerns, des Denkens und Problemlösens.<br />

Während die Forschungen und Publikationen auf diesen Gebieten der <strong>Gestalt</strong>theorie rasch große<br />

Bekanntheit und Resonanz eintrugen, blieben die auch schon in dieser Anfangsperiode entst<strong>and</strong>enen<br />

Arbeiten mit klinisch-psychologischer und psychotherapeutischer Relevanz mit wenigen Ausnahmen<br />

weitgehend unbeachtet und gerieten im Gefolge der Vertreibung der Hauptvertreter der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

und ihrer Schüler ins Exil und aller daraus entstehenden Schwierigkeiten auch für längere Zeit in<br />

Vergessenheit.<br />

Eine wesentliche Rolle spielten dabei weitere Faktoren: Kaum jem<strong>and</strong> aus dem Kreis der Schüler<br />

und Mitarbeiter der Begründer arbeitete in dieser Phase selbst im klinischen Bereich, sieht man von<br />

der neurologisch-psychologischen Grundlagen<strong>for</strong>schung des <strong>Gestalt</strong>psychologen Adhémar GELB<br />

(1887-1936) und des der <strong>Gestalt</strong>theorie eng verbundenen Neurologen Kurt GOLDSTEIN (1878-1965)<br />

ab. Die Psychotherapie bef<strong>and</strong> sich zu dieser Zeit selbst erst in den ersten Jahren einer ihrer<br />

wichtigsten Aufbau- und Umwälzungsphasen. Die Psychoanalyse, die dieses Arbe<strong>its</strong>feld in der Folge<br />

revolutionieren sollte, war noch sehr jung (erinnern wir uns: 1896 verwendete FREUD diesen Begriff<br />

zum ersten Mal, 1908 wurde die Wiener Psychoanalytische Vereinigung gegründet, also gerade<br />

einmal zwei Jahre vor dem „Geburtsjahr“ der <strong>Gestalt</strong>theorie, die meist mit WERTHEIMERs<br />

Untersuchungen zum Phi-Phänomen um 1910 angesetzt wird). Für eine Anwendung der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

auf klinisch-psychologische und psychotherapeutische Fragen kam es in dieser Phase also vorwiegend<br />

darauf an, ob sich im klinischen Feld Tätige – also vor allem Psychiater und Psychoanalytiker - für<br />

diesen neuen theoretischen Ansatz interessierten und sich eingehend genug mit ihm vertraut machten,<br />

um eigenständig an seine Anwendung im klinischen Feld zu gehen. Wie wir heute wissen, sind in<br />

dieser Zeit auch tatsächlich die Keime für spätere Anwendungen zumindest einzelner Konzepte der<br />

<strong>Gestalt</strong>theorie in der Psychotherapie gelegt worden. Manches davon ist wieder verloren gegangen;<br />

manches wirkt zwar weiter, expliziert jedoch nicht seine gestalttheoretische Provenienz; einiges lässt<br />

sich in seinem unmittelbaren Bezug zur <strong>Gestalt</strong>theorie bis heute nachverfolgen.<br />

Die vorliegende Spurensuche folgt in erster Linie den unmittelbaren Schülern und Mitarbeitern der<br />

Leitfiguren der <strong>Gestalt</strong>theorie. Dass sich die Einflüsse der <strong>Gestalt</strong>theorie im psychotherapeutischen<br />

Bereich auch auf <strong>and</strong>erem Wege als durch die klinische Praxis und Forschungsarbeit dieser<br />

unmittelbaren Schüler und Mitarbeiter bemerkbar machten, zeigt etwa WALDVOGEL für den Bereich<br />

1 Geringfügig bearbeiteter erster Teil des Artikels „<strong>Gestalt</strong>theorie in der Psychotherapie“ (Rainer KÄSTL & Gerhard STEMBERGER), der<br />

zur Veröffentlichung im Journal für Psychologie eingereicht ist. Der zweite, von Rainer KÄSTL verfasste Teil dieses Artikels deckt sich im<br />

wesentlichen mit dem bere<strong>its</strong> in den DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen veröffentlichten Beitrag Grundkonzepte der <strong>Gestalt</strong>theoretischen<br />

Psychotherapie.<br />

2<br />

Der vorliegende Spurensuche zur Anwendung der <strong>Gestalt</strong>theorie auf das psychotherapeutische Arbe<strong>its</strong>feld erhebt keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit. So bleiben hier etwa die Einflüsse der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychiatrie und in der Schizophrenie-Forschung<br />

ausgeklammert, die vor allem mit den Namen von Klaus CONRAD (1958) und Paul MATUSSEK (1978) verbunden sind. Zu dieser<br />

Entwicklungslinie siehe STEMBERGER 2002 und zusammenfassend UHLHAAS & SILVERSTEIN 2003 und die zugehörigen<br />

Diskussionsbeiträge von PLAUM 2003, CUTTING 2004, TSCHACHER 2004 und UHLHAAS & SILVERSTEIN <strong>2005</strong>.<br />

- I -


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

der Psychoanalyse (1992) und der Sammelb<strong>and</strong> über den Einfluss der LEWINschen Theorie von<br />

HEIGL-EVERS u. STREECK (1979).<br />

Anstöße in der Aufbauphase<br />

Es ist wenig bekannt, dass sich Max WERTHEIMER noch vor seinen berühmten Arbeiten zum Phi-<br />

Phänomen in den Jahren zwischen 1905 und 1909 in Prag und Wien in Zusammenarbeit mit dem<br />

Neuropsychiater Anton PICK, dem Physiologen Sigmund EXNER und den Neurologen Otto PÖTZL<br />

und Julius WAGNER VON JAUREGG intensiven Studien zur Psychopathologie der Sprache,<br />

insbesondere der Aphasie gewidmet hat. Da daraus keine Publikationen in der üblichen Form von<br />

Beiträgen in Fachze<strong>its</strong>chriften hervorgingen, wurden WERTHEIMERs Arbeiten nur in einschlägig<br />

spezialisierten Fachkreisen bekannt und gewürdigt – so etwa in Publikationen von Otto PÖTZL, Kurt<br />

GOLDSTEIN und Alex<strong>and</strong>er R. LURIA (eingehender zur Aphasie-Forschung Max WERTHEIMERs:<br />

SARRIS u. WERTHEIMER 2001).<br />

Einem heutigen Psychotherapeuten mag dieses neuropsychologische Interesse an Sprachstörungen<br />

von eher peripherer psychotherapeutischer Relevanz erscheinen. Es darf allerdings daran erinnert<br />

werden, dass WERTHEIMER mit diesem Interesse in psychotherapeutisch guter Gesellschaft war –<br />

auch Sigmund FREUDs erste veröffentlichte Arbeit beschäftigte sich mit der „Auffassung der<br />

Aphasien“ (1891).<br />

Besonders bemerkenswert an diesen frühen Arbeiten WERTHEIMERs ist das bere<strong>its</strong> darin<br />

erkennbare Leitthema der <strong>Gestalt</strong>theorie, die Beziehung zwischen den Teilen und dem Ganzen.<br />

Störungen des Sprachvermögens wurden von WERTHEIMER nicht unhinterfragt als Produkt eines<br />

neurologischen Teildefekts angesehen, der unmittelbar eine bestimmte psychologische Teilwirkung<br />

nach sich zieht. Vielmehr war sein Interesse schon in diesen Studien darauf gerichtet, durch vielfältige<br />

diagnostische Variationen herauszufinden, von welchen Bedingungen im Ganzen es abhängt, ob das<br />

eine oder das <strong>and</strong>ere Phänomen beim Patienten auftritt, und welche Bedingungen für den Patienten zu<br />

schaffen sind, um nicht seinen Defekt, sondern seine Fähigkeiten zum Vorschein und zur Entfaltung<br />

zu bringen.<br />

Auch wenn sich WERTHEIMER in der Folge selbst auf <strong>and</strong>ere Fragestellungen und<br />

Forschungsfelder konzentrierte, blieb sein Interesse an psychischer Pathogenese und Salutogenese,<br />

wie man heute sagen würde, zeitlebens lebendig und wirksam. Dies kam allerdings nicht in eigenen<br />

einschlägigen Publikationen zum Ausdruck – so kam etwa WERTHEIMERs Werk zur <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

der Hypnose, an dem er in seinen letzten Lebensjahren gearbeitet hatte, nicht mehr zur<br />

Veröffentlichung (KING u. WERTHEIMER <strong>2005</strong>, 325). Vielmehr inspirierte WERTHEIMER <strong>and</strong>ere<br />

Personen in seinem Umfeld, brachte Ideen ein, leitete sie in der Anwendung der jungen <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

auf klinische Fragestellungen an. Dies gilt schon für seine Zeit in Berlin und Frankfurt und setzte sich<br />

nach seinem Gang ins Exil verstärkt in New York an der New School <strong>for</strong> Social Research <strong>for</strong>t, wo<br />

immer wieder auch namhafte Psychotherapeuten zu Gast waren (z.B. Abraham MASLOW und Karen<br />

HORNEY).<br />

Das Interesse der Begründer der <strong>Gestalt</strong>theorie an einer Anwendung ihres neuen Entwurfs einer<br />

Wissenschaft vom Menschen auch im klinischen Bereich kam in vielfältiger Weise zum Ausdruck: So<br />

wurde neben KOFFKA, KÖHLER und WERTHEIMER nicht nur Kurt GOLDSTEIN, sondern auch<br />

der Psychiater Hans Walther GRUHLE (1880-1958) Mitherausgeber der 1922 gegründeten Ze<strong>its</strong>chrift<br />

„Psychologische Forschung“, die zum zentralen Publikationsorgan der <strong>Gestalt</strong>theorie bis zum<br />

Machtantritt der Nationalsozialisten werden sollte.<br />

Im ersten Heft hieß es bere<strong>its</strong> programmatisch: ”Diese Ze<strong>its</strong>chrift soll der Psychologie in ihrem<br />

ganzen Ausdehnungsbereich dienen ... besondere Berücksichtigung soll unter den Nachbargebieten die<br />

Psychopathologie finden.” (PsyFo 1(1), 1).<br />

In dieser Ze<strong>its</strong>chrift wurden Arbeiten publiziert, die den Boden für die drei hauptsächlichen<br />

(mitein<strong>and</strong>er in unterschiedlichem Maß verbundenen, aber auch ihre Eigenheiten aufweisenden)<br />

Entwicklungslinien der späteren klinischen Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie bereiteten, denen in<br />

dieser Spurensuche nachgegangen wird:<br />

1) die am unmittelbarsten von WERTHEIMER selbst geprägte Linie, für die hier vor allem die<br />

1924 veröffentlichte (und laut Erwin LEVY zu wesentlichen Teilen von WERTHEIMER diktierte)<br />

- II -


Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />

Arbeit des Psychiaters Heinrich SCHULTE „Versuch einer Theorie der paranoischen Eigenbeziehung<br />

und Wahnbildung“ zu nennen ist. Die hier ebenfalls zuzuordnenden Arbeiten von WERTHEIMERs<br />

Mitarbeiter Erwin LEVY zum Verständnis der Manie und der schizophrenen Denkstörung konnten<br />

bere<strong>its</strong> nicht mehr in dieser Ze<strong>its</strong>chrift erscheinen (LEVY 1936, 1943).<br />

2) die Forschungsreihe von Adhémar Gelb und Kurt GOLDSTEIN „Psychologische Analysen hirnpathologischer<br />

Fälle“, die in weiterer Folge eine großen Fülle von dadurch beeinflußten Arbeiten nach<br />

sich ziehen sollte – genannt sei der auch in verschiedenen Schulen der Psychotherapie wirksam<br />

gewordene organismische Ansatz von GOLDSTEIN, weiters auch die in weiterer Folge von<br />

GOLDSTEIN und Martin SCHEERER vorgelegten Thesen zum konkreten und abstrakten Verhalten<br />

und die darauf aufbauenden Arbeiten;<br />

3) die Forschungsreihe Kurt LEWINs und seiner Schüler zur Willens- und Affektpsychologie; von<br />

diesen und dem anschließenden Ausbau der Feldtheorie LEWINs und ihrer sozialpsychologischen<br />

Anwendung gingen die wohl spürbarsten Anstöße für die Aufnahme gestalttheoretischen<br />

Gedankenguts im psychotherapeutischen Anwendungsfeld aus.<br />

Mitarbeiter und Schüler von KÖHLER, KOFFKA und WERTHEIMER in der klinischpsychologischen<br />

und psychotherapeutischen Praxis<br />

Nur einige wenige unmittelbare Mitarbeiter und Schüler der Begründer der <strong>Gestalt</strong>theorie schlugen<br />

selbst den Weg in das klinisch-psychologische und psychotherapeutische Arbe<strong>its</strong>feld ein.<br />

Von Wolfgang KÖHLERs Schülerinnen sind hier zu nennen: Mathilde EBERHARDT, die sich<br />

nach dem Krieg in Hamburg als Philosophin und Psychotherapeutin einen Namen machte (METZGER<br />

1976), sowie Susanne LIEBMANN (1897-1990). LIEBMANN musste 1939 nach Engl<strong>and</strong> fliehen,<br />

wo sie an einem Kinder-Spital in Pewsey, Wiltshire, als Psychotherapeutin im ADLERschen Sinne<br />

tätig war (METZGER 1976; WEST et al. 1996). Von Mathilde Eberhardt sind keine<br />

Veröffentlichungen bekannt. Susanne LIEBMANN publizierte auf dem Gebiet der<br />

psychotherapeutischen und heilpädagogischen Arbeit mit sprachgestörten Kindern (LIEBMANN<br />

1951, 1957). Sie führte damit auch die Ansätze ihres Vaters Albert LIEBMANN (1865-1934) auf<br />

diesem Gebiet <strong>for</strong>t, deren Fruchtbarkeit Wolfgang METZGER dazu veranlasste, mit Hilfe Susanne<br />

LIEBMANNs 1970 die Wieder-Herausgabe der nach wie vor sehr lesenswerten Schrift ihres Vaters<br />

(1. Aufl. 1898, 2. Aufl. 1920) über die Arbeit mit geistig zurückgebliebenen Kindern zu besorgen<br />

(LIEBMANN 1970).<br />

Mary HENLE, eine der engsten Mitarbeiterinnen von KÖHLER in Amerika, war zwar selbst nicht<br />

psychotherapeutisch tätig, legte jedoch eine Reihe unmittelbar psychotherapierelevanter Arbeiten vor<br />

(u. a. 1942 einen experimenteller Nachweis der Geltung der <strong>Gestalt</strong>gesetze bei der Interaktion<br />

psychischer Spannungssysteme im Zusammenhang mit der Ersatzbildung; 1962 eine Analyse der<br />

Phänomenologie der Person mit engen Bezügen zur psychotherapeutischen Arbeit mit verschiedenen<br />

Persönlichke<strong>its</strong>anteilen; 1978 schließlich ihre bekannte kritische Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit Aspekten<br />

des Spätwerks von Fritz PERLS, die sie schon 1975 vor der American Psychological Association<br />

vorgetragen hatte).<br />

Von Kurt KOFFKAs Schülern und Mitarbeitern ist vor allem Molly HARROWER (1906-1999) zu<br />

nennen, die 1934 ihren Studienabschluß bei KOFFKA am Smith College gemacht hatte und über viele<br />

Jahre mit ihm zusammenarbeitete und im regen Austausch war (HARROWER 1983). Im Rahmen<br />

eines Forschungsstipendiums arbeitete sie dann Ende der 30er-Jahre am Montefiore Hospital in New<br />

York auch mit Kurt GOLDSTEIN zusammen. Ab 1945 war HARROWER in eigener<br />

niedergelassener klinisch-psychologischer und psychotherapeutischer Praxis in New York tätig.<br />

Aufbauend auf ihrer umfangreichen klinisch-psychologischen diagnostischen Tätigkeit (sie arbeitete<br />

zwischen 1945 und 1966 mit über 1.600 Patienten) entwarf HARROWER in den 50er-Jahren eine<br />

eigene psychotherapeutische Methode des „Projective Counseling“, die sie mit einer Reihe von<br />

Mitarbeitern weiterentwickelte und erprobte (HARROWER 1956, HARROWER et al. 1960,<br />

HARROWER & Bowers 1987). Nach dieser Methode werden Patientinnen unter Zuhilfenahme<br />

projektiver Tests (v. a. Rorschach), an deren Deutung sie aktiv beteiligt sind, zur begleiteten Eigen-<br />

- III -


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

analyse angeregt. 3 Der gestaltpsychologische Hintergrund des Verfahrens ist unverkennbar. Später<br />

entwickelte HARROWER eine weitere psychotherapeutische Methode, die auf ihr langjähriges<br />

lyrisches Schaffen zurückgeht: die “Poetry therapy” (HARROWER, 1972), bei der Gedichte<br />

psychotherapeutisch eingesetzt werden, um Patientinnen über die Begegnung mit der Verarbeitung<br />

belastender Lebensereignisse und Erfahrungen in Werken der Dichtkunst zur Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit<br />

ihren eigenen Verarbeitungsweisen anzuleiten. Ihren Wechsel von der experimentellen Psychologie<br />

zur klinischen Praxis beschreibt HARROWER später im Titel eines autobiographischen Beitrags als<br />

„Pferdewechseln in der Mitte des Flusses“ (1978). Ihr Rückblick auf ihre klinisch-psychologische und<br />

psychotherapeutische Tätigkeit 1991 trägt den bezeichnenden Titel „Inkblots <strong>and</strong> poems“.<br />

Von Max WERTHEIMERs Schülern und Mitarbeitern, die sich der Psychotherapie zugew<strong>and</strong>t<br />

haben, sind vor allem Wolfgang HOCHHEIMER, Erika OPPENHEIMER-FROMM, Werner WOLFF,<br />

Erwin LEVY, Heinrich SCHULTE und aus der Zeit in den USA Abraham S. LUCHINS zu nennen.<br />

Wolfgang HOCHHEIMER (1906-1991), studierte 1926 in Berlin bei Max WERTHEIMER,<br />

wechselte dann 1928 nach Frankfurt, wo er 1931 bei Adhémar GELB und Kurt GOLDSTEIN<br />

promovierte; anschließend wurde er für kurze Zeit Assistent von Max WERTHEIMER. Parallel zu<br />

seinem Studium absolvierte er eine psychoanalytische Ausbildung in Berlin und Frankfurt. Im<br />

Nachkriegsdeutschl<strong>and</strong> spielte er als Vorst<strong>and</strong>smitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapie<br />

und Tiefenpsychologie (DGPT) eine bedeutende Rolle für die Psychoanalyse in Deutschl<strong>and</strong>. Seine<br />

Verbundenheit mit der <strong>Gestalt</strong>theorie zeigte sich wohl am deutlichsten in seiner 1954 erschienenen<br />

Abh<strong>and</strong>lung „Zur Analyse des therapeutischen Feldes“, einer gestalt- und feldtheoretischen<br />

Untersuchung der psychoanalytischen Methode. 1955-1968 war er mit Alex<strong>and</strong>er MITSCHERLICH<br />

Mitherausgeber der führenden psychoanalytischen Ze<strong>its</strong>chrift „Psyche“ (ausführlicher zu<br />

HOCHHEIMER: WALDVOGEL 1992.)<br />

Auch Erika FROMM (1910-2003) w<strong>and</strong>te sich früh und parallel zu ihrem Studium bei<br />

WERTHEIMER an der Frankfurter Universität, wo sie 1933 mit ihrer Dissertation „Optische<br />

Versuche über Ruhe und Bewegung“ promovierte (nach der Emigration WERTHEIMERs von<br />

Wolfgang METZGER abschließend betreut), der Psychoanalyse zu. Nach vierjähriger Tätigkeit als<br />

Forschungsassistentin und dann als Direktorin an einem Institut für klinische Psychologie in<br />

Amsterdam musste sie 1938 angesichts der zunehmenden Judenverfolgung in die USA emigrieren.<br />

1939 bis 1940 war Erika FROMM dort zuerst Forschungsassistentin für Psychiatrie an der Universität<br />

von Chicago, dann Leitende Psychologin am Rehabilitations-Zentrum für Kriegsveteranen in Chicago.<br />

Nach weiteren Positionen in Lehre und Forschung wurde sie als Professorin für klinische Psychologie<br />

an die Universität von Chicago berufen, wo sie bis zu ihrer Emeritierung tätig war.<br />

Der bekannt skeptischen Haltung WERTHEIMERs gegenüber der Psychoanalyse ungeachtet<br />

vertiefte Erika FROMM ihre Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit der Psychoanalyse in ihrer klinischpsychologischen<br />

Arbeit und entwickelte ihre eigenen, deutlich von der <strong>Gestalt</strong>psychologie geprägten<br />

Positionen auf diesem Gebiet. So grenzte sie sich kritisch vom pessimistischen Menschenbild der<br />

traditionellen Psychoanalyse ab und kam im Zuge ihrer langjährigen intensiven Beschäftigung mit der<br />

Analyse von Träumen auch zu der von Freud abweichenden Auffassung, dass Träume nicht als<br />

Ausdruck ungelöster Konflikte aus der Kindheit in den Blick genommen werden sollten, sondern als<br />

Versuche, gegenwärtige Konfliktsituationen zu verarbeiten (vgl. dazu ihr in den USA einflussreiches,<br />

gemeinsam mit Thomas FRENCH verfasstes Buch „Dream Interpretation – A New Approach”,<br />

1964).<br />

In weiterer Folge bemühte sich FROMM zunehmend um eine Verbindung von Psychoanalyse und<br />

Hypnose und erarbeitete sich in den USA den wohlverdienten Ruf einer der führenden<br />

Wissenschaftlerinnen auf diesem Gebiet. Sie war zu der Auffassung gelangt, die klassische<br />

Psychoanalyse sei zur Psychotherapie der Reichen geworden und Hypnose könnte Menschen rascher<br />

und besser bei der Lösung ihrer Probleme helfen (FROMM 1977, 1987, FROMM u. KAHN 1990).<br />

Dabei vertrat sie einen Ansatz der Hypnose, der sich von der damals auf diesem Gebiet noch<br />

3 Es ist hier erwähnenswert, dass etwa zeitgleich, aber völlig unabhängig von HARROWERs Arbeiten der im weiteren Sinn gestalttheoretisch<br />

orientierte Ferdin<strong>and</strong> WEINHANDL (1896 - 1973), Schüler von Alexius MEINONG, Christian von EHRENFELS und Vittorio<br />

BENUSSI, an der Universität Graz eine ähnliche Idee verfolgte. Auch der von ihm und seinen Mitarbeitern entwickelte „<strong>Gestalt</strong>-Lege-Test“<br />

war für selbstexplorative psychotherapeutische Zwecke gedacht. Das Verfahren wurde jedoch nach dem Ende der Lehrtätigkeit<br />

WEINHANDLs trotz einiger Bemühungen, vor allem der WEINHANDL-Schülerin Eldrid ABEL-MÜLLER, praktisch nicht mehr<br />

weiterverfolgt (ABEL-MÜLLER 1999).<br />

- IV -


Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />

vorherrschenden autoritär-direktiven Haltung und Verfahrensweise abgrenzte und die Patienten<br />

ermutigte, sich als Partner in der Therapie zu verstehen und daran aktiv mitzuwirken. 1976 schrieb<br />

Wolfgang METZGER über Erika FROMM: „Über ihre Einstellung zu ihrer wissenschaftlichen<br />

Vorgeschichte in Deutschl<strong>and</strong> geben ihre zahlreichen Arbeiten keine ausdrückliche Auskunft, doch ist<br />

darin der Geist ganzheitlicher Betrachtung bis zuletzt unverkennbar.“ Die Rezeption von Erika<br />

FROMMs Forschungsarbeiten und Publikationen auf dem Gebiet der Tiefenpsychologie und Hypnose<br />

und ihre Nutzung für die Weiterentwicklung der klinischen Anwendung der <strong>Gestalt</strong>theorie stehen vor<br />

allem im deutschsprachigen Raum noch aus (zu Erika FROMM siehe auch: WALDVOGEL 1992, 52;<br />

STEMBERGER 2003).<br />

Werner WOLFF (1904-1982) studierte bei WERTHEIMER schon in Berlin. Zu seinen Lehrern<br />

zählte auch William STERN (1871-1938). Sein frühes klinisches Interesse im Zusammenhang mit der<br />

<strong>Gestalt</strong>theorie zeigt sich unter <strong>and</strong>erem in einem 1929 in der „Ze<strong>its</strong>chrift für die gesamte Neurologie<br />

und Psychiatrie“ veröffentlichten Beitrag zu den „<strong>Gestalt</strong>lichen Faktoren in der Psychiatrie“. Schon<br />

hier geht es um WOLFFs zeitlebens weiterverfolgtes Anliegen, Tiefenpsychologie und <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

auf experimenteller Grundlage zu verbinden. Auf Anregung WERTHEIMERs begann WOLFF 1925<br />

am Psychologischen Institut in Berlin seine dann in Spanien und in den USA <strong>for</strong>tgeführte 15-jährige<br />

experimentelle Forschungsarbeit zum Ausdruck der Persönlichkeit im äußeren Erscheinungsbild, in<br />

der Bewegung und <strong>and</strong>eren Ausdrucksweisen. Durch seine erzwungene Emigration in die USA<br />

bedingt konnte er erst dort 1943 diese von Max WERTHEIMER auch in den USA weiter supervidierte<br />

wichtige persönlichke<strong>its</strong>psychologische Studie unter dem Titel "The Expression of Personality.<br />

Experimental Depth Psychology" fertig stellen. Diese Arbeit WOLFFs, die in Europa kaum<br />

wahrgenommen wurde, hat bis heute ihre Aktualität nicht eingebüßt, aus ihr lassen sich auch<br />

vielfältige psychotherapeutische Anregungen gewinnen.<br />

Ob WOLFF auch praktisch-psychotherapeutisch tätig wurde, ließ sich für diesen Beitrag nicht<br />

eruieren. Tatsache ist jedenfalls, dass er sich in den USA den Ruf eines bedeutenden und<br />

einflussreichen Tiefenpsychologen erwarb. Seine gestaltpsychologische Ausdrucks<strong>for</strong>schung schlug<br />

sich unter <strong>and</strong>erem auch in vielbeachteten, experimentell gestützten Arbeiten zur Graphologie nieder<br />

(u. a. WOLFF 1948). 1950 veröffentlichte er ein sehr beachtenswertes Übersichtswerk zur<br />

Psychopathologie, "The Threshold of the Abnormal - A Basic Survey of Psychopathology". 4 in dem<br />

er sein Anliegen einer experimentell fundierten Tiefenpsychologie mit deutlichen Bezügen zur<br />

<strong>Gestalt</strong>theorie systematisiert.<br />

WOLFF war auch nicht unwesentlich an der Entstehung und Entwicklung der Humanistischen<br />

Psychologie in den USA beteiligt. So ging unter <strong>and</strong>erem die erste Veröffentlichung von MASLOWs<br />

Arbeiten zum Thema Selbst-Aktualisierung auf die Initiative WOLFFs zurück (MASLOW 1950; vgl.<br />

FRICK 2000).<br />

Erwin LEVY (1907-1991) studierte Medizin an der Universität Berlin, wo er 1931 graduierte.<br />

Nach Abschluß seines Medizinstudiums war LEVY 1931 bis 1933 (zugleich mit Wolfgang<br />

METZGER) Assistent von Max WERTHEIMER am Psychologischen Institut der Universität<br />

Frankfurt. 1933 floh er angesichts der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschl<strong>and</strong> nach<br />

Paris, von dort 1934 nach New York. Dort erwarb er am Hastings Hillside Hospital seine ärztliche<br />

Zulassung und absolvierte er auch seine psychiatrische Facharzt-Ausbildung. Bis 1942 war er an<br />

dieser Krankenanstalt als Senior Psychiatrist und später als Assistant Medical Director tätig.<br />

Bis 1937 nahm LEVY regelmäßig an Max WERTHEIMERs Seminaren an der New School <strong>for</strong><br />

Social Research teil, wo Fälle aus seiner psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxis zum<br />

Gegenst<strong>and</strong> der Diskussion wurden. Auch über diese Zeit an der New School <strong>for</strong> Social Research<br />

hinaus blieb LEVY mit Max WERTHEIMER bis zu dessen Tod in kontinuierlichem Kontakt. Neben<br />

weiteren institutionellen Positionen als Clinical Director am Pinewood Sanitorium, Katonah, als<br />

Professor für Klinische Psychiatrie an der Mount Sinai Medical School, und als Konsulent am Beth<br />

Israel Hospital, betrieb LEVY in New York nach einer sechsjährigen Lehranalyse eine<br />

psychoanalytische Privatpraxis. Dass sein Psychoanalyse-Verständnis ein kritisch gestalttheoretisches<br />

war, geht nicht zuletzt aus seiner Abh<strong>and</strong>lung zur Kritik der FREUDschen Auffassung vom Über-Ich<br />

(1956) und aus seinem Kommentar zu Heinrich SCHULTEs (von WERTHEIMER geprägten) Arbeit<br />

4 Dieses Werk enthält auch eine positivere Bewertung der Arbeit von (WERTHEIMER-)SCHULTE aus dem Jahr 1924, der WOLFF<br />

ursprünglich (WOLFF 1929) eher kritisch-ablehnend gegenüberst<strong>and</strong>.<br />

- V -


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

über die Paranoia hervor, die er erstmals vollständig ins Englische übersetze und mit einer<br />

ausführlichen Einleitung und Nachbetrachtung versah (LEVY 1986). Zwei weitere, für die klinische<br />

Theorie und Anwendung der <strong>Gestalt</strong>theorie bedeutende Arbeiten waren unter Anleitung Max<br />

WERTHEIMERs schon früher entst<strong>and</strong>en: 1936 eine Abh<strong>and</strong>lung zum Verständnis manischen<br />

Erlebens und Verhaltens, 1943 eine Analyse der schizophrenen <strong>for</strong>malen Denkstörung. Diese beiden<br />

für die klinische <strong>Gestalt</strong>theorie wesentlichen Arbeiten f<strong>and</strong>en in den USA allerdings kaum Beachtung,<br />

in Europa wurden sie bis vor kurzem überhaupt nicht registriert. Es ist zu hoffen, dass sich dies durch<br />

die inzwischen erfolgten Übersetzungen ins Deutsche (LEVY 1997, 2000) und ihre Einordnung in<br />

eine gestalttheoretische Krankhe<strong>its</strong>lehre der Psychotherapie (STEMBERGER 2002) zumindest für den<br />

deutschsprachigen Raum ändern wird (Gesamt-Bibliographie und weitere biographische<br />

Anmerkungen zu LEVY siehe STEMBERGER 2002).<br />

In dem Zusammenhang ist es angebracht, auch kurz auf Heinrich SCHULTE (1898-1983)<br />

einzugehen. In die Geschichte der Psychologie, insbesondere der <strong>Gestalt</strong>theorie bzw.<br />

<strong>Gestalt</strong>psychologie, und der Psychopathologie ging SCHULTE, damals Psychiater an der Berliner<br />

Charité, vor allem durch seine 1924 publizierte Arbeit "Versuch einer Theorie der paranoischen<br />

Eigenbeziehung und Wahnbildung" ein. Dieser grundlegende gestalttheoretische und<br />

sozialpsychologische Aufriss einer Theorie zum Verständnis des Entstehens und der Dynamik<br />

schwerer psychischer Störungen ist auf Anregung und in enger Kooperation mit Max WERTHEIMER<br />

entst<strong>and</strong>en, laut Erwin LEVY sogar von WERTHEIMER praktisch diktiert worden. Sie gehörte zu den<br />

ersten gestaltpsychologischen Arbeiten überhaupt, die in die englische Sprache übersetzt wurden (in<br />

gekürzter Form in ELLIS 1938), wenn auch erstaunlicherweise mit relativ wenig Resonanz. Im<br />

deutschsprachigen Raum wurde diese lange Zeit unbeachtet gebliebene grundlegende<br />

gestalttheoretische Arbeit erst Mitte der 90er-Jahre wiederentdeckt und im Rahmen der<br />

<strong>Gestalt</strong>theoretischen Psychotherapie für die klinische Theorie und Praxis fruchtbar gemacht (RUH<br />

1995, 1996). Die damit eingeleitete Diskussion unter internationaler Beteiligung findet im 2002<br />

erschienenen Sammelb<strong>and</strong> mit gestalttheoretischen Beiträgen zur psychotherapeutischen<br />

Krankhe<strong>its</strong>lehre ihren Niederschlag (STEMBERGER 2002 5 , vgl. dazu auch FITZEK 2000). Heinrich<br />

SCHULTEs weiterer Weg und seine späteren Arbeiten lassen erkennen, dass SCHULTE nach seiner<br />

hier angesprochenen Publikation mit WERTHEIMER den gestalttheoretischen Ansatz nicht mehr<br />

explizit weiterverfolgte. Er setzte sich jedoch in der Nachkriegszeit, in der er eine führende Position an<br />

der Nervenklinik von Bremen inne hatte, engagiert für den Einsatz von Psychotherapie in<br />

psychiatrischen Kliniken ein, damals noch weniger eine Selbstverständlichkeit als heute. 6<br />

Eine bis heute noch völlig unzureichend wahrgenommene Sonderstellung unter WERTHEIMERs<br />

Schülern und Mitarbeitern, die sich dem klinischen Arbe<strong>its</strong>feld zuw<strong>and</strong>ten, nimmt Abraham S.<br />

LUCHINS (geb. 1914) ein. Von 1936 bis 1942 war er Max WERTHEIMERs Forschungsassistent an<br />

der New School <strong>for</strong> Social Research in New York. Von A. S. LUCHINS und seiner Frau, Edith H.<br />

LUCHINS (einer Mathematikerin und <strong>Gestalt</strong>psychologin ersten Ranges), stammt auch die bekannte<br />

Serie von Transkripten und Berichten über die WERTHEIMER-Seminare in New York. Von 1940 bis<br />

1949 leitete LUCHINS die Psychologische Abteilung der Yeshiva University in New York. In diesen<br />

Zeitraum fällt auch eine dreijährige Tätigkeit in der psychologischen Betreuung von US-Armeeangehörigen<br />

in den USA und in Nordafrika und der Beginn der Entwicklung von Programmen für<br />

Gruppenpsychotherapie und von psychologischen Trainingsprogrammen für das Spitalspersonal als<br />

Chief Clinical Psychologist an mehreren Militärspitälern. 1947-49 war LUCHINS<br />

Ausbildungsdirektor an der Mental Hygiene Clinic der NYRO Veterans Administration und<br />

entwickelte dort Gruppentherapie-Programme für Kriegsveteranen. Daran schlossen sich weitere<br />

klinische Positionen an verschiedenen <strong>and</strong>eren Spitälern und Universitäten in Kanada und den USA<br />

an, in denen LUCHINS seine psychotherapeutische Praxis und Forschungstätigkeit <strong>for</strong>tsetzte. Ab<br />

Mitte der 60er-Jahre war LUCHINS dann hauptsächlich in der Lehre und Forschung tätig – an der<br />

State University of New York und am Rensselaer Polytechnic Institute. Seit 1984 ist Abraham S.<br />

LUCHINS emeritiert, hat aber seine Forschungs- und Publikationstätigkeit bis vor kurzem<br />

ungebrochen <strong>for</strong>tgesetzt (einer seiner Schwerpunkte war dabei zuletzt die Aufarbeitung und Analyse<br />

5 In diesem Sammelb<strong>and</strong> finden sich auch zeitgenössische Kommentare zur Arbeit von SCHULTE, unter <strong>and</strong>erem auch von Abraham S.<br />

LUCHINS, Erwin LEVY und Paul THOLEY.<br />

6<br />

Eine von Gerda ENGELBRACHT verfasste Kurzbiographie von Heinrich SCHULTE mit Gesamtbibliographie findet sich in<br />

STEMBERGER 2002.<br />

- VI -


Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />

der Geschichte der psychiatrischen Einrichtungen und des gesellschaftlichen Umgangs mit<br />

psychischen Erkrankungen in den USA).<br />

Abraham S. LUCHINS ist vor allem durch seine berühmten, von Max WERTHEIMER angeregten<br />

Experimente zur Untersuchung des sogenannten Einstellungs-Effekts anh<strong>and</strong> der von ihm<br />

entwickelten Umfüllaufgaben bekannt geworden (LUCHINS 1942), die eine Fülle von weiteren<br />

Untersuchungen nach sich gezogen haben und bis heute St<strong>and</strong>ardreferenz in der psychologischen<br />

Literatur zum Problemlösen und zum produktiven Denken sind (LUCHINS u. LUCHINS 1994a,<br />

1994b). Seine zahlreichen psychotherapeutischen Beiträge sind demgegenüber zu Unrecht in den<br />

Hintergrund getreten und vor allem in der europäischen klinischen Psychologie und<br />

Psychotherapiel<strong>and</strong>schaft bis heute praktisch überhaupt nicht rezipiert worden. Dies ist umso<br />

erstaunlicher, als LUCHINS als einer der ersten und bedeutendsten amerikanischen<br />

<strong>Gestalt</strong>psychologen gelten kann, der sich systematisch (schon ab Mitte der 40er-Jahre; vgl. LUCHINS<br />

1946, 1947 und die weiteren Hinweise im Literaturverzeichnis) der Entwicklung der Psychotherapie,<br />

vor allem der Gruppenpsychotherapie, auf gestalttheoretischer Grundlage widmete.<br />

1964 erschien sein Übersichtswerk „Group Psychotherapy – A Guide“ (1984 wurde es in einer<br />

spanischen Übersetzung aufgelegt, wohl ein deutliches Zeichen für seine noch zwanzig Jahre später<br />

ungebrochene Aktualität). In diesem Werk demonstriert LUCHINS die für ihn typische, deutlich von<br />

Max WERTHEIMER geprägte Haltung: Es h<strong>and</strong>elt sich um einen systematischen Überblick über<br />

sämtliche zu dieser Zeit vorliegenden Ansätze und Erfahrungen in der Entwicklung<br />

gruppentherapeutischer Verfahren und Techniken und der jeweils vorliegenden Untersuchungen zu<br />

ihren Einsatzmöglichkeiten und zu ihrer Wirkung. Auswahl und Darstellung erfolgen nicht<br />

theoriegeleitet. Vielmehr wird in diesem B<strong>and</strong> vorbehaltlos alles erwogen und geprüft, was an<br />

praktischen gruppentherapeutischen Vorgangsweisen und Erfahrungen entwickelt wurde – das<br />

beh<strong>and</strong>elte Spektrum reicht von erzieherischen Vorträgen in therapeutischen Gruppen,<br />

beschäftigungstherapeutischen Ansätzen bis hin zum Psychodrama und zu psychoanalytisch<br />

orientierten Gruppenverfahren. Der gestalt- und feldtheoretische Ansatz fließt in die Erörterung dieser<br />

Verfahren und ihrer Hintergründe ein, ohne zum Ausgangspunkt oder gar zum<br />

Ausschließungskriterium für die Erfassung des Tatsachenmaterials zu werden. 7<br />

Diese theoretisch vorbehaltslose Analyse des Tatsachenmaterials und die ebenso vorbehaltslose<br />

Prüfung aller dazu vorliegenden theoretischen Modellierungen kennzeichnet auch das für die<br />

Psychotherapie hoch relevante Werk von Abraham S. LUCHINS und Edith H. LUCHINS „Rigidity of<br />

Behavior“ (1959), dem 23 Jahre Forschungsarbeit über Festlegung und W<strong>and</strong>elbarkeit menschlichen<br />

Verhaltens im klinischen und außerklinischen Bereich zugrunde liegen. Es beginnt mit einer<br />

Darlegung der zu dieser Fragestellung im Bereich der psychoanalytischen Schule entwickelten<br />

Auffassungen im Werk von Sigmund FREUD, Franz ALEXANDER, Wilhelm REICH, Carl JUNG,<br />

Alfred ADLER, Karen HORNEY, Erich FROMM und Harry SULLIVAN, gefolgt von den von Kurt<br />

GOLDSTEIN, Heinz WERNER und Kurt LEWIN vorgelegten Ansätzen. Daran schließt sich eine<br />

umfassende Darstellung und kritische Diskussion der experimentellen Forschungsarbeiten zum<br />

Einstellungseffekt und darauf aufbauend die Beleuchtung der Gültigkeit bzw. des Geltungsbereichs<br />

der zur Diskussion stehenden theoretischen Modellierungen. In vorbildlicher Weise demonstriert<br />

dieses Grundlagenwerk der LUCHINS schon viele Jahre vor der Proklamation des „Empiriegebots“<br />

7 Den Hintergrund für dieses Herangehen hat LUCHINS in „Practice <strong>and</strong> Levels of <strong>Theory</strong>“ 1967 mit der Hervorhebung folgender drei<br />

Ebenen des Verhältnisses von Praxis und Theorie in der Evaluation von Psychotherapie beschrieben:<br />

„1. Die aktuelle Praxis (die Pragmatik) der Psychotherapie: Hier will man schlicht wissen, was getan wird und welche Ergebnisse es hat.<br />

Negative wie positive Ergebnisse sind dabei gleichermaßen wichtig. Auf dieser Ebene geht es um die Beschreibung, nicht um<br />

(theoriegeleitete) Erklärung dessen, was geschieht. Dies er<strong>for</strong>dert allerdings ein hohes Niveau deskriptiver Qualität.<br />

2. Die Suche nach Möglichkeiten der Verallgemeinerung bzw. die Prüfung des Geltungsbereichs einer Methode oder eines Konzepts: Hier<br />

geht es darum, den Anwendungsbereich einer Methode oder eines Konzepts abzustecken, die sich auf der ersten Ebene bewährt haben, oder<br />

den Geltungsbereich eines Prinzips, das von den Geschehnissen auf der ersten Ebene abgeleitet wurde. Auch hier geht es um pragmatische<br />

Ergebnisse, da Methoden gesucht werden, die für die Lösung bestimmter Probleme geeignet sind, für <strong>and</strong>ere Probleme hingegen vielleicht<br />

nicht. Hier ist auch der Geltungsbereich einer Methode, eines Prinzips, eines Konzepts zu prüfen, da es keine Prinzipien der Psychotherapie<br />

außerhalb von Zeit und Raum und ohne Menschen gibt wie etwa die Prinzipien der <strong>for</strong>malen Logik, denen derartiges bisweilen fälschlich<br />

zugeschrieben wird.<br />

3. Die logischen Strukturen der Prozesse: Hier werden spezifische Modelle oder Theorien überprüft oder wird zwischen verschiedenen<br />

Modellen oder Theorien abgewogen. Forschung auf dieser theoriezentrierten 3. Ebene ist keine Vorbedingung für Lösungen auf den beiden<br />

<strong>and</strong>eren Ebenen und führt auch nicht notwendigerweise zur Lösung von Problemen auf diesen beiden <strong>and</strong>eren Ebenen.<br />

Was auf einer dieser drei Ebenen geschieht, löst also nicht notwendigerweise Probleme auf einer der beiden <strong>and</strong>eren Ebenen. Für bestimmte<br />

Zwecke kann eine Evaluierung auf der einen Ebene angemessener sein als auf einer <strong>and</strong>eren. Für den Praktiker kann die Kenntnis von<br />

Fortschritten auf der 2. und 3. Ebene die Gefahr eindämmen helfen, dass er zum mechanischen Techniker wird. Umgekehrt können<br />

Erkenntnisse auf der 1. Ebene vor allzu spekulativer Forschung und Theorienbildung auf Ebene 2 und 3 bewahren“ (Übersetzung GSt).<br />

- VII -


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

auch für den psychotherapeutischen Bereich, wie dieses in sinnvoller und fruchtbarer Weise eingelöst<br />

werden kann.<br />

Angesichts dieser Pionierarbeiten LUCHINS’ auf dem Gebiet der Psychotherapie muss es umso<br />

seltsamer anmuten, dass den Vertretern der <strong>Gestalt</strong>theorie oft pauschal Desinteresse an klinischpsychotherapeutischen<br />

Fragestellungen oder ein Mangel an relevanten Arbeiten auf diesem Gebiet<br />

vorgehalten wird. Beides ist, wie gerade auch das Werk von LUCHINS zeigt, nicht aufrecht zu<br />

erhalten. Dass es in der sich zu dieser Zeit in den USA rasant und in großer Vielfältigkeit<br />

entwickelnden psychotherapeutischen Szene weitgehend unbeachtet blieb und keine nennenswerte<br />

Resonanz f<strong>and</strong>, hat wahrscheinlich viele Gründe, nicht zuletzt die Abneigung LUCHINS’ gegenüber<br />

spekulativen Schnellschüssen und beeindruckenden Modellierungen, seine methodische Sorgfalt, seine<br />

empirische Strenge und nicht zuletzt seine Bescheidenheit – dies alles nicht gerade die Ingredienzien,<br />

die es zu dieser Zeit für breite Resonanz oder gar schulenbegründende Einflüsse in der<br />

Psychotherapie-L<strong>and</strong>schaft der USA gebraucht hätte.<br />

Mitarbeiter und Schüler von GOLDSTEIN und LEWIN in der klinisch-psychologischen und<br />

psychotherapeutischen Praxis<br />

Von den „Berlinern“ der ersten Zeit waren es hauptsächlich Kurt GOLDSTEIN und Kurt LEWIN<br />

und ihre Schüler, die im weiteren beträchtlichen Einfluss auf die Entwicklung verschiedener<br />

psychotherapeutischer Schulen gewannen. Diese sind allerdings so verzweigt, dass sie hier nur in<br />

Andeutungen und anh<strong>and</strong> ausgewählter Beispiele angeführt werden können.<br />

GOLDSTEIN und LEWIN hier in einem Atemzug zu nennen, bezieht seine Berechtigung nicht<br />

etwa aus der Übereinstimmung ihrer Arbe<strong>its</strong>gebiete, der Anlage ihrer Forschungen und ihrer<br />

Konzeptionen. Aber es lag wohl in der Natur der Sache, dass die biologische (organismische)<br />

<strong>Gestalt</strong>lehre des Neurologen und Psychiaters GOLDSTEIN einerse<strong>its</strong>, die auf das Erleben und<br />

Verhalten des Menschen in seiner Umwelt bezogene Feldtheorie von LEWIN <strong>and</strong>ererse<strong>its</strong> jene<br />

Menschen, die an klinischen Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie interessiert waren, unmittelbarer<br />

ansprach als die in der Aufbauphase der <strong>Gestalt</strong>theorie im Mittelpunkt stehenden grundlegenden<br />

experimentellen Arbeiten auf dem Gebiet der Wahrnehmung. So sind hier als Beispiele zwei spätere<br />

Leitfiguren der Psychotherapie zu nennen, deren gestalttheoretische Beeinflussung in erster Linie auf<br />

GOLDSTEIN und LEWIN zurückzuführen ist: Zum einen S. H. FOULKES (vor seiner Emigration<br />

nach Engl<strong>and</strong> Siegmund Heinrich FUCHS), der als Begründer der analytischen Gruppentherapie gilt,<br />

zum <strong>and</strong>eren Frederick PERLS, Begründer der <strong>Gestalt</strong>-Therapie. Beide können nicht im eigentlichen<br />

Sinn als Schüler von GOLDSTEIN und LEWIN bezeichnet werden, auch kamen beide nicht nur mit<br />

GOLDSTEIN, GELB und LEWIN in Berührung, sondern auch mit den Ideen und Forschungen von<br />

WERTHEIMER und KÖHLER. Dennoch sind in ihrem eigenen weiteren psychotherapeutischen<br />

Entwicklungsweg die Einflüsse GOLDSTEINs und LEWINs besonders deutlich nachvollziehbar (zu<br />

den gestaltpsychologischen Wurzeln der analytischen Gruppenpsychotherapie siehe PINES 1979,<br />

LEMCHE 1993, ANCONA 2000, TSCHUSCHKE 2001; zu GOLDSTEINs Einfluss auf die <strong>Gestalt</strong>-<br />

Therapie von PERLS siehe WALTER 1977 sowie die Arbeiten von VOTSMEIER 1988 und 1995).<br />

Neben diesen psychotherapeutischen Schulenbegründern sollte in diesem Zusammenhang die<br />

Psychoanalytikerin Frieda FROMM-REICHMANN (1889–1957) nicht unerwähnt bleiben, die<br />

sowohl mit Kurt GOLDSTEIN, als auch mit FOULKES zusammenarbeitete. Auch sie musste nach<br />

dem Machtantritt der Nationalsozialisten aus Deutschl<strong>and</strong> fliehen. In den USA wurde sie zu einer<br />

Pionierin der Psychosen-Therapie. Sie entwickelte aus den Lehren und Beh<strong>and</strong>lungsmethoden von<br />

Kurt GOLDSTEIN, Sigmund FREUD, Georg GRODDECK und Harry Stack SULLIVAN die<br />

„Intensive Psychotherapie“ (1950), mit der sie Aufsehen erregende Erfolge erzielte. Im<br />

deutschsprachigen Raum ist sie wohl vor allem als die Psychoanalytikerin „Dr. Fried“ im Roman von<br />

Hannah GREEN, „Ich habe Dir nie einen Rosengarten versprochen“, bekannt geworden (1964).<br />

Schließlich ist hier auch Andras ANGYAL (1902-1960) anzuführen: Beeinflusst von W. STERN<br />

und K. GOLDSTEIN entwickelte er nach seiner Emigration in die USA eine lose an die <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

angelehnte Konzeption der Persönlichkeit und eine den Ansatz FERENCZIs <strong>for</strong>tführende<br />

psychotherapeutische Theorie und Praxis. ANGYAL gilt als einer der Pioniere der Humanistischen<br />

Psychologie. Sein zu Lebzeiten nicht abgeschlossenes Werk „Neurosis <strong>and</strong> Treatment. A Holistic<br />

- VIII -


Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />

<strong>Theory</strong>“ (1982) wurde aus seinem Nachlass von der LEWIN-Schülerin Eugenia HANFMANN und<br />

Richard M. JONES rekonstruiert und von Abraham MASLOW eingeleitet.<br />

Die Rolle der feldtheoretischen und sozialpsychologischen Arbeiten Kurt LEWINs für die<br />

Psychotherapie, vor allem seine Pionierrolle für die Gruppendynamik und deren Auswirkungen, ist an<br />

<strong>and</strong>erer Stelle bere<strong>its</strong> so ausführlich beh<strong>and</strong>elt worden (siehe etwa den Sammelb<strong>and</strong> von HEIGL-<br />

EVERS u. STREECK 1979), dass hier nur einige ergänzende Hinweise auf sonst meist nicht<br />

Berücksichtiges sinnvoll erscheinen.<br />

Der erste Hinweis bezieht sich auf den zu Unrecht wenig beachteten (und auch nie ins Englische<br />

übertragenen) Vortrag Kurt LEWINs „Die Entwicklung der experimentellen Willenspsychologie und<br />

die Psychotherapie“ (gehalten 1928, publiziert 1929), in dem er einem ärztlich-psychotherapeutischen<br />

Publikum die Bedeutung der unter seiner Anleitung durchgeführten Berliner Forschungsarbeiten zur<br />

Willens- und Affektpsychologie für die Psychotherapie nahe bringen wollte. Diese Forschungsarbeiten<br />

(unter ihnen die von ZEIGARNIK und OVSIANKINA zum Behalten unabgeschlossener H<strong>and</strong>lungen<br />

und von Hoppe zum Anspruchsniveau) wurden zwar zu Klassikern der Psychologie und zogen in<br />

vielen Ländern zahlreiche psychologische und klinisch-psychologische Nachfolgeuntersuchungen<br />

nach sich, eine nachhaltige Resonanz im psychotherapeutischen Feld erfuhren sie jedoch vorerst nicht.<br />

ZEIGARNIKs Arbeit wurde in vereinfachter Form später in der PERLS’schen <strong>Gestalt</strong>-Therapie<br />

aufgegriffen und spielt dort eine nicht unwesentliche Rolle. Eine systematische Eingliederung der<br />

Ergebnisse von LEWINs Berliner Forschungsprogramm in die Psychotherapie sollte in Europa erst<br />

durch Hans-Jürgen P. WALTER im Ansatz der <strong>Gestalt</strong>theoretischen Psychotherapie (1977) erfolgen.<br />

Der zweite ergänzende Hinweis bezieht sich auf den LEWIN-Schüler Junius F. BROWN. Der<br />

Amerikaner BROWN, der bei LEWIN noch in Berlin studiert hatte, erlangte nach seiner Rückkehr in<br />

die USA in den 30er- und 40er-Jahren nicht unerhebliche Beachtung und Einfluss durch seine<br />

eigenständige Fortführung des LEWINschen Ansatzes in seiner „Psychology of the Social Order“<br />

(1936) und seinem während seiner psychoanalytisch-psychotherapeutischen Tätigkeit an der<br />

Menninger-Klinik verfassten Lehrbuchs „The Psychodynamics of Abnormal Behavior“ (1940).<br />

Ersteres ist ein noch vor LEWINs eigenen einschlägigen Arbeiten ausgearbeiteter Entwurf zur<br />

Anwendung der LEWINschen Feldtheorie auf die Sozialpsychologie der Gesellschaft, wobei BROWN<br />

marxistisches und psychoanalytisches Gedankengut mit der <strong>Gestalt</strong>theorie verb<strong>and</strong>. Die<br />

„Psychodynamics“ wiederum stellen einen Entwurf zu einer Systematisierung und Neuausrichtung der<br />

Psychopathologie auf Grundlage des LEWIN’schen Programms zur Willens- und Affektpsychologie<br />

dar. Die auch aus heutiger Sicht sehr beachtenswerten Arbeiten BROWNs wurden vor allem aus<br />

politischen Gründen in der Folge wieder verdrängt und sind in Vergessenheit geraten. STONE (1980)<br />

in den USA und LÜCK (1996) in Europa haben ihre Wiederentdeckung für die Sozialpsychologie<br />

eingemahnt. Für die Psychotherapie könnte eine Wiederentdeckung und kritische Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />

mit BROWNs Arbeiten sowohl in Hinblick auf die Klärung ihrer gesellschaftstheoretischen Positionen<br />

als auch für die Entwicklung ihrer Krankhe<strong>its</strong>lehre fruchtbar werden.<br />

Der dritte Hinweis bezieht sich auf einen späteren Schüler LEWINs, den Psychotherapeuten<br />

George R. BACH. Seine „Intensive Group Psychotherapy“ (1954) ist seinem Lehrer Kurt LEWIN<br />

nicht nur gewidmet, sondern unübersehbar auch von seinem Gedankengut geprägt. In den 70er- und<br />

80er-Jahren wurde BACH auch im deutschsprachigen Raum durch seine originellen Ansätze zum<br />

psychotherapeutischen Umgang mit Aggressionen bekannt, die es nicht zu unterdrücken, sondern<br />

konstruktiv zu wenden gelte.<br />

Abschließend sei schließlich – über die unmittelbaren Schüler LEWINs hinausgehend - auf die<br />

Fortführung des LEWINschen Ansatzes im Bereich der klinischen Lebensraumanalyse durch den<br />

kali<strong>for</strong>nischen Psychotherapeuten Matthew MAIBAUM hingewiesen (1980, 1992, 2001; Diskussion:<br />

STEMBERGER 2001).<br />

<strong>Gestalt</strong>theorie in der klinisch-psychologischen und psychotherapeutischen Praxis im deutschen<br />

Sprachraum<br />

Der WERTHEIMER-Schüler Wolfgang METZGER (1899-1979), neben Edwin RAUSCH (1906-<br />

1994) und Kurt GOTTSCHALDT (1902-1991) wohl der bedeutendste und einflussreichste Exponent<br />

der <strong>Gestalt</strong>theorie im Nachkriegsdeutschl<strong>and</strong>, war zwar selbst nicht klinisch-psychotherapeutisch tätig,<br />

spielte aber dennoch in mehrfacher Weise eine erhebliche Rolle für die Psychotherapie. In der<br />

- IX -


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Darstellung der <strong>Gestalt</strong>theoretischen Psychotherapie im zweiten Abschnitt dieses Beitrags wird darauf<br />

noch genauer eingegangen. Die Entstehung des grundlegenden Werks zur <strong>Gestalt</strong>theoretischen<br />

Psychotherapie von Hans-Jürgen P. WALTER (1977) hat er noch selbst beratend begleitet. Darüber<br />

hinaus ist die eminente Rolle METZGERs für die ADLERsche Individualpsychologie in Deutschl<strong>and</strong><br />

hervorzuheben. Die enge Verw<strong>and</strong>schaft und hohe Übereinstimmung zwischen ADLERs<br />

Individualpsychologie und der <strong>Gestalt</strong>psychologie veranlasste METZGER zur Herausgabe der<br />

Schriften ADLERs, die er ausführlich einleitete und kommentierte (zusammenfassend dazu: SOFF u.<br />

RUH 1999). METZGER war auch maßgeblich an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für<br />

Individualpsychologie beteiligt. Wesentliche Beiträge zur Psychotherapie sind auch in seinen Arbeiten<br />

zur Verifikation tiefenpsychologischer Hypothesen (1970) und in seiner mit Anne BRUNS verfassten<br />

Abh<strong>and</strong>lung über einen Fall der Entstehung und Heilung einer kindlichen Phobie zu sehen (1967).<br />

Auch der vor allem auf der LEWINschen Feldtheorie aufbauende Beratungsansatz von Erna<br />

HRUSCHKA, einer Schülerin des <strong>Gestalt</strong>psychologen Wilhelm WITTE, zeigt deutlich den Einfluss<br />

von METZGER. 1964 legte HRUSCHKA mit ihrer Habilitationsschrift „Psychologische Grundlagen<br />

des Beratungsvorgangs“ eine bemerkenswerte Anwendung der <strong>Gestalt</strong>theorie im psychotherapienahen<br />

Bereich der Beratung vor, den sie in ihrem weiteren Wirken konsequent anw<strong>and</strong>te, lehrte und<br />

weiterentwickelte. Über ihren engeren Wirkungskreis an der L<strong>and</strong>wirtschaftlichen Hochschule<br />

Hohenheim hinaus wurde dieser Ansatz bis heute wenig beachtet. Hartmut ALBRECHT, der selbst<br />

ähnliche Ansätze verfolgt (HOFFMANN 1992), hat dankenswerterweise 1994 eine Sammlung von<br />

Schriften HRUSCHKAs zugänglich gemacht.<br />

Die Fruchtbarkeit des LEWINschen Ansatzes für die theoretische Fundierung und praktische<br />

Ausgestaltung der Beratungstätigkeit entfaltete Anfang der 70er-Jahre auch die Sozialpädagogin<br />

Marianne HEGE, die 1974 in ihrer Arbeit „Engagierter Dialog“ die Feldtheorie und das dynamische<br />

Lebensraum-Konstrukt Kurt LEWINs in den Mittelpunkt ihres Beratungsansatzes stellte. Ihre<br />

Ausarbeitung, die auch eine Differenzierung der An<strong>for</strong>derungen der sozialpädagogischen und<br />

sozialarbeiterischen Beratung im Unterschied zur psychotherapeutischen Arbeit vornimmt, kann in der<br />

Art der Nutzung der LEWINschen Lebensraumanalyse als Vorgängerin der entsprechenden<br />

Ausarbeitungen von Hans-Jürgen P. WALTER für die Psychotherapie angesehen werden, auch wenn<br />

bei ihr die erst von WALTER geleistete umfassendere Einbettung in die <strong>Gestalt</strong>theorie fehlt.<br />

In diesen Kontext gehört auch die psychotherapeutische Anwendung der gestalttheoretisch<br />

fundierten Klartraum<strong>for</strong>schung, deren Pionier Paul THOLEY (1937-1998) war. THOLEY, Schüler<br />

von Edwin RAUSCH, hat zahlreiche grundlegende Beiträgen zur <strong>Gestalt</strong>theorie auf den Gebieten der<br />

Erkenntnistheorie, des Leib-Seele-Problems, der phänomenologischen Methode, der<br />

Bewußtseins<strong>for</strong>schung und der Sportpsychologie verfasst. In seinen empirisch-experimentellen<br />

Forschungen zum Klartraum sah er auch psychotherapeutische Anwendungsmöglichkeiten (auch der<br />

Selbstbeh<strong>and</strong>lung), wie er in mehreren Publikationen darlegte (1988, 1994, mit UTECHT 1987, mit<br />

HOLZINGER u. LABERGE 1998). In die <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie, der THOLEY bis zu<br />

seinem Tod aktiv verbunden war, wurden einige spezielle Ergebnisse der Klartraum<strong>for</strong>schung<br />

THOLEYs integriert (so etwa Schlussfolgerungen aus seinen Forschungsergebnissen über den<br />

konstruktiven Umgang mit Traumgestalten für die gestalttherapeutische Technik der Arbeit mit dem<br />

„leeren Stuhl“). Das Einüben der Klartraumtechnik mit Psychotherapie-Patienten hat in der<br />

<strong>Gestalt</strong>theoretischen Psychotherapie jedoch praktisch keinen Platz gefunden.<br />

Spricht man von gestalttheoretischen Ansätzen im weiteren Sinn in der Psychotherapie, ist für<br />

Deutschl<strong>and</strong> schließlich auch auf die von Wilhelm SALBER entwickelte Analytische Intensiv-<br />

Beh<strong>and</strong>lung (AIB) bzw. Analytische Intensivberatung anzuführen (AHREN & WAGNER 1984,<br />

ENDRES u. SALBER 2001). SALBER und seine Mitarbeiter hatten in der ersten Hälfte der 70er-<br />

Jahre am Psychologischen Institut II der Universität Köln auf Grundlage der von SALBER<br />

begründeten Morphologischen Psychologie ein neues psychologisches Beh<strong>and</strong>lungskonzept mit engen<br />

Bezügen zur Psychoanalyse zu entwickeln begonnen: Dieses geht davon aus, daß sich die seelische<br />

Strukturbildung methodisch intensivieren läßt und so in verhältnismäßig kurzer Zeit bei Störung der<br />

Lebensbewältigung Veränderungen eingeleitet werden können. Die Intensivberatung ist eine Form der<br />

Kurztherapie, die in 20 Stunden die strukturelle Problematik eines Falles herauszuarbeiten und anh<strong>and</strong><br />

eines prototypischen Entwicklungs-Bildes durchzuarbeiten versucht. 1982 wurde die „Wissenschaftliche<br />

Gesellschaft für analytische Intensivberatung“ gegründet, die diesen Ansatz<br />

weiterzuentwickeln und zu verbreiten sucht. Diese Gesellschaft, nunmehr „Wissenschaftliche<br />

- X -


Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />

Gesellschaft für Analytische Intensivbeh<strong>and</strong>lung / Psychotherapie (WGI)“ bietet auch eine<br />

sechssemestrige Ausbildung in Analytischer Intensivberatung an.<br />

SALBER nimmt für sich in Anspruch, die <strong>Gestalt</strong>psychologie, die seiner Auffassung nach bei einer<br />

Wahrnehmungs- und H<strong>and</strong>lungspsychologie stehengeblieben und damit in Stagnation geraten ist, zu<br />

einer „Morphologie des seelischen Geschehens“ weiterentwickelt zu haben (FITZEK & SALBER<br />

1996, 9). Seine Morphologische Psychologie zielt darauf ab, „die für den seelischen Ablauf<br />

bestimmende <strong>Gestalt</strong>-Logik im Ganzen des seelischen Wirkungsraumes aufzuweisen und zu<br />

komplettieren“:<br />

„Um uns und <strong>and</strong>eren zu verdeutlichen, was Psychologie sei, können wir seelische Konstruktionen in<br />

mehreren Schritten zur Darstellung bringen. In einem ersten Schritt stellen wir <strong>Gestalt</strong> als Anhaltspunkt für ein<br />

Konstruktionsverständnis heraus; danach wird sich zeigen, dass der Gebrauch von <strong>Gestalt</strong> in der Psychologie<br />

seinerse<strong>its</strong> eine Konstruktionsanalyse (<strong>Gestalt</strong>brechung) voraussetzt – Konstruktion ist mehr als figurale <strong>Gestalt</strong>.<br />

In einem weiteren Schritt kommen wir dann über eine psychoanalytische Zerlegung des Funktionierens von<br />

<strong>Gestalt</strong> zu einer Morphologie, die <strong>Gestalt</strong> von paradoxen Prinzipien her erläutert“ (SALBER 1981 in FITZEK &<br />

SALBER 1996, 126)<br />

Die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der <strong>Gestalt</strong>psychologie zur Morphologischen<br />

Psychologie wird von SALBER oft mit einer stark vereinfachenden Kritik an der <strong>Gestalt</strong>psychologie<br />

mitbegründet. Typisch dafür sind Aussagen wie die eben zitierte: „Konstruktion ist mehr als figurale<br />

<strong>Gestalt</strong>“, oder „mit <strong>Gestalt</strong> als Figur ist nicht das ganze Konstruktionsproblem zu erfassen“, oder<br />

„<strong>Gestalt</strong> sagt immer schon mehr aus, als sich aus einem reinen <strong>Gestalt</strong>begriff, isoliert genommen,<br />

ableiten ließ“ (129). Diese Kritik wird in dieser überspitzten und pauschalen Form der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

wohl kaum gerecht (vgl. dazu auch FITZEK 2000). Eine eingehendere Darstellung und Erörterung<br />

dieses Ansatzes ist hier nicht möglich. Zu verweisen ist auf SALBERs Schriften (1965, 1981, FITZEK<br />

& SALBER 1995), auf die Bibliographie zur Morphologischen Psychologie (SCHULTE 1996) sowie<br />

auf die zusammenfassende Darstellung des Ansatzes in Endres u. SALBER 2001.<br />

Die Analytische Intensivbeh<strong>and</strong>lung und die <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie wurden in etwa zur<br />

gleichen Zeit entwickelt. Sie haben ein<strong>and</strong>er bisher praktisch nicht zur Kenntnis genommen.<br />

Wechselseitiges Kennenlernen und Ausein<strong>and</strong>ersetzung stehen noch aus.<br />

Ein abschließender Blick nach Italien<br />

Italien hat eine reiche, eigenständige Tradition in der Entwicklung der <strong>Gestalt</strong>theorie. Was den<br />

klinischen Bereich betrifft, ist es in Italien sicher nicht ohne Auswirkung geblieben, dass es ein und<br />

derselbe Mann war, Cesare MUSATTI (1897-1989), der sowohl der <strong>Gestalt</strong>theorie, als auch der<br />

Psychoanalyse den Weg nach Italien bahnte. Mit wenigen Ausnahmen sind alle gestalttheoretischen<br />

Kliniker, von denen psychotherapeutische Beiträge bekannt geworden sind, auch der Psychoanalyse<br />

verbunden. Während jedoch über die Entwicklungen der <strong>Gestalt</strong>theorie in Italien auf dem Gebiet der<br />

Wahrnehmungs<strong>for</strong>schung und angrenzender Bereiche seit kurzem eine ausgezeichnete<br />

Zusammenschau und Analyse vorliegt (ZANFORLIN 2004), ist Vergleichbares für den klinischpsychotherapeutischen<br />

Bereich noch ausständig. Daher muss es hier bei zwei Beispielen bleiben.<br />

Giuseppe GALLI an der Universität von Macerata ist sowohl <strong>Gestalt</strong>psychologe, als auch<br />

Psychoanalytiker. Den Schwerpunkt seiner unmittelbar psychotherapie-relevanten Forschungen und<br />

Publikationen bildet die Psychologie des phänomenalen Ich (1975, 1980). Mit seinen beiden auch auf<br />

Deutsch vorliegenden Büchern "Psychologie des Körpers" (1998) und “Psychologie der sozialen<br />

Tugenden” (1999, erweiterte Neuauflage <strong>2005</strong>) hat er zu zentralen Fragen der Psychotherapie und der<br />

psychotherapeutischen Beziehung eigenständige und kreative Vorschläge zur Weiterentwicklung und<br />

Vertiefung der Anwendung des <strong>Gestalt</strong>- und feldtheoretischen Ansatzes in der Psychotherapie<br />

vorgelegt.<br />

Giancarlo TROMBINI ist <strong>Gestalt</strong>theoretiker und Psychoanalytiker, Professor für Klinische<br />

Psychologie an der Universität Bologna. Er und seine Mitarbeiter haben am dortigen Psychologischen<br />

Institut beginnend in den 60er-Jahren die sogenannte „gerichtete Spieltherapie“ (giocoterapia<br />

focale) entwickelt, die sich an der <strong>Gestalt</strong>theorie orientiert. Diese Form der Spieltherapie ist darauf<br />

gerichtet, Veränderungen des Bezugssystems, der Zentrierung und der Zusammenhangsprozesse des<br />

Gesamtfeldes zu bewirken und damit bei den Kindern die Entwicklung eines Verhaltens zu<br />

unterstützen, das den Er<strong>for</strong>dernissen der psychischen Entwicklung entspricht. CANESTRARI und<br />

- XI -


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

TROMBINI (1975) berichten über gute Erfolge dieser Form der Spieltherapie in der Arbeit mit<br />

Vorschulkindern, die unter Anorexie, Enuresis und Enkopresis litten. Nach der stabilen<br />

Umstrukturierung des Feldes, seiner richtigen Zentrierung und seiner Anpassung an die tatsächlichen<br />

psychischen Er<strong>for</strong>dernisse für das Kind verschwinden, wie die Erfahrung zeigt, die kindlichen<br />

Störungen.<br />

Bei der Entwicklung der Gerichteten Spieltherapie gingen TROMBINI und Mitarbeiter von der<br />

Tatsache aus, daß die phänomenale Zentrierung durch funktionale Wirkungen in Erscheinung tritt, die<br />

man auf der Wahrnehmungsebene überprüfen kann, die aber mit Sicherheit auch das Verhalten<br />

beeinflußt. Renzo CANESTRARI - der Lehrer TROMBINIs - hat festgestellt (1957), dass die<br />

unterschiedliche Latenz bei der Wahrnehmung von objektiven Zentrierungsänderungen die Grundlage<br />

für die Differenzierung von verschiedenen Persönlichkeiten bilden kann. „Die Fähigkeit, sich selbst<br />

und die Menschen der eigenen Umgebung auf der Grundlage der wirklichen sozialen Schwerpunkte<br />

wahrzunehmen, erweist sich also als sehr bedeutsam unter dem Gesichtspunkt der interpersonellen<br />

Beziehungen (Verweis auf SCHULTE 1924; WERTHEIMER 1945; METZGER 1954)“<br />

(CANESTRARI u. TROMBINI 1975, 267).<br />

Die Gerichtete Spieltherapie wird bis heute in Bologna praktiziert und weiterentwickelt.<br />

Von TROMBINI liegen auch gestalttheoretisch inspirierte Arbeiten zur psychoanalytischen Dyade<br />

vor (1998, 1999).<br />

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STEMBERGER, Gerhard (2001): Eine Taxonomie psychischer Störungen in der Tradition der Lewin-Schule <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong><br />

23, 216-226.<br />

STEMBERGER, Gerhard, Hg. (2002): Psychische Störungen im Ich-Welt-Verhältnis. <strong>Gestalt</strong>theorie und<br />

psychotherapeutische Krankhe<strong>its</strong>lehre, Krammer, Wien.<br />

STEMBERGER, Gerhard (2003): Erika FROMM 1910-2003. <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 25, 136-137.<br />

STONE, William F. (1980): The Social Psychology of J.F. Brown: Radical Field <strong>Theory</strong>. The Journal of Mind <strong>and</strong> Behavior,<br />

Vol. 1, No. 1, 73-84.<br />

- XIV -


Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />

THOLEY, Paul (1984): <strong>Gestalt</strong> therapy made-in-USA <strong>and</strong> made-elsewhere. <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 3, 171.<br />

THOLEY, Paul (1988): A Model <strong>for</strong> Lucidity Training as a Means of Self-Healing <strong>and</strong> Psychological Growth. In: J.<br />

GACKENBACH u. St. LABERGE (Eds.), Conscious mind, sleeping brain. Perspectives on lucid dreaming. New York,<br />

London: Plenum Press, 263-287.<br />

THOLEY, Paul (1994): Klarträume im Dienst der psychischen Heilung und der Persönlichke<strong>its</strong>entfaltung. TW Neurologie<br />

Psychiatrie 2 (1), 30-38.<br />

THOLEY, Paul, & UTECHT (1987): Schöpferisch Träumen. Der Klartraum als Lebenshilfe. Niedernhausen: Falken Verlag.<br />

THOLEY, Paul (1988): <strong>Gestalt</strong>psychologie. In: R. ASANGER & G. WENNINGER (Hg, 1988): H<strong>and</strong>wörterbuch der<br />

Psychologie. München, Weinheim: Psychologie Verlags-Union.<br />

TROMBINI, Giancarlo (1967): Sui „comportamenti di protesta“ espressi dalle irregularità della condotta alimentari, di<br />

defecazione e di minzione in eta prescolare e sulla loro resoluzione attraverso un trattamento psicoterapeutico. Atti del 7.<br />

Congresso Nazionale della Lega Italiana di Igiene e Profilasse Mentale. Bologna.<br />

TROMBINI, Giancarlo (1969): Sulla esistenza e comparsa della motivazione a fare-da-solo nel campo alimentare ed<br />

evacuatorio. Rivista Psciologia, 63/2.<br />

TROMBINI, Giancarlo (1970): Das Selbermachenwollen des Kindes im Bereich der Ernährung und Entleerung. Praxis der<br />

Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 19, 3 - 10.<br />

TROMBINI, Giancarlo (1973): Problemi psicologici del bambino enuretico ed encopretico ed orientamenti in tema di<br />

profilassi e psicoterapia. Atti del 4. Congresso Nazionale della Società Italiana di Medizina Psicosomatica. Messina.<br />

TROMBINI, Giancarlo (1998): Strutture pregnanti nella dinamica delle relazioni cliniche. In: M. W. BATTACCHI et alii<br />

(ed.) Le ragioni della psicologia. Saggi in onore di Renzo Canestrari. Milano: Angeli, 301-308.<br />

TROMBINI, Giancarlo (1999): Das Staunen im Rahmen der psychoanalytischen Therapie. In: GALLI 1999, Appendix 153-<br />

169.<br />

TSCHACHER, Wolfgang (2004): How specific is the <strong>Gestalt</strong>-in<strong>for</strong>med approach to schizophrenia <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 26, 335-<br />

344.<br />

TSCHUSCHKE, Volker (2001): Gruppenpsychotherapie – Entwicklungslinien, Diversifikation, Praxis und Möglichkeiten.<br />

Gruppentherapie – Psychotherapie im Dialog, 2 (1), 3-15.<br />

UHLHAAS, Peter J., u. SILVERSTEIN, Steven M. (2003): The continuing relevance of <strong>Gestalt</strong> psychology <strong>for</strong> an<br />

underst<strong>and</strong>ing of schizophrenia. <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 25, 256-279.<br />

UHLHAAS, Peter J., u. SILVERSTEIN Steven M. (<strong>2005</strong>): Phenomenology, Biology <strong>and</strong> Specificity of Dysfunctions in<br />

<strong>Gestalt</strong> Perception in Schizophrenia. <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 27, 57-69.<br />

VOTSMEIER, Achim (1988). <strong>Gestalt</strong>therapie mit Borderline-Patienten. <strong>Gestalt</strong>therapie, 2/88, 5-15.<br />

VOTSMEIER, Achim (1995): <strong>Gestalt</strong>therapie und die „Organismische Theorie“ - Der Einfluß Kurt GOLDSTEINs,<br />

<strong>Gestalt</strong>therapie 1/95, 2-16.<br />

WALDVOGEL, Bruno (1992): Psychoanalyse und <strong>Gestalt</strong>psychologie. Stuttgart: Fromann Holzboog.<br />

WALTER, Hans-Jürgen P. (1977): <strong>Gestalt</strong>theorie und Psychotherapie. Darmstadt: Steinkopff (2.Auflage 1985, 3. Auflage<br />

1994. Opladen: Westdeutscher Verlag)<br />

WALTER, Hans-Jürgen P. (1984): Was haben <strong>Gestalt</strong>-Therapie und <strong>Gestalt</strong>theorie mitein<strong>and</strong>er zu tun <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 6, 55-<br />

69.<br />

WALTER, Hans-Jürgen P. (1994): Warum sprechen wir von <strong>Gestalt</strong>theoretischer Psychotherapie statt einfach von <strong>Gestalt</strong>-<br />

Therapie ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 2.<br />

WALTER, Hans-Jürgen P. (1996): Angew<strong>and</strong>te <strong>Gestalt</strong>theorie in Psychotherapie und Psychohygiene. Opladen:<br />

Westdeutscher Verlag.<br />

WERTHEIMER, Max (1945): Productive Thinking. New York: Harper.<br />

WEST, Mimsey, Lothar SPILLMANN , Patrick CAVANAGH, John MOLLON u. Seth HAMLIN (1996): Susanne<br />

Liebmann in the critical zone. Perception, 25, 1451 – 1495.<br />

WOLFF, Werner (1929): Die Psychologie in der Psychiatrie. <strong>Gestalt</strong>liche Faktoren in der Psychiatrie. Ze<strong>its</strong>chrift für die<br />

gesamte Neurologie und Psychiatrie, 118, 733-751.<br />

WOLFF, Werner (1943): The Expression of Personality. Experimental Depth Psychology. New York: Harper.<br />

WOLFF, Werner (1945): Experimental Self-Analysis, Ciba Symposia, 7 (1+2).<br />

WOLFF, Werner (1948): Diagrams of the unconscious; h<strong>and</strong>writing <strong>and</strong> personality in measurement, experiment <strong>and</strong><br />

analysis. New York: Grune & Stratton.<br />

WOLFF, Werner (1950): The threshold of the abnormal; a basic survey of psychopathology. New York: Hermitage House.<br />

ZANFORLIN, Mario (2004): <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> in Italy – Is it still alive <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 26 (4/04), 293-305.<br />

- XV -


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Berufspolitik Österreich<br />

Aus dem ÖBVP<br />

Wie dem letzten Kurzbericht des<br />

Präsidiums des ÖBVP zu entnehmen<br />

ist, wurde mit der BM Rauch-<br />

Kallat die Finalisierung der Österreichischen<br />

Berufsvertretung der<br />

PsychotherapeutInnen (ÖBVP)<br />

(sprich Kammer) besprochen. Es<br />

wird noch zu Vereinfachungen<br />

kommen, im Großen und Ganzen<br />

jedoch die im Organisationsentwicklungsprozess<br />

ausgearbeitete<br />

Grundstruktur der Organe übernommen.<br />

Analog zu <strong>and</strong>eren gesetzlichen<br />

Berufsvertretungen wird<br />

auch das Psychotherapiegesetz in<br />

Zukunft aus drei Teilen bestehen:<br />

dem Berufsrecht, dem Vertretungsrecht<br />

und dem Disziplinarrecht.<br />

Ein <strong>and</strong>erer Punkt der im ÖBVP<br />

heftig diskutiert wird, ist die Listenführung<br />

von PsychotherapeutInnen<br />

mit Arbe<strong>its</strong>schwerpunkt „Kinder<br />

und Jugendliche“. Eine „Arbe<strong>its</strong>gruppe<br />

Psychotherapie mit Kindern/Jugendlichen<br />

und deren Bezugssystem“<br />

wurde eingerichtet,<br />

die sich mit den Fragen einer eventuellen<br />

Listenführung und den für<br />

die Eintragung notwendigen Qualifikationen<br />

beschäftigt. Der Vorschlag<br />

aus der Arbe<strong>its</strong>gruppe, dass<br />

diese nicht nur in geschlossenen<br />

Weiterbildungscurricula, sondern<br />

auch in selbst gewählten Modulen,<br />

eingebettet in die jeweilige schulenspezifische<br />

Fachlichkeit, im<br />

Rahmen der gesetzlich vorgesehen<br />

Aus- und Fortbildung erfolgen<br />

kann, wurde begrüßt. Hinsichtlich<br />

der Zertifizierung und Listenführung<br />

wurde eine sehr kritische Diskussion<br />

geführt. Dieses Thema<br />

wurde entsprechend dem laufenden<br />

Prozess nicht einer endgültigen<br />

Beschlussfassung zugeführt.<br />

Irene Agstner<br />

Berufsvertretung in Österreich:<br />

Österreichischer Bundesverb<strong>and</strong><br />

für Psychotherapie<br />

1030 Wien, Löwengasse 3/5/6<br />

Tel. 01/512 70 90, Fax 01/512 70 91<br />

– 9 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Aus der ÖAGP<br />

BERICHT AUS DEM ÖAGP-VORSTAND<br />

Im Zuge der Konstituierung des<br />

neuen Vorst<strong>and</strong>es hat sich eine<br />

neue Aufgabenverteilung ergeben,<br />

die in den wichtig(st)en Punkten<br />

schon klar geregelt und teilweise<br />

vollzogen ist, in <strong>and</strong>eren noch eine<br />

Arbeit im Prozess darstellt. Die klar<br />

geregelten Zuständigkeiten umfassen<br />

• die Verwaltung und Organisation<br />

der Seminare übernimmt Andreas<br />

Wachter ab September <strong>2005</strong><br />

von Rainer Kästl und die Ausstellung<br />

der Seminarbestätigungen<br />

von Eva Wagner-Lukesch.<br />

• Die Kassiertätigkeiten wurden<br />

von Brigitte Lustig an Irene Agstner<br />

übertragen.<br />

Für die Geschäftsstelle, die in nicht<br />

allzu ferner Zukunft aus der Schopenhauerstrasse<br />

ausziehen werden<br />

muss, werden auch Veränderungen<br />

angedacht. Eine schon seit längerer<br />

Zeit im Raum stehende Idee ist<br />

die Anstellung einer Sekretariatskraft,<br />

um die Aufgaben, die zur Zeit<br />

von verschiedenen Personen<br />

‚nebenher’ gemacht werden, zu<br />

bündeln und dadurch vom Zeitaufw<strong>and</strong><br />

her effizienter bewältigen zu<br />

können. Dazu fehlen der ÖAGP jedoch<br />

die finanziellen Mittel und<br />

deshalb wird geprüft, welche Chancen<br />

der Verein auf die Zuerkennung<br />

öffentlicher Förderungen hat. Eine<br />

allgemeinnützige Aufgabe, die der<br />

Verein als Gegenleistung anbieten<br />

könnte, wäre die Einrichtung einer<br />

öffentlich zugänglichen „Dokumentationsstelle<br />

für <strong>Gestalt</strong>theorie“.<br />

Auch unsere Beratungsstelle IRIS<br />

steht vor personellen Umstrukturierungen.<br />

Heinz Hettich wird sich aus<br />

der Leitungsfunktion zurückziehen<br />

und somit ist diese Stelle neu zu<br />

besetzen. Voraussetzung für die<br />

Übernahme der Leitung ist die Graduierung<br />

in <strong>Gestalt</strong>theoretischer<br />

Psychotherapie. Im Rahmen der<br />

Neuübernahme sind natürlich auch<br />

konzeptuelle Veränderungen möglich:<br />

so gibt es z. B. die Idee der<br />

Zusammenlegung der Beratungsstelle<br />

mit den (neuen) Räumlichkeiten<br />

der Geschäftsstelle und damit<br />

einhergehend der Entkoppelung<br />

vom Nachbarschaftszentrum 15.<br />

Personen, die sich für die Leitung<br />

der Beratungsstelle IRIS interessieren,<br />

mögen sich bitte mit dem Vorst<strong>and</strong><br />

in Verbindung setzen.<br />

Die „orange“ Broschüre Aus- und<br />

Weiterbildung in <strong>Gestalt</strong>theoretischer<br />

Psychotherapie wurde in<br />

einer Auflage von 1000 Stück neu<br />

aufgelegt und kann bei Bedarf ab<br />

so<strong>for</strong>t wieder in der Geschäftsstelle<br />

ange<strong>for</strong>dert werden. Von der „gelben“<br />

Broschüre Einführung in die<br />

Grundlagen der <strong>Gestalt</strong>theoretischen<br />

Psychotherapie von Dieter<br />

Zabransky und Marianne Soff wurden<br />

vorerst nur 50 Stück zur Überbrückung<br />

des momentanen Engpasses<br />

nachgedruckt.<br />

Irene Agstner, für den Vorst<strong>and</strong><br />

SAG WO DIE GESTALTEN SIND...<br />

dungsseminare angeboten werden,<br />

dazu müßten wir uns überlegen,<br />

welche Themen uns da besonders<br />

interessieren. Die Seminare könnten<br />

einerse<strong>its</strong> z.B. von „fertigen“<br />

TherapeutInnen - die sich auf<br />

einem Gebiet spezialisiert haben -<br />

durchgeführt werden (so wie z.B.<br />

Bernadette Lindorfer und Katharina<br />

Sternek „Umgang mit traumatisierten<br />

Menschen“ anbieten), <strong>and</strong>ererse<strong>its</strong><br />

aber natürlich auch von unserem<br />

Lehrpersonal (z. B. Thema<br />

„Zwänge“ oder „<strong>Gestalt</strong>theorie und<br />

Zen“).<br />

Weiters hatten wir die durchaus<br />

nicht neue Idee, dass die theoretischen<br />

Inhalte der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />

einfacher und verständlicher <strong>for</strong>wo<br />

sind sie geblieben...<br />

am 26. April beim „Graduiertentreffen“<br />

<br />

Ein bißchen wehmütig haben wir<br />

das obige Liedlein angestimmt,<br />

weil außer den beiden neuen Vorst<strong>and</strong>smitgliedern<br />

Ilse Zacher und<br />

Irene Agstner - die zu diesem Treffen<br />

eingeladen haben - nur noch<br />

Sabine Lackner und ich da waren.<br />

Nachdem wir unsere Tränen getrocknet<br />

hatten, wurden wir kreativ<br />

und haben uns intensiv über unsere<br />

„Heimat“, die ÖAGP, Gedanken<br />

gemacht, wie „es“ weitergehen<br />

könnte und was wir uns wünschen.<br />

Eine der Überlegungen war, dass<br />

mehr themenzentrierte Weiterbil-<br />

muliert werden sollten, damit sie<br />

auch einer breiteren Öffentlichkeit<br />

zugänglich sind und so auch bekannter<br />

werden.<br />

Da könnte sich z.B. eine Arbe<strong>its</strong>gruppe<br />

bilden, die die Texte durcharbeitet.<br />

Walter Schöller (ein abgesprungener<br />

Ausbildungsteilnehmer der<br />

Gruppe Ö 21) hat sich damit eine<br />

Zeit lang eingehend beschäftigt,<br />

sieht sich aber nicht imst<strong>and</strong>e das<br />

Projekt allein durchzuführen.<br />

Das waren so einige Punkte, die wir<br />

zu viert erörtert haben, schade<br />

dass Ihr nicht dabei gewesen seid.<br />

Ulli Schöller<br />

– 10 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Bericht der Öffentlichke<strong>its</strong>arbe<strong>its</strong>gruppe<br />

Die Idee eines kostenlosen In<strong>for</strong>mationsabends<br />

für Ausbildungsinteressierte<br />

wurde umgesetzt. Die<br />

Vorbereitungen und Organisation,<br />

sowie das Mitwirken von Brigitte<br />

Lustig und Eva Wagner-Lukesch,<br />

st<strong>and</strong>en leider in keinem Verhältnis<br />

zu der äußerst schwach besuchten<br />

Veranstaltung.<br />

Erfreulicher Weise konnten wir bei<br />

der Propädeutikumseinrichtung an<br />

der Uni Klagenfurt punkten. Uta<br />

Wedam wird im Wintersemester<br />

ausführlich die <strong>Gestalt</strong>theoretische<br />

Schule vorstellen können. Weitere<br />

Seminare sind ebenfalls geplant.<br />

Die nächste Psychotherapiemesse<br />

wird am 22.10.05 wieder im Wiener<br />

Rathaus stattfinden und unter dem<br />

Motto „Kids in the City“ laufen. Wir<br />

suchen zur Zeit Mitwirkende aus<br />

dem Verein, die mit ihrer Erfahrung<br />

mit Kindertherapie während der<br />

Messe stundenweise für Fragen<br />

der Besucher zur Verfügung stehen.<br />

Ilse Zacher<br />

<strong>Gestalt</strong>cafè<br />

Am Mittwoch, dem 25. Mai hat wieder<br />

ein <strong>Gestalt</strong>cafè stattgefunden.<br />

Dr. Peter Vitecek, Facharzt für Psychiatrie<br />

und eingetragener Psychotherapeut<br />

hat vor einer Gruppe von<br />

mehr als 15 Personen zum Themenbereich<br />

„Psychiatrie und<br />

Psychotherapie - Hirn und/oder<br />

Seele“ gesprochen: Trotz des bestehenden<br />

wissenschaftlichen Konsenses<br />

über die multifaktorielle Genese<br />

psychischer Erkrankungen<br />

und des Nachweises, dass Psychopharmaka<br />

und Psychotherapie<br />

wirksam sind, ist die Beziehung<br />

zwischen Psychotherapeuten und<br />

Psychiatern nach wie vor von<br />

gegenseitigen Aus- und Abgrenzungsversuchen<br />

geprägt. In Fortsetzung<br />

des Themas der Grazer Tagung<br />

wurde über die Bedeutung<br />

der Ergebnisse der Hirn<strong>for</strong>schung<br />

für die Theorienbildung und die<br />

Praxis in Psychotherapie und Psychiatrie<br />

diskutiert. Schließlich hat<br />

uns Peter ein bildliches Modell vorgestellt,<br />

das zeigt, wie die Außenwahrnehmung<br />

bei psychischen Erkrankungen<br />

zunehmend eingeschränkt<br />

wird und wie durch Kontaktaufnahme<br />

mit dem Erkrankten<br />

und dem Einsatz von stützender<br />

Psychotherapie und Medikation<br />

das Fenster zur Welt offen bleibt<br />

oder sich weiter öffnet.<br />

Personen, die Interesse an einer<br />

Kopie der Präsentation haben, können<br />

sich bei Peter Vitecek unter der<br />

Emailadresse<br />

peter.vitecek@chello.at melden.<br />

Die spannende Diskussion wurde<br />

anschließend beim Italiener <strong>for</strong>tgesetzt<br />

und der Abend trug auch<br />

dazu bei, dass im nächsten Jahr<br />

interessante Beiträge von Mag. Sabine<br />

Lackner und Mag. Gerry Tom<strong>and</strong>l<br />

zu erwarten sind.<br />

Im Herbst wird das Thema Psychosomatik<br />

mit DDr. Dieter Zabransky<br />

und Mag. Markus Hochgerner<br />

nachgeholt werden.<br />

Aktuelle Termine werden einerse<strong>its</strong><br />

über die yahoo-group angekündigt,<br />

<strong>and</strong>ererse<strong>its</strong> wird für Interessenten,<br />

die nicht ÖAGP Mitglieder sind<br />

auch ein email Verteiler erstellt.<br />

Renate Heill<br />

renate.heill@gmx.at<br />

Doris Beneder<br />

dorisbeneder@chello.at<br />

– 11 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Termine / Veranstaltungen Juni <strong>2005</strong> bis Dezember <strong>2005</strong><br />

Juni <strong>2005</strong><br />

3.6.05 Österreich: Einreichungsschluß für Anträge (Listeneintragung, Ausnahmegenehmigungen etc.)<br />

an den Psychotherapie-Beirat für dessen Sitzung am 14.6.<br />

4.-8.6.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

17.6.05 ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>kreis, 1090 Wien, ABC Zentrum Marianneng. 1<br />

17.6.05 DAGP- Treffen, Didoll<br />

18-19-6.05 Schnupperseminar Mediation: Grundlagen und Übungen zum Kennenlernen, Berlin (Anmeldung:<br />

TRIANGEL: 030/32 60 93 28 od. www.Triangel.info<br />

20.-22.6.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

Juli <strong>2005</strong><br />

2.-6.7.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

18.-20.7.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

22.7.05 Anmeldeschluß für Bibliodrama-Seminar (Anmeldung: Ilse Zacher Tel.: 01 /28 031 64 oder<br />

ilse_zacher@yahoo.de)<br />

August <strong>2005</strong><br />

3.-7.8.05 Ö 25, Biedenkopf<br />

September <strong>2005</strong><br />

3.-7-9-05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

16.9.05 „Schnupperstunden“ Lustig/Wagner-Lukesch, Wien<br />

16.-18.9.05 Bibliodrama -Seminar, Crone, Gutenstein<br />

16.-18.9.05 Ausbildung in Mediation, 1-jährige Weiterbildung in 9 Modulen á 3Tage an Wochenenden<br />

(berufsübergreifend) nach den St<strong>and</strong>ards der Berufsverbände (Anmeldung: TRIANGEL:<br />

030/ 32 60 93 28 od. www.Trigangel.info)<br />

23.-25.9.05 Methoden und Interventionstechniken, Kästl, Gutenstein<br />

26.-28.9.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

30.9.05 Österreich: Einreichungsschluß für Anträge (Listeneintragung, Ausnahmegenehmigungen etc.)<br />

an den Psychotherapie-Beirat für dessen Sitzung am 11.10.<br />

Oktober <strong>2005</strong><br />

2.-7.10.05 Lübeck: 34. Norddeutsche Psycotherapietage. Leitthema: Moderne Zeiten - Moderne Krankheiten<br />

Nähere In<strong>for</strong>mation siehe Tagungs-Homepage http://www.norddeutsche-psychotherapietage.de<br />

3.-7.10.05 Psychotherapiewerkstatt, Gutenstein. ACHTUNG TERMINÄNDERUNG<br />

8.-12.10.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

15.-17.10.05 Gruppensupervision, Walter, Gutenstein<br />

19.-23.10.05 Ö 25, Gutenstein<br />

21.-23.10.05 Ausbildung in Supervision, 3-jährige berufsbegleitende Weiterbildung nach den St<strong>and</strong>ards der<br />

„DeutschenGesellschaft für Supervision (DGSv), Kursleitung: Heidrun Heinecke & Dr. Harald Pühl<br />

(Anmeldung: TRIANGEL: 030/32 60 93 28 od. www.Triangel.info)<br />

22.10.05 Supervisions-Weiterbildung, Theorie und Praxis der Einzel-, Gruppen- und Teamsupervision,<br />

Kästl, Wien<br />

24.-26.10.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

– 12 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Termine / Veranstaltungen Juni <strong>2005</strong> bis Dezember <strong>2005</strong><br />

November <strong>2005</strong><br />

4.11.05 DAGP-Treffen, Didoll<br />

4.11.05 ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>kreis, Wien<br />

4.-6.11.05 <strong>Gestalt</strong>theorie und Ess-Störung, Thomas Fuchs, Neuhaus<br />

5.-6.11.05 Schnupperseminar in psychoanalytisch-systeimischer Familientherapie (Anmeldung: TRIANGEL:<br />

030/32 60 93 28 od. www.Triangel.info)<br />

5.-9.11.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

11-12-11-05 Schnupperseminar Mediation: Grundlagen und Übungen zum Kennenlernen, Leipzig<br />

(Anmeldung: Triangel: 030/32 60 93 28 od. www.Triangel.info)<br />

16.-20.11.05 Einführungsseminar in Österreich, Gutenstein, Kästl/Walter<br />

21.-23.11.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

Dezember <strong>2005</strong><br />

2.12.05 Österreich: Einreichungsschluß für Anträge (Listeneintragung, Ausnahmegenehmigungen etc.)<br />

an den Psychotherapie-Beirat für dessen Sitzung am 13.12.<br />

3.-7.12.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

7.-11.12.05 Ö 25, Gutenstein<br />

12.-14.12.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />

Schwarzes Brett<br />

Sonnige Dachgeschosswohnung (Baujahr 1973) in<br />

der Max Reinhardt Gasse, 14. Bezirk, mit unverbaubarem<br />

Blick ins Grüne und auf die Gloriette: 25m 2<br />

Wohnzimmer & 8m 2 Küche (5 Jahre alt) Richtung<br />

Süden, 3 kleine Zimmer (6,3-8,1m 2 ), begehbare Garderobe<br />

(6,2m 2 ), WC, Bad (5 Jahre alt). Fenster neu.<br />

Keller 2m 2 . Fahrradraum, Garage.<br />

3min zur Straßenbahn, 10 Minuten zur U3, U4. 10 Minuten<br />

nach Schönbrunn. Gemeinschaftsgarten,<br />

Spielplätze, Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten<br />

5 Minuten.<br />

Infos: 0676/5011 671 Edwin Spraider oder unter<br />

members.aon.at/maxreinhardtgasse<br />

ÖAGP: Yahoo-group:<br />

• aktuelle Termine oder Anfragen<br />

• automatische Mail-Weiterleitung<br />

• Daten und In<strong>for</strong>mationen zum Nachsehen<br />

und downloaden<br />

Wer sich dafür interessiert, sendet ein E-Mail an:<br />

daten@gestalttheory.net oder<br />

irene.astner@utanet.at<br />

Ihr erhaltet dann ein Mail zuges<strong>and</strong>t, das weitere Anweisungen<br />

enthält, wie Ihr in diesem Kommunikationsnetz<br />

mit dabei sein könnt.<br />

– 13 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Adressen und Telefon-Nummern<br />

Gesellschaft für <strong>Gestalt</strong>theorie und ihre Anwendungen <strong>GTA</strong><br />

Vorst<strong>and</strong> der <strong>GTA</strong>: Dr. Gerhard STEMBERGER (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Gisela KUBON-GILKE (2. Vorsitzende),<br />

Dipl.Psych. Michael RUH (Schatzmeister), Dipl.Psych. Dr. Marianne SOFF (Schriftführerin),<br />

Prof. Dr. Ernst PLAUM (Beisitzer)<br />

<strong>GTA</strong>-Geschäftsstelle: Michael RUH, Steinweg 11, D-35066 Frankenberg, Deutschl<strong>and</strong><br />

Tel.: (+49) 6451-716700 / Fax: (+49) 6451-718556; e-mail: gestalttheorie@t-online.de.<br />

Bankverbindung in Österreich: <strong>GTA</strong>-Kto der ÖAGP bei der BANK AUSTRIA (BLZ 20151) Nr. 601 480 312<br />

Bankverbindung in Deutschl<strong>and</strong>: Konto der Gesellschaft für <strong>Gestalt</strong>theorie, Spar- und Creditbank<br />

Gemünden (BLZ 52069029) Nr. 826413<br />

Homepage der <strong>GTA</strong>: http://www.gestalttheory.net<br />

Deutschsprachige Homepage der <strong>GTA</strong>: http://www.gestalttheory.net/gta<br />

Herausgebergremium der GESTALT THEORY: Dr. Gerhard STEMBERGER (geschäftsführend),<br />

Dr. Geert-Jan BOUDEWIJNSE, Prof. Dr. Jürgen KRIZ, Dr. Fiorenza TOCCAFONDI,<br />

Dipl. Psych. Dr. Hans-Jürgen WALTER<br />

Redaktion: Irene AGSTNER, Dipl. theol. Michael GROSS, Dave VAN VALKENBURG<br />

Einreichung von Manuskripten für die <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong>:<br />

Dipl. theol. Michael GROSS, Laufer Weg 53, D-90552 Röthenbach a.d. Pegnitz (eMail:<br />

michael.gross.nuernberg@gmx.de)<br />

Homepage der <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong>: http://www.gestalttheory.net/gth<br />

Sektion Psychotherapie der <strong>GTA</strong><br />

Vorst<strong>and</strong> der Sektion Psychotherapie der <strong>GTA</strong>: Dipl. Psych. Rainer KÄSTL (1. Vorsitzender), Dr. Eva<br />

WAGNER-LUKESCH (2. Vorsitzende), Dipl. Psych. Bernd GERSTNER, Dr. Gerhard<br />

STEMBERGER, DDr. Dieter ZABRANSKY<br />

Geschäftsstelle der Sektion Psychotherapie:<br />

D-88131 Lindau, Lindenhofweg 19; Tel. 0049/8382/25976 (22254 privat) Fax: 0049/8382/942278<br />

Geschäftsführer: Dipl. Psych. Rainer KÄSTL<br />

Homepage der Sektion: http://www.gestalttheory.net/gta/sektion<br />

WuP - Ausschuß Wissenschaft und Publikationen der Sektion Psychotherapie:<br />

Leitung: Dipl. Psych. Dr. Marianne SOFF , Dipl. Psych. Michael RUH (Stv.)<br />

Anschrift (Soff): Dr. H.-Winter.-Str. 12, D-64646 Heppenheim, BRD (Tel. 0049/6252/78308)<br />

Redaktion DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen:<br />

Dipl. Psych. Michael KALWEIT, Br<strong>and</strong>hofstr. 2, D-88433 Schemmerhofen, Tel. 0049-7356/3106,<br />

eMail: michael.kalweit@01019freenet.de<br />

Irene AGSTNER, Elisabeth RIPKA, Thomas ZUSANEK<br />

Beiträge an: oeagp-red@yahoogroups.de oder an Irene Agstner, 1170 Wien, Lacknerg. 6/12<br />

Deutsche Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft für <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie DAGP<br />

Vorst<strong>and</strong> der DAGP: Dipl. Psych. Rainer KÄSTL (Vorsitzender), Dipl. Psych. Dr. Thomas FUCHS, Dipl.<br />

Psych. Bernd GERSTNER, Dipl. Psych. Michael KALWEIT, Dipl.-Soz. Päd. Irme STÜBER<br />

Geschäftsstelle der DAGP:<br />

D-88131 Lindau, Lindenhofweg 19; Tel. 0049/8382/25976 (22254 privat) Fax: 0049/8382/942278<br />

Geschäftsführer: Dipl.Psych. Rainer KÄSTL<br />

Homepage der DAGP: http://www.gestalttheory.net/dagp<br />

Vertretung der DAGP in der AGPF (Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft Psychotherapeutischer<br />

Fachverbände):<br />

Dipl. Psych. Dr. Thomas FUCHS<br />

– 14 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Adressen und Telefon-Nummern<br />

Österreichische Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft für <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie ÖAGP<br />

Vorst<strong>and</strong> der ÖAGP: Dr. Brigitte LUSTIG (1. Vorsitzende), Heinz KÜHLSCHWEIGER (2. Vorsitzender),<br />

Irene AGSTNER, Mag. Andreas WACHTER, Ilse ZACHER<br />

Geschäftsstelle der ÖAGP: 1180 Wien, Schopenhauerstraße 48/6; Tel. 01/406-46-61 (Journaldienst Do 10-<br />

12 h, sonst Anrufbeantworter).<br />

Finanz-Angelegenheiten (Mitgliedsbeiträge etc.): Irene AGSTNER (Tel. 01/48-00-802)<br />

Homepage der ÖAGP: http://www.gestalttheory.net/oeagp<br />

Ausbildungsausschuß der ÖAGP:<br />

Dr. Eva WAGNER-LUKESCH (Vorsitz), Dipl. Psych. Ulrike HENSGEN , Hans-Rainer HUBBES,<br />

Dipl. Psych. Bernd GERSTNER, Dipl. Psych. Rainer KÄSTL, Heinz KÜHLSCHWEIGER<br />

(Vertreter des ÖAGP-Vorst<strong>and</strong>es), Dr. Brigitte LUSTIG, Dr. Gerhard STEMBERGER, Mag.<br />

Andreas WACHTER, Dipl. Psych. Dr. Hans-Jürgen WALTER, Dipl. Psych. Klaus WINKELHOG<br />

(Vertreter der Sektion), DDr. Dieter ZABRANSKY. Mit beratender Funktion: K<strong>and</strong>idatenvertretung<br />

(Antragsrecht)<br />

Ständiger Ausschuß (führt die laufenden Geschäfte des Ausbildungsausschusses, ausgenommen<br />

Angelegenheiten der beiden Unterausschüsse):<br />

E. WAGNER-LUKESCH (Vorsitz), B. LUSTIG, A. WACHTER<br />

Beurteilungsausschuß (entscheidet über Abschlußarbeiten):<br />

R. KÄSTL (Vorsitz), B. LUSTIG, G. STEMBERGER<br />

Berufungs-Ausschuß (Beh<strong>and</strong>lung von Beschwerden und Einsprüchen zu allen Teil- und<br />

Abschlußbeurteilungen in der Ausbildung):<br />

B. GERSTNER (Vorsitz), K. WINKELHOG, D. ZABRANSKY (österr. Ersatzmitglied: A.<br />

WACHTER)<br />

Anschrift für alle diese Ausschüsse: ÖAGP-Geschäftsstelle, 1180 Wien, Schopenhauerstr. 48/6<br />

ÖAGP-Vertreter im Psychotherapiebeirat: D. ZABRANSKY, Stellvertr.: E. WAGNER-LUKESCH<br />

Delegierte der ÖAGP in der ÖBVP-Gremien:<br />

Ausbildungs- und Methoden<strong>for</strong>um (AMFO) des ÖBVP: Gerhard STEMBERGER<br />

(Fachspezifikum), Heinz KÜHLSCHWEIGER (Weiterbildung); K<strong>and</strong>idatInnen-Forum des ÖBVP:<br />

Bettina OSTHEIM<br />

ÖAGP-K<strong>and</strong>idatenvertretung:<br />

Dr. Bettina OSTHEIM (02243/33935)<br />

ÖAGP-Vorst<strong>and</strong>sverantwortliche für den ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>kreis:<br />

Brigitte LUSTIG (Tel. 01/524-36-69)<br />

ÖAGP-Vorst<strong>and</strong>sverantwortliche für Regionalgruppen und Regionalgruppen-Forum:<br />

Heinz KÜHLSCHWEIGER (01/810-40-05), Christine SPRAIDER (Tel. 0676/738-32-82)<br />

Ansprechpartner für derzeit bestehende ÖAGP-Regionalgruppen in Wien:<br />

Wien I: Barbara EMNET (01/480-41-49)<br />

Wien III: Jörg TURBA (01/985-72-33)<br />

Koordinatorinnen der 3-Jahres-Gruppe in Österreich:<br />

Ö25: Dagmar BERGERMAYER (Tel. 0699/102-03-047) & Barbara VEIGL (Tel. 0650/703-37-37)<br />

ÖAGP-Ausschuß „Klinisches Forum“: Christine SEMOTAN, Tel. 02772/51329<br />

ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>gruppe Kindertherapie: Brigitte LUSTIG, Tel. 01/524-36-69<br />

ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>gruppe Öffentlichke<strong>its</strong>arbeit<br />

Koordinatorin: Ilse ZACHER (01/280-31-64, ilse_zacher@yahoo.de)<br />

ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>gruppe Fortbildung und Kommunikation<br />

Doris BENEDER (02256/81-62-04), Renate HEILL (0699/185-29-717)<br />

IRIS - Psychotherapeutische Beratungs- und Beh<strong>and</strong>lungsstelle der ÖAGP im NZ15:<br />

Sitz: 1150 Wien, Kardinal Rauscher Platz 4 (Nachbarschaftszentrum) Tel. 01/985-38-30<br />

Team: Mag. Andrea BRIX, Mag. Margit FALLY (Geschäftsführung), Heinz HETTICH<br />

(Therapeutische Leitung)<br />

ÖAGP-Vertretung in der In<strong>for</strong>mationsstelle für Psychotherapie des WLP:<br />

Heinz HETTICH, Heinz KÜHLSCHWEIGER, Sabine LACKNER, Sigrid WILTSCHNIG<br />

– 15 –


DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />

Adressen und Telefon-Nummern<br />

Österreichischer Bundesverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (ÖBVP)<br />

Homepage: http://www.psychotherapie.at/oebvp/<br />

Österreichischer Bundesverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (ÖBVP)<br />

1030 Wien, Löwengasse 3/5. OG/TOP 6 (Tel: 01/512-70-90, Fax: 01/512-70-914)<br />

Burgenländischer L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (BLP)<br />

7000 Eisenstadt, Esterhazystraße 18 (Tel. & Fax: 02682/684 71)<br />

Kärntner L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (KLP)<br />

9020 Klagenfurt, Rudolfsbahngürtel 2 (Tel: 0463/50 07 56, Fax: 0463/59 07 56)<br />

Niederösterreichischer L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (NÖLP)<br />

2326 Maria Lanzendorf, Hauptstr. 10 (Tel: 02235/42 965, Fax: 02235/44 039)<br />

Oberösterreichischen L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (OÖLP)<br />

4020 Linz, Adlergasse 12 (Tel. & Fax: 0732/77 60 90)<br />

Salzburger L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (SLP)<br />

5020 Salzburg, Fürstenbrunnstr. 4 (Tel. & Fax: 0662/82 38 25)<br />

Steirischer L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (STLP)<br />

8010 Graz, Elisabethstr. 38 (Tel: 0316/37 25 00 Fax: 0316/36 50 17)<br />

Tiroler L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (TLP)<br />

6020 Innsbruck, Leopoldstr. 38 (Tel & Fax: 0512/56 17 34)<br />

Vorarlberger L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (VLP)<br />

6850 Dornbirn, Eisengasse 7 (Tel: 05572/21463, Fax: 05572/233499)<br />

Wiener L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (WLP)<br />

1010 Wien, Rosenbursenstr 8/3/8 (Tel: 5126173, Fax: 512 44 77) Büro: Mo Di Mi 10-13h, Do 12-15h<br />

WLP-In<strong>for</strong>mationsstelle für Psychotherapie (512 71 02; tel. Beratung: Mo, Mi, Do 14-16h, Sa 10-12h)<br />

Sonstiges (Österreich)<br />

Büro des Psychotherapiebeirats<br />

BM für Gesundheit und Frauen, A-1030 Wien, Radetzkystraße 2<br />

Tel. 01/71100 DW 4465 (Fr. Haderer) oder DW 4147 (Herr Kohaut)<br />

[Antragstellung für Eintragung in die Psychotherapeutenliste, für Ausnahmegenehmigungen;<br />

Meldung von Adress-Änderungen von eingetragenen Psychotherapeut/innen etc.]<br />

Wiener Gebietskrankenkasse<br />

1101 Wien, Wienerbergstraße 15-19, Tel. 60-122-0 (oder Klappendurchwahl)<br />

[bei Psychotherapie-Verrechnungsproblemen Frau DDr. Fleischmann, stv. Leiterin der<br />

Vertragsabteilung, Durchwahl 2303; bei Problemen mit der (Voraus)Bewilligung die Vertrauens-<br />

Psychotherapeutin der WGKK, Frau Dr. Zissler]<br />

ARGE Psycholog/innen und Psychotherapeut/innen im ÖGB<br />

c/o Dr. H. BARTUSKA, 1180 Wien, Haizingergasse 43/1 (Tel. 01/478-6170-11, Fax: 01/478-6170-4)<br />

EAP (European Association <strong>for</strong> Psychotherapy)<br />

1010 Wien, Rosenbursenstr. 8/3/7 (Tel. 512-70-911)<br />

http://www.europsyche.org<br />

WCP (World Council <strong>for</strong> Psychotherapy)<br />

1010 Wien, Rosenbursenstr. 8/3/7 (Tel. 512-70-912)<br />

http://www.worldpsyche.org<br />

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