Ausgabe 2/2005 - Society for Gestalt Theory and its Applications (GTA)
Ausgabe 2/2005 - Society for Gestalt Theory and its Applications (GTA)
Ausgabe 2/2005 - Society for Gestalt Theory and its Applications (GTA)
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DAGP/ÖAGP-INFORMATIONEN<br />
<strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2005</strong> – 14. Jahrgang<br />
<strong>Ausgabe</strong> 01/2003<br />
Deutsche Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft für <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie / Österreichische Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft für <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie<br />
Sektion Psychotherapie der <strong>GTA</strong><br />
VORSCHAU<br />
Deutschl<strong>and</strong><br />
DAGP-Treffen, 17. Juni <strong>2005</strong>,<br />
15 Uhr<br />
Thema: Marktwirtschaft – Wohlst<strong>and</strong>sund<br />
Friedensvoraussetzung oder Heuschreckenplage<br />
In der letzten Zeit ist das marktwirtschaftliche<br />
System wieder vermehrt in<br />
eine Generalkritik geraten. Im Sozialen<br />
Bereich steht das Wort der Ökonomisierung<br />
sogar schon seit längerem synonym<br />
für ein Schimpfwort. In unserer Diskussionsrunde<br />
sollen folgende Themen angeregt<br />
werden:<br />
• welche Selbstorganisationsidee steht<br />
hinter dem Wettbewerbsmodell und wie<br />
korrespondiert dies mit gestalttheoretischen<br />
Vorstellungen zur Musterbildung<br />
• welche Rahmenbedingungen sind notwendig,<br />
damit der Wettbewerb ein gesellschaftlich<br />
wünschenswertes Ergebnis<br />
nach sich zieht<br />
• benötigt dieser Wettbewerb eine spezifische<br />
Unternehmensmoral, und wenn ja,<br />
welche ethischen Grundlagen sind zu beachten<br />
• Welche Einkommensverteilung resultiert<br />
aus einem Marktsystem, welche sozialpolitischen<br />
Korrekturen sind möglich<br />
• Wieso kommt es zu sozialpolitischen<br />
Paradoxien, indem die finanzielle Unterstützung<br />
ärmerer Bevölkerungsgruppen deren<br />
sozialen Ausschluss sogar befördert<br />
• Unter welchen Umständen funktioniert<br />
der Markt nicht, und welche staatlichen<br />
Aufgaben erwachsen daraus zwingend<br />
• Wenn der Staat Aufgaben z.B. im Gesundhe<strong>its</strong>wesen,<br />
dem Bildungsbereich<br />
und dem Sozialen Sektor übernimmt:<br />
welche Wettbewerbselemente sind zielführend,<br />
welche eher dysfunktional<br />
• Wieso werden so oft dysfunktionale<br />
Wettbewerbsrahmenbedingungen in<br />
staatlich kontrollierten Bereichen implementiert<br />
• Wieso der Begriff "Ökonomisierung"<br />
analytisch unsinnig ist und die Probleme<br />
auf der politischen Ebene verschleiert.<br />
• Ein Beispiel für das komplexe Wirkungsgefüge<br />
Markt: Arbe<strong>its</strong>markt, Rahmenbedingungen,<br />
Marktversagen, Arbe<strong>its</strong>losigkeit<br />
und Möglichkeiten zum<br />
Abbau von Arbe<strong>its</strong>losigkeit jense<strong>its</strong> von<br />
nutzlosen Eingliederungsmaßnahmen.<br />
Referentin:<br />
Prof. Dr. Gisela Kubon-Gilke<br />
Professorin für Oekonomie und Sozialpolitik<br />
an der EFH Darmstadt, Privatdozentin<br />
für Volkswirtschaftslehre an der TU<br />
München, Vorst<strong>and</strong>smitglied der <strong>GTA</strong>,<br />
Mitveranstalterin einer jährlichen Tagungsreihe<br />
zu normativen und institutionellen<br />
Grundfragen der Ökonomik an der<br />
Ev. Akademie Tutzing und Mitherausgeberin<br />
eines gleichnamigen Jahrbuchs<br />
Ort: Berggasthof Didoll,<br />
Richstein<br />
Österreich<br />
ÖAGP-Theoriearbe<strong>its</strong>kreis,<br />
17. Juni <strong>2005</strong>, 15 Uhr<br />
Thema: „Was hat wie gewirkt“<br />
Eine Reflexion unserer Arbeit in<br />
den Bereichen Pädagogik und<br />
Psychotherapie auf gestalttheoretischer<br />
Grundlage.<br />
In diesem Arbeitkreis befassen wir uns<br />
mit Fragen, die uns in unserer Praxis<br />
ständig begleiten: „Was habe ich da gemacht<br />
Wie hat es gewirkt Was war hinderlich<br />
Was kann mir dabei helfen diese<br />
Fragen zu beantworten“<br />
Der phänomenologische Ansatz und Produktives<br />
Denken stehen im Zentrum der<br />
Reflexion unserer Arbeit. Anh<strong>and</strong> zahlreicher<br />
Beispiele versuchen wir Praxis und<br />
Theorie fruchtbar mitein<strong>and</strong>er zu verbinden.<br />
Referentinnen:<br />
Mag. Odile Vergely<br />
Psychotherapeutin i.A.u.S. in Institution<br />
„Frauen beraten Frauen“ und in freier<br />
Praxis. Psychosoziale Beraterin im<br />
Frauenhaus Mistelbach<br />
Dipl.-Päd. Maria Vösenhuber<br />
Psychotherapeutin i.A.u.S. in freier Praxis<br />
Sonderschul- und Sprachheilpädagogin<br />
in einer Integrationsklasse mit sprachheilpädagogischem<br />
Schwerpunkt in Wien<br />
Ort:<br />
ABC-Zentrum, 1090 Wien,<br />
Mariannengasse 1
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Impressum:<br />
Inhalt<br />
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen:<br />
In<strong>for</strong>mation für die Mitglieder<br />
der ÖAGP und DAGP<br />
Thementeil zum Herausnehmen<br />
• Gerhard Stemberger Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
im Bereich der Psychotherapie – Eine Spurensuche<br />
I-XVI<br />
ÖAGP-Nationaler Zweig der<br />
Sektion Psychotherapie der <strong>GTA</strong><br />
in Österreich<br />
Staatlich anerkannte psychotherapeutische<br />
Ausbildungseinrichtung<br />
für das Fachspezifikum.<br />
Mitgliedsverein des Österreichischen<br />
Bundesverb<strong>and</strong>es für<br />
Psychotherapie (ÖBVB).<br />
Mitgliedsverein der European Association<br />
<strong>for</strong> Psychotherapy (EAP).<br />
A-1180 Wien, Schopenhauerstraße<br />
48/6, Tel. und Fax<br />
+43/1/406 46 61<br />
(Bürozeit Do 10-12.00 Uhr).<br />
DAGP-Nationaler Zweig der<br />
Sektion Psychotherapie der <strong>GTA</strong><br />
in Deutschl<strong>and</strong><br />
Mitglied der Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft<br />
Psychotherapeutischer Fachverbände<br />
(AGPF).<br />
Mitglied der European Association<br />
<strong>for</strong> Psychotherapie (EAP)<br />
D-88131 Lindau, Lindenhofweg 19,<br />
Tel. +49/8382/259 76,<br />
Fax +49/8382/942 278.<br />
Redaktion und Herstellung:<br />
Irene Agstner, Elisabeth Ripka<br />
Thomas Zusanek<br />
Redaktionsschluss dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong>: 27.5.<strong>2005</strong><br />
Nächste <strong>Ausgabe</strong>: Ende Oktober<br />
(Redaktionsschluss 14.10.<strong>2005</strong>)<br />
Wir freuen uns über Beiträge<br />
jeder Art. Bitte als MS-Word-<br />
Dokument per E-Mail an:<br />
oeagp-red@yahoogroups.de<br />
oder per Post an:<br />
Irene Agstner, A-1170 Wien,<br />
Lacknergasse 6/12<br />
Editorial 2<br />
Aus der <strong>GTA</strong> 3<br />
• Gesellschaft für <strong>Gestalt</strong>theorie und ihre Anwendungen<br />
e.V. Sektion Psychotherapie – Satzung 3<br />
• Literatur zur <strong>Gestalt</strong>theorie 5<br />
Ankündigung<br />
•Bibliodrama-Seminar 8<br />
Berufspolitik Österreich 9<br />
Aus der ÖAGP<br />
•Bericht aus dem ÖAGP-Vorst<strong>and</strong> 10<br />
• Sag wo die <strong>Gestalt</strong>en sind 10<br />
• Bericht der Öffentlichke<strong>its</strong>arbe<strong>its</strong>gruppe 11<br />
• <strong>Gestalt</strong>café 11<br />
Termine und Veranstaltungen 12<br />
Schwarzes Brett 13<br />
Adressen und Telefonnummern 14<br />
Editorial<br />
Beim Erstellen dieser Zeitung habe ich mich gefreut, dass so viel von der<br />
ÖAGP zu berichten ist. Auch wenn sich nicht immer gleich - wie im Artikel:<br />
„Sag wo die <strong>Gestalt</strong>en sind“ - der Mühe Lohn zeigt, so liegt doch viel Hoffnung<br />
und auch Freude im Tun. Im Gegensatz dazu finde ich es schade,<br />
dass von der DAGP so wenig kommt. Wo seid ihr Ich habe Euch aus gemeinsamen<br />
Seminaren immer so aktiv in Erinnerung. Mir ist natürlich die<br />
Situation der <strong>Gestalt</strong>theoretischen Psychotherapie in Deutschl<strong>and</strong> bekannt,<br />
aber es gibt ja noch mehr Möglichkeiten, <strong>Gestalt</strong>theorie anzuwenden.<br />
Ich kann hier nur für mich sprechen, glaube jedoch dass auch <strong>and</strong>ere<br />
an Nachrichten von Euch interessiert sind.<br />
Ich möchte mich auf jeden Fall bei allen bedanken, die uns Artikel liefern<br />
und wünsche Euch einen schönen Sommer.<br />
Elisabeth<br />
– 2 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Aus der <strong>GTA</strong><br />
Gesellschaft für <strong>Gestalt</strong>theorie und ihre Anwendungen<br />
e.V. Sektion Psychotherapie<br />
Bei der letzten Mitgliederversammlung<br />
der Sektion Psychotherapie<br />
der <strong>GTA</strong> im Februar <strong>2005</strong><br />
in Graz wurde die Satzung der<br />
Sektion geändert. Hauptsächlich<br />
ging es bei diesen Änderungen um<br />
eine neue Regelung der ordentlichen<br />
Mitgliedschaft in der Sektion.<br />
Satzung<br />
Die Sektion Psychotherapie der<br />
internationalen Gesellschaft für <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
und ihre Anwendungen<br />
e. V. (<strong>GTA</strong>) ist ein Organ dieser Gesellschaft<br />
mit eigener Geschäftsordnung<br />
und Leitung zum Zwecke<br />
der selbständigen Vertretung ihrer<br />
spezifischen Aufgaben gegenüber<br />
der Öffentlichkeit (gemäß §§ 7 und<br />
9 der <strong>GTA</strong>-Satzung). Ihre spezifische<br />
Aufgabe im Rahmen der <strong>GTA</strong>-<br />
Satzung (vgl. insbesondere §§ 3<br />
und 4) besteht darin, der Weiterentwicklung<br />
und Verbreitung von gestalttheoretischen<br />
Ansätzen und<br />
mit der <strong>Gestalt</strong>theorie vereinbaren<br />
Ansätzen der Psychotherapie unter<br />
verschiedenen Aspekten (z. B. Klinische<br />
Psychologie, Psychosomatik,<br />
Soziotherapie, Heilpädagogik,<br />
Erziehungs-, Ehe-, Familienberatung)<br />
in Forschung und Anwendung<br />
zu dienen.<br />
Dies verlangt die Förderung eines<br />
methoden- und schulenübergreifenden<br />
Verständnisses psychotherapeutischer<br />
Forschungs- und Anwendungspraxis,<br />
das den kritischrealistischen<br />
Ansprüchen der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
als eines erkenntnistheoretischen<br />
Ansatzes genügt; von besonderer<br />
Bedeutung für die<br />
Psychotherapie ist die daraus sich<br />
ableitende Auffassung, dass der<br />
unmittelbar gegebenen Erlebniswelt<br />
des Menschen die gleiche<br />
Würde zukommt wie den mittels<br />
Abstraktion und wissenschaftlicher<br />
Methodik gewonnenen Erkenntnissen<br />
über die physikalischen,<br />
physiologischen, anthropologischen,<br />
psychologischen, soziologischen<br />
und <strong>and</strong>eren Hintergründe<br />
seines Erlebens.<br />
<strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie<br />
ist offen für die Vielfalt von<br />
Methoden und Schulrichtungen,<br />
soweit dies mit den differenzierten<br />
ganzheitlichen Sicht- und Forschungsweisen<br />
der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
vereinbar sind. Dabei wird <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
als ein Ansatz verst<strong>and</strong>en,<br />
der methodologische, psychophysische,<br />
systemtheoretische und<br />
psychologische Sichtweisen integriert.<br />
In diesem Sinne ist es Ziel<br />
der <strong>GTA</strong>-Sektion Psychotherapie,<br />
zur Weiterentwicklung einer integrativen<br />
klinisch-psychologischen<br />
Praxis beizutragen. Auf der theoretischen<br />
Ebene geht es darum, unnötig<br />
Kompliziertes einfach genug<br />
und unzulässig Vereinfachtes differenziert<br />
genug zu sehen.<br />
Um den beschriebenen Sachverhalten,<br />
Auffassungen und Zielen<br />
gerecht zu werden, hat die Sektion<br />
Psychotherapie der <strong>GTA</strong> im Einzelnen<br />
folgende Geschäftsordnung<br />
beschlossen:<br />
Geschäftsordnung<br />
§ 1 Ziele und Aufgaben<br />
1.1 Förderung und Verbreitung gestalttheoretisch<br />
orientierter For-<br />
schungs- und Anwendungspraxis<br />
auf dem Gebiet der Klinischen<br />
Psychologie, der Psychotherapie,<br />
der Beratungsarbeit und verw<strong>and</strong>ten<br />
Gebieten.<br />
1.2 Sammlung und Austausch von<br />
In<strong>for</strong>mationen, die der Erhöhung<br />
des Qualifikationsst<strong>and</strong>ards der<br />
Sektionsmitglieder dienen.<br />
1.3 Planung und Durchführung von<br />
Seminaren, Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen<br />
für Sektionsmitglieder<br />
und Nichtmitglieder.<br />
1.4 Planung und Durchführung von<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildungsgängen,<br />
die zur Ausübung gestalttheoretischer<br />
Psychotherapie qualifizieren.<br />
1.5 Zusammenarbeit mit <strong>and</strong>eren<br />
Sektionen oder Arbe<strong>its</strong>gemeinschaften<br />
der <strong>GTA</strong> und Beteiligung<br />
an Planung und Durchführung von<br />
wissenschaftlichen Arbe<strong>its</strong>tagungen<br />
und <strong>and</strong>eren Vorhaben der<br />
<strong>GTA</strong>.<br />
1.6 Zusammenarbeit mit <strong>and</strong>eren<br />
Organisationen, Institutionen oder<br />
Gruppierungen, sofern sie der Verwirklichung<br />
übergreifender gesellschaftlicher<br />
und politischer Ziele<br />
dient, die aus gestalttheoretischpsychotherapeutischer<br />
Sicht vernünftig<br />
sind.<br />
§ 2 Bedingungen der Mitgliedschaft<br />
2.1 Ordentliche Mitglieder sind:<br />
2.1.1 <strong>GTA</strong>-Mitglieder, welche den<br />
ersten, mindestens dreijährigen<br />
Abschnitt der Aus-/ Weiterbildung<br />
in <strong>Gestalt</strong>theoretischer Psychotherapie<br />
abgeschlossen haben (vgl.<br />
Aus- und Weiterbildungsrichtlinien<br />
der Sektion);<br />
– 3 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
2.1.2 <strong>GTA</strong>-Mitglieder mit abgeschlossener<br />
psychotherapeutischer<br />
Aus-/Weiterbildung (z.B.<br />
Psychoanalyse, Psychodrama),<br />
deren Qualifikation zur Ausübung<br />
gestalttheoretischer Psychotherapie<br />
durch Mitarbeit in der Sektion<br />
belegt ist.<br />
2.2 Außerordentliche Mitglieder<br />
sind:<br />
2.2.1 <strong>GTA</strong>-Mitglieder, die an einer<br />
dreijährigen Aus- oder Weiterbildungsgruppe<br />
der Sektion teilnehmen<br />
oder teilgenommen haben;<br />
2.2.2 <strong>GTA</strong>-Mitglieder, die in ihrem<br />
Verantwortungsbereich gestalttheoretisch-psychotherapeutischen<br />
Prinzipien<br />
in hervorragender Weise zu<br />
Geltung und Anwendung verhelfen.<br />
§ 3 Entstehung der Mitgliedschaft<br />
Die Aufnahme in die Sektion geschieht<br />
durch den Sektionsvorst<strong>and</strong><br />
nach Diskussion der notwendigen<br />
Unterlagen. Folgende Bedingungen<br />
müssen erfüllt sein:<br />
3.1 Für ordentliche Mitglieder:<br />
3.1.1 Die Voraussetzung für ordentliche<br />
Mitgliedschaft nach § 2.1.1<br />
sind in den Weiterbildungsrichtlinien<br />
der Sektion Psychotherapie<br />
der <strong>GTA</strong> beschrieben.<br />
3.1.2 Die Voraussetzung für ordentliche<br />
Mitgliedschaft nach § 2.1.2<br />
sind zwei schriftlich begründete<br />
Empfehlungen von ordentlichen<br />
Mitgliedern der Sektion. Über die<br />
Aufnahme entscheidet der Sektionsvorst<strong>and</strong>.<br />
3.2 Für außerordentliche Mitglieder:<br />
3.2.1 Die Voraussetzung für ordentliche<br />
Mitgliedschaft nach § 2.2.1<br />
sind in den Weiterbildungsrichtlinien<br />
der Sektion Psychotherapie<br />
der <strong>GTA</strong> beschrieben.<br />
3.2.2 Die Voraussetzung für ordentliche<br />
Mitgliedschaft nach § 2.2.2<br />
sind zwei schriftlich begründete<br />
Empfehlungen von ordentlichen<br />
Mitgliedern der Sektion Psychotherapie<br />
der <strong>GTA</strong>.<br />
§ 4 Rechte und Pflichten der Mitglieder<br />
Bei Vorst<strong>and</strong>swahlen und die Geschäftsordnung<br />
betreffenden Abstimmungen<br />
sind nur die ordentlichen<br />
Mitglieder wählbar, wahlund<br />
abstimmungsberechtigt. Bei<br />
<strong>and</strong>eren Wahlen sind auf Mitgliederversammlungen<br />
auch die außerordentlichen<br />
Mitglieder wählbar,<br />
wahl- und abstimmungsberechtigt<br />
(mit einer Einschränkung: vgl. § 7<br />
Ausschüsse). Antragsberechtigt ist<br />
jedes Mitglied der Sektion. Alle Mitglieder<br />
der Sektion sind verpflichtet,<br />
Beschlüsse der Mitgliederversammlung<br />
auszuführen und einzuhalten.<br />
§ 5 Beendigung der Mitgliedschaft<br />
Es gilt § 11 der <strong>GTA</strong>-Satzung. Mit<br />
Beendigung der <strong>GTA</strong>-Mitgliedschaft<br />
erlischt automatisch die<br />
Sektionsmitgliedschaft.<br />
§ 6 Organe der Sektion<br />
Organe der Sektion sind die Mitgliederversammlung<br />
und der Sektionsvorst<strong>and</strong>.<br />
6.1 Die Mitgliederversammlung:<br />
Zur Mitgliederversammlung ist<br />
schriftlich vier Wochen zuvor einzuladen.<br />
Sie findet mindestens alle<br />
zwei Jahre statt. Die Mitgliederversammlung<br />
ist beschlussfähig, wenn<br />
mindestens ein Viertel der ordentlichen<br />
Mitglieder anwesend sind.<br />
Sollte dieser Prozentsatz bei einer<br />
ordentlichen Mitgliederversammlung<br />
nicht erreicht werden, kann<br />
binnen vier Wochen eine außerordentliche<br />
Mitgliederversammlung<br />
einberufen werden, die in jedem<br />
Fall beschlussfähig ist. Beschlüsse<br />
können mit einfacher Mehrheit der<br />
anwesenden Mitglieder (im Falle<br />
von Vorst<strong>and</strong>swahlen: der ordentlichen<br />
Mitglieder) gefasst werden.<br />
Die Beschlüsse sind in einem Protokoll<br />
buchschriftlich niederzulegen<br />
und vom Vorst<strong>and</strong> und dem Proto-<br />
kollführer zu unterzeichnen. In besonderen<br />
Fällen, über die der Sektionsvorst<strong>and</strong><br />
entscheidet, ist eine<br />
schriftliche Beschlussfassung der<br />
Mitgliederversammlung möglich.<br />
6.2 Der Sektionsvorst<strong>and</strong>:<br />
Der Vorst<strong>and</strong> besteht aus fünf Mitgliedern<br />
(höchstens sieben Mitgliedern,<br />
wobei eine solche Erweiterung<br />
allein im Interesse internationaler<br />
Zusammenarbeit erfolgen<br />
darf), die folgende Funktionen und<br />
Aufgaben zu erfüllen haben: Repräsentation<br />
der Sektion, Zusammenarbeit<br />
mit <strong>and</strong>eren Organisationen,<br />
Geschäftsführung, Dokumentation,<br />
Jahresprogramme, Öffentlichke<strong>its</strong>arbeit,<br />
Berufspolitik, interne Publikationen.<br />
Der Vorst<strong>and</strong> hat die Aufgabe, die<br />
Aus-/Weiterbildungsrichtlinien der<br />
Sektion Psychotherapie zu gestalten,<br />
gegebenenfalls weiterzuentwickeln<br />
und auf ihre Einhaltung<br />
beim Qualifikationsnachweis zu<br />
achten. Der Sektionsvorst<strong>and</strong> trifft<br />
Entscheidungen mit einfacher<br />
Mehrheit; er wird für jeweils zwei<br />
Jahre gewählt.<br />
§ 7 Ausschüsse<br />
Ausschüsse können vom Sektionsvorst<strong>and</strong><br />
oder von der Mitgliederversammlung<br />
der Sektion eingesetzt<br />
werden. Sie haben Entscheidungsfunktion<br />
im Rahmen der<br />
ihnen übertragenen Aufgaben. Sie<br />
bestehen aus höchstens fünf Mitgliedern.<br />
Mitglieder der Ausschüsse<br />
können ordentliche und außerordentliche<br />
Mitglieder sein. Die Ausschussleitung<br />
ist von einem ordentlichen<br />
Sektionsmitglied zu übernehmen.<br />
Lediglich die Einsetzung<br />
von Ausschüssen, deren Aufgabe<br />
es ist, sich mit Weiterbildungsfragen<br />
zu befassen, ist dem Sektionsvorst<strong>and</strong><br />
vorbehalten.<br />
§ 8 Regionale und nationale<br />
Arbe<strong>its</strong>gemeinschaften<br />
– 4 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Regionale Arbe<strong>its</strong>gemeinschaften<br />
können <strong>for</strong>mlos gebildet werden.<br />
Treten sie öffentlich in Erscheinung,<br />
bedürfen Form und Inhalt ihrer Aktivitäten<br />
der Zustimmung durch den<br />
Sektionsvorst<strong>and</strong>.<br />
Literatur zur <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
Im vergangenen Jahr ist in der<br />
Ze<strong>its</strong>chrift "<strong>Gestalt</strong>therapie" der<br />
DVG die Rezension von Nancy<br />
Amendt-Lyon zu Gerhard Stembergers<br />
Sammelb<strong>and</strong> "Psychische<br />
Störungen im Ich-Welt-Verhältnis"<br />
erschienen. Interessant ist, wie sie<br />
als <strong>Gestalt</strong>therapeutin das Buch<br />
versteht.<br />
Ausgangspunkt dieses Sammelb<strong>and</strong>s<br />
sind drei historische Aufsätze<br />
zur <strong>Gestalt</strong>theorie, die sich mit<br />
Aspekten der Psychopathologie<br />
ausein<strong>and</strong>ersetzen. Sie wurden von<br />
Heinrich Schulte und Erwin Levy,<br />
zwei von Max Wertheimer beeinflussten<br />
Klinikern und Theoretikern<br />
verfasst. Damit diese noch immer<br />
aktuelle gestalttheoretische Krankhe<strong>its</strong>lehre<br />
nicht länger in Gefahr<br />
schwebt, in Vergessenheit zu geraten,<br />
hat sich Herausgeber Gerhard<br />
Stemberger nicht nur zur Aufgabe<br />
gemacht, die drei Schriften gemeinsam<br />
mit Kommentierungen<br />
von Zeitgenossen zu publizieren,<br />
sondern er besorgte auch die Übersetzung<br />
von zwei Aufsätzen von<br />
dem aus Nazi-Deutschl<strong>and</strong> vertriebenen<br />
Erwin Levy ins Deutsche.<br />
Nach Stembergers Überblicksbeitrag<br />
folgen die drei frühen Arbeiten,<br />
die von Heinrich Schulte „Versuch<br />
einer Theorie der paranoischen Ei-<br />
heit der in der Mitgliederversammlung<br />
anwesenden ordentlichen Mitglieder<br />
erfolgen und bedürfen der<br />
Zustimmung durch den <strong>GTA</strong>-Vorst<strong>and</strong><br />
(vgl. § 9 der <strong>GTA</strong>-Satzung).<br />
Graz, 24.02.<strong>2005</strong><br />
genbeziehung und Wahnbildung“<br />
(1924), ein Beitrag, der vom Leser<br />
erobert werden will, dann „Ein Fall<br />
von Manie und seine sozialen Implikationen“<br />
(1936) und „Einige Aspekte<br />
der schizophrenen <strong>for</strong>malen<br />
Denkstörung“ (1943), beide von<br />
Erwin Levy. Diese sind anregend<br />
und lebendig geschrieben. In<br />
jedem der drei Aufsätze findet der<br />
Leser ein nach gestalttheoretischen<br />
Prinzipien konfiguriertes Modell für<br />
die Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit einer<br />
bestimmten Psychopathologie in<br />
dessen jeweiligen Kontext.<br />
Im gesamten B<strong>and</strong> wird der Zusammenhang<br />
des Einzelnen und<br />
seiner jeweiligen mitmenschlichen<br />
Gemeinschaft in bedeutsamer<br />
Weise jeweils hergestellt. Die Aufsätze<br />
erkunden das „Zuein<strong>and</strong>er-<br />
Passen“ eines Menschen und seines<br />
Umfeldes nach den gestalttheoretischen<br />
Gesetzmäßigkeiten im<br />
Hinblick auf die Bedeutung für das<br />
menschliche Verhalten und Erleben.<br />
Das Individuum und seine Gemeinschaft<br />
werden im Ganz-Teilzusammenhang<br />
nach den Gesetzmäßigkeiten<br />
der „guten <strong>Gestalt</strong>“ betrachtet;<br />
deshalb wird ein bestimmtes<br />
Verhalten immer nur im Gesamtkontext<br />
verständlich und als<br />
gesund oder krank gesehen. Die<br />
drei historischen Aufsätze bieten<br />
§ 9 Änderungen der Geschäftsordnung<br />
Änderungen dieser Geschäftsordnung<br />
müssen mit zwei Drittel Mehrdem<br />
Leser Kernideen und sind eher<br />
als Modelle anwendbar – es sind<br />
allerdings keine detaillierten Gebrauchsanweisungen<br />
oder vollendeten<br />
Theorien zu einer bestimmten<br />
Störung. Sie zeigen sowohl Vorgangsweisen<br />
wie Fragestellungen,<br />
die ein Therapeut an bestimmte<br />
Störungen in deren Kontext arbeiten<br />
lässt.<br />
Eine gestalttheoretische Krankhe<strong>its</strong>lehre,<br />
die diese Bezeichnung<br />
verdient, müßte das Potential der<br />
<strong>Gestalt</strong>theorie im Sinne Wertheimers<br />
ausschöpfen, denn dessen<br />
prägnante Definition der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
lautet: „Es gibt Zusammenhänge,<br />
bei denen nicht, was im<br />
Ganzen geschieht, sich daraus herleitet,<br />
wie die einzelnen Stücke sind<br />
und sich zusammensetzen, sondern<br />
umgekehrt, wo – im prägnanten<br />
Fall – sich das, was an einem<br />
Teil dieses Ganzen geschieht, bestimmt<br />
von inneren Strukturgesetzen<br />
dieses seines Ganzen ... <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
ist dieses, nicht mehr<br />
und nichts weniger“ (Wertheimer,<br />
1925/1985, zitiert nach Stemberger,<br />
2002, S. 11).<br />
Die Fragen nach der Wirksamkeit<br />
für die Praxis der <strong>Gestalt</strong>psychotherapie<br />
müßten daher lauten: Was<br />
bietet uns die Anwendung des gestalttheoretischen<br />
Ansatzes bei<br />
psychopathologischem Verhalten<br />
und Erleben Wie nützlich sind<br />
diese Modelle und fassen sie die<br />
Phänomene, für die sie geschaffen<br />
sind Welche Bedeutung hat die<br />
gestalttheoretische Krankhe<strong>its</strong>lehre<br />
für <strong>Gestalt</strong>therapeuten<br />
Einfache Antworten auf diese Frage<br />
habe ich nicht. Ich bin allerdings<br />
der Meinung, dass die Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />
mit diesem Ansatz<br />
und der Theorie des produktiven<br />
Denkens über psychopathologische<br />
Fragestellungen sich nicht nur<br />
für praktizierende <strong>Gestalt</strong>therapeuten<br />
lohnt. Der gestalttheoretische<br />
– 5 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Ansatz bietet eine Lehre der<br />
Psychopathologie, die nicht vom<br />
medizinischen Modell abgeleitet<br />
ist. Es ist eine Krankhe<strong>its</strong>lehre, in<br />
welchem dem größeren Zusammenhang<br />
von Vordergrund und<br />
Hintergrund - eben von Bedeutung<br />
- einen wesentlichen Platz zugewiesen<br />
wird. Nicht der isolierte<br />
Mensch, sondern der Mensch in<br />
seinem jeweiligen Kontext ist der<br />
Fokus. Es ist vor allem eine interpersonelle<br />
Krankhe<strong>its</strong>lehre, die<br />
unterstreicht, dass der Mensch nur<br />
in Beziehung zu seinen Mitmenschen<br />
erfasst werden kann und<br />
stellt daher einen wichtiger Schritt<br />
weg vom intrapsychischen Modell<br />
dar. Dazu E. Levy: “Der Mensch ist<br />
nicht nur Einzelperson, sondern<br />
auch Wir-Wesen” (S. 81), und M.<br />
Ruh spricht von “Wir-intendierende[n]<br />
Situationen” (S. 92).<br />
Das gestalttheoretische Herangehen<br />
an psychopathologische Fragestellungen<br />
zeigt, dass krankes<br />
und gesundes Erleben und Verhalten<br />
sich nicht grundsätzlich vonein<strong>and</strong>er<br />
unterscheiden, sondern den<br />
gleichen Gesetzmäßigkeiten unterliegen.<br />
Dieser ganzheitliche Ansatz<br />
verlangt auch, dass gestörtes Verhalten,<br />
das den Er<strong>for</strong>dernissen der<br />
Situation nicht zu entsprechen vermag,<br />
immer als Teil einer größeren<br />
Ganzheit betrachtet werden muss.<br />
Störungen werden deshalb im größeren<br />
Kontext anh<strong>and</strong> einer phänomenologischen-beziehungstheoretischen<br />
Betrachtungsweise verständlicher.<br />
Das gestalttheoretische<br />
Menschenbild beschreibt ein<br />
Individuum als offenes dynamisches<br />
System, das Gleichgewichtszuständen<br />
anstrebt, herstellt,<br />
beizubehalten versucht und,<br />
wenn die Feldbedingungen sich<br />
verändern, wieder gewinnen kann.<br />
Der Mensch ist in der Lage, mit<br />
krassen Veränderungen in seinen<br />
Lebensbedingungen durch Neuorganisation<br />
und Umstrukturierung<br />
seiner Persönlichkeit umzugehen.<br />
<br />
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<br />
A. Luchins erinnert an “Wertheimers<br />
Anspruch, dass die Aufgabe<br />
des Therapeuten nicht nur in Diagnostizieren<br />
und Theorienbildung<br />
über den Patienten besteht, sondern<br />
vor allem darin, ihm zu helfen.<br />
Es h<strong>and</strong>elt sich um eine Situation<br />
der Problemlösung sowohl für den<br />
Patienten als auch für den Therapeuten,<br />
bei der es darum geht, mit<br />
sozialer Unterstützung Rahmenbedingungen<br />
für Lernprozesse zu<br />
schaffen. Es geht darum, den<br />
Fokus des Patienten zu verändern<br />
und ihm dabei zu helfen, seine<br />
Konzeption von sozialen Beziehungen<br />
neu durch Rollenspiel, Psychodrama<br />
und Aktions<strong>for</strong>schung in seinem<br />
alltäglichen Leben zu zentrieren.<br />
Das Ziel ist, dem Patienten bei<br />
der Neustrukturierung seiner phänomenalen<br />
Welt zu helfen, eine lebbare<br />
Welt zu entwickeln, die mit der<br />
sozialen Realität vereinbar ist”<br />
(S. 135-6).<br />
Den drei Aufsätzen schließt sich<br />
eine Vielfalt von Kommentaren zu<br />
den Wertheimer-Schulte-Thesen<br />
von Theoretikern aus den Vereinigten<br />
Staaten, Deutschl<strong>and</strong> und Österreich<br />
an. Unter <strong>and</strong>erem von A.<br />
Luchins, Tholey, und Ruh. Manche<br />
Autoren unterstützen die Wertheimer-Schulte-Thesen,<br />
<strong>and</strong>ere<br />
wiederum bieten kritische Widerlegungen.<br />
Insgesamt stellt das Buch<br />
eine stimulierende, qualifizierte,<br />
aufein<strong>and</strong>erbezogene Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />
mit der Materie dar.<br />
Abschließend bietet das Buch<br />
Kurzbiographien und Bibliographien<br />
zu Schulte und Levy, damit -<br />
im Sinne vom Ganz-Teilzusammenhang<br />
- der Leser die facettenreichen<br />
Hintergründe<br />
der zwei Figuren<br />
besser erfassen<br />
kann und die<br />
Schwarzweißbilder<br />
der gedruckten<br />
Sprache etwas<br />
mehr von der Farbe<br />
dieser beiden faszinierenden<br />
Menschen<br />
annehmen<br />
mögen.<br />
Es ist der große<br />
Verdienst des Herausgebers,<br />
die frühen<br />
Werke von<br />
deutschen <strong>Gestalt</strong>-<br />
– 6 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
psychologen mit kritischen Kommentaren,<br />
die großteils in <strong>and</strong>eren<br />
Publikationen bere<strong>its</strong> erschienen<br />
sind, zu einem deutschsprachigen<br />
Gesamtwerk zu vereinigen. Bei der<br />
Lektüre bin ich gelegentlich in Gedanken<br />
abgedriftet und habe ich<br />
mich um dreißig Jahre zurückversetzt<br />
gefühlt. Ich war wieder in den<br />
Vorlesungen von Mary Henle in<br />
New Yorks New School <strong>for</strong> Social<br />
Research, und ich hörte vergnügt<br />
ihr Plädoyer für die <strong>Gestalt</strong>theorie.<br />
Nancy Amendt-Lyon<br />
Buchbesprechung: Stemberger,<br />
Gerhard (Hrsg.) Psychische Störungen<br />
im Ich-Welt-Verhältnis. <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
und psychotherapeutische<br />
Krankhe<strong>its</strong>lehre. Wien: Verlag<br />
Krammer, 2002, ISBN 3 901811 09 5<br />
"Die physischen <strong>Gestalt</strong>en<br />
in Ruhe und im<br />
stationären Zust<strong>and</strong>"<br />
Das erstmals 1920 erschienene<br />
Buch von Wolfgang Köhler<br />
wird im Böhlau Verlag, Wien,<br />
mit einem Vorwort von Michell<br />
Ash neu aufgelegt und erscheint<br />
im August <strong>2005</strong>.<br />
"Die Grundlagen der psychischen Entwicklung.<br />
Eine Einführung in die Kinderpsychologie."<br />
Der 1964 bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft,<br />
Darmstadt, erschienene Nachdruck<br />
der 2. Auflage aus dem Jahr 1925 von Kurt<br />
Koffka "Die Grundlagen der psychischen Entwicklung.<br />
Eine Einführung in die Kinderpsychologie."<br />
ist recht leicht in den Internet-Antiquariaten<br />
(z.B. eurobook.com) zu erhalten. Es wird<br />
zu einem Preis von 20 bis 25 EUR angeboten.<br />
Max Wertheimer<br />
„PRODUKTIVES DENKEN“<br />
Der Kramer Verlag, Frankfurt, hat nochmals<br />
20 Exemplare von Max Wertheimer<br />
"Produktives Denken" in alten Beständen<br />
gefunden und der Sektion zu einem Sonderpreis<br />
abgetreten. Das Buch kann bei der Geschäftsstelle<br />
der Sektion in Lindau für EUR 15,– plus Vers<strong>and</strong>spesen<br />
ange<strong>for</strong>dert werden.<br />
– 7 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Bibliodrama-Seminar<br />
Die Erzählungen der Bibel sind voll von existentiellen Themen:<br />
Liebe, Tod, Krankheit, Schuld, soziale Gerechtigkeit,<br />
Abschied, Neubeginn.....<br />
Vorerfahrungen mit Bibliodrama oder „Bibelfestigkeit“<br />
sind für die Teilnahme nicht er<strong>for</strong>derlich.<br />
Termin: 16. 9. <strong>2005</strong> (18 Uhr)<br />
bis 18. 9. <strong>2005</strong> (14 Uhr)<br />
Leitung: Dipl. Theol. Hans-Peter Crone<br />
Ort: A-2270 Gutenstein, Steinapiesting, Waldwirt<br />
Teilnahmegebühr: EUR 210,-<br />
Anmeldeschluss: 22 Juli <strong>2005</strong><br />
Anmeldung bei Ilse Zacher (telefonisch oder per E-Mail)<br />
Tel.: 01/28 031 64 • ilse_zacher@yahoo.de<br />
Anrechenbar auch als Fortbildungsveranstaltung gem. § 14 Abs. 1 PthG.<br />
Zu diesem Kurs sind Menschen eingeladen, die im Rahmen einer Gruppe biblische Geschichten erleben wollen.<br />
Wir werden mitein<strong>and</strong>er ausgewählte Texte aus dem Alten und Neuen Testament mit den Mitteln des Psychodramas<br />
spielen. Durch die Darstellung biblischer Figuren können wir bisher unbekannte Erfahrungen machen und Einsichten<br />
gewinnen, die unser Leben in ein <strong>and</strong>eres Licht tauchen und Weiterentwicklung ermöglichen. Umgekehrt<br />
kann die Begegnung mit uns selbst und unserer Lebenssituation, die wir in unserer Spielart zum Ausdruck bringen,<br />
den alten Erzählungen Farbe verleihen und ihre Botschaft begreifbar machen. Weil biblische Bilder und <strong>Gestalt</strong>en<br />
nicht von unserer individuellen Phantasie erschaffen sind und weil sie unsere Lebenszeit übergreifen,<br />
können sie uns – wenn sie erst einmal lebendig geworden sind – vielleicht auch helfend begleiten.<br />
Vorerfahrungen mit Bibliodrama, Bibelfestigkeit oder religiöse Praxis sind für die Teilnahme nicht er<strong>for</strong>derlich.<br />
(Martin Wögerbauer, ÖAGP-Yahoo-group)<br />
LEITUNG: DIPL. THEOL. HANS-PETER CRONE<br />
Weiterbildung in <strong>Gestalt</strong>theoretischer Psychotherapie. Einzel- und Paarberatung, Gruppenarbeit, Fortbildung,<br />
Supervision in freier Praxis. Kontakt: crone.benn@gmx.de Anmeldung ist gültig ab Einzahlung der Teilnahmegebühr<br />
auf das Konto Nr. 601480304 BA-CA Blz 12000. lautend auf ÖAGP.<br />
– 8 –
Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />
Eine Spurensuche<br />
Gerhard Stemberger 1<br />
Es ist ein nach wie vor weit verbreitetes Vorurteil, dass der Beginn der Geschichte der Anwendung<br />
gestalttheoretischen Gedankenguts auf das Feld der Psychotherapie mit der von Frederick PERLS und<br />
seinen M<strong>its</strong>treitern in den 50er-Jahren begründeten <strong>Gestalt</strong>-Therapie anzusetzen wäre, deren<br />
Beziehung zur <strong>Gestalt</strong>theorie noch dazu nicht unumstritten ist (WALTER 1984, STEMBERGER<br />
1998, KING/WERTHEIMER <strong>2005</strong>). Dieses Bild hält einer Prüfung zwar nicht st<strong>and</strong>, wie die<br />
folgende Spurensuche 2 zeigen wird, doch gibt es für seine Entstehung nachvollziehbare Gründe:<br />
Tatsächlich st<strong>and</strong> in der Entwicklungsgeschichte der <strong>Gestalt</strong>theorie die Beschäftigung mit ihren<br />
Anwendungsmöglichkeiten auf klinisch-psychologischem und psychotherapeutischem Gebiet über<br />
lange Zeit nicht im Mittelpunkt. Die Begründer der <strong>Gestalt</strong>theorie der Berliner Schule<br />
(WERTHEIMER, KÖHLER, KOFFKA) und ihre namhaftesten Schüler wurden hauptsächlich durch<br />
ihre Forschungsarbeiten auf <strong>and</strong>eren Gebieten bekannt, ursprünglich vor allem im Bereich der<br />
Wahrnehmung, des Erinnerns, des Denkens und Problemlösens.<br />
Während die Forschungen und Publikationen auf diesen Gebieten der <strong>Gestalt</strong>theorie rasch große<br />
Bekanntheit und Resonanz eintrugen, blieben die auch schon in dieser Anfangsperiode entst<strong>and</strong>enen<br />
Arbeiten mit klinisch-psychologischer und psychotherapeutischer Relevanz mit wenigen Ausnahmen<br />
weitgehend unbeachtet und gerieten im Gefolge der Vertreibung der Hauptvertreter der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
und ihrer Schüler ins Exil und aller daraus entstehenden Schwierigkeiten auch für längere Zeit in<br />
Vergessenheit.<br />
Eine wesentliche Rolle spielten dabei weitere Faktoren: Kaum jem<strong>and</strong> aus dem Kreis der Schüler<br />
und Mitarbeiter der Begründer arbeitete in dieser Phase selbst im klinischen Bereich, sieht man von<br />
der neurologisch-psychologischen Grundlagen<strong>for</strong>schung des <strong>Gestalt</strong>psychologen Adhémar GELB<br />
(1887-1936) und des der <strong>Gestalt</strong>theorie eng verbundenen Neurologen Kurt GOLDSTEIN (1878-1965)<br />
ab. Die Psychotherapie bef<strong>and</strong> sich zu dieser Zeit selbst erst in den ersten Jahren einer ihrer<br />
wichtigsten Aufbau- und Umwälzungsphasen. Die Psychoanalyse, die dieses Arbe<strong>its</strong>feld in der Folge<br />
revolutionieren sollte, war noch sehr jung (erinnern wir uns: 1896 verwendete FREUD diesen Begriff<br />
zum ersten Mal, 1908 wurde die Wiener Psychoanalytische Vereinigung gegründet, also gerade<br />
einmal zwei Jahre vor dem „Geburtsjahr“ der <strong>Gestalt</strong>theorie, die meist mit WERTHEIMERs<br />
Untersuchungen zum Phi-Phänomen um 1910 angesetzt wird). Für eine Anwendung der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
auf klinisch-psychologische und psychotherapeutische Fragen kam es in dieser Phase also vorwiegend<br />
darauf an, ob sich im klinischen Feld Tätige – also vor allem Psychiater und Psychoanalytiker - für<br />
diesen neuen theoretischen Ansatz interessierten und sich eingehend genug mit ihm vertraut machten,<br />
um eigenständig an seine Anwendung im klinischen Feld zu gehen. Wie wir heute wissen, sind in<br />
dieser Zeit auch tatsächlich die Keime für spätere Anwendungen zumindest einzelner Konzepte der<br />
<strong>Gestalt</strong>theorie in der Psychotherapie gelegt worden. Manches davon ist wieder verloren gegangen;<br />
manches wirkt zwar weiter, expliziert jedoch nicht seine gestalttheoretische Provenienz; einiges lässt<br />
sich in seinem unmittelbaren Bezug zur <strong>Gestalt</strong>theorie bis heute nachverfolgen.<br />
Die vorliegende Spurensuche folgt in erster Linie den unmittelbaren Schülern und Mitarbeitern der<br />
Leitfiguren der <strong>Gestalt</strong>theorie. Dass sich die Einflüsse der <strong>Gestalt</strong>theorie im psychotherapeutischen<br />
Bereich auch auf <strong>and</strong>erem Wege als durch die klinische Praxis und Forschungsarbeit dieser<br />
unmittelbaren Schüler und Mitarbeiter bemerkbar machten, zeigt etwa WALDVOGEL für den Bereich<br />
1 Geringfügig bearbeiteter erster Teil des Artikels „<strong>Gestalt</strong>theorie in der Psychotherapie“ (Rainer KÄSTL & Gerhard STEMBERGER), der<br />
zur Veröffentlichung im Journal für Psychologie eingereicht ist. Der zweite, von Rainer KÄSTL verfasste Teil dieses Artikels deckt sich im<br />
wesentlichen mit dem bere<strong>its</strong> in den DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen veröffentlichten Beitrag Grundkonzepte der <strong>Gestalt</strong>theoretischen<br />
Psychotherapie.<br />
2<br />
Der vorliegende Spurensuche zur Anwendung der <strong>Gestalt</strong>theorie auf das psychotherapeutische Arbe<strong>its</strong>feld erhebt keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit. So bleiben hier etwa die Einflüsse der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychiatrie und in der Schizophrenie-Forschung<br />
ausgeklammert, die vor allem mit den Namen von Klaus CONRAD (1958) und Paul MATUSSEK (1978) verbunden sind. Zu dieser<br />
Entwicklungslinie siehe STEMBERGER 2002 und zusammenfassend UHLHAAS & SILVERSTEIN 2003 und die zugehörigen<br />
Diskussionsbeiträge von PLAUM 2003, CUTTING 2004, TSCHACHER 2004 und UHLHAAS & SILVERSTEIN <strong>2005</strong>.<br />
- I -
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
der Psychoanalyse (1992) und der Sammelb<strong>and</strong> über den Einfluss der LEWINschen Theorie von<br />
HEIGL-EVERS u. STREECK (1979).<br />
Anstöße in der Aufbauphase<br />
Es ist wenig bekannt, dass sich Max WERTHEIMER noch vor seinen berühmten Arbeiten zum Phi-<br />
Phänomen in den Jahren zwischen 1905 und 1909 in Prag und Wien in Zusammenarbeit mit dem<br />
Neuropsychiater Anton PICK, dem Physiologen Sigmund EXNER und den Neurologen Otto PÖTZL<br />
und Julius WAGNER VON JAUREGG intensiven Studien zur Psychopathologie der Sprache,<br />
insbesondere der Aphasie gewidmet hat. Da daraus keine Publikationen in der üblichen Form von<br />
Beiträgen in Fachze<strong>its</strong>chriften hervorgingen, wurden WERTHEIMERs Arbeiten nur in einschlägig<br />
spezialisierten Fachkreisen bekannt und gewürdigt – so etwa in Publikationen von Otto PÖTZL, Kurt<br />
GOLDSTEIN und Alex<strong>and</strong>er R. LURIA (eingehender zur Aphasie-Forschung Max WERTHEIMERs:<br />
SARRIS u. WERTHEIMER 2001).<br />
Einem heutigen Psychotherapeuten mag dieses neuropsychologische Interesse an Sprachstörungen<br />
von eher peripherer psychotherapeutischer Relevanz erscheinen. Es darf allerdings daran erinnert<br />
werden, dass WERTHEIMER mit diesem Interesse in psychotherapeutisch guter Gesellschaft war –<br />
auch Sigmund FREUDs erste veröffentlichte Arbeit beschäftigte sich mit der „Auffassung der<br />
Aphasien“ (1891).<br />
Besonders bemerkenswert an diesen frühen Arbeiten WERTHEIMERs ist das bere<strong>its</strong> darin<br />
erkennbare Leitthema der <strong>Gestalt</strong>theorie, die Beziehung zwischen den Teilen und dem Ganzen.<br />
Störungen des Sprachvermögens wurden von WERTHEIMER nicht unhinterfragt als Produkt eines<br />
neurologischen Teildefekts angesehen, der unmittelbar eine bestimmte psychologische Teilwirkung<br />
nach sich zieht. Vielmehr war sein Interesse schon in diesen Studien darauf gerichtet, durch vielfältige<br />
diagnostische Variationen herauszufinden, von welchen Bedingungen im Ganzen es abhängt, ob das<br />
eine oder das <strong>and</strong>ere Phänomen beim Patienten auftritt, und welche Bedingungen für den Patienten zu<br />
schaffen sind, um nicht seinen Defekt, sondern seine Fähigkeiten zum Vorschein und zur Entfaltung<br />
zu bringen.<br />
Auch wenn sich WERTHEIMER in der Folge selbst auf <strong>and</strong>ere Fragestellungen und<br />
Forschungsfelder konzentrierte, blieb sein Interesse an psychischer Pathogenese und Salutogenese,<br />
wie man heute sagen würde, zeitlebens lebendig und wirksam. Dies kam allerdings nicht in eigenen<br />
einschlägigen Publikationen zum Ausdruck – so kam etwa WERTHEIMERs Werk zur <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
der Hypnose, an dem er in seinen letzten Lebensjahren gearbeitet hatte, nicht mehr zur<br />
Veröffentlichung (KING u. WERTHEIMER <strong>2005</strong>, 325). Vielmehr inspirierte WERTHEIMER <strong>and</strong>ere<br />
Personen in seinem Umfeld, brachte Ideen ein, leitete sie in der Anwendung der jungen <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
auf klinische Fragestellungen an. Dies gilt schon für seine Zeit in Berlin und Frankfurt und setzte sich<br />
nach seinem Gang ins Exil verstärkt in New York an der New School <strong>for</strong> Social Research <strong>for</strong>t, wo<br />
immer wieder auch namhafte Psychotherapeuten zu Gast waren (z.B. Abraham MASLOW und Karen<br />
HORNEY).<br />
Das Interesse der Begründer der <strong>Gestalt</strong>theorie an einer Anwendung ihres neuen Entwurfs einer<br />
Wissenschaft vom Menschen auch im klinischen Bereich kam in vielfältiger Weise zum Ausdruck: So<br />
wurde neben KOFFKA, KÖHLER und WERTHEIMER nicht nur Kurt GOLDSTEIN, sondern auch<br />
der Psychiater Hans Walther GRUHLE (1880-1958) Mitherausgeber der 1922 gegründeten Ze<strong>its</strong>chrift<br />
„Psychologische Forschung“, die zum zentralen Publikationsorgan der <strong>Gestalt</strong>theorie bis zum<br />
Machtantritt der Nationalsozialisten werden sollte.<br />
Im ersten Heft hieß es bere<strong>its</strong> programmatisch: ”Diese Ze<strong>its</strong>chrift soll der Psychologie in ihrem<br />
ganzen Ausdehnungsbereich dienen ... besondere Berücksichtigung soll unter den Nachbargebieten die<br />
Psychopathologie finden.” (PsyFo 1(1), 1).<br />
In dieser Ze<strong>its</strong>chrift wurden Arbeiten publiziert, die den Boden für die drei hauptsächlichen<br />
(mitein<strong>and</strong>er in unterschiedlichem Maß verbundenen, aber auch ihre Eigenheiten aufweisenden)<br />
Entwicklungslinien der späteren klinischen Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie bereiteten, denen in<br />
dieser Spurensuche nachgegangen wird:<br />
1) die am unmittelbarsten von WERTHEIMER selbst geprägte Linie, für die hier vor allem die<br />
1924 veröffentlichte (und laut Erwin LEVY zu wesentlichen Teilen von WERTHEIMER diktierte)<br />
- II -
Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />
Arbeit des Psychiaters Heinrich SCHULTE „Versuch einer Theorie der paranoischen Eigenbeziehung<br />
und Wahnbildung“ zu nennen ist. Die hier ebenfalls zuzuordnenden Arbeiten von WERTHEIMERs<br />
Mitarbeiter Erwin LEVY zum Verständnis der Manie und der schizophrenen Denkstörung konnten<br />
bere<strong>its</strong> nicht mehr in dieser Ze<strong>its</strong>chrift erscheinen (LEVY 1936, 1943).<br />
2) die Forschungsreihe von Adhémar Gelb und Kurt GOLDSTEIN „Psychologische Analysen hirnpathologischer<br />
Fälle“, die in weiterer Folge eine großen Fülle von dadurch beeinflußten Arbeiten nach<br />
sich ziehen sollte – genannt sei der auch in verschiedenen Schulen der Psychotherapie wirksam<br />
gewordene organismische Ansatz von GOLDSTEIN, weiters auch die in weiterer Folge von<br />
GOLDSTEIN und Martin SCHEERER vorgelegten Thesen zum konkreten und abstrakten Verhalten<br />
und die darauf aufbauenden Arbeiten;<br />
3) die Forschungsreihe Kurt LEWINs und seiner Schüler zur Willens- und Affektpsychologie; von<br />
diesen und dem anschließenden Ausbau der Feldtheorie LEWINs und ihrer sozialpsychologischen<br />
Anwendung gingen die wohl spürbarsten Anstöße für die Aufnahme gestalttheoretischen<br />
Gedankenguts im psychotherapeutischen Anwendungsfeld aus.<br />
Mitarbeiter und Schüler von KÖHLER, KOFFKA und WERTHEIMER in der klinischpsychologischen<br />
und psychotherapeutischen Praxis<br />
Nur einige wenige unmittelbare Mitarbeiter und Schüler der Begründer der <strong>Gestalt</strong>theorie schlugen<br />
selbst den Weg in das klinisch-psychologische und psychotherapeutische Arbe<strong>its</strong>feld ein.<br />
Von Wolfgang KÖHLERs Schülerinnen sind hier zu nennen: Mathilde EBERHARDT, die sich<br />
nach dem Krieg in Hamburg als Philosophin und Psychotherapeutin einen Namen machte (METZGER<br />
1976), sowie Susanne LIEBMANN (1897-1990). LIEBMANN musste 1939 nach Engl<strong>and</strong> fliehen,<br />
wo sie an einem Kinder-Spital in Pewsey, Wiltshire, als Psychotherapeutin im ADLERschen Sinne<br />
tätig war (METZGER 1976; WEST et al. 1996). Von Mathilde Eberhardt sind keine<br />
Veröffentlichungen bekannt. Susanne LIEBMANN publizierte auf dem Gebiet der<br />
psychotherapeutischen und heilpädagogischen Arbeit mit sprachgestörten Kindern (LIEBMANN<br />
1951, 1957). Sie führte damit auch die Ansätze ihres Vaters Albert LIEBMANN (1865-1934) auf<br />
diesem Gebiet <strong>for</strong>t, deren Fruchtbarkeit Wolfgang METZGER dazu veranlasste, mit Hilfe Susanne<br />
LIEBMANNs 1970 die Wieder-Herausgabe der nach wie vor sehr lesenswerten Schrift ihres Vaters<br />
(1. Aufl. 1898, 2. Aufl. 1920) über die Arbeit mit geistig zurückgebliebenen Kindern zu besorgen<br />
(LIEBMANN 1970).<br />
Mary HENLE, eine der engsten Mitarbeiterinnen von KÖHLER in Amerika, war zwar selbst nicht<br />
psychotherapeutisch tätig, legte jedoch eine Reihe unmittelbar psychotherapierelevanter Arbeiten vor<br />
(u. a. 1942 einen experimenteller Nachweis der Geltung der <strong>Gestalt</strong>gesetze bei der Interaktion<br />
psychischer Spannungssysteme im Zusammenhang mit der Ersatzbildung; 1962 eine Analyse der<br />
Phänomenologie der Person mit engen Bezügen zur psychotherapeutischen Arbeit mit verschiedenen<br />
Persönlichke<strong>its</strong>anteilen; 1978 schließlich ihre bekannte kritische Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit Aspekten<br />
des Spätwerks von Fritz PERLS, die sie schon 1975 vor der American Psychological Association<br />
vorgetragen hatte).<br />
Von Kurt KOFFKAs Schülern und Mitarbeitern ist vor allem Molly HARROWER (1906-1999) zu<br />
nennen, die 1934 ihren Studienabschluß bei KOFFKA am Smith College gemacht hatte und über viele<br />
Jahre mit ihm zusammenarbeitete und im regen Austausch war (HARROWER 1983). Im Rahmen<br />
eines Forschungsstipendiums arbeitete sie dann Ende der 30er-Jahre am Montefiore Hospital in New<br />
York auch mit Kurt GOLDSTEIN zusammen. Ab 1945 war HARROWER in eigener<br />
niedergelassener klinisch-psychologischer und psychotherapeutischer Praxis in New York tätig.<br />
Aufbauend auf ihrer umfangreichen klinisch-psychologischen diagnostischen Tätigkeit (sie arbeitete<br />
zwischen 1945 und 1966 mit über 1.600 Patienten) entwarf HARROWER in den 50er-Jahren eine<br />
eigene psychotherapeutische Methode des „Projective Counseling“, die sie mit einer Reihe von<br />
Mitarbeitern weiterentwickelte und erprobte (HARROWER 1956, HARROWER et al. 1960,<br />
HARROWER & Bowers 1987). Nach dieser Methode werden Patientinnen unter Zuhilfenahme<br />
projektiver Tests (v. a. Rorschach), an deren Deutung sie aktiv beteiligt sind, zur begleiteten Eigen-<br />
- III -
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
analyse angeregt. 3 Der gestaltpsychologische Hintergrund des Verfahrens ist unverkennbar. Später<br />
entwickelte HARROWER eine weitere psychotherapeutische Methode, die auf ihr langjähriges<br />
lyrisches Schaffen zurückgeht: die “Poetry therapy” (HARROWER, 1972), bei der Gedichte<br />
psychotherapeutisch eingesetzt werden, um Patientinnen über die Begegnung mit der Verarbeitung<br />
belastender Lebensereignisse und Erfahrungen in Werken der Dichtkunst zur Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit<br />
ihren eigenen Verarbeitungsweisen anzuleiten. Ihren Wechsel von der experimentellen Psychologie<br />
zur klinischen Praxis beschreibt HARROWER später im Titel eines autobiographischen Beitrags als<br />
„Pferdewechseln in der Mitte des Flusses“ (1978). Ihr Rückblick auf ihre klinisch-psychologische und<br />
psychotherapeutische Tätigkeit 1991 trägt den bezeichnenden Titel „Inkblots <strong>and</strong> poems“.<br />
Von Max WERTHEIMERs Schülern und Mitarbeitern, die sich der Psychotherapie zugew<strong>and</strong>t<br />
haben, sind vor allem Wolfgang HOCHHEIMER, Erika OPPENHEIMER-FROMM, Werner WOLFF,<br />
Erwin LEVY, Heinrich SCHULTE und aus der Zeit in den USA Abraham S. LUCHINS zu nennen.<br />
Wolfgang HOCHHEIMER (1906-1991), studierte 1926 in Berlin bei Max WERTHEIMER,<br />
wechselte dann 1928 nach Frankfurt, wo er 1931 bei Adhémar GELB und Kurt GOLDSTEIN<br />
promovierte; anschließend wurde er für kurze Zeit Assistent von Max WERTHEIMER. Parallel zu<br />
seinem Studium absolvierte er eine psychoanalytische Ausbildung in Berlin und Frankfurt. Im<br />
Nachkriegsdeutschl<strong>and</strong> spielte er als Vorst<strong>and</strong>smitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapie<br />
und Tiefenpsychologie (DGPT) eine bedeutende Rolle für die Psychoanalyse in Deutschl<strong>and</strong>. Seine<br />
Verbundenheit mit der <strong>Gestalt</strong>theorie zeigte sich wohl am deutlichsten in seiner 1954 erschienenen<br />
Abh<strong>and</strong>lung „Zur Analyse des therapeutischen Feldes“, einer gestalt- und feldtheoretischen<br />
Untersuchung der psychoanalytischen Methode. 1955-1968 war er mit Alex<strong>and</strong>er MITSCHERLICH<br />
Mitherausgeber der führenden psychoanalytischen Ze<strong>its</strong>chrift „Psyche“ (ausführlicher zu<br />
HOCHHEIMER: WALDVOGEL 1992.)<br />
Auch Erika FROMM (1910-2003) w<strong>and</strong>te sich früh und parallel zu ihrem Studium bei<br />
WERTHEIMER an der Frankfurter Universität, wo sie 1933 mit ihrer Dissertation „Optische<br />
Versuche über Ruhe und Bewegung“ promovierte (nach der Emigration WERTHEIMERs von<br />
Wolfgang METZGER abschließend betreut), der Psychoanalyse zu. Nach vierjähriger Tätigkeit als<br />
Forschungsassistentin und dann als Direktorin an einem Institut für klinische Psychologie in<br />
Amsterdam musste sie 1938 angesichts der zunehmenden Judenverfolgung in die USA emigrieren.<br />
1939 bis 1940 war Erika FROMM dort zuerst Forschungsassistentin für Psychiatrie an der Universität<br />
von Chicago, dann Leitende Psychologin am Rehabilitations-Zentrum für Kriegsveteranen in Chicago.<br />
Nach weiteren Positionen in Lehre und Forschung wurde sie als Professorin für klinische Psychologie<br />
an die Universität von Chicago berufen, wo sie bis zu ihrer Emeritierung tätig war.<br />
Der bekannt skeptischen Haltung WERTHEIMERs gegenüber der Psychoanalyse ungeachtet<br />
vertiefte Erika FROMM ihre Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit der Psychoanalyse in ihrer klinischpsychologischen<br />
Arbeit und entwickelte ihre eigenen, deutlich von der <strong>Gestalt</strong>psychologie geprägten<br />
Positionen auf diesem Gebiet. So grenzte sie sich kritisch vom pessimistischen Menschenbild der<br />
traditionellen Psychoanalyse ab und kam im Zuge ihrer langjährigen intensiven Beschäftigung mit der<br />
Analyse von Träumen auch zu der von Freud abweichenden Auffassung, dass Träume nicht als<br />
Ausdruck ungelöster Konflikte aus der Kindheit in den Blick genommen werden sollten, sondern als<br />
Versuche, gegenwärtige Konfliktsituationen zu verarbeiten (vgl. dazu ihr in den USA einflussreiches,<br />
gemeinsam mit Thomas FRENCH verfasstes Buch „Dream Interpretation – A New Approach”,<br />
1964).<br />
In weiterer Folge bemühte sich FROMM zunehmend um eine Verbindung von Psychoanalyse und<br />
Hypnose und erarbeitete sich in den USA den wohlverdienten Ruf einer der führenden<br />
Wissenschaftlerinnen auf diesem Gebiet. Sie war zu der Auffassung gelangt, die klassische<br />
Psychoanalyse sei zur Psychotherapie der Reichen geworden und Hypnose könnte Menschen rascher<br />
und besser bei der Lösung ihrer Probleme helfen (FROMM 1977, 1987, FROMM u. KAHN 1990).<br />
Dabei vertrat sie einen Ansatz der Hypnose, der sich von der damals auf diesem Gebiet noch<br />
3 Es ist hier erwähnenswert, dass etwa zeitgleich, aber völlig unabhängig von HARROWERs Arbeiten der im weiteren Sinn gestalttheoretisch<br />
orientierte Ferdin<strong>and</strong> WEINHANDL (1896 - 1973), Schüler von Alexius MEINONG, Christian von EHRENFELS und Vittorio<br />
BENUSSI, an der Universität Graz eine ähnliche Idee verfolgte. Auch der von ihm und seinen Mitarbeitern entwickelte „<strong>Gestalt</strong>-Lege-Test“<br />
war für selbstexplorative psychotherapeutische Zwecke gedacht. Das Verfahren wurde jedoch nach dem Ende der Lehrtätigkeit<br />
WEINHANDLs trotz einiger Bemühungen, vor allem der WEINHANDL-Schülerin Eldrid ABEL-MÜLLER, praktisch nicht mehr<br />
weiterverfolgt (ABEL-MÜLLER 1999).<br />
- IV -
Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />
vorherrschenden autoritär-direktiven Haltung und Verfahrensweise abgrenzte und die Patienten<br />
ermutigte, sich als Partner in der Therapie zu verstehen und daran aktiv mitzuwirken. 1976 schrieb<br />
Wolfgang METZGER über Erika FROMM: „Über ihre Einstellung zu ihrer wissenschaftlichen<br />
Vorgeschichte in Deutschl<strong>and</strong> geben ihre zahlreichen Arbeiten keine ausdrückliche Auskunft, doch ist<br />
darin der Geist ganzheitlicher Betrachtung bis zuletzt unverkennbar.“ Die Rezeption von Erika<br />
FROMMs Forschungsarbeiten und Publikationen auf dem Gebiet der Tiefenpsychologie und Hypnose<br />
und ihre Nutzung für die Weiterentwicklung der klinischen Anwendung der <strong>Gestalt</strong>theorie stehen vor<br />
allem im deutschsprachigen Raum noch aus (zu Erika FROMM siehe auch: WALDVOGEL 1992, 52;<br />
STEMBERGER 2003).<br />
Werner WOLFF (1904-1982) studierte bei WERTHEIMER schon in Berlin. Zu seinen Lehrern<br />
zählte auch William STERN (1871-1938). Sein frühes klinisches Interesse im Zusammenhang mit der<br />
<strong>Gestalt</strong>theorie zeigt sich unter <strong>and</strong>erem in einem 1929 in der „Ze<strong>its</strong>chrift für die gesamte Neurologie<br />
und Psychiatrie“ veröffentlichten Beitrag zu den „<strong>Gestalt</strong>lichen Faktoren in der Psychiatrie“. Schon<br />
hier geht es um WOLFFs zeitlebens weiterverfolgtes Anliegen, Tiefenpsychologie und <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
auf experimenteller Grundlage zu verbinden. Auf Anregung WERTHEIMERs begann WOLFF 1925<br />
am Psychologischen Institut in Berlin seine dann in Spanien und in den USA <strong>for</strong>tgeführte 15-jährige<br />
experimentelle Forschungsarbeit zum Ausdruck der Persönlichkeit im äußeren Erscheinungsbild, in<br />
der Bewegung und <strong>and</strong>eren Ausdrucksweisen. Durch seine erzwungene Emigration in die USA<br />
bedingt konnte er erst dort 1943 diese von Max WERTHEIMER auch in den USA weiter supervidierte<br />
wichtige persönlichke<strong>its</strong>psychologische Studie unter dem Titel "The Expression of Personality.<br />
Experimental Depth Psychology" fertig stellen. Diese Arbeit WOLFFs, die in Europa kaum<br />
wahrgenommen wurde, hat bis heute ihre Aktualität nicht eingebüßt, aus ihr lassen sich auch<br />
vielfältige psychotherapeutische Anregungen gewinnen.<br />
Ob WOLFF auch praktisch-psychotherapeutisch tätig wurde, ließ sich für diesen Beitrag nicht<br />
eruieren. Tatsache ist jedenfalls, dass er sich in den USA den Ruf eines bedeutenden und<br />
einflussreichen Tiefenpsychologen erwarb. Seine gestaltpsychologische Ausdrucks<strong>for</strong>schung schlug<br />
sich unter <strong>and</strong>erem auch in vielbeachteten, experimentell gestützten Arbeiten zur Graphologie nieder<br />
(u. a. WOLFF 1948). 1950 veröffentlichte er ein sehr beachtenswertes Übersichtswerk zur<br />
Psychopathologie, "The Threshold of the Abnormal - A Basic Survey of Psychopathology". 4 in dem<br />
er sein Anliegen einer experimentell fundierten Tiefenpsychologie mit deutlichen Bezügen zur<br />
<strong>Gestalt</strong>theorie systematisiert.<br />
WOLFF war auch nicht unwesentlich an der Entstehung und Entwicklung der Humanistischen<br />
Psychologie in den USA beteiligt. So ging unter <strong>and</strong>erem die erste Veröffentlichung von MASLOWs<br />
Arbeiten zum Thema Selbst-Aktualisierung auf die Initiative WOLFFs zurück (MASLOW 1950; vgl.<br />
FRICK 2000).<br />
Erwin LEVY (1907-1991) studierte Medizin an der Universität Berlin, wo er 1931 graduierte.<br />
Nach Abschluß seines Medizinstudiums war LEVY 1931 bis 1933 (zugleich mit Wolfgang<br />
METZGER) Assistent von Max WERTHEIMER am Psychologischen Institut der Universität<br />
Frankfurt. 1933 floh er angesichts der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschl<strong>and</strong> nach<br />
Paris, von dort 1934 nach New York. Dort erwarb er am Hastings Hillside Hospital seine ärztliche<br />
Zulassung und absolvierte er auch seine psychiatrische Facharzt-Ausbildung. Bis 1942 war er an<br />
dieser Krankenanstalt als Senior Psychiatrist und später als Assistant Medical Director tätig.<br />
Bis 1937 nahm LEVY regelmäßig an Max WERTHEIMERs Seminaren an der New School <strong>for</strong><br />
Social Research teil, wo Fälle aus seiner psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxis zum<br />
Gegenst<strong>and</strong> der Diskussion wurden. Auch über diese Zeit an der New School <strong>for</strong> Social Research<br />
hinaus blieb LEVY mit Max WERTHEIMER bis zu dessen Tod in kontinuierlichem Kontakt. Neben<br />
weiteren institutionellen Positionen als Clinical Director am Pinewood Sanitorium, Katonah, als<br />
Professor für Klinische Psychiatrie an der Mount Sinai Medical School, und als Konsulent am Beth<br />
Israel Hospital, betrieb LEVY in New York nach einer sechsjährigen Lehranalyse eine<br />
psychoanalytische Privatpraxis. Dass sein Psychoanalyse-Verständnis ein kritisch gestalttheoretisches<br />
war, geht nicht zuletzt aus seiner Abh<strong>and</strong>lung zur Kritik der FREUDschen Auffassung vom Über-Ich<br />
(1956) und aus seinem Kommentar zu Heinrich SCHULTEs (von WERTHEIMER geprägten) Arbeit<br />
4 Dieses Werk enthält auch eine positivere Bewertung der Arbeit von (WERTHEIMER-)SCHULTE aus dem Jahr 1924, der WOLFF<br />
ursprünglich (WOLFF 1929) eher kritisch-ablehnend gegenüberst<strong>and</strong>.<br />
- V -
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
über die Paranoia hervor, die er erstmals vollständig ins Englische übersetze und mit einer<br />
ausführlichen Einleitung und Nachbetrachtung versah (LEVY 1986). Zwei weitere, für die klinische<br />
Theorie und Anwendung der <strong>Gestalt</strong>theorie bedeutende Arbeiten waren unter Anleitung Max<br />
WERTHEIMERs schon früher entst<strong>and</strong>en: 1936 eine Abh<strong>and</strong>lung zum Verständnis manischen<br />
Erlebens und Verhaltens, 1943 eine Analyse der schizophrenen <strong>for</strong>malen Denkstörung. Diese beiden<br />
für die klinische <strong>Gestalt</strong>theorie wesentlichen Arbeiten f<strong>and</strong>en in den USA allerdings kaum Beachtung,<br />
in Europa wurden sie bis vor kurzem überhaupt nicht registriert. Es ist zu hoffen, dass sich dies durch<br />
die inzwischen erfolgten Übersetzungen ins Deutsche (LEVY 1997, 2000) und ihre Einordnung in<br />
eine gestalttheoretische Krankhe<strong>its</strong>lehre der Psychotherapie (STEMBERGER 2002) zumindest für den<br />
deutschsprachigen Raum ändern wird (Gesamt-Bibliographie und weitere biographische<br />
Anmerkungen zu LEVY siehe STEMBERGER 2002).<br />
In dem Zusammenhang ist es angebracht, auch kurz auf Heinrich SCHULTE (1898-1983)<br />
einzugehen. In die Geschichte der Psychologie, insbesondere der <strong>Gestalt</strong>theorie bzw.<br />
<strong>Gestalt</strong>psychologie, und der Psychopathologie ging SCHULTE, damals Psychiater an der Berliner<br />
Charité, vor allem durch seine 1924 publizierte Arbeit "Versuch einer Theorie der paranoischen<br />
Eigenbeziehung und Wahnbildung" ein. Dieser grundlegende gestalttheoretische und<br />
sozialpsychologische Aufriss einer Theorie zum Verständnis des Entstehens und der Dynamik<br />
schwerer psychischer Störungen ist auf Anregung und in enger Kooperation mit Max WERTHEIMER<br />
entst<strong>and</strong>en, laut Erwin LEVY sogar von WERTHEIMER praktisch diktiert worden. Sie gehörte zu den<br />
ersten gestaltpsychologischen Arbeiten überhaupt, die in die englische Sprache übersetzt wurden (in<br />
gekürzter Form in ELLIS 1938), wenn auch erstaunlicherweise mit relativ wenig Resonanz. Im<br />
deutschsprachigen Raum wurde diese lange Zeit unbeachtet gebliebene grundlegende<br />
gestalttheoretische Arbeit erst Mitte der 90er-Jahre wiederentdeckt und im Rahmen der<br />
<strong>Gestalt</strong>theoretischen Psychotherapie für die klinische Theorie und Praxis fruchtbar gemacht (RUH<br />
1995, 1996). Die damit eingeleitete Diskussion unter internationaler Beteiligung findet im 2002<br />
erschienenen Sammelb<strong>and</strong> mit gestalttheoretischen Beiträgen zur psychotherapeutischen<br />
Krankhe<strong>its</strong>lehre ihren Niederschlag (STEMBERGER 2002 5 , vgl. dazu auch FITZEK 2000). Heinrich<br />
SCHULTEs weiterer Weg und seine späteren Arbeiten lassen erkennen, dass SCHULTE nach seiner<br />
hier angesprochenen Publikation mit WERTHEIMER den gestalttheoretischen Ansatz nicht mehr<br />
explizit weiterverfolgte. Er setzte sich jedoch in der Nachkriegszeit, in der er eine führende Position an<br />
der Nervenklinik von Bremen inne hatte, engagiert für den Einsatz von Psychotherapie in<br />
psychiatrischen Kliniken ein, damals noch weniger eine Selbstverständlichkeit als heute. 6<br />
Eine bis heute noch völlig unzureichend wahrgenommene Sonderstellung unter WERTHEIMERs<br />
Schülern und Mitarbeitern, die sich dem klinischen Arbe<strong>its</strong>feld zuw<strong>and</strong>ten, nimmt Abraham S.<br />
LUCHINS (geb. 1914) ein. Von 1936 bis 1942 war er Max WERTHEIMERs Forschungsassistent an<br />
der New School <strong>for</strong> Social Research in New York. Von A. S. LUCHINS und seiner Frau, Edith H.<br />
LUCHINS (einer Mathematikerin und <strong>Gestalt</strong>psychologin ersten Ranges), stammt auch die bekannte<br />
Serie von Transkripten und Berichten über die WERTHEIMER-Seminare in New York. Von 1940 bis<br />
1949 leitete LUCHINS die Psychologische Abteilung der Yeshiva University in New York. In diesen<br />
Zeitraum fällt auch eine dreijährige Tätigkeit in der psychologischen Betreuung von US-Armeeangehörigen<br />
in den USA und in Nordafrika und der Beginn der Entwicklung von Programmen für<br />
Gruppenpsychotherapie und von psychologischen Trainingsprogrammen für das Spitalspersonal als<br />
Chief Clinical Psychologist an mehreren Militärspitälern. 1947-49 war LUCHINS<br />
Ausbildungsdirektor an der Mental Hygiene Clinic der NYRO Veterans Administration und<br />
entwickelte dort Gruppentherapie-Programme für Kriegsveteranen. Daran schlossen sich weitere<br />
klinische Positionen an verschiedenen <strong>and</strong>eren Spitälern und Universitäten in Kanada und den USA<br />
an, in denen LUCHINS seine psychotherapeutische Praxis und Forschungstätigkeit <strong>for</strong>tsetzte. Ab<br />
Mitte der 60er-Jahre war LUCHINS dann hauptsächlich in der Lehre und Forschung tätig – an der<br />
State University of New York und am Rensselaer Polytechnic Institute. Seit 1984 ist Abraham S.<br />
LUCHINS emeritiert, hat aber seine Forschungs- und Publikationstätigkeit bis vor kurzem<br />
ungebrochen <strong>for</strong>tgesetzt (einer seiner Schwerpunkte war dabei zuletzt die Aufarbeitung und Analyse<br />
5 In diesem Sammelb<strong>and</strong> finden sich auch zeitgenössische Kommentare zur Arbeit von SCHULTE, unter <strong>and</strong>erem auch von Abraham S.<br />
LUCHINS, Erwin LEVY und Paul THOLEY.<br />
6<br />
Eine von Gerda ENGELBRACHT verfasste Kurzbiographie von Heinrich SCHULTE mit Gesamtbibliographie findet sich in<br />
STEMBERGER 2002.<br />
- VI -
Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />
der Geschichte der psychiatrischen Einrichtungen und des gesellschaftlichen Umgangs mit<br />
psychischen Erkrankungen in den USA).<br />
Abraham S. LUCHINS ist vor allem durch seine berühmten, von Max WERTHEIMER angeregten<br />
Experimente zur Untersuchung des sogenannten Einstellungs-Effekts anh<strong>and</strong> der von ihm<br />
entwickelten Umfüllaufgaben bekannt geworden (LUCHINS 1942), die eine Fülle von weiteren<br />
Untersuchungen nach sich gezogen haben und bis heute St<strong>and</strong>ardreferenz in der psychologischen<br />
Literatur zum Problemlösen und zum produktiven Denken sind (LUCHINS u. LUCHINS 1994a,<br />
1994b). Seine zahlreichen psychotherapeutischen Beiträge sind demgegenüber zu Unrecht in den<br />
Hintergrund getreten und vor allem in der europäischen klinischen Psychologie und<br />
Psychotherapiel<strong>and</strong>schaft bis heute praktisch überhaupt nicht rezipiert worden. Dies ist umso<br />
erstaunlicher, als LUCHINS als einer der ersten und bedeutendsten amerikanischen<br />
<strong>Gestalt</strong>psychologen gelten kann, der sich systematisch (schon ab Mitte der 40er-Jahre; vgl. LUCHINS<br />
1946, 1947 und die weiteren Hinweise im Literaturverzeichnis) der Entwicklung der Psychotherapie,<br />
vor allem der Gruppenpsychotherapie, auf gestalttheoretischer Grundlage widmete.<br />
1964 erschien sein Übersichtswerk „Group Psychotherapy – A Guide“ (1984 wurde es in einer<br />
spanischen Übersetzung aufgelegt, wohl ein deutliches Zeichen für seine noch zwanzig Jahre später<br />
ungebrochene Aktualität). In diesem Werk demonstriert LUCHINS die für ihn typische, deutlich von<br />
Max WERTHEIMER geprägte Haltung: Es h<strong>and</strong>elt sich um einen systematischen Überblick über<br />
sämtliche zu dieser Zeit vorliegenden Ansätze und Erfahrungen in der Entwicklung<br />
gruppentherapeutischer Verfahren und Techniken und der jeweils vorliegenden Untersuchungen zu<br />
ihren Einsatzmöglichkeiten und zu ihrer Wirkung. Auswahl und Darstellung erfolgen nicht<br />
theoriegeleitet. Vielmehr wird in diesem B<strong>and</strong> vorbehaltlos alles erwogen und geprüft, was an<br />
praktischen gruppentherapeutischen Vorgangsweisen und Erfahrungen entwickelt wurde – das<br />
beh<strong>and</strong>elte Spektrum reicht von erzieherischen Vorträgen in therapeutischen Gruppen,<br />
beschäftigungstherapeutischen Ansätzen bis hin zum Psychodrama und zu psychoanalytisch<br />
orientierten Gruppenverfahren. Der gestalt- und feldtheoretische Ansatz fließt in die Erörterung dieser<br />
Verfahren und ihrer Hintergründe ein, ohne zum Ausgangspunkt oder gar zum<br />
Ausschließungskriterium für die Erfassung des Tatsachenmaterials zu werden. 7<br />
Diese theoretisch vorbehaltslose Analyse des Tatsachenmaterials und die ebenso vorbehaltslose<br />
Prüfung aller dazu vorliegenden theoretischen Modellierungen kennzeichnet auch das für die<br />
Psychotherapie hoch relevante Werk von Abraham S. LUCHINS und Edith H. LUCHINS „Rigidity of<br />
Behavior“ (1959), dem 23 Jahre Forschungsarbeit über Festlegung und W<strong>and</strong>elbarkeit menschlichen<br />
Verhaltens im klinischen und außerklinischen Bereich zugrunde liegen. Es beginnt mit einer<br />
Darlegung der zu dieser Fragestellung im Bereich der psychoanalytischen Schule entwickelten<br />
Auffassungen im Werk von Sigmund FREUD, Franz ALEXANDER, Wilhelm REICH, Carl JUNG,<br />
Alfred ADLER, Karen HORNEY, Erich FROMM und Harry SULLIVAN, gefolgt von den von Kurt<br />
GOLDSTEIN, Heinz WERNER und Kurt LEWIN vorgelegten Ansätzen. Daran schließt sich eine<br />
umfassende Darstellung und kritische Diskussion der experimentellen Forschungsarbeiten zum<br />
Einstellungseffekt und darauf aufbauend die Beleuchtung der Gültigkeit bzw. des Geltungsbereichs<br />
der zur Diskussion stehenden theoretischen Modellierungen. In vorbildlicher Weise demonstriert<br />
dieses Grundlagenwerk der LUCHINS schon viele Jahre vor der Proklamation des „Empiriegebots“<br />
7 Den Hintergrund für dieses Herangehen hat LUCHINS in „Practice <strong>and</strong> Levels of <strong>Theory</strong>“ 1967 mit der Hervorhebung folgender drei<br />
Ebenen des Verhältnisses von Praxis und Theorie in der Evaluation von Psychotherapie beschrieben:<br />
„1. Die aktuelle Praxis (die Pragmatik) der Psychotherapie: Hier will man schlicht wissen, was getan wird und welche Ergebnisse es hat.<br />
Negative wie positive Ergebnisse sind dabei gleichermaßen wichtig. Auf dieser Ebene geht es um die Beschreibung, nicht um<br />
(theoriegeleitete) Erklärung dessen, was geschieht. Dies er<strong>for</strong>dert allerdings ein hohes Niveau deskriptiver Qualität.<br />
2. Die Suche nach Möglichkeiten der Verallgemeinerung bzw. die Prüfung des Geltungsbereichs einer Methode oder eines Konzepts: Hier<br />
geht es darum, den Anwendungsbereich einer Methode oder eines Konzepts abzustecken, die sich auf der ersten Ebene bewährt haben, oder<br />
den Geltungsbereich eines Prinzips, das von den Geschehnissen auf der ersten Ebene abgeleitet wurde. Auch hier geht es um pragmatische<br />
Ergebnisse, da Methoden gesucht werden, die für die Lösung bestimmter Probleme geeignet sind, für <strong>and</strong>ere Probleme hingegen vielleicht<br />
nicht. Hier ist auch der Geltungsbereich einer Methode, eines Prinzips, eines Konzepts zu prüfen, da es keine Prinzipien der Psychotherapie<br />
außerhalb von Zeit und Raum und ohne Menschen gibt wie etwa die Prinzipien der <strong>for</strong>malen Logik, denen derartiges bisweilen fälschlich<br />
zugeschrieben wird.<br />
3. Die logischen Strukturen der Prozesse: Hier werden spezifische Modelle oder Theorien überprüft oder wird zwischen verschiedenen<br />
Modellen oder Theorien abgewogen. Forschung auf dieser theoriezentrierten 3. Ebene ist keine Vorbedingung für Lösungen auf den beiden<br />
<strong>and</strong>eren Ebenen und führt auch nicht notwendigerweise zur Lösung von Problemen auf diesen beiden <strong>and</strong>eren Ebenen.<br />
Was auf einer dieser drei Ebenen geschieht, löst also nicht notwendigerweise Probleme auf einer der beiden <strong>and</strong>eren Ebenen. Für bestimmte<br />
Zwecke kann eine Evaluierung auf der einen Ebene angemessener sein als auf einer <strong>and</strong>eren. Für den Praktiker kann die Kenntnis von<br />
Fortschritten auf der 2. und 3. Ebene die Gefahr eindämmen helfen, dass er zum mechanischen Techniker wird. Umgekehrt können<br />
Erkenntnisse auf der 1. Ebene vor allzu spekulativer Forschung und Theorienbildung auf Ebene 2 und 3 bewahren“ (Übersetzung GSt).<br />
- VII -
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
auch für den psychotherapeutischen Bereich, wie dieses in sinnvoller und fruchtbarer Weise eingelöst<br />
werden kann.<br />
Angesichts dieser Pionierarbeiten LUCHINS’ auf dem Gebiet der Psychotherapie muss es umso<br />
seltsamer anmuten, dass den Vertretern der <strong>Gestalt</strong>theorie oft pauschal Desinteresse an klinischpsychotherapeutischen<br />
Fragestellungen oder ein Mangel an relevanten Arbeiten auf diesem Gebiet<br />
vorgehalten wird. Beides ist, wie gerade auch das Werk von LUCHINS zeigt, nicht aufrecht zu<br />
erhalten. Dass es in der sich zu dieser Zeit in den USA rasant und in großer Vielfältigkeit<br />
entwickelnden psychotherapeutischen Szene weitgehend unbeachtet blieb und keine nennenswerte<br />
Resonanz f<strong>and</strong>, hat wahrscheinlich viele Gründe, nicht zuletzt die Abneigung LUCHINS’ gegenüber<br />
spekulativen Schnellschüssen und beeindruckenden Modellierungen, seine methodische Sorgfalt, seine<br />
empirische Strenge und nicht zuletzt seine Bescheidenheit – dies alles nicht gerade die Ingredienzien,<br />
die es zu dieser Zeit für breite Resonanz oder gar schulenbegründende Einflüsse in der<br />
Psychotherapie-L<strong>and</strong>schaft der USA gebraucht hätte.<br />
Mitarbeiter und Schüler von GOLDSTEIN und LEWIN in der klinisch-psychologischen und<br />
psychotherapeutischen Praxis<br />
Von den „Berlinern“ der ersten Zeit waren es hauptsächlich Kurt GOLDSTEIN und Kurt LEWIN<br />
und ihre Schüler, die im weiteren beträchtlichen Einfluss auf die Entwicklung verschiedener<br />
psychotherapeutischer Schulen gewannen. Diese sind allerdings so verzweigt, dass sie hier nur in<br />
Andeutungen und anh<strong>and</strong> ausgewählter Beispiele angeführt werden können.<br />
GOLDSTEIN und LEWIN hier in einem Atemzug zu nennen, bezieht seine Berechtigung nicht<br />
etwa aus der Übereinstimmung ihrer Arbe<strong>its</strong>gebiete, der Anlage ihrer Forschungen und ihrer<br />
Konzeptionen. Aber es lag wohl in der Natur der Sache, dass die biologische (organismische)<br />
<strong>Gestalt</strong>lehre des Neurologen und Psychiaters GOLDSTEIN einerse<strong>its</strong>, die auf das Erleben und<br />
Verhalten des Menschen in seiner Umwelt bezogene Feldtheorie von LEWIN <strong>and</strong>ererse<strong>its</strong> jene<br />
Menschen, die an klinischen Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie interessiert waren, unmittelbarer<br />
ansprach als die in der Aufbauphase der <strong>Gestalt</strong>theorie im Mittelpunkt stehenden grundlegenden<br />
experimentellen Arbeiten auf dem Gebiet der Wahrnehmung. So sind hier als Beispiele zwei spätere<br />
Leitfiguren der Psychotherapie zu nennen, deren gestalttheoretische Beeinflussung in erster Linie auf<br />
GOLDSTEIN und LEWIN zurückzuführen ist: Zum einen S. H. FOULKES (vor seiner Emigration<br />
nach Engl<strong>and</strong> Siegmund Heinrich FUCHS), der als Begründer der analytischen Gruppentherapie gilt,<br />
zum <strong>and</strong>eren Frederick PERLS, Begründer der <strong>Gestalt</strong>-Therapie. Beide können nicht im eigentlichen<br />
Sinn als Schüler von GOLDSTEIN und LEWIN bezeichnet werden, auch kamen beide nicht nur mit<br />
GOLDSTEIN, GELB und LEWIN in Berührung, sondern auch mit den Ideen und Forschungen von<br />
WERTHEIMER und KÖHLER. Dennoch sind in ihrem eigenen weiteren psychotherapeutischen<br />
Entwicklungsweg die Einflüsse GOLDSTEINs und LEWINs besonders deutlich nachvollziehbar (zu<br />
den gestaltpsychologischen Wurzeln der analytischen Gruppenpsychotherapie siehe PINES 1979,<br />
LEMCHE 1993, ANCONA 2000, TSCHUSCHKE 2001; zu GOLDSTEINs Einfluss auf die <strong>Gestalt</strong>-<br />
Therapie von PERLS siehe WALTER 1977 sowie die Arbeiten von VOTSMEIER 1988 und 1995).<br />
Neben diesen psychotherapeutischen Schulenbegründern sollte in diesem Zusammenhang die<br />
Psychoanalytikerin Frieda FROMM-REICHMANN (1889–1957) nicht unerwähnt bleiben, die<br />
sowohl mit Kurt GOLDSTEIN, als auch mit FOULKES zusammenarbeitete. Auch sie musste nach<br />
dem Machtantritt der Nationalsozialisten aus Deutschl<strong>and</strong> fliehen. In den USA wurde sie zu einer<br />
Pionierin der Psychosen-Therapie. Sie entwickelte aus den Lehren und Beh<strong>and</strong>lungsmethoden von<br />
Kurt GOLDSTEIN, Sigmund FREUD, Georg GRODDECK und Harry Stack SULLIVAN die<br />
„Intensive Psychotherapie“ (1950), mit der sie Aufsehen erregende Erfolge erzielte. Im<br />
deutschsprachigen Raum ist sie wohl vor allem als die Psychoanalytikerin „Dr. Fried“ im Roman von<br />
Hannah GREEN, „Ich habe Dir nie einen Rosengarten versprochen“, bekannt geworden (1964).<br />
Schließlich ist hier auch Andras ANGYAL (1902-1960) anzuführen: Beeinflusst von W. STERN<br />
und K. GOLDSTEIN entwickelte er nach seiner Emigration in die USA eine lose an die <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
angelehnte Konzeption der Persönlichkeit und eine den Ansatz FERENCZIs <strong>for</strong>tführende<br />
psychotherapeutische Theorie und Praxis. ANGYAL gilt als einer der Pioniere der Humanistischen<br />
Psychologie. Sein zu Lebzeiten nicht abgeschlossenes Werk „Neurosis <strong>and</strong> Treatment. A Holistic<br />
- VIII -
Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />
<strong>Theory</strong>“ (1982) wurde aus seinem Nachlass von der LEWIN-Schülerin Eugenia HANFMANN und<br />
Richard M. JONES rekonstruiert und von Abraham MASLOW eingeleitet.<br />
Die Rolle der feldtheoretischen und sozialpsychologischen Arbeiten Kurt LEWINs für die<br />
Psychotherapie, vor allem seine Pionierrolle für die Gruppendynamik und deren Auswirkungen, ist an<br />
<strong>and</strong>erer Stelle bere<strong>its</strong> so ausführlich beh<strong>and</strong>elt worden (siehe etwa den Sammelb<strong>and</strong> von HEIGL-<br />
EVERS u. STREECK 1979), dass hier nur einige ergänzende Hinweise auf sonst meist nicht<br />
Berücksichtiges sinnvoll erscheinen.<br />
Der erste Hinweis bezieht sich auf den zu Unrecht wenig beachteten (und auch nie ins Englische<br />
übertragenen) Vortrag Kurt LEWINs „Die Entwicklung der experimentellen Willenspsychologie und<br />
die Psychotherapie“ (gehalten 1928, publiziert 1929), in dem er einem ärztlich-psychotherapeutischen<br />
Publikum die Bedeutung der unter seiner Anleitung durchgeführten Berliner Forschungsarbeiten zur<br />
Willens- und Affektpsychologie für die Psychotherapie nahe bringen wollte. Diese Forschungsarbeiten<br />
(unter ihnen die von ZEIGARNIK und OVSIANKINA zum Behalten unabgeschlossener H<strong>and</strong>lungen<br />
und von Hoppe zum Anspruchsniveau) wurden zwar zu Klassikern der Psychologie und zogen in<br />
vielen Ländern zahlreiche psychologische und klinisch-psychologische Nachfolgeuntersuchungen<br />
nach sich, eine nachhaltige Resonanz im psychotherapeutischen Feld erfuhren sie jedoch vorerst nicht.<br />
ZEIGARNIKs Arbeit wurde in vereinfachter Form später in der PERLS’schen <strong>Gestalt</strong>-Therapie<br />
aufgegriffen und spielt dort eine nicht unwesentliche Rolle. Eine systematische Eingliederung der<br />
Ergebnisse von LEWINs Berliner Forschungsprogramm in die Psychotherapie sollte in Europa erst<br />
durch Hans-Jürgen P. WALTER im Ansatz der <strong>Gestalt</strong>theoretischen Psychotherapie (1977) erfolgen.<br />
Der zweite ergänzende Hinweis bezieht sich auf den LEWIN-Schüler Junius F. BROWN. Der<br />
Amerikaner BROWN, der bei LEWIN noch in Berlin studiert hatte, erlangte nach seiner Rückkehr in<br />
die USA in den 30er- und 40er-Jahren nicht unerhebliche Beachtung und Einfluss durch seine<br />
eigenständige Fortführung des LEWINschen Ansatzes in seiner „Psychology of the Social Order“<br />
(1936) und seinem während seiner psychoanalytisch-psychotherapeutischen Tätigkeit an der<br />
Menninger-Klinik verfassten Lehrbuchs „The Psychodynamics of Abnormal Behavior“ (1940).<br />
Ersteres ist ein noch vor LEWINs eigenen einschlägigen Arbeiten ausgearbeiteter Entwurf zur<br />
Anwendung der LEWINschen Feldtheorie auf die Sozialpsychologie der Gesellschaft, wobei BROWN<br />
marxistisches und psychoanalytisches Gedankengut mit der <strong>Gestalt</strong>theorie verb<strong>and</strong>. Die<br />
„Psychodynamics“ wiederum stellen einen Entwurf zu einer Systematisierung und Neuausrichtung der<br />
Psychopathologie auf Grundlage des LEWIN’schen Programms zur Willens- und Affektpsychologie<br />
dar. Die auch aus heutiger Sicht sehr beachtenswerten Arbeiten BROWNs wurden vor allem aus<br />
politischen Gründen in der Folge wieder verdrängt und sind in Vergessenheit geraten. STONE (1980)<br />
in den USA und LÜCK (1996) in Europa haben ihre Wiederentdeckung für die Sozialpsychologie<br />
eingemahnt. Für die Psychotherapie könnte eine Wiederentdeckung und kritische Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />
mit BROWNs Arbeiten sowohl in Hinblick auf die Klärung ihrer gesellschaftstheoretischen Positionen<br />
als auch für die Entwicklung ihrer Krankhe<strong>its</strong>lehre fruchtbar werden.<br />
Der dritte Hinweis bezieht sich auf einen späteren Schüler LEWINs, den Psychotherapeuten<br />
George R. BACH. Seine „Intensive Group Psychotherapy“ (1954) ist seinem Lehrer Kurt LEWIN<br />
nicht nur gewidmet, sondern unübersehbar auch von seinem Gedankengut geprägt. In den 70er- und<br />
80er-Jahren wurde BACH auch im deutschsprachigen Raum durch seine originellen Ansätze zum<br />
psychotherapeutischen Umgang mit Aggressionen bekannt, die es nicht zu unterdrücken, sondern<br />
konstruktiv zu wenden gelte.<br />
Abschließend sei schließlich – über die unmittelbaren Schüler LEWINs hinausgehend - auf die<br />
Fortführung des LEWINschen Ansatzes im Bereich der klinischen Lebensraumanalyse durch den<br />
kali<strong>for</strong>nischen Psychotherapeuten Matthew MAIBAUM hingewiesen (1980, 1992, 2001; Diskussion:<br />
STEMBERGER 2001).<br />
<strong>Gestalt</strong>theorie in der klinisch-psychologischen und psychotherapeutischen Praxis im deutschen<br />
Sprachraum<br />
Der WERTHEIMER-Schüler Wolfgang METZGER (1899-1979), neben Edwin RAUSCH (1906-<br />
1994) und Kurt GOTTSCHALDT (1902-1991) wohl der bedeutendste und einflussreichste Exponent<br />
der <strong>Gestalt</strong>theorie im Nachkriegsdeutschl<strong>and</strong>, war zwar selbst nicht klinisch-psychotherapeutisch tätig,<br />
spielte aber dennoch in mehrfacher Weise eine erhebliche Rolle für die Psychotherapie. In der<br />
- IX -
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Darstellung der <strong>Gestalt</strong>theoretischen Psychotherapie im zweiten Abschnitt dieses Beitrags wird darauf<br />
noch genauer eingegangen. Die Entstehung des grundlegenden Werks zur <strong>Gestalt</strong>theoretischen<br />
Psychotherapie von Hans-Jürgen P. WALTER (1977) hat er noch selbst beratend begleitet. Darüber<br />
hinaus ist die eminente Rolle METZGERs für die ADLERsche Individualpsychologie in Deutschl<strong>and</strong><br />
hervorzuheben. Die enge Verw<strong>and</strong>schaft und hohe Übereinstimmung zwischen ADLERs<br />
Individualpsychologie und der <strong>Gestalt</strong>psychologie veranlasste METZGER zur Herausgabe der<br />
Schriften ADLERs, die er ausführlich einleitete und kommentierte (zusammenfassend dazu: SOFF u.<br />
RUH 1999). METZGER war auch maßgeblich an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für<br />
Individualpsychologie beteiligt. Wesentliche Beiträge zur Psychotherapie sind auch in seinen Arbeiten<br />
zur Verifikation tiefenpsychologischer Hypothesen (1970) und in seiner mit Anne BRUNS verfassten<br />
Abh<strong>and</strong>lung über einen Fall der Entstehung und Heilung einer kindlichen Phobie zu sehen (1967).<br />
Auch der vor allem auf der LEWINschen Feldtheorie aufbauende Beratungsansatz von Erna<br />
HRUSCHKA, einer Schülerin des <strong>Gestalt</strong>psychologen Wilhelm WITTE, zeigt deutlich den Einfluss<br />
von METZGER. 1964 legte HRUSCHKA mit ihrer Habilitationsschrift „Psychologische Grundlagen<br />
des Beratungsvorgangs“ eine bemerkenswerte Anwendung der <strong>Gestalt</strong>theorie im psychotherapienahen<br />
Bereich der Beratung vor, den sie in ihrem weiteren Wirken konsequent anw<strong>and</strong>te, lehrte und<br />
weiterentwickelte. Über ihren engeren Wirkungskreis an der L<strong>and</strong>wirtschaftlichen Hochschule<br />
Hohenheim hinaus wurde dieser Ansatz bis heute wenig beachtet. Hartmut ALBRECHT, der selbst<br />
ähnliche Ansätze verfolgt (HOFFMANN 1992), hat dankenswerterweise 1994 eine Sammlung von<br />
Schriften HRUSCHKAs zugänglich gemacht.<br />
Die Fruchtbarkeit des LEWINschen Ansatzes für die theoretische Fundierung und praktische<br />
Ausgestaltung der Beratungstätigkeit entfaltete Anfang der 70er-Jahre auch die Sozialpädagogin<br />
Marianne HEGE, die 1974 in ihrer Arbeit „Engagierter Dialog“ die Feldtheorie und das dynamische<br />
Lebensraum-Konstrukt Kurt LEWINs in den Mittelpunkt ihres Beratungsansatzes stellte. Ihre<br />
Ausarbeitung, die auch eine Differenzierung der An<strong>for</strong>derungen der sozialpädagogischen und<br />
sozialarbeiterischen Beratung im Unterschied zur psychotherapeutischen Arbeit vornimmt, kann in der<br />
Art der Nutzung der LEWINschen Lebensraumanalyse als Vorgängerin der entsprechenden<br />
Ausarbeitungen von Hans-Jürgen P. WALTER für die Psychotherapie angesehen werden, auch wenn<br />
bei ihr die erst von WALTER geleistete umfassendere Einbettung in die <strong>Gestalt</strong>theorie fehlt.<br />
In diesen Kontext gehört auch die psychotherapeutische Anwendung der gestalttheoretisch<br />
fundierten Klartraum<strong>for</strong>schung, deren Pionier Paul THOLEY (1937-1998) war. THOLEY, Schüler<br />
von Edwin RAUSCH, hat zahlreiche grundlegende Beiträgen zur <strong>Gestalt</strong>theorie auf den Gebieten der<br />
Erkenntnistheorie, des Leib-Seele-Problems, der phänomenologischen Methode, der<br />
Bewußtseins<strong>for</strong>schung und der Sportpsychologie verfasst. In seinen empirisch-experimentellen<br />
Forschungen zum Klartraum sah er auch psychotherapeutische Anwendungsmöglichkeiten (auch der<br />
Selbstbeh<strong>and</strong>lung), wie er in mehreren Publikationen darlegte (1988, 1994, mit UTECHT 1987, mit<br />
HOLZINGER u. LABERGE 1998). In die <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie, der THOLEY bis zu<br />
seinem Tod aktiv verbunden war, wurden einige spezielle Ergebnisse der Klartraum<strong>for</strong>schung<br />
THOLEYs integriert (so etwa Schlussfolgerungen aus seinen Forschungsergebnissen über den<br />
konstruktiven Umgang mit Traumgestalten für die gestalttherapeutische Technik der Arbeit mit dem<br />
„leeren Stuhl“). Das Einüben der Klartraumtechnik mit Psychotherapie-Patienten hat in der<br />
<strong>Gestalt</strong>theoretischen Psychotherapie jedoch praktisch keinen Platz gefunden.<br />
Spricht man von gestalttheoretischen Ansätzen im weiteren Sinn in der Psychotherapie, ist für<br />
Deutschl<strong>and</strong> schließlich auch auf die von Wilhelm SALBER entwickelte Analytische Intensiv-<br />
Beh<strong>and</strong>lung (AIB) bzw. Analytische Intensivberatung anzuführen (AHREN & WAGNER 1984,<br />
ENDRES u. SALBER 2001). SALBER und seine Mitarbeiter hatten in der ersten Hälfte der 70er-<br />
Jahre am Psychologischen Institut II der Universität Köln auf Grundlage der von SALBER<br />
begründeten Morphologischen Psychologie ein neues psychologisches Beh<strong>and</strong>lungskonzept mit engen<br />
Bezügen zur Psychoanalyse zu entwickeln begonnen: Dieses geht davon aus, daß sich die seelische<br />
Strukturbildung methodisch intensivieren läßt und so in verhältnismäßig kurzer Zeit bei Störung der<br />
Lebensbewältigung Veränderungen eingeleitet werden können. Die Intensivberatung ist eine Form der<br />
Kurztherapie, die in 20 Stunden die strukturelle Problematik eines Falles herauszuarbeiten und anh<strong>and</strong><br />
eines prototypischen Entwicklungs-Bildes durchzuarbeiten versucht. 1982 wurde die „Wissenschaftliche<br />
Gesellschaft für analytische Intensivberatung“ gegründet, die diesen Ansatz<br />
weiterzuentwickeln und zu verbreiten sucht. Diese Gesellschaft, nunmehr „Wissenschaftliche<br />
- X -
Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />
Gesellschaft für Analytische Intensivbeh<strong>and</strong>lung / Psychotherapie (WGI)“ bietet auch eine<br />
sechssemestrige Ausbildung in Analytischer Intensivberatung an.<br />
SALBER nimmt für sich in Anspruch, die <strong>Gestalt</strong>psychologie, die seiner Auffassung nach bei einer<br />
Wahrnehmungs- und H<strong>and</strong>lungspsychologie stehengeblieben und damit in Stagnation geraten ist, zu<br />
einer „Morphologie des seelischen Geschehens“ weiterentwickelt zu haben (FITZEK & SALBER<br />
1996, 9). Seine Morphologische Psychologie zielt darauf ab, „die für den seelischen Ablauf<br />
bestimmende <strong>Gestalt</strong>-Logik im Ganzen des seelischen Wirkungsraumes aufzuweisen und zu<br />
komplettieren“:<br />
„Um uns und <strong>and</strong>eren zu verdeutlichen, was Psychologie sei, können wir seelische Konstruktionen in<br />
mehreren Schritten zur Darstellung bringen. In einem ersten Schritt stellen wir <strong>Gestalt</strong> als Anhaltspunkt für ein<br />
Konstruktionsverständnis heraus; danach wird sich zeigen, dass der Gebrauch von <strong>Gestalt</strong> in der Psychologie<br />
seinerse<strong>its</strong> eine Konstruktionsanalyse (<strong>Gestalt</strong>brechung) voraussetzt – Konstruktion ist mehr als figurale <strong>Gestalt</strong>.<br />
In einem weiteren Schritt kommen wir dann über eine psychoanalytische Zerlegung des Funktionierens von<br />
<strong>Gestalt</strong> zu einer Morphologie, die <strong>Gestalt</strong> von paradoxen Prinzipien her erläutert“ (SALBER 1981 in FITZEK &<br />
SALBER 1996, 126)<br />
Die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der <strong>Gestalt</strong>psychologie zur Morphologischen<br />
Psychologie wird von SALBER oft mit einer stark vereinfachenden Kritik an der <strong>Gestalt</strong>psychologie<br />
mitbegründet. Typisch dafür sind Aussagen wie die eben zitierte: „Konstruktion ist mehr als figurale<br />
<strong>Gestalt</strong>“, oder „mit <strong>Gestalt</strong> als Figur ist nicht das ganze Konstruktionsproblem zu erfassen“, oder<br />
„<strong>Gestalt</strong> sagt immer schon mehr aus, als sich aus einem reinen <strong>Gestalt</strong>begriff, isoliert genommen,<br />
ableiten ließ“ (129). Diese Kritik wird in dieser überspitzten und pauschalen Form der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
wohl kaum gerecht (vgl. dazu auch FITZEK 2000). Eine eingehendere Darstellung und Erörterung<br />
dieses Ansatzes ist hier nicht möglich. Zu verweisen ist auf SALBERs Schriften (1965, 1981, FITZEK<br />
& SALBER 1995), auf die Bibliographie zur Morphologischen Psychologie (SCHULTE 1996) sowie<br />
auf die zusammenfassende Darstellung des Ansatzes in Endres u. SALBER 2001.<br />
Die Analytische Intensivbeh<strong>and</strong>lung und die <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie wurden in etwa zur<br />
gleichen Zeit entwickelt. Sie haben ein<strong>and</strong>er bisher praktisch nicht zur Kenntnis genommen.<br />
Wechselseitiges Kennenlernen und Ausein<strong>and</strong>ersetzung stehen noch aus.<br />
Ein abschließender Blick nach Italien<br />
Italien hat eine reiche, eigenständige Tradition in der Entwicklung der <strong>Gestalt</strong>theorie. Was den<br />
klinischen Bereich betrifft, ist es in Italien sicher nicht ohne Auswirkung geblieben, dass es ein und<br />
derselbe Mann war, Cesare MUSATTI (1897-1989), der sowohl der <strong>Gestalt</strong>theorie, als auch der<br />
Psychoanalyse den Weg nach Italien bahnte. Mit wenigen Ausnahmen sind alle gestalttheoretischen<br />
Kliniker, von denen psychotherapeutische Beiträge bekannt geworden sind, auch der Psychoanalyse<br />
verbunden. Während jedoch über die Entwicklungen der <strong>Gestalt</strong>theorie in Italien auf dem Gebiet der<br />
Wahrnehmungs<strong>for</strong>schung und angrenzender Bereiche seit kurzem eine ausgezeichnete<br />
Zusammenschau und Analyse vorliegt (ZANFORLIN 2004), ist Vergleichbares für den klinischpsychotherapeutischen<br />
Bereich noch ausständig. Daher muss es hier bei zwei Beispielen bleiben.<br />
Giuseppe GALLI an der Universität von Macerata ist sowohl <strong>Gestalt</strong>psychologe, als auch<br />
Psychoanalytiker. Den Schwerpunkt seiner unmittelbar psychotherapie-relevanten Forschungen und<br />
Publikationen bildet die Psychologie des phänomenalen Ich (1975, 1980). Mit seinen beiden auch auf<br />
Deutsch vorliegenden Büchern "Psychologie des Körpers" (1998) und “Psychologie der sozialen<br />
Tugenden” (1999, erweiterte Neuauflage <strong>2005</strong>) hat er zu zentralen Fragen der Psychotherapie und der<br />
psychotherapeutischen Beziehung eigenständige und kreative Vorschläge zur Weiterentwicklung und<br />
Vertiefung der Anwendung des <strong>Gestalt</strong>- und feldtheoretischen Ansatzes in der Psychotherapie<br />
vorgelegt.<br />
Giancarlo TROMBINI ist <strong>Gestalt</strong>theoretiker und Psychoanalytiker, Professor für Klinische<br />
Psychologie an der Universität Bologna. Er und seine Mitarbeiter haben am dortigen Psychologischen<br />
Institut beginnend in den 60er-Jahren die sogenannte „gerichtete Spieltherapie“ (giocoterapia<br />
focale) entwickelt, die sich an der <strong>Gestalt</strong>theorie orientiert. Diese Form der Spieltherapie ist darauf<br />
gerichtet, Veränderungen des Bezugssystems, der Zentrierung und der Zusammenhangsprozesse des<br />
Gesamtfeldes zu bewirken und damit bei den Kindern die Entwicklung eines Verhaltens zu<br />
unterstützen, das den Er<strong>for</strong>dernissen der psychischen Entwicklung entspricht. CANESTRARI und<br />
- XI -
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jahrgang (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
TROMBINI (1975) berichten über gute Erfolge dieser Form der Spieltherapie in der Arbeit mit<br />
Vorschulkindern, die unter Anorexie, Enuresis und Enkopresis litten. Nach der stabilen<br />
Umstrukturierung des Feldes, seiner richtigen Zentrierung und seiner Anpassung an die tatsächlichen<br />
psychischen Er<strong>for</strong>dernisse für das Kind verschwinden, wie die Erfahrung zeigt, die kindlichen<br />
Störungen.<br />
Bei der Entwicklung der Gerichteten Spieltherapie gingen TROMBINI und Mitarbeiter von der<br />
Tatsache aus, daß die phänomenale Zentrierung durch funktionale Wirkungen in Erscheinung tritt, die<br />
man auf der Wahrnehmungsebene überprüfen kann, die aber mit Sicherheit auch das Verhalten<br />
beeinflußt. Renzo CANESTRARI - der Lehrer TROMBINIs - hat festgestellt (1957), dass die<br />
unterschiedliche Latenz bei der Wahrnehmung von objektiven Zentrierungsänderungen die Grundlage<br />
für die Differenzierung von verschiedenen Persönlichkeiten bilden kann. „Die Fähigkeit, sich selbst<br />
und die Menschen der eigenen Umgebung auf der Grundlage der wirklichen sozialen Schwerpunkte<br />
wahrzunehmen, erweist sich also als sehr bedeutsam unter dem Gesichtspunkt der interpersonellen<br />
Beziehungen (Verweis auf SCHULTE 1924; WERTHEIMER 1945; METZGER 1954)“<br />
(CANESTRARI u. TROMBINI 1975, 267).<br />
Die Gerichtete Spieltherapie wird bis heute in Bologna praktiziert und weiterentwickelt.<br />
Von TROMBINI liegen auch gestalttheoretisch inspirierte Arbeiten zur psychoanalytischen Dyade<br />
vor (1998, 1999).<br />
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STEMBERGER, Gerhard, Hg. (2002): Psychische Störungen im Ich-Welt-Verhältnis. <strong>Gestalt</strong>theorie und<br />
psychotherapeutische Krankhe<strong>its</strong>lehre, Krammer, Wien.<br />
STEMBERGER, Gerhard (2003): Erika FROMM 1910-2003. <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 25, 136-137.<br />
STONE, William F. (1980): The Social Psychology of J.F. Brown: Radical Field <strong>Theory</strong>. The Journal of Mind <strong>and</strong> Behavior,<br />
Vol. 1, No. 1, 73-84.<br />
- XIV -
Anwendungen der <strong>Gestalt</strong>theorie im Bereich der Psychotherapie<br />
THOLEY, Paul (1984): <strong>Gestalt</strong> therapy made-in-USA <strong>and</strong> made-elsewhere. <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 3, 171.<br />
THOLEY, Paul (1988): A Model <strong>for</strong> Lucidity Training as a Means of Self-Healing <strong>and</strong> Psychological Growth. In: J.<br />
GACKENBACH u. St. LABERGE (Eds.), Conscious mind, sleeping brain. Perspectives on lucid dreaming. New York,<br />
London: Plenum Press, 263-287.<br />
THOLEY, Paul (1994): Klarträume im Dienst der psychischen Heilung und der Persönlichke<strong>its</strong>entfaltung. TW Neurologie<br />
Psychiatrie 2 (1), 30-38.<br />
THOLEY, Paul, & UTECHT (1987): Schöpferisch Träumen. Der Klartraum als Lebenshilfe. Niedernhausen: Falken Verlag.<br />
THOLEY, Paul (1988): <strong>Gestalt</strong>psychologie. In: R. ASANGER & G. WENNINGER (Hg, 1988): H<strong>and</strong>wörterbuch der<br />
Psychologie. München, Weinheim: Psychologie Verlags-Union.<br />
TROMBINI, Giancarlo (1967): Sui „comportamenti di protesta“ espressi dalle irregularità della condotta alimentari, di<br />
defecazione e di minzione in eta prescolare e sulla loro resoluzione attraverso un trattamento psicoterapeutico. Atti del 7.<br />
Congresso Nazionale della Lega Italiana di Igiene e Profilasse Mentale. Bologna.<br />
TROMBINI, Giancarlo (1969): Sulla esistenza e comparsa della motivazione a fare-da-solo nel campo alimentare ed<br />
evacuatorio. Rivista Psciologia, 63/2.<br />
TROMBINI, Giancarlo (1970): Das Selbermachenwollen des Kindes im Bereich der Ernährung und Entleerung. Praxis der<br />
Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 19, 3 - 10.<br />
TROMBINI, Giancarlo (1973): Problemi psicologici del bambino enuretico ed encopretico ed orientamenti in tema di<br />
profilassi e psicoterapia. Atti del 4. Congresso Nazionale della Società Italiana di Medizina Psicosomatica. Messina.<br />
TROMBINI, Giancarlo (1998): Strutture pregnanti nella dinamica delle relazioni cliniche. In: M. W. BATTACCHI et alii<br />
(ed.) Le ragioni della psicologia. Saggi in onore di Renzo Canestrari. Milano: Angeli, 301-308.<br />
TROMBINI, Giancarlo (1999): Das Staunen im Rahmen der psychoanalytischen Therapie. In: GALLI 1999, Appendix 153-<br />
169.<br />
TSCHACHER, Wolfgang (2004): How specific is the <strong>Gestalt</strong>-in<strong>for</strong>med approach to schizophrenia <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 26, 335-<br />
344.<br />
TSCHUSCHKE, Volker (2001): Gruppenpsychotherapie – Entwicklungslinien, Diversifikation, Praxis und Möglichkeiten.<br />
Gruppentherapie – Psychotherapie im Dialog, 2 (1), 3-15.<br />
UHLHAAS, Peter J., u. SILVERSTEIN, Steven M. (2003): The continuing relevance of <strong>Gestalt</strong> psychology <strong>for</strong> an<br />
underst<strong>and</strong>ing of schizophrenia. <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 25, 256-279.<br />
UHLHAAS, Peter J., u. SILVERSTEIN Steven M. (<strong>2005</strong>): Phenomenology, Biology <strong>and</strong> Specificity of Dysfunctions in<br />
<strong>Gestalt</strong> Perception in Schizophrenia. <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 27, 57-69.<br />
VOTSMEIER, Achim (1988). <strong>Gestalt</strong>therapie mit Borderline-Patienten. <strong>Gestalt</strong>therapie, 2/88, 5-15.<br />
VOTSMEIER, Achim (1995): <strong>Gestalt</strong>therapie und die „Organismische Theorie“ - Der Einfluß Kurt GOLDSTEINs,<br />
<strong>Gestalt</strong>therapie 1/95, 2-16.<br />
WALDVOGEL, Bruno (1992): Psychoanalyse und <strong>Gestalt</strong>psychologie. Stuttgart: Fromann Holzboog.<br />
WALTER, Hans-Jürgen P. (1977): <strong>Gestalt</strong>theorie und Psychotherapie. Darmstadt: Steinkopff (2.Auflage 1985, 3. Auflage<br />
1994. Opladen: Westdeutscher Verlag)<br />
WALTER, Hans-Jürgen P. (1984): Was haben <strong>Gestalt</strong>-Therapie und <strong>Gestalt</strong>theorie mitein<strong>and</strong>er zu tun <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 6, 55-<br />
69.<br />
WALTER, Hans-Jürgen P. (1994): Warum sprechen wir von <strong>Gestalt</strong>theoretischer Psychotherapie statt einfach von <strong>Gestalt</strong>-<br />
Therapie ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 2.<br />
WALTER, Hans-Jürgen P. (1996): Angew<strong>and</strong>te <strong>Gestalt</strong>theorie in Psychotherapie und Psychohygiene. Opladen:<br />
Westdeutscher Verlag.<br />
WERTHEIMER, Max (1945): Productive Thinking. New York: Harper.<br />
WEST, Mimsey, Lothar SPILLMANN , Patrick CAVANAGH, John MOLLON u. Seth HAMLIN (1996): Susanne<br />
Liebmann in the critical zone. Perception, 25, 1451 – 1495.<br />
WOLFF, Werner (1929): Die Psychologie in der Psychiatrie. <strong>Gestalt</strong>liche Faktoren in der Psychiatrie. Ze<strong>its</strong>chrift für die<br />
gesamte Neurologie und Psychiatrie, 118, 733-751.<br />
WOLFF, Werner (1943): The Expression of Personality. Experimental Depth Psychology. New York: Harper.<br />
WOLFF, Werner (1945): Experimental Self-Analysis, Ciba Symposia, 7 (1+2).<br />
WOLFF, Werner (1948): Diagrams of the unconscious; h<strong>and</strong>writing <strong>and</strong> personality in measurement, experiment <strong>and</strong><br />
analysis. New York: Grune & Stratton.<br />
WOLFF, Werner (1950): The threshold of the abnormal; a basic survey of psychopathology. New York: Hermitage House.<br />
ZANFORLIN, Mario (2004): <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> in Italy – Is it still alive <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong> 26 (4/04), 293-305.<br />
- XV -
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Berufspolitik Österreich<br />
Aus dem ÖBVP<br />
Wie dem letzten Kurzbericht des<br />
Präsidiums des ÖBVP zu entnehmen<br />
ist, wurde mit der BM Rauch-<br />
Kallat die Finalisierung der Österreichischen<br />
Berufsvertretung der<br />
PsychotherapeutInnen (ÖBVP)<br />
(sprich Kammer) besprochen. Es<br />
wird noch zu Vereinfachungen<br />
kommen, im Großen und Ganzen<br />
jedoch die im Organisationsentwicklungsprozess<br />
ausgearbeitete<br />
Grundstruktur der Organe übernommen.<br />
Analog zu <strong>and</strong>eren gesetzlichen<br />
Berufsvertretungen wird<br />
auch das Psychotherapiegesetz in<br />
Zukunft aus drei Teilen bestehen:<br />
dem Berufsrecht, dem Vertretungsrecht<br />
und dem Disziplinarrecht.<br />
Ein <strong>and</strong>erer Punkt der im ÖBVP<br />
heftig diskutiert wird, ist die Listenführung<br />
von PsychotherapeutInnen<br />
mit Arbe<strong>its</strong>schwerpunkt „Kinder<br />
und Jugendliche“. Eine „Arbe<strong>its</strong>gruppe<br />
Psychotherapie mit Kindern/Jugendlichen<br />
und deren Bezugssystem“<br />
wurde eingerichtet,<br />
die sich mit den Fragen einer eventuellen<br />
Listenführung und den für<br />
die Eintragung notwendigen Qualifikationen<br />
beschäftigt. Der Vorschlag<br />
aus der Arbe<strong>its</strong>gruppe, dass<br />
diese nicht nur in geschlossenen<br />
Weiterbildungscurricula, sondern<br />
auch in selbst gewählten Modulen,<br />
eingebettet in die jeweilige schulenspezifische<br />
Fachlichkeit, im<br />
Rahmen der gesetzlich vorgesehen<br />
Aus- und Fortbildung erfolgen<br />
kann, wurde begrüßt. Hinsichtlich<br />
der Zertifizierung und Listenführung<br />
wurde eine sehr kritische Diskussion<br />
geführt. Dieses Thema<br />
wurde entsprechend dem laufenden<br />
Prozess nicht einer endgültigen<br />
Beschlussfassung zugeführt.<br />
Irene Agstner<br />
Berufsvertretung in Österreich:<br />
Österreichischer Bundesverb<strong>and</strong><br />
für Psychotherapie<br />
1030 Wien, Löwengasse 3/5/6<br />
Tel. 01/512 70 90, Fax 01/512 70 91<br />
– 9 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Aus der ÖAGP<br />
BERICHT AUS DEM ÖAGP-VORSTAND<br />
Im Zuge der Konstituierung des<br />
neuen Vorst<strong>and</strong>es hat sich eine<br />
neue Aufgabenverteilung ergeben,<br />
die in den wichtig(st)en Punkten<br />
schon klar geregelt und teilweise<br />
vollzogen ist, in <strong>and</strong>eren noch eine<br />
Arbeit im Prozess darstellt. Die klar<br />
geregelten Zuständigkeiten umfassen<br />
• die Verwaltung und Organisation<br />
der Seminare übernimmt Andreas<br />
Wachter ab September <strong>2005</strong><br />
von Rainer Kästl und die Ausstellung<br />
der Seminarbestätigungen<br />
von Eva Wagner-Lukesch.<br />
• Die Kassiertätigkeiten wurden<br />
von Brigitte Lustig an Irene Agstner<br />
übertragen.<br />
Für die Geschäftsstelle, die in nicht<br />
allzu ferner Zukunft aus der Schopenhauerstrasse<br />
ausziehen werden<br />
muss, werden auch Veränderungen<br />
angedacht. Eine schon seit längerer<br />
Zeit im Raum stehende Idee ist<br />
die Anstellung einer Sekretariatskraft,<br />
um die Aufgaben, die zur Zeit<br />
von verschiedenen Personen<br />
‚nebenher’ gemacht werden, zu<br />
bündeln und dadurch vom Zeitaufw<strong>and</strong><br />
her effizienter bewältigen zu<br />
können. Dazu fehlen der ÖAGP jedoch<br />
die finanziellen Mittel und<br />
deshalb wird geprüft, welche Chancen<br />
der Verein auf die Zuerkennung<br />
öffentlicher Förderungen hat. Eine<br />
allgemeinnützige Aufgabe, die der<br />
Verein als Gegenleistung anbieten<br />
könnte, wäre die Einrichtung einer<br />
öffentlich zugänglichen „Dokumentationsstelle<br />
für <strong>Gestalt</strong>theorie“.<br />
Auch unsere Beratungsstelle IRIS<br />
steht vor personellen Umstrukturierungen.<br />
Heinz Hettich wird sich aus<br />
der Leitungsfunktion zurückziehen<br />
und somit ist diese Stelle neu zu<br />
besetzen. Voraussetzung für die<br />
Übernahme der Leitung ist die Graduierung<br />
in <strong>Gestalt</strong>theoretischer<br />
Psychotherapie. Im Rahmen der<br />
Neuübernahme sind natürlich auch<br />
konzeptuelle Veränderungen möglich:<br />
so gibt es z. B. die Idee der<br />
Zusammenlegung der Beratungsstelle<br />
mit den (neuen) Räumlichkeiten<br />
der Geschäftsstelle und damit<br />
einhergehend der Entkoppelung<br />
vom Nachbarschaftszentrum 15.<br />
Personen, die sich für die Leitung<br />
der Beratungsstelle IRIS interessieren,<br />
mögen sich bitte mit dem Vorst<strong>and</strong><br />
in Verbindung setzen.<br />
Die „orange“ Broschüre Aus- und<br />
Weiterbildung in <strong>Gestalt</strong>theoretischer<br />
Psychotherapie wurde in<br />
einer Auflage von 1000 Stück neu<br />
aufgelegt und kann bei Bedarf ab<br />
so<strong>for</strong>t wieder in der Geschäftsstelle<br />
ange<strong>for</strong>dert werden. Von der „gelben“<br />
Broschüre Einführung in die<br />
Grundlagen der <strong>Gestalt</strong>theoretischen<br />
Psychotherapie von Dieter<br />
Zabransky und Marianne Soff wurden<br />
vorerst nur 50 Stück zur Überbrückung<br />
des momentanen Engpasses<br />
nachgedruckt.<br />
Irene Agstner, für den Vorst<strong>and</strong><br />
SAG WO DIE GESTALTEN SIND...<br />
dungsseminare angeboten werden,<br />
dazu müßten wir uns überlegen,<br />
welche Themen uns da besonders<br />
interessieren. Die Seminare könnten<br />
einerse<strong>its</strong> z.B. von „fertigen“<br />
TherapeutInnen - die sich auf<br />
einem Gebiet spezialisiert haben -<br />
durchgeführt werden (so wie z.B.<br />
Bernadette Lindorfer und Katharina<br />
Sternek „Umgang mit traumatisierten<br />
Menschen“ anbieten), <strong>and</strong>ererse<strong>its</strong><br />
aber natürlich auch von unserem<br />
Lehrpersonal (z. B. Thema<br />
„Zwänge“ oder „<strong>Gestalt</strong>theorie und<br />
Zen“).<br />
Weiters hatten wir die durchaus<br />
nicht neue Idee, dass die theoretischen<br />
Inhalte der <strong>Gestalt</strong>theorie<br />
einfacher und verständlicher <strong>for</strong>wo<br />
sind sie geblieben...<br />
am 26. April beim „Graduiertentreffen“<br />
<br />
Ein bißchen wehmütig haben wir<br />
das obige Liedlein angestimmt,<br />
weil außer den beiden neuen Vorst<strong>and</strong>smitgliedern<br />
Ilse Zacher und<br />
Irene Agstner - die zu diesem Treffen<br />
eingeladen haben - nur noch<br />
Sabine Lackner und ich da waren.<br />
Nachdem wir unsere Tränen getrocknet<br />
hatten, wurden wir kreativ<br />
und haben uns intensiv über unsere<br />
„Heimat“, die ÖAGP, Gedanken<br />
gemacht, wie „es“ weitergehen<br />
könnte und was wir uns wünschen.<br />
Eine der Überlegungen war, dass<br />
mehr themenzentrierte Weiterbil-<br />
muliert werden sollten, damit sie<br />
auch einer breiteren Öffentlichkeit<br />
zugänglich sind und so auch bekannter<br />
werden.<br />
Da könnte sich z.B. eine Arbe<strong>its</strong>gruppe<br />
bilden, die die Texte durcharbeitet.<br />
Walter Schöller (ein abgesprungener<br />
Ausbildungsteilnehmer der<br />
Gruppe Ö 21) hat sich damit eine<br />
Zeit lang eingehend beschäftigt,<br />
sieht sich aber nicht imst<strong>and</strong>e das<br />
Projekt allein durchzuführen.<br />
Das waren so einige Punkte, die wir<br />
zu viert erörtert haben, schade<br />
dass Ihr nicht dabei gewesen seid.<br />
Ulli Schöller<br />
– 10 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Bericht der Öffentlichke<strong>its</strong>arbe<strong>its</strong>gruppe<br />
Die Idee eines kostenlosen In<strong>for</strong>mationsabends<br />
für Ausbildungsinteressierte<br />
wurde umgesetzt. Die<br />
Vorbereitungen und Organisation,<br />
sowie das Mitwirken von Brigitte<br />
Lustig und Eva Wagner-Lukesch,<br />
st<strong>and</strong>en leider in keinem Verhältnis<br />
zu der äußerst schwach besuchten<br />
Veranstaltung.<br />
Erfreulicher Weise konnten wir bei<br />
der Propädeutikumseinrichtung an<br />
der Uni Klagenfurt punkten. Uta<br />
Wedam wird im Wintersemester<br />
ausführlich die <strong>Gestalt</strong>theoretische<br />
Schule vorstellen können. Weitere<br />
Seminare sind ebenfalls geplant.<br />
Die nächste Psychotherapiemesse<br />
wird am 22.10.05 wieder im Wiener<br />
Rathaus stattfinden und unter dem<br />
Motto „Kids in the City“ laufen. Wir<br />
suchen zur Zeit Mitwirkende aus<br />
dem Verein, die mit ihrer Erfahrung<br />
mit Kindertherapie während der<br />
Messe stundenweise für Fragen<br />
der Besucher zur Verfügung stehen.<br />
Ilse Zacher<br />
<strong>Gestalt</strong>cafè<br />
Am Mittwoch, dem 25. Mai hat wieder<br />
ein <strong>Gestalt</strong>cafè stattgefunden.<br />
Dr. Peter Vitecek, Facharzt für Psychiatrie<br />
und eingetragener Psychotherapeut<br />
hat vor einer Gruppe von<br />
mehr als 15 Personen zum Themenbereich<br />
„Psychiatrie und<br />
Psychotherapie - Hirn und/oder<br />
Seele“ gesprochen: Trotz des bestehenden<br />
wissenschaftlichen Konsenses<br />
über die multifaktorielle Genese<br />
psychischer Erkrankungen<br />
und des Nachweises, dass Psychopharmaka<br />
und Psychotherapie<br />
wirksam sind, ist die Beziehung<br />
zwischen Psychotherapeuten und<br />
Psychiatern nach wie vor von<br />
gegenseitigen Aus- und Abgrenzungsversuchen<br />
geprägt. In Fortsetzung<br />
des Themas der Grazer Tagung<br />
wurde über die Bedeutung<br />
der Ergebnisse der Hirn<strong>for</strong>schung<br />
für die Theorienbildung und die<br />
Praxis in Psychotherapie und Psychiatrie<br />
diskutiert. Schließlich hat<br />
uns Peter ein bildliches Modell vorgestellt,<br />
das zeigt, wie die Außenwahrnehmung<br />
bei psychischen Erkrankungen<br />
zunehmend eingeschränkt<br />
wird und wie durch Kontaktaufnahme<br />
mit dem Erkrankten<br />
und dem Einsatz von stützender<br />
Psychotherapie und Medikation<br />
das Fenster zur Welt offen bleibt<br />
oder sich weiter öffnet.<br />
Personen, die Interesse an einer<br />
Kopie der Präsentation haben, können<br />
sich bei Peter Vitecek unter der<br />
Emailadresse<br />
peter.vitecek@chello.at melden.<br />
Die spannende Diskussion wurde<br />
anschließend beim Italiener <strong>for</strong>tgesetzt<br />
und der Abend trug auch<br />
dazu bei, dass im nächsten Jahr<br />
interessante Beiträge von Mag. Sabine<br />
Lackner und Mag. Gerry Tom<strong>and</strong>l<br />
zu erwarten sind.<br />
Im Herbst wird das Thema Psychosomatik<br />
mit DDr. Dieter Zabransky<br />
und Mag. Markus Hochgerner<br />
nachgeholt werden.<br />
Aktuelle Termine werden einerse<strong>its</strong><br />
über die yahoo-group angekündigt,<br />
<strong>and</strong>ererse<strong>its</strong> wird für Interessenten,<br />
die nicht ÖAGP Mitglieder sind<br />
auch ein email Verteiler erstellt.<br />
Renate Heill<br />
renate.heill@gmx.at<br />
Doris Beneder<br />
dorisbeneder@chello.at<br />
– 11 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Termine / Veranstaltungen Juni <strong>2005</strong> bis Dezember <strong>2005</strong><br />
Juni <strong>2005</strong><br />
3.6.05 Österreich: Einreichungsschluß für Anträge (Listeneintragung, Ausnahmegenehmigungen etc.)<br />
an den Psychotherapie-Beirat für dessen Sitzung am 14.6.<br />
4.-8.6.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
17.6.05 ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>kreis, 1090 Wien, ABC Zentrum Marianneng. 1<br />
17.6.05 DAGP- Treffen, Didoll<br />
18-19-6.05 Schnupperseminar Mediation: Grundlagen und Übungen zum Kennenlernen, Berlin (Anmeldung:<br />
TRIANGEL: 030/32 60 93 28 od. www.Triangel.info<br />
20.-22.6.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
Juli <strong>2005</strong><br />
2.-6.7.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
18.-20.7.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
22.7.05 Anmeldeschluß für Bibliodrama-Seminar (Anmeldung: Ilse Zacher Tel.: 01 /28 031 64 oder<br />
ilse_zacher@yahoo.de)<br />
August <strong>2005</strong><br />
3.-7.8.05 Ö 25, Biedenkopf<br />
September <strong>2005</strong><br />
3.-7-9-05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
16.9.05 „Schnupperstunden“ Lustig/Wagner-Lukesch, Wien<br />
16.-18.9.05 Bibliodrama -Seminar, Crone, Gutenstein<br />
16.-18.9.05 Ausbildung in Mediation, 1-jährige Weiterbildung in 9 Modulen á 3Tage an Wochenenden<br />
(berufsübergreifend) nach den St<strong>and</strong>ards der Berufsverbände (Anmeldung: TRIANGEL:<br />
030/ 32 60 93 28 od. www.Trigangel.info)<br />
23.-25.9.05 Methoden und Interventionstechniken, Kästl, Gutenstein<br />
26.-28.9.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
30.9.05 Österreich: Einreichungsschluß für Anträge (Listeneintragung, Ausnahmegenehmigungen etc.)<br />
an den Psychotherapie-Beirat für dessen Sitzung am 11.10.<br />
Oktober <strong>2005</strong><br />
2.-7.10.05 Lübeck: 34. Norddeutsche Psycotherapietage. Leitthema: Moderne Zeiten - Moderne Krankheiten<br />
Nähere In<strong>for</strong>mation siehe Tagungs-Homepage http://www.norddeutsche-psychotherapietage.de<br />
3.-7.10.05 Psychotherapiewerkstatt, Gutenstein. ACHTUNG TERMINÄNDERUNG<br />
8.-12.10.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
15.-17.10.05 Gruppensupervision, Walter, Gutenstein<br />
19.-23.10.05 Ö 25, Gutenstein<br />
21.-23.10.05 Ausbildung in Supervision, 3-jährige berufsbegleitende Weiterbildung nach den St<strong>and</strong>ards der<br />
„DeutschenGesellschaft für Supervision (DGSv), Kursleitung: Heidrun Heinecke & Dr. Harald Pühl<br />
(Anmeldung: TRIANGEL: 030/32 60 93 28 od. www.Triangel.info)<br />
22.10.05 Supervisions-Weiterbildung, Theorie und Praxis der Einzel-, Gruppen- und Teamsupervision,<br />
Kästl, Wien<br />
24.-26.10.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
– 12 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Termine / Veranstaltungen Juni <strong>2005</strong> bis Dezember <strong>2005</strong><br />
November <strong>2005</strong><br />
4.11.05 DAGP-Treffen, Didoll<br />
4.11.05 ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>kreis, Wien<br />
4.-6.11.05 <strong>Gestalt</strong>theorie und Ess-Störung, Thomas Fuchs, Neuhaus<br />
5.-6.11.05 Schnupperseminar in psychoanalytisch-systeimischer Familientherapie (Anmeldung: TRIANGEL:<br />
030/32 60 93 28 od. www.Triangel.info)<br />
5.-9.11.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
11-12-11-05 Schnupperseminar Mediation: Grundlagen und Übungen zum Kennenlernen, Leipzig<br />
(Anmeldung: Triangel: 030/32 60 93 28 od. www.Triangel.info)<br />
16.-20.11.05 Einführungsseminar in Österreich, Gutenstein, Kästl/Walter<br />
21.-23.11.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
Dezember <strong>2005</strong><br />
2.12.05 Österreich: Einreichungsschluß für Anträge (Listeneintragung, Ausnahmegenehmigungen etc.)<br />
an den Psychotherapie-Beirat für dessen Sitzung am 13.12.<br />
3.-7.12.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
7.-11.12.05 Ö 25, Gutenstein<br />
12.-14.12.05 Einzelsupervision, Rainer Kästl in Wien<br />
Schwarzes Brett<br />
Sonnige Dachgeschosswohnung (Baujahr 1973) in<br />
der Max Reinhardt Gasse, 14. Bezirk, mit unverbaubarem<br />
Blick ins Grüne und auf die Gloriette: 25m 2<br />
Wohnzimmer & 8m 2 Küche (5 Jahre alt) Richtung<br />
Süden, 3 kleine Zimmer (6,3-8,1m 2 ), begehbare Garderobe<br />
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Keller 2m 2 . Fahrradraum, Garage.<br />
3min zur Straßenbahn, 10 Minuten zur U3, U4. 10 Minuten<br />
nach Schönbrunn. Gemeinschaftsgarten,<br />
Spielplätze, Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten<br />
5 Minuten.<br />
Infos: 0676/5011 671 Edwin Spraider oder unter<br />
members.aon.at/maxreinhardtgasse<br />
ÖAGP: Yahoo-group:<br />
• aktuelle Termine oder Anfragen<br />
• automatische Mail-Weiterleitung<br />
• Daten und In<strong>for</strong>mationen zum Nachsehen<br />
und downloaden<br />
Wer sich dafür interessiert, sendet ein E-Mail an:<br />
daten@gestalttheory.net oder<br />
irene.astner@utanet.at<br />
Ihr erhaltet dann ein Mail zuges<strong>and</strong>t, das weitere Anweisungen<br />
enthält, wie Ihr in diesem Kommunikationsnetz<br />
mit dabei sein könnt.<br />
– 13 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Adressen und Telefon-Nummern<br />
Gesellschaft für <strong>Gestalt</strong>theorie und ihre Anwendungen <strong>GTA</strong><br />
Vorst<strong>and</strong> der <strong>GTA</strong>: Dr. Gerhard STEMBERGER (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Gisela KUBON-GILKE (2. Vorsitzende),<br />
Dipl.Psych. Michael RUH (Schatzmeister), Dipl.Psych. Dr. Marianne SOFF (Schriftführerin),<br />
Prof. Dr. Ernst PLAUM (Beisitzer)<br />
<strong>GTA</strong>-Geschäftsstelle: Michael RUH, Steinweg 11, D-35066 Frankenberg, Deutschl<strong>and</strong><br />
Tel.: (+49) 6451-716700 / Fax: (+49) 6451-718556; e-mail: gestalttheorie@t-online.de.<br />
Bankverbindung in Österreich: <strong>GTA</strong>-Kto der ÖAGP bei der BANK AUSTRIA (BLZ 20151) Nr. 601 480 312<br />
Bankverbindung in Deutschl<strong>and</strong>: Konto der Gesellschaft für <strong>Gestalt</strong>theorie, Spar- und Creditbank<br />
Gemünden (BLZ 52069029) Nr. 826413<br />
Homepage der <strong>GTA</strong>: http://www.gestalttheory.net<br />
Deutschsprachige Homepage der <strong>GTA</strong>: http://www.gestalttheory.net/gta<br />
Herausgebergremium der GESTALT THEORY: Dr. Gerhard STEMBERGER (geschäftsführend),<br />
Dr. Geert-Jan BOUDEWIJNSE, Prof. Dr. Jürgen KRIZ, Dr. Fiorenza TOCCAFONDI,<br />
Dipl. Psych. Dr. Hans-Jürgen WALTER<br />
Redaktion: Irene AGSTNER, Dipl. theol. Michael GROSS, Dave VAN VALKENBURG<br />
Einreichung von Manuskripten für die <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong>:<br />
Dipl. theol. Michael GROSS, Laufer Weg 53, D-90552 Röthenbach a.d. Pegnitz (eMail:<br />
michael.gross.nuernberg@gmx.de)<br />
Homepage der <strong>Gestalt</strong> <strong>Theory</strong>: http://www.gestalttheory.net/gth<br />
Sektion Psychotherapie der <strong>GTA</strong><br />
Vorst<strong>and</strong> der Sektion Psychotherapie der <strong>GTA</strong>: Dipl. Psych. Rainer KÄSTL (1. Vorsitzender), Dr. Eva<br />
WAGNER-LUKESCH (2. Vorsitzende), Dipl. Psych. Bernd GERSTNER, Dr. Gerhard<br />
STEMBERGER, DDr. Dieter ZABRANSKY<br />
Geschäftsstelle der Sektion Psychotherapie:<br />
D-88131 Lindau, Lindenhofweg 19; Tel. 0049/8382/25976 (22254 privat) Fax: 0049/8382/942278<br />
Geschäftsführer: Dipl. Psych. Rainer KÄSTL<br />
Homepage der Sektion: http://www.gestalttheory.net/gta/sektion<br />
WuP - Ausschuß Wissenschaft und Publikationen der Sektion Psychotherapie:<br />
Leitung: Dipl. Psych. Dr. Marianne SOFF , Dipl. Psych. Michael RUH (Stv.)<br />
Anschrift (Soff): Dr. H.-Winter.-Str. 12, D-64646 Heppenheim, BRD (Tel. 0049/6252/78308)<br />
Redaktion DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen:<br />
Dipl. Psych. Michael KALWEIT, Br<strong>and</strong>hofstr. 2, D-88433 Schemmerhofen, Tel. 0049-7356/3106,<br />
eMail: michael.kalweit@01019freenet.de<br />
Irene AGSTNER, Elisabeth RIPKA, Thomas ZUSANEK<br />
Beiträge an: oeagp-red@yahoogroups.de oder an Irene Agstner, 1170 Wien, Lacknerg. 6/12<br />
Deutsche Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft für <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie DAGP<br />
Vorst<strong>and</strong> der DAGP: Dipl. Psych. Rainer KÄSTL (Vorsitzender), Dipl. Psych. Dr. Thomas FUCHS, Dipl.<br />
Psych. Bernd GERSTNER, Dipl. Psych. Michael KALWEIT, Dipl.-Soz. Päd. Irme STÜBER<br />
Geschäftsstelle der DAGP:<br />
D-88131 Lindau, Lindenhofweg 19; Tel. 0049/8382/25976 (22254 privat) Fax: 0049/8382/942278<br />
Geschäftsführer: Dipl.Psych. Rainer KÄSTL<br />
Homepage der DAGP: http://www.gestalttheory.net/dagp<br />
Vertretung der DAGP in der AGPF (Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft Psychotherapeutischer<br />
Fachverbände):<br />
Dipl. Psych. Dr. Thomas FUCHS<br />
– 14 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Adressen und Telefon-Nummern<br />
Österreichische Arbe<strong>its</strong>gemeinschaft für <strong>Gestalt</strong>theoretische Psychotherapie ÖAGP<br />
Vorst<strong>and</strong> der ÖAGP: Dr. Brigitte LUSTIG (1. Vorsitzende), Heinz KÜHLSCHWEIGER (2. Vorsitzender),<br />
Irene AGSTNER, Mag. Andreas WACHTER, Ilse ZACHER<br />
Geschäftsstelle der ÖAGP: 1180 Wien, Schopenhauerstraße 48/6; Tel. 01/406-46-61 (Journaldienst Do 10-<br />
12 h, sonst Anrufbeantworter).<br />
Finanz-Angelegenheiten (Mitgliedsbeiträge etc.): Irene AGSTNER (Tel. 01/48-00-802)<br />
Homepage der ÖAGP: http://www.gestalttheory.net/oeagp<br />
Ausbildungsausschuß der ÖAGP:<br />
Dr. Eva WAGNER-LUKESCH (Vorsitz), Dipl. Psych. Ulrike HENSGEN , Hans-Rainer HUBBES,<br />
Dipl. Psych. Bernd GERSTNER, Dipl. Psych. Rainer KÄSTL, Heinz KÜHLSCHWEIGER<br />
(Vertreter des ÖAGP-Vorst<strong>and</strong>es), Dr. Brigitte LUSTIG, Dr. Gerhard STEMBERGER, Mag.<br />
Andreas WACHTER, Dipl. Psych. Dr. Hans-Jürgen WALTER, Dipl. Psych. Klaus WINKELHOG<br />
(Vertreter der Sektion), DDr. Dieter ZABRANSKY. Mit beratender Funktion: K<strong>and</strong>idatenvertretung<br />
(Antragsrecht)<br />
Ständiger Ausschuß (führt die laufenden Geschäfte des Ausbildungsausschusses, ausgenommen<br />
Angelegenheiten der beiden Unterausschüsse):<br />
E. WAGNER-LUKESCH (Vorsitz), B. LUSTIG, A. WACHTER<br />
Beurteilungsausschuß (entscheidet über Abschlußarbeiten):<br />
R. KÄSTL (Vorsitz), B. LUSTIG, G. STEMBERGER<br />
Berufungs-Ausschuß (Beh<strong>and</strong>lung von Beschwerden und Einsprüchen zu allen Teil- und<br />
Abschlußbeurteilungen in der Ausbildung):<br />
B. GERSTNER (Vorsitz), K. WINKELHOG, D. ZABRANSKY (österr. Ersatzmitglied: A.<br />
WACHTER)<br />
Anschrift für alle diese Ausschüsse: ÖAGP-Geschäftsstelle, 1180 Wien, Schopenhauerstr. 48/6<br />
ÖAGP-Vertreter im Psychotherapiebeirat: D. ZABRANSKY, Stellvertr.: E. WAGNER-LUKESCH<br />
Delegierte der ÖAGP in der ÖBVP-Gremien:<br />
Ausbildungs- und Methoden<strong>for</strong>um (AMFO) des ÖBVP: Gerhard STEMBERGER<br />
(Fachspezifikum), Heinz KÜHLSCHWEIGER (Weiterbildung); K<strong>and</strong>idatInnen-Forum des ÖBVP:<br />
Bettina OSTHEIM<br />
ÖAGP-K<strong>and</strong>idatenvertretung:<br />
Dr. Bettina OSTHEIM (02243/33935)<br />
ÖAGP-Vorst<strong>and</strong>sverantwortliche für den ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>kreis:<br />
Brigitte LUSTIG (Tel. 01/524-36-69)<br />
ÖAGP-Vorst<strong>and</strong>sverantwortliche für Regionalgruppen und Regionalgruppen-Forum:<br />
Heinz KÜHLSCHWEIGER (01/810-40-05), Christine SPRAIDER (Tel. 0676/738-32-82)<br />
Ansprechpartner für derzeit bestehende ÖAGP-Regionalgruppen in Wien:<br />
Wien I: Barbara EMNET (01/480-41-49)<br />
Wien III: Jörg TURBA (01/985-72-33)<br />
Koordinatorinnen der 3-Jahres-Gruppe in Österreich:<br />
Ö25: Dagmar BERGERMAYER (Tel. 0699/102-03-047) & Barbara VEIGL (Tel. 0650/703-37-37)<br />
ÖAGP-Ausschuß „Klinisches Forum“: Christine SEMOTAN, Tel. 02772/51329<br />
ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>gruppe Kindertherapie: Brigitte LUSTIG, Tel. 01/524-36-69<br />
ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>gruppe Öffentlichke<strong>its</strong>arbeit<br />
Koordinatorin: Ilse ZACHER (01/280-31-64, ilse_zacher@yahoo.de)<br />
ÖAGP-Arbe<strong>its</strong>gruppe Fortbildung und Kommunikation<br />
Doris BENEDER (02256/81-62-04), Renate HEILL (0699/185-29-717)<br />
IRIS - Psychotherapeutische Beratungs- und Beh<strong>and</strong>lungsstelle der ÖAGP im NZ15:<br />
Sitz: 1150 Wien, Kardinal Rauscher Platz 4 (Nachbarschaftszentrum) Tel. 01/985-38-30<br />
Team: Mag. Andrea BRIX, Mag. Margit FALLY (Geschäftsführung), Heinz HETTICH<br />
(Therapeutische Leitung)<br />
ÖAGP-Vertretung in der In<strong>for</strong>mationsstelle für Psychotherapie des WLP:<br />
Heinz HETTICH, Heinz KÜHLSCHWEIGER, Sabine LACKNER, Sigrid WILTSCHNIG<br />
– 15 –
DAGP/ÖAGP-In<strong>for</strong>mationen 14. Jg. (<strong>2005</strong>) 2/05<br />
Adressen und Telefon-Nummern<br />
Österreichischer Bundesverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (ÖBVP)<br />
Homepage: http://www.psychotherapie.at/oebvp/<br />
Österreichischer Bundesverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (ÖBVP)<br />
1030 Wien, Löwengasse 3/5. OG/TOP 6 (Tel: 01/512-70-90, Fax: 01/512-70-914)<br />
Burgenländischer L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (BLP)<br />
7000 Eisenstadt, Esterhazystraße 18 (Tel. & Fax: 02682/684 71)<br />
Kärntner L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (KLP)<br />
9020 Klagenfurt, Rudolfsbahngürtel 2 (Tel: 0463/50 07 56, Fax: 0463/59 07 56)<br />
Niederösterreichischer L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (NÖLP)<br />
2326 Maria Lanzendorf, Hauptstr. 10 (Tel: 02235/42 965, Fax: 02235/44 039)<br />
Oberösterreichischen L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (OÖLP)<br />
4020 Linz, Adlergasse 12 (Tel. & Fax: 0732/77 60 90)<br />
Salzburger L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (SLP)<br />
5020 Salzburg, Fürstenbrunnstr. 4 (Tel. & Fax: 0662/82 38 25)<br />
Steirischer L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (STLP)<br />
8010 Graz, Elisabethstr. 38 (Tel: 0316/37 25 00 Fax: 0316/36 50 17)<br />
Tiroler L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (TLP)<br />
6020 Innsbruck, Leopoldstr. 38 (Tel & Fax: 0512/56 17 34)<br />
Vorarlberger L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (VLP)<br />
6850 Dornbirn, Eisengasse 7 (Tel: 05572/21463, Fax: 05572/233499)<br />
Wiener L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> für Psychotherapie (WLP)<br />
1010 Wien, Rosenbursenstr 8/3/8 (Tel: 5126173, Fax: 512 44 77) Büro: Mo Di Mi 10-13h, Do 12-15h<br />
WLP-In<strong>for</strong>mationsstelle für Psychotherapie (512 71 02; tel. Beratung: Mo, Mi, Do 14-16h, Sa 10-12h)<br />
Sonstiges (Österreich)<br />
Büro des Psychotherapiebeirats<br />
BM für Gesundheit und Frauen, A-1030 Wien, Radetzkystraße 2<br />
Tel. 01/71100 DW 4465 (Fr. Haderer) oder DW 4147 (Herr Kohaut)<br />
[Antragstellung für Eintragung in die Psychotherapeutenliste, für Ausnahmegenehmigungen;<br />
Meldung von Adress-Änderungen von eingetragenen Psychotherapeut/innen etc.]<br />
Wiener Gebietskrankenkasse<br />
1101 Wien, Wienerbergstraße 15-19, Tel. 60-122-0 (oder Klappendurchwahl)<br />
[bei Psychotherapie-Verrechnungsproblemen Frau DDr. Fleischmann, stv. Leiterin der<br />
Vertragsabteilung, Durchwahl 2303; bei Problemen mit der (Voraus)Bewilligung die Vertrauens-<br />
Psychotherapeutin der WGKK, Frau Dr. Zissler]<br />
ARGE Psycholog/innen und Psychotherapeut/innen im ÖGB<br />
c/o Dr. H. BARTUSKA, 1180 Wien, Haizingergasse 43/1 (Tel. 01/478-6170-11, Fax: 01/478-6170-4)<br />
EAP (European Association <strong>for</strong> Psychotherapy)<br />
1010 Wien, Rosenbursenstr. 8/3/7 (Tel. 512-70-911)<br />
http://www.europsyche.org<br />
WCP (World Council <strong>for</strong> Psychotherapy)<br />
1010 Wien, Rosenbursenstr. 8/3/7 (Tel. 512-70-912)<br />
http://www.worldpsyche.org<br />
– 16 –