02.02.2015 Aufrufe

Biodiversität - Im Spannungsfeld der Bioenergie? - Biobeth

Biodiversität - Im Spannungsfeld der Bioenergie? - Biobeth

Biodiversität - Im Spannungsfeld der Bioenergie? - Biobeth

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

17. Thüringer <strong>Bioenergie</strong>tag - 21. Februar 2011 -<br />

Biodiversität -<br />

<strong>Im</strong> <strong>Spannungsfeld</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bioenergie</strong><br />

Dr. habil. Armin Vetter Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

„... In Deutschland kann sich ein Biomasse Boom<br />

durch erweiterten Anbau von Mais und Raps negativ<br />

auf die Humusbilanz <strong>der</strong> Landwirtschaft, die Biodiversität<br />

und die landwirtschaftliche Vielfalt auswirken.<br />

Zudem kann eine Zunahme groß dimensionierten<br />

Biomasse-Anbaus und entsprechen<strong>der</strong> Verarbeitungsanlagen<br />

mit <strong>der</strong> Wertschöpfungskette einer<br />

unternehmerischen und nachhaltigen Landwirtschaft<br />

in Konflikt geraten. Wir müssen uns entscheiden, wie<br />

viel Fläche wir für die energetische Nutzung bereitstellen<br />

wollen. Die Lebensmittelproduktion muss<br />

Vorrang haben. ...“<br />

Quelle: Rat für Nachhaltige Entwicklung, Texte Nr. 21, April 2008 Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Ökonomie<br />

Ökologie<br />

Nachhaltigkeit<br />

<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

„Effizienz und Nachhaltigkeit in <strong>der</strong><br />

<strong>Bioenergie</strong>forschung“<br />

Soziales<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Lebensmittelgruppe<br />

Getreide (Mehl)<br />

Hülsenfrüchte<br />

Kartoffeln<br />

Zucker<br />

Gemüse<br />

Obst<br />

Öle und Fette<br />

Fleisch, Milch, Eier, Butter, Käse<br />

Bier<br />

<strong>Im</strong>porte<br />

Wein<br />

Reis<br />

Zitrusfrüchte<br />

Kaffee<br />

Tee<br />

Sicherheitszuschlag für nicht erfasste Nahrungsmittel (z. B. Kakao,<br />

Bananen)<br />

Summe<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Ackerflächenbedarf zur Absicherung <strong>der</strong> Ernährung in Thüringen<br />

m²<br />

170<br />

3<br />

15<br />

29<br />

30<br />

26<br />

140<br />

600<br />

72<br />

24<br />

10<br />

26<br />

120<br />

5<br />

100<br />

≈ 1.370<br />

%<br />

12,4<br />

0,2<br />

1,1<br />

2,1<br />

2,2<br />

1,9<br />

10,2<br />

43,8<br />

5,3<br />

1,8<br />

0,7<br />

1,9<br />

8,8<br />

0,4<br />

7,3<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Prozentualer Anteil Maisanbau an <strong>der</strong> Ackerfläche<br />

Gesamtviehdichte je ha landwirtschaftlicher Nutzfläche<br />

Maisanbau (% <strong>der</strong> AF)<br />

Viehbesatz GV/ha LF<br />

VDLUFA untere Werte/<br />

Cross Compliance<br />

VDLUFA obere Werte<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

REPRO/HE dynamisch*<br />

2 Landkreise mit<br />

negative Humusbilanzen<br />

31 Landkreise mit<br />

negative Humusbilanzen<br />

~ 50 Landkreise mit<br />

negative Humusbilanzen<br />

Quelle: Deutsches Maiskomitee, Statistische Landesämter (2008)<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Quelle: Weiser & Vetter 2011, TLL & *Reinicke, INL<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

1


Standortangepasste Anbausysteme für Energiepflanzen<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Umweltwirkungen <strong>der</strong> <strong>Bioenergie</strong>erzeugung in einem typischen Thüringer Betrieb<br />

(Marktfrucht- und Futterbaubetrieb in Randlage des Erfurter Beckens)<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Modellfall: Tierproduktion wird beibehalten, Güllenutzung in<br />

BGA<br />

Strohverkauf zur thermischen Nutzung (ausgeglichene<br />

Humusbilanz)<br />

Energiepflanzen 25 % an <strong>der</strong> Fruchtfolge (Mais, ZR,<br />

Ethanolweizen, Raps)<br />

Rapsverwertung im Betrieb (Kraftstoff, Futter)<br />

Wirkungen<br />

- Umweltindikatoren<br />

werden bei Humus- und<br />

Energiesaldo sowie THG-<br />

Emissionen verbessert<br />

-Ökonomische und soziale<br />

Indikatoren bleiben<br />

weitestgehend konstant<br />

-Fruchtartendiversität wird<br />

verbessert<br />

Fruchtfolge<br />

Biodiversität<br />

Anbaukonzentration<br />

Anbauverfahren<br />

(Quelle: Breitschuh, Th., u. a. 2009) Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Anbaukonzentration in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Agrarstruktur<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Anbauflächen ausgewählter Fruchtarten (ha) 2010<br />

VEREDELUNG<br />

Vechta (NI)<br />

3,2 GV/LN<br />

2 GV/LN Schwein<br />

ACKERBAU<br />

Kyffhäuser (TH)<br />

Ackerbauregion<br />

0,27 GV/ha LFN<br />

MILCHVIEH<br />

Rosenheim(BY)<br />

2,2 GV/LN<br />

1 GV Milchvieh<br />

Winterweizen<br />

(einschl. Dinkel)<br />

Winterraps<br />

Wintergerste<br />

Sommergerste<br />

Silomais<br />

Triticale, Roggen<br />

Feldgras, Luzerne, Klee<br />

Futtererbsen<br />

Zuckerrüben<br />

Grünland<br />

233.100<br />

120.100<br />

67.300<br />

35.100<br />

49.200<br />

27.300<br />

20.800<br />

8.400<br />

8.000<br />

172.800<br />

(Vetter, Reinhold, Hilse, 2010)<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Quelle: vorläufig aus den Berichten des TLS Nr. 03204 Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Dr. Arlett Nehring, TLL<br />

Fruchtfolgen<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Jahre 1 2 3 4 5<br />

Sommergerste Sudangras /<br />

SG + US Hafersortenmischung<br />

(GPS) / Ölrettich Produktionstechnik<br />

WZF Mais / WZF Luzerne o.<br />

2005 (SZF) Futterroggen Futterroggen Kleegras (GPS)<br />

2006 Mais (HF) Mais (ZF)<br />

Wintertriticale<br />

(GPS) / SZF Wintertriticale<br />

2007 Zuckerhirse (Korn)<br />

Winterweizen Winterweizen<br />

2008 (Korn)<br />

(Korn)<br />

Ökologie<br />

Sudangras<br />

(ZF)<br />

Wintertriticale<br />

(GPS) / einj.<br />

Weidelgras<br />

Winterweizen<br />

(Korn)<br />

Ökonomie<br />

Luzerne o.<br />

Kleegras<br />

Luzerne o.<br />

Kleegras<br />

Winterweizen<br />

(Korn)<br />

Wintertritcale<br />

(GPS)<br />

Winterraps<br />

(Korn)<br />

Winterweizen<br />

(Korn)<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Flächenbedarf von Biogasfrüchten<br />

Methankosten ct/m³ CH4<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

Art<br />

t TM/ha<br />

Silomais<br />

100%<br />

14,8<br />

34,0<br />

WT GPS<br />

114% 113%<br />

13,7<br />

35,9<br />

Sudangras<br />

36,1<br />

AWS Luz.<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

BKR-Lößstandorte <strong>der</strong> Ackerebene Mitte-Ost<br />

200%<br />

179%<br />

13,1<br />

Problem: Mais hat d. geringsten Flächenbedarf u. d. niedrigsten Substratkosten<br />

Lösung: Bereitstellung von Alternativkulturen durch unterschiedliche Boni (). Dazu ist nach<br />

bisherigem Kenntnisstand eine Differenz bei optimaler Intensität von 1,5 - 2<br />

Cent/kWh notwendig<br />

9,9<br />

40,6<br />

Flächenbedarf<br />

CH4-Kosten<br />

38,2<br />

FuRo+ZF Mais<br />

88%<br />

4,4 + 13,9<br />

150%<br />

100%<br />

50%<br />

0%<br />

Flächenbedarf<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

2


70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

1 2 3<br />

1 2 3<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

1 2 3<br />

21<br />

1 2 3<br />

Individuenanzahl je Falle<br />

Quelle: Glemnitz (2008)<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Komplementäre Effekte verschiedener<br />

Kulturarten auf die Blütenbesucherfauna<br />

Daten aus Fel<strong>der</strong>hebungen (2005-2007), Gebiet Thüringen<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

Winterweizen<br />

Mais<br />

5 6 7 8 9<br />

Monat<br />

Solitärbienen<br />

Hummeln<br />

Schwebfliegen<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

1 - Monokultur<br />

2 - zwei<br />

unterschiedliche<br />

Fruchtarten<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Artenvielfalt: Zusammenhang Kulturartengruppen/<br />

Fruchtfolge und Vielfalt Begleitflora/-Fauna<br />

kalkuliert mit Daten aus Felduntersuchungen und Parzellenversuchen<br />

BK_Artenanzahl<br />

Artenanzahl<br />

SP_AZ<br />

-58%<br />

1<br />

Anzahl Kulturartengruppen<br />

2 3 1<br />

Anzahl Kulturartengruppen<br />

2 3<br />

3 - drei<br />

-13%<br />

unterschiedliche<br />

Fruchtarten<br />

Spinne<br />

Anzahl Anzahl Kulturartengruppen n<br />

Anzahl Anzahl Kulturartengruppen<br />

Quelle: Glemnitz (2008) Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

+<br />

18%<br />

+<br />

41%<br />

Artenanzahl<br />

LK_AZ<br />

Artenanzahl<br />

BB_Artenanzahl<br />

-28%<br />

-60%<br />

+<br />

11%<br />

+ 8%<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Erntetermin und Reproduktion typischer Brutvögel<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Überschneidung <strong>der</strong> Erntetermine für Winterzwischenfrüchte (WZF), früher Ganz-pflanzenernte<br />

(GPS), Kornernte mit Brutperioden typischer Brutvögel auf Ackerflächen*<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Vergleich Biogas- und Methanausbeuten<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Mischung Winterroggen/Wintererbse<br />

Mischanbau Winterroggen/Wintergerste<br />

Foto ackerbohne o<strong>der</strong> erbse o<strong>der</strong> wicke im<br />

getreide<br />

Fruchtart<br />

Winterweizen<br />

Ackerfuchsschwanz<br />

Windhalm<br />

Biogas<br />

(l N /kg oTS )<br />

630,04<br />

560,02<br />

545,55<br />

Methan<br />

(l N /kg oTS )<br />

353,74<br />

318,41<br />

308,67<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

3


400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

dt TM/ha<br />

A3<br />

Luzernegras<br />

TH<br />

Dornburg<br />

Quelle: Peyker, Gödeke, Vetter 2008<br />

Spätes Neu Schnittregime christoph<br />

A3<br />

Rotklee-<br />

/Luzernegras<br />

A3<br />

TH<br />

Burkersdf.<br />

Rotkleegras<br />

TH<br />

Haufeld<br />

A3<br />

Rotkleegraas<br />

TH<br />

Oberweißb.<br />

A3<br />

Rotkleegras<br />

TH<br />

Dornburg<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Satellitenprojekt mehrjähriges Ackerfutter:<br />

Thüringer Ergebnisse<br />

Vergleich <strong>der</strong> einheitlich angebauten Mischung A3 ( Mischungen 06/07, spätes<br />

Schnittregime (Weidelgrasbetont=hellgrün; Luzerne/ - Kleegras=dunkelgrün)<br />

ø beste Mischung: 129,9 dt TM/HNJ<br />

Frühes Schnittregime<br />

ø beste Mischung: 115,4 dt TM/HNJ<br />

Mischung A3: Welsches Weidelgras, Bastardweidelgras, Deutsches Weidelgras<br />

A3<br />

Gräsermischung<br />

TH<br />

Burkersdf.<br />

A3<br />

Rotkleegras<br />

TH<br />

Haufeld<br />

A3<br />

2007<br />

2006<br />

Rotkleegraas<br />

TH<br />

Oberweißb.<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Fazit Anbauverfahren - Fruchtfolge<br />

Für alle aufgeführten Varianten des Energiepflanzenanbaus<br />

lässt sich als Fazit ziehen, dass die Intensität<br />

des Anbauverfahrens dem Produktionsziel anzupassen<br />

ist. Die betriebswirtschaftliche Vorzüglichkeit<br />

<strong>der</strong> Biogaspflanzen ist standortspezifisch. Raps für<br />

den Food- und Non-Food-Anbau sowie Qualitätsweizen<br />

haben in Thüringen sicher auch in Zukunft die<br />

höchste relative Vorzüglichkeit. Bei den Pflanzen für<br />

die Biogasproduktion ist es <strong>der</strong> Mais. Um den Anbau<br />

von Alternativen zu beför<strong>der</strong>n sind Än<strong>der</strong>ungen, z. B.<br />

bei <strong>der</strong> Einspeisevergütung des EEG notwendig bzw.<br />

zukünftig in die 2. Säule <strong>der</strong> GAP entsprechende<br />

Maßnahmen zu integrieren.<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Artenvielfalt <strong>der</strong> Grünlandvegetation - KULAP<br />

L 1<br />

L 2<br />

L 31<br />

L 32<br />

L 33<br />

L 4<br />

L 6<br />

N 12<br />

N 13<br />

N 14<br />

N 15<br />

N 2<br />

N 3<br />

N 4<br />

N 5<br />

W 1<br />

W 21<br />

W 22<br />

KULAP-Thüringen - ausgewählte Maßnahmen -<br />

KULAP-Maßnahmen<br />

Ökologische Anbauverfahren<br />

P<br />

Artenreiche Fruchtfolge<br />

P<br />

Blütenstreifen auf Ackerland<br />

o P<br />

Ackerrandstreifen<br />

o P<br />

Uferrandstreifen<br />

o P<br />

Artenreiches Grünland<br />

P<br />

Pflege von Hecken und Schutzpflanzungen o P<br />

Hamsterschutz<br />

P<br />

Nahrungs- und Nistschutzflächen<br />

o P<br />

Rotmilanschutz<br />

P<br />

Stilllegung Ackerflächen für Naturschutzzwecke o P<br />

Biotoppflege durch Beweidung<br />

P<br />

Biotoppflege durch Mahd<br />

P<br />

Pflege von Streuobstwiesen<br />

P<br />

Umwandlung Ackerland in Grünland<br />

(P)<br />

Reduzierung des Stickstoffaustrages<br />

P<br />

Anbau von Zwischenfrüchten/Untersaaten<br />

P<br />

Anwendung Mulch- o<strong>der</strong> Direktsaaten im Ackerbau P<br />

FILET-<br />

Flächenziel (ha)<br />

21.000<br />

87.300<br />

400<br />

400<br />

500<br />

45.000<br />

300<br />

500<br />

400<br />

800<br />

400<br />

59.000<br />

10.000<br />

2.800<br />

1.500<br />

100.000<br />

5.000<br />

6.500<br />

Zielerreichung<br />

2009 (%)<br />

111<br />

138<br />

45<br />

7<br />

4<br />

83<br />

30<br />

58<br />

49<br />

2<br />

8<br />

64<br />

136<br />

81<br />

11<br />

100<br />

10<br />

286<br />

Quelle: Hochberg, H.; Schwabe M. (2008) Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

o P = ohne Produktion Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Ernte des Roggen-Wicken-Gemisches<br />

Projekt:<br />

„Energie aus<br />

Wildpflanzen“<br />

Quelle: Biogas Journal, Son<strong>der</strong>heft, 2010<br />

Quelle: Biogas Journal, Son<strong>der</strong>heft, 2010<br />

4


Bestand Durchwachsene Silphie<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Trockenmasseerträge unterschiedlicher Herkünfte <strong>der</strong> Durchwachsenen<br />

Silphie in Abhängigkeit vom Standort (Durchschnitt 2008 bis 2010)<br />

300<br />

250<br />

TM (dt/ha)<br />

200<br />

150<br />

USA<br />

Norddeutschland<br />

Thüringen<br />

Russland<br />

Silomais<br />

100<br />

50<br />

0<br />

M. Conrad, A. Biertümpfel<br />

Dornburg Gülzow Bingen Heßberg<br />

Dornburg, A. VETTER, 2011<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Fruchtfolge ergänzt durch Dauerkultur:<br />

Beispiel Agroforst<br />

Weizenernte im Agroforst - 2010<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Agroforstsystem Dornburg 2009<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Anbau von Winterweizen in 2008/2009 auf 96 m (links) und 48 m breitem Ackerstreifen<br />

in Wendhausen (die kleinen Kreuze links oben in den Karten geben die Lage <strong>der</strong> Ackerstreifen<br />

auf dem Feld wie<strong>der</strong>, <strong>der</strong> weiße Streifen kennzeichnet den Baumstreifen) (Quelle: Greef et al. 2009)<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Nachgewiesene Tiergruppen im Agroforstsystem Dornburg (2008/2009)<br />

• Tagfalter<br />

14 Arten<br />

darunter: Zitronenfalter, Schachbrett, Distelfalter<br />

• Laufkäfer<br />

38 Arten<br />

darunter 7 geschützte Arten: z. B. Breithalskäfer,<br />

Goldschmied, Ried-Halmläufer<br />

• Vögel<br />

33 Arten<br />

darunter 4 RLT: z. B. Rotmilan, Wachtel, Mehlschwalbe,<br />

Rebhuhn<br />

• Säugetiere<br />

7 Arten<br />

darunter: Waldmaus, Rötelmaus, Feldhase<br />

5


Klassischer<br />

Naturschutz<br />

Waldmantel<br />

= Agrarholz<br />

„Hecken“ im<br />

Kurzumtrieb<br />

Quelle: Wagener, IfaS (ELKE-Projekt), 2010<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Modellstandort Marpingen<br />

Signifikante Steigerung<br />

<strong>der</strong> Vielfalt im Raum<br />

durch Kombination von<br />

altem mit neuem Wissen!<br />

Hecken<br />

Baumbestand<br />

= Agroforst<br />

Erosionsschutz<br />

+ neue Kulturen<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Fazit<br />

Mit dem Ausbau <strong>der</strong> <strong>Bioenergie</strong> ergeben sich sowohl<br />

Risiken als auch Chancen für die Biodiversität. Unter<br />

den agrarstrukturellen Voraussetzungen Thüringens,<br />

d. h. einem geringen Tierbesatz und einem hohen<br />

Getreideanteil in den Marktfruchtfolgen überwiegen<br />

eindeutig die Chancen durch eine erweiterte Integration<br />

von Energiepflanzen in die Kulturlandschaft.<br />

Vor allem <strong>der</strong> Rapsanbau für die Food- und Non-<br />

Food-Verwertung, Mais und neue Kulturarten für die<br />

Biogaserzeugung sowie die Integration von Energieholz<br />

eröffnen vielfältige Möglichkeiten zur Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Biodiversität im Agrarraum.<br />

Pflanzenproduktion / Agrarökologie<br />

Weitere Informationen im Internet unter<br />

www.bioenergie-portal.info/thueringen o<strong>der</strong><br />

www.thueringen.de/de/tll im Agrarkalen<strong>der</strong><br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!