Rheinkind_Ausgabe 1/2015

14
rheinkind titelthema
rheinkind 15
Wenn`s im Bauch
zwickt...
Etwa 17 Millionen Menschen in Europa leiden angeblich
an einer Lebensmittelunverträglichkeit – 3,5 Millionen
Betroffene sind jünger als 25 Jahre. Bei Kindern bis fünf
Jahren hat sich die Zahl in den vergangenen zehn Jahren
Tina Sukopp, Ernährungs- und Physiotherapeutin, peomedic
Die 5 häufigsten
Lebensmittelunverträglichkeiten:
Laktoseintoleranz
Histaminintoleranz
Glutenintoleranz
Glutamatunverträglichkeit
Fructoseintoleranz
kolumne
Eltern sind anders
verdoppelt. *
RHEINKIND-Kolumnist Aka hat einen großen, stetig wachsenden
Freundeskreis – denn seine Freunde bekommen
Kinder. Und das hat Folgen: Eltern sind nämlich anders.
Für RHEINKIND beschreibt er augenzwinkernd seine Sicht
auf die wundersame Welt Familie.
RHEINKIND hat Ernährungstherapeutin Tina Sukopp von PEOmedic
in Braunsfeld gefragt, wie es zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten
kommt und was man dagegen tun kann.
Wie äußert sich eine Unverträglichkeit
Lebensmittelunverträglichkeiten zeigen sich über die Haut, den Schleimhäuten
an Nase, Mund und Lunge und den Verdauungstrakt. Die Symptome können
Ausschlag, Juckreiz, Schwellung, Durchfall, Krämpfe oder Verstopfung, Erbrechen
und Übelkeit sein. Auch Atembeschwerden zählen dazu. All diese Symptome
sind Reaktionen auf bestimmte Inhaltsstoffe von Lebensmitteln.
Wie kommt es überhaupt zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Zu Unverträglichkeiten kommt es, wenn die Schutzschichten unseres Körpers
zur Außenwelt durchlässig werden, also nicht mehr 100%ig funktionieren. Diese
sogenannten Barrieren bilden Verteidigungslinien und diese Verteidigungslinien
sind Teil des Immunsystems. Ist eine Verteidigungslinie geschwächt, kann es
ein Inhaltsstoff aus der Nahrung leicht haben, diese Barriere zu überwinden
und im Körper Schaden anzurichten. Wenn das passiert, wird das Immunsystem
aktiviert und reagiert darauf mit einer Entzündung.
buchtipps zum Titelthema
Dr. Oetker – Kinder Kochschule
Nach dem erfolgreichen „Kinderteller“ hat Michael König wieder
ein wunderbares Kochbuch herausgebracht. Und dieses Mal
dürfen die Kinder selber ran! Alle Rezepte werden in vielen Fotos
Schritt für Schritt erklärt. Einfache Sprache, übersichtliche Zutaten
und eine kindgerechte Gestaltung machen Lust auf die ersten
Koch-Erfahrungen. Alle Rezepte wurden im Kindergarten und in
der Schule getestet und die Texte durch Schulkinder lektoriert.
Macht Spaß und schmeckt.
Dr.Oetker Verlag, ISBN 978-3-7670-1028-4, 14,99€
Wodurch kann diese Verteidigungslinie schon bei Kindern geschwächt
sein Durch äußere Faktoren, wie jegliche Art von Stress, zu wenig Bewegung
oder fehlende Regeneration. Auch der Konsum von zu viel raffiniertem Zucker,
Kuhmilchprodukten, Getreide oder Fertigprodukte können die Verteidigungslinie
schwächen. Medikamenteneinnahmen können ebenfalls verantwortlich
sein, oder eine Geburt per Kaiserschnitt, da dann Bakterien und bestimmte Signalstoffe
fehlen, die für den Darm von Nutzen sind. Wichtig ist aber auch: Nicht
jeder, der eine geschwächte Verteidigungslinie hat, zeigt auch Symptome oder
entwickelt eine Unverträglichkeit.
Was kann man gegen eine Unverträglichkeit tun
Als erstes sollte man die Nahrungsmittel, die ein Symptom auslösen, meiden.
Wenn man diese Nahrungsmittel nicht kennt, kann man dies mittels des
„Ausschlussverfahrens“ herausfinden. Gleichzeitig müssen die Schutzbarrieren
über eine Darmsanierung wieder aufgebaut werden.
Weitere Informationen:
PEOmedic/Physiotherapie, Ernährungstherapie, Osteopathie | Aachener Str. 338 | 50933 Köln
0221 16950691 | http://www.peomedic.de
So schmeckt mir das –
Das Handbuch für kleine Bio-Köche
Dieses Handbuch nimmt Kinder wie Eltern mit auf eine Reise
in die Welt von Bio-Landwirtschaft und Bio-Essen. Spielerisch
und mit einfachen Mitteln lernen die Kinder eine Menge über
Bio-Lebensmittel, deren Anbau und wie man sie länger lecker
hält. Zusätzlich gibt es viele kreative Kinder-Rezepte und einen
heraustrennbaren Saisonkalender. Ein extrem praktisches und
spannend aufbereitetes Buch, um Kinder mit dem Thema Bio
vertraut zu machen. Dumont, Alnatura (Hg.), ISBN 978-3-8321-9405-5, 16,95€
*Quelle: European Academy of Allergic and Clinical Immunology, Februar 2011
Das erste RHEINKIND ist da – herzlichen Glückwunsch!
Erste Kinder verändern nicht nur das Leben ihrer Erzeuger, auch unbeteiligte
Dritte bekommen durch sie einen anderen Blick auf die Welt. Und auf die
frischgebackenen Eltern, so gut und lange man diese vorher auch schon
kennen mag.
Mit der Geburt beginnt für viele augenscheinlich eine Zeit, die mitunter
einem Agentenfilm entsprungen zu sein scheint. Tagelanger Schlafentzug,
höchst unregelmäßige Nahrungszufuhr und dabei ständig angebrüllt werden.
Man würde sicher gestehen, wenn man nur wüsste, was eigentlich.
All das scheint am Ende des Tages aber nicht wirklich zu zählen, sonst wäre
die sich oftmals anschließende Entwicklung schwer vorstellbar.
Wenn man im Job immer rund um die Uhr gefordert wäre, inklusive Nachtschichten,
Wochenendarbeit und bei Krankheit, würde man sich bestimmt
nicht aus freien Stücken auf eine zweite Stelle bewerben. Eltern sind da
anders. Nachtaktive Säuglinge, chronische Essensverweigerer, wie auch
Miniatur-Despoten mit frühkindlichen Allmachtsansprüchen – vor dem ersten
Kind Probleme der anderen, danach kein Grund, die Familienplanung
einzustellen.
Schwer zu glauben, gerade wenn man weiß, wie wichtig den Eltern früher
Schlaf, ihr weißes Sofa und geregelte Essenszeiten waren. Fashion-Victims, die
Online-Käufe zurückschicken, weil der Reißverschluss „irgendwie komisch“
aussieht, nehmen es achselzuckend hin, wenn sie beim selten gewordenen
Ausgehen Milchkotzeflecken auf der Schulter haben. Das Shoppingverhalten
ändert sich notgedrungen sowieso drastisch. Die Gespräche
über geplante oder getätigte Käufe eröffnen Kinderlosen einen bis dato
weitgehend unbekannten Industriezweig. Babybedarf – angesichts dessen,
was man für ein brandneues Kind offensichtlich alles so braucht, sollten
Vertreter der Branche neue Eltern eigentlich mit Standing Ovations vor
dem Kreißsaal begrüßen.
Höchst bemerkenswert für Außenstehende ist auch der entspannt-resignierte,
weil unvermeidbare Umgang mit Windelinhalten. Als graduiert in
dem Bereich betrachtet man insgeheim übrigens die Eltern, die mitten im
Gespräch ein vorbeitorkelndes Kleinkind packen, mit einer schwungvollen
Bewegung anheben und an die Nase führen. Nach einem herzhaften
Schnüffeln, das man eher erwartet, wenn ein Biobauer an frisch aufgebrochenem
Erdreich riecht, wird trocken der Füllstand verkündet, ohne die
Unterhaltung dabei zu unterbrechen oder gar zu beenden.
Als Onkel hat man es in jeder Hinsicht deutlich leichter. Toben, Quatsch
machen, verbotene Wörter benutzen und irgendwann das leicht überspielte
Kind wieder in die Obhut der Eltern, bzw. direkt in deren Badewanne
übergeben. Zack. Sollen die doch der Tagesmutter erklären, warum ihre
kleine Tochter sie jetzt mit einem fröhlichen „Na, du Kackvogel“ begrüßt.
Dafür sagt sie ja auch Mama und Papa zu ihnen.
Der Silberlöffel für Kinder
Mitmachen & Gewinnen
Was die Erwachsenen können, können die Kleinen schon
lange. Deshalb gibt es die "Bibel der italienischen Küche"
jetzt auch als Kinderkochbuch!
In diesem liebevoll gestalteten Buch wurden Originalrezepte
aus dem Silberlöffel kindgerecht aufbereitet. Die Rezepte werden
Schritt für Schritt erklärt und vermitteln den Kindern so
spielend die Grundtechniken des Kochens. Alle Gerichte wurden
von Experten für Kinderernährung so ausgewählt, dass eine ausgewogene und gesunde Ernährung
gewährleistet ist. Phaidon by Edel, ISBN 978-3-8419-0142-2, 19,95€
RHEINKIND verlost 2 Bücher
„Der Silberlöffel für Kinder“!
Email mit dem Stichwort
„Silberlöffel“ bis zum 31.03. an:
verlosung@rheinkind-koeln.de
Name und Adresse
nicht vergessen!
Weitere Informationen zum Titelthema:
Für Eltern:
• www.kindergesundheit-info.de
• www.kiggs-studie.de
• www.fke-do.de
• www.aid.de
Für Kinder:
• http://www.bmel-durchblicker.de
Fotos: peomedic