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Rheinkind_Ausgabe 1/2015

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6<br />

rheinkind titelthema rheinkind 7<br />

titelthema<br />

Alles Bio, oder was<br />

Tipps für eine gesunde Ernährung<br />

hmmm...<br />

„Das größte Problem<br />

ist mangelnde Zeit.”<br />

Gesund oder ungesund – das interessiert unsere Kinder<br />

beim Essen nicht besonders. Hauptsache, es schmeckt!<br />

RHEINKIND wollte wissen: was essen unsere Kinder am<br />

liebsten Und was mögen sie gar nicht<br />

Julius, 4 Jahre aus Braunsfeld<br />

Den Vorsatz, unsere Familie gesund zu ernähren, haben wir<br />

sicher alle. Manchmal verträgt sich unsere Vorstellung von<br />

gesunder Ernährung aber so gar nicht mit dem, was unsere<br />

Kinder gerne auf dem Teller hätten. Worauf man trotzdem<br />

achten sollte und welche Rolle Bio-Produkte dabei spielen,<br />

hat RHEINKIND die Junkersdorfer Ernährungsexpertin<br />

Natalie Quagliata gefragt.<br />

Foto: S-Lust Köln, Natalie Quagliata<br />

Meryem, 9 Jahre aus Lindenthal<br />

Pasta mit Tomatensoße<br />

Rosinenbrötchen<br />

Spaghetti Bolognese<br />

Spinat & Rosenkohl<br />

Fischstäbchen mit Kartoffelpüree & Spinat<br />

Tomaten & Radieschen<br />

Audrey, 6 Jahre aus Lindenthal<br />

Elisa, 5 Jahre aus Sülz<br />

Würstchen mit Pommes, Süßes & Obst<br />

scharfes Essen & Salat<br />

Frieda, 3,5 Jahre aus der Südstadt<br />

Nudeln mit Tomatensoße<br />

Fisch<br />

Wie wichtig sind Bio-Produkte für eine gesunde Ernährung<br />

Biologisch angebautes Obst und Gemüse enthält weniger Schadstoffe. Diese<br />

Lebensmittel sollen nicht nur gesünder sein, sie sollen auch besser schmecken.<br />

Tiere aus biologischer Aufzucht werden nicht mit Antibiotika vollgestopft<br />

und artgerecht gehalten. Aber auch im Bereich der Bio-Lebensmitteln gab es<br />

schon Skandale. Ich empfehle deshalb, den Bauern des Vertrauen ums Eck zu<br />

wählen, den man auch besuchen und sich so selber ein Bild über die Aufzucht<br />

der Tiere und die Ware verschaffen kann. Das finde ich sinnvoller und wichtiger<br />

als ein Bio-Gütesiegel.<br />

Worauf sollte man beim Kauf von Bio-Produkten achten <br />

Seit dem 1. Juli 2010 gilt in Europa ein neues Bio-Siegel. Das neue Bio-Siegel<br />

soll Bio-Produkte europaweit einheitlich erkennbar machen. Die Verbraucher<br />

sollen mit dem EU-Siegel auch erfahren, ob ein Rohstoff aus der Europäischen<br />

Union oder von anderswo kommt. Das bisherige deutsche Bio-Siegel wird aber<br />

weiter auf Produkten zu finden sein; es gilt zusätzlich.<br />

Europäisches Bio-Siegel<br />

Deutsches Bio-Siegel<br />

Welche Fehler machen Eltern häufig beim Thema Ernährung<br />

Das größte Problem ist heutzutage die mangelnde Zeit. Viele Eltern sind berufstätig<br />

und haben dadurch wenig Zeit eine aufwendige Mahlzeit zuzubereiten,<br />

so dass sie dann häufig doch zu schnellen Fertiggerichten greifen, die dem<br />

Verbraucher „Gesundheit" vorgaukeln. Und auch die Kleinen haben bereits<br />

einen gut gefüllten Terminkalender, der dem eines Managers ähnelt. Es fehlt<br />

dadurch einfach die Zeit für ein ausgedehntes Essen, so dass auch der Stellenwert<br />

für das Thema Essen in den Hintergrund rückt.<br />

Welchen Stellenwert sollte die Ernährung im Familienleben haben<br />

Essen und Trinken haben eine große Bedeutung für die Gemeinschaft. Als Gemeinschaftserlebnis<br />

erfüllen Mahlzeiten verschiedene Funktionen: sie bieten<br />

Raum und Zeit für Gespräche mit der Familie und dienen der Fürsorge und Erziehung<br />

von Kindern und Jungendlichen.<br />

Haben Fertig-Produkte eine Berechtigung in der Familienernährung<br />

Auf die richtige Auswahl kommt es an. Es gibt durchaus gute Fertiggerichte,<br />

die von ihrer Zusammensetzung völlig in Ordnung sind. Auch TK Gemüse hat<br />

meistens mehr Vitamine aufzuweisen, als Gemüse, das lange im Supermarkt<br />

und dann noch Zuhause rumliegt.<br />

Philipp, 8 Jahre aus Lindenthal<br />

Hähnchen<br />

Fisch<br />

Finja, 10 Jahre aus Junkersdorf<br />

Auf welche Nährstoffe muss man bei Kindern besonders achten<br />

Durch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung wird der Körper<br />

in der Regel mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Wasser ist mengenmäßig<br />

der bedeutendste Nährstoff überhaupt, da ohne Wasser Lebensvorgänge<br />

sehr schnell unmöglich werden. Bei Kindern ist der Bedarf sehr hoch und man<br />

sollte darauf achten, dass dieser im Durchschnitt bei 1,5 -2 Liter pro Tag liegt.<br />

Worauf sollte man achten, wenn man Fertigprodukte kauft<br />

Gute Fette! Kein Palmöl oder Kokosfett. Besser ist Rapsöl oder Olivenöl. Außerdem<br />

sollten die Produkte keine Geschmacksverstärker, wie Mononatriumglutamat,<br />

oft auch als Hefeextrakt getarnt, enthalten.<br />

Lachsfilet & Pizza Prosciutto ohne Schinken<br />

Couscous mit Hackfleischsoße<br />

Fotos: Ökolandbau.de, wikipedia.org<br />

Wie sollte ein ausgewogener Tages-Speiseplan für ein Kind aussehen<br />

Vollkornprodukte, mageres Fleisch, mind. zweimal pro Woche Fisch. Gute Fette<br />

wie Olivenöl, Rapsöl, Leinöl, allerdings in Maßen und nie erhitzen, gehören<br />

ebenfalls dazu. Außerdem Nüsse, Gemüse, Obst. Als Getränk nur wenig Limonaden<br />

oder Fruchtsäfte, sondern überwiegend Wasser. Milchprodukte sollten<br />

mit Bedacht eingesetzt werden.<br />

Welchen Umgang empfehlen Sie mit dem Thema Süßigkeiten<br />

Mit Bedacht in Maßen! Als Alternativen zu Schokolade und Bonbons kann man<br />

Nüsse, Obst, Trockenobst, Reiswaffeln und auch salziges Popkorn anbieten.<br />

Weitere Infos zu Diätologin Natalie Quagliata<br />

und ihrem Institut: www.s-lust.com

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