Station Kohlenmeiler Physik Oberstufe

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Anhang 1 Datenblatt zu obigen Fragen Grund: Bei trockenem Holz muss keine Energie mehr verbraucht werden, um das im Holz vorhandene Wasser zu verdampfen. Die im Holz enthaltene Energie steht also zur Erzeugung von Hitze zur Verfügung. Holzkohle enthält beinahe keine Feuchtigkeit mehr, weil diese durch die Verkohlung aus dem Holz entfernt wird. Mittlere Heizwerte von lufttrockenem Holz mit 15% Restfeuchte Die Holzkohle-Ausbeute betrug ca. 1700 kg. Der Heizwert von trockenem Holz mit ca. 20 % Feuchte ist annähernd doppelt so hoch, wie der von frischem Holz mit ca. 60 %. Baumart Rohdichte Heizwert Laubholz g/dm³ kWh/fm kWh/rm kWh/kg Ahorn 600 2.600 1.900 4,1 Birke 640 2.700 1.900 4,3 Buche 680 2.800 2.100 4,0 Eiche 680 2.900 2.100 4,2 Pappel 410 1.700 1.200 4,1 Weide 520 2.000 1.400 4,1 Umrechnung: 1 kWh = 3,6 MJ (Megajoule) 1000 MJ = 1,000 GJ (Gigajoule) Energiegehalt von Holz: 15–17 MJ/kg Primärenergieverbrauch pro Person in Deutschland (1999): 141 GJ Primärenergiebedarf gesamt in Deutschland (2000): ~ 485 Mio t SKE ( 1 Tonne SKE (t SKE) = 29,3076 GJ Energie) Mittlere Heizwerte im Vergleich Trockenzeiten Lufttrockener Zustand wird bei grünem Holz etwa nach folgenden Lagerzeiten problemlos erreicht: Holzart Heizwert kWh/rm Buche Eiche Birke Ahorn 1850 1890 1810 1675 Heizwert MJ/rm 6.660 6.804 6.516 6.030 Heizölmenge 162 Liter 166 Liter 159 Liter 147 Liter Erdgasmenge 185 m³ 189 m³ 181 m³ 168 m³ Holzart Lagerzeit Pappel, Fichte 1 Jahr Linde, Erle, Birke 1,5 Jahre Buche, Esche, Obstgehölze 2 Jahre Eiche 2,5 Jahre Umrechnung: Raummeter in kg 1rm Buche = ca. 484 kg 1rm = 1 Raummeter = 1 m 3 in loser Lagerung (wie im Kohlemeiler) Energiepreis 5–6 rm Laubholz oder 7–8 rm Nadelholz ersetzen ca. 1000 l Heizöl! Der Baum als Leistungsträger - Eine ausgewachsene Buche entzieht der Luft ca. 400 g CO2/Tag - Dieser Baum nimmt ca. 900 bis 1.300 l Wasser/Tag auf und verdunstet es wieder. - Dieser Baum hat eine Blattoberfläche von 1.200 m² und produziert soviel Sauerstoff, wie ein Mensch am Tag benötigt. 2
Anhang 2 Nichts ging ohne Holz Als die Germanen noch ähnlich wie Asterix und seine Freunde in ihren Dörfern lebten, war Deutschland zu 90% mit Wald bedeckt. Ein paar hundert Jahre später, gegen Ende des 14. Jahrhunderts, war diese Fläche auf ein Drittel zusammengeschrumpft. Womit hing das zusammen Erst einmal stieg die Bevölkerung an, so dass die Bauern Wald roden mussten, um sich dort neu anzusiedeln. Die gefällten Bäume konnte man gleich zum Hausbau benutzen. Dazu steckte man Baumstämme in die Erde und umwand sie mit Weidengeflecht, das man dann mit Lehm beschmierte und schon war das Haus fertig. Die Pfähle, die man in die Erde steckte, faulten rasch durch, so musste man bald ein neues Haus bauen. Solche Pfahllöcher können die Archäologen heute noch im Boden finden und auf diese Art vollständige Dörfer rekonstruieren. Die neuen Siedlungen entstanden oft unter der Anleitung von Klöstern. Dazu gehört auch das Zisterzienserkloster Waldsassen und aus diesem sogenannten Stiftland kommen alle Häuser, die im ersten Dorf im Oberpfälzer Freilandmuseum stehen. Die Felder reichten bis zum Waldrand und so hat man die Landschaft auch im Museum nachgebaut. Wenn ein Ortsname mit Reut, Rode oder Roding aufhört, dann weiß man, auf welche Art es entstanden ist. Nur ganz reiche Städter, die Burgherren und die Kirche konnte es sich leisten, ihre Gebäude in Stein zu errichten, deshalb nennt man sie auch „steinreich“. Solche steinreichen Kaufleute gab es zum Beispiel in der Stadt Regensburg. Im Laufe des Mittelalters stellten die Zimmerleute die Häuser dann auf einen Steinsockel, so dass sie länger hielten. Entweder bauten sie ein Gerüst aus Balken, das dann nach wie vor mit Weiden und Lehm ausgefacht wurde, zu sehen ist das im Stiftlanddorf und im Juradorf des Museums, oder sie bauten sogenannte Blockhäuser, die ganz aus Holz waren, die sieht man im Waldlerdorf des Museums. Im Stiftlanddorf kann man auch sehen, dass die Dächer oft aus Holzschindeln gefertigt waren. Aber nicht nur die Häuser waren aus Holz. Nahezu alle Gebrauchsgegenstände waren es auch. Das Essen löffelte die Familie mit einem Holzlöffel aus einer Holzschale, die Füße steckten in Holzschuhen und fast alle Werkzeuge waren aus Holz. Es gab aber auch Gegenstände, für die Holz nicht widerstandsfähig genug war. Eine Axt zum Beispiel musste natürlich aus Eisen sein und auch ein Pflug war aus Holz zu schwach. Den hat man aber trotzdem aus Holz gebaut und dann die wichtigen Stellen, wie das Streichbrett, mit Eisen verstärkt. Im Denkenbauernhof steht eine große Sammlung solcher Pflüge. Die meisten Handelswaren wurden in Holzfässern transportiert, die hatten ähnliche Vorzüge wie unsere Container, denn ihre Größen waren genormt. Das Fass war viel praktischer als eine Kiste. Es war nämlich stabiler, man konnte es rollen und aufeinander stapeln. Viele Gegenstände, die heute aus Kunststoff sind, waren früher aus Leder und auch die Gerber, die aus Tierhäuten das Leder produzierten, brauchten viel Holz und vor allem Baumrinde, um ihre Gerberlohe anzusetzen. Ein anderer, wichtiger Stoff, den man aus dem Holz gewinnt ist das Pech. Das war der viel gebrauchte Klebstoff des Mittelalters. Schon der vor über 5000 Jahren verstorbene Ötzi trug ein Päckchen Birkenpech in seiner Tasche. Mit Pech haben die Handwerker ihre Fässer und ihre Boote wasserdicht gemacht und wenn sie das Pech mit Fett vermischten, hatten sie eine ausgezeichnete Wagenschmiere, ohne die sich kein Rad früher gedreht hätte. Wenn man Baumharz durch Destillierung in seine flüssigen und festen Bestandteile trennt, hat man Terpentin und Kolophonium, mit welchem noch heute jeder Geiger seinen Bogen einstreicht. In den Küstenstädten bauten die Bewohner aus Holz riesige Schiffe, mit denen ein Christoph Columbus sogar bis nach Amerika fahren konnte, aber auch in der Oberpfalz brauchten die Menschen Boote zum Fischen und Lastkähne, um Waren über die Flüsse zu verschiffen. Viel Holz brauchte die Hausfrau zum Kochen. Das Kochen fand am offenen Feuer statt, in einem kleinen gemauerten Raum mit Rauchabzug, der sogenannten Rußküche. Im Denkenbauernhof des Museum kann man eine solche Küche anschauen. In Deutschland hatte man genügend Holz um ganze Tiere am Spieß zu braten und so ist ja auch heute noch der Schweinebraten die Lieblingsspeise der Deutschen. Es gibt aber auch Länder, die nur ganz wenig Holz hatten und viel sparsamer damit umgehen mussten. Die haben ihre Nahrung erst kleingeschnitten und dann ganz kurz gebraten, was auch gut schmeckt, wie wir aus jedem Chinarestaurant wissen. Auch im Mittelalter gab es Industriebetriebe, die richtig viel Energie verbrauchten. Das waren die Ziegeleien, die Kalkbrennereien, die Salinen und die Eisenverhüttung. Um zum Beispiel die Salzpfannen der Saline in Lüneburg am Kochen zu halten, haben die Menschen soviel Holz umgehauen, dass eine einzigartige Kulturlandschaft entstanden ist, die Lüneburger Heide. Nun ist es aber so, dass es sehr mühsam ist, die schweren Holzstämme aus dem Wald herauszubringen und dann bis zu ihrer Verwendung weiter zu transportieren. Viel besser ist es, das Holz bereits im Wald zu Holzkohle zu verarbeiten, weil sie zum Transportieren viel leichter ist (60 % 3
Seite 1: PROJEKT: Physik (Oberstufe) „Der

Station Kohlenmeiler Physik Oberstufe

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?