AUFTRAG_284_w.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten

BUCHBESPRECHUNGEN
Buchbesprechung
Der Nahostkonflikt
Der Herausgeber hat von drei Tagungen
in den Jahren 2007 und
2008 in der Katholischen Akademie
des Bistums Essen in der Wolfsburg in
Mülheim Beiträge zusammengetragen,
um den Nahostkonflikt in seinen wesentlichen
Facetten zu verdeutlichen.
Das beginnt mit der historischen Genese
und der Geschichte der zionistischen
Bewegung und die Geschichte
der Landverheißungen. Eine weitere,
wichtige Quelle zum Verständnis des
Nahostkonfliktes sind neben den religiös
begründeten Ansprüchen auf das
Land die Einstellungen der jeweils
handelnden Akteure zu religiös begründeter
Gewalt. Deshalb wird nicht
nur die Problematik der Selbstmordattentäter
in einem Beitrag beleuchtet,
es wird auch das Tötungsverbot der
verschiedenen Religionen betrachtet.
Die selektive Anwendung des Völkerrechts
in diesem
Konflikt
wird ebenso
behandelt
wie die Kabuler
Resolution,
die versuchte,
die
Zivilgesellschaft
gegen
die Selbstmordattentate
zu mobilisieren.
Dass bei
der Vielfalt
der Themen
und Autoren
nicht
alle der Meinung des Herausgebers
sind oder diese widerspiegeln, versteht
sich von selbst. Trotzdem ist diese
Buch sehr gut geeignet,
dem Leser die Vielfältigkeit
des israelischpalästinensischen
Konfliktes
näher zu bringen.
Dafür, diese Themen gebündelt
einem größeren
Kreis als den damaligen
Teilnehmern an den Tagungen
zu ermöglichen,
gebührt dem Herausgeber
Dank und ein großes Publikum.
Beiträge zur Friedensethik
Band 43,
Dirk Ansorge (Hrsg.),
Der Nahostkonflikt, politische,
religiöse und
theologische h Dimensionen, Verlag
W.Kohlhammer 2010, 332 Seiten,
ISBN 978-3-17-021500-9
Buchbesprechung
Das internationale Engagement in Afghanistan in der Sackgasse
Die Herausgeber haben Beiträge
von Praktikern und Wissenschaftlern
der verschiedenen Disziplinen
zusammengefasst, die der
Frage nachgehen,
ob das
internationale
Engagement
in Afghanistan
noch die
elementarsten
Ziele erreichen
kann. Vom
zeitgeschichtlichen
und politischen
Kontext
der Afghanistanintervention
bis hin zur Rolle
des Iran in diesem
Kulturraum
wird der Bogen
gespannt. Winfried
Nachtwei
schreibt über die
Bedeutung, Bilanz und Konsequenzen
des deutschen Afghanistan-Einsatzes.
Heinz-Gerhard Justenhoven schreibt
über die ethischen
Erwägungen im
zehnten Jahr die-
ser Intervention
und fragt dabei,
wozu die intervenierenden
Staa-
ten in Afghanis-
tan verpflichtet
sind. Aus dem
Bereich der Verwaltungsreform
in Afghanistan
veröffentlicht
Ebrahim Afsah
seine Ansichten
zum Scheitern
dieser Reform
und macht
dafür die tiefgreifenden,
althergebrachten
Strukturen in dieesm Land verantwortlich,
die eine effiziente Verwaltung
gar nicht zuließen. Die zivil-militärische
Zusammenarbeit am Beispiel
der Afghanistan Mission wird
von August Pradetto analysiert. Aufgrund
der interdisziplinären Zusammenstellung
ein interessantes Buch,
welches einige Fragen beantwortet,
aber auch noch genügend Spielraum
lässt, um Hoffnung zu haben, dass in
diesem vom Bürgerkrieg seit fast 40
Jahren gezeichneten Land noch einen
entscheidenden Wandel herbeizuführen.
(BB)
Heinz-Gerhard Justenhoven,
Ebraim Afsah (Hrsg.), Das internationale
Engagement in Afghanistan
in der Sackgasse, eine politisch-ethische
Auseinandersetzung,
Beiträge zur Friedensethik
Band 45, Nomos Verlagsgesellschaft,
Baden-Baden 2011, 179
Seiten, ISBN 978-3-8329-6689-8
58 AUFTRAG 284 • DEZEMBER 2011